Paris-New York mit Turbulenzen - Isabelle Wallon - E-Book

Paris-New York mit Turbulenzen E-Book

Isabelle Wallon

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Beschreibung

Wenn Zwei sich lieben, intrigiert der Dritte! Genießen Sie „Paris – New York mit Turbulenzen“ von Isabelle Wallon im eBook bei dotbooks. „Lass dich nie mit einem Passagier ein!“ An dieses ungeschriebene Gesetz hat sich Stewardess Audrey immer gehalten. Doch dann nimmt der charmante Geschäftsmann David Collins bei ihr in der First Class Platz – und beginnt schon kurz nach dem Start, mit ihr zu flirten! Von nun an sind es nicht nur die Turbulenzen auf dem Flug nach Paris, die Audreys Knie weich werden lassen. David ist zu gleichen Teilen charmant und herausfordernd … und genau der Typ Mann, in den sich Audrey nur zu gerne verliebt. Doch bei aller Romantik gibt es da einen Haken – denn auch ein anderer Mann hat ein Auge auf die attraktive Flugbegleiterin geworfen! Jetzt als eBook kaufen und genießen: der Romantic-Kiss-Roman „Paris – New York mit Turbulenzen“ von Isabelle Wallon. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Über dieses Buch:

»Lass dich nie mit einem Passagier ein!« An dieses ungeschriebene Gesetz hat sich Stewardess Audrey immer gehalten. Doch dann nimmt der charmante Geschäftsmann David Collins bei ihr in der First Class Platz – und beginnt schon kurz nach dem Start, mit ihr zu flirten! Von nun an sind es nicht nur die Turbulenzen auf dem Flug nach Paris, die Audreys Knie weich werden lassen. David ist zu gleichen Teilen charmant und herausfordernd … und genau der Typ Mann, in den sich Audrey nur zu gerne verliebt. Doch bei aller Romantik gibt es da einen Haken – denn auch ein anderer Mann hat ein Auge auf die attraktive Flugbegleiterin geworfen!

Die Romantic-Kiss-Romane bei dotbooks: Große Liebesgeschichten und prickelnde Flirts für die schönsten Lesestunden.

Über die Autorin:

Isabelle Wallon, geboren 1957, schreibt seit 20 Jahren Romane in den unterschiedlichsten Genres. Sie lebt und arbeitet in Hessen. Bei dotbooks erscheinen ihre folgenden Romantic-Kiss-Romane: Urlaub – Liebe inbegriffen / Der Geliebte aus Texas / Zu viel Liebe – gibt es das? / Immer wenn ich von dir träume / Verführung in Caracas / Liebe, so stürmisch wie das Meer / Ein total verrücktes Wochenende / Halt mich fest in deinen Armen / Bleib heute Nacht bei mir / Mit dir in meiner Hängematte / Traumfrau ohne Trauschein

***

Überarbeitete Neuausgabe Dezember 2014

Copyright © der Originalausgabe 1988 by Bastei-Verlag, Gustav H. Lübbe GmbH & Co.

Copyright © der überarbeiteten Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: init | Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen, unter Verwendung eines Motivs von thinkstockphotos, München

ISBN 978-3-95520-691-8

***

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Isabelle Wallon

Paris – New York mit Turbulenzen

Ein Romantic-Kiss-Roman

dotbooks.

Kapitel 1

Der orangefarbene Crewbus steuerte auf den Airbus A 310 der United Airlines zu, der im Licht der aufgehenden Sonne metallisch glänzte. Es war noch sehr früh am Morgen, aber auch zu dieser Stunde herrschte auf dem John F. Kennedy International Airport geschäftiges Treiben. Hier schlief man nie, sondern arbeitete rund um die Uhr. Maschinen wurden durchgecheckt, auf technische Tauglichkeit hin überprüft, bevor schließlich die Fracht an Bord verladen und der Besatzung das Zeichen gegeben wurde, dass alles in Ordnung war und dem Abflug somit nichts mehr im Wege stand.

Es ist jedes Mal das gleiche Ritual, dachte Audrey Thompson. Sie blickte aus dem Fenster des Crewbusses hinaus auf die Rollbahn und bekam gerade noch mit, wie eine Cargomaschine der United Airlines zum Start rollte und wenige Augenblicke später in den morgendlichen Himmel emporstieg.

»Was wirst du machen, wenn wir in Paris sind?«, erkundigte sich ihre Kollegin Karen. »Hast du Lust auf einen kleinen Einkaufsbummel auf den Champs-Élysées, Audrey? So was wirst du dir doch nicht entgehen lassen?«

»Ich sollte mich erst einmal richtig ausschlafen«, erwiderte Audrey ausweichend. Sie kannte Karens Einkaufstick nur zu gut und wusste, wie viele Stunden die Kollegin in Boutiquen und Geschäften verbringen konnte, bis sie endlich das Passende gefunden hatte. Trotzdem wollte sie Karen nicht kränken, denn wenn sie jetzt gleich nein sagte, war sie eingeschnappt. Vielleicht bekam Audrey ja noch Lust, einen Einkaufsbummel zu machen, wenn sie Paris erst vor Augen hatte.

»Audrey, wir fliegen nach Paris«, versuchte es die Kollegin noch einmal. »Da kannst du doch nicht nur ans Ausschlafen denken! Bitte vergiss nicht – Paris ist die absolute Nummer eins in Sachen Mode …«

»Ich werde es mir überlegen«, erwiderte Audrey und seufzte innerlich auf, weil Karen so hartnäckig war. Aber sie wusste auch, dass sie nachgeben würde, denn im Grunde genommen war Karen eine nette Kollegin, mit der sie schon des Öfteren auf Tour gewesen war und sich immer gut mit ihr verstanden hatte.

Der Crewbus hatte unterdessen die Maschine erreicht und stoppte vor der hinteren Gangway. Audrey nahm genau wie die anderen Mitglieder der Crew ihr Handgepäck an sich und betrat dann die Maschine. Für diesen Flug hatte sie sich für den Service in der First Class eingetragen. Ein Service, der besonders viel Aufmerksamkeit und Wohlwollen gegenüber den Passagieren erforderte. Gerade diese Aufgabe reizte Audrey, denn hier konnte sie zeigen, was sie alles gelernt hatte. In ihrer Personalakte war nur Positives vermerkt, einige Passagiere hatten sich lobend über ihre freundliche Art an Bord geäußert, und so etwas wurde natürlich in den Personalakten festgehalten.

Zehn weitere Minuten vergingen, bis Audrey die ersten Passagiere erkannte, die aus dem Transportbus stiegen und auf die Gangways zugingen. Nun würden gleich der Stress und die Hektik, die ihr Beruf so mit sich brachte, beginnen. Doch zuvor nutzte sie noch die wenigen Minuten, um die Bordküche der First Class auf Vollständigkeit hin zu inspizieren. Schließlich musste alles vorhanden sein, damit sie den gutbetuchten Passagieren einen perfekten Service bieten konnte.

Anschließend stellte sie sich in Position und hatte für jeden der einsteigenden Passagiere ein freundliches Lächeln. Das gehörte mit zu ihrem Dienst und war so selbstverständlich wie eine makellose Uniform. Schließlich sollten die Fluggäste keinen Grund haben, das Bordpersonal zu beanstanden.

Erstaunt musste Audrey feststellen, dass die First Class heute offensichtlich leer ausgehen würde. Schon gut die Hälfte der Passagiere befand sich an Bord, und bis jetzt war immer noch niemand an ihr vorbeigegangen, der die First Class als Ziel hatte. Bedeutete das vielleicht, dass sie auf dem Flug nach Paris wenig oder, besser gesagt, gar nichts zu tun hatte? Das wäre mit Sicherheit das erste Mal, dass ihr so etwas passierte!

Dann fiel ihr Blick rein zufällig auf einen Passagier, der sich noch auf der Gangway befand. Er trug eine dunkle Hose, dazu ein passendes modisches Sakko und in der rechten Hand einen Aktenkoffer. Sein Haar war pechschwarz und wurde vom Wind aufgewirbelt. In diesen Sekunden machte er irgendwie einen verwegenen Eindruck, und Audrey ertappte sich bei dem Gedanken, dass ihr dieser Mann als First-Class-Passagier bestimmt angenehm sein würde.

Als habe er ihre Gedanken erraten, lächelte er sie an, als er die Maschine betrat, und kam auch direkt auf sie zu. Normalerweise hätte Audrey jetzt den freundlichen Blick des Mannes erwidert, aber sie war noch zu überrascht von der Tatsache, dass ihre Gedanken tatsächlich Wirklichkeit geworden waren. Nun hatte sie ihren Passagier – zwar nur einen, dafür aber einen recht charmanten, der pure Freundlichkeit ausstrahlte. Der Mann wirkte wie ein erfolgreicher Manager, dem der Erfolg nur so hinterherlief. Dazu sah er noch gut aus und besaß mit Sicherheit auch das, was man »das gewisse Etwas« nennt.

»Guten Tag, Sir«, beeilte sich Audrey zu sagen. »Darf ich Sie an Bord des Fluges 342 nach Paris willkommen heißen und Ihnen den Mantel abnehmen?«

»Aber selbstverständlich, junge Frau«, erwiderte der Mann und grinste, als er ihr den Mantel in die Hand drückte und an ihr vorbeiging. Während er auf einem der vorderen Sitze Platz nahm und den Aktenkoffer neben sich stellte, hatte Audrey sichtlich Mühe, ruhig zu bleiben. Der Mann hatte etwas an sich, was sie stark verunsicherte.

Zahlreiche Gedanken gingen ihr in diesem Augenblick im Kopf herum. Zwar flog sie jetzt schon seit gut drei Jahren mit der United Airlines in der Welt herum, aber so ein Mann war ihr bis jetzt noch nicht begegnet. Ob er zu spüren schien, dass sie sich für ihn zu interessieren begann? Wahrscheinlich, denn genau in diesem Augenblick wandte er den Kopf und sah ihr voll in die Augen, ein Blick, dem Audrey nur kurze Zeit standhalten konnte, dann schlug sie die Augen nieder. Doch sie spürte fortwährend seine Blicke im Nacken.

Ganz ruhig, Audrey, redete sie sich selbst Mut zu, denn sie wollte nicht, dass der Passagier ihr ansah, was ihr in diesem Augenblick durch den Kopf ging. Zum Glück wurde in diesen Minuten die Maschine startklar gemacht, so dass der Mann wenigstens für einige Zeit abgelenkt wurde. Er schaute aus dem Fenster, um den Start zu verfolgen.

Audrey atmete spürbar auf und nahm ihren vorschriftsmäßigen Platz während des Starts ein. Trotzdem beunruhigte die bloße Gegenwart des Mannes sie. Im Stillen fragte sie sich, welche Überraschungen der Flug nach Paris noch für sie bereithielt.

***

»Haben Sie Champagner?«, erkundigte sich der Mann bei Audrey, als sie ihn eine Viertelstunde später nach seinen Wünschen fragte.

»Möchten Sie Moët et Chandon oder lieber Pommery?« In der Zwischenzeit hatte sie sich wieder ein wenig beruhigt, denn der Passagier schien sehr zurückhaltend zu sein. Die ganze Zeit hatte er aus dem Fenster geblickt, als sei dies der erste Flug überhaupt für ihn.

»Was trinken Sie denn am liebsten, Miss Thompson?«, erkundigte er sich plötzlich bei ihr und sah ihr dabei genau in die Augen. Erschrocken fuhr sie zusammen, weil er sie mit ihrem Namen angesprochen hatte. Dabei war das gar kein Geheimnis. Schließlich trug sie an ihrer Uniformjacke ein Namensschild. Und doch fühlte sie sich wieder so verunsichert wie zu Beginn des Fluges, weil diese Frage sie vollkommen aus dem Konzept gebracht hatte.

»Eigentlich Pommery«, erwiderte sie nach einer kleinen Weile. »Ist es so entscheidend für Sie, welche Marke ich bevorzuge?«

»Ich denke schon«, erwiderte er mit einem Lächeln. »Ich lege nämlich sehr viel Wert auf den Geschmack eines kultivierten Menschen. Und dass Sie Geschmack haben, das kann ich Ihnen ansehen. Ihr Parfüm ist Cartier, nicht wahr?«

Audrey nickte verwirrt. Der Mann wurde ihr immer rätselhafter. Dass er das auf Anhieb herausgefunden hatte!

»Sie trinken doch ein Glas Pommery mit mir?«, fragte der Passagier. »Schließlich sitze ich an Bord mit einer der schönsten Frauen zusammen, die die United Airlines aufzuweisen hat. Ist das nicht ein Grund, darauf anzustoßen?«

»Ich bedauere sehr, Sir«, erwiderte Audrey mit zitternder Stimme. »Aber während des Dienstes ist es uns untersagt, Alkohol zu trinken. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis …«

»Champagner ist doch kein Alkohol«, entrüstete sich der Mann und verzog das Gesicht. »Sie machen mich todunglücklich, wenn Sie nicht ein Gläschen mittrinken. Das sieht doch niemand, Lady. Wir beide sind ganz allein in der First Class, oder?«

»Nun gut, ich will einmal eine Ausnahme machen«, erwiderte sie, weil sie ahnte, dass der Mann weiterhin darauf bestehen würde. Sie holte eine Flasche Pommery aus dem Kühlfach, öffnete sie und goss zwei Gläser ein. Eins davon drückte sie ihrem einzigen Passagier in die Hand.

»Auf Ihr Wohl, Miss A. Thompson«, sagte er und erhob sein Glas. »Ich heiße übrigens David Collins. Verraten Sie mir, was das ›A‹ auf Ihrem Namensschild bedeutet?«

»Audrey«, gab sie zurück. »Kann es sein, dass Sie ein wenig zu neugierig sind, Mr. Collins?«

»Oh, keinesfalls«, antwortete er und stieß mit ihr an. »Ich möchte nur möglichst viel über den Menschen wissen, mit dem ich die Zeit an Bord verbringe. Vor allen Dingen, wenn er mir sympathisch ist.«

Da war es wieder! Noch eins dieser offensichtlichen Komplimente, die sich jetzt zu häufen begannen. Wenn sie jetzt nicht aufpasste, konnten diese Bekundungen überhandnehmen, und das wollte sie nicht. Schließlich kannte sie diesen Mann, der sich ihr gegenüber als David Collins vorgestellt hatte, überhaupt nicht. Und so schnell konnte sie mit einem Fremden nicht warmwerden. Die Berufserfahrung hatte sie gelehrt, erst einmal vorsichtig zu sein.

»Haben Sie geschäftlich in Paris zu tun, Mr. Collins?«, fragte sie, um von sich auf ein anderes Thema zu lenken.

Ein Schatten flog über David Collins’ Gesicht. Am liebsten hätte er Audrey noch weitere Komplimente gemacht, denn sie gefiel ihm. In der Tat sah sie mit ihren blonden Haaren und dem dezent geschminkten Gesicht wirklich hinreißend aus. Die schicke Uniform, die ihren schlanken Körper perfekt modellierte, tat noch ein Übriges dazu. Ein blonder Traum in Uniform.

»Ich bin Einkäufer für Whitney und Partner«, sagte er nach einer kleinen Weile und fingerte eine Visitenkarte aus der Tasche seines modischen Sakkos. »Ich nehme doch an, dass Ihnen diese Firma ein Begriff ist?«

»Natürlich«, erwiderte sie. »Eins der führenden Modehäuser von New York, speziell auf Pariser Chic spezialisiert. Allerdings eine Spur zu groß für meine finanziellen Verhältnisse, zumindest was den Preis anbetrifft, Mr. Collins.«

»Sie kennen sich aus«, lobte er sie. »Sie entschuldigen bitte, dass ich Sie überhaupt danach gefragt habe. Ich hätte doch gleich sehen müssen, dass Sie eine Frau von Welt sind und sich in der Modebranche orientieren können …«

»Sie übertreiben, Mr. Collins.« Sie lächelte. »Ich komme nur sehr viel herum, das ist alles.«

Eigentlich hatte sie noch mehr sagen wollen, aber gerade in diesem Augenblick geriet die Maschine in eine recht heftige Turbulenz. An und für sich nichts Ungewöhnliches auf einem Langstreckenflug, aber es kam so unerwartet, dass sich Audrey nicht mehr rechtzeitig darauf einstellen konnte.

Sie begann zu taumeln, und das noch halbvolle Champagnerglas entglitt ihren Händen. Nur wenige Zentimeter von der Hose ihres einzigen Passagiers entfernt landete es auf dem benachbarten Sitz. Aber das war noch nicht das Schlimmste an der ganzen Sache. Audrey stieß einen leisen Schrei aus und versuchte, sich noch am Sitz festzuhalten, aber es blieb bei der Absicht. Stattdessen landete sie dort, wohin sie eigentlich gar nicht wollte, nämlich auf dem Schoß von David Collins!

Seinem Beschützerinstinkt folgend, legte er automatisch einen Arm um Audrey, um sie festzuhalten, während sein Gesicht noch Überraschung über diesen plötzlichen Zwischenfall ausdrückte. Ganz klar, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Doch als er sich der komischen Situation bewusst wurde, musste er breit grinsen.

»Was gibt es denn da zu lachen?«, empörte sich Audrey und versuchte, sich aus David Collins’ Griff zu befreien, aber eine zweite Turbulenz machte diese Absicht zunichte. Stattdessen fiel sie noch mehr gegen David, so dass dieser seinen zweiten Arm auch noch einsetzen musste, um sie am Fallen zu hindern.

»Bleiben Sie doch ruhig sitzen, Lady!«, rief er ihr zu. »Wenn Sie der Meinung sind, dass dies hier ein gemütlicher Platz zum Ausruhen ist, dann will ich Sie nicht daran hindern.«

Audrey lief rot an, weil sie völlig verwirrt war. Diese verflixte Turbulenz hatte sie vollends in seine Arme getrieben, und er genoss das natürlich. Für einen winzigen Augenblick ertappte sie sich dabei, dass es gar kein so schlechtes Gefühl war, von seinen starken Armen gehalten zu werden, doch dann schüttelte sie diesen Gedanken hastig wieder ab und befreite sich eine Spur zu heftig aus seinen Armen. Dabei vermied sie es, ihm in die Augen zu sehen, und schob stattdessen eilig ihren Uniformrock nach unten, der bei diesem Sturz recht weit nach oben gerutscht war und einen Blick auf ihre langen schlanken Beine freigab. Natürlich hatte David Collins es gesehen. Er bekam regelrecht Stielaugen!

O Gott, wenn mich jetzt jemand so sieht, dachte Audrey, als sie sich aus seinen Armen löste und gleichzeitig versuchte, ihrem Rock wieder den richtigen Sitz zu geben. Nicht auszudenken, wenn …

In diesem Augenblick wurde der Vorhang, der die First Class von der Business Class trennte, beiseitegeschoben. Gerade in dem Moment, in dem Audrey aufstand und an ihrem Rock zog.

***

Linda Lewis, die zusammen mit ihrer Kollegin Susy in der Business Class Dienst tat, konnte sich noch im letzten Augenblick am Sitz festhalten, als die Turbulenz ihren Anfang nahm. Susy hatte da weniger Glück. Sie war nämlich gerade damit beschäftigt, einem Passagier einen Drink einzuschütten, und der machte sich jetzt selbständig. Das Glas Bourbon landete auf der sorgfältig gebügelten Hose des Mannes.

Gleichzeitig vernahm Linda plötzlich das kurze Poltern aus der First Class. Unwillkürlich schaute sie zu dem geschlossenen Vorhang, hinter dem Audrey arbeitete. Ob sie vielleicht gestürzt war?

Während über Bordlautsprecher die Stimme des Captains erklang und die Passagiere zu beruhigen versuchte, eilte die neugierige Stewardess zum Vorhang und schob ihn etwas beiseite. Was sie dann sah, ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Sie sah Audrey, die sich soeben hastig vom Schoß des einzigen Passagiers erhob und sofort den Rock glatt zu streichen versuchte, als sie erkannte, dass sie nicht mehr allein mit dem Mann war.

»Verzeihung, ich glaube, ich störe wohl«, sagte Linda mit einem kalten Lächeln, weil sie sich sehr darüber freute, was sie gesehen hatte. Ausgerechnet die so pflichtbewusste Audrey Thompson gab sich während des Fluges einem Passagier hin! Wenn das keine Sensation war! Das mussten die anderen Kolleginnen sofort erfahren.

Schnell zog sie den Vorhang wieder hinter sich zu und eilte nach vorn zu Susy, die inzwischen die Passagiere halbwegs beruhigt hatte. Die Turbulenzen waren ja auch schon vorbei. Sie warf der Kollegin einen Blick zu, und die begriff sofort. Sie kam mit nach hinten zur Bordküche und blickte Linda fragend an.

»Was ist los?«, erkundigte sie sich wissbegierig. »Du warst doch gerade vorn in der First Class. Ist da irgendwas passiert?«

»So könnte man es auch nennen«, meinte Linda und lächelte hämisch, weil sie sich endlich bei Audrey dafür revanchieren konnte, dass diese ihr den Platz in der First Class vor der Nase weggeschnappt hatte. »Stell dir mal vor, Susy, was ich gerade gesehen habe. Audrey und der Passagier hingen aneinander, als ich hereinkam. Auf seinem Schoß hat sie gesessen!«

»Was?«, entfuhr es Susy, die das natürlich nicht glauben wollte. »Du machst Scherze, Linda. Bei Audrey kann ich mir das nicht vorstellen. Du hast doch selbst erlebt, wie eifrig sie bei der Einsatzbesprechung vor dem Abflug war. Und jetzt so was?« Sie schüttelte den Kopf.

»Da kommt sie ja schon«, bemerkte die Kollegin mit einem kurzen Blick nach vorn. »Offensichtlich plagt unsere Audrey jetzt das schlechte Gewissen.«

Sie lächelte hämisch, als sie sah, wie eilig Audrey aus der First Class kam. Natürlich war es ihr nicht recht gewesen, dass sie gewissermaßen in flagranti ertappt worden war!

Kapitel 2

»Was haben Sie denn, Audrey?«, erkundigte sich David Collins. »Sie sind ja auf einmal so aufgeregt?«

»Es ist nichts, was Sie betrifft, Mr. Collins«, erwiderte sie und versuchte, sich ihre Wut nicht ansehen zu lassen, dass ausgerechnet Linda sie gesehen hatte. Ausgerechnet die Kollegin, die schon sehr wütend dreingeschaut hatte, als sich Audrey für die First Class eingetragen hatte. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen, ich bin gleich wieder zurück.«

»Aber bleiben Sie nicht zu lange fort«, rief David ihr nach. »Ich würde mich sonst hier ziemlich einsam fühlen!«

Was für ein Witzbold, dachte Audrey, schob den Vorhang beiseite und betrat die Business Class. Natürlich wurde sie jetzt von zahlreichen Augenpaaren gemustert, also durfte sie sich nichts von dem, was sie gerade bedrückte, ansehen lassen. Mit einem gezwungenen Lächeln begab sie sich weiter nach vorn zur Bordküche, wo sie Linda und Susy zusammenstehen sah. Die beiden schienen offensichtlich in ein wichtiges Gespräch vertieft zu sein. Auf jeden Fall brach ihre Unterhaltung sofort ab, als Audrey zu ihnen trat.

Natürlich entgingen ihr nicht die hämischen Blicke ihrer Kollegin Linda, die davon überzeugt war, dass Audrey die Leere der First Class dazu genutzt hatte, um mit ihrem einzigen Passagier heftig zu flirten. Das sah man ihr deutlich an.

»Warum bist du nicht bei deinem Passagier geblieben?«, erkundigte sie sich. »Er vermisst dich doch bestimmt.«

»Linda, hör mir bitte einmal zu«, erklärte Audrey in freundlichem Ton, denn sie war nun wirklich nicht auf Streit mit einer Kollegin aus. So was störte schließlich nur die Zusammenarbeit aller an Bord. »Es ist nicht so, wie du denkst. Die Turbulenz ist schuld daran, dass ich gefallen bin.«

»So kann man es natürlich auch ausdrücken«, fiel die andere ihr sofort ins Wort, und Audrey erschrak umso mehr, als sie an den Blicken der dritten Kollegin erkannte, dass diese bereits informiert war. »Audrey, kennst du den Spruch von den stillen Wassern, die angeblich so tief sind?«

»Jetzt hör aber auf«, sagte Audrey mit wütendem Unterton, weil sie sich diese Ungerechtigkeiten einfach nicht bieten lassen wollte. »Du reimst dir da etwas zusammen, was einfach nicht den Tatsachen entspricht. Bitte unterlasse das! Nur weil du wütend bist, dass ich mich zuerst für den Dienst in der First Class eingetragen habe, gibt es dir nicht das Recht, Gerüchte in die Welt zu setzen. Hast du mich verstanden?«

Das war deutlich. Linda zuckte sogar ein wenig zusammen und konnte Audreys Blick nicht mehr standhalten. Auf jeden Fall reichte es aus, dass sie den Mund hielt. Vorläufig!

Audrey wandte sich ab und ging wieder zurück zur First Class. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie viel Neid bei manchen Kolleginnen ihr Handeln bestimmte. Und sie war keineswegs bereit, so etwas einfach zu schlucken, ohne sich zu verteidigen.

Sie zog den Vorhang zu und blickte in das fragende Gesicht von David Collins.

»Hat es Ärger gegeben?«, fragte der Modeeinkäufer. »Ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, scheinen Sie eine Menge Sorgen zu haben. Möchten Sie darüber sprechen? Ich bin ein sehr geduldiger Zuhörer.«

»Mr. Collins, damit möchte ich Sie nun doch nicht belästigen«, antwortete Audrey ausweichend.

»Das sehe ich aber anders«, meinte er. »Wissen Sie, ich bin ein recht altmodischer Mensch. Ich kann nämlich nicht zusehen, wenn eine schöne Frau wie Sie so ein besorgtes Gesicht macht. Ist es vielleicht deswegen, weil eine Ihrer Kolleginnen gerade hereinkam, als Sie auf meinen …« Er brach ab, weil er nicht so recht wusste, wie er das ausdrücken sollte.