Notfall- Psychologie, Seelsorge, Betreuung - Michael Dohmen - E-Book

Notfall- Psychologie, Seelsorge, Betreuung E-Book

Michael Dohmen

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Beschreibung

Psychische erste Hilfe leisten Einsatzkräfte regelmäßig. Oft verlassen Sie sich dabei auf ihre Intuition. Dieses Handbuch möchte Einsatzkräften - bei der Organisation und Struktur, - konkreten Einsatzsituationen, - bei der Einsatznachsorge und - bei der Ausbildung mit einfachen Grundregeln unterstützen. Das Buch wurde nach besten Wissen und Gewissen geschrieben. Der Versuch sich auf Grundregeln zu beschränken, führt automatisch zu einer vereinfachten Darstellung. Denn lange Fachaufsätze sind an der Einsatzstelle oft nicht zielführend. Das Werk ersetzt keine fundierte Ausbildung und natürlich sind Einsätze so vielfältig, dass der Autor keine Garantie geben oder Haftung übernehmen kann. Die Verantwortung für den Einsatz und die eingeleiteten Maßnahmen verbleiben beim Einsatzleiter.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 44

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Segnung für die Einsatzkräfte:

Themenblock I: VORBEREITUNG, STRUKTUREN UND ORGANISATION

1. Wichtige Telefonnummern

2. Allgemeine Einsatzgrundsätze

3. Typischer Einsatzablauf

4. Einführung in die Einsatztaktik

5. Erkundungsanalyse als Taktikgrundlage

6. Leitungsaufgabe Krisenintervention

7. Dokumentation Leitung Krisenintervention

Themenblock II: PSYCHISCHE ERSTE HILFE IN KONKRETEN SITUATIONEN

8. Symptome: Stressreaktion

9. Betreuung von Verletzten

10. Betreuung unverletzter / leichtverletzter direkt Beteiligter

11. Betreuung von Schadensverursachern

12. Eingeklemmte Person im Fahrzeug

13. Kinder im Rettungseinsatz

14. Umgang mit Eltern während eines Kindernotfalls

15. Hausbrand

16. Warnen und Informieren

17. Verhalten bei Katastrophen

18. Betreuung von Gewaltopfern

19. Suizid: Gefährdete Personen

20. Der aggressive Patient

21. Der betrunkene Patient

22. Begleitung Sterbender

23. Erste Maßnahmen bei verunfallten Einsatzkräften

24. Verhalten nach dem Eintritt des Todes

25. Umgang mit Angehörigen von Vermissten

26. Überbringen einer Todesnachricht

27. Liturgie zur Begleitung von Sterbenden

Themenblock III EINSATZNACHSORGE

28.Möglicher Ablauf für ein helfendes Gespräch

29. Einzelgespräche für Betroffene mit Trauma

30. Vorlage für eine Einladung zum Einsatznachgespräch

31. Checkliste vor einem Einsatznachgespräch

32. Durchführung „Zielgruppenorientiertes Gruppengespräch“

33. Unfallanzeige

34. Stressabbau nach dem Einsatz

35. Informationen und Ratschläge

Themenblock IV PRÄVENTIVE AUSBILDUNGSINHALTE FÜR EINSATZKRÄFTE

36. Allgemeine Stressreduktion im Einsatz

37. Stressreduktion für Einsatzleiter

38. Stressreduktion für Fahrer von Einsatzfahrzeugen

39. Stressreduktion für Atemschutzgeräteträger

40. Stressreduktion beim TH-Einsatz

41. Stressreduktion für Einsatztaucher

Quellenangabe

Einleitung

Diese Arbeitsmappe richtet sich an alle Notfallhelfer, gleich welcher Organisation, deren Aufgabe die psychische Erste Hilfe ist.

In der Notfallsituation erleben Helfer schnell Stress, da ein Notfall selten gute Voraussetzungen erfüllt:

Personalmangel in der Anfangszeit,

unbekannte Umgebungen

unerwünschte Rahmenbedingungen

Mindestens diese Kriterien machen einen Notfall schnell unberechenbar. Es ist selbstverständlich, dass in der Anfangsphase eines Einsatzes nicht alle idealen Ressourcen an der Einsatzstelle sind. Aus diesem Grund müssen bestimmte Aufgaben auch an Personen delegiert werden, die nicht über die gewünschte Ausbildung und Erfahrung in ihrem Arbeitsbereich verfügen; bislang blieben diesen Einsatzkräften nur die Improvisation und der gesunde Menschenverstand. Dieses Buch kann nun erste Tipps und Hinweise als Einsatzschnellinformation geben, bis fachkundiges Personal eingetroffen ist. Auf diese Weise kann negativ empfundener Stress für die Einsatzkräfte abgebaut werden.

Fachkundige Einsatzkräfte (Notfallpsychologen, Notfall-, Polizeiseelsorger, PSU1- Kräfte usw.) können dieses Buch als Gedankenstütze oder zur Auffrischung bereits erlernten Wissens nutzen.

Neben der Sicherstellung von Einsatzschnellinformationen und einer Gedankenstütze für Einsatzkräfte kann dieses Buch auch als Übungsgrundlage zur Vorbereitung auf den Einsatz dienen.

Das ausgearbeitete Thema wird in vier Themenblöcke unterteilt:

Im ersten Block bekommen Einsatzkräfte Informationen zu Strukturen und Organisation im psychosozialen Notfalleinsatz.

Der zweite Block bietet Einsatzschnellinformationen zur psychischen Ersten Hilfe bezogen auf konkrete Einsatzgeschehnisse.

Im dritten Themenbereich stehen für fachkundige Einsatzkräfte Gesprächsmethoden, Materialien und Vorbereitungen im Vordergrund, um eine effektive Einsatznachsorge durchzuführen.

Den Abschluss bilden präventive Ausbildungsinhalte für Einsatzkräfte in konkreten Situationen.

Sicherheitshinweis:

Der Autor war bemüht, größte Sorgfalt anzuwenden, um dieses Werk zu erstellen; trotzdem können Fehler nie absolut ausgeschlossen werden. Zudem unterliegen alle Regeln und Leitsätze einer Entwicklung aus Erfahrungen und der Wissenschaft. Auch so können zukünftige Veränderungen entstehen. Aus diesen zwei Gründen ist es wichtig, dass der Benutzer dieses Buchs im Einsatz größtmögliche Sorgfalt bei der Arbeit einhält.

Segnung für die Einsatzkräfte:

Themenblock I:

VORBEREITUNG, STRUKTUREN UND ORGANISATION

1. Wichtige Telefonnummern

(bitte sofort ausfüllen)

Notruf / Feuerwehr

112

Polizei

110

Leitstelle

____________________

Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsdienstwachen:

Notfallseelsorge:

Weißer Ring (täglich 7-22 Uhr):

116006

Telefonseelsorge:

0800/1110111

0800/1110222

Nummer gegen Kummer, Kinder-/Jugendtelefon (Mo - Sa von 14-20 Uhr) 0800/1110333

Trauerbegleitung:

Krankenhäuser:

Sonstige wichtige Telefonnummern:

2. Allgemeine Einsatzgrundsätze

Eigenschutz hat höchste Priorität

Möglichst Schutzkleidung tragen (Helm, Handschuhe, sicheres Schuhwerk, usw.)

Belastende Eindrücke vermeiden

Eine Betreuung findet möglichst

außerhalb

des Gefahrenbereichs statt

Bei Beschwerden wird die Einsatzkraft schnellstmöglich ausgewechselt

Einsatzende bedeutet nicht immer gleich „Bin wieder einsatzbereit!“

Pausen müssen frühzeitig geplant werden

1. Kommunikation muss sichergestellt sein

Außenkontakt ist mindestens durch Handyeinsatz (lautlos) sicher zu stellen

Nachalarmierungen werden zeitnah veranlasst.

Erforderliche örtliche Verlagerungen der Einsatzstelle werden der Leitstelle sofort mitgeteilt

Meldungen und Befehle werden wiederholt.

2. Hilfsangebote

Hilfsangebote für Betroffene werden bei Bedarf zeitlich gestaffelt angeboten:

1. Für Einsatzkräfte

2. Für Kinder

3. Für erwachsene Betroffene

4. Für Verursacher

Betroffene können bei Bedarf zu Betreuungsgruppen zusammengefasst werden.

Betroffene und Verursacher werden getrennt. (Ausnahme: Freunde, Familie, falls kein Konflikt entsteht.)

3. Typischer Einsatzablauf

Alarmierung

Ort?

Schadenereignis?

Mögliche Informationsquellen?

2. Meldung: „Einsatz übernommen“ und Ankündigung der voraussichtlichen Ankunftszeit an der Einsatzstelle

3. Meldung: „Einsatzstelle an“ (ggf. Meldung beim Einsatzleiter)

4. Erkundung

Ist die Einsatzstelle sicher?

Wie viele Betroffene mit welcher Problematik?

Welches Einsatzziel ist erreichbar?

Ressourcen (Eigene Kräfte) ausreichend oder Nachalarmierung notwendig?

5. Bei Bedarf: Nachalarmierung

6. Arbeitsbeginn

Durchführung

Kontrolle

7. Meldung: Einsatzende

8. Meldung: „Einsatzbereit!“ d.h. die Einsatzkraft

hat Zeit

ist ausgeruht

ist psychisch stabil

hat kein Hunger- oder Durstgefühl

ist sich seiner guten Ausbildung bewusst

kennt die eigenen Grenzen

alarmiert frühzeitig bei Bedarf nach

trägt Einsatz- und Witterungs- angemessene Kleidung

hat ihr Einsatzmaterial gut gepflegt und jederzeit griffbereit