Perry Rhodan Neo 295: Blut und Spiele - Marlene von Hagen - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 295: Blut und Spiele E-Book und Hörbuch

Marlene von Hagen

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Beschreibung

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Danach ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden. Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Welten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere sinnt auf Rache und kann Rhodan gefangen nehmen. Leticron verurteilt den Terraner zur Infiniten Todesstrafe. Ohne Hilfe von außen kann Rhodan diesem schrecklichen Schicksal nicht entkommen. Er hofft auf Rettung – nur seine Gefährten von der SOL können ihm helfen. Die entscheidende Unterstützung kommt allerdings von unerwarteter Seite. Die Befreier machen sich das große Medienereignis zunutze, mit dem Rhodans Hinrichtung zelebriert werden soll – im Zentrum des archaischen Spektakels stehen BLUT UND SPIELE ...

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Seitenzahl: 224

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Zeit:6 Std. 8 min

Sprecher:Axel Gottschick
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Band 295

Blut und Spiele

Marlene von Hagen

Cover

Vorspann

1. Der neue Häftling

2. Das Schicksal eines Freunds

3. Die Ehre

4. Blut und Spiele

5. Die Hinrichtung

6. Kerlons Strafe

7. Leticron

8. Flucht

9. Leticron

10. Ungleiche Gefährten

11. Der Widerstand

12. Gracchus

13. Die Containerreise

14. Das Lied

15. Bettgeflüster

16. Abwege

17. Der Panzer

18. Arkon III

19. Atlan und Gucky

20. Das Wiedersehen

21. Das Versprechen

22. Das Tunnelsystem

23. Eine atemberaubende Entdeckung

24. Der zweite Gigant

25. Der Lurius

26. Das Ende des Tunnels

27. Rhodan vs. Leticron

28. Die Zeit drängt

29. Gerettet?

30. Atlan vs. Leticron

31. Es kann nur einen Imperator geben!

32. Die STAC

33. Wiedersehen

34. Klärende Gespräche

35. Der verlorene Sohn

36. Die Beisetzung

Impressum

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Danach ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden.

Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Welten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere sinnt auf Rache und kann Rhodan gefangen nehmen.

Leticron verurteilt den Terraner zur Infiniten Todesstrafe. Ohne Hilfe von außen kann Rhodan diesem schrecklichen Schicksal nicht entkommen. Er hofft auf Rettung – nur seine Gefährten von der SOL können ihm helfen.

Die entscheidende Unterstützung kommt allerdings von unerwarteter Seite. Die Befreier machen sich das große Medienereignis zunutze, mit dem Rhodans Hinrichtung zelebriert werden soll – im Zentrum des archaischen Spektakels stehen BLUT UND SPIELE ...

»Lebe für das, wofür du bereit bist zu sterben. Dies sagt Weidenburn.«

1.

Der neue Häftling

»Eierschleim«, murmelte Perry Rhodan angeekelt. »Schon wieder!« Er starrte auf die glibberartige Substanz in seiner Schüssel und setzte sich zu Kerlon, den er im Golkana-Gefängnis auf der Kristallwelt Arkon I kennengelernt hatte.

»Mein Lieblingsgericht!«, schrie der verrückte, alte Arkonide, den alle Jitak nannten, was so viel wie »kein Gehirn« bedeutete. Gerüchten zufolge saß Jitak seit mehr als zwanzig Jahren an diesem Ort fest. Niemand wusste, warum man ihn inhaftiert hatte. Er hatte es sogar selbst vergessen. Rhodan fragte sich, ob der Mann den Geisteskranken nur mimte, um in dieser unwirtlichen Welt zu überleben. Oder ob in diesem Gefängnis früher oder später jeder eingesperrte Arkonide verrückt wurde.

»Das gibt Ärger.« Kerlon hob den Kopf. Der arkonidische Raumflottenveteran deutete auf den Eingangsbereich der großen Halle, in der alle Häftlinge versammelt waren.

Rhodan drehte sich neugierig um. Ihm war alles recht, was ihn von dem graugrünen Schleimbatzen in seiner Schüssel ablenkte, das sein Frühstück darstellte. Er führte den nächsten Löffel in den Mund, hielt dabei den Atem an. Auf diese Art zu essen, hatte er bereits an seinem ersten Tag im Golkana gelernt. Der Geschmack nach faulen Eiern war durch das Ausschalten seines olfaktorischen Sinns ein wenig erträglicher.

Welch ein Glück, dass mein Geruchssinn nicht mehr so ausgeprägt ist wie bei einem Yaanztroner.

Vor dem einzigen Zugangsschott des Areals bewegten sich mehrere Personen. Inhaftierte traten zur Seite und beobachteten den neuen Häftling, der von zwei Gon-Mekara ins Zentrum der Halle geführt wurde. Der Mann widersetzte sich mit zaudernden Schritten und schimpfte in gehobenen arkonidischen Versen. Unbeeindruckt gab einer der Wächter ihm einen Schubs, und der Gefangene strauchelte vorwärts.

»Zhygor verschlucke meine Feinde!«, schrie der Arkonide und fing sich wieder. Auf seinen kantigen Gesichtszügen war nanobiotischer Puder aufgetragen, der die beginnenden Zeichen des Alters überdecken sollte. »Ich habe nichts verbrochen!«, fuhr er erbost fort. Seine Hände waren auf Bauchhöhe mit Fesselfeldern fixiert. »Das ist unerhört! Bringen Sie mich zurück nach Hause!«

Der Arkonide mit den langen, geschmeidigen Haaren trug einen wallenden Umhang über dem türkisfarbenen Hemd und der weit gebauschten Hose. Mit seinen hochhackigen Schnallenschuhen machte er genug Lärm, um die Umstehenden auf sich aufmerksam zu machen.

»Halt still!«, befahl einer der beiden Überschweren, die ihn eskortierten. Er packte den Arkoniden an den Schultern und riss ihm den mit Schmucksteinen besetzten Umhang vom Hals.

»Was erlauben Sie sich?«, protestierte der Neuankömmling. »Das ist eine absurde Farce!« Speichel spritzte von seinen golden lackierten Lippen. Sein Haar lag offen zwischen zwei spitz abstehenden Schulterblättern, die unter dem fein gewebten Hemd hervortraten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anwesenden war er gepflegt und frisch rasiert. Er wirkte auf Rhodan wie ein Rad schlagender Pfau unter mausgrauen Tauben, denen man mehrere Federn gerupft hatte.

»Passen Sie gefälligst auf! Dieser Umhang ist aus Trebolanerseide. Wissen Sie überhaupt, wie viel er wert ist? Geben Sie ihn mir zurück. Sofort!«

»Du hast hier gar nichts zu melden, kapiert?« Der Gon-Mekara senkte bedrohlich seinen Kopf auf Augenhöhe herab.

»Sie sprechen mich gefälligst mit Ma-Moas Cronelus da Lartan an!«, verlangte der Inhaftierte.

Rhodan war von dem Verhalten des Arkoniden so überrascht, das ihm die nächste Schleimportion vom Löffel kippte. Ein Umstand, den er verschmerzen konnte.

Der Mann hat entweder Schneid oder ist todessüchtig.

»Was macht dieser Idiot da?«, murmelte Kerlon.

Rhodan kannte den Veteranen inzwischen gut genug, um die Unruhe und Angespanntheit im Kerlons Stimme zu hören.

»Kennen Sie diesen Mann?«, fragte er.

»Er ist ein Gönner und Freund des imperialen Militärs. Ich bin ihn auf einigen Banketten begegnet. Seine unkonventionelle Art hat häufiger mal für Aufsehen gesorgt, aber im Kern ist er ein anständiger Arkonide. Ein Hobbywissenschaftler durch und durch. Ich wusste gar nicht, dass er sich im Arkonsystem aufhält. Zuletzt hieß es, er habe Thantur-Lok für eine Erkundungsreise verlassen.«

»Das würde erklären, weshalb er nicht wie der restliche Adel zu Leticrons Befürwortern gehört. Er ist wohl nicht infiziert worden.«

»Sie tun mir weh!«, schrie da Lartan. »Lassen Sie mich los!«

Sein Bewacher hatte den Arkoniden auf Brusthöhe am Hemd gepackt und hielt ihn hoch. Hilflos wedelte der Häftling mit den Füßen hin und her, vermutlich auf der Suche nach Halt. Noch immer zeigte er keinerlei Angst. Im Gegenteil. Da Lartan war wütend.

»Ich hetze Ihnen das gesamte Militär an den Kragen, wenn Sie mich nicht sofort loslassen. Sind Sie so begriffsstutzig, oder wissen Sie wirklich nicht, wer ich bin?«

»Du bist ein Aufrührer und ein Gegner des Ersten Hetran.«

»Pah! Dieser Besatzer kann nicht allen Ernstes annehmen, dass er ein seit Jahrtausenden bestehendes, arkonidisches Reich ohne Gegenwehr übernehmen kann.«

»Was Leticron denkt, kann dir egal sein, kleiner da Lartan. Für ihn bist du nur ein lästiger Wurm, den er jederzeit zertreten kann. Sei froh, dass er dich inhaftieren ließ und dir der Prozess gemacht wird. Sonst würde ich dir sofort den Schädel eintreten. Nerviger, zappelnder Arkonide.«

Da Lartan biss sich auf die Lippen. Der Kampfgeist war noch nicht aus seinem Gesicht gewichen, und die weiße Flüssigkeit in seinen Augenwinkeln bezeugte seine Erregung. Aber er schwieg.

Der Gon-Mekara ließ ihn schließlich los. Da Lartan strauchelte, blieb aber auf den Beinen.

»Willkommen in deinem neuen Zuhause, Ma-Moas«, höhnte der Wächter. Er löste das Fesselfeld an den Händen des Arkoniden und drehte sich um.

Da Lartan ballte die Linke zur Faust und ging dem Gon-Mekara entschlossen hinterher. Der Arkonide griff mit der Rechten nach einem Zipfel seines saphirblauen Umhangs und hielt das Cape fest. »Geben Sie mir den zurück!«

Der Überschwere drehte sich um und stieß den Arkoniden von sich. Da Lartan schrie und stürzte zu Boden. Sein Kleidungsstück hielt er dabei weiterhin so fest, dass es riss.

Der Gon-Mekara gab ein gurgelndes Geräusch von sich. »Verfluchter Wurm, jetzt ist er nur noch die Hälfte wert!« Er trat nach dem Arkoniden, doch der rollte sich blitzschnell zur Seite.

Rhodan stand auf. Er sah die Lage eskalieren.

»Was tun Sie?«, fragte Kerlon. »Machen Sie keine Dummheiten!«

»Ich muss etwas unternehmen.« Rhodan ging langsam auf die beiden Wächter zu.

Während der eine weiterhin versuchte, auf den neuen Häftling einzutreten, richtete der andere seinen Strahler auf Rhodan, als er den Terraner bemerkte.

»Geh zurück!«, befahl der Wächter.

Rhodan hob die Hände und blieb stehen. »Dieser Mann ist verwirrt. Lassen Sie es gut sein, und halten Sie Ihren Kollegen davon ab, einen Fehler zu begehen. Er selbst hat gesagt, dass Leticron ihm den Prozess machen will.«

Der andere Gon-Mekara ließ von da Lartan ab und drehte sich um. Soweit Rhodan dessen Mimik einschätzen konnte, war der Mann verärgert. »Was mischt du dich ein?«, fuhr der Überschwere ihn an. »Ah, Perry Rhodan natürlich. Der Mann, der nicht verstanden hat, dass er der Verlierer ist. Ich freue mich auf den Tag, an dem dein Leben erlischt. Lange kann es nicht mehr dauern. Aber ich gebe dir gern einen Vorgeschmack.« Mit einem Druck auf sein Multifunktionsarmband aktivierte er die auf Rhodans Haut aufgeklebten Pads, die ein Fesselfeld auf Handgelenkhöhe erzeugten.

Der anschließende Stoß des Wärters kam unerwartet und kraftvoll. Rhodan stürzte mit der Schulter voran zur Seite. Seine Energiefeldhandschellen hinderten ihn daran, sich abzufangen. Haltlos schlug er mit dem Kopf auf den harten Boden auf. Dumpf halte der Schmerz nach. Tränen schossen ihm in die Augen.

Instinktiv rollte er sich ein, um empfindliche Organe zu schützen. Einen Tritt wollte er nicht auch noch kassieren. Gleichzeitig legte er die Ellbogen eng an die Ohren und umschloss seinen Kopf mit den Oberarmen. Zumindest dies gelang ihm trotz der Fesselfelder. Kerlon hatte recht. Welche Dummheit hatte er durch sein Einmischen begangen? Er spannte sein rechtes Bein an, um seinen Gegner damit zu treten, falls dieser näher kam. Auch wenn ein gezielter Tritt auf das Knie seines Peinigers nur geringfügig helfen würde.

»Hör auf!«, befahl der Begleiter des aggressiven Gon-Mekara. »Leticron will ihn lebend. Wenn du ihn tötest, wirst du der Nächste sein.«

Rhodan schmeckte Blut in seinem Mund und spuckte aus. Hatte der Hieb ihn ernsthaft verletzt? Mit der Zunge fuhr er die untere Zahnreihe ab. Zum Glück wackelte keiner.

»Die Gelegenheit, diesem Abschaum zu zeigen, wo sein Platz in der Nahrungskette ist, war einfach zu verlockend«, erwiderte der gerügte Wächter, wenig schuldbewusst.

»Willst du vor deiner neuen Freundin damit angeben? Dieser Matrayni?«

»Vielleicht. Aber das geht dich nichts an.«

Das Gespräch wurde langsam skurril. Rhodan wagte, unter seiner Deckung aufzublicken. Was hatten die beiden mit ihm vor? Die Männer betrachteten ihn ohne ein Indiz für Wut oder Spott. In ihrem Blick konnte er nicht ablesen, was sie dachten.

Bevor Rhodan eine Frage formulieren konnte, wandte sich der Schläger an seinen Kameraden. »Los gehen wir! Falls jemand fragt, hat Rhodan zu fliehen versucht und sich dabei dummerweise verletzt.« Dass die anderen Inhaftierten Zeugen seines Verhaltens waren, interessierte den Gon-Mekara nicht. Für ihn waren sie Verurteilte, deren Aussagen niemand beachten würde. Er machte kehrt und strebte dem Ausgang zu.

Rhodan lag noch immer auf dem Boden. »Warten Sie!« Er rappelte sich in eine sitzende Stellung hoch. »Lösen Sie zumindest meine Fesseln, bevor Sie gehen.«

Die beiden Männer reagierten nicht. Als Rhodan endlich stand, war Kerlon an seiner Seite.

»Sind Sie in Ordnung?«, fragte der Veteran. In der Halle war es unangenehm still.

Arkoniden standen in Gruppen zusammen und beobachteten die zwei. Einige kauerten zwischen einfachen Feldbetten und groben Decken auf dem Boden. Ihre farbenfrohe Kleidung war verschmutzt und zerrissen. An den hochgestellten Kragen vieler Gefangener hingen Fäden herab, wo üblicherweise Verzierungen in Form von Kristallen eingearbeitet waren. Die Gon-Mekara hatten sie mit Gewalt aus dem Gewebe gerissen. Rhodan vermutete, dass die Wächter die Schmucksteine unter der Hand weiterverkauften, um sich daran zu bereichern.

Cronelus da Lartan trat zu den beiden. Er nickte ihnen zu. »Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz, Perry Rhodan. Mir war nicht bewusst, dass Sie ebenfalls an diesen abscheulichen Ort gebracht wurden.« Er musterte Kerlon. »Ich kenne Sie.«

»Es ist lange her, Ma-Moas da Lartan.« Der Veteran schlug sich mit der rechten Faust gegen die linke Brustseite.

»Sie dienten in der Flotte. Was ist Ihnen widerfahren?«

»Der Erste Hetran war mit meinem Verhalten am großen Festtag nicht einverstanden«, sagte Kerlon knapp.

»Unerhört! Dieser Leticron ist ein Wahnsinniger«, empörte sich der Adlige. »Ich verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte. Meine engsten Verwandten lobpreisen ihn, als wäre er ein legitimer Sohn des Imperators. Als ich von meiner Forschungsreise zurückkehrte, dachte ich zuerst, meine Vetter trieben Scherze mit mir. Aber nein, sie meinten alles ernst, was sie zu mir sagten! Wären Arkoniden käuflich, hätte ich ihnen nachgesagt, dass Leticron sie bestochen hat.«

»Wir denken, es liegt an einer Infizierung mit Amöbophagen«, erläuterte Rhodan. »Kurz bevor ich nach Arkon geflogen bin, gab es einen Ausbruch dieser Parasiten auf einer unserer Kolonien. Ein Großteil der Bevölkerung des betroffenen Planeten verhielt sich plötzlich aggressiv und zerstörerisch. Wir konnten dem Befall glücklicherweise mit einer spezifischen Hyperstrahlung entgegenwirken. Aber leider blieben bei sehr vielen Befallenen geistige Schäden zurück. Bei Arkoniden scheinen die Amöbophagen eine andere Wirkung zu haben. Sie machen ihre Opfer zu loyalen Untertanen des Ersten Hetran.«

»Sie glauben, Leticron hat meine Verwandtschaft mit diesen Amöbophagen infiziert?«

»Nicht nur Ihre Sippe«, sagte Rhodan. »Fast der gesamte Adel ist betroffen. Sie scheinen durch Ihre Forschungsreise in ein anderes System verschont geblieben zu sein, Ma-Moas da Lartan.«

»Wie findet diese Infizierung statt?«

»Auf Rumal waren Lebensmittel und Wasservorräte mit dem Parasiten verseucht. Wie es Leticron gelang, fast den gesamten arkonidischen Adel damit zu infizieren, kann ich Ihnen vorerst nicht sagen. Wie Sie sehen, sind meine Möglichkeiten, Näheres herauszufinden, derzeit massiv eingeschränkt.« Rhodan zuckte mit den Schultern.

Da Lartan sah sich um. »Was haben die anderen hier verbrochen? Einige Gesichter sind mir bekannt.«

»Regimegegner, Oppositionelle und prominente Arkoniden, die sich gegen Leticron geäußert haben«, antwortete Rhodan. »Die wenigsten sind echte Schwerverbrecher. Um die machen Sie besser einen Bogen.«

»Und Sie?«, fragte da Lartan.

»Leticron hat mir mit einem Prozess gedroht. Er soll mit einem Todesurteil enden.«

»Sie wirken äußerst gelassen dafür, dass man Ihnen mit dem Tod droht«, stellte da Lartan fest.

»Wissen Sie, in letzter Zeit passiert mir das häufiger. Ich musste erst vor Kurzem zweimal meiner geplanten Hinrichtung entgegensehen.« Rhodan dachte zurück an das Land Catron, wo er mal als Deserteur angeklagt worden war und später wegen des Angriffs auf einen Adligen vom Hof der Herzogin Andrumida.

Perry Rhodan spürte, dass der Zug an seinen Handgelenken nachließ, und hob die Hände. Er deutete auf da Lartans Pads. »Das Fesselfeld schaltet sich nach einiger Zeit von selbst ab, weil die Pads nur winzige Energiespeicher enthalten. Es wundert mich, dass der Wächter Sie nicht fixiert hat, als Sie wie ein terranischer Löwe um Ihren Umhang gekämpft haben.«

2.

Das Schicksal eines Freunds

Leticrons kantiges Gesicht prangte überlebensgroß in einem Hologramm. Für seine bevorstehende Rede hatte sich der Überschwere demonstrativ auf einem imperial dekorierten Balkon im Kristallpalast platziert.

Sud verfolgte die Verkündung von Rhodans Schicksal zusammen mit Kommandant Chart Deccon und Gucky von einem der drei umlaufenden Tribünenränge in der amphitheaterartig gestalteten Zentrale der SOL aus. Die Gefährten hatten sich nach Rhodans Gefangennahme auf Arkon II und Atlans Rückkehr an Bord der FAIRY mit dem Schlachtkreuzer an einen sicheren Ort weit außerhalb des Arkonsystems begeben. Das dortige Rendezvous mit dem terranischen Hantelraumschiff SOL war unter großer Vorsicht erfolgt, bevor die FAIRY zu einer neuen Aufklärungsmission aufgebrochen war.

Wütend ballte Sud eine Hand zur Faust. Selten hatte sie für ein Lebewesen so viel Abscheu und Wut empfunden wie für Leticron. Beim Anblick des Gon-Mekara-Anführers verspürte sie düstere Gedanken, die so gar nicht zu ihrer altruistischen Grundeinstellung als Heilerin passen wollten.

Alles in ihr verkrampfte sich, als ein Bild des gefesselten Perry Rhodan eingespielt wurde. Vier Gon-Mekara eskortierten ihn und führten ihn zu einer Interplanetarfähre. Seine Augen verrieten nichts von seinen Gedanken. Sud ahnte trotzdem, wie ihr langjähriger Freund sich in diesem Moment gefühlt hatte. Rhodan war vor wenigen Tagen von Leticron gefangen genommen und in das im Norden der Kristallwelt Gos'Ranton befindliche Golkana-Gefängnis gebracht worden. Zwischen ihr, Gucky und Deccon hatte es seitdem mehrere Diskussionen gegeben. Als Kommandant der SOL durfte Deccon seine Mannschaft nicht unbedacht in Gefahr bringen. Sud war dies klar, dennoch wünschte sie sich, dass die SOL sofort aufbrechen würde, um Rhodan zu befreien.

Leticron stand ruhig auf dem Balkon, hob die Linke und ließ sich feiern. Eine große Ansammlung von Arkoniden blickte zu ihm auf und jubelte. Es waren fast ausschließlich in feinste Gewänder gekleidete Adlige, die mit ihren Familien zusammengekommen waren, um der Proklamation von Leticrons Urteil zu lauschen. Die Frauen wetteiferten mit aufwendig zur Schau getragenen Frisuren mit dem Prunk der von Kristallsteinen besetzten Umhängen ihrer männlichen Begleiter. Nur wenige Essoya standen im hinteren Bereich der Menge. Sie wirkten verschlossen und verhärmt. Von der Lobpreisung oder Huldigung, wie sie die Adligen lautstark demonstrierten, fehlte bei ihnen jede Spur.

Der Erste Hetran senkte seine Hand, und das Publikum verstummte.

»Volk von Arkon. Es gibt grandiose Neuigkeiten! Der größte Feind der Exemplarischen Instanz, Perry Rhodan, ist im Golkana-Gefängnis auf Gos'Ranton inhaftiert. Er stellt nicht länger eine Bedrohung für die gerechte Ordnung des Imperiums dar.« Leticron machte eine taktische Pause. »Vor wenigen Tagen versuchte Rhodan, die militärische Hyperfunkkommunikation im Arkonsystem zu sabotieren. Das kommt einem Angriff gegen das gesamte arkonidische Reich gleich.«

Unmutsbekundungen und Gemurmel erhoben sich unter den Zuhörern.

»Das ist noch nicht alles«, setzte der Anführer seine Ansprache fort. »Perry Rhodan plante mit der Terranischen Kriegsflotte einen heimtückischen Überfall auf Arkon!«

Das Gemurmel der Adligen schwoll zu aufgebrachten Diskussionen an.

Sud verspürte einen Kloß im Hals. »Das ist nicht wahr. Leticron lügt«, murmelte sie.

»Er bietet alles auf, was ihm einfällt, um seine Stellung im Imperium zu festigen«, meinte Deccon.

Gucky knurrte. »Ich hoffe, ich muss niemals die dreckigen Lügen im Kopf dieses Kerls lesen.«

Der Erste Hetran sprach weiter. »Perry Rhodan ist ein Feigling. Aus Furcht vor eventuellen Repressalien hält er derzeit sogar die Erde vor uns versteckt. Dabei gehört Larsaf Drei schon seit Jahrtausenden zum arkonidischen Reich. Die Ressourcen des Planeten stehen den Arkoniden zu. Rhodan ist somit nicht nur ein Feigling und Saboteur, sondern auch ein Dieb. Er hat euch alle bestohlen.« Er deutete mit seiner Linken in die Menge.

Das Bild im Trividholo wechselte und zeigte nun die Gesichter der Arkoniden, die den Worten des Besatzers folgten. In den Augen der Anwesenden bildete sich weißes Sekret. Die Männer und Frauen waren aufgebracht. Leticron wusste, wie er sie aufstacheln und mit wenigen Worten für sich gewinnen konnte.

»Perry Rhodan hat all seine Pläne gestanden. Er wollte das arkonidische Reich übernehmen und die Planeten des Großen Imperiums zu Kolonien seines Volkes umstrukturieren. Als neuer Imperator wollte er die Kultur der Arkoniden zerstören und die Bürger des Tai Ark'Tussan versklaven. Rhodan ist nicht nur ein Staatsfeind, er ist ein Feind aller Arkoniden.«

Schreie des Entsetzens und wütende Schimpftiraden folgten.

Leticrons gehässiges Geschwätz trieb Sud Tränen in die Augen. »Er beschmutzt die Ehre unseres Freunds«, sagte sie verzweifelt. »Wir müssen etwas unternehmen, Kommandant!«

Deccons feistes Gesicht war wie versteinert. Auch ihm gingen die Vorwürfe des Gon-Mekara-Anführers nahe. »Ich wünschte, Miss Sud, dass ich dazu imstande wäre. Aber ich kann meine Mannschaft nicht in Gefahr bringen.«

»Wir können Perry doch nicht seinem Schicksal überlassen!« Sud sah ihn erschüttert an.

»Was soll ich denn tun?«, fragte der Kommandant. »Allein mit der SOL zur Kristallwelt fliegen und ihn aus dem Gefängnis herausschießen?«

»Ja, wenn es sein muss.«

»Und dann? Denken Sie nicht, dass uns die gesamte Arkonidische Raumflotte und die Kriegsschiffe der Gon-Mekara sofort angreifen würden? Wir haben uns bereits so nah an das Arkonsystem herangewagt wie nur möglich. Wenn wir den Ortungsschutz der Korona von Inorog verlassen, finden sie uns.«

Sud wusste um ihre unsichere Position Bescheid, trotzdem fiel es ihr schwer zu akzeptieren, dass sie nichts unternehmen konnten. Die fünf unbewohnbaren Gasplaneten des Inorogsystems boten keinerlei wertvolle Materialien zum Abbau, und die unweit von Arkon gelegene Sonne eignete sich daher perfekt als Versteck. Die Arkoniden hatten diesem Ort schon seit Jahrhunderten aus schierem Desinteresse keine Beachtung mehr geschenkt.

»Irgendwas müssen wir doch wagen!«, beharrte sie.

»Sud hat recht«, mischte sich der Mausbiber ein. »Pfeif auf das arkonidische Militär! Es geht um unseren Freund. Er würde für uns alle das Gleiche tun.«

»Perry Rhodan würde niemals die Mannschaft eines ganzen Raumschiffs für eine einzelne Person in Gefahr bringen«, verteidigte sich Deccon. »Die FAIRY kreuzt noch immer getarnt in der Peripherie des Arkonsystems, um die Situation zu beobachten. Schon das ist riskant genug. Sie wissen alle, dass die Überschweren das Große Imperium fest im Griff haben und es mit allen Mitteln verteidigen.«

»Aber eine Dragonfly könntest du entbehren«, widersprach Gucky.

»Das allein wird nicht genügen«, erwiderte Sud. Ihr war die militärische Macht, der sie sich bei einem Rettungsversuch entgegenstellen müssten, nur allzu bewusst.

»Wenn ihr euch alle vor Angst in die Uniformen macht, hole ich Perry eben eigenhändig raus«, sagte der Mausbiber erbost.

»Es wäre unvernünftig, mit nur einem einzigen Schiff hinzufliegen«, wiederholte der Kommandant.

Die Stimme des Ersten Hetran hämmerte erneut aus dem Akustikfeld des Holos. »Der Attentäter erhält seine gerechte Strafe! Das Gericht hat gestern bei seinem Prozess entschieden: Perry Rhodan erwartet die Infinite Todesstrafe. Er wird bald sterben. Das ist mein Versprechen an euch!«

Die Menge brach in Jubel aus. Sud wollte am liebsten schreien. Entsetzt schlug sie die Hände vor den Mund und unterdrückte ein Schluchzen. Gucky hatte Tränen in den Augenwinkeln. Sein Gesicht war zu einer undefinierbaren Grimasse verzogen. Sud ahnte, dass Wut und Verzweiflung in dem Mausbiber tobten. Selbst Deccon war bei dieser Verkündung blass geworden.

»Schwäche hat keinen Platz in meinem Imperium!«, deklamierte Leticron. »Es gilt, sie auszumerzen bis auf das letzte kleine Sandkorn.« Er ballte seine gesunde Hand zur Faust. Die rechte war seit geraumer Zeit gelähmt – ein offenes Geheimnis, dass im Alltag der Gon-Mekara gern totgeschwiegen wurde. »Das Urteil wird in drei Stunden vollstreckt.«

»Wir müssen Atlan davon erzählen«, sagte Sud.

»Nicht nötig«, erklang eine wohlbekannte Stimme hinter ihr.

Das Mentamalgam drehte sich um.

Atlan da Gonozal stieg die Ränge zu ihnen herauf. »Ich habe die Übertragung von meiner Bordkabine aus verfolgt.« Auch der Arkonide war nach seiner Rettung durch den arkonidischen Widerstandsführer Gracchus auf die SOL zurückgekehrt.

»Lass uns Perry retten«, forderte Gucky fest entschlossen.

»Wir sollten das in einem kleineren Rahmen besprechen«, sagte Atlan.

»Reden? Ihr wollt die wertvolle Zeit weiter mit Gesprächen verplempern?«, fragte Sud emotional aufgelöst. Ihr war zwar klar, dass Atlan keine Schuld an der Inhaftierung ihres gemeinsamen Freunds trug. Trotzdem machte es sie wütend, dass keiner etwas unternahm. Sie fühlte sich ohnmächtig.

»Sehen Sie sich das an!« Deccon zeigte auf das Komholo.

Die Machtdemonstration des Ersten Hetran begann mit einer Parade, die in einer Stadt unweit des Kristallpalasts startete, der auf Arkonidisch Gos'Khasurn hieß. Riesige Reptilienwesen mit dunkelblauer, fast nachtschwarzer Lederhaut und der eintätowierten Faust den Gon-Mekara stampften durch die Straßen. Prallfelder hielten sie davon ab, auszuscheren. Hinter ihnen schwebten Plattformen mit kleineren raubtierartigen Geschöpfen, die nervös hinter einem Neuroschockerfeld auf und ab liefen. Eins sprang der Menge am Boden aggressiv entgegen, zuckte aber unter dem blitzähnlichen Schlag zurück, der ihm sofort entgegenschoss. Hunderte Soldaten der Überschweren marschierten dieser Vorgruppe mit stabähnlichen Waffen oder Kombistrahlern in den Händen hinterher.

3.

Die Ehre

Ein Tag zuvor

»Gon-kana, wann fängt das große Fest endlich an?«, fragte Fatyna ihre Mutter aufgeregt. Sie wippte auf ihrem Stuhl vor und zurück.

»Morgen«, antwortete Utuyi, ohne aufzublicken. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Häuten eines katzenartigen Tiers. Die dreibeinige Dremetze war das Haustier des Vorbesitzers ihrer Wohnung gewesen. Ein schwaches Geschöpf, das es nicht verdient hatte, weiterhin zu leben.

»Stör deine Mutter nicht, wenn sie das Abendessen zubereitet«, maßregelte Patrican seine Tochter.

Das achtjährige Mädchen saß ihm am anderen Ende des kargen Holztischs gegenüber und zerquetschte aus Langeweile Käfer, die es in einem Glas gefangen hatte.

Patrican sah sich zufrieden um. Er hatte Glück gehabt. Die Wohnkammer war geräumig und entsprach seinen Vorstellungen. An einer Wand hingen mehrere langstielige Waffen und Strahler verschiedener Kulturen, auf dem Boden davor lagen Matten, Übungsgeräte und Decken, auf denen seine Familie trainierte und sich erholte. Zuvor hatte es in diesem Zimmer furchtbar unordentlich ausgesehen. Sie hatten den gesamten arkonidischen Plunder hinausgeworfen, nachdem hochrangige Mitglieder der Exemplarischen Instanz ihm diese Wohnung zugeteilt hatten. Seine Frau Utuyi beschwerte sich gern darüber, dass der Gestank der arkonidischen Vorbewohner noch immer an den Wänden in der Tapete hing. Ansonsten war sie eine anständige Frau. Sie hatte ihm drei Söhne geschenkt, die sich zu prächtigen Kriegern entwickelten.

Nur die Jüngste bereitete ihnen Sorgen. Fatyna war anders als ihre Brüder. Anders als normale Gon-Mekara-Mädchen. Zu schwach und neugierig, urteilte Patricans Mutter, die eine der stärksten Kriegerinnen war, die er kannte.

»Dein Weib verhätschelt sie zu sehr, weil Fatyna ihr letztes Kind ist und sie nach dem Blutsturz keine weiteren mehr gebären kann«, hatte ihm seine Mutter einmal deutlich gemacht. »Wenn dir die beiden lästig werden, nimm dir eine neue Frau. Du könntest noch ein Dutzend Söhne bekommen: starke, unbarmherzige Krieger. Statt eines verweichlichten Mädchens, das später keinen Mann finden wird, weil es zu viele Fragen stellt. Fatyna kennt ihren Platz nicht. Sie hat sich stumm zu verhalten.«

Patrican teilte die Sorge seiner Mutter. Er behandelte Fatyna strenger als seine Söhne, ließ sie für ihr Alter härter arbeiten und hetzte immer wieder ihre Brüder auf sie. Fatyna schlug sich dann gut, kämpfte wie ihre Großmutter. Aber hinterher stellte sie wieder ihre unnatürlichen Fragen und suchte seine Nähe. Er musste sie ständig zu einem angemessenen Verhalten ermahnen. Sie war schließlich eine Gon-Mekara!

»Zeig mir deine Übungen!«, verlangte er von ihr, bevor sie erneut Fragen stellte.

Fatyna gehorchte, stand von ihrem Stuhl auf und stampfte zu der lebensgroßen Gon-Mekara-Attrappe, die in der Ecke neben den Matten stand. Sie griff nach einer Übungslanze, die an der Wand lehnte, und stellte sich in Kampfposition.

Zufrieden beobachtete Patrican das Kind, während es wie von Sinnen auf die Attrappe einprügelte. Lob schenkte er seiner Tochter keins. Das unterstützte nur Schwäche, nicht Stärke. Anerkennung durch seine vorübergehende Aufmerksamkeit war ausreichend.

Es klopfte an der Tür. Patrican sah auf. Sein Blick streifte den seiner Gefährtin. Argwöhnisch nahm sie den Eingang ins Visier.

Patrican erhob sich. »Wer ist da so spät?«

»Zatracon. Im Namen Leticrons, machen Sie auf!«

Patrican folgte der Aufforderung prompt. Er kannte den Namen des hochrangigen Gon-Mekara-Kriegers, der zu Leticrons berühmtesten Kämpfern zählte. Wenn Zatracon etwas wollte, durfte man nicht zögern.

Er riss die Tür auf und begrüßte sein Gegenüber mit einem Schlag seiner Rechten auf die linke Brust. »Was verschafft mir die Ehre?«, fragte Patrican.

Ein Trupp von sieben Überschweren begleitete Zatracon, der ein zeremonielles Gewand trug. Auf Brusthöhe des rötlichen Stoffs prangte das Symbol von Leticron. Eine gelbe Gon-Mekara-Faust auf schwarzem, kreisrunden Hintergrund.

»Sie wurden erwählt«, verkündete Zatracon knapp und überreichte ihm einen flachen Kristallsplitter.

Patrican verstand sofort. »Ich nehme die Ehre an.«

»Was wollen diese Männer von dir?« Seine Tochter war zur Tür geschlichen, ohne dass er es gemerkt hatte.

»Fatyna, komm sofort her!«, rief ihre Mutter.

Das Mädchen warf seinem Vater einen ratlosen Blick zu, bevor es zu Utuyi ging.

»Was muss Vater tun?«, hörte er Fatyna leise fragen.