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Pagans – Ein Liebesroman besonderer Art
Franz bittet Anna, für eines seiner Buchprojekte über eine Folk-Band Fotos zu schießen. Deren Begeisterung für diesen Auftrag hält sich in Grenzen, denn eigentlich wollte sie den Frühsommer mit ihrer 14-jährigen Tochter Jenny genießen und nicht jedes Wochenende mit einer Pagan-Folk-Band durch Deutschland ziehen.
Aufgrund der Tatsache, dass Anna in Franz‘ Schuld steht, stimmt sie jedoch zu, die Musiker kennenzulernen. Die Mitglieder der Folk-Band ›Pagans‹ sind ebenfalls dagegen, eine Hobbyfotografin als Begleiterin ihrer Tour dabeizuhaben. Der Konflikt scheint unausweichlich. Gern wäre Anna beim ersten Zusammentreffen auf dem Absatz umgekehrt, doch Lukas, einer der Musiker, besteht darauf, dass sie sich beim nächsten Konzert als Fotografin beweist. Dieser Herausforderung des charismatischen Mannes kann Anna nichts entgegensetzen ...
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Es ist immer wieder ein großartiges Gefühl, ein eigenes Buch abzuschließen. Auch dieses Mal war eine ganze Reihe freundlicher Helfer am Werk, die mich bei meinem Hobby unterstützt haben. Mein ganz besonderes Dankeschön geht natürlich an meine Familie, die meine Schreiberei gutmütig duldet.
Meine Lieblingskorrekturleserin Divina Michaelis hat erneut mit viel Fleiß und Humor wilde Kommasetzungen und Wortwiederholungen gesucht und meine sprachlichen Stolperer ausgebessert. Das tolle Cover ist die Arbeit der begabten Ronja Studer aka Glaux.
Eine große Hilfe bei der Entstehung der Geschichte waren meine treuen Leserinnen bei Bookrix und FF, die die Entwicklung der Story mit nützlichen Kommentaren und Vorschlägen begleitet haben.
Und natürlich, da es ein Roman über Musik ist, gab es eine Reihe von Inspirationen aus der Folk-Szene. Dem Charisma meiner Lieblingsgruppen konnte ich mich nicht entziehen. Danke an Rastaban, Omnia und Corvus Corax für deren tolle Musik und die großartigen Live-Vorstellungen, die sie ihren Fans bieten!
Sophie André
When all the world has gone to sleep The fairies from the forest creep From out 'the wild wood comes the call: »The dance is life ... the dance is all ...«
An ancient forest beckons me To run skyclad amongst the trees This band of pagans cannot wait with you, tonight, to celebrate.
Cernunnos, Lord of Beasts, has spoke: »Come join us for some pagan folk!«(1)
Anna hatte gerade die Dusche abgestellt und sich in ein Badetuch gewickelt, als das Telefon klingelte. Drei Töne lang überlegte sie, den Hörer gar nicht abzunehmen, aber dann tat sie es doch. Das Display zeigte die Nummer von Franz an, ihrem guten Bekannten, und den konnte sie nicht abweisen. Immerhin war der Journalist seit ihrer Scheidung vom entfernten Bekannten zum engen Vertrauten geworden.
»Hey, Franz«, rief sie hektisch ins Telefon. Und dann fröhlicher: »Warte kurz! Ich muss nur schnell meine Füße abtrocknen.«
Ein Lachen am anderen Ende ließ sich aus dem abgelegten schnurlosen Telefon vernehmen. Anna schmunzelte und schob das Handtuch gleich noch über die nassen Fußabdrücke auf ihren Badfliesen. Dann griff sie erneut zum Hörer.
»Also, Franz! Warum jagst du mich aus meiner Dusche?« Ein Kichern bestätigte, dass sie es nicht so ernst meinte und der Anrufer lachte gutmütig.
»Ich freue mich auch, dich zu hören, Anna!«, erklärte er leicht spöttisch. »Du hast dich echt rar gemacht in den letzten Tagen. Ist alles bei euch in Ordnung?«
Anna nickte, obwohl das der Mann am anderen Ende der Leitung wohl kaum sehen konnte. »Jaaa, eigentlich schon.«
Beim Überlegen runzelte sie die Stirn und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel, während sie die letzte Woche gedanklich Revue passieren ließ. ‚In Ordnung’ war so ein dehnbarer Begriff und sie wollte Franz nicht schon wieder mit ihren Problemchen und Sorgen in den Ohren liegen.
»Jenny ist gerade im Ferienlager, weiß du …«, erklärte sie.
»Und da machst du dir ein paar gemütliche Stunden?«, mutmaßte Franz. »Oder drückst du dich schon wieder viel zu oft auf eurer Wachstation rum?«
Anna seufzte. Dass er sie aber auch schon so gut kannte. Natürlich schob sie jetzt, wo Jenny über die Osterferien an der Nordsee war, ein paar zusätzliche Dienste. Einerseits konnten sie das Geld gut gebrauchen, andererseits musste sie diese Leistung einfach erbringen. Ihr Chefarzt war sehr rücksichtsvoll gewesen, als sie nach dem Tumult der Scheidung eine Auszeit gebraucht hatte, doch nun forderte er auch entsprechende Gegenleistungen. Und eigentlich war das für Anna auch ganz okay. So hatte sie weniger Zeit zum Nachdenken.
»Ich bin gerade nach Hause gekommen«, gab sie zu. »Aber es war ganz ruhig – hatte kaum was mit Arbeit zu tun.«
Franz brummte etwas Unverständliches. »… und du musst selber am besten wissen, wie viel du dir zumuten kannst«, verstand Anna am Ende seines Satzes. Erneut nickte sie unwillkürlich.
»Das weiß ich, Franz. Es wird nicht zu viel werden. Kommendes Wochenende habe ich frei. Und da Jenny erst am Sonntag wiederkommt, werde ich mich ganz auf meine Erholung konzentrieren.«
Wieder brummte der Mann am anderen Ende. Dann kam er zu dem eigentlichen Grund seines Anrufs: »Ich weiß nicht, ob das mit der Erholung so klappen wird, Anna«, gab er zu.
»Wieso denn nicht? Willst du mit Sylvie vorbeikommen und wir machen uns einen lustigen Abend?«, witzelte sie.
»Äh, nein!« Franz räusperte sich. »Ich wollte dich eigentlich bitten, mir bei meinem neuen Buchprojekt noch einmal zu helfen.«
Als er hörte, dass Anna tief Luft holte, fuhr er schnell fort: »Das Tourbuch von den Corvidae(2) ist eingeschlagen wie eine Bombe.«
Anna unterbrach ihn mit einem Lachen. »Das glaube ich sofort! Die Jungs waren aber auch so was von toll …«
Unwillkürlich sah Anna die Musiker der Mittelalterband, deren Name so viel wie ›Rabenvögel‹ hieß, vor sich. Fünf Wochen lang hatten Franz und sie die Gruppe auf ihrer Deutschlandtour durch alle Burgen und Kneipen begleitet und ein dreißigseitiges Tourtagebuch erstellt. Franz war der Autor und sie hatte die Jungs abgelichtet. Richtig Spaß hatte das gemacht!
»Ja, und weil sie so toll waren, ist das Buch wirklich gut auf dem Markt angenommen worden«, bestätigte Franz. »Darum hat mich heute auch dieser Manager von den Pagans(3) angerufen und mich gebeten, so ein Projekt für seine Truppe zu machen. Er hat ausdrücklich den gleichen Fotografen gefordert, Anna!«
Die Wünsche eines ihr unbekannten Managers einer ihr ebenso unbekannten Band hätten Anna nicht davon abgehalten, ihre freien Tage entspannt mit Jenny zu Hause zu verbringen. Doch sie schuldete ihrem Freund Franz viel mehr als einen Gefallen. Sylvie und er waren es gewesen, die sie damals aufgefangen hatten, als sich herausstellte, dass Stefan sie seit Jahren betrog und nun klar Schiff machen wollte, um mit seiner Affäre endgültig zusammenzuziehen.
Deshalb rollte sie jetzt entspannt über die A9 Richtung Hof, um sich mit Franz zu treffen und dann die Band vor deren Gig in der kleinen fränkischen Stadt Selb kennenzulernen. Während der Fahrt blieb ihr viel Zeit, um nachzudenken.
Damals, vor knapp zwei Jahren, hatte sie nicht gewusst, wie es nun für sie und Jenny weitergehen sollte. Theo, ihr älterer Sohn, hatte gerade sein Abitur gemacht und brach kurz darauf zu einem Sprachpraktikum an der University of Michigan auf. Wenn alles so ablief, wie er es sich vorstellte, würde er sich ein Jahr später am ›College of Literature, Science, and the Arts‹ einschreiben und einen Teil seines Studiums in Ann Arbor absolvieren.
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