PERFEKTIONISMUS - Mein perfektes Gefängnis und wie ich beschloss auszubrechen - Judith Kastner - E-Book

PERFEKTIONISMUS - Mein perfektes Gefängnis und wie ich beschloss auszubrechen E-Book

Judith Kastner

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Beschreibung

Von Schaufensterpuppen und Korsetts "Per se ist Perfektionismus eine super Strategie, um sich das Überleben in unserer derzeitigen Welt zu sichern. Ich bin damit sogar Jahrzehnte sehr erfolgreich gewesen. Bis ich eines Tages aufgewacht bin, in meinem perfekten Leben - perfekter Job, perfekte Wohnung, perfekte Beziehung, perfekte Kleidung, perfektes Aussehen - nur war ich halt nicht mehr ich. Von der fehlenden Lebensfreude ganz zu schweigen. Und wirklich gefühlt habe ich auch nichts mehr - was zur fehlenden Lebensfreude geführt hat und vice versa. Denn wie soll man auch etwas fühlen unter diesen ganzen Schichten des "perfekten Selbst", welches man mühsam über Jahre - perfekt - aufgebaut und kultiviert hat? Die Reise meines "perfekten" Lebens verfolgte ich mit absoluter Leidenschaft und Zielstrebigkeit … bis ich beschloss auszubrechen."

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Judith Kastner

PERFEKTIONISMUS – Mein perfektes Gefängnis und wie ich beschloss auszubrechen

Inklusive Ausbruchsanleitung

© 2020 Judith Kastner

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-12867-5

e-Book:

978-3-347-12868-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

INHALTSVERZEICHNIS

1 Der Grund für dieses Buch

2 Einleitung zu einem imperfekten Buch

3 Warum ich glaube perfekt dafür zu sein ein Buch über Perfektionismus zu schreiben?

4 Was ist eigentlich das Problem mit Perfektionismus?

4.1 Von Schaufensterpuppen und Korsetts

4.2 Handlungsoptionen – was ist das?

4.3 Perfekte Menschen werden mehr gefürchtet als geliebt

4.4 Wenn man alles tut und es trotzdem nicht reicht

4.5 Wenn man keine Fehler machen darf

4.6 Von Beurteilungen und was wertvoll ist

4.7 Am Tropf der Anerkennung von anderen

4.8 Wenn man nur hart genug ist und genug tut, dann …

4.9 Gesellschaftlich anerkannt

4.10 Angst als Treiber

4.11 Von Schmarotzern, Energieräubern und warum man diese zulässt

4.12 Wenn ein Traum zerplatzt

5 Perfektionismus – Versuch einer Beschreibung

5.1 Perfekt für wen?

5.2 Warum sind die anderen nur so wichtig?

5.3 Wenn man für sich und mit sich nicht „komplett“ ist – Mangel als Selbstbild

5.4 Ein perfektes System, eine perfekte Sucht

5.5 Ausprägungsformen und Härtegrade

5.6 Zusammenfassung: wenn man sich selbst verlassen hat

6 Wege aus dem Gefängnis

6.1 Ich bin so wütend auf mich selbst – oder wie ich ein noch grösseres Gefängnis erschuf um dem anderen zu entkommen

6.2 Warum gibt es kein Rezept?

6.3 Ist man den Perfektionismus irgendwann ganz los – ist Heilung möglich?

6.4 Die Erkenntnis, die alles veränderte

6.5 Einladung zum Perspektivenwechsel

6.6 Sich selbst die Erlaubnis geben man selbst zu sein

6.7 Was für mich die Wendung brachte

7 LIEBEVOLL „imperfekte“ Hilfswerkzeuge für den Gefängnisausbruch

7.1 Deep Inner Work

7.2 Mit sich selbst in Berührung kommen

7.3 Mit sich selbst lieb sein

7.4 Für sich sorgen und sich Gutes tun

7.5 Die eigene Selbstwirksamkeit und Gestaltungkraft entfesseln

7.6 Bewusst wählen und gestalten

7.7 Einfach mal leben und das Leben geniessen

DANK und andere Inspirationen

Nachwort

1 DER GRUND FÜR DIESES BUCH

Der ausschlaggebende Moment für dieses Buch war ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben.

Ich wurde verlassen und zwar von meinem herbeigesehnten „Traummann“. Von einem Tag auf den anderen, ohne Vorwarnung, ohne wirkliches Gespräch oder Versuche an der Beziehung zu arbeiten.

Das Schlimme war – es war doch alles so perfekt.

Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Keine Konfliktthemen oder sonstige Unstimmigkeiten, wir liebten uns und was noch viel wichtiger war, ich habe mich sehr um diese Beziehung bemüht.

Ich tat in meinen Augen alles, damit es ihm gut ging, er sich bei/mit mir wohlfühlt und ich die Balance zwischen neuem Business aufbauen und Beziehung sehr gut managte.

ICH WOLLTE ES PERFEKT HABEN

Nur musste ich mir das erste Mal eingestehen, dass eventuell gerade diese Bemühungen, dieses Streben nach Perfektionismus, dieses Tun und Machen Mit-Auslöser für die Beendigung der Beziehung waren.

Zu viel kann eben auch zu viel sein. Dann „kippt“ die beste Eigenschaft und die größte Bemühung in bester Absicht. Zu viel ist zu viel.

Dazu kommt – wer möchte mit einem „perfekten“ Menschen zusammen sein? Fühlt man sich neben so jemandem wirklich wohl?

Und wenn ich es mir ehrlich eingestand, war ich zu dieser Zeit auch nicht glücklich. Zerrissen in dieser Balance, mir für mich zu wenig Zeit und Raum nehmend, war ich einmal wieder in die Falle getreten und leistete im Außen, um einer gewissen Vorstellung von mir und meiner Traum-Beziehung mit meinem Traum-Mann zu entsprechen.

KRITISCH HINTERFRAGTE ICH

Wo zeigt sich das sonst noch in meinem Leben?

Will ich wirklich so für den Rest meines Lebens weiter machen?

Die Antwort war klar: NEIN

Dazu kam, dass es mir mit dieser Trennung wirklich schlecht ging. Ich habe darunter sehr gelitten und gleichzeitig eröffnete sich dadurch die Chance, auch meine Themen und tiefen Antreiber anzusehen, die mich dazu veranlassten, so zu agieren.

So stellte ich mich meinen Ängsten und meiner Trauer. Das war nicht immer leicht, rückblickend jedoch das Beste was mir passiert ist. Ohne diese Trennung und das Verlassen-Werden hätte ich wahrscheinlich niemals in der Tiefe diese Themen bearbeitet.

Paradoxerweise bin ich daher meinem Ex-Freund dankbar.

2 EINLEITUNG ZU EINEM IMPERFEKTEN BUCH

Sich DER Wahrheit stellen, so wie sie ist. Ungeschminkt, klar, sachlich – ist aus meiner Erfahrung oft das Schmerzvollste und gleichzeitig das Heilende.

EIN VENTIL

Als ich diesen schonungslosen, ehrlichen Selbsterkenntnis-Prozess startete, suchte ich ein Ventil, eine Möglichkeit meine Gedanken zu ordnen und meinen Verarbeitungsprozess zu strukturieren. Spontan begann ich zu schreiben. Besonders in Momenten, in denen es mir nicht gut ging (daher auch die spitze und teilweise sarkastische und harte Ausdrucksweise in manchen Kapiteln). Und es sprudelte nur so aus mir heraus. Wie ein Befreiungsschlag, als hätte alles nur darauf gewartet. So entstand ein Selbsthilfebuch für mich selbst sozusagen.

Zunächst dachte ich gar nicht daran zu veröffentlichen, es war ja praktisch wie ein Selbst-Therapie-Tagebuch und wer möchte sowas schon lesen? Doch zeigten sich viele Menschen von dem Thema begeistert und fragten mich: „Wann veröffentlichst du? Das lese ich bestimmt!“, sodass ich irgendwann dachte – warum nicht?

DEN SCHLÜSSEL WEGWERFEN

Ein weiterer Nebeneffekt ist ein Heilungseffekt für mich. Denn wenn ich offen zugebe, nicht perfekt zu sein und dies eindrücklich untermale, ist das wie den Schlüssel von meinem eigenen perfekten Gefängnis endgültig wegzuschmeißen – nachdem ich draußen bin natürlich.

Sie müssen wissen, dass das Wort „perfekt“ von anderen in Bezug auf mich oder was ich tue oder erschaffe zu oft verwendet wurde/wird. Ich stehe dem mittlerweile kritisch gegenüber. Sehr oft wird mit so einem Ausdruck eine gewisse Ehrfurcht oder Angst verbunden, welche Menschen nicht anzieht, sondern eher skeptisch zurücktreten oder in den eigenen Mangel treten lässt.

Gute und herzliche Beziehungen baut man nicht mit Perfektion auf. Somit ist Perfektionismus für mich in dieser Extremform nichts Erstrebenswertes mehr.

Tja und als letzten positiven Nebeneffekt hoffe ich eine kritische Auseinandersetzung über Perfektionismus durch meine offene Diskussion gesellschaftsfähig zu machen und anderen, die sich ebenfalls in das „perfekte Gefängnis“ des Perfektionismus gesetzt haben eine Inspiration zum Ausbrechen zu geben.

ZUM IMPERFEKTEN AUFBAU DES BUCHS

Zunächst möchte ich den Zauber oder das Erstrebenswerte am Perfektionismus und dessen Erscheinungsformen durch eine ehrliche und wahrhaftige Beschreibung, wie man sich als Hard-Core-Perfektionistin wirklich fühlt, kritisch hinterfragen. Für alle Perfektionisten/innen hoffentlich der Teil, wo Sie sich denken – ja genau, mir geht es auch so. Ich bin nicht alleine!

Im zweiten Teil wage ich einen Versuch der Beschreibung, was Perfektionismus ungeschminkt, im Kern ist. Als ich das geschrieben habe, hatte ich keine Lust mehr, mich länger zu belügen oder mir etwas vorzumachen. Jeder Person, der es gleich geht, hoffe ich damit durch Klarheit eine Inspiration und Kraft zur Veränderung zu geben.

Zu guter Letzt und da ich im Kern ein lösungsorientierter, positiver Mensch bin, der immer alle Themen und Herausforderungen bewusst angeht, teile ich sehr gerne, was mir dabei geholfen hat, mich aus diesem Gefängnis zu befreien. Es gibt grundlegende Erkenntnisse und Ansätze, wie auch kleinere Strategien und Ideen, für den täglichen Gebrauch.

KEINE MISSIONARSARBEIT UND KEIN ANSPRUCH AUF VOLLSTÄNDIGKEIT

Ich möchte gleich zu Beginn klarstellen, dass ich weder missionarischmoralische Weltverbesserung noch wissenschaftliche Vollständigkeit angestrebt habe, als ich dieses Buch schrieb. Doch ist mir folgende Klarstellung und freie Meinungsäußerung wichtig:

Auf Basis meiner eigenen Beobachtung bin ich zum Schluss gekommen, dass Perfektionismus in verschiedenen Ausprägungen und Härtegraden zu einer Volkskrankheit mutiert ist – leider noch nicht so offiziell anerkannt wie Diabetes, Fettleibigkeit, Bulimie, Burn-Out oder Bluthochdruck.

Ich wage jedoch eine große Vermutung, eine These – einige dieser Krankheiten haben als Grund, Verstärker oder Mitverursacher den Perfektionismus.

IMMER LEISTEN, LEISTEN, LEISTEN

Es geht in unserer Gesellschaft sehr oft nur noch ums Funktionieren und den perfekten Schein nach außen. Immer leisten, leisten, leisten und entsprechen – nach dem „vorgegebenen Bild“ von anderen. Und das in jedem Lebensbereich – Job, Familie, Freunde, Freizeit. Permanente Selbstoptimierung mit zahlreichen New-Age Gurus, Büchern, Blogs, etc. gleich inbegriffen.

PERFEKTION in allen Lebensbereichen und damit Perfektionismus als Strategie der Bewältigung der Welt bis das System einen Shut-Down macht, andere Erschöpfungszeichen oder Abwehrmechanismen zeigt.

Das ist natürlich alles eine imperfekte, wissenschaftlich nicht fundierte Annahme auf Basis meiner Beobachtungen, meiner Erfahrungen oder Rückschlüssen, die ich aus Gesprächen mit anderen gezogen habe.

Andere Meinungen und Gedanken, Interpretationen sind ausdrücklich erlaubt.

Mir ist es jedoch wichtig, dass wir gemeinsam die Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die Dinge, die uns sichtlich nicht guttun, kritisch hinterfragen und proaktiv ändern, damit ein neues Lebens- und WIR-Gefühl entstehen kann.

ANLEITUNG ZU DIESEM BUCH

Ach ja, wenn es eine „Anleitung – wie lese/arbeite ich mit diesem Buch“ gibt, dann jene:

Nehmen Sie ja nicht alles als DIE Wahrheit hin! Hinterfragen Sie! Bilden Sie sich ihre eigene Meinung!

Was ist Ihre Wahrheit – sei sie auch noch so imperfekt?

Hören Sie auf Ihr Gefühl, Ihre Intuition. Wo teilen Sie MEINE Wahrheit und wo ist IHRE Wahrheit eine andere?

VIEL SPASS!

Ach ja, wenn ihnen das Buch nicht gefällt, man kann es gegen andere Bücher eintauschen, es verbrennen, im Regal verstauben lassen oder verschenken und natürlich ist es erlaubt Kapitel zu überspringen oder ganz auszulassen.

Es gibt keine perfekte Art dieses Buch zu lesen.

PS: wenn Sie einen Fehler finden, können Sie diesen gerne behalten.

3 WARUM ICH GLAUBE PERFEKT DAFÜR ZU SEIN EIN BUCH ÜBER PERFEKTIONISMUS ZU SCHREIBEN?

Tja, ich habe nicht Psychologie studiert. Ich bin hard-core