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Die Bayerischen Hausberge halten wahre Prachtpanoramen bereit. Die schönsten verrät dieser Wanderführer: atemberaubende Aussichten, fantastische Fernsichten und triumphale Tiefblicke – alle vereint zwischen Lechtaler und Berchtesgadener Alpen. Der Panoramawanderführer bringt Sie aussichtsreich auf Gipfel und über Grate, entlang von Höhenwegen bis fast zum Himmel. Mit Touren von leicht bis schwer – dem Wandergenuss sind keine Grenzen gesetzt.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Zwei Täler und jede Menge Aussichten – auf dem Weg durch Ron- und Tortal im Karwendel (Tour 16)
Wilfried und Lisa Bahnmüller · Markus Meier
33 aussichtsreicheWanderungen
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATENZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Der malerische Markt Mittenwald duckt sich unter den Felswänden des Karwendels (Tour 10).
Vorwort
Willkommen in den Bayerischen Hausbergen
Bruckmann-Tourenfinder
Unser Nachhaltigkeitskodex
Piktogramme erleichtern den Überblick
Aussichtsreiche Wege und Gipfel
Ammergauer Alpen, Bayerische Voralpen und Karwendel
1Über den Zirmgrat
Zwischen Füssen und dem Vilstal
2Königliche Runde am Tegelberg
Mit der Gondel in die Bergwelt König Ludwigs II.
3Krähe und Hochplatte von Süden
Aussichtsreiche Grattour im Ammerwald
4Vom Daniel zum Plattberg
Abenteuerliche Überschreitung in den Ammergauer Bergen
5Über das Hintere Tajatörl
Traumtour im Angesicht der Zugspitze
6Auf den Kramerspitz
Aussichtsposten gegenüber der Zugspitze
7Über den Kramerplateauweg
Wunderbar wanderbar
8Vom Wank zum Krottenkopf
Der Riese des Estergebirges
9Herzogstand und Heimgarten
Grattour über Kochel- und Walchensee
10Auf den Kranzberg
Unverstellter Karwendel-Blick
11Über den Katzenkopf
Ein Hochmoos und seine Aussichtsloge
12Schöttelkarspitze und Soiernspitze
Traumrunde um den Soiernkessel
13Auf die Benediktenwand
Der bekannteste Münchner Hausberg
14Auf den Staffel
Im Jachenauer Wanderhimmel
15Zum Demeljoch
Grattour über dem Sylvensteinstausee
16Durchs Rontal auf die Torscharte
Ein Sehnsuchtsstiller
17Auf die Fleischbank
Logenplatz vor der Falkengruppe
18Panoramaweg zur Binsalm
Aussichtsreicher Hochgenuss in der Eng
19Auf den Bärenkopf
Glücksgefühle im nahen Tirol
Mangfallgebirge und Inntal
20Halserspitz und Blaubergkamm
Grenzkamm zwischen Bayern und Tirol
21Vom Tegernsee zum Schliersee
Traumtour in den Münchner Voralpen
22Zur Baumgartenschneid
Tegernseer Berggasthof, Aussichtsberg und Kircherl
23Setzberg und Wallberg
Zwei Tegernseer Klassiker
24Brecherspitz und Bodenschneid
Panoramafreuden über dem Schliersee
25Stümpfling – Rosskopf – Stolzenberg
Einsame Wanderfreuden
26Taubenstein und Rotwand
Zwei Glücksgipfel über dem Spitzingsee
27Schweinsberg und Wendelstein
Wahrzeichen des nördlichen Mangfallgebirges
28Auf den Farrenpoint
Durchs »Hintertürl« auf den Voralpengipfel
29Zum Heuberg
Kulisse für großes Gipfelkino
30Aufs Kranzhorn
Zwei Länder, zwei Gipfelkreuze
31Klausenberg und Spitzstein
Schaulaufen im Chiemgau
32Über die Pyramidenspitze
Zwei Tage im Zahmen Kaiser
33Zum Baumgartenköpfl
Durch die Südflanke des Kaisers
PS:
Register
Impressum
Auch Bergseen, wie hier der Seebensee (Tour 5), verwöhnen mit aussichtsreichen Panoramen.
Leichte Touren
7Über den Kramerplateauweg
10Auf den Kranzberg
18Panoramaweg zur Binsalm
28Auf den Farrenpoint
29Zum Heuberg
Mittlere Touren
1Über den Zirmgrat
2Königliche Runde am Tegelberg
5Über das Hintere Tajatörl
6Auf den Kramerspitz
8Vom Wank zum Krottenkopf
9Herzogstand und Heimgarten
11Über den Katzenkopf
13Auf die Benediktenwand
14Auf den Staffel
15Zum Demeljoch
16Rontal – Torscharte
17Auf die Fleischbank
19Auf den Bärenkopf
21Vom Tegernsee zum Schliersee
22Zur Baumgartenschneid
23Setzberg und Wallberg
24Brecherspitz und Bodenschneid
25Stümpfling, Rosskopf, Stolzenberg
26Taubenstein und Rotwand
27Schweinsberg und Wendelstein
30Aufs Kranzhorn
31Klausenberg und Spitzstein
32Über die Pyramidenspitze
33Zum Baumgartenköpfl
Schwere Touren
3Krähe und Hochplatte
4Vom Daniel zum Plattberg
12Schöttelkarspitze und Soiernspitze
20Halserspitz und Blaubergkamm
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Fantastische Bergblicke lassen sich auch einfach erreichen: Panoramaweg an der Binsalm (Tour 18).
HÖHENWANDERN LIEGT IM TREND, UND DAS HÄUFIG SOGAR OHNE EINE GIPFELBESTEIGUNG. Wir haben bei unserer Tourenauswahl eine bunte Mischung an aussichtsreichen Wanderungen zusammengestellt und bei vielen Touren dennoch schöne Gipfelbesteigungen integriert, bilden diese doch immer besondere Highlights. Anspruchsvolle und lange Touren, manche teils auch über zwei Tage hinweg, wechseln sich mit kurzen Touren für Genießer ab – damit sollte für jeden Wandernden etwas dabei sein.
Die dabei beschriebene Region vom Tegelberg im Ostallgäu bis zum Spitzstein im Chiemgau zeichnet sich durch ganz unterschiedliche, kontrastreiche Landschaften aus. Das Wetterstein mit der Zugspitze ist sicherlich das schroffste und alpinste Gebirge Bayerns; hier haben wir die Tourenauswahl ebenso wie in der benachbarten Mieminger Kette und den Lechtaler Alpen auf wenige Touren beschränkt. In den nördlich davon liegenden Ammergauer Alpen mit aussichtsreichen Gipfeln über waldreichen Tälern stellen wir mehrere Höhepunkte vor. Die Gipfel des Karwendelgebirges sind hingegen oft nur über lange Anmärsche zu erreichen; wir erkunden hier die Randgebiete und finden vor allem im Vorkarwendel, in der Soierngruppe, über Mittenwald und in der Eng schöne Ziele. Die Bayerischen Voralpen erstrecken sich von der Loisach bis zum Inn, vom Ester- bis zum Mangfallgebirge und locken mit bekannten Zielen wie Herzogstand, Halserspitz oder Wendelstein. Die sanft geformten Chiemgauer Berge sind häufig bis in die Gipfelregionen hinauf begrünt – hier machen wir einen Abstecher zum Spitzstein. Südlich davon stehen die Felszacken des Kaisergebirges, wo wir zwei Touren in den Randbereichen vorstellen.
Alle Touren haben etwas gemeinsam: eine großartige Aussicht. Häufig verlaufen Auf- und Abstieg auf unterschiedlichen Wegen, sodass sie als Überschreitungen oder Rundtouren angelegt sind – mit dabei auch einige überraschende Routenkombinationen.
Viel Freude beim Schauen und Entdecken wünschen
Lisa und Wilfried Bahnmüller
und
Markus Meier
Die oberbayerischen Berge südlich von München zwischen dem Ostallgäu und dem Chiemgau sind eine ganz besondere Landschaft voller Magie und Zauber – diese Gipfelregion zieht jeden Wanderer und Bergsteiger in ihren Bann.
Wilde Alpengipfel, gemütliche Wanderwege, steile Pfade, friedvolle Almen, karge Felsen, grüne Moränenhügel, weite Täler, blaue Seen, tosende Wasserfälle und freundliche Almbauern – das alles lässt sich auf den Panoramawegen erleben. Und natürlich Ausblicke, Ausblicke und nochmals Ausblicke! Die weiten Aussichten über die Täler oder auf die endlosen Reigen vieler weiterer Berggipfel spielen die Hauptrolle bei allen diesen Touren.
Auf den meisten Touren bekommen wir etwas zum Essen und Trinken. Aber gerade Almen haben nur im Sommer, solange das Vieh dort weidet, geöffnet.
Bayern ist das beliebteste Reiseziel innerhalb Deutschlands – etwa 30 Prozent der Besucher bevorzugen einen Aufenthalt in den Bergen.
Im November 1991 wurde ein länderübergreifender Vertrag unterzeichnet, der den umfassenden Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen garantiert. Neben Deutschland setzen sich Frankreich, Österreich, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Monaco sowie Slowenien für Natur- und Kulturlandschaftsschutz ein.
Zu vielen der Touren kann man fast das ganze Jahr über aufbrechen, nur die höheren (Gipfel-)Ziele sind den Sommermonaten vorbehalten.
Wer auf den Panoramawegen gern die Gipfel bestimmen möchte, die man in der Nähe und Ferne so sieht, nutzt die Gipfel-App »peakfinder«.
In vielen Regionen der bayerischen Hausberge gibt es eine unglaubliche Vielzahl an Brauchtumsfesten im Lauf des Jahres. Einhergehend mit den großen kirchlichen Feiertagen gehen viele von ihnen auf heidnische Rituale und vorchristliche Bräuche zurück, was ihnen einen ganz eigenen Reiz verleiht. Wer Glück hat oder etwas vorrausschauend plant, kann so bei einer Wanderung Naturgenuss und Kulturtraditionen miteinander verbinden.
Viele Bergnamen sind auf das Aussehen und die Form des Gipfels zurückzuführen. So handelt es sich bei Bergen mit dem Beinamen Kopf oder Kogel (Katzenkopf, Bärenkopf) meist um abgerundete Gipfel, während alle Berge, die den Namen Eck, Spitz(e) oder Horn beinhalten (Kranzhorn, Halserspitz), auf steile, felsige Gipfelaufbauten schließen lassen.
Die 1000-Höhenmeter-Marke knackt man schnell auf den Panoramatouren in diesem Buch. Ein alter Brauch besagt, dass man sich oberhalb dieser Höhenmarke grundsätzlich duzt. Das muss natürlich nicht sein, aber nach wie vor wird Freundlichkeit am Berg großgeschrieben. So ist es üblich, dass sich Wanderer gegenseitig höflich grüßen, wenn sie sich begegnen.
Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:
Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern fachgerecht entsorgt. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-)Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.
Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.
Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.
Lokal kaufen: Dadurch lernen wir nicht nur Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, sondern wir können so auch unsere Campingküche mit frischen Produkten nachhaltig gestalten.
Flexibel bleiben: Camper sind keine Rudeltiere. Wir schonen die Natur auch, indem wir einen Ort nicht geballt belasten. Einen tollen Stellplatz entdeckt? Wir behalten es für uns und teilen ihn am besten nicht mit der Öffentlichkeit. Übrigens gibt es inzwischen vielerorts auch nachhaltige Campingplätze.
Umweltbewusst fahren: Reisen mit dem Auto oder Womo sind grundsätzlich umweltfreundlicher als mit dem Flugzeug, dennoch können wir noch mehr tun und zum Beispiel den Kraftstoffverbrauch minimieren, indem wir vorausschauend fahren, so wenig Last wie möglich mit uns führen und die Umgebung vor Ort mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden.
Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.
So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf deren Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. So können ein Lächeln oder ein paar Worte in der Landessprache Berge versetzen!
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Gehzeit
Länge
Höhenunterschied
Einkehr
kindergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
viel Sonne
schattiger Weg
Bademöglichkeit
ANFORDERUNGEN
LEICHT
Technisch einfache Wanderungen auf ebenem Terrain sowie zumeist auf asphaltierten und befestigten Wegen, teils innerstädtischen Straßen und Gassen
MITTEL
Überwiegend technisch anspruchslose, etwas ausgedehntere Wanderungen in meist ebenem Gelände sowie auf asphaltierten und befestigten Wegen, Waldpfaden und land- oder forstwirtschaftlich genutzten Straßen
SCHWER
Anspruchsvollere Touren bedingt durch ihre besondere Länge und geografische Beschaffenheit, die schmale Waldpfade ebenso einschließen können wie etwas größere Steigungen. Hier sind ein wenig mehr Kondition und Ausdauer erforderlich, jedoch keine sportlichen Herausforderungen.
Die Bayerischen Alpen bieten trotz ihres hohen Waldanteils ungemein aussichtsreiche Wanderungen: Von kurz bis lang, von einfach bis schwierig – hier ist alles dabei!
Blick von der Tuftlalm zum Zugspitzmassiv (Tour 4)
Alle Ausgangspunkte sind auf gut ausgebauten Straßen erreichbar: Ammergau und Garmisch-Partenkirchen von München über die A 95, der Isarwinkel über Bad Tölz (B 13), die Schlierseer und die Tegernseer Berge über die A 8 München–Salzburg, die uns auch weiter nach Osten zu den Chiemgauer und Berchtesgadener Bergen bringt. Da viele der hier beschriebenen Touren unterschiedliche Ausgangs- und Endpunkte haben, ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ideal. Das Allgäu ist bequem mit dem Zug erreichbar, und die Busverbindungen sind vorbildlich ausgebaut. Auch Garmisch-Partenkirchen ist ebenso wie Bad Reichenhall und Berchtesgaden problemlos mit der Bahn erreichbar. Die Bayerische Oberlandbahn (BRB) bringt Wanderer von München aus schnell in den Isarwinkel und in die Tegernseer und die Schlierseer Berge.
Für die meisten in diesem Buch beschriebenen Touren ist eine gute Bergwanderausrüstung ausreichend. Sie sollte allerdings der Jahreszeit und dem Wetter angepasst sein. Bei der Bekleidung hat sich das Zwiebelprinzip aus mehreren Schichten bewährt. Die Materialien von Shirts, Hemden und Unterwäsche sind idealerweise aus Kunstfaser oder Merinowolle – während Kunstfaser die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert, wärmt Merinowolle auch im feuchten Zustand noch und riecht auch nach Tagen nicht unangenehm. Eine lange Berghose gehört zur Standardausrüstung und ist auch bei heißen Sommertagen, wenn ein Paar Shorts ausreicht, zumindest im Rucksack mit dabei. Ein wärmender Fleecepullover und für Regenwetter ein Anorak gehören ebenso in den Rucksack wie Handschuhe und Mütze bei kühleren Temperaturen. Die Bergschuhe sollten unbedingt passen, eine gute Profilsohle aufweisen und idealerweise über die Knöchel reichen – für lange Wanderungen sollte man die Schuhe gut eingelaufen haben. Gute Wandersocken haben eine Polsterung an Zehen und Ferse, die den Tragekomfort deutlich erhöht. Einige haben auch eine Bezeichnung für rechts und links, die man unbedingt beachten sollte. Weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände sind ein guter Rucksack, Sonnenschutzcreme, Sonnenbrille, Taschen- oder Stirnlampe, Erste-Hilfe-Set, ggf. Biwaksack, Brotzeit und Getränke. Bei langen Abstiegen können Teleskopstöcke von Vorteil sein und die Gelenke deutlich entlasten. Für die Übernachtung auf Alpenvereinshütten benötigt man einen Hüttenschlafsack.
Am Gipfelkreuz des Daniel in den Ammergauer Alpen (Tour 4)
Eine sorgfältige Tourenplanung bildet die Grundlage für eine sichere und gelungene Tour. Unsere vorgestellten Touren verlaufen alle auf gut markierten Wanderwegen. Die Markierungen sind in den jeweiligen Regionen allerdings sehr unterschiedlich: Sie reichen von vorbildlich markierten Wanderwegen mit Wegweisern inklusive Zeitangabe bis zu einfach markierten Wegen mit spärlichen Wegweisern. Daher ist die Mitnahme einer guten topografischen Karte unerlässlich. Der Deutsche Alpenverein hat zusammen mit dem Bayerischen Landesvermessungsamt Alpenvereinskarten im Maßstab 1:25 000 für den gesamten bayerischen Alpenraum herausgebracht – diese decken (mit ein paar weiteren AV-Karten) das gesamte Gebiet dieses Buchs ab. Aufgrund unserer Routenbeschreibungen kann auf weitergehende Literatur verzichtet werden. Zur konkreten Planung sollten unbedingt Erkundigungen über die aktuellen Verhältnisse am Berg eingeholt werden – diese Infos kann man inzwischen im Internet auf diversen Tourenforen erhalten. Gezielte Informationen geben z. B. auch die Internetseiten der Seilbahnen oder auf telefonische Nachfrage die Hüttenwirte oder Fremdenverkehrsämter.
Da man sich beim Wandern in der freien Natur bewegt, spielt das Wetter eine entscheidende Rolle. Heutzutage sind die Wetterprognosen für die nächsten 24 bzw. 48 Stunden sehr genau. Informationen bekommt man über den Alpenvereinswetterbericht unter alpenverein.de oder telefonisch unter Tel. 089/290 50 70. Ist man sich einmal unsicher, kann man die persönliche Beratung des Österreichischen Alpenvereins unter Tel. +43/(0)512/29 16 00 von 13 bis 18 Uhr in Anspruch nehmen. Leider beobachtet man häufig, dass viele Wanderer das Wetter unterschätzen, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Wenn für den Nachmittag Gewitter angekündigt sind, sollte man früh aufbrechen, um rechtzeitig die Tour beendet zu haben, auch wenn sich am Morgen noch keine Wolke am Himmel gezeigt haben sollte.
Die Bergunfallstatistik besagt eindeutig, dass die meisten der Bergunfälle beim Wandern passieren. Deshalb kommt es neben einer guten Tourenplanung besonders auf die richtige Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens an. Sollte es doch einmal zu einem Unfall kommen, heißt es ruhig bleiben und Erste Hilfe leisten. Es ist wichtig, schnell Hilfe zu holen – daher ist das Mobiltelefon inzwischen auf jeder Tour im Rucksack mit dabei. Die internationale Notrufnummer ist die 112. Folgende Angaben sind erforderlich:
Wo ist der Unfall passiert (eindeutige Ortsangabe, Koordinaten, Kartenblatt)?
Was ist passiert (Art und Schwere der Verletzungen)?
Wie viele Personen sind verletzt?
Welche Verletzungen haben die Personen (Art und Schwere der Verletzung)?
Warten auf Rückfragen
Nach dem Notruf das Handy angeschaltet lassen und nicht mehr telefonieren, damit die Rettungsleitstelle bei Rückfragen zurückrufen kann.
Alpines Notsignal: Sollte man einmal keinen Handyempfang haben, sendet man das alpine Notsignal: sechsmal in einer Minute ein optisches oder akustisches Signal geben (Pfeifen, Rufen, Lichtsignal). Diese wiederholt man nach einer Pause von einer Minute so lange, bis man Antwort erhält: Diese besteht aus drei Signalen innerhalb von einer Minute.
Hubschraubereinsatz: Beim Hubschraubereinsatz signalisiert man mit der YES-Position, dass man Hilfe benötigt. Der Hubschrauber ist einzuweisen. Hierzu sollte der Einweiser mit dem Rücken zum Wind stehen und sich nicht bewegen, wenn der Hubschrauber sehr nahekommt (evtl. knien). Der Landeplatz sollte frei von losen Gegenständen sein.
Wetter: Wie schon beschrieben kann sich das Wetter im Gebirge innerhalb eines Tages schnell ändern, und Wetterstürze bringen Gefahren mit sich. Während bei Gewitter die unmittelbare Gefahr eines Blitzschlags besteht, kann bei Wetterstürzen mit Neuschnee einfaches Wandergelände plötzlich vereisen oder die damit verbundene Kälte bei unzureichender Ausrüstung schnell zu Unterkühlung führen. Bei Gewittergefahr sollte man nach Möglichkeit umkehren. Auf alle Fälle sind Grate und Gipfel ebenso wie Wasser führende Rinnen und Gräben zu meiden und Drahtseile nicht mehr zu berühren. Man sollte Mulden aufsuchen und sich auf eine isolierende Unterlage (Rucksack) setzen.