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Lia ist fest entschlossen, die Beziehung ihrer Schwester Cari zu boykottieren. Aber als sie erfährt, dass Cari schwanger ist, muss sie einsehen, dass dieses Unterfangen nicht so leicht werden wird, wie sie geglaubt hat. Lia zieht alle Register, um Unfrieden zwischen Cari und East zu stiften, was ihr einen Rauswurf aus deren Bungalow einbringt. Wütend tut Lia das, was sie immer macht, wenn sie nicht weiter weiß – sie stürzt sich ins Nachtleben und landet ziemlich alkoholisiert im Bett des Clubbesitzers Pawn. Nach einer wilden Nacht holt Lia die Realität ein – Pawn ist ein Trooper … und es gibt nichts, was Lia mehr verachtet, als diese Tiersoldaten … Pawn kann es nicht fassen – zuerst erlebt er mit Lia die heißeste Nacht, die er sich vorstellen kann, dann will sie plötzlich nichts mehr von ihm wissen! Schon das zweite Mal bekommt er einen Korb, und als Pawn erfährt, dass die Frau seiner Träume Caris Schwester ist, ergreift er drastische Maßnahmen. Sein Trooper-Ego ist angekratzt - diese Frau wird er sich nicht von einem anderen wegschnappen lassen! Kurz entschlossen entführt Pawn seine erwählte Gefährtin und setzt alles daran, die verwöhnte und privilegierte Lia davon zu überzeugen, dass sie bei ihm bleiben muss ... Die neue Si-Fi Romance Serie von Alexa Kim umfasst: 1. Torn 2. Crow 3. Ace 3.1 Faun 4. Kryo 5. Thunder 6. Beast 7. Doom 8. Alix 8.1 Jago & Dorg (voraussichtlich Juni 2017) 9. Pawn Master Trooper - The next Generation 10. Zak 11. First
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Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Alexa Kim
Pawn (Life Tree - Master Trooper) Band 9
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Epilog
Die Master-Trooper Reihe:
Bisher erschienen von Alexa Kim als Print-Ausgaben und E-Books:
Impressum neobooks
Lia
Ich versuche in meinem Kopf bis zehn zu zählen, damit ich nicht ausraste. Bei jedem möglichen Szenario, das ich mir ausgemalt habe, ist mir dieses hier nicht in den Sinn gekommen! Warum habe ich mich nur breitschlagen lassen, auf diesen abgefuckten Planeten zu kommen? Was interessiert es mich, was meine verschrobene jüngere Schwester treibt? Cari war schon immer anders, und wir hatten nie ein besonders gutes Verhältnis. Warum also glaubt Dad, dass ausgerechnet ich sie davon überzeugen kann, ihren Tiersoldaten aufzugeben? Das kannst du jetzt so was von vergessen … Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihrem Bauch abwenden. Wie weit ist sie? Sechster oder siebter Monat?
„Lia … hörst du mir zu? Du kannst Dad sagen, dass ich nicht zurückkomme. Mein Leben ist jetzt hier auf Terra Alpha … mit East und unserem Kind.“
Ich blicke in das trotzige Gesicht meiner Schwester. Diese frostige Entschlossenheit an ihr ist neu. Vielleicht wird Frau ja so, wenn sie eine Familie gründen will. Fast hätte ich es selbst herausfinden können - wenn David mich nicht sitzen gelassen hätte, weil meine jüngere Schwester mit einem kriminellen Trooper liiert ist! Herzlichen Dank, Cari … grolle ich innerlich. Für das zweifelhafte Glück meiner Schwester ist meine gesamte Zukunft den Bach runtergegangen! Allein dafür werde ich sie bluten lassen … ich wäre nicht die Tochter meines Vaters, wenn ich mir das von ihr bieten lassen würde.
„Willst du einen Kaffe, Lia?“ Cari sieht mich versöhnlich an. „Ich weiß, dass es nicht das ist, was Dad sich gewünscht hat … oder Mom … oder du.“ Sie legt schützend die Hände auf ihren Bauch, und kurz flammt ein sehr niederträchtiges Gefühl in mir auf – Neid! Ich bin die Ältere! Ich hätte zuerst haben sollen, was Cari hat … einen Mann, Kinder … eine eigene Familie. David war vielleicht nicht meine große Liebe … so naiv romantisch wie Cari bin ich ohnehin nicht. Aber er hatte alles das, was ich an einem Mann hätte lieben können – Erfolg, Wohlstand und die besonders ins Gewicht fallende Tatsache, dass er der Neffe von Präsident Baker ist und damit Anwärter auf ein Regierungsamt. Alles verloren … nur weil meine kleine Schwester sich einen Trooper mit krimineller Vergangenheit ausgesucht hat! Fuck you, Cari!
„Lia? East wird bald nach Hause kommen. Ich bitte dich einfach, ihn nicht zu provozieren, ok? Du weißt, dass diese Männer anders sind.“
Ich sehe mich in dem Bungalow um, den meine Schwester mit ihrem Tiersoldaten bewohnt. Es ist geschmackvoll eingerichtet, in warmen Farben – ich nehme an, dass Cari sich darum gekümmert hat, während dieser genmanipulierte Testosteronhengst sich einfach ins gemachte Nest gesetzt hat. Allerdings liegt der Bungalow am Ende der Wohnsiedlung, und einige Häuser in der Nachbarschaft sind noch gar nicht bewohnt. Mit Sicherheit ist das kein Zufall. Auch auf Terra Alpha weiß man mittlerweile, mit wem meine Schwester zusammenlebt.
„Hörst du mir zu, Lia?“ Cari wird langsam ungeduldig.
„Klar ...“, antworte ich, obwohl es mir in Wirklichkeit vollkommen egal ist, was sie sagt. Ich bin stinksauer und fühle mich um meine Zukunft betrogen. „Schön, dass du es dir hier gemütlich gemacht hast … das hatten David und ich eigentlich auch vor.“
Cari zuckt zusammen – ein Zeichen dafür, dass sie sich schuldig fühlt. Sehr gut … so habe ich eine Wunde, in der ich herumstochern kann.
„Das mit David tut mir leid … aber wenn er dich deshalb verlassen hat, solltest du froh sein, dass du ihn los bist.“
Ich gebe ein verächtliches Geräusch von mir, während ich meiner Schwester in die Küche folge. Das ist mal wieder so typisch. Cari sieht das Ganze allein aus der emotionalen Perspektive! Dass David kein Herz aus Gold hat, war mir immer klar … und es hat mich nie gestört. Für uns beide war diese Beziehung eine gute Partie, wir mochten uns, weil wir ähnlich dachten und keiner vom anderen etwas erwartet hat, was er nicht zu geben bereit war. Wir hätten eine gute Ehe führen können …
Cari stellt mir eine Tasse mit Kaffee auf die Küchenbar, und ich nehme einen Schluck.
„Du wirst einen anderen finden, Lia … einen besseren als David.“
„Ja, sicher … nur leider ist der Sohn von Präsident Baker längst verheiratet und hat auch keine Brüder.“
Cari schüttelt den Kopf. „Gibt es denn für dich nichts Wichtigeres als Karriere und Macht? Willst du niemanden für dein Herz?“
Ich spucke fast den heißen Kaffee auf die Küchenbar. Da ist es wieder! Das vollkommen verdrehte Weltbild meiner Schwester. „Du meinst einen kriminellen Trooper? Na klar, was für eine Verbesserung!“
Sofort schaltet Cari in den Verteidigungsmodus. „Sprich nicht so über East. Er hat sich verändert. Wir können nicht rückgängig machen, was er getan hat … glaub mir, wenn East es könnte … er würde es sofort tun.“
„Darauf verwette ich meinen Single-Hintern ...“, stoße ich den Stachel noch tiefer in Caris Fleisch, was die gewünschte Wirkung hat – sie fühlt sich erneut schuldig.
„Ehrlich, Lia … ich weiß nicht, was ich noch sagen soll ...“
„Du könntest aus deinem schwachsinnigen Traum von Pseudoromantik aufwachen und mit zurück zur Erde kommen. Ist dir eigentlich klar, wie sehr Mom leidet? Und Dad ...“
„Dad ...“, unterbricht mich Cari, und ihr Blick wird verschlossen. „Wann hätte sich unser Vater jemals für etwas anderes als für seine Karriere interessiert?“
„Und Mom?“ Ich weiß, dass ich sie mit unserer Mutter immer noch am besten erreiche. Schon in den Briefen habe ich Cari mit Mom's Kummer zugesetzt.
„Herrgott, Lia … ich bin im siebten Monat schwanger … mein Platz ist hier. Ich will nirgendwo anders sein. Mom muss das akzeptieren.“
Ich stelle die Tasse mit dem mittlerweile lauwarmen Kaffe auf die Anrichte. „Hast du dir bei deiner Entscheidung eigentlich auch Gedanken um uns gemacht? Wie wir dastehen?“
Meine Geduld ist am Ende, und Cari verschränkt ebenfalls die Arme vor der Brust. „Ehrlich gesagt, nein! Ich habe mir ein einziges Mal in meinem Leben ein Beispiel an meiner älteren Schwester genommen und nur an mich gedacht!“
„Du hast sie wohl nicht alle!“, fauche ich. „Ich bin nicht diejenige, die ihrer Schwester die Beziehung ruiniert hat ...“
„Aber du bist gekommen, um genau das zu tun, Lia ...“, schreit Cari zurück, und kurz darauf streiten wir uns und bombardieren uns mit Schuldzuweisungen, wie wir es immer getan haben. Cari und ich … das sind zwei Pole, die sich abstoßen.
„Was ist hier los?“, unterbricht plötzlich eine tiefe Stimme unseren Streit. Cari und ich drehen uns gleichzeitig zur Küchentür um, und ich weiß, dass ich gerade das erste Mal in das Gesicht meines Schwagers blicke!
„East … ich habe dich gar nicht gehört. Das ist meine Schwester, Lia. Sie hatte geschrieben, dass sie uns besucht, erinnerst du dich?“
East kommt langsam in die Küche, ohne mich aus den Augen zu lassen. Trotz seiner enormen Körpergröße und seiner Muskeln ist er dabei fast lautlos, und sein Blick ist auf mich gerichtet, wie auf einen Fremdkörper, der in sein Revier eingedrungen ist. Obwohl er Zivilistenkleidung trägt … eine dunkle Hose und ein Shirt ... ist er der bedrohlichste Bastard, der mir je untergekommen ist. In diesem Moment denke ich das erste Mal darüber nach, ob es nicht besser gewesen wäre, die Briefe an Cari in einem etwas weniger scharfen Tonfall zu verfassen … nur ein kleines bisschen freundlicher vielleicht …
„Du bist also Lia ...“
„Und du East ...“, antworte ich selbstbewusster, als ich mich fühle.
„Du hast Cari gequält mit deinen Briefen … wer meine Gefährtin quält, steht nicht auf meiner Freundesliste.“
„Sie ist meine Schwester, falls du das vergessen hast ...“, sage ich, weil mir in Anbetracht der bedrohlichen Situation kein besseres Argument einfällt.
„Umso schlimmer … “ Easts Worte sind so schneidend, dass es mir eiskalt den Rücken hinunterläuft.
„East ...“, mischt Cari sich ein, die selbst sichtlich nervös wirkt. „Lass es gut sein … ich habe ihr gesagt, dass ich nicht zur Erde zurückgehe.“
„Ich bin froh, dass du hier bist, Lia ...“, sagt East zu mir, ohne sich von Cari ablenken zu lassen.
„Wirklich?“, frage ich mit einem Hauch von Spott in der Stimme, obwohl jeder natürliche Instinkt mir sagt, dass ich besser die Klappe halten sollte.
„Aber ja … so können wir ein für alle Mal klarstellen, zu wem Cari gehört! Du wirst sie in Ruhe lassen!“
In meine durchaus berechtigte Furcht vor dem riesigen Trooper mischt sich meine natürliche Bissigkeit. Was bildet sich dieser Kampfprolet eigentlich ein?! Ich bin die Tochter eines Senators, er ist ein Krimineller mit Animalationshintergrund … oder wie auch immer man diesen genetischen Unfall mit Tiergenen nennen soll!
„Du hast mir gar nichts zu sagen! Mein Vater ist Senator, und wenn er auch nur ein Wort an Präsident Baker richtet, landest du wieder da, wo du herkommst … in einer Umerziehungsanstalt für genetisch Verkorkste!“
„Oh Shit … halt einfach den Mund, Lia … bitte ...“, sagt Cari leise.
Das Gefühl der Genugtuung kribbelt in meiner Wirbelsäule. Ich habe dem stumpfsinnigen Tier einen verbalen Tritt in die Eier verpasst. Woahhh … du kannst es noch Lia! Mein Professor an der Uni sagte immer, dass meine Worte schärfer als jede Waffe wären … genau deshalb bin ich Journalistin geworden.
„East ...“, höre ich Cari noch rufen, aber der Typ macht einen so schnellen Satz auf mich zu, dass ich gar nicht weiß, wie mir geschieht. Er packt meinen Arm so hart, dass ich sicher bin, morgen seine Fingerabdrücke auf der Haut sehen zu können, falls er mich nicht jetzt und hier einfach umbringt.
Ich kreische erschrocken auf und versuche, mich zu befreien. Natürlich habe ich keine Chance gegen eine riesige Kampfmaschine aus Fleisch und Blut.
„Mein Vater wird dir deinen Trooper-Arsch aufreißen!“, rufe ich.
„Wenn er sich traut, mein Revier zu betreten ...“, knurrt East, während er mich aus der Küche zerrt, Richtung Haustür.
„Du kannst noch so oft die Bäume vor deinem Haus anpinkeln, um dein Revier zu markieren … das hält vielleicht Crawler und Tiere ab, aber nicht die Zivilisation.“ Ich bin sicher, spätestens jetzt wird East mir das Genick brechen.
Stattdessen öffnet er die Haustür, versetzt mir einen Stoß, sodass ich hinausstolpere, und knallt die Tür zu. Ich atme tief durch und drehe mich um … fest entschlossen, mich gegen die Tür zu werfen. Ja, ich möchte scheinbar unbedingt heute sterben …
Ehe ich allerdings dazu komme, meinen Selbstmordplan in die Tat umzusetzen, geht die Tür von alleine auf, und East wirft meinen Trolley auf den Rasen. „Gute Reise und Grüße an die Familie ...“, knurrt er, dann ist die Tür wieder zu.
Zitternd vor Wut schreie ich die geschlossene Haustür an: „In meiner Tasche sind Vicky Varas Schuhe und Kleider von Joki Alcara! Wenn da was dran ist, wirst du mir alles bezahlen … und wenn du dafür den Rest deines Lebens in den Minen auf dem Mars arbeitest … du blöder Köter!“ Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, was für Gene in East stecken, aber irgendeine verlauste Promenadenmischung wird schon dabei sein!
Ich erwarte, dass sich die Tür wieder öffnet, aber es bleibt ruhig. Noch nicht einmal Cari scheint gewillt zu sein, mich wieder ins Haus zu lassen.
Ich warte eine Weile … in der sicheren Überzeugung, dass Cari die Tür öffnen wird. So ist meine Schwester … gutherzig bis zur Schmerzgrenze. Aber die Tür bleibt zu. Langsam wird mir klar, dass ich auf mich allein gestellt bin. Ich war fest davon ausgegangen, bei Cari zu wohnen, solange ich auf Terra Alpha bin. Eigentlich hatte ich einen Monat bleiben wollen, um Cari zu bearbeiten, mit zurück zur Erde zu kommen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht so lange brauchen würde … und jetzt stehe ich obdachlos auf einem wilden Planeten.
„Oh Shit, Lia … das hast du ja super hinbekommen.“
Ich nehme meinen Trolley und schaue nach, ob es meinen geliebten Schuhen und Kleidern gut geht. Besonders die Vicky Varas Schuhe liegen mir am Herzen. Die hübschen Riemchen sind mit Glitzersteinchen besetzt und die Sohle ist aus echtem Leder. Sie haben ein Vermögen gekostet. Es war eine blöde Idee, sie mitzunehmen, wie mir klar ist. Die Erde mag ein stinkender Haufen Müll sein, aber wenigstens kann man dort jeden Ort auf zivilisiert gepflasterten Straßen erreichen! Auf Terra Alpha kann man froh sein, wenn man einen halbwegs befestigen Weg findet. Natürlich habe ich nur High Heels dabei. Wer rechnet denn mit solchen Zuständen?!
„Ok, Lia … du brauchst einen Platz für die Nacht ...“, sage ich mir analytisch und erinnere mich, dass mir zwei Mitreisende im Shuttle erzählt haben, dass es in Sektion A ein Vergnügungsviertel mit Kino, Shops und einer Bar gibt. Das hört sich zumindest nach ein wenig Zivilisation an, und vielleicht gibt es dort ja auch so etwas wie ein Hotel.
Umständlich ziehe ich meine High Heels aus und mache mich barfuß auf den Weg Richtung Vergnügungsviertel. Wenigstens ist es auf diesem schrecklichen Planeten warm. Eigentlich könnte Terra Alpha sogar recht schön sein … wenn es keine Trooper in den Sektionen und keine Crawler außerhalb der Sektionen gebe … und wenn man ein paar ordentliche Straßen bauen würde und Vicky Varas Schuhe importieren … Na ja … ich werde eh nicht lange hier sein. Wenn Dad Cari unbedingt zurückholen will, soll er eben seine Beziehungen spielen lassen. Ich könnte ihm ja sagen, dass East mich angegriffen hat. Mein Blick wandert zum Arm, wo East mich gepackt hat. Ich bin sicher, dass ich morgen ein paar schöne blaue Flecken haben werde. Mein Verstand schmiedet sofort einen Plan … daraus lässt sich doch bestimmt eine Story gegen diesen Bastard, der meine Schwester geschwängert hat, basteln …
Pawn
„Du bist mit Abstand der schlechteste Barkeeper, der mir je untergekommen ist. Ich warte schon seit fünf Minuten auf meinen Drink … Fünf! Minuten!“
Mann …, die Kleine ist hübsch, aber eine furchtbare Zicke. Ich lasse mir deshalb besonders viel Zeit, ihren Cocktail zu mixen und beobachte sie aus dem Augenwinkel. Blonde glatte Haare, die ihr fast bis zum Hintern gehen ... eine Figur mit Kurven an den richtigen Stellen. Sie hat Lippen und Augen geschminkt – allerdings nicht so grell wie die Frauen, die sich auf Terra Alpha für Credits anbieten. Die Kleine hat Klasse … und sie ist nicht von hier. Ich tippe auf ein Senatorentöchterlein von der Erde. Die kommen immer mit jeder Menge teurer Kleider, lackierter Fußnägel und unbequemer Schuhe hier an. Neben ihr steht ein Reisetrolley. Ich frage mich, was dieser verwöhnten Schönheit die Laune verhagelt hat.
„Du bist nicht von hier ...“, stelle ich fest, als ich ihr endlich einen perfekt gemixten Red Trooper vor die Nase stelle. Sie sieht mich an, als wäre ich ein lästiges Insekt, bevor sie misstrauisch einen winzigen Schluck durch den Strohhalm zieht.
„Er ist gut, oder?“, frage ich grinsend, als ich ihren überraschten Gesichtsausdruck sehe.
Sie macht ein Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen und antwortet: „Zehn! Minuten! Du hast unfassbare zehn Minuten gebraucht, um diesen mittelmäßigen Drink zu mixen!“
„Wenn er dir nicht schmeckt, kann ich ihn ja wegschütten ...“
Wie erwartet, zieht Blondie den Cocktail an sich und giftet: „Mir ist mittlerweile vollkommen egal, was ich trinke, Hauptsache es ist hochprozentig!“
„Schlechten Tag gehabt, was?“
„Kann man wohl sagen ...“, antwortet sie mit düsterem Blick.
„Ich bin Pawn ...“, versuche ich das Gespräch weiter in Gang zu halten, denn ich liebe Herausforderungen und habe soeben beschlossen, Blondie heute Nacht in meinem Bett etwas aufzuheitern.
„Das ist ein total bescheuerter Name ...“, antwortet sie und zieht ein weiteres Mal an ihrem Strohhalm. Dieses Mal ist sie mutiger … soviel zum Thema wie schlecht meine Cocktails sind! „Geht aufs Haus … weil du so lange warten musstest ...“, sage ich.
„Wunderbar … dann mach mir gleich noch einen … oder direkt zwei … wenn du immer so lange brauchst, bestelle ich lieber schon mal im Voraus.“
„