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"Du gehörst mir, dein Körper gehört mir und dein Herz auch, Hattie. Ich beanspruche dich ganz für mich. Du kannst nichts dagegen tun, akzeptiere es einfach – akzeptiere mich." Hattie Morris ist ein junges Mädchen mit beruflichen Träumen und einer romantischen Fantasie, an der sie seit ihrem sechzehnten Lebensjahr festhält. "Dirty" Johnny Williams, Mitglied des Notorious Devils MC, ist ein harter Mann mit dunkler Vergangenheit und für seine Vorliebe für wilden und schmutzigen Sex berüchtigt. Trotzdem sehnt er sich insgeheim nach jemand vermeintlich Unerreichbarem, der nur zu ihm alleine gehört. In einer Nacht vor drei Jahren setzte ein Kuss das Schicksalsrad in Bewegung und veränderte Hatties und Johnnys Leben. Zeit und Distanz - und Hatties wachsamer Bruder - standen seitdem zwischen ihnen, aber eine zufällige erneute Begegnung macht es ihnen unmöglich, einander noch länger zu widerstehen. So unerfahren sie auch sein mag, eines weiß Hattie ganz genau: Wenn sie bei diesem rauen und ungeschliffenen Mann nicht das Risiko eingeht und ihm ihr Herz öffnet, wird sie nie erfahren, ob Träume wirklich wahr werden können. Zwei Menschen, die aus grundverschiedenen Welten kommen, aber ihre Seelen erkennen einander in der Dunkelheit. Ist ihre Liebe stark genug, um die Schatten aus Johnnys Vergangenheit zu überwinden und die Träume einer gemeinsamen Zukunft zu verwirklichen? In der rauen Welt des Notorious Devils MC, wo Loyalität, wilde Leidenschaft und Gefahr Hand in Hand gehen, wird jede Entscheidung zur Herausforderung – und die Clubbrüder riskieren alles, um ihre Ehre und diejenigen, die sie lieben, zu beschützen.
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Seitenzahl: 479
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Hayley Faiman
Notorious Devils MC Teil 3: Rough & Rugged
Aus dem Amerikanischen ins Deutsche übertragen von Svenja Ohlsen
© 2016 by Hayley Faiman unter dem Originaltitel „Rough & Rugged (Notorious Devils Book 3)”
© 2024 der deutschsprachigen Ausgabe und Übersetzung by Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels
www.plaisirdamour.de
© Covergestaltung: Sabrina Dahlenburg
(www.art-for-your-book.de)
ISBN Print: 978-3-86495-712-3
ISBN eBook: 978-3-86495-713-0
Alle Rechte vorbehalten. Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Darsteller, Orte und Handlung entspringen entweder der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv eingesetzt. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Vorkommnissen, Schauplätzen oder Personen, lebend oder verstorben, ist rein zufällig.
Der Mensch wird geboren, um zu leben, und nicht etwa, um sich auf das Leben vorzubereiten.
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Epilog
Autorin
Dirty Johnny
Im Clubhaus geht es heute Abend wild zu. Eigentlich sollte ich drinnen sein und eine, vielleicht auch zwei Huren vögeln, aber das tue ich nicht. Stattdessen gehe ich nach draußen und atme die frische Luft ein. Der Herbst neigt sich dem Ende zu und bald wird der Boden mit Schnee bedeckt sein. Wir werden alle gezwungen sein, statt unserer Motorräder Käfige zu fahren, so nennen wir geschlossene Transporter oder SUVs. Ich hasse den Winter.
„Diese Dinger bringen dich noch um“, sagt Torch, stößt sich von der Wand ab und kommt auf mich zu. „Ja? Ohne Scheiß“, brumme ich und ziehe noch einmal an meiner Zigarette.
„Ich muss ins Devils, kommst du mit?“, fragt er.
Der Devils Club ist der einzige Stripclub in der Stadt; er gehört unserem Motorradclub und wird von uns betrieben. Sniper ist der Manager, aber da er zu Hause ein neues Baby hat, haben wir alle mit angepackt und ihm geholfen, bis er und die Familie sich eingelebt haben. Ich blicke auf die Party hinter mir zurück, aber sie reizt mich nicht. Ich habe keine Lust, eine der Huren dort zu ficken, mir ihre Shows anzusehen oder mich zu betrinken.
„Klar“, antworte ich achselzuckend und folge ihm zu unseren geparkten Motorrädern. Wir sagen kein Wort, während wir unsere Motoren starten und die Straße entlangfahren.
Nach ein paar Minuten bemerke ich, dass ich tanken muss, und signalisiere Torch, dass ich zur Tankstelle will. Er nickt, aber wir sind nur ein paar Meilen vom Club entfernt, also fährt er vor mir weiter. Die Tankstelle ist wie üblich um diese Uhrzeit menschenleer. Unsere kleine Stadt klappt ihre Bürgersteige hoch, sobald die Sonne untergeht.
Ich betrete die Tankstelle und bezahle den Tankwart. Seine Augen wandern von einer Seite zur anderen und seine Nervosität ist ihm deutlich anzusehen.
„Alles in Ordnung, Kumpel?“, frage ich und ziehe ein paar Scheine aus meiner Tasche.
„Ja, alles bestens“, stottert er. Da weiß ich, dass etwas nicht stimmt.
Ich höre ein leises Wimmern hinter seinem Tresen und ziehe meine Waffe aus dem Hosenbund.
Ich ziele auf seinen Kopf, bevor ich denjenigen, der hinter dem Tresen ist, auffordere, herauszukommen.
Ein Mädchen steht auf, ein zartes Geschöpf. Ihr Haar ist hellbraun und lang; ihre großen grünen Augen blicken mich weit und unschuldig an. Allerdings stelle ich fest, dass ihre Unschuld von der Angst in ihrem Gesicht überschattet wird, und ich frage mich, was dieser fette Wichser hinter der Theke ihr angetan hat.
„Alles in Ordnung, Süße?“, frage ich, bevor ich meinen Blick wieder auf den Fettsack hinter der Theke richte.
„Nein“, flüstert sie. Ihre sanfte Stimme überwältigt mich. Verdammt, sie ist unglaublich süß.
„Was hat er dir angetan?“, frage ich und ziehe die Augenbrauen hoch, als der Ficker anfängt, den Kopf zu schütteln.
„Er … er“, stottert sie, bevor sich ihre großen grünen Augen mit Tränen füllen.
„Komm schon, lass mich dich hier rausholen“, sage ich, während ich eine Hand mit der Handfläche nach oben in ihre Richtung halte. Sie zögert nicht. Sie drückt ihren zierlichen Körper an meine Seite und vergräbt ihr Gesicht an meiner Schulter.
„Er sagte mir, ich könnte das Telefon benutzen, dann stieß er mich zu Boden und erklärte, ich müsse zuerst seinen Schwanz lutschen. Dann bist du reingekommen“, wimmert sie an meiner Seite.
Sofort, instinktiv, lege ich meine Hand um ihren Hinterkopf, drücke sie näher an mich und halte ihr Gesicht an mich gedrückt.
Ich drücke den Abzug in Richtung des fetten Wichsers. Ich sehe zu, wie sein Gehirn gegen die Zigaretten explodiert, die auf der Rückseite der Theke im Regal stehen. Es ist eine Schande; all diese Kippen sind jetzt ruiniert. Ich richte meine Waffe auf die Kamera und drücke auch hier den Abzug. Das Mädchen schreit gegen meine Brust.
Schnell führe ich sie aus dem Laden, bevor ich mein Handy heraushole und ein paar unserer Prospects anrufe. Sie werden mögliche Beweise loswerden und die Leiche des Fettsacks beseitigen müssen. Sobald wir mein Bike erreichen, schiebe ich das Mädchen von mir weg und schaue in ihre verängstigten grünen Augen. Mein Schwanz wird hart bei ihrem Anblick. Angst erfüllt ihre Züge und ich liebe es verdammt noch mal.
„Steig auf“, knurre ich.
Ich warte nicht auf eine Antwort, bevor ich auf meine Maschine steige. Sobald ich spüre, wie sie sich zurechtgerückt hat und ihre Arme um meine Taille gleiten, fahre ich die Straße hinunter. Ich habe nicht genug Benzin, um weit zu fahren, also kehre ich zum Clubhaus zurück. Sobald wir auf den Parkplatz fahren, nicke ich den Prospects zu, die bereits auf ihren Motorrädern sitzen, um sich um meinen Scheiß zu kümmern.
Ich ziehe das kleine Ding hinter mir her zur Bar, vorbei an all den Partygästen und in den Flur. Wir gehen in mein Zimmer und ich schließe die Tür hinter uns ab, bevor ich mich ihr zuwende.
Hattie
Ich blinzele und schaue zu ihm auf. Ich weiß nicht, wie ich in diese Situation geraten bin. Nein, das ist eine Lüge. Ich weiß genau, wie es passiert ist. Ich habe mich mit Willa gestritten und sie hat mich aus ihrem Auto geworfen und gesagt, ich solle zu Fuß nach Hause gehen. Sie war nur sauer, weil Brandon auf der Party mit mir geflirtet hat. Sie ist schon seit dem Kindergarten in ihn verknallt.
Als ich in die Tankstelle ging, um zu telefonieren, hielt ich das für eine kluge Entscheidung. Ich wollte meinen großen Bruder anrufen, damit er mich abholt. Er würde stinksauer sein, dass ich überhaupt in Bonners Ferry war. Ich weiß nicht, warum wir alle zum Feiern hierhergekommen sind, vielleicht weil Brandons Eltern hier eine Ferienhütte haben.
Ich habe zu Hause erzählt, ich würde die Nacht bei Willa verbringen, und sie wollte ihren Eltern dasselbe erzählen. Ich war fast eine Stunde von zu Hause entfernt.
Ich konnte unmöglich zu Fuß gehen, also wollte ich Andy anrufen, damit er mich abholt. Er würde mich zwar ausschimpfen, aber er würde mich nicht bei Mom und Dad verpetzen.
„Wen wolltest du anrufen?“, fragt mich der verdammt sexy Biker.
Er ist groß und schlank, aber muskulös. Ich spüre seine Muskeln unter seinem T-Shirt, als ich mich an ihm festhalte. Bauchmuskeln. Echte Bauchmuskeln. Nicht wie bei den Jungs, mit denen ich zur Schule gehe. Nein, das ist ein Mann. Er sieht rau, schroff und gemein aus – aber gleichzeitig auch verdammt sexy.
„Meinen Bruder“, flüstere ich.
„Ja?“, fragt er, bevor er seine Hand in die Tasche steckt, sein Handy herausholt und es mir gibt. Ich nehme es von ihm entgegen und schaue auf in seine dunkelbraunen Augen.
„Ruf ihn an.“
Ich zögere nicht.
„Andy?“, frage ich, als er den Hörer abnimmt.
„Hattie?“
„Ich muss nach Hause gefahren werden“, flüstere ich. Er fragt mich, wo ich bin, und als ich ihm Bonners Ferry nenne, fängt er an, ins Telefon zu schreien.
„Hör auf zu brüllen“, sagt der Fremde, nachdem er mir das Telefon aus der Hand genommen hat.
„Ich behalte sie im Auge, bis du hier bist. Sie ist warm und sicher im Notorious Devils Clubhaus“, erklärt er.
Ich weiß nicht, was das bedeutet, Notorious Devils Clubhaus. Mein Bruder muss es wissen, denn die Augen des Fremden werden schwarz, bevor er weiterspricht.
„Du solltest dich besser beruhigen, bevor du hier ankommst, Partner.“ Ohne auf die Antwort meines Bruders zu warten, beendet er das Gespräch. „Dein Bruder ist ein Arschloch, Süße.“
„Ja“, stimme ich zu und nicke.
Andy ist ein Arschloch, aber er ist verlässlich und loyal und er wird die Stunde fahren, um mich abzuholen, ohne es Mom und Dad zu sagen. Er wird dafür sorgen, dass ich es ihm irgendwie zurückzahle, aber seine Wiedergutmachung ist weniger schlimm als die Strafe unserer Eltern.
„Wie lange wird er brauchen, um hierher zu kommen?“, fragt der Fremde und lässt seinen Blick über meinen Körper schweifen. Ich erschaudere, als sich unsere Blicke treffen, und ich sehe, wie er grinst.
„Eine Stunde oder so“, antworte ich. Er lächelt, bevor er einen Schritt auf mich zugeht.
Sein Telefon klingelt und er entfernt sich für eine Weile von mir, während er mit demjenigen spricht, der am anderen Ende der Leitung ist. Ich sollte nicht hier sein. Ich sollte zu Hause sein. Ich sollte im Bett liegen. Das muss die absolut schlimmste Nacht meines Lebens sein.
Zum Glück bleibt der Fremde mindestens dreißig Minuten am Telefon, und ich seufze erleichtert auf. Ich traue mich nicht, mich hinzusetzen, ja nicht einmal zu bewegen, also bleibe ich stocksteif stehen und beobachte ihn nur. Andy wird bald hier sein, dann kann ich nach Hause gehen und aufhören, mich von Willa in ihre verrückte Scheiße hineinziehen zu lassen.
„Wie heißt du, Süße?“, brummt er, als er zu mir herantritt und meine langen Haare hinters Ohr streicht. Ich schaue in seine Augen und erschrecke über die Dunkelheit, die darin wirbelt.
„Hattie“, flüstere ich, als er sich auf die Unterlippe beißt.
„Wunderschön“, brummt er zurück, bevor seine Lippen meine berühren.
Ich schnappe nach Luft, als eine seiner Hände meinen Hintern packt. Er wählt diesen Moment, um seine Zunge in meinen Mund zu schieben. Er ist warm und der Zungenschlag ist fest. Er ist nicht lasch, wie die Jungs, die ich geküsst habe. Er ist nicht unsicher – nein, er kontrolliert diesen Kuss.
Er kontrolliert mich.
Ich hebe meine Arme, schlinge sie um seinen Hals und drücke mich enger an ihn, während meine Zunge mit seiner tanzt. Ich spüre die Vibration seiner Brust, bevor ich das Stöhnen höre, das aus seinem Mund in meinen entweicht. Mit seiner anderen Hand fährt er durch meine Haare und greift dann fest zu.
„Du solltest mein Zimmer verlassen“, sagt er undeutlich gegen meine Lippen.
Dennoch macht er keine Anstalten, sich von mir zu lösen. Ich will das auch nicht. Ich will mehr von seinen Lippen auf meinen. Mehr von seinen Händen, die mich fest umklammern.
Seine Lippen stoßen wieder auf meine und die Hand auf meinem Hintern wandert nach oben zu meiner Taille und langsam unter mein T-Shirt zu meinem BH. Ich habe mich noch nie von jemandem anfassen lassen, aber ich will, dass er es tut. Als sich seine Finger um meine Brust legen, atme ich ein, während ich unter seiner Berührung erzittere.
„Ich muss dich ficken, Süße“, sagt er mir zwischen Küssen und Lecken im Nacken. Ich erstarre.
Was zum …
„Ähm“, sage ich, unsicher, wie ich reagieren soll. Wer sagt denn so etwas? Er kennt mich erst seit zwei Sekunden.
„Lass mich dich nehmen, Baby“, fordert er, bevor er an meinem Hals saugt.
Ich trete schnell von ihm zurück, meine Brust hebt und senkt sich und Angst steigt in mir auf. Warum bin ich mit ihm hierhergekommen? Warum habe ich ihn geküsst? Ich schüttle den Kopf, weil ich die Antwort darauf kenne. Er ist heiß und böse und ein Mann, und er hat mich angesehen, als wäre ich eine Frau, kein Kind.
„Was ist los, Süße? Du hast noch mindestens zehn Minuten, bis dein Bruder hier ist“, sagt er schulterzuckend. Mir dreht sich der Magen um.
Zehn Minuten.
Er will mich für zehn Minuten, und dann bin ich nur noch das Mädchen, das er einmal gevögelt hat und das darauf wartet, dass ihr großer Bruder sie nach Hause fährt. Ich schüttle den Kopf, bevor ich schnell mein Hemd zurechtziehe.
„Nein.“ Ich schüttle erneut und heftiger den Kopf.
Auf keinen Fall sage ich diesem Typen, dass ich noch Jungfrau bin. Auf keinen Fall sage ich ihm, dass er der erste Typ ist, der seine Hand unter mein T-Shirt geschoben hat. Er ist ein Mann. Er ist heiß, aber auf keinen Fall blamiere ich mich noch weiter.
Ein lautes Klopfen an der Tür unterbricht uns und ich bin sehr dankbar dafür. Er reißt die Tür auf und ein riesiger Bär von einem Mann steht im Türrahmen. Er ist groß und behaart. Er sieht aus wie ein riesiger Grizzly.
„Der Bruder deines Mädchens ist hier“, brummt er. Meine Augen werden groß. Heilige Scheiße, Andy wird total ausflippen, wenn er erfährt, dass ich allein im Zimmer dieses Fremden bin.
„Was zum Teufel ist hier los?“, ruft Andy und schiebt sich an dem Grizzlybären vorbei ins Zimmer.
Andy ist groß, breit und gebaut wie der College-Football-Spieler, der er auch ist. Ich sehe neben ihm aus wie ein Zwergpudel. Obwohl unsere Haare und Augen identisch sind, sind wir völlig verschieden. Ich sehe zu, wie seine grünen Augen vom heißen Fremden zu mir und dann zurückblicken.
„Ich habe nur rumgehangen, bis du gekommen bist“, sagt der Fremde grinsend, während er seinen Arm um meine Schulter legt und mich an seine Seite zieht.
„Finger weg von meiner Schwester“, befiehlt Andy zähneknirschend.
„Oder was?“
„Ich rufe die Polizei, du Arschloch“, droht Andy. Der Typ lacht.
„Ich habe überhaupt nichts getan“, sagt er zwischen seinen Glucksern. Ich sage ihm nicht, dass er direkt vor meinen Augen einen Mann getötet hat. Tatsächlich sage ich kein Wort.
„Meine Schwester ist sechzehn, du Idiot“, knurrt Andy.
Der Mann neben mir hört auf zu lachen. Er schaut auf mich herab, um eine Bestätigung zu erhalten, und ich nicke einmal.
Sofort entzieht er sich mir und tritt einen Schritt zurück.
„Verpiss dich, Mädchen“, knurrt er. Er sieht so gefährlich, so bedrohlich, so unglaublich heiß aus.
Ich kann mich nicht bewegen.
Andy packt meine Hand und zieht mich mit sich; aber während sich meine Füße bewegen, bleiben meine Blicke auf den gut aussehenden Teufel von einem Fremden geheftet. Seine wütenden Blicke lassen meine nicht los, bis ich um die Ecke verschwinde. Andy hört nicht auf, mich hinter sich herzuziehen.
Sobald ich im Auto sitze und wir sicher auf der Straße sind, löchert er mich mit Fragen. Ich erzähle ihm nichts von der Tankstelle, dem Mord, den ich mitangehört habe, oder davon, wie dieser Mann mich geküsst hat, mich in Besitz genommen hat – mich dazu gebracht hat, so viel mehr zu wollen als jemals zuvor.
Ich behalte seinen Kuss für mich.
Eine Erinnerung nur für mich.
Etwas Besonderes, an das ich gerne zurückdenke.
Ich werde ihn wahrscheinlich nie wiedersehen; ich kenne nicht einmal seinen Namen. Aber das hält mich nicht davon ab, meine Finger an die Lippen zu legen und an ihn zu denken.
Drei Jahre später
Dirty Johnny
Ich nicke den beiden Clubmädchen zu, die Billard spielen, und deute mit dem Kopf in Richtung meines Zimmers. Ich brauche einen guten, harten, schmutzigen Fick, und zwar jetzt. Diese Woche war verdammt beschissen. Etwas Ablenkung ist jetzt genau das Richtige.
Ich sehe zu, wie die Blondine und die Brünette sich auf den Weg in mein privates Schlafzimmer machen. Ich bin zu aufgewühlt, um im Gemeinschaftsraum zu ficken. Ich brauche ein paar Stunden Privatsphäre, während ich mir mit diesen Huren den Tag aus meinen Gedanken vögele.
„Alles klar, Bruder?“, fragt Fury, als ich an ihm vorbeigehe. Er sitzt mit seiner Frau Kentlee auf dem Schoß an einem Tisch.
Sie sind seit fast zehn Jahren zusammen, haben drei Hosenscheißer und wirken trotzdem wie frisch verheiratet. Das, was die beiden miteinander teilen, werde ich nie haben, aber das bedeutet nicht, dass ich mich nicht danach sehne – nach einer Frau und vor allem nach einem Baby. Verdammt, ich fühle mich wie ein Weichei, aber ich will ein eigenes Kind. Wenn ich meine Brüder und ihre Familien sehe, all die Kinder, die herumspringen, dann will ich das auch.
„Ja“, grunze ich, während ich weiter auf dem Weg zu meinem Zimmer bin, wo die zwei Clubmädchen hoffentlich auf mich warten.
Ich gehe hinein, ohne aufzublicken, während ich die Tür hinter mir abschließe. Ich ziehe mich langsam aus, lasse meine Sachen auf einem Haufen liegen und werfe meine Kutte auf einen Stuhl neben der Tür. Dann drehe ich mich um und beiße mir auf die Unterlippe bei dem Anblick, der sich mir bietet.
Die Brünette kniet auf dem Boden, den Arsch in der Luft und die Brust nach unten gedrückt. Die Blondine kniet neben ihrem Arsch und schaut mich mit ihren großen braunen Augen direkt an. Ich habe schon einmal mit diesen beiden gespielt, Serina und Tasha, zwei Clubhuren, die immer für ein bisschen Spaß zu haben sind.
„Sie ist bereit für dich“, sagt Tasha, die Blondine, mit süßer Stimme.
„Leg dich mit deiner Pussy unter ihr Gesicht“, befehle ich, während ich mich vorbeuge und Serina an den Haaren packe und ihren Kopf nach hinten ziehe.
Ich sehe zu, wie Tasha sich unter sie schiebt, mit dem Rücken flach auf dem Boden, und ihre Beine weit gespreizt. Ihre Pussy ist vollkommen entblößt und schimmert bereits vor Erregung. Verdammt, diese Miststücke sind notgeiler als wir Kerle. Ich nehme das Kondom, das Tasha freundlicherweise für mich bereitgelegt hat, zusammen mit einer Flasche Gleitmittel in die Hand.
„Leck ihre Pussy“, befehle ich.
Serina wackelt mit ihrem Arsch vor mir, bevor sie mit ihrer Zunge durch Tashas heiße Spalte fährt.
„Oh, scheiße, ja“, keucht Tasha. Mein Schwanz wird bei diesem Anblick hart, während ich das Kondom darüber streife.
Ich bringe mich hinter ihr in Stellung, stoße bis zum Anschlag in Serinas Fotze und drücke sie nach vorne auf Tashas Pussy. Ich lasse mich von Serinas Wärme umhüllen, während ich die Show genieße. Dann nehme ich das Gleitmittel und bestreiche zwei Finger damit, bevor ich sie tief in Serinas Arsch schiebe. Sie zittert unter mir, leckt aber weiterhin Tasha.
„Bring sie zum Kommen“, befehle ich, während ich beginne, ihren Arsch mit meinen Fingern zu penetrieren.
Ich ziehe meine Hüften langsam zurück, bevor ich sie wieder nach vorne stoße. So bearbeite ich ihre Pussy und ihren Arsch gleichzeitig und genieße es, wie sie mit jedem Stoß von mir feuchter wird.
„Tasha, bist du kurz davor?“, frage ich, während ich nicht müde werde, ihren Hintern mit meinen Fingern und ihre Pussy mit harten, schnellen Stößen zu ficken.
„Ja“, antwortet sie seufzend.
Ich sehe zu, wie sich leichte Schweißperlen auf ihrem Gesicht bilden, kurz bevor sie ihre Hände in Serinas Haaren vergräbt und ihre Mitte gegen Serinas Gesicht reibt, während sie vor Erlösung aufschreit.
Das ist verdammt heiß.
Ich stoße noch ein paar Mal in Serina hinein, bevor ich mich vollständig zurückziehe, dann nehme ich meine Finger aus ihrem Arsch.
„Komm her“, rufe ich Tasha zu. Sie krabbelt schnell zu mir herüber.
„Wirst du meinen Saft ablecken, nachdem ich ihren Arsch gefickt habe?“, frage ich Tasha. Sie antwortet nicht verbal, sondern nickt nur begeistert. „Zuerst bist du dran, ihre Pussy zu lecken“, fordere ich Serina auf.
„Kann Tasha sich hinlegen, damit ich sie richtig schmecken kann, Dirty, bitte?“, bettelt sie und dreht ihren Hals, um mich anzusehen.
„Wie wäre es, wenn du ihre Pussy von hinten leckst, damit ich zusehen kann?“, frage ich.
„Aber jetzt“, sage ich direkt zu Tasha, „machst du den Mund auf.“
Sie öffnet ihre Lippen weit, wie es sich für eine brave Clubhure gehört, und ich schiebe meine Finger in ihren Mund. Finger, die gerade noch in Serinas engem Arsch waren.
Ich ficke ihren Mund damit, beobachte, wie sie zwischen ihren warmen Lippen verschwinden, und stöhne, als sie sie gierig sauber lutscht.
Nachdem ich sie ihr wieder entzogen habe, deute ich mit dem Kopf auf den Fußboden, woraufhin sie sich schnell vor Serina hinkniet und ihre Schenkel spreizt, während sie ihren Arsch für Serinas Mund anhebt.
Sobald Tasha in Position ist, drücke ich Serinas Arschbacken auseinander, um meinen Schwanz an ihrem Hintereingang in Position zu bringen. Ich höre sie wimmern, als ich gegen ihr Loch drücke. Mit noch etwas mehr Gleitmittel dringe ich schließlich in sie ein. Sie entspannt sich um mich herum mit einem langen, gedämpften Stöhnen, während sie Tashas kleine Pussy leckt.
Serina hat meinen Schwanz schon öfter im Arsch gehabt, als ich zählen kann, und die Schlampe liebt es. Ich beobachte, wie mein Schwanz mit Leichtigkeit vollständig in sie hineingleitet und in ihrem warmen, engen Loch verschwindet.
Ich schließe die Augen und stoße fester in Serinas Arsch. Ich fange an zu schwitzen und spüre, wie meine Eier zu kribbeln beginnen, was ein Vorbote meines Höhepunkts ist. Dann halte ich inne, um genug Atem zum Sprechen zu haben.
„Jetzt sollt ihr beide verdammt noch mal kommen“, befehle ich.
Ich spüre, wie Serina unter meinen Händen zittert. Sie ist kurz davor. Ich neige meinen Schwanz und stoße ein paar Mal hart und rau in sie hinein und warte darauf, dass sie schreit.
Als sie es tut, sehe ich zu, wie sie ihre Erlösung über den ganzen Boden meines Zimmers verspritzt. G-Punkt-Orgasmus. Ich spüre, wie sich ihr Arsch ein paar Mal um meinen Schwanz verkrampft, bevor ich ihn schnell aus ihr herausziehe.
Ich gebe ihr einen Klaps auf den Hintern und gehe zu Tasha hinüber, packe sie am Arm und ziehe sie vom Boden hoch. Dann rolle ich das Kondom ab und reibe meinen Schwanz ein paar Mal, bevor ich stöhnend komme.
Ich halte die Augen offen und sehe zu, wie mein Sperma über Tashas Gesicht tropft. Sie scheint es nicht einmal wahrzunehmen, ihre Hand arbeitet fieberhaft zwischen ihren Beinen, um sich zu einem zweiten Höhepunkt zu bringen.
„Oh Gott“, seufzt Serina, als sie auf dem Boden zusammenbricht. Ich überlege, ob ich eine anzügliche Bemerkung machen soll, aber ich lasse es bleiben.
Ich schaue sie an; zwei Frauen, die ich gerade nur zur Befriedigung benutzt habe. Sie sind mir scheißegal. Wenn ich sie nie wiedersehen würde, wäre mir das schnuppe.
Ich kann das Gefühl, dass mir etwas im Leben fehlt, nicht unterdrücken.
Klar, Vögeln macht Spaß und keine Verpflichtungen bedeuten weniger Drama. Jedoch muss ich an meine Brüder denken, die Frauen an ihrer Seite haben, und wie sie irgendwie mit sich in Frieden zu sein scheinen.
Frieden.
Etwas, das ich nie gekannt habe.
„Das Bett gehört euch, falls ihr Mädels schlafen wollt, nachdem ihr sauber gemacht habt“, grunze ich, als ich aufstehe und mich wieder anziehe.
„Du bleibst nicht? Vielleicht für Runde zwei? Ich habe deinen Schwanz nicht in mir gehabt“, schmollt Tasha.
Sie ist verdammt süß, aber ich habe keine Lust mehr, sie heute Nacht zu ficken, zumindest noch nicht. „Vielleicht später“, biete ich an, bevor ich zur Tür hinausgehe.
Ich denke nicht einmal darüber nach, dass sie nun allein in meinem Zimmer sind. Ich habe dort nichts von Wert.
Außer meiner Kleidung besitze ich keine persönlichen Gegenstände. Meine Waffen sind weggeschlossen, da sie die wertvollsten Dinge sind, die ich mein Eigen nenne.
Ich mache mich auf den Weg zurück zur Bar und zu meinen Brüdern.
„Hast du sie für die Nacht ruiniert?“, fragt Grizz, als ich mich auf den Hocker neben ihm setze.
„Wahrscheinlich“, antworte ich achselzuckend und bedeute einem Prospect, mir ein Bier zu holen.
Den Rest des Abends verbringe ich mit meinen Brüdern, meiner Familie – der einzigen Familie, die ich je hatte. Ich trinke, spiele Poolbillard und entspanne mich.
Morgen ist ein neuer Tag, eine weitere Hürde, die es zu nehmen gilt, wie jedes Mal. Morgen schmeißen wir eine große Party, nicht nur für uns Brüder, sondern auch andere Leute. Aber heute Abend will ich einfach nur in Ruhe abhängen.
Hattie
Willa dreht sich zu mir um und grinst. Sie bedeutet Ärger. Das war schon immer so, seit dem Tag, an dem wir uns im Kindergarten kennengelernt haben. Wir haben Höhen und Tiefen durchgemacht, aber wir sind Freundinnen geblieben. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das eine kluge Entscheidung von mir war. Sie ist so selbstzerstörerisch.
Heute Abend habe ich ihr versprochen, mit ihr auf eine Party zu gehen. Anscheinend hat sie online einen Typen kennengelernt und wurde zu dieser Feier eingeladen, die fast eine Stunde entfernt in Bonners Ferry stattfindet. Ich nehme einen Rock aus dem Regal in meinem Kleiderschrank und halte ihn an meinen Bauch, während ich die Augen schließe und an das letzte Mal denke, als ich in Bonners Ferry war.
Vor drei Jahren. Ich war sechzehn. Ich hörte, wie ein Mann ermordet wurde, aber daran versuche ich nicht zu denken, und es ist auch nicht das, was ich sehe, wenn ich die Augen schließe. Nein, ich denke an den verdammt sexy, tätowierten Biker, der mich gerettet und dann geküsst hat, wie ich noch nie zuvor oder jemals danach geküsst worden bin.
Ich erschaudere, während ich meinen Rock anziehe. Er ist schwarz und kurz mit einem Spitzenbesatz. Das Oberteil ist ebenfalls schwarz mit Spitze und hauteng. Ich ziehe meine leuchtend türkisfarbenen High Heels an und streiche mir mit den Fingern durch mein langes, glattes Haar. Dann betrachte ich mich im Spiegel und beiße mir auf die Unterlippe.
Ich sehe jung aus. Wirklich jung.
Egal, wie sexy ich mich anziehe, wie erwachsen ich auszusehen versuche, ich wirke immer, als würde ich mich nur verkleiden.
Mein rundes Gesicht und meine kindlichen Züge, meine großen grünen Augen und vollen Wangen – ich warte immer darauf, älter und reifer zu werden, doch bisher bleibe ich mädchenhaft. Mein schlanker Körper und meine kleinen Brüste helfen wahrscheinlich auch nicht. Ich glaube nicht, dass sie jemals wachsen werden.
„Bist du bereit, Bitch?“, fragt Willa von meiner Schlafzimmertür aus.
Ich schaue zu ihr hinüber. Sie trägt ein hautenges, trägerloses Bandage-Kleid, das kaum ihren Hintern bedeckt, und High Heels, die aussehen, als sollten sie auf einer Bühne getragen werden, nicht auf einer Party. Ihr schwarzes Haar ist gelockt und toupiert und ihr Make-up ist dunkel und dick aufgetragen. Sie sieht aus wie ein Flittchen.
„Willa, was für eine Party ist das?“, frage ich, während ich auf ihre Brüste starre, die beinahe aus ihrem Kleid quellen.
„Eine lustige“, antwortet sie und grinst verschlagen, bevor sie meine Hand ergreift und mich aus der Wohnung zerrt.
Ich sitze auf dem Beifahrersitz ihres Autos, meine Nerven liegen völlig blank. Willa redet ununterbrochen über diesen Typen, den sie kennengelernt hat, und wie er mit dieser tollen Gruppe von Jungs abhängt, die für die besten Partys bekannt sind. Sein Name ist Robbie, und sie behauptet, er sei heiß und perfekt. Ich habe da so meine Zweifel; Willa hat ein schlechtes Gespür für Männer.
„Da wären wir“, quietscht sie. Ich schaue entsetzt auf. Mein Herz beginnt beim Anblick des Gebäudes vor uns schneller zu schlagen.
Ich war schon einmal hier.
Mein Bruder hat mich, so schnell er konnte, von hier fortgebracht.
Das Clubhaus der Notorious Devils.
Damals war mir nicht bewusst, wer sie sind. Jedenfalls nicht, bis mein Bruder Andy mich darüber aufgeklärt hat, wie gefährlich sie sind. Ein Motorradclub, eine Gang. Und jetzt bin ich wieder hier.
„Hattie?“, fragt Willa und schaut zu mir herüber.
„Ist dir klar, wo wir hier sind?“ Ich atme tief durch.
„Ja, bei den Notorious Devils. Robbie hängt manchmal mit ihnen ab. Er kommt immer zu ihren Partys. Ich habe gehört, sie sind legendär“, erklärt sie grinsend und trägt noch mehr knallroten Lippenstift auf.
„Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir hierherfahren?“, frage ich, während meine Wangen vor Wut rot anlaufen.
„Weil du ein Angsthase bist. Du wärst nicht mitgekommen.“
„Verdammt richtig, das wäre ich nicht“, brumme ich.
„Ooohhhh, du musst wirklich wütend sein – du hast verdammt gesagt“, sagt sie lachend, während sie aus dem Auto steigt.
Ich folge ihr, nur weil ich nicht allein im Wagen sitzen will, aber ich habe Angst. Ich schaue mich auf dem Parkplatz um und bemerke überall Motorräder. Es gibt auch ein paar Pick-ups und Autos, aber nicht viele. Ich nehme Willas Hand und bringe sie dazu, stehen zu bleiben. Ich warte, bis sie sich umdreht und mich mustert.
„Was? Ich fahre dich nicht nach Hause“, knurrt sie beinahe.
„Nein, aber verliere mich nicht aus den Augen. Bitte“, flehe ich sie an.
Willa wirft lachend den Kopf in den Nacken und drückt dann meine Hand in ihrer.
„Du wirst schon klarkommen. Reiß dich zusammen und stell dich der Situation, Hattie. Du bist so verdammt behütet, das ist schon lächerlich. Ich würde ja deinen Eltern die Schuld geben, aber Andy ist genauso schlimm. Vielleicht findest du ja hier etwas Reizvolles. Ich habe gehört, dass diese Jungs wild sind.“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, geht sie zur Eingangstür. Sie hat nicht ganz unrecht. Ich bin behütet.
Meine Eltern sind ultrakonservativ und Andy ist Polizist.
Ich bin nur die kleine Hattie, die kleine Schwester und das jüngste Kind, dazu bestimmt, ein braves Mädchen zu sein und unberührt zu bleiben, bis ich einen netten Jungen finde und sesshaft werde. Sie wissen nicht, dass ich meine Unschuld bereits mit siebzehn verloren habe.
Meine Eltern sind ausgeflippt, als ich allein in meine kleine Wohnung gezogen bin. Andy schaut vier Tage die Woche nach mir und führt sogar Sicherheitskontrollen durch, während er im Dienst ist. Wir leben in einer Stadt mit weniger als zehntausend Einwohnern, und ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wann das letzte Mal ein echtes Verbrechen geschehen ist. Vielleicht vor ein paar Jahren, als Jimmy Parks vor Andy davonlief, nachdem er versucht hatte, ihn anzuhalten, und er ihn durch die Stadt jagte. Jimmy war betrunken und wollte kein weiteres Bußgeldverfahren für Trunkenheit am Steuer riskieren.
Ich folge Willa durch den Eingang und meine Augen weiten sich bei dem, was ich sehe. Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Die Luft ist dunstig und ich kann Gras und Zigarettenrauch riechen, zusammen mit Bier und einer Mischung aus anderen nicht identifizierbaren Gerüchen. Ich bleibe dicht hinter Willa, die sich durch das Gedränge schiebt.
Überall sind Menschen. Männer in Leder und Jeans, Frauen, die entweder nichts oder kaum etwas anhaben. Ich bin nicht nur overdressed, sondern auch mehr bekleidet als jede andere Frau hier. Ich möchte Willa an der Hand ziehen und ihr etwas sagen, doch ich lasse es bleiben. Es ist zu laut hier, sie wird kein Wort verstehen.
Dann lässt sie plötzlich meine Hand los und wirft sich in die Arme eines Mannes. Ich schaue ihn an und verstehe nicht, was sie an ihm findet. Er ist groß, und sein langes Haar wirkt, als wäre es eigentlich hellbraun in sauberem Zustand, anstatt fettig dunkelbraun, wie es derzeit aussieht.
Er hat einen kurzen Bart, und ich sehe zu, wie er meine Freundin hochhebt und seine Hände um ihren Hintern legt, während er seinen Schritt an ihrer Mitte reibt. Ich rümpfe die Nase.
Dies ist das erste Mal, dass sie sich treffen, und sie tut so, als würde sie ihn schon eine Weile kennen. Warum hat sie mich überhaupt mitgenommen?
Ich warte darauf, dass sie zu mir zurückkommt, aber eine Gruppe von Männern schiebt sich zwischen uns, und als sie vorbeigegangen sind, ist Willa verschwunden. Ich sehe mich panisch um, doch kann sie nirgends entdecken. Mit der Hand auf meinen Bauch gepresst, versuche ich, mich zu beruhigen und möglichst ruhig zu atmen.
„Hey, Süße, feier mit mir! Du brauchst hier nicht allein herumzustehen“, höre ich eine tiefe Stimme sagen, während jemand seine große Hand um meinen Arm legt.
Ich drehe mich schnell um und schaue ihn mit weit aufgerissenen, verängstigten Augen an. Er blinzelt einmal, bevor sich seine Augenbrauen zusammenziehen.
Ich nehme ihn genauer in Augenschein. Er ist groß, muskulös, und unter dem engen Shirt, das er trägt, zeichnen sich seine gewaltigen Muskeln ab. Darüber trägt er eine Lederweste.
Er sieht gut aus, wirklich gut, aber ich habe Angst und mir ist nach Weinen zumute. „Hey, wie alt bist du?“, fragt er und kneift die Augen zusammen.
„Neun... neunzehn“, stammele ich.
„Du gehörst nicht hierher, Mädchen“, merkt er an.
Ich schüttle den Kopf, während mir die Tränen in die Augen steigen. Ich gehöre nicht hierher. Überhaupt nicht. Ich will nach Hause. In diesem Moment hasse ich Willa.
Es ist weder das erste noch das zwanzigste Mal, dass sie mich im Stich lässt. Tatsächlich tut sie das immer. Ich weiß nicht, warum ich dachte, dass es heute Abend anders sein würde, aber ich bin fertig mit ihr. Das war’s. Ich bin in einer misslichen Lage, einer Situation, in die sie mich gebracht hat und in der ich vergewaltigt werden könnte, und sie macht weiß der Teufel was.
Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, um ihm voll und ganz zuzustimmen, aber da legt sich ein starker, fremder Arm um mich und jemand schiebt mich vor sich her. Ich versuche, den Mann, mit dem ich soeben noch gesprochen habe, zu erreichen, aber der, der hinter mir steht, ist zu stark. Im Handumdrehen werde ich von der dichten Menge verschluckt. Ich kratze an seinen Armen und versuche, mich aus seinem Griff zu befreien, aber es gelingt mir nicht.
Er ist zu kräftig.
„Halt verdammt noch mal die Klappe und tu, was ich dir sage, wenn du weißt, was gut für dich ist“, knurrt er mir ins Ohr.
Mein ganzer Körper erstarrt.
Dann drückt er mich mit dem Rücken gegen eine Wand. Wir scheinen uns in einem Flur zu befinden. Ein dunkler Flur. Ein einsamer, dunkler Flur. Ich schaue mit verängstigten, weit aufgerissenen Augen zu dem Fremden auf.
Er grinst mich an. Er trägt keine Weste wie einige der anderen Männer, also glaube ich nicht, dass er zum Club gehört. Aber das ist nicht wichtig. Sollte er mich vergewaltigen, ist das unwiderruflich, egal wer die Tat begeht.
„Bitte nicht“, flüstere ich mit zitternden Lippen.
„Ja, flehe mich an. Wehr dich ruhig, Schlampe“, raunt er mir zu, während er zwischen meine Beine greift.
Ich presse sie fest zusammen und versuche, seine Hand von mir wegzuschieben, aber er legt sie grob um meinen Oberschenkel und drückt, so fest er kann, zu.
Es tut so weh. Ich kneife die Augen zusammen, versuche, ihn abzuwehren, versuche, meine Beine geschlossen zu halten.
Ich keuche, als er seine Hand um meinen Hals legt und er beginnt zuzudrücken.
Seine Hand zwischen meinen Beinen scheint nicht mehr wichtig zu sein. Mit aller Kraft versuche ich an seinen Handgelenken zu zerren und seine Finger zu lösen, doch er lockert seinen Griff um meinen Hals nicht.
Ich kann nicht atmen.
Ich sehe leuchtende Flecken aufblitzen und höre ihn stöhnen, als seine freie Hand ihren Weg in meinen Slip findet. Ich kann die Tränen nicht zurückhalten, da ich genau weiß, wohin das führen wird.
„Bitte nicht“, flehe ich erneut, bevor mir schwarz vor Augen wird.
Dirty Johnny
Ich biege um die Ecke auf dem Weg zu meinem Zimmer, wo Serina und irgendein Mädchen von der Party auf mich warten. Der Flur ist dunkel und leer. So sollte es auch sein, denn niemand ist befugt, sich in der Nähe unserer Wohnräume aufzuhalten.
Der einzige Grund, warum ich überhaupt zu diesen großen Partys komme, sind die neuen Mädchen. Frische Pussys bringen Spaß. Abwechslung ist die Würze des Lebens.
„Bitte nicht“, höre ich eine weibliche Stimme wimmern.
Ich nähere mich dem Geräusch und bleibe stehen. Ein Typ hat seine Hand um den Hals eines Mädchens gelegt, und sie sieht aus, als wäre sie bewusstlos.
Seine andere Hand befindet sich unter ihrem Rock und ich höre ihn stöhnen. Es ist keiner meiner Brüder. Tatsächlich habe ich ihn noch nie zuvor gesehen. Solche Party-Schmarotzer sind wirklich nervig. Sie verursachen immer Ärger.
„Hey, Mann, du hast hier hinten nichts zu suchen“, sage ich und tippe ihm auf die Schulter.
„Lass mich sie einfach ficken, dann haue ich ab“, blafft er, während er den Kopf dreht. In seinen Augen steht der pure Wahnsinn.
Ich blicke an ihm vorbei zu dem Mädchen. Sie ist jung und hübsch und ganz anders gekleidet als die anderen Clubmädchen.
Ich spüre es in meinem Bauch, wie er sich zusammenzieht – ich weiß, dass das hier falsch ist. „Geh von dem Mädchen weg“, befehle ich.
„Verpiss dich“, zischt er und wendet sich von mir ab.
Ich nehme meine Waffe aus dem Schulterhalfter und richte sie auf seinen Hinterkopf. Dann beuge ich mich vor und grolle ein weiteres Mal, er solle von hier verschwinden.
„Ich habe bloß ein wenig Spaß mit einer deiner Huren, wo liegt das Problem?“, fragt er und zuckt mit den Schultern. Dann lässt er das Mädchen los und wendet sich zum Gehen. Ich sehe zu, wie sie wie ein Häufchen Elend auf dem Boden zusammenbricht.
„Was zum Teufel ist hier los?“, fragt Fury vom anderen Ende des Flurs aus.
Kentlee hat ihre Arme um seine Taille geschlungen und betrachtet die Szene mit einem Ausdruck des Entsetzens in ihrem Gesicht.
„Dieses Arschloch wollte gerade gehen“, verkünde ich, während meine Waffe immer noch auf den Kopf dieses Wichsers gerichtet ist.
„Prospect“, brüllt Fury. Fast sofort taucht einer unserer neuen Anwärter auf. „Schaff diesen Schmarotzer verdammt noch mal hier raus“, donnert er.
Der Prospect packt den Kerl und zerrt ihn den Flur entlang. Ich behalte sie im Auge, bis sie verschwunden sind, dann stecke ich meine Waffe wieder in den Halfter.
Kentlee rennt an mir vorbei und geht in die Hocke, um das Mädchen auf den Rücken zu drehen. Sie keucht bei ihrem Anblick auf und zieht ihren Rock herunter, bevor sie ihre Finger auf die Pulsader an ihrem Hals drückt.
„Sie lebt.“ Kentlee seufzt erleichtert auf.
Mein Blick wandert über ihr Gesicht, anschließend zu dem Mädchen auf dem Boden, und dann trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag.
Ich kenne sie.
Ich erinnere mich an sie. Ich habe von ihr geträumt. Hattie.
Ich lasse mich neben Kentlee auf die Knie fallen und drehe den Kopf des Mädchens zu mir hin.
„Hat er ihr wehgetan?“, frage ich, ohne Hattie aus den Augen zu lassen. Sie sieht genauso aus wie damals, jung und perfekt.
„Meinst du, ob er sie vergewaltigt hat?“, fragt Kentlee.
„Ja.“ Meine Kehle scheint zu brennen, als ich antworte.
Verdammt.
„Ich glaube nicht. Ich meine, sein Schwanz war nicht draußen, aber ohne sie zu fragen oder nachzusehen, ob Blut zu sehen ist …“, erklärt sie und bricht dann ab.
„Sieh nach“, fordere ich sie auf.
„Wo?“, flüstert Kentlee und schaut über ihre Schulter zu Fury.
„Hier, jetzt“, würge ich hervor, unfähig, meinen Blick von Hatties Gesicht loszureißen.
„Mach schon, Baby Girl, ich sorge dafür, dass es niemand sieht“, sagt Fury.
„Es ist zu dunkel“, entgegnet sie.
Ich hole mein Handy heraus und schalte das Licht für sie ein. Ich will nicht hinsehen. Ich kann nicht. Stattdessen konzentriere ich mich auf Hatties Gesicht. Ihre runden Wangen und ihr verletzter Hals. Verdammt.
„Ich glaube nicht, dass er ihr mehr angetan hat. Ich meine, es ist nichts Nasses zu sehen und es gibt kein Blut“, flüstert Kentlee, während sie mir mein Handy zurückgibt.
„Kennst du sie?“, fragt Fury, während ich noch immer neben Hattie hocke.
„Vor drei Jahren habe ich sie an dieser Tankstelle gefunden. Erinnerst du dich, als ich den Tankwart getötet habe?“, antworte ich und ziehe eine Augenbraue hoch.
„Das ist das Mädchen, das er vergewaltigen wollte?“, hakt er nach.
„Ja“, erwidere ich nickend.
„Was zum Teufel macht sie hier?“, fragt Fury verwundert.
„Keine verdammte Ahnung, aber ich kümmere mich darum. Und um sie.“
„Sag Bescheid, wenn du etwas brauchst“, gibt Fury zurück, während er seinen Arm um Kentlees Taille legt.
Gemeinsam gehen sie davon.
Kentlee dreht sich noch einmal um und sieht mich an, ihre Augenbrauen sind vor Verwirrung und Sorge gerunzelt. Ich bin sicher, dass sie sich genauso große Sorgen um das Mädchen macht wie ich.
Ich bücke mich, hebe Hattie hoch und wiege sie in meinen Armen. Dann nehme ich sie mit in mein Zimmer und sobald ich eintrete, spüre ich, wie sie sich an mich drückt.
„Du bist es“, flüstert sie mit heiserer Stimme und Tränen in den Augen.
Sie erinnert sich an mich. Etwas regt sich in meinem Herzen – ein Gefühl, das ich noch nie zuvor verspürt habe.
Ich unterdrücke es schnell.
„Wen hast du uns mitgebracht?“, schnurrt Serina von ihrem Platz auf dem Boden aus.
Hatties Kopf wirbelt herum und sie schnappt nach Luft. Serina und das andere Mädchen sind völlig nackt und knien auf meinem Boden. Hattie zappelt in meinen Armen, aber ich umschließe sie fester, bevor ich die beiden Mädchen auffordere zu gehen.
„Aber … aber ich brauche dich“, jammert Serina.
„Verpiss dich, du Hure“, rufe ich laut.
Ich rühre mich nicht von der Stelle und halte ihrem Blick stand, während das andere Mädchen an mir vorbeirennt. Serina beeilt sich nicht. Sie zieht ihr billiges Outfit langsam wieder an und schleicht sich dann langsam aus meinem Zimmer. Sobald sie weg ist, drehe ich das Schloss um und lege Hattie dann so sanft wie möglich auf mein Bett.
„Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder den Abend verdorben habe“, krächzt sie.
„Du hast überhaupt nichts ruiniert. Wie bist du hier gelandet?“, frage ich.
Als sie besorgt das Gesicht verzieht, wünschte ich, ich könnte einfühlsamer sein, aber ich weiß nicht wie. Alles, was mir einfällt, ist meine Hand an ihre volle Wange zu legen und in ihre feuchten Augen zu blicken, während ich auf eine Antwort warte. Ihre geschwollene Unterlippe zittert und ich fühle mich wie ein Arschloch, während mein Schwanz gegen den Reißverschluss meiner Jeans drückt.
Verdammt, was würde ich dafür geben, zwischen diesen Lippen zu versinken, während sie mir einen bläst.
„Ich wusste von nichts. Meine Freundin hat mich mit hierher geschleift, sie sagte, es sei eine Party“, antwortet sie kaum hörbar.
Die Heiserkeit ihrer Stimme macht meinen Schwanz noch härter, was so verdammt falsch ist, wenn man bedenkt, wieso sie so klingt.
„Bist du okay?“, frage ich und schaue auf sie herab. Ich muss eine rauchen, sonst vögele ich sie gleich jetzt und hier.
„Mir geht es gut. Er hat mich angefasst, aber er ist nicht viel weiter als in meinen Slip gekommen“, versichert sie leise mit roten Wangen.
Als ich sie ansehe, komme ich mir vor wie ein verdammter Perverser. Sie sieht so jung aus und ich bin dreißig Jahre alt. Aber das Abgefuckte daran ist – ich mag es, dass sie so jung aussieht. Mir war es bisher immer scheißegal, wie eine Frau aussieht, in die ich meinen Schwanz versenke, solange sie eben eine Frau ist.
Aber Hattie, sie sieht so unschuldig aus, so verletzlich, so zerbrechlich und so verdammt rein. Ich will sie ruinieren und alle erdenklichen schmutzigen Dinge mit ihr anstellen.
Ich will sie zum Weinen, ja sogar zum Betteln bringen und sie komplett vereinnahmen.
Sie gehört mir.
Ich will sie ganz und gar für mich haben.
Ich stehe auf und gehe zu meiner Kommode, greife mir eine Zigarette aus der Packung und versuche, meine Nerven zu beruhigen – und meinen verdammten, schmerzenden Ständer noch dazu.
„Tut mir leid, dass du dich schon wieder mit mir abgeben musst. Jetzt bin ich neunzehn und mache dir immer noch Ärger“, flüstert sie.
„Deine Freundin hätte dich nicht mitbringen sollen. Du solltest nicht hier sein. Dieser Ort ist nichts für Mädchen wie dich“, erkläre ich, während ich an meiner Zigarette ziehe und spüre, wie das Nikotin mich leicht berauscht.
Ich sollte hier nicht rauchen, nicht in ihrer Gegenwart, aber ich brauche es jetzt, um mich selbst im Griff zu behalten.
„Mädchen wie ich?“, fragt sie und stützt sich auf ihre Ellbogen.
Mein Blick wandert von ihrem Gesicht zu ihren kleinen, festen Brüsten, und verdammt, ich will sie schmecken. Ich will sie mit meinem Sperma bespritzen. Ich will sie darin ertränken. Ich räuspere mich und versuche, wieder etwas Blut in mein Gehirn vordringen zu lassen.
„Gute Mädchen. Mädchen, die hübsche kleine Spitzenkleider mit blauen High Heels zu einer Biker-Party tragen. Mädchen, die ihre Titten nicht zur Schau stellen und nicht hier sind, um sich zur Old Lady hochzuficken. Mädchen wie du eben.“
Hattie
Ich blinzle zu ihm auf, dem namenlosen Mann, der mich jetzt schon zweimal vor sexuellem Missbrauch gerettet hat. Ich habe gerade gehört, wie er erklärt hat, warum ein Mädchen wie ich nicht hier in seinem Clubhaus sein sollte. Er hat recht, aber ich weiß nicht, ob ich ihm die Genugtuung geben werde, das einzugestehen.
„Ich wusste nicht, dass wir hierherfahren. Ich wusste lediglich, dass irgendwo eine Party steigt“, gebe ich zu.
Ich beobachte, wie sich seine Augen verengen, bevor er noch einmal an seiner Zigarette zieht. Normalerweise finde ich Rauchen total widerlich, aber in diesem Moment ist es verdammt sexy. Ich atme etwas schneller, als seine Lippen die Zigarette loslassen und eine Rauchwolke aufsteigt.
„Du hättest gleich wieder umkehren sollen, als du vor diesen Toren angehalten hast“, sagt er.
„Das hätte ich, aber ich bin nicht gefahren“, flüstere ich so leise wie möglich. Meine Stimme ist heiser und mein Hals tut weh. „Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder den Abend verdorben habe“, füge ich erneut hinzu.
Meine Wangen werden heiß, als ich an die beiden nackten Frauen denke, die auf ihn gewartet haben. „Die zwei Schlampen sind unwichtig“, sagt er lässig, während er noch einmal an seiner Zigarette zieht.
„Trotzdem tut es mir leid“, gebe ich zurück.
„Mit wem ist deine Freundin da?“, fragt er.
„Wie heißt du?“, antworte ich mit einer Gegenfrage.
Seine Augen blitzen auf, ich kann nicht genau sagen, wieso, dann lächelt er. Ich sehe zu, wie er seine Zigarette ausdrückt und dann wieder zu mir zurück schlendert und sich auf das Bett setzt. Er fixiert mich mit seinem Blick. Seine Augen sind die ganze Zeit auf mich gerichtet, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt als mich.
„Johnny“, raunt er schließlich, während er mit seiner Hand mein Gesicht berührt.
Ich atme scharf ein, als er mit seinen Fingern von meiner Schläfe über die Seite meines Gesichts bis zu meinen Lippen wandert.
„Johnny“, sage ich gedämpft gegen seine Finger.
Er riecht nach Nikotin und Bier, Leder und Öl. Die Kombination überfordert meine Sinne und aus irgendeinem Grund atme ich dadurch etwas schwerer.
„Hattie“, stöhnt er.
Meine Brustwarzen versteifen sich sofort aufgrund seiner rauen Stimme, dem süßen Klang und dem leisen Flüstern meines Namens. Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, obwohl ich nicht weiß, was. Vielleicht, um ihn zu bitten, mich zu küssen oder mich zu nehmen – ich weiß es nicht. Aber er kommt mir zuvor.
„Du musst gehen“, sagt er.
„Ich glaube nicht, dass ich das will“, gebe ich zu und lege meine Hand um sein Handgelenk.
„Ich bin kein guter Mann“, erwidert er, während sein Blick auf mir ruht.
„Ich glaube nicht, dass mir das etwas ausmacht“, antworte ich, während ich ihn ansehe und mich nach seinen Lippen auf meinen sehne. Es ist drei Jahre her, aber ich habe nicht vergessen, wie sie sich anfühlen.
„Wenn ich dich ficke, ist das eine einmalige Sache. Es wird nicht langsam oder romantisch sein. Es wird verdammt schmutzig zugehen und du wirst dich wahrscheinlich währenddessen und danach erniedrigt fühlen. Ich glaube nicht, dass du damit einverstanden sein würdest. Du bist zu gut dafür – zu unschuldig und zu … süß“, verkündet er.
Seine Worte sollen wohl hart klingen, aber die Art, wie er mich ansieht, wie er mir in die Augen starrt, zeigt, dass er es nicht so meint. Nicht wirklich. Er sagt es, um mir Angst zu machen.
Ich habe keine Zweifel, dass er grob und schmutzig sein wird, aber ich denke, so ist er einfach. Ich glaube nicht, dass er mich danach einfach wegwirft, nicht, wenn er sich nach drei Jahren noch an meinen Namen und unser kurzes Aufeinandertreffen erinnert.
Ich muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, so wie er bei mir.
„Ich komme schon klar. Fick mich“, sage ich tapfer, während ich mich aufsetze.
„Nein, du musst nach Hause zurück zu Daddy“, entgegnet er knapp.
Ich blinzle. Ich habe diesem Kerl gerade angeboten, mit mir zu machen, was er will, in dem Wissen, dass er nicht zimperlich sein wird und dass ich anschließend wohl nie wieder etwas von ihm hören werde. Trotzdem lehnt er mich ab und wird auch noch herablassend?
„Ich bin erwachsen. Ich lebe allein, ohne einen Daddy, der sich um mich kümmert“, zische ich und schaue ihm in die Augen.
Braun. Wie die süßeste Schokolade.
„Ich bin nicht das, was du willst, Hattie. Steh auf, ich bringe dich nach Hause“, erwidert er, bevor er sich erhebt.
Ich bleibe stumm. Was gibt es da noch zu sagen? Ich habe ihm meinen Körper angeboten und er hat mich abgewiesen, mehrmals. Ich stehe auf und streiche meinen Rock glatt, bevor ich ihm folge.
Sobald wir sein Zimmer verlassen haben, dreht er sich um und fordert mich auf, in seiner Nähe zu bleiben. Ich tue, worum er mich bittet, und gemeinsam gehen wir durch die Menschenmenge, die feiert, rummacht, trinkt und sich prügelt. Ich mache mir nicht die Mühe, nach Willa zu suchen. Sie ist irgendwo mit Robbie und schert sich wahrscheinlich einen Dreck um mich.
Als wir draußen ankommen, entdecke ich den großen, gut aussehenden Mann, der mit mir gesprochen hat, bevor der Verrückte mich gepackt hat. Er sitzt allein an einem Tisch. Ich schaue zu ihm hinüber und er nickt mir zu. Ich mache einen Schritt in seine Richtung, um ihm dafür zu danken, dass er zumindest versucht hat, mich von der Party wegzubringen, als ich spüre, wie sich Johnnys Hand um meinen Oberarm legt.
„Wo willst du hin?“, knurrt er.
„Ich will mich bei dem Mann bedanken. Er hat versucht, mich von der Party wegzubringen, bevor mich der andere Kerl geschnappt hat“, erkläre ich.
„Du brauchst ihm für gar nichts zu danken“, erwidert Johnny.
Ich schiebe seine Hand von meinem Arm und ignoriere ihn, während ich auf den gut aussehenden Fremden zugehe. Als ich vor ihm stehe, breitet sich ein blendend schönes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
„Alles in Ordnung bei dir? Ich habe gehört, was passiert ist. Die haben den Kerl windelweich geprügelt“, schildert er mir lachend.
„Mir geht es gut. Ich wollte mich nur für deinen Versuch bedanken“, sage ich heiser.
„Du machst ihn ganz schön eifersüchtig, kleines Mädchen. Du solltest besser aufpassen. Wo Rauch ist, ist auch Feuer, wenn es um ihn geht“, gibt er zurück und deutet mit einem Nicken hinter mich.
Ich schaue mich nicht um, wo Johnny uns sicher anstarrt. Stattdessen zucke ich mit den Schultern, was ihn noch breiter lächeln lässt.
„Ich bin anscheinend nichts für ihn“, sage ich deprimiert.
„Wenn er dir das gesagt hat, dann hat er dich angelogen – vielleicht auch sich selbst“, entgegnet der Fremde und nimmt einen Schluck von seinem Bier.
„Na ja, trotzdem danke“, gebe ich zurück, ohne zu wissen, wie ich auf seine Worte reagieren soll.
Ich wünschte, Johnny würde etwas an mir liegen, ich wünschte, er fände mich attraktiv. Ich finde ihn umwerfend und stelle mir schon seit Jahren seine Lippen auf meinen vor. Aber er will mich nicht, und im Moment bin ich einfach nur dankbar, dass er bereit ist, mich nach Hause zu bringen.
„Bist du fertig?“, fragt Johnny, als er an meine Seite stapft.
„Ja“, antworte ich seufzend.
„Wir nehmen mein Auto, komm schon“, sagt er mürrisch.
Ich winke dem anderen Mann knapp zu und folge Johnny zu einem großen, metallenen Lagerhaus. Dort sehe ich mehrere Autos, Pick-ups und SUVs, die in einer Reihe geparkt sind.
„Unsere Käfige“, verkündet Johnny, während er zu einem alten schwarzen Muscle-Car geht.
„Wo sind eure Motorräder?“, frage ich. Ich ziehe am Griff und öffne die Tür für mich.
„Vorne geparkt. Wir benutzen die hier nur im Winter oder wenn wir müssen“, erklärt er, während er sich ans Steuer setzt.
Ich schnalle mich an, während er den Motor startet, und dann rast er mit einem lauten Knattern vom Parkplatz. „Wo wohnst du?“, fragt er mich brüsk, sodass ich wegen der Schärfe seines Tons leicht zusammenzucke.
„Sagle“, flüstere ich.
„Ohne Scheiß?“, erwidert er und wendet sich mir überrascht zu.
„Es ist weit, ich weiß. Wenn du mich am Stadtrand oder auf halber Strecke absetzen willst, kann ich meinen Bruder anrufen, damit er mich abholt, wenn er seine Schicht beendet hat“, gebe ich kleinlaut zurück.
„Das würde dem Idioten wohl gefallen. Ich bringe dich nach Hause.“
Für den Rest der Fahrt sprechen wir kein Wort mehr miteinander. Johnny spielt an dem Radio herum und wechselt gefühlt hundertmal den Sender, bevor wir das Ortsschild passiert haben.
Ich gebe ihm leise Anweisungen zu meinem Apartmentkomplex, und als wir ankommen, parkt er und stellt den Motor ab.
Er sagt nichts und ich auch nicht. Er sitzt da und starrt etwa fünf Minuten lang aus der Windschutzscheibe, bevor er endlich spricht.
„Ich kann dich nicht wiedersehen, Hattie. Nicht, weil ich dich nicht will, sondern weil ich dich zu sehr will. Ich will dich verderben, dich benutzen, dich sexuell erniedrigen und verdammt schmutzige Dinge mit dir anstellen. Dann will ich in dich eindringen und dich an mich binden, indem ich dich schwängere, damit ich dich für immer für mich allein habe – und mit dir machen kann, was ich will. Ich bin keiner von den Guten. Das war ich nie und werde es auch nie sein. Jetzt geh, bevor ich dich in deine Wohnung bringe, dich erst ver- und dann entführe.“
Als er mit seiner Rede fertig ist, geht mein Atem schwer und mein Höschen ist feucht. Genau das will ich. Ich will das Gefühl haben, jemandem zu gehören, gebraucht zu werden und gewollt zu sein. Bei der Erniedrigung und der Baby-Sache bin ich mir nicht so sicher, aber den Rest – den will ich.
„Du willst mich?“, frage ich und schaue zu ihm hinüber.
Johnny sieht mich an, und ich beobachte, wie seine Augen und sein Gesicht weicher werden, dann berührt er meine Wange mit seiner rauen Handfläche.
„Ja, Prinzessin. Egal, wie falsch es ist, ich will dich, seit du sechzehn bist“, antwortet er.
„Ich bin nicht mehr sechzehn“, verkünde ich, bevor ich über den Sitz klettere, um mich auf seinen Schoß zu setzen.
Es ist der kühnste Schritt, den ich je gemacht habe. Er bringt mich dazu, mutig und kühn zu sein, für ihn. Er legt den Kopf in den Nacken und wir schauen uns in die Augen.
Er ist so rau – mit seinen starken, markanten Zügen –, aber hinter seinen Augen brennt ein mir unbekanntes Feuer.
Ich möchte diesen Mann kennenlernen, den Mann hinter der harten Schale.
„Du spielst mit dem Feuer, kleines Mädchen. Verstehst du nicht, dass ich dich nicht nur ficken, sondern verderben werde?“, fragt er und wiederholt sich erneut.
„Mach schmutzige Dinge mit mir, Johnny. Fick mich dreckig, gib mich nie wieder her“, flüstere ich.
Er schüttelt den Kopf. Doch dann ist es, als würde seine Willenskraft in sich zusammenfallen. Er legt eine Hand um meinen Hinterkopf und dreht seine Finger in meinem Haar, während seine Lippen auf meine treffen.
Ich stöhne und öffne meinen Mund. Als seine Zunge in mich gleitet, gebe ich mich ihm hin. Ich lasse mich ganz und gar von ihm führen, während er meine Haare fest im Griff hat und mit seiner anderen Hand meinen Rücken umschließt. Er schmeckt so gut, während seine Lippen, Zähne und Zunge mich völlig verschlingen.
Ich wiege meine Hüften gegen seine harte Länge und stöhne ein weiteres Mal.
Doch plötzlich schreie ich auf und zucke zusammen, als ich höre, wie jemand gegen die Autoscheibe klopft.
Entsetzt blicke ich nach draußen zu der Gestalt vor der Fensterscheibe.
Hattie
Mein Bruder.
Mein Bruder steht in voller Uniform auf der anderen Seite des Autofensters und sieht sauer aus.
Er öffnet die Tür, ich krabble schnell hinaus und ziehe meinen Rock zurecht, um mich zu bedecken, da er ganz nach oben gerutscht ist, als ich mich auf Johnnys Schoß gesetzt habe.
Dann steigt Johnny demonstrativ langsam aus dem Wagen. Ich könnte vor Scham im Erdboden versinken, als ich sehe, wie er seinen Schwanz zurechtrückt, direkt vor meinem Bruder.
„Was zum Teufel ist hier los?“, fragt Andy und schaut zwischen uns hin und her.
„Johnny hat mich nach Hause gefahren“, antworte ich mit einem Achselzucken und hoffe, dass Andy die blauen Flecken an meinem Hals, die der Idiot von vorhin dort hinterlassen haben muss, nicht bemerkt.
„Ich kenne dich“, sagt Andy spöttisch, während er Johnny von oben bis unten mustert.
„Ja. Deine Schwester ist auf einer Devils-Party gelandet, wahrscheinlich kein Ort, an dem sie sein sollte. Ich habe sie nach Hause gebracht“, informiert Johnny ihn.
„Für mich sah es so aus, als hättest du versucht, ihr an die Wäsche zu gehen – dabei ist sie viel zu jung für dich“, sagt Andy und bringt mich noch mehr in Verlegenheit.
„Andy, ich bin über achtzehn, was machst du überhaupt hier?“, frage ich und versuche, von diesem heiklen Thema abzulenken.
„Willa hat angerufen und erzählt, dass sie dich nicht finden konnte, und wollte sichergehen, dass es dir gut geht“, sagt er.
Ich schnaube und verdrehe die Augen. Willa. Ich bin so was von fertig mit ihr und ihrem Drama. Ich bin es leid, sitzen gelassen und in missliche Situationen gebracht zu werden.
Damit bin ich ein für alle Mal fertig.
„Ich schreibe ihr und lasse sie wissen, dass es mir gut geht. Danke, dass du nach mir gesehen hast“, sage ich mürrisch.
„Ich warte, bis du in deiner Wohnung bist“, erwidert Andy und blickt mit zusammengekniffenen Augen zu Johnny.
„Nicht nötig, ich haue schon ab“, sagt Johnny.