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Rechtsanwalt Jean Abel vertritt den Automechaniker Andreas Böhm vor Gericht. Böhm, vorbestraft und auf Bewährung, wird fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Er soll den Bremsschlauch in Silke Weiß’ Auto nicht richtig befestigt haben, die daraufhin einen schweren Autounfall erlitt. Als Silke Weiß plötzlich im Krankenhaus stirbt, erfährt Abel von dem Arzt, dass die Patientin sich eigentlich schon auf dem Weg der Besserung befunden habe. Abel schließt einen Kunstfehler nicht aus. Doch dann meldet sich der Liebhaber von Silke Weiß und belastet ihren Ehemann schwer …
Die Romane um den Rechtsanwalt Abel wurden mit Günter Maria Halmer in der Hauptrolle für das ZDF verfilmt.
Fred Breinersdorfer ist einer der renommiertesten Drehbuchautoren Deutschlands, über 75 Drehbücher von ihm wurden für Kino und TV verfilmt, darunter mehr als 20 Episoden »Tatort«. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Adolf-Grimme-Preis mit Gold und den Deutschen Filmpreis. Mit seinem Film »Sophie Scholl – die letzten Tage«, war er 2006 für den Oscar nominiert.
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Fred Breinersdorfer
Noch Zweifel, Herr Verteidiger?
Ein Fall für Abel
Ein Kriminalroman
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Christian Dörge mit Bärenklau Exklusiv, 2023
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Noch Zweifel, Herr Verteidiger?
Montag, 15. Juli
Mittwoch, 17. Juli
Freitag, 19. Juli
Donnerstag, 25. Juli
Freitag, 26. Juli
Samstag, 27. Juli
Montag, 29. Juli
Dienstag, 30. Juli
Donnerstag, 1. August
Freitag, 2. August
Samstag, 3. August
Sonntag, 4. August
Dienstag, 6. August
Mittwoch, 7. August
Freitag, 9. August
Sonntag, 11. August
Montag, 12. August
Nachwort
Der Autor Fred Breinersdorfer
Folgende Romane des Autors Fred Breinersdorfer sind ebenfalls erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung
Rechtsanwalt Jean Abel vertritt den Automechaniker Andreas Böhm vor Gericht. Böhm, vorbestraft und auf Bewährung, wird fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Er soll den Bremsschlauch in Silke Weiß’ Auto nicht richtig befestigt haben, die daraufhin einen schweren Autounfall erlitt. Als Silke Weiß plötzlich im Krankenhaus stirbt, erfährt Abel von dem Arzt, dass die Patientin sich eigentlich schon auf dem Weg der Besserung befunden habe. Abel schließt einen Kunstfehler nicht aus. Doch dann meldet sich der Liebhaber von Silke Weiß und belastet ihren Ehemann schwer …
*
Die Romane um den Rechtsanwalt Abel wurden mit Günter Maria Halmer in der Hauptrolle für das ZDF verfilmt.
Fred Breinersdorfer ist einer der renommiertesten deutschen Krimi- und Drehbuchautoren. Der Berliner Anwalt schuf die Abel-Reihe im ZDF, basierend auf seinen Romanen, die nun in digitaler Form vorliegen. Sie sind Klassiker des modernen deutschen Krimis. Er schrieb für die ARD über eine Vielzahl an Tatort-Drehbüchern.
***
Eine dreiviertel Stunde für Andreas Böhm.
Recht vom Fließband mit genormter, vom Computer verfasster Anklageschrift, stereotypem Abhaspeln der notwendigsten Verfahrensregeln und Allgemeinplätzen in der Urteilsbegründung; Strafzumessung Pi mal Daumen: Justiz in Bagatellstrafsachen. In den Räumen mit knarrenden Fußbodenbrettern und vergilbten Wänden ist oft vom 'Namen des Volkes' die Rede. Indes, das Volk zeigt kein Interesse daran, was man in seinem Namen Tag für Tag an Recht auf diesem Fließband produziert. Selbst die Obdachlosen, von denen es in München mehr als genug auf den Straßen gibt, lassen sich sogar im schärfsten Winter nicht in den überheizten Fluren und Räumen sehen, so schäbig ist es bei den Bagatellsachen vor dem Amtsgericht. Das Volk tritt amtlich vorgeladen oder als Anzeigenerstatter auf, mit einem ziehenden Gefühl im Magen, und flieht, sobald man es wieder entlässt.
Andreas Böhm wäre auch am liebsten geflohen, abgehauen, hinaus in die flirrende Hitze der Sommersonne, über die Fahrbahn in die Anonymität der Innenstadt gerannt. Doch Böhm war geladen. Er war Angeklagter, und damit hatte er auf seinen Prozess zu warten, der in einer Viertelstunde beginnen sollte. Für Böhm war das keine Bagatelle, er war wegen einer älteren Sache noch auf Bewährung draußen. Er stand neben seinem Verteidiger im Gerichtsflur, die schwitzenden Hände in den Hosentaschen, und starrte auf den Boden.
»Wir werden’s packen. Wenn’s gut läuft, kriegen wir ’nen Freispruch. Und eine Einstellung muss immer drin sein«, sagte Rechtsanwalt Jean Abel, der Böhm zu verteidigen hatte.
Böhm nickte und sah immer noch auf den Boden. Dann kramte er in seinem Jackett und zog eine Schachtel Zigaretten heraus. Umständlich zündete er sich eine an und verstaute die Packung wieder in seiner Tasche. Abel warf sich die Robe über die Schultern und blätterte in der Akte. Es gab nichts mehr zu sagen. Der Fall war vorher eingehend besprochen worden, jede Einzelheit waren sie durchgegangen. Man warf Böhm vor, er habe als Mechaniker bei der Reparatur eines Alfa vergessen, eine Bremsleitung an den Hauptzylinder anzuschließen, er habe damit einen schweren Unfall mit fast tödlichem Ausgang verschuldet. Dass er selbst eine Probefahrt absolviert hatte und die Bremsen angeblich funktioniert haben, tat man als Schutzbehauptung ab. Beweise gab es keine dafür.
Abel beobachtete Böhm, der hastig den Rauch aus seiner Zigarette in sich einsog und in kurzen Stößen durch die Nase entweichen ließ. Abel fing einen Blick seines Mandanten auf, der jedoch gleich wieder flink hinüber zur Wand sah. Er zog an der Zigarette. Der Blick kam wieder und wich erneut zurück. Abel studierte das blasse, lange Gesicht des jungen Mannes. Es war übersät mit Leberflecken. Unter der spitzen Nase spross ein kümmerliches, schwarzes Lippenbärtchen.
»Wir kommen jetzt dran«, sagte Böhm und sah auf seine Uhr.
»Wenn sie mit der vorhergehenden Verhandlung pünktlich fertig werden«, antwortete Abel.
Böhm wandte sich ab und ging zu einem der Aschenbecher, die an der Wand eingelassen waren. Wer ihn so sah, er war lang und hager, ging leicht gebeugt, glaubte nicht, dass Böhm als Schläger einschlägig vorbestraft war. Dazu kamen noch Delikte wie unbefugter Schusswaffengebrauch, Führerscheingeschichten, zwei Kaufhausdiebstähle und schließlich die Bewährung wegen einer Einbruchssache. Allein schon deshalb war die Verhandlung nicht so einfach, wie Abel vorgab. Wenn es daneben ging, würde Böhm den Sitzungssaal mit einer deftigen Strafe verlassen. Und in Fesseln, wenn man seine Bewährung widerrief.
*
Als man Böhm eines Tages förmlich einen blauen Umschlag mit der Anklageschrift zustellte, war ihm nichts anderes übrig geblieben, als wieder einen Anwalt zu suchen, der ihn herauspauken sollte. Sein alter Verteidiger war tot. Abel praktizierte in der Nachbarschaft. Für Böhm reichte das, um zu Abel zu gehen. Besser kannte er sich nicht aus. Mit einer fahrlässigen Körperverletzung macht man kurzen Prozess in den sogenannten Bagatellsachen. Die Kripo ermittelt und die Staatsanwaltschaft sieht die Sache durch. Wenn alles Routine ist, wird oft noch nicht einmal das Minimalritual des mündlich verhandelten Strafprozesses in Gang gesetzt. Hätte bei Böhm nicht die Bewährung auf dem Spiel gestanden, wäre beim Richter die Verhängung eines Strafbefehls beantragt worden: Sachverhalt, verletzte Rechtsvorschriften und das Strafmaß auf einem Formblatt recycelten Papiers. Das Ganze kommt mit der Behördenpost zum Richter, der die Akten liest und den Strafbefehl unterschreibt. Rückfragen kommen selten vor. Der Nächste bitte.
Nur weil es bei Böhm um Bewährung ging, gab es diese mündliche Verhandlung.
*
Böhm begann in dem öden Flur auf und ab zu gehen; er rauchte unablässig. Abel lehnte an der Wand und starrte aus einem von Staub grau überzogenen Fenster hinaus in den Hinterhof des Gerichts, in dem die Sonne zackige Schatten malte. Böhms Schritte quietschten leise auf dem Boden. Auf der Fensterbank lagen tote Fliegen auf dem Rücken. Die Tür zum Gerichtssaal öffnete sich. Ein Anwalt kam mit einem niedergeschlagen aussehenden Klienten heraus; sie gingen schweigend an Abel vorbei. Es folgten zwei Frauen, die vorhin als Zeuginnen aufgerufen worden waren. Abel winkte seinem Mandanten und Böhm nickte. Die Sache wurde aus einem krächzenden Lautsprecher aufgerufen. Sie traten ein.
Wie in allen deutschen Gerichten saß der Richter hinter einer breiten Barriere über dem Angeklagten und seinem Verteidiger. Er hatte einen Urkundsbeamten und den Staatsanwalt an seiner Seite. Erneut öffnete sich die Tür zum Gerichtssaal. Ein großer, dunkelhaariger Mann trat ein. Leise schloss er die Tür und setzte sich mit gemessenem Abstand auf einen der Stühle in der letzten Reihe. Er schlug die Beine übereinander. Sein Gesicht war verschlossen. Abel hatte den Mann kurz gemustert, nun galt sein Interesse wieder der Verhandlung. Der Richter am Amtsgericht, Schulz, der über die Sache des Angeklagten Böhm zu befinden hatte, war ein alter Bekannter Abels. Beide hatten sie in Tübingen studiert. Nur dass Schulz früher fertig geworden war, weil er nicht ganz so lange herumgegammelt hatte wie Abel. Abel neigte den Kopf zum Gruß mit einem leicht spöttischen Lächeln. Schulz war Korporierter gewesen. Abel hatte den stockbesoffenen Kommilitonen Schulz mit einem Kumpan öfter nach Hause ins Verbindungshaus tragen müssen, wenn sie im »Boulanger« in die Nacht hinein gewürfelt hatten. Man sah Schulz an, dass er heute ein Alkoholproblem hatte. Jeder wusste das, aber keiner unternahm etwas.
Als Abel den Richter vor der Verhandlung anrief, um die Sache zu besprechen, hatte ihn Schulz nach all den Jahren überraschend mit »Herr Rechtsanwalt« angeredet. Seine Zunge war schwer. Abel war achselzuckend auch zum Sie übergegangen.
Blond und mit notorisch rotem Gesicht saß Schulz oben hinter seiner Barriere und wartete, bis Abel sich mit seinem Mandanten an einem erbärmlich wackelnden Tisch niedergelassen hatte. Abels Gruß hatte er sich nicht zu erwidern getraut, aus Angst, man könnte ihn für befangen halten. Mit monotoner Stimme diktierte er in das Protokoll, wer erschienen war, dann erhielt der Vertreter der Staatsanwaltschaft das Wort. Es war ein Referendar, dem man das Desinteresse ansah. Ein spindeldürrer Mensch, der die viel zu kurze Leihrobe vom zusammenzog, als er aufstand, den Anklagesatz zu verlesen.
Bei »wird angeschuldigt« hob er ein wenig die Stimme, dann las er weiter, ohne den Angeklagten anzusehen, »er habe fahrlässig den Körper eines anderen Menschen verletzt, indem er am 13. April diesen Jahres an dem Kraftfahrzeug Alfa Romeo der Silke Weiß mit dem amtlichen Kennzeichen MCB 2468 den vorderen Zuführungsstutzen zum Hauptbremszylinder fahrlässig nicht ordnungsgemäß verschraubte, sodass die Verletzte Silke Weiß mit dem Fahrzeug am Nachmittag des 13. April, von Pullach aus der Werkstatt kommend, auf den Kehren hinunter zur Isar in einer engen Kurve bei einem Bremsversuch, da aus der nicht ordnungsgemäß verschraubten Zuleitung zum Hauptbremszylinder des Fahrzeugs plötzlich die Bremsflüssigkeit bestimmungswidrig austrat, die Herrschaft über das Fahrzeug verlor und von der Straße abkam, das Brückengeländer durchbrach und etwa zwölf Meter ins Flussbett auf eine Sandbank stürzte, wodurch die Silke Weiß trotz des angelegten Gurtes erheblich verletzt wurde und ein Sachschaden von mehr als achtzehntausend Euro entstand.«
Der Referendar hielt ein und schöpfte Luft, dann zitierte er die einschlägigen Gesetzesparagraphen mit leierndem Tonfall, um sich sofort danach wieder zu setzten und müde den Kopf in beide Hände zu stützen. Die Hitze lastete auch im Gerichtssaal schwer. Abel sah sich um, ob der dunkelhaarige Mann immer noch anwesend war. Ja. Er folgte dem Geschehen sehr aufmerksam. Ein Angehöriger? Aber warum trat er nicht als Nebenkläger auf?
Abel wandte sich dem Richter zu. »Herr Böhm, treten Sie bitte hier vor«, sagte Schulz und zeigte vor seine Barriere. Der Angeklagte erhob sich schlaksig. Abel hatte mit beiden Fäusten die Aufschläge seiner Robe gepackt und streckte die Füße unter dem Tisch vor. Er wollte die Verhandlung zunächst laufen lassen, so wie es sich ergeben würde, mal hier und da einhaken, wo das sein musste, wusste er.
»Name?«, fragte der Richter.
»Andreas Böhm.«
»Geboren?«
Böhm haspelte seine persönlichen Daten herunter. Richter Schulz notierte alles überflüssigerweise auf einem Schmierblatt, denn die Angaben ergaben sich schon aus den Akten. Böhm stand mit eingezogenem Kopf nahe vor der Schranke des Gerichts. Seine Stimme war leise. Abel schlug seine Akte auf und verfolgte mit den Augen die Daten.
»Und jetzt einmal zur Sache, Herr Böhm«, sagte der Richter und schlug endlich auch das vor ihm liegende Dossier auf, »Sie haben gehört, was der Herr Vertreter der Staatsanwaltschaft«, sein Arm fuhr aus der Robe und zeigte nach rechts, ohne hinzusehen, »vorgelesen hat und was man Ihnen vorwirft?«
Böhm nickte und sah sich nach Abel um, der regungslos mit weit von sich gestreckten Füßen sitzen blieb.
»Gut«, fuhr der Richter fort, »stimmt denn das?«
Wieder sah Böhm sich um. Er schwieg.
»Ja, Sie sollen das sagen, nicht Ihr Herr Verteidiger.«
»Sollen das sagen?«, fragte Abel mit sanfter Stimme, ohne seine Haltung zu verändern. Er sah vor sich, wie er den Burschenschaftler Schulz hinter sich hergezogen hatte und wie Schulz gottesjämmerlich hatte kotzen müssen. »Muss er denn überhaupt was sagen?«
Der Richter verzog das Gesicht. »Richtig, ich habe einen Fehler gemacht«, sagte er sofort, »ich habe Sie zu belehren, dass Sie vor diesem Gericht nicht aussagen müssen, wenn Sie nicht wollen.«
Böhm war zwei Schritte zurückgewichen. »Kann ich das mit meinem Rechtsanwalt besprechen?«, fragte er.
»Bitte.« Der Richter lehnte sich zurück.
Böhm kauerte sich neben Abel auf seinen Stuhl. Das Gesicht mit den Leberflecken und dem matt schimmernden Bart kam dicht an Abels Ohr. »Der will ein Geständnis?«, flüsterte er mit einem Seitenblick auf den Richter.
Abel schüttelte den Kopf. »Sagen Sie ihm ruhig, wie es war«, sagte er.
Böhm zögerte. Er stand dann doch auf, blieb aber unmittelbar neben dem Tisch seines Verteidigers stehen. Er schwieg.
»Wollen Sie aussagen?«, fragte Schulz.
»Ich war’s nicht. Ich habe das Auto nicht repariert, ich nicht.«
»Ein Kollege?«
Achselzucken. Böhms Blick huschte über das Gesicht des Referendars und blieb dann an den Händen des Richters hängen.
»Weiß ich nicht.«
»So groß ist Ihr Betrieb auch nicht. Da kommen nach den Akten doch nur drei in Frage: Sie, Mettberg oder Klotz. Wer war es denn, wer hat das Fahrzeug repariert?«
»Weiß ich nicht. Ich häng’ keinen hin«, antwortete Böhm und knetete die Hände hinter seinem Rücken.
Der Richter ließ die Unterlippe hängen und fuhr sich mit dem Ende seines Kulis über den Nasenrücken. »Sie brauchen niemanden zu beschuldigen, aber ein bisschen genauer hätte ich das schon gern gewusst, warum Sie als Täter nicht in Frage kommen. Ein paar Einzelheiten wenigstens. Sie wissen ja schon …«
»Ich weiß auch nicht«, antwortete der Angeklagte, und weil er spürte, dass dieser Richter ihm nicht freundlich gesonnen war, fügte er noch hinzu: »Wenn einer nix weiß, dann weiß er nix. Und Organisation gibt’s keine, wo ich schaff’. Das wird da eingeteilt, wie’s kommt.«
»Sie haben selbst eine Probefahrt gemacht?«, fragte Abel. »Da hat die Bremse einwandfrei funktioniert?«
»Ja«, antwortete Böhm.
»Gibt es darüber Aufzeichnungen?« Schulz mischte sich ein.
»Nein.«
»Zeugen?«
»Nein.«
»… also dann.« Richter Schulz machte ein ärgerliches Gesicht, seufzte und sah zu dem Referendar auf dem Staatsanwaltssitz und dem Verteidiger hin. »Noch Fragen?«
»Danke, keine«, sagten die beiden fast wie aus einem Munde.
Schulz unterbrach für eine Zigarettenpause. Schulz rauchte nicht. Abel vermutete, dass er ins Beratungszimmer ging und einen Schluck trank. Weder Abel und sein Mandant, noch der dunkelhaarige Mann verließen den Saal. Nach zwei Minuten war der Richter wieder da.
Er blätterte wieder in seiner Akte, dann hob er den Kopf und sagte: »Das Opfer, Frau Weiß, habe ich nicht geladen. Wir haben ja eine polizeiliche Vernehmung vorliegen.«
»Kenn ich«, sagte Abel.
»Müssen wir sie hören?«, fragte Schulz. »Ich meine, ich weiß nicht, ob das viel bringt; denn dass es den Unfall gegeben hat und den Schaden als solchen, das ist wohl klar …«
Der Referendar schüttelte den Kopf und brummte: »Verzichte.«
»Ich nicht«, sagte Abel mit Nachdruck. Warum sollte er vorschnell auf die Chance verzichten, eine wichtige Zeugin zu vernehmen?
Der Richter blickte auf die Uhr. »Wir müssen uns beeilen«, sagte er, »aber egal … Stellen wir die Entscheidung zurück. Nun kommt der Gutachter.« Er drückte auf einen Knopf unter dem Mikrofon, das auf einer kleinen Konsole vor ihm stand. »Herr Gossart, bitte in den Sitzungssaal.«
»Sie können sich setzen, Herr Böhm.«, sagte Abel zu seinem Mandanten, der immer noch neben dem Tisch stand und die Hände auf dem Rücken knetete.
Böhm flüsterte: »Was ist, wenn der Frau noch was passiert?«
»Wieso?«
»Die ist schon so lang im Krankenhaus.«
»Wir kriegen einen Freispruch, und der Frau passiert schon nichts«, flüsterte Abel zurück.
»Aber meine Bewährung!«
Der Gutachter trat ein.
Man hörte den Sachverständigen in einer freundlich kollegialen Atmosphäre an, ohne die objektive Skepsis, mit der man den Einlassungen eines Angeklagten von Seiten des Gerichtes folgt. Ein Gutachter ist ein für allemal vereidigt und als Fachmann geachtet. Manchmal hängt der Spruch eines Gerichtes sogar in erheblichem Umfang von seinen Schlussfolgerungen ab. Von den Aussagen der Angeklagten hängt bei der Justiz selten etwas ab; Angeklagte dürfen sogar lügen.
Gossart passte sich der Atmosphäre an und erläuterte die Ergebnisse seiner Erhebungen am Alfa der Verunglückten. Grell realistische Farbfotos, fein säuberlich markiert und nummeriert und auf einen Karton aufgeklebt, dokumentierten einen Unfall mit verheerenden Folgen. Die unförmig verbogenen und verklumpten Blechreste kamen auf dem nächsten Blatt im Detail zur Anschauung.
»Der Hauptbremszylinder«, erläuterte der Gutachter und fuhr mit einem Architektenbleistift im Kreis um ein Foto. »Und hier ist die Mutter der Bremsleitung.«
Abel war nach vorn gekommen und lehnte sich über die Brüstung des Richtertisches, auf dem die Kartons mit den Bildern lagen. Er hatte die Fotomappe schon vor der Sitzung in seiner Kanzlei in Augenschein nehmen können. Doch genaues Hinsehen schadet nie. »Kann der Stutzen nicht durch den Unfall herausgerissen worden sein?«, fragte er, ohne an der Reihe zu sein.
»Theoretisch schon, aber das Gewinde ist unbeschädigt«, der Bleistift des Gutachters wanderte auf einer Großaufnahme an den Gängen des Gewindes entlang. »Wenn der Stutzen abreißt, wird das Gewinde stark beschädigt, sonst ist das technisch nicht möglich.«
»Folgerung?«, fragte der Richter.
»Der Anschlussstutzen der Bremsleitung war nicht aufgeschraubt, als der Unfall passierte. Und deshalb ist der Unfall auch passiert. Ursache und Wirkung sind klar.«
»So?«, fragte Abel, der immer noch am Richtertisch stand.
»Noch Zweifel, Herr Verteidiger?«
»In der Tat.«
»Und warum?«, fragte der Gutachter, der eigentlich nichts zu fragen hatte.
»Wir wissen nur, dass zum Zeitpunkt des Unfalls die Bremsen nicht funktionierten, weil das Hydrauliköl, statt auf die Bremsbacken zu wirken, aus dem Bremssystem heraus auf die Straße spritzte.«
Der Gutachter nickte. »Ja, das haben wir festgestellt.«
»Die Kurven zur Isar kommt jeder vernünftige Fahrer auch mit der Motorbremse hinunter.«
»Richtig«, bestätigte der Gutachter.
»Die Straße ist nicht so steil. Warum hat die Frau gebremst?«
Schulz sagte dazwischen: »Dann hätte sie halt später gebremst.«
»Und wäre nicht in die Isar gestürzt, allenfalls auf ein anderes Fahrzeug aufgefahren. – Fremdverschulden?«, fuhr Abel fort. »Ist denn Fremdverschulden total auszuschließen? Ein auf der falschen Seite entgegenkommendes Auto oder ein Reh, das über die Straße springt?«
»Herr Verteidiger, es genügt, wenn der Tatbeitrag des Angeklagten mitursächlich war«, sagte der Richter.
Abel roch seinen Atem, kniff die Augen zusammen und sah dem Richter Schulz genau ins Gesicht. »Ich weiß, Hohes Gericht«, sagte er, »ich habe auch Jura studiert. Aber für das Strafmaß muss es etwas ausmachen. Böhm …« er zeigte auf den Angeklagten, ohne sich umzudrehen »Böhm hat Bewährung. Es kann happig werden. Und er steht hier nicht wegen einer schlampig ausgeführten Reparatur, sondern weil es mit katastrophalen Folgen geknallt hat. Wäre Frau Weiß mit dem Schrecken davon gekommen, weil sie vielleicht auf einen anderen Wagen gefahren wäre, dann würden wir heute nicht hier sitzen.« Abel machte einen Atemzug lang eine Pause. »Da muss die Verteidigung doch auf Mitursachen hinweisen.«
»Okay«, sagte Schulz, »aber wir haben keine Anhaltspunkte für eine Mitverursachung durch andere Faktoren.«
»Wissen wir das?«, entgegnete Abel, »es wird jetzt klar, dass wir in diesem Prozess nicht ohne die Verletzte auskommen, die uns den Unfallhergang genau schildern muss.«
»Stellen Sie einen Beweisantrag?«, fragte der Richter.
Abel antwortete, dass er augenblicklich noch auf einen förmlichen Antrag verzichten wolle, man könne vor dem Plädoyer darüber noch verhandeln.
Schulz nickte. Der Gutachter wurde entlassen und Abel kehrte auf seinen Platz an dem zu kleinen, wackeligen Tisch zurück.
»Wen haben wir jetzt?«, fragte der Richter und sah auf die Uhr. Er drückte die Taste an dem Mikrofon vor sich. »Herr Cassel, bitte in den Sitzungssaal«, hallte es draußen auf dem Flur.
Für eine knappe Minute lang ein müdes Schweigen über der Szene. Abel bemerkte, dass die Sonne die Fenster des Gerichtssaales erreicht hatte und begann, helle Flecken auf den Boden zu malen. Die Tür öffnete sich. Cassel, der Werkstattmeister und Vorgesetzte Böhms, trat ein. Gedrungen, mit einer Glatze und nach innen gebogenen Fingern stand er in respektvollem Abstand vor den Schranken des Gerichts. Auf Fragen gab er Namen, Familienstand, Alter und Adresse an, dann musste er über den Hergang der Reparatur am Unfalltag berichten.
»Ich hab hier mein Buch«, sagte er und zog aus der Jackettasche eine abgegriffene Kladde, die vom Maschinenöl speckig war. Bedächtig blätterte er in dem Heft. »Da ist alles notiert, wer welche Wagen gehabt hat«, er blätterte weiter, »Und hier steht, der Böhm hat den Wagen von der Frau Weiß gehabt. Ventile, Ölwechsel und Schaden am Bremssystem.«
»Irrtum ausgeschlossen?«, fragte der Richter automatisch.
»Da steht’s«, antwortete der Werkstattmeister und deutete mit seinem Zeigefinger, dem man die vielen Jahre Motoröl an der Haut ansah, auf seine Kladde.
Das Gericht fuhr fort, den Zeugen zu befragen. Abel hatte seine nachlässige Haltung aufgegeben. Lauernd saß er vorgebeugt, den Zeugen im Auge behaltend. Das Verhör versandete. Cassel wiederholte lediglich seine Antworten.
»Darf ich?«, fragte Abel schließlich. Der Richter nickte.
»Warum haben Sie das Buch mitgebracht?«
»Weil ich da alles reinschreibe.«
»Ohne das Buch hätten Sie das nicht mehr gewusst, wer welchen Wagen repariert hat?«
»Deswegen schreib ich’s ja auf.«
»Aha. Schreiben Sie das vorher oder nachher auf?«
»Morgens. Vorher.«
»Kommt es vor, dass dann doch ein anderer ein Fahrzeug repariert?«
Cassel sagte nichts und zuckte mit den Achseln.
»Kommt es vor?«, fragte Abel beharrlich.
Achselzucken.
»Können Sie hier vor Gericht behaupten, dass jeder Irrtum ausgeschlossen ist?«
Der Werkstattmeister zögerte.
»Zum Beispiel, wenn ein Mechaniker krank ist?«
»Kommt vor.«
»Erinnern Sie sich denn genau an den Morgen des 13. April? Wie war das Wetter?« Abel kramte in seinen Unterlagen und blätterte einen Ausdruck der Wetterkarte dieses Tages heraus, die er sich im Internet besorgt hatte.
Cassel sah aus dem Augenwinkel, dass der Verteidiger die Frage gut vorbereitet hatte, denn er erkannte die Wetterkarte. »Nein«, antwortete er schließlich.
»Sie orientieren sich bei Ihrer heutigen Aussage ausschließlich an Ihrem Werkstattbuch, das so eine Art Plan, aber kein Protokoll ist?«
»Ja.«
»Keine Frage mehr.« Abel lehnte sich zurück.
Auch der Zeuge Cassel wurde entlassen. Man verzichtete auf die Vereidigung, und Abel begann einen kurzen Vortrag, in dem er forderte, man müsse die Verletzte, aber auch die Kollegen des Angeklagten als Zeugen hören, bevor das Gericht zu einem Urteil kommen könne.
Schulz sagte: »Zigarettenpause.«
»Jetzt bitte nicht.« Abel nutzte die wachsende Ungeduld des Richters aus. Nicht ausgeschlossen, dass er sich zu einer Einstellung des Verfahrens überreden ließ, um das Verfahren abzukürzen.
Abel begann langatmige Erwägungen zur Beweissituation. Keine Frage: Die Indizien waren dürftig. Er plädierte und zerpflückte die Zeugenaussage. Schulz gab sich den Anschein, als würde er aufmerksam zuhören. Pro forma streckte er bisweilen auffällig den linken Unterarm aus, um auf die Uhr zu sehen. Als Abel den Punkt der noch zu erhebenden Aussagen der Kollegen des Angeklagten vertiefen wollte, zupfte Böhm ihn plötzlich am Talar. Abel war irritiert durch die Unterbrechung und beugte sich zu seinem Mandanten hinunter.
»Die hau’n mich doch in die Pfanne, hau’n die mich«, flüsterte Böhm. Doch Abel fuhr unbeirrt fort, die weiteren Zupfer an seiner Robe ignorierend. Er beobachtete unauffällig die Hände des Richters. »Also stellt sich die Frage«, sagte er, »ob es nicht im Interesse der Prozessökonomie ist, bei einer so unsicheren Rechtslage und in Anbetracht der noch entstehenden Kosten, das Verfahren einzustellen.« Er sah Schulz ins Gesicht.
Jetzt sollte man beginnen, über die Modalitäten der Einstellung zu sprechen, wünschte er sich. Er beobachtete das Mienenspiel des Richters, und er sah, wie Schulz schwankte. Hätte er jetzt noch einmal so demonstrativ auf die Uhr gesehen, Abel hätte gewonnen gehabt. Doch der Richter sah erneut auf den Tisch vor sich, auf dem noch die Fotos von dem zertrümmerten Fahrzeug lagen. Er hob den Blick. »Nein«, sagte er schließlich, »nein, für eine Einstellung ist es noch zu früh. Die Sache ist mir noch zu offen. Da ist alles drin, eine Verurteilung ebenso wie ein Freispruch.«
»Akzeptiert«, sagte Abel.
»Die Verhandlung wird vertagt«, diktierte der Schulz schnell in das Protokoll. Der Referendar, der die Staatsanwaltschaft zu vertreten hatte, hob den Kopf und griff nach der letzten Akte für diesen Vormittag.
Abel und Böhm verließen den Saal, während Schulz rasch hinter der Tür des Beratungszimmers verschwand.
«Freispruch …«, murmelte der Angeklagte. »Ich hab noch nie einen Freispruch bekommen.«
Abel nickte. Er wollte den dunkelhaarigen Mann ansprechen und ihn fragen, ob er was mit dem Fall zu tun habe. Doch der Mann war zu schnell gegangen.
Abel saß in seiner Kanzlei und starrte auf die seinem Schreibtisch gegenüberliegende Wand. Dort hing ein in Azurblau und Weiß gemaltes Bild, dessen abstrakte Formen bizarr ineinander ragten. Das Bild stammte von einem Freund, der genauso arm war wie der Rechtsanwalt Abel. Der Freund versuchte vom Malen zu leben. Das war härter als Abels Existenz. Für seine stets in Blau und Weiß ausgeführten Bilder mit beträchtlichen Ausmaßen hatte der Maler schon längst keinen Platz mehr in seinem Atelier. So hatte er Abel und andere Bekannte gebeten, das eine oder andere bei sich aufzuhängen. Bisweilen kam er, brachte neue Bilder und nahm ältere wieder mit sich, um damit eine Ausstellung zu beschicken. Doch für die Vernissagen in der Volkshochschule in Starnberg oder in einer Zimmergalerie in Dachau gab es weder Ruhm noch Geld.
Abel starrte auf das Bild und entzifferte einige der blauen Formen als den Umriss eines Kopfes. Vor ihm lag eine Akte mit einem Asylbewerberfall, in der er gelesen hatte, um einen Schriftsatz zu tippen. Usbeke, der den Landkreis unbefugt verlassen hatte, den man ihm zum vorläufigen Aufenthalt zugewiesen hatte. Abschiebehaft. In den Mauern hockte die Hitze. Abel hatte die Fenster zum Hof in der angrenzenden Küche weit geöffnet. Man konnte durch die Tür zur Küche die Dämmerung über den Himmel gleiten sehen. Sein Hund lag auf der Schwelle und hechelte mit weit heraushängender Zunge.
Das Telefon klingelte. Abel hob ab und meldete sich.
»Schulz«, sagte der Richter. »Herr Abel, sind Sie’s?«
»Ja.«
»Es tut mir leid …« Eine kleine Pause trat ein. Die Zunge war wieder schwer. »Aber in unserem Fall ist was passiert.« Man hörte, dass der Richter zögerte, bevor er die Nachricht herausbrachte.
Abel schwieg.
»Frau Weiß ist gestorben«, sagte Schulz schließlich.
Abel las die Zeitung und nippte zwischendurch an seiner Kaffeetasse. Er blätterte die Sportseite um. Sein Blick Bel auf die Todesanzeigen. Normalerweise überschlug er diese Rubrik; er war noch zu jung, als dass ihn Todesanzeigen interessierten. Es war der Name Silke Weiß, an dem seine Augen hängen blieben. Die Anzeige war groß, eine Viertelseite. Ein stilisierter Palmwedel schwebte über der Schrift.
Meine geliebte Frau hat mich für immer verlassen, lautete der Text. Darunter standen der Name in Antiqua und die Lebensdaten. Silke Weiß war erst neunundzwanzig Jahre alt gewesen. Unterschrift: In tiefer Trauer, Arnold Weiß, Heilpraktiker. Die Trauerfeier war auf den Donnerstag um vierzehn Uhr dreißig festgesetzt.
»Schon Scheiße, so was«, sagte Abel und ließ die Zeitung sinken.
»Was ist?«, fragte Jane beiläufig. Jane Münster war Abels Sekretärin. Sie hatte bei ihm Anwaltsgehilfin gelernt und war geblieben. Es gab eigentlich keinen Grund dafür, weil andere Anwälte besser zahlten und geregelte Bürozeiten anbieten konnten. Aber Jane wusste, dass sie überall anders nicht so frei arbeiten konnte. Und außerdem war ihr Abel schon immer ziemlich sympathisch gewesen. Manchmal überraschte sie sich dabei, dass sie mit ihm für ihren Geschmack zu sehr flirtete, und sie fragte sich, ob das gut war. Er nannte sie gelegentlich Babyjane. Und dann hatte seine Stimme einen besonderen Klang. Jane mochte auch seine Augen, und ihr wäre lieber gewesen, er würde sich rasieren, statt diesen Dreitagebart zu tragen. Aber Abel war um einiges älter als sie, hatte immer mal wieder Frauen, die bei ihm übernachteten und neigte dann zu schwärmerischen Ausführungen am Telefon, wenn er beispielsweise mit seinen Freunden sprach. Er hatte nie was Beständiges – außer dem dienstlichen Verhältnis zu Babyjane.
Abel starrte aus dem Fenster in den Hinterhof mit seinem wuchernden Unkraut. »Was ist?«, fragte Jane noch einmal. Sie saß ihm gegenüber am Frühstückstisch in der Küche hinter der Kanzlei. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen.
»Wenn man mit neunundzwanzig an einer schlampig reparierten Bremsleitung zugrunde geht.«
»Unser Fall Böhm?«, Jane erschrak.
»Ja. Die Frau ist gestorben, vorgestern, ganz plötzlich.«
Abel schwieg nachdenklich und betrachtete die Todesanzeige.
»Jesus!« Jane beugte sich vor und nahm das Blatt. »Protzige Anzeige«, sagte sie.
»Das hilft vielleicht ihrem Mann in seiner Trauer.« Abel begann den Tisch abzuräumen. »Aber dem Böhm hilft’s weniger. Jetzt wird’s ernst. Dieser Weiß wird einen Anwalt engagieren, der als Nebenkläger auftritt.