Oviedo - A Fonsagrada - Santiago - Thomas Schmidt - E-Book

Oviedo - A Fonsagrada - Santiago E-Book

Thomas Schmidt

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Beschreibung

Camino Primitivo - primitiver Weg? Weit gefehlt! Die buchstabengetreue Übersetzung führt in die Irre. Das Gegenteil ist der Fall. Dieser Weg verlangt mir Einiges an physischer und mentaler Energie ab. Belohnt werde ich durch den Genuss atemberaubender Landschaften sowie die Vertiefung von Beziehungen - jenseits von zufälligen Begegnungen - im ersten Teil zum Fußball Kollegen und im zweiten Teil zur Lebenspartnerin. Dazu die beruhigende Erkenntnis: Auch nach über zwölf Jahren Faszination spanischer Jakobswege gibt es neben angenehm Bewährtem auch Neues zu entdecken...

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Quelle: GoogleMaps

GEHEN IST DES MENSCHEN BESTE MEDIZIN - HIPPOKRATES -

INHALTSVERZEICHNIS

Prolog

Kapitel 1 „Sidraspektakel”

Bocholt - Bilbao - Oviedo

Kapitel 2 „Die kleinste Dusche der Welt”

Oviedo - Grado / 25 km

Kapitel 3 „Berufung”

Grado - Salas / 23 km

Kapitel 4 „Herberge mit Aussicht”

Salas - Tineo / 24 km

Kapitel 5 „Stimmungsschwankungen”

Tineo - Pola de Allande / 29 km

Kapitel 6 „Todeskampf am Gipfel”

Pola de Allande – Berducedo – Grandas de Salime / 39 km*

Kapitel 7 „Noch ein Engel”

Grandas de Salime – A Fonsagrada / 26 km

Kapitel 8 „Déjà-vu”

A Fonsagrada – Lugo

Kapitel 9 „L´ultima Estrella Galicia”

Lugo – Santiago – Bocholt

Kapitel 10 „Das Christkind”

Buch Teil 2

Kapitel 1 „Fehlstart”

Bocholt - Lugo

Kapitel 2 „Spätstart”

A Fonsagrada –O Cadavo / 26 km

Kapitel 3 „Gewissensbisse”

O Cadavo – Lugo / 31 km

Kapitel 4 „Peregrina”

Lugo – Boveda - Friol / 15 km Taxi, 15 km Laufen

Kapitel 5 „Missgeschick”

Friol – Sobrado dos Monxes / 25 km

Kapitel 6 „Die ideale Herberge”

Sobrado dos Monxes – Arzua / 23 km

Kapitel 7 „Camino verkehrt herum”

Arzua – Pedrouzo / 20 km

Kapitel 8 „Freudenträne”

Pedrouzo - Santiago / 22 km

* 19 km Laufen / 20 km Taxifahrt

Prolog

Donnerstagabend ist Fußballabend. Nicht immer, aber immer dann, wenn ich es schaffe, meine Kundschaft rechtzeitig zufrieden zu stellen, um bis kurz vor sieben Uhr die Sporthalle des Euregio - Gymnasiums zu erreichen. Zuweilen kommt ein längeres Gespräch dazwischen, manchmal sind es die noch abzuarbeitenden telefonischen Rückrufe oder eine Virusepidemie. Dann wird es knapp. Schaffe ich es, so fühlt es sich ein wenig wie der vorweggenommene Beginn des Wochenendes an. Schweißtreibendes kollektives Auspowern Gleichgesinnter mit Ball. Ohne Ball – etwa beim Joggen – habe ich nicht selten das Empfi nden, mich aus der Komfortzone herauswinden zu müssen. Mit Ball ist es einfacher. Leidenschaft. Die Erkenntnis, dass die Ratio den Gefühlen untergeordnet ist, kommt nicht von ungefähr. Der schottische Philosoph David Hume formulierte bereits im 18. Jahrhundert provokant: „Die Vernunft ist und bleibt der Sklave der Leidenschaften.“

Was aber hat das Ganze mit dem Jakobsweg und speziell mit dem Camino Primitivo zu tun?

Die Aufl ösung führt zu Oberstudienrat Frederik Ebbert, genannt Freddy, Lehrer für Pädagogik, katholische Religion und Sport. Beim kommunikativen Auffüllen des Flüssigkeitshaushaltes nach dem Match in den geheiligten Räumlichkeiten des Lehrerzimmers fragte mich Freddy vor einem Jahr nach dem Jakobsweg. „Welchen meinst du?“, fragte ich zurück. „Ja, den Weg, den du immer läufst“, antwortete er. Ich erklärte ihm, dass es viele Wege gibt und brachte ihm beim nächsten Mal eines meiner Bücher mit. Dann wollte er noch eines und danach ein weiteres. Schließlich fragte er mich: „Wann nimmst du mich mit?“ „Im nächsten Jahr“, antwortete ich spontan, obwohl noch gar nicht klar war, welche Corona-Regeln zu beachten waren.

Unbedacht war es auch im Hinblick auf ein anderes Problem. Längst war klar, dass ich mit meiner Partnerin Kerstin im Juli den portugiesischen Küstenweg von Vigo aus vollenden würde. Wo sollte ich jetzt noch Freddy hinquetschen? Und welcher spanische Jakobsweg kam überhaupt infrage?

Für den ersten Teil der Via de la Plata von Sevilla bis etwa Zafra wäre es im Sommer zu heiß gewesen. Eine ernsthafte Option wäre die Fortsetzung des Camino del Norte von Bilbao aus gewesen, den ich 2018 von seinem Ursprung in Hondaribia an der französischen Grenze bis in die Capitale des Baskenlandes gelaufen bin. Nach reifl ichen Überlegungen kam mir der Camino Primitivo in den Sinn, wobei „primitivo“ in diesem Fall nichts mit einem Rotwein zu tun hat und nicht etwa mit „einfach“ oder „primitiv“ übersetzt werden darf, sondern mit „ursprünglich“. Ja, der ursprüngliche Weg sollte es werden. Er stand schon länger auf meiner Agenda, von den physischen Belastungen her alles andere als einfach, sondern sicherlich die größte Herausforderung aller Jakobswege in Spanien. „Der Camino Primitivo gilt als der anspruchsvollste aller Jakobswege. Viele Höhenmeter und ein ständiges Auf und Ab begleiten den Pilger auf dem Weg von Oviedo bis nach Santiago. Daher zählt der Weg auch zu den Einsamsten und ist nicht so stark frequentiert. Eine gewisse Kondition und Ausdauer sollte vorhanden sein, um den Camino Primitivo ohne große Beschwerden zu laufen. Wer die Mühen auf sich nimmt, wird mit atemberaubenden Panoramablicken von den Bergen aus belohnt. Die ideale Jahreszeit ist der Sommer, bereits im Herbst und auch noch im Frühjahr kann der Weg durch Schneefall unpassierbar sein“, so heißt es in einer Übersicht über die unterschiedlichen Jakobswege in Spanien.

Camino Primitivo, ich bin mir jetzt sicher, diesen Weg werde ich mit Freddy laufen. Die Herausforderung nehme ich an. Was soll mir schon passieren? Zur Not muss mich der durchtrainierte Sportlehrer auf die Schultern nehmen und über die Berge Asturiens schleppen. Nach allem, was ich gelesen habe, kommen klimatisch bedingt mit Freddy nur die Sommerferien in Frage. Auch im Sommer sind die Temperaturen in Asturien aufgrund der Höhe von über 1000 Metern im Schnitt nur 23 Grad Celsius. Im Herbst kann es schon und im Frühjahr noch schneien. Das heißt für mich: Camino Portugues am Anfang der Ferien im Juli und Camino Primitivo am Ende der Ferien im August. Unverzüglich stürze ich mich in die Vorbereitungen.

Freddy bekommt den gelben Reiseführer von Raymund Joos, ich nehme den roten von Cordula Rabe. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, dass Joos den Weg sehr genau beschreibt und Cordula Rabe mehr geschichtliche Hintergründe aufzeigt. Wir haben acht Tage Zeit für unsere Pilgerreise. Der Camino Primitivo verläuft von Oviedo aus etwa zur Hälfte durch Asturien und zur anderen Hälfte durch Galicien. Am Ende mündet er in den Camino Francés. Die Länge beträgt ca. 320 km. Wenn alles gut geht, schaffen wir es bis nach A Fonsagrada, dem ersten Ort in der Provinz Galicien. Was die einzelnen Etappen angeht, habe ich schnell eine Vorstellung, wie wir sie aufteilen. Da nur fünf Prozent der Pilger, die in Santiago ankommen, den Camino Primitivo wählen, sollte es zumindest mit Unterkünften kein Problem geben. Bleibt noch die An- und Abreise.

Ich spiele verschiedene Möglichkeiten durch: Von Düsseldorf oder Frankfurt nach Madrid und von dort Anschlussfl ug nach Asturias, dem Flughafen der Provinz, ca. 35 km von Oviedo entfernt. Oder Flug nach Santiago und von dort mit dem Bus nach Oviedo. Beides sehr umständlich und mit vielen Zeitverzögerungen verbunden. Schließlich bietet sich noch eine dritte Option an: Flug von Düsseldorf nach Bilbao und von dort aus ca. 400 km mit dem Bus nach Oviedo. Abfl ugzeiten und Anschlüsse sind passend. Der Zwangsaufenthalt in Bilbao bedeutet keine Last, sondern die Chance, Freddy eine zweistündige Stadtbesichtigung zu ermöglichen. Für den Rückfl ug plane ich Santiago ein.

Mit der Buchung des Busses von Bilbao nach Oviedo habe ich ein bisschen zu lange gewartet. Die Direktverbindungen sind ausverkauft. Wir werden daher in Santander umsteigen müssen und etwa gegen 23 Uhr in Oviedo ankommen, wenn alles planmäßig verläuft.

Ach ja, da war doch noch etwas! Corona, die Kapriziöse, schickte sich an, ein Wörtchen mitreden zu wollen. Kurz bevor die Reise losgehen soll, wird Spanien zum Hochrisikogebiet ernannt. Die nächste Steigerung träte ein, wenn das Land zum Virusvariantengebiet erklärt würde. Das hätte zur Folge, dass wir nach unserer Rückkehr nach Deutschland in Quarantäne müssten. Freddy hätte sicherlich Probleme, es seinem Direktor zu erklären, mich würde es erneut in ein organisatorisches Chaos in der Praxis stürzen, nachdem ich bereits im Februar drei Wochen wegen einer Corona-Infektion in Isolation verbringen musste.

No risk, no fun. Wir wählen das Risiko.

„Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit haben für die Dinge, die du tun wolltest. Tu sie jetzt“.

- Paulo Coelho -

Kapitel 1 - Freitag, 6. August 2021

Sidraspektakel

Bocholt - Bilbao - Oviedo

Freddy organisiert den Transport zum Flughafen. Pünktlich um 9.00 Uhr steht er mit seinem Schwiegervater vor unserer Haustür. Das Einchecken am Airport Düsseldorf verläuft reibungslos. Schnell befi nden wir uns in der Abfl ughalle, in der wir Zeugen eines interessanten Schauspiels werden.

Wie so häufi g ist die vor uns startende Maschine von der Fluggesellschaft überbucht worden, in diesem Fall von Eurowings. Die Passagiere befi nden sich bereits an Bord des Flugzeuges und warten auf den Abfl ug nach Stockholm. Bis auf drei junge Männer, die noch in der Halle stehen und mit ihren Tickets in der Hand davon ausgehen, in den Flieger steigen zu können. Das Problem ist: Es gibt nur noch zwei freie Plätze, es sei denn … - ja, es sei denn, ein Mann, der bereits im Flieger sitzt, würde einen seiner beiden gebuchten Plätze abgeben. Dazu ist dieser auch bereit, allerdings nur gegen den mehrfachen Betrag dessen, was ihn das Ticket gekostet hat. Wie soll man ihn nennen? Gewiefter Geschäftsmann oder Egomane? Dazu darf sich jeder der Anwesenden seine eigene Meinung bilden. Eurowings jedenfalls lässt sich nicht darauf ein, sodass einem der drei Männer nichts anderes übrig bleibt, als einen Zwischenstopp in München in Kauf zu nehmen und erst zu später Stunde in Stockholm anzukommen.

Die Abfertigung bei der Ankunft in Bilbao vollzieht sich rasch, sodass wir noch so gerade den abfahrbereiten Bus in die City erreichen. Nachdem wir über die Ponte Zubizuri den Fluss Nervión überquert haben, verlassen wir den Bus, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Von hieraus ist es entlang der Nervión-Promenade nicht weit zu dem imposanten Guggenheimkomplex, dem Wahrzeichen von Bilbao. Mit der Fertigstellung des Museums aus Titan, Sandstein und Glas 1997 hat der amerikanische Architekt Frank Gehry der Stadt ein neues Image verpasst. Der Blumenhund Puppy hinter dem Museum und die drahtige Spinne Mamón, vorne am Fluss, komplettieren das Kunstwerk. Eigentlich könnten wir jetzt nach Hause gehen. Schließlich haben wir das Herz von Bilbao kennengelernt. Präziser gesagt: Das neue Herz. Durch die Herztransplantation hat Bilbao die Wandlung von der tristen Industriemetropole zur modernen, kunstorientierten Stadt geschafft. Ein neuer Begriff wurde kreiert. Die Rede ist vom sogenannten Bilbao-Effekt, wenn es um die Aufwertung von Städten durch bauliche Veränderungen geht. Wir denken nicht daran nach Hause zu gehen. Schließlich wollen wir auch noch das alte Herz von Bilbao kennenlernen. Wenn man es also genau nimmt, handelte es sich mit der Erbauung des Guggenheimkomplexes nicht um eine Herztransplantation durch Austausch der Herzen, sondern man hat dem alten ein neues hinzugefügt. Verkehrsberuhigt liegt das „Casco Viejo“ auf der anderen Seite des Nervión, auch bekannt unter dem Namen „Las Siete Calles“, - Die sieben Straßen -. Mit seinen verschiedenen Baustilen und den vielen traditionellen Geschäften sowie der Kathedrale bildet es einen wunderbaren Kontrast zu der Moderne. Das abendliche pralle Leben in den Kneipen und Restaurants mit den kulinarischen Feinheiten aus der berühmten baskischen Küche durfte ich vor zwei Jahren am Ende meiner Camino del Norte-Tour von Hondarribia nach Bilbao hier genießen. Der Vino tinto hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Wir begnügen uns heute mit einem ersten Bocadillo con Jamón ibérico auf die Hand und schlendern die Hauptstraße hoch am Stadion von Athletic Bilbao vorbei in Richtung Busbahnhof.

Der neue Busbahnhof in Bilbao ist ultramodern. Kein Vergleich mit der Baracke, vor der der Flughafenbus anhielt, als ich 2019 in Bilbao ankam, um den ersten Teil des Camino del Norte zu pilgern. Die Abfertigung an diesem Fernbustreffpunkt ist vergleichbar mit der eines Flughafens. Bevor wir in die Halle gelangen, müssen wir durch eine Schranke, in der zum ersten Mal unser Ticket gecheckt wird. Spätestens jetzt bin ich froh, dass ich unsere Fahrausweise vor ein paar Tagen zu Hause ein zweites Mal gebucht habe, nachdem der Drucker sich weigerte, sie beim ersten Versuch auszuspucken. Sonst hätten wir wahrscheinlich bereits hier unsere Planungen um einen Tag verschieben dürfen.

Der Busbahnhof in Santander dagegen hat sich nicht verändert. Er präsentiert sich in einem eher schnoddrigen Outfi t, so wie schon 2009, als ich hier meinen allerersten Camino startete. Dazu passend ist die Abfertigung. Alles noch analog: Wie bei einer Klassenfahrt stehen unsere Namen auf dem Zettel des Busfahrers, der jeden einzelnen handschriftlich abhakt.

Wir machen es uns bequem in dem modernen Fernreisebus. Mit Blick auf die schneebedeckten Picos de Europa auf der linken Seite und dem Atlantik auf der rechten Seite passieren wir die kantabrischen Orte des Camino del Norte: Santillana del Mar und San Vincente de la Barquera. Kurz danach beginnt Asturien, zu dem ein ca. 300 km langer Küstenstreifen gehört und das mit etwa 1,1 Millionen Einwohnern eher dünn besiedelt ist. Mehr als die Hälfte der Einwohnerzahl fällt auf die Städte Gijón und Oviedo. Der Rest sind Kleinstädte, Ländereien und Dörfer. Bei Gijón muss ich an die „Schande von Gijón“ denken. Dieser feststehende Begriff hat nicht etwa mit einem grausamen Gemetzel im Mittelalter zu tun, sondern mit einem Fußballspiel zwischen Deutschland und Österreich, das als Gruppenspiel in Gijón während der Fußball-WM 1982 in Spanien stattfand. Deutschland musste im letzten Gruppenspiel 1:0 gegen Österreich gewinnen, um beiden Mannschaften das Weiterkommen zu sichern. Algerien wäre damit ausgeschieden. Und genau dieses Ergebnis haben Österreicher und Deutsche dann auch erzielt. Nachdem das 1:0 gefallen war, schoben sich die beiden Mannschaften den Ball ohne wirkliche Angriffsbemühungen in einem unwürdigen Spektakel gegenseitig zu. Wann hat es schon mal so viel Einvernehmlichkeit zwischen Deutschland und Österreich gegeben? Die Folge dieses beschämenden Nichtangriffspaktes zu Ungunsten der Nordafrikaner zog eine Änderung der Regeln nach sich: Seitdem fi nden die letzten Gruppenspiele immer zeitgleich statt.

Kurz hinter Ribadiso schwenkt der Bus weg von der Küste ins Landesinnere mit Kurs auf Oviedo, der Hauptstadt von Asturien, unserem heutigen Ziel. Um Viertel vor elf erreichen wir den Busbahnhof. Der Weg durch die Innenstadt zu unserem Hotel führt uns an vielen Skulpturen vorbei, die wir im Dunkeln nur unzureichend würdigen können und die Oviedo zu einer Art Freilichtmuseum machen. Besonders sympathisch erscheint mir Oviedo durch die Partnerschaft mit der Stadt Bochum, meiner Heimat. 1388 wurde Oviedo Hauptstadt des neu gegründeten Princesa de Asturias. Noch heute tragen die spanischen Thronfolger den Titel „Fürstin bzw. Fürst von Asturien“. Bekannt ist Oviedo auch durch den jährlich vergebenen Preis Princesa de Asturias, mit dem verdiente Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Sport und Wissenschaft ausgezeichnet werden. Auf unserer Etappe in Pola de Allende werden wir beim Abendessen im Fernsehen erleben, wie dieser Preis in diesem Jahr an Ugur Sahin und seine Frau für die Entwicklung des Corona-Impfstoffes der Firma BioN-Tech verliehen wird.

Unweit der Kathedrale liegt unsere heutige Bleibe, dass Grand Hotel. Der Name klingt nach Luxus und nicht gerade nach pilgergerechter Unterkunft. Eines war jedoch bei der Organisation unserer Reise klar: Aufgrund unserer späten Ankunft würden wir in keine Herberge mehr reinkommen. Im Vergleich zu anderen Hotels war das Grand Hotel aber mit 78 Euro pro Nacht eher günstig. Und es liegt im Zentrum und somit unmittelbar am Camino Primitivo, den wir morgen früh von hier aus beginnen wollen.