Perry Rhodan Neo 285: Im Kältewald - Marlene von Hagen - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 285: Im Kältewald E-Book und Hörbuch

Marlene von Hagen

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Beschreibung

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist seitdem zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden. Seit fünf Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Außerdem haben die Überschweren zeitweise das Solsystem und alle terranischen Kolonien besetzt. Mittlerweile sind die Invasoren jedoch verdrängt worden. Im Jahr 2107 wird Perry Rhodan als körperloses Gehirn in den fernen Sternhaufen Naupaum entführt. Auch der Terraner Roi Danton erlebt dieses Schicksal. Gemeinsam begeben sie sich auf eine seltsame Pilgerreise, um einen Weg zurück nach Hause zu finden. Von den Machthabern in Naupaum und einer unheimlichen Ceynach-Jägerin verfolgt, müssen die zwei Menschen und ihre Gefährten gefahrvolle Prüfungen bestehen. Als besonders kritisch erweisen sich die bedrohlichen Hindernisse und Gegner auf der ersten Etappe IM KÄLTEWALD ...

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Seitenzahl: 225

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Zeit:5 Std. 54 min

Sprecher:Hanno Dinger
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Band 285

Im Kältewald

Marlene von Hagen

Cover

Vorspann

1. Im Gromm

2. Zuvor: Von New Castor nach Gromo-Moth

3. Govvasch

4. Introspektion

5. Das Dimissoriale

6. Jagdinstinkt

7. Herzriss

8. Raubmord

9. Das Unglück

10. Währenddessen in der Nähe des Yosch-Ak

11. Prunk und Pranger

12. Mokkayt

13. Landung auf Veltyr

14. Der Paralysator

15. Ein neuer Mantel

16. Erwachen

17. Doppeltes Spiel

18. Die TEYTRECH

19. Die Prüfung

20. Doynschto

21. Mokkayt und der Pilgervater

22. Roi Danton

23. Gayt-Coor

24. Saddrayasch

25. Die fünfdimensionale Membran

26. Die Prüfungskommission

27. Transmophobikerin

28. Das Wiedersehen

29. Der Zeitträger und die Jägerin

30. Die Sigillen

31. Ein neues Leben

32. Der Weg ist das Ziel

Impressum

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist seitdem zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden.

Seit fünf Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Außerdem haben die Überschweren zeitweise das Solsystem und alle terranischen Kolonien besetzt. Mittlerweile sind die Invasoren jedoch verdrängt worden.

Im Jahr 2107 wird Perry Rhodan als körperloses Gehirn in den fernen Sternhaufen Naupaum entführt. Auch der Terraner Roi Danton erlebt dieses Schicksal. Gemeinsam begeben sie sich auf eine seltsame Pilgerreise, um einen Weg zurück nach Hause zu finden.

Von den Machthabern in Naupaum und einer unheimlichen Ceynach-Jägerin verfolgt, müssen die zwei Menschen und ihre Gefährten gefahrvolle Prüfungen bestehen. Als besonders kritisch erweisen sich die bedrohlichen Hindernisse und Gegner auf der ersten Etappe IM KÄLTEWALD ...

1.

Im Gromm

Der Schrei kam aus östlicher Richtung. Perry Rhodan rannte, sprang über vereiste Wurzeln und niedrige Sträucher hinweg, die mit Schnee bedeckt waren.

Du machst zu viel Lärm, ermahnte ihn Hayvatschyt mental. Damit lockst du noch Getier an.

Jemand braucht Hilfe. Ich kann die Schreie nicht einfach ignorieren. Es könnten unsere Freunde sein.

Die Stimme klingt eigentlich zu schrill, als dass sie einem der Unsrigen gehören könnte. Womöglich ist es eine Falle. Sei achtsam, riet das Originalbewusstsein seines Wirtskörpers.

Du hast nicht unrecht, räumte Rhodan ein. Wir werden uns vielleicht verteidigen müssen.

Er blieb stehen und sah sich um. Der Gromm war auch in diesem Abschnitt des Prüfungsgeländes ein Urwald aus riesigen Bäumen, die dem Frost trotzten. Verschneite Sträucher und mit einer dünnen Eisschicht überzogene Blumen, die ihm bis zur Hüfte reichten, wuchsen dazwischen aus dem gefrorenen Boden. Ein umgestürzter Baumstamm lag in der Nähe, dessen Äste wie lange Dornen in alle Richtungen abstanden. Rhodan ging hinüber und brach einen armlangen Ast ab, der ihm als Knüppel dienen sollte.

Besser als nichts.

Seine geprellte Schulter schmerzte wieder. Die primitive Behelfswaffe lag befremdlich in seiner rechten Hand. Er schwang sie zur Probe, um ihren Schwerpunkt herauszufinden, und lauschte. Mit dem hoch entwickelten Gehör des yaanztronischen Trägerkörpers nahm er das entfernte Gewinsel deutlich wahr. Er folgte der leisen Geräuschquelle wie ein Fährtenleser, der einer Spur auf dem Erdboden nachging.

Etwas unter seinem linken Fuß knackte. Es hörte sich anders an als die gefrorenen Pfützen, die er mit seinem Schuhwerk bislang zertreten hatte. Verwundert betrachtete er die Sohle seiner schwarzen Stiefel. Die Überreste eines blauen Käfers klebten daran, gelber Schleim tropfte von seiner Ferse.

Igitt, wohin bist du da hineingetreten?, bekundete Hayvatschyt seinen Ekel. Ist das etwa ...? Das muss ein Frostkäfer gewesen sein. Siehst du noch andere?

Rhodan musterte die Gegend und pirschte rasch weiter. Nein. Damit können wir uns nicht aufhalten.

Diese Biester treten normalerweise in Schwärmen auf. Sei vorsichtig! Vielleicht lauern sie in der Nähe. Lass sie nicht an meinen Moospelz heran!

Du hast ziemlich viel Ahnung über die Fauna von Veltyr für jemanden, der noch nie hier gewesen ist, wunderte sich Rhodan.

Meine Großtante war wie besessen von der Pilgerreise. Sie kam monatelang jede Woche bei uns vorbei und erzählte mir und meinen Geschwistern alles Mögliche über die Gefahren, die auf den einzelnen Abschnitten des Peregrosch lauern sollen. Vieles hatte sie aus dubiosen Quellen erfahren. Ich glaube, nur die Hälfte davon entsprach der Wahrheit. Aber ihre Berichte über die vielen Tiere und fleischfressenden Pflanzen im Gromm scheinen zu stimmen.

Da müssen wir uns bei deiner Tante wohl für ihre ergiebige Recherche bedanken.

Falls wir sie am Ende des Peregrosch antreffen. Jedenfalls hat sie alle Prüfungen geschafft und kam nie nach Yaanzar zurück. Richte deine Aufmerksamkeit aber lieber auf unsere Umgebung, damit wir auch die Möglichkeit erhalten, unseren Dank zu bekunden. Sonst verschlingt uns der Gromm noch auf den Weg zu ihr.

Ich werde deinen Rat beherzigen. Rhodan richtete die sensiblen, fledermausartigen Ohren seines Trägerkörpers in die Richtung der Geräusche aus.

Da war ein Knistern, ein Rascheln, ein leises Brummen. Er hielt direkt darauf zu, umrundete mannshohe Sträucher und begann, eine Anhöhe hinaufzusteigen, auf der er die Quelle der Laute vermutete. Seine Stiefel waren jedoch nicht für vereiste Hügelhänge geeignet, ihm fehlte der nötige Halt. Rhodan rutschte aus und fiel beinahe hin. Instinktiv versuchte er, das verloren gegangene Gleichgewicht mit ausgestreckten Armen wiederzufinden. Die geprellte Schulter meldete sich erneut mit einem Schmerzreiz. Der Terraner stieß den abgebrochenen Ast wie einen Krückstock in den gefrorenen Erdboden und stützte sich darauf ab. Seine nächsten Schritte auf der glatten Eisschicht setzte er mit noch größerer Vorsicht, dank der Gehhilfe gelang der Aufstieg nun besser. Oben angekommen, blickte er sich erneut um. Die seltsamen Geräusche drangen aus einer riesigen Kerbe im Holz, die zwischen zwei miteinander verwachsenen Baumstämmen thronte. Von seinen Gefährten war aber niemand zu sehen.

»Hallo? Gayt-Coor? Doynschto? Danton?« Seine Rufe halten durch den Wald, eine Antwort blieb aus. Dafür nahm das Brummen in dem armbreiten Spalt der Baumstämme zu. Etwas darin bewegte sich.

Ein Schwarm lapislazuliblau schimmernder Flugkäfer schoss aus der Kerbe hervor, direkt auf Rhodan zu. Er schlug instinktiv mit dem Knüppel nach den Insekten, traf aber nur wenige. Die meisten davon landeten auf ihm, kletterten über seine Kombination nach oben, über seinen Kopf bis ins Gesicht.

Ich will nicht gefressen werden!, schrie Hayvatschyt panisch. Schlag sie tot! Sie kriechen sonst unter unsere Haut und saugen uns blutleer!

Rhodan riss sich mit der freien linken Hand vereinzelt Käfer aus dem Gesicht. Ihre winzigen, aber scharfen Mundwerkzeuge bissen sich in seine Wangen. Eins der Tiere wollte sich in seinem Nacken einen Weg durch den Moospelz graben und sich dort einnisten. Er spürte den unangenehmen Schauer, den die Tentakelbeine der Käfer auf seiner Haut auslösten. Während er mit einer Hand weiter die Insekten von seinem Körper entfernte, versuchte er mit der anderen die Käfer zu vertreiben, die ihn umschwirrten. Es mussten Hunderte sein, nach denen er mit dem Ast schlug.

Hayvatschyt, wie werde ich sie wieder los?

Rhodan presste die Lippen aufeinander. Er war in diesem Augenblick mehr als froh, dass er sich mit dem Yaanztroner durch Gedanken verständigen konnte und nicht den Mund dazu öffnen musste. Zwei Frostkäfer versuchten, sich dort mit ihren winzigen Tentakelvorderbeinen gewaltsam hineinzuquetschen. Ein anderer probierte, über ein Nasenloch einzudringen.

Darüber hat uns meine Großtante nie etwas erzählt. Mach sie bitte weg!

Gereizt ließ Rhodan den Knüppel fallen und zerrte an den Insekten, die sich wie Oktopusse an seinem Gesicht festgesaugt hatten. Ein heftiger Niesanfall überkam ihn. Der Käfer, der seine Nase drangsalierte, kitzelte ihn mit der Spitze eines Tentakels. Es war ein widerwärtiges Gefühl. Fast so schlimm wie die Bewegungen auf seiner moosartig behaarten Brust. Unter seiner Kombination krabbelten die Insekten über den yaanztronischen Körperpelz hinweg. Perry Rhodan reichte es. Er riss sich den Käfer von der Nase, öffnete seine Jacke und zog sie aus. Verärgert griff er unter sein Hemd und holte drei der Biester von seinem Bauch und einen von seiner Schulter. Er schleuderte sie von sich.

Die Käfer zogen sich unvermittelt zurück und flogen davon. Rhodan entfernte ein letztes Exemplar hinter seinem Ohr, warf es zu Boden und zerstampfte es mit seinem Fuß.

Sind sie weg?, fragte Hayvatschyt.

Es scheint so. Aber warum so plötzlich?

Rhodan schlüpfte eilig wieder in seine Jacke. Die Kälte setzte ihm mit ihrer eisigen Kraft zu. Nach dem Angriff der lästigen Biester hoffte er umso mehr auf ein baldiges warmes Bad. Er stank nach Mottenkugeln und saurer Milch, ein Anzeichen für seinen Ekel.

Als er sich umdrehte, wusste er, wieso die Frostkäfer geflohen waren. Ein riesiges Tier, das ihn an eine Spinne erinnerte, hockte nur wenige Meter von ihm entfernt zwischen zwei Bäumen. Es fixierte ihn mit seinen acht Augen. Auf den zehn behaarten Spinnenbeinen klebten Eisklumpen. Regungslos standen sie einander gegenüber.

Vergrammelt noch eins!, fluchte Hayvatschyt. Beweg dich nicht, sonst fühlt die Trastura sich angegriffen.

Ich kann nicht untätig stehen bleiben. Jemand braucht unsere Hilfe.

Wir benötigen gerade selbst einen Retter in der Not! Versuch, sie am Kinn zu treffen. Dort soll sie empfindlich sein.

Rhodan suchte mit hektischen Blicken den Boden nach dem Knüppel ab, den er vorhin fallen gelassen hatte. Dabei drehte er den Kopf so langsam, wie er konnte. Der Ast lag einen Schritt entfernt zu seiner Rechten. Wenn er schnell genug war, konnte er ihn ergreifen und sich gegen einen Angriff wehren.

Die Trastura schien seinen Gedankengang jedoch vorauszusehen. Bedrohlich hob sie eins ihrer Beine. Ihre massiven Mundwerkzeuge klappten auseinander.

Rhodan schoss zur Seite, bückte sich nach dem Ast. Gleichzeitig stürmte das Spinnentier vorwärts. Mit seinen agilen Beinen war es rasch heran. Alarmiert stieß Rhodan seinen Knüppel vor, direkt auf das Gesicht des Angreifers zu. Die Trastura schnappte nach dem Ast, verfehlte ihn aber. Rhodan traf eins der acht Augen. Irritiert zuckte das Tier zurück und unterbrach seine Attacke. Mit einem Vorderbein rieb es sich über das getroffene Sinnesorgan.

Rhodan nutzte die Gelegenheit, ließ den Knüppel sinken und zog ihn wie ein Schwert kraftvoll von unten nach oben. Mit voller Wucht traf er die ungeschützte Weichteilstelle hinter dem Mundwerkzeug. Schmerzerfüllt jaulte die Trastura auf. Grauer Schleim klebte auf der Astspitze. Rhodan hatte das Tier verletzt. Erneut schlug er mit dem Knüppel zu, dieses Mal auf eins der Beine. Er zielte auf die empfindliche Stelle zwischen den Segmenten, wo ein Gelenk sitzen musste. Wie erhofft, knickte die Extremität ein. Die Trastura fauchte, drehte sich blitzschnell um und entblößte ihr monströses Hinterteil. Sie schob einen langen Stachel hervor und ließ ihn auf Rhodan herabsausen.

Hayvatschyt schrie auf: Gift! Er ist giftig!

Rhodan wich den Stichen geschickt aus. Sie kamen rasch und wiederholt. Kaum hatte die Trastura danebengestochen und den Boden berührt, zog sie den langen Stachel zurück, um erneut zuzustoßen. Rhodan zählte im Kopf die Zeit mit, die zwischen den einzelnen Angriffen verstrich. Es dauerte exakt drei Sekunden, den Stachel einzuziehen, den Unterleib neu auszurichten und zuzustechen. Konzentriert wartete er den richtigen Moment ab. Nach dem vierten Angriff schlug er mit dem Ast zu. Ein Knacken ertönte, als er den Stachel traf und der Giftsporn abknickte. Die Trastura heulte auf und drehte sich wie besessen im Kreis, als wolle sie den nutzlos gewordenen Stachel berühren. Ihre Versuche blieben erfolglos. Dafür verteilte sie graues Blut in der Umgebung. Es spritzte auch Rhodan ins Gesicht. Rasch wischte er sich ab und wich zurück.

Prima!, triumphierte Hayvatschyt. Den Stachel kann sie so schnell nicht mehr verwenden. Sie kann ihn nicht mal richtig einziehen, weil er abgebrochen ist.

Perry Rhodan bewegte sich von dem Spinnenwesen weg und atmete durch. Er erwartete einen weiteren Angriff, aber das Tier zog sich nach einer letzten Drohgebärde mit den Kieferwerkzeugen zurück.

2.

Zuvor: Von New Castor nach Gromo-Moth

»Ich kann es noch immer kaum glauben, Monseigneur«, sagte Roi Danton und gesellte sich mit Doynschto zu Perry Rhodan. »Dieser Ausblick ist bezaubernd. Nie hätte ich zu träumen gewagt, all das zu sehen.« Der Mann aus dem irdischen 18. Jahrhundert lächelte und legte dem yaanztronischen Zerebralpfleger einen Arm um die Schulter.

Doynschto musterte ihn überrascht, ließ die Berührung aber zu.

Die beiden verstehen sich immer besser.

Auch Rhodan bewunderte die Sternenpracht von Naupaum, die sich jenseits der transparenten Polkuppel der FRANCIS DRAKE vor ihnen ausbreitete. Ergänzend war in einem Hologramm noch New Olymp zu sehen, die Wasserwelt von der das grob diskusförmige Raumboot vor Kurzem aufgebrochen war. Der planetarische Stützpunkt der Freihändler stach wie ein Saphir aus der Schwärze des Weltraums hervor. Sonst von Stürmen und gewaltigen Flutwellen beherrscht, wirkte New Olymp aus der Distanz fast heimelig.

Einzig ein winziger Punkt unterbrach das tiefe Blau der Oberfläche: die Basis der Freihändler, eine einigermaßen geschützt liegende Insel. Sie nannten diesen Stützpunkt Hope Central. Anfangs hatte die Basis hauptsächlich aus der SLITHRUGTANNI bestanden, dem Raumschiff, mit dem Gorrum Sedlak und seine Besatzung am 1. November des Jahres 2107 im Akonsystem verschwunden waren. Es war im fernen Kugelsternhaufen Naupaum wieder aufgetaucht, vor etwa fünfzig Jahren, und von den Raumfahrern ausgeschlachtet worden, um sich eine neue Heimstatt zu errichten.

Rhodan dachte an die Bewohner von New Olymp zurück. Es war erstaunlich, wie viel die Freihändler seit damals geschaffen hatten. Dennoch. Diesen Zeitsprung mit all seinen Konsequenzen nachzuvollziehen, fiel ihm schwer – insbesondere, dass die Gestrandeten und ihre Nachkommen von sämtlichen Freunden und Angehörigen abgeschnitten worden waren. Rhodan selbst hoffte stattdessen, dass er am Ende ihrer Reise in seine Galaxis zurückkehren konnte. Und vor allem in seinen richtigen Körper. Dieser Gedanke und die Liebe zu seiner Frau Thora trieben ihn voran. Sie wäre die Letzte, die ihn aufgeben würde. Er wollte sie nicht enttäuschen. Vielleicht wusste sie inzwischen sogar mehr als er.

Die FRANCIS DRAKE hatte gerade die vorletzte von mehreren kurzen Transitionsetappen beendet, deren bewusst über Umwege führende Route sie von der Sonne New Castor ins Umfeld des Gromo-Moth-System gebracht hatte. Die kleine, modifizierte terranische Space-Disk war im Gegensatz zur LOVELY BOSCYK, dem großen Raumschiff, das Rhodan und seine Kameraden von der Dschungelwelt Galaditas gerettet hatte, im Raytschat nicht als Freihändlerschiff registriert. Keine der offiziellen Stellen in Naupaum würde das Raumboot mit den Menschen von New Olymp in Verbindung bringen. Um ihre Freihändlerkameraden zu schützen, nahmen die Kommandantin Akira Rost und ihre Mannschaft ganz allein das Risiko auf sich, den flüchtigen Ceynach-Verbrechern Asyl zu gewähren.

Rhodan hoffte trotzdem, dass sie ihre Reise ins Gromo-Moth-System ohne Begegnung mit den von Raytaren geflogenen Keschets überstanden. Dort, auf dem Planeten Govvasch, wollten er und seine drei Gefährten ihre Mission fortsetzen. Es war der Ausgangspunkt, um den Peregrosch nach Payntec zu nehmen; eine in Naupaum hoch angesehene Pilgerreise stand ihnen bevor. Er war neugierig, was ihn dabei erwartete.

»Wenn alles gut geht, werden wir am Ende des Peregrosch einen Weg zurück in die Milchstraße finden«, sagte Rhodan zu seinen Mitstreitern.

»Fünfundfünfzig Millionen Lichtjahre bis nach Hause klingen für mich nach einer unüberwindbaren Distanz.« Danton sah ihn ernst an. »Von den mehr als dreihundert Jahren, die mich von meiner Heimatzeit trennen, ganz zu schweigen. Du weißt, auf der Erde haben sie mich damals verurteilt und geköpft. Dich mag dort noch ein intakter Körper erwarten, aber mich?«

»Wir finden eine Lösung. Es muss eine geben.«

»Ich hoffe es. Ich möchte weder kopflos flanieren noch auf unbestimmte Zeit in diesem Körper gefangen bleiben. Nicht nach dem, was Seskatsch getan hat.«

Rhodan verstand, was der Franzose meinte. Seskatsch war der Yaanztroner, dem Dantons Trägerkörper gehörte. Ebenso wie sich Rhodan seine körperliche Hülle mit Hayvatschyt teilte, musste der ehemalige Revolutionär dies mit dem Gehirn von Seskatsch tun. Inzwischen hatte sich Rhodan an die Stimme in seinem Kopf zwar gewöhnt, der yaanztronische Trägerkörper fühlte sich trotzdem immer noch fremd an. Die Koordination mancher Bewegungsabläufe bereitete Rhodan weiterhin Schwierigkeiten.

»Du wirst noch eine Weile mit Seskatsch auskommen müssen, auch wenn er dich verraten hat.«

»Könntest du Hayvatschyt verzeihen, wenn er versucht hätte, dich umzubringen? Auch dein Gehirn würde eine gewaltsame Trennung vom Trägerkörper nicht verkraften. Und die wollte Seskatsch mit allen Mitteln herbeiführen.« Danton schüttelte den Kopf. »Eh bien. Lassen wir das!«

»Die Ortungspositronik meldet ein anderes Schiff in unmittelbarer Nähe«, verkündete der Ortungsoffizier Ken Miley überraschend.

Seine Augenfarbe erinnerte an die Farbe des Ozeans auf New Olymp. Der Nachkomme zweier Terraner war hochgewachsen und sehnig. An seinem Hals prangte die Tätowierung eines goldenen Eberkopfes, ein Symbol dafür, dass seine Eltern mit der SLITHRUGTANNI in den Virgo-Haufen verschlagen worden waren. Slithrugtanni war der goldene Eber des germanischen Gottes Freyr. Rhodan vermutete, dass das Tier deshalb zu einem Symbol der Freihändler geworden war.

»Zeig es uns im Hauptholo!«, verlangte Akira Rost. Die nur anderthalb Meter große Epsalerin hatte eine auffällige Frisur. Die linke Schädelhälfte war kahl rasiert, was ihren Kopf auf dem fleischigen Hals noch winziger wirken ließ. Auf der anderen Seite fiel ihr eine lange Mähne bis über die breiten Schultern. Sie verdeckte einen Teil ihrer Oberarmmuskulatur, die aufgrund der anderen Lebensbedingungen auf New Olymp weniger ausgeprägt war als bei ihren Vorfahren. Mit stoischem Blick saß sie in ihrem Kommandosessel und überwachte eine Reihe von Hologrammen.

»Ich habe Schwierigkeiten, die genaue Position des Fremdschiffs zu lokalisieren.« Miley überprüfte einen Datensatz. »Der Raumer scheint sich vor unseren Sensoren teilweise abschirmen zu können.«

»Berechne die Flugbahn«, wies ihn Rost an und wandte sich dem Sicherheitsoffizier zu, ebenfalls einem Epsaler. »Halte dich in Alarmbereitschaft!«

»Jawohl, Akira.«

»Ken, werden wir aufeinandertreffen?«, fragte sie.

»Nein. Das Raumfahrzeug entfernt sich bereits wieder von uns. Kein Kontakt zu befürchten.«

»Wer mag das gewesen sein?« Die Kommandantin rieb sich nachdenklich am Kinn. »Fernab der üblichen Reiseroute für Pilger ...«

»Es handelte sich jedenfalls nicht um eins unserer Freihändlerschiffe«, versicherte Miley.

»Gibt es nähere Daten zu diesem Raumer?«, erkundigte sich Rhodan.

»Er war ausgesprochen schnell wieder weg.« Rost musterte den Datenbestand in einer Holoprojektion. »Es könnte ein Raumjäger gewesen sein.«

»Etwa die TEYTRECH?«, fragte Doynschto beunruhigt.

»Mit der Ceynach-Jägerin an Bord, die Sie bereits zuvor verfolgt hat? Schon möglich«, meinte die Epsalerin.

»Das ist nicht gut, Perry«, kommentierte Doynschto. »Wenn Torytrae herausgefunden hat, dass wir den Peregrosch gehen wollen, wird sie uns früher oder später auf einem der Prüfungsplaneten stellen. Sie ist nicht dumm. Sie wird uns trotz der Veränderung unseres Äußeren wiedererkennen. Da helfen uns auch unsere neuen Namen Toraschtyn, Pantalok und Haganosch nicht weiter.«

»Wir werden achtsam bleiben. Wie bisher.« Rhodan hätte dem Yaanztroner gern seine Sorgen genommen, aber sie waren nicht unbegründet. »Es tut mir leid, Doynschto, dass du meinetwegen in diese Lage geraten bist.«

Der Yaanztroner winkte mit den Ohren ab. Seit einer Behandlung durch Doc Smiley auf New Olymp hatte er ein runderes Gesicht und einen goldgelben Haarwuchs, der ihn älter machte. »Ich bin ja selbst schuld. Hätte ich dich nicht in Hayvatschyts Körper transplantiert, wäre alles anders gekommen.«

»Mes amis, ich möchte euer Gespräch nicht stören, aber die Vergangenheit lässt sich nicht ändern«, mischte sich Danton ein. Auch ihn hatte der Arzt mit Injektionen älter gemacht. »Seid froh, dass ihr beide noch unter uns wandelt. Ich genieße jeden Tag, seit ich meinen Kopf verloren habe.«

Rost runzelte die Stirn.

»Das meint er metaphorisch«, behauptete Rhodan. Es hatte keinen Zweck, ihr Dantons komplizierte Vorgeschichte zu erzählen. Wie der Franzose selbst gesagt hatte: Die Vergangenheit ließ sich nicht ändern.

»Wann erreichen wir unser Ziel?«, fragte Doynschto.

»In drei Liss und fünfundfünfzig Aliss, wie man in Naupaum so schön sagt.« Die Epsalerin schob Rhodan ein Hologramm entgegen. »Das ist der Kleinplanet Govvasch. Wir werden dort in den frühen Morgenstunden Lokalzeit eintreffen. Da sein Orbit ganz am Rand des Gromo-Moth-Systems liegt und er nur eine geringe Masse sowie Schwerkraft hat, gibt es auf seiner Oberfläche nur eine für yaanztronische Verhältnisse relativ kleine Habitatinstallation, die aus mehreren halbkugelförmigen Kuppeln besteht. Sie sind durch lange Röhrentunnel miteinander verbunden. In den sogenannten Werkshallen befinden sich zwei große Gravitationsmaschinen, die Belüftungstechnik, eine Wasseraufbereitungsanlage und diverse andere Technik.«

Sie zeigte ihm den Aufbau der Kuppelanlage in einem weiteren Holo und vergrößerte einen Detailausschnitt. »Das ist der über große Prallfeldschleusen zugängliche, luftgeflutete Raumhafendom. Dort mischen Sie sich am besten unter eine der vielen anderen Pilgergruppen, die ständig eintreffen, und begeben sich mit Ihren Dimissorialien direkt zur Introspektion.«

»Was ist ein Dimissoriale?«, hakte Perry Rhodan nach.

»Ein offizielles Dokument, das Pilger von allen Anforderungen der täglichen Bürokratie des Raytschats freistellt. Ohne Dimissoriale könnten Sie den Peregrosch nicht antreten.«

»Wir besitzen aber keine Dimissorialien«, mischte sich Doynschto ein. »Die hätten wir auf Yaanzar beantragen müssen und wahrscheinlich nie erhalten, weil wir von den Raytaren gesucht wurden. Selbst wenn wir welche hätten, haben wir mittlerweile neue Identitäten. Wir müssen uns also Fälschungen besorgen, Perry. Das wird teuer. Der Schwarzmarkt dafür ist vorhanden, aber es gibt große qualitative Unterschiede. Wenn die Fälschung zu billig gefertigt wurde, wird sie bei einer Überprüfung erkannt werden.«

»Wir kümmern uns darum«, beruhigte ihn Rost. »Als Freihändler haben wir die Berechtigung, solche Dokumente selbst auszustellen.«

»Tatsächlich?«, staunte Doynschto. »Wie ist das möglich?«

»Weil wir vom Raytschat unabhängig sind. Die Obrigkeit hat uns dazu befugt, damit auch Freihändler den Peregrosch gehen können. Ich denke, sie wollen uns damit motivieren, daran teilzunehmen. Aber ich kenne kaum jemanden auf New Olymp, der sich für die Pilgerreise interessiert. Wir kommen schließlich aus einer anderen Welt. In der yaanztronischen Kultur ist der Peregrosch zwar fest verankert, bei uns jedoch nicht.«

»Das heißt, jeder Freihändler kann ein Dimissoriale von Ihnen bekommen?«

Akira Rost nickte. »Ja, und unsere Dimissorialien müssen noch nicht mal Herkunftsdaten enthalten, sodass nicht festgestellt werden kann, dass sie von New Olymp stammen.«

»Die Qualität muss aber trotzdem stimmen«, sagte der Yaanztroner. »Sie ist entscheidend für unseren weiteren Erfolg.«

3.

Govvasch

Endlich!

Der Duft einer Kweschbaumfrucht drang ihr warnend in die Nase. Er überdeckte alle anderen Gerüche, die sie wahrnahm. Saddrayasch riss die Arme nach oben und rüttelte sie in einem vorgespielten Freudentanz hin und her. Ein paar andere Yaanztroner, die neben ihr aus dem Pilgerschiff gestiegen waren, traten zur Seite und starrten sie irritiert an. Sie kannte diese Blicke und wusste längst damit umzugehen.

»Freut ihr euch nicht, endlich auf Govvasch zu sein?«, fragte Saddrayasch und lenkte damit von ihren unwillkürlichen Bewegungen ab. Die anderen sollten nicht erkennen, dass sie an einer angeborenen Behinderung litt, die in ihrer Familie weit verbreitet war. Mit den Jahren hatte sie aber gelernt, den plötzlichen Kontrollverlust ihrer Arme und Hände durch eine vorgegaukelte Hysterie zu kompensieren. Sie spielte inzwischen mit Leidenschaft eine junge Frau, die gern und häufig überreagierte. Dies gelang ihr, weil sich die Zuckungen durch einen süßen, fast gärenden Geruch ankündigten: dem Duft der Kweschfrüchte.

»Ihr seid doch alle Langweiler!«, rief sie und ließ ihre Hände sinken. Nur die verkümmerten zweiten Daumen zuckten noch weiter.

Einer der Yaanztroner schüttelte den Kopf und entfernte sich. Die anderen folgten ihm mit leisem Gemurmel durch die riesige Kuppel, deren Wände aus Metall und Beton bestanden und an einigen Stellen von Prallfeldschleusen durchbrochen waren, durch die Raumfahrzeuge ein- und ausfliegen konnten. Saddrayasch atmete auf. So kurz vor ihrem Ziel durfte sie nicht auffallen.

Sie schielte zu zwei Raytaren hinüber, die entlang einer Absperrung über das Hafengelände patrouillierten. Schon ihr Gang verriet, dass sich besser niemand mit ihnen anlegen sollte. Saddrayasch nutzte den nächsten Schwung einer Gruppe neu angekommener Pilger und eilte mit ihnen Richtung Ausgang. An den röhrenartigen Passagen zur angrenzenden Habitatkuppel standen weitere Raytaren, die ihre Schockstäbe demonstrativ vor die Brust gelegt hatten und darauf achteten, dass die Pilger das Raumhafenareal gesittet verließen.

Halte den Kopf gerade! Bleib ruhig! Sonst fällst du auf.

Je näher sie dem Ende der Schlange vor sich kam, umso mehr verkrampfte sich alles in ihr. Jetzt bloß keinen Anfall bekommen!, dachte sie. Das zerfetzte linke Ohr des Raytaren am Durchgang löste in ihr eine größere Angst aus als sein Schockstab. Was war dem Yaanztroner widerfahren, dass er sich diese schlimme Verletzung zugezogen hatte? War er deshalb am Rand des Gromo-Moth-Systems stationiert worden?

Saddrayasch hatte gehört, dass viele Raytaren, die zu alt für den aktiven Einsatz oder bei ihren Vorgesetzten in Ungnade gefallen waren, nach Govvasch versetzt wurden. Bei genauerer Betrachtung bemerkte sie, dass die Raytaren bei den fünf anderen Schlangen tatsächlich schon einen leichten Goldschimmer in ihrem Moospelz aufwiesen.

Sie hielt sich angespannt aufrecht, als sie an dem Narbenohrigen vorbeiging. Der Blick aus seinen roten Augen verfolgte sie misstrauisch. Kaum auf der anderen Seite des Verbindungstunnels angekommen, rempelte ein Navater sie an.

»Pass doch auf, du kleiner Moosbeutel!« Der doppelt so große Insektoide deutete mit zwei seiner vier vorderen Gliedmaßen auf sie und ballte die zwölf Finger zur Faust. »Beim nächsten Mal bin ich nicht so nachsichtig. Ich habe es eilig.«

Saddrayasch wich eingeschüchtert zurück und rieb sich die Schulter, die der Navater mit seinen stahlharten Beinen geprellt hatte. Ehe sie etwas erwidern konnte, war der Insektoide bereits weg. Gedemütigt wandte sie sich um und erschrak. Jemand klappte direkt vor ihrer Nase ein großes Schild aus. Sie unterdrückte einen erschrockenen Aufschrei. Ihre Hände fingen wie von selbst zu zittern an.

»Hallo!« Das Gesicht eines Bordins, der zwei Köpfe größer war als Saddrayasch, erschien über dem Schild. »Willkommen, Pilgerin, in der Welt von Govvasch. Mein Name ist Lippo. Die Pilgerreise kann sehr anstrengend sein. Umso wichtiger ist es, gut darauf vorbereitet weiterzuziehen. Im Laden meines Herrn Uldrayasch findest du alles, was du brauchst: festes Schuhwerk, Proviant, Seile, Messer und Decken.« Die braunen Augen unter der hohen Stirn des Bordins wirkten treuherzig. Er beugte sich zu ihr herab und hielt sich verschwörerisch eine Hand an den Mund. »Außerdem hat er einiges zu bieten, das du nirgends sonst findest. Du weißt schon: Salben, Säfte, die richtigen Kräuter. Er ist auch ein Meister der Jin-Datsch-Meditation.«

»Davon habe ich noch nie gehört«, sagte Saddrayasch.

»Mit dieser Technik wirst du die erste Prüfung im Schlaf bewältigen. Mein Herr gibt dir eine absolute Garantie darauf.«

Saddrayasch fragte sich, was Lippos Herr darunter verstehen mochte. Da sie aber bereits unzählige Male gehört hatte, dass sie wegen ihrer Krankheit nicht für die Pilgerreise geeignet sei, wollte sie diese Gelegenheit nicht außer Acht lassen. »Danke, Lippo. Ich werde darüber nachdenken. Bestimmt verlangt dein Herr eine gewisse Summe an Kuschtas?«

»Auch mein Herr muss schließlich von etwas leben.« Der Bordin spielte den Empörten. »Aber er würde nie die Not einer Pilgerreisenden ausnützen. Überzeuge dich selbst davon.« Er reichte ihr ein foliertes Jocenbaumblatt, auf dem in goldener Farbe die Buchstaben des Namens Uldrayasch prangten.

»Darauf steht keine Wegbeschreibung. Wie soll ich ihn finden?«

»Du gehst in das Avenaviertel und fragst dort nach Juttaysch«, antwortete Lippo. »Sie leitet dich weiter.«

»Wie werde ich sie erkennen?«

»Sie ist eine Yaanztronerin wie du. Aber sie färbt sich den Moospelz auf ihrem Kopf rot.«

»Wie ungewöhnlich.«

»Das ist sie«, bestätigte Lippo.

»Will sie aussehen wie eine Duynterin?«

»Keine Ahnung. Entschuldige, ich muss die nächsten Pilger empfangen. Sag meinem Herrn, dass Lippo dich geschickt hat. Dann bekomme ich eine Belohnung.« Er entfernte sich ein paar Schritte, drehte sich dann noch einmal um und rief: »Und halte dich bloß von diesem Quacksalber Fyranasch und seinen Handlangern fern.« Er deutete auf drei andere Bordins, die Neuankömmlinge bei den benachbarten Eingängen umschwärmten.