Perry Rhodan Neo 290: Der Versuchsplanet - Marlene von Hagen - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 290: Der Versuchsplanet E-Book und Hörbuch

Marlene von Hagen

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Beschreibung

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist danach zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden. Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Planeten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere hat sich nur vorübergehend ins arkonidische Imperium zurückgezogen und hegt neue Eroberungspläne. In dieser angespannten Lage ereignen sich im Jahr 2108 auf der terranischen Kolonialwelt Rumal sonderbare Dinge. Die Bevölkerung scheint von einem gefährlichen Parasiten befallen zu sein – es kommt zu Amokläufen und zahlreichen Todesfällen. Perry Rhodan eilt den Bedrängten mit dem Raumschiff SOL zu Hilfe. Womöglich greift Leticron mit einer Biowaffe an – und Rumal ist hierfür DER VERSUCHSPLANET ...

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Seitenzahl: 219

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Zeit:5 Std. 45 min

Sprecher:Axel Gottschick
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Band 290

Der Versuchsplanet

Marlene von Hagen

Cover

Vorspann

1. Die Blase im Sand

2. Perry Rhodan ist zurück

3. Akonsystem

4. Das Ding

5. Die Delegation

6. Die Sternenpest

7. Der Vorfall

8. Neue Zeiten

9. Entdeckt

10. Anschläge auf Rumal

11. Der Mini-Mahlstrom

12. Algolsystem

13. Central Hospital

14. Krumar Rabkob

15. Ehrwürdige Mutter

16. Die Gier

17. Hyperstrahlung

18. Stürmt den Plexus!

19. Das fremde Schaltschiff

20. Shmuel Rodensky

21. Abwarten

22. Kampf um die Pestblase

23. Tholia Rabkob

24. Das Duplikat

25. Zurück auf der SOL

26. Meliar

27. Die Mehandor

28. Meeresblick

29. Jacky

Impressum

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist danach zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden.

Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Planeten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere hat sich nur vorübergehend ins arkonidische Imperium zurückgezogen und hegt neue Eroberungspläne.

In dieser angespannten Lage ereignen sich im Jahr 2108 auf der terranischen Kolonialwelt Rumal sonderbare Dinge. Die Bevölkerung scheint von einem gefährlichen Parasiten befallen zu sein – es kommt zu Amokläufen und zahlreichen Todesfällen.

Perry Rhodan eilt den Bedrängten mit dem Raumschiff SOL zu Hilfe. Womöglich greift Leticron mit einer Biowaffe an – und Rumal ist hierfür DER VERSUCHSPLANET ...

»Isolation ist Sicherheit. Dies sagt Weidenburn.«

1.

Die Blase im Sand

6. Oktober 2108

»Du traust dich nie, an der Eisenwurzel zu ziehen, Jacky!«

»Feigling! Feigling! Feigling!«

»Er ist eben noch ein Baby!«

»Bin ich nicht!«, schrie Jacky zurück. Die anderen Kinder provozierten ihn unnötigerweise. Er hatte keine Angst. Er war sechs Jahre alt! Nur weil er der Jüngste der Clique war, hieß das nicht, dass er vor einer Mutprobe zurückschreckte.

»Halte dich von den Eisenwurzeln fern«, hatte seine Mutter ihn oftmals gewarnt. »Sie sind hier draußen unberechenbar.«

Aber was wollte ihm ein Stück Wurzel schon anhaben? Die Pflanzen wuchsen für gewöhnlich unter dem Sand von Rumal und streckten nur selten ihre Spitzen aus dem Boden. Eine davon zu berühren, galt seit jeher als Heldentat unter den Farmerssöhnen. Es war eine willkommene Abwechslung in ihrem langweiligen Leben in einer Wüstensiedlung.

Jackys Eltern bauten wie viele andere in der Gegend Friabäume an. Auf naturnahe Weise, nicht industriell wie in den Wabenfarmen. Was sich die Erwachsenen davon versprachen, hatte Jacky nicht begriffen. Sie behaupteten, dass die natürlich wachsenden Nüsse besser schmeckten als die industriellen. Für Jacky waren beide gleichermaßen widerlich.

Bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Er hatte sich als Staubschutz einen mit Nanoisolierung beschichteten Schal mehrmals um den Mund gebunden. Das immer öfter auftretende Husten eines der älteren Jungen gemahnte ihn, wie schnell die Keuche auch Kinder befallen konnte. Jacky indes hatte keine Lust, sich an der furchtbaren Erkrankung zu Tode zu husten. Deshalb wickelte er sich jeden Morgen den Schal um Mund und Nase, um nicht die Schwebeteilchen in Rumals Atmosphäre einzuatmen.

Viele davon waren kleiner als fünf Mikrometer und unterliefen die Abwehrmechanismen des Körpers. Schädlich waren vor allem die im Staub enthaltenen Hyperschwingquarzpartikel, die das Nervensystem beeinflussten und einen anhaltenden Hustenreiz verursachten. Das wusste jedes Kind auf Rumal. Jacky und seine Spielkameraden hatten daher frühzeitig gelernt, die Sand- und Staubwolken der bläulich weiß schimmernden Wüste zu meiden.

Er verdrängte den düsteren Gedanken an die unheilbare Krankheit und ging weiter auf die Eisenwurzel zu. Wie eine versteinerte Schlange ragte sie aus dem Boden, wobei Schwanzende und Kopf im Sand versunken waren. Man hätte einen faustgroßen Ball unter dem geformten Bogen hindurchschießen können. Jacky würde den anderen Jungs seine Idee als neue Mutprobe für später vorschlagen.

Nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von dem Gebilde. Seine Hände schwitzten, und er spürte, dass sich sein Puls beschleunigte. Er war aufgeregt. Gleich würde er die Wurzel erreicht haben. Er streckte die Rechte aus.

Vorsichtig berührte Jacky die Pflanze mit den Fingerspitzen, die aus seinem Handschuh herauslugten. Die Eisenwurzel fühlte sich wider Erwarten nur lauwarm an. Wäre sie aus Stein gewesen, hätte die Berührung wegen der darin gespeicherten Hitze wahrscheinlich auf der Haut gebrannt.

Die Jungs hinter ihm pfiffen und jubelten.

»Der Hosenscheißer hat es geschafft!«, rief der Älteste.

Jacky lächelte unter seinem Schal und drehte sich um. Er stemmte beide Fäuste in die Luft und ließ sich feiern. Plötzlich spürte er eine Bewegung hinter sich. Ein schmaler Schatten wuchs neben ihm empor. Die Kinder in der Nähe verstummten, rissen die Augen auf. Jacky drehte sich langsam um und starrte die Spitze der Eisenwurzel an. Sie hatte sich mehrere Meter in die Luft erhoben und richtete ihr freies Ende auf Jacky. Er schrie überrascht auf, als die Eisenwurzel auf ihn herabschoss.

Mit einem reflexartigen Sprung brachte er sich in Sicherheit. Er landete knapp neben der Stelle, wo sich die abwärts schnellende Wurzel in den sandigen Boden bohrte. Sein Schal verrutschte, und vor Aufregung atmete er hektisch Staubpartikel ein. Er hustete. Immer tiefer grub sich die Wurzel in den Untergrund und mutete dabei wie der nicht enden wollende Körper einer Seeschlange aus einem der terranischen Holovidspiele an, die auch auf Rumal beliebt waren. Der Sand unter Jacky geriet in Bewegung.

»Weg hier!«, hörte er ihren Anführer Joshua rufen.

Jacky versuchte, sich aufzurappeln, aber seine Füße fanden keinen Halt. Er bemerkte, dass ihn etwas nach unten zog. Er rutschte ab. Panisch krallte er die Hände in den lockeren Wüstenboden. Die Sandkörner waren brennend heiß. Jacky spürte die Hitze in den Fingerspitzen, die vorn ungeschützt aus seinen Lederhandschuhen ragten. Es waren seine Lieblingsarbeitshandschuhe, die er immer trug, wenn sein Vater ihn bei der Ernte mitarbeiten ließ. Er hatte sie angezogen, um sich der Mutprobe ohne Furcht zu stellen. Sie waren seine Talismane, seit sie ihn vor einem Unfall mit einem Erntelaser bewahrt hatten. Aber im Moment brachten sie ihm kein Glück.

»Hey, helft mir!«, rief er. Niemand antwortete.

Plötzlich schoss eine zweite Eisenwurzel neben seinem Kopf aus dem Boden und an ihm vorbei. Vor Schreck rollte sich Jacky auf den Rücken. Ein Fehler. Nun rutschte er noch tiefer in den Krater, der sich nahebei immer schneller weitete.

Am Grund der Mulde wurde eine kreisrunde, schwarze Oberfläche sichtbar. Sie war von metallisch schimmernden Quadersteinen umgeben. Jacky schlitterte bis zu einem der Quader und blieb mit seinem Fuß dort hängen. Endlich fand er wieder Halt. Die Eisenwurzeln wollten ihn offenbar nicht in ihrem Trichter verschlingen, sondern hatten nur das Ding vor ihm freigelegt.

Jacky beugte sich vor. Etwas auf der nachtdunklen Oberfläche bewegte sich. Zuerst war es nur ein winziger, bernsteinfarbener Tropfen, der sich zwei Zentimeter weit aufblies. Dann pulsierte er arrhythmisch und wurde größer. Jacky betrachtete das Phänomen eine Weile fasziniert. Er wagte nicht, es zu berühren. Dieses Mal wollte er auf die mahnenden Worte seiner Mutter hören.

2.

Perry Rhodan ist zurück

6. Oktober 2108

»Perry Rhodan ist zurück!« Das Gesicht des Reporters der Meysenhart Galactic News Corporation erschien im Nachrichtenholo. Es war Gründer und Hauptmoderator Krohn Meysenhart höchstpersönlich. An seinem blauen Hemdkragen trug er eine silberne Spange mit dem Logo der MGNC. Im Hintergrund waren kalkweiße Wände zu sehen. Die Umgebung hatte etwas Steriles. In knappen Worten lieferte er einige allgemeine Informationen zu Perry Rhodan und dessen Lebenslauf.

Tholia Rabkob hing seit einer halben Stunde im Mesh fest und saugte sich alle verfügbaren Informationen über Rhodans Rückkehr aus den Medien. Fasziniert betrachtete die Obfrau von Rumal die eindrucksvolle Standbildaufnahme des Terraners, die in einem zweiten Hologramm neben dem Kopf von Meysenhart schwebte. Sie wollte den derzeitigen Expeditionsleiter der SOL unbedingt eines Tages kennenlernen und hoffte auf eine Gelegenheit, Rhodan nach Rumal einzuladen.

Vor genau drei Tagen war Perry Rhodan aus seinem Tiefschlaf erwacht. Mehr als neun Monate lang hatte niemand gewusst, ob der ehemalige Protektor für immer ins Koma gefallen war. Die Umstände waren mysteriös gewesen. Es hatte unzählige Verschwörungstheorien gegeben. Manche selbst ernannten Experten hatten spekuliert, dass der Überschwere Leticron hinter der plötzlichen Bewusstlosigkeit des Terraners stecke. Womöglich aus Rache dafür, dass die Gon-Mekara sich nach fünfjähriger Besatzung von den terranischen Welten hatten zurückziehen müssen.

Aber Leticron hatte mit der Sache vermutlich nichts zu tun, denn inzwischen war allgemein bekannt, dass Rhodans Gehirn in einen 55 Millionen Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen namens Naupaum entführt worden war. Seit seiner Rückkehr kursierten viele Gehirnwitze, über die zuweilen auch Rabkob lachen musste.

Die Schaltmeisterin war derzeit ausnahmsweise nicht virtuell tief in den Grid eingetaucht, das planetenumspannende Daten- und Positroniknetzwerk von Rumal, sondern befand sich in ihrem Privatbereich im Plexus, wo sie die Nachrichten im Mesh verfolgte. Das Plexusgebäude war eine stark segmentierte Dreiviertelkugel mit vielen verspiegelten Glassitscheiben. Sie hatte die Scheiben ihres Amtsbüros verdunkelt, um sich besser auf die Informationsholos konzentrieren zu können. Drei Keramikkoalabären auf dem hoch technisierten Schreibtisch gehörten zu ihrem karg eingerichteten Arbeitszimmerinventar. In einer Vitrine zu ihrer Linken standen Atlanten von der Erde aus verschiedenen Jahrhunderten. Ansonsten hatte sie auf private Dekoration verzichtet. Nichts sollte sie von ihrer Arbeit ablenken.

Rabkob genoss die gegenwärtige Ruhe in ihrem privatsphäregeschützten Refugium und gönnte sich in ihrer Mittagspause Frianuss-Pudding mit terranischen Erdbeeren. Interessiert vergrößerte sie ein anderes Holo mit einer Liveaufnahme von Rhodan, das zeigte, wie er in einer eng anliegenden Kombination neben seiner Frau stand, der Arkonidin Thora Rhodan da Zoltral, und winkte. Obwohl er lächelte, sah er etwas blass aus.

Die Aufnahme stammte vom Habitatdeck drei der SOL, wie eine Texteinblendung verriet. Im Hintergrund schimmerte ein Gewässer, hoch aufragende, prächtig grünende Pappeln, Kastanienbäume, Rosenbüsche und andere Pflanzen schufen ein Idyll, das einem europäischen Parkareal nachempfunden war.

Meysenhart schilderte den Zuschauern währenddessen Rhodans Rolle im Zusammenhang mit der Befreiung von Leticron, dem ehemaligen Besatzer aller von Menschen besiedelten Welten der Lokalen Blase. Rhodan war kurz vor seinem Koma zu Verhandlungen in die Marsfestung des Gon-Mekara-Anführers eingeladen worden. Danach war der Erste Hetran mit seiner gesamten Flotte nach M 13 zurückgekehrt, in das dortige arkonidische Imperium.

Diese Fakten kannte Rabkob längst. Im Augenblick faszinierte sie mehr, mit welchem technischen Aufwand die SOL als lebenswertes Generationenraumfahrzeug ausgestaltet worden war. In einem separaten Datenholo las sie gezielt einige Informationen über das riesige Hantelschiff nach. Es gab auf den fünf Habitatebenen insgesamt hundert Wohntürme mit je zwanzig Etagen, die jeweils bis zur Decke reichten und mühelos Platz für mindestens zehntausend Personen boten. Dazu kamen Bildungsstätten, Geschäftsareale, Freizeitstätten, Steuerzentralen sowie andere wichtige Infrastrukturanlagen, die teils in die Hügel und sonstigen Geländeelemente der künstlichen Landschaften integriert waren. Auf jedem Habitatdeck täuschten Holoprojektionen den Eindruck vor, sich auf der endlosen Oberfläche unter dem Himmel eines Planeten zu befinden.

Rabkob hätte sich gut vorstellen können, auf Deck fünf zu leben, das dem Mars nachempfunden war. An den Anblick einer rötlichen Sand- und Felswüste hätte sie sich zwar erst gewöhnen müssen. Aber es wäre für sie weniger exotisch gewesen als die Umgebung, in der Perry Rhodan derzeit stand und auf den Beginn der Journalistenbefragung wartete.

»Verehrte Zeitzeugen«, kündigte Meysenhart soeben an. »Ich schalte nun zu Sam Breiskoll, dem Chefmediker der SOL. Was können Sie uns über das Befinden von Mister Rhodan sagen, Doktor Breiskoll?«

Das Bild eines dunkelhäutigen, sportlichen Manns in Arztkleidung erschien im Hauptholo an Meysenharts Seite. Rabkob schätzte, dass der Mediziner nicht viel älter als sie selbst war.

»Es geht ihm den Umständen entsprechend gut«, antwortete Breiskoll. »Es laufen noch ein paar Untersuchungen, aber wie es aussieht, ist Mister Rhodan wieder ganz der Alte.«

Die Holokamera in der Medostation der SOL schwenkte nach links auf eine Patientenliege. »In dieser Komaliege verbrachte Perry Rhodan die vergangenen Monate«, hörte Rabkob den Nachrichtensprecher. »Seine Frau Thora Rhodan da Zoltral soll in dieser Zeit keinen Zentimeter von ihrem Mann gewichen sein.«

»Da muss ich etwas richtigstellen«, unterbrach der Arzt den Reporter und trat erneut ins Bild. »Miss Rhodan da Zoltral war jeden Tag hier, aber sie ist als pflichtbewusste Beraterin der Schiffsführung der SOL selbstverständlich auch ihren Aufgaben gewissenhaft nachgegangen.«

Meysenhart grinste. »Mister Rhodan soll ebenfalls schon wenige Stunden nach seinem Wiedererwachen die Krankenstation verlassen haben, um sich mit den aktuellen Themen der Galaxis zu beschäftigen. Wie ist das medizinisch möglich, Doktor Breiskoll?«

»Mister Rhodan hat mir die Erlaubnis gegeben, Ihnen davon zu berichten. Wir haben seinen Körper während der zurückliegenden mehr als neun Monate mit modernster Medikation versorgt, um Muskeln und Organe vital und gesund zu halten. In seine Blutbahnen injizierte Schwärme medizinischer Nanoroboter reparierten und versorgten das Organgewebe auf zellulärer Ebene. Das komplette Zentralnervensystem wurde von einer speziellen Medopositronik überwacht, die alle wegen des fehlenden Gehirns nicht mehr vorhandenen vegetativen Steuerimpulse durch Nanostimulation ersetzt hat. Darüber hinaus wurde er jeden Tag physiotherapeutisch behandelt, damit der Bewegungsapparat funktionsfähig blieb. Morgens waren es elektrische Impulse, die sowohl die Muskulatur als auch das Nervensystem stimuliert haben. Medoroboter platzierten die Elektroden exakt an den richtigen Positionen. So wurden die Reizleiter und Muskeln aller Gliedmaßen und sonstigen Teile der Körpermotorik bestmöglich angeregt, ganz als habe Mister Rhodan die Bewegung selbst gesteuert. Am späten Vormittag erhielt er dann eine jeweils einstündige passive Mobilisation durch zwei Physiotherapeuten. Alle Gelenke wurden von Menschenhand durchbewegt. Die Berührung durch ein Lebewesen, das selbst Wärme abgibt und auf feinste Bewegungsimpulse intuitiv reagieren kann, ist ein trotz aller Medizintechnik unserer Epoche nicht zu unterschätzendes Heilmittel. Als Drittes erfolgte eine Basale Stimulation durch einen Ergotherapeuten mittels Hypervibration und tiefensensorischer Massageapparaturen.«

Breiskoll lächelte stolz. »Nach Mister Rhodans erfreulichem Erwachen aus dem Koma erfolgte im Rahmen der Hyperkinästhetik eine sofortige Pflegebehandlung. Eine Logopädin überprüfte beispielsweise seine Schluckfunktion. Auch diese war fehlerfrei aktiv. Detaillierte Gehirnscans zeigten, dass es zu keinerlei Schädigung des Zentralnervensystems gekommen ist.«

»Vielen Dank, Doktor Breiskoll. Diese Neuigkeiten erfreuen unsere Zeitzeugen sicher«, sagte der Reporter. »Schalten wir zurück zu meinen Kollegen, die direkt im primären Habitatareal der SOL bei Mister Rhodan sind.«

Die holografisch eingeblendete Medostation mitsamt dem Chefmediziner verschwand. Stattdessen rückte eine lebensgroße Aufnahme von Perry Rhodan und seiner Frau Thora Rhodan da Zoltral in den Vordergrund des Hauptholos. Zwischen den beiden entdeckte Rabkob den Mausbiber Gucky. Wahrscheinlich war der Ilt anwesend, um Rhodan bei einer Verschlechterung seines Zustands mithilfe seiner Paragabe sofort ins Krankenrevier teleportieren zu können.

Ein Nebenholo zeigte aus einem anderen Aufnahmewinkel, dass ein Pulk von Reportern und Schaulustigen bei den drei Berühmtheiten stand. Alle schienen ungeduldig darauf zu harren, dass die Befragung des Gesundeten endlich losgehen durfte. In der Liveübertragung entwickelte sich plötzlich Unruhe bei den Journalisten. Rabkob vermutete, dass sie soeben das Freigabesignal erhalten hatten, um mit ihrer Befragung zu beginnen. Sie war überrascht, wie gesittet die Journalisten darauf gewartet hatten. Sonst kannte die Schaltmeisterin Termine dieser Art eher anders. Sie hatte es leider oft mit aufdringlichen Medienbeauftragten zu tun, die sie mit zuweilen unangebrachten Fragen bedrängten. Bei dem berühmtesten Terraner der Gegenwart machten aber offenbar sogar Journalisten eine Ausnahme und zeigten gutes Benehmen.

»Mister Rhodan, wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich eine blonde Reporterin. Sie hatte arkonidische Züge.

»Vorweg möchte ich mich bei Ihnen allen herzlich für Ihr Kommen bedanken«, antwortete Rhodan. »Es geht mir gut. Drei Tage sind allerdings keine lange Zeit, um sich umfassend zu informieren, was sich alles in neun Monaten getan hat. Daher bitte ich Sie noch um etwas Geduld, falls Sie Fragen in dieser Richtung vorbereitet haben. Ich genieße momentan jeden Augenblick an der Seite meiner Frau und meiner anderen Vertrauten. Und ich bin bemüht, die wichtigsten Geschehnisse der jüngeren Vergangenheit möglichst rasch aufzuarbeiten.«

»Was ist Ihnen widerfahren?«, fragte ein Reporter mit grau melierten Haaren. »Können Sie uns etwas über die Gründe für die Entführung Ihres Gehirns sagen?«

»Die Untersuchungen laufen noch, daher kann ich Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider keine Auskunft geben. Aber seien Sie unbesorgt. Ich habe keinerlei Schaden davongetragen.«

Tholia Rabkob studierte die feinen Züge des Manns. Besonders eindrucksvoll war der Blick von Rhodans graublauen Augen. Auf natürliche Weise war er unverkennbar das, was jeder Anführer sein wollte: eine charismatische Autoritätsperson. Er erinnerte sie ein wenig an ihren Vater, Krumar Rabkob. Er war vor ihr der Schaltmeister von Rumal gewesen, bis sie ihm vor einigen Jahren in dieses Amt nachgefolgt war. Seither mühte sie sich, den hohen Anforderungen an eine Obfrau dieser terranischen Kolonialwelt jederzeit gerecht zu werden. Es war eine oftmals einsame Pflicht.

Deshalb war sie froh, einen verlässlichen Wassermeister an ihrer Seite zu wissen. Lomar Catha war eine gute Wahl gewesen. Er war etwas älter als Rabkob und ein erfahrener Mann auf seinem Gebiet. Schon lange pflegten sie ein freundschaftliches Verhältnis, das perfekt mit ihrem Arbeitsleben harmonierte. Streit hatte es zwischen ihnen nie gegeben, höchstens produktive Diskussionen über Arbeitsabläufe.

Prompt meldete ihr Kommunikationsimplantat eine Kontaktanfrage von Catha. Sie bestätigte, und während sich vor ihr ein Hologramm aufbaute, drosselte sie die Lautstärke der im Hintergrund weiterhin aktiven Nachrichtenübertragung.

»Verzeih, Schaltmeisterin, aber wir haben ein Problem«, kam der Wassermeister sofort zur Sache.

»Welcher Art?«

»Ein Mann irrt unbekleidet durch das Stadtzentrum und schmeißt herumliegende Gegenstände gegen die Glassitscheiben der Geschäfte.«

»Sollte sich nicht die Polizei darum kümmern?«

»Es ist dein Onkel, Tholia. Nihar Rabkob.«

Sie seufzte. Der Geisteszustand ihres Onkels war schon seit geraumer Zeit auffällig gewesen. Dass er sich selbst und andere gefährdete, war allerdings neu. Bislang hatte er lediglich ab und zu Gegenstände verlegt, nicht mehr wiedergefunden und dann seine Frau des Diebstahls bezichtigt. Nun aber konnte Rabkob sein Verhalten nicht länger dulden. Zudem erwartete sie in wenigen Stunden einen wichtigen Besuch. Zwischenfälle dieser Art würden ein schlechtes Licht auf die Kolonie werfen.

»Ich kümmere mich darum. Danke, Lomar.« Rabkob warf einen letzten Blick auf Rhodans Gesicht und fragte sich, wie er wohl in einem solchen Fall vorgehen würde.

3.

Akonsystem

Terra

5. September 2108

»NATHAN ist verrückt geworden«, stellte Sheela Rogard missgelaunt fest. Sie saß in ihrem Büro in der Union Hall in Terrania und sichtete die aktuellen Nachrichten. Ihr Arbeitsplatz lag in einem der mittleren Stockwerke des schneckenhausartig gebauten Gebäudes. »Er kann nicht ohne unsere Erlaubnis die Erde und den Mond ins Solsystem zurücktransferieren.«

»Das wird er aber, wenn wir nicht etwas dagegen unternehmen«, meinte ihr Berater Amaru Quispe, der vor ihrem Schreibtisch stand.

»Die lunare Hyperinpotronik behauptet doch, ein Freund der Menschen zu sein, dann muss sie uns auch zuhören«, sagte sie. »Wir brauchen einen starken Vertreter, der NATHAN die Interessen der Menschen vermittelt. Es wird Zeit, dass wir unser politisches System neu überdenken. Wir müssen es vielleicht grundlegend verändern.«

Rogard fuhr sich durch das blonde Haar. Die türkise Strähne darin war ein Zeichen für ihre politische Zugehörigkeit. Es war die Farbe der Partei, die sie 2088 mit nur neunzehn Jahren in Terrania gegründet hatte: die Kosmopoliten.

»Sie waren schon immer eine Visionärin«, meinte Quispe enthusiastisch. Seine Mimik verriet das Temperament der Ureinwohner von Peru. Deswegen hatte Rogard ihn als persönlichen Berater eingestellt. Sie liebte Menschen, die Feuer bewiesen, wenn es darauf ankam.

»Das hat auch Shalmon Kirte Dabrifa in mir gesehen, der Präsident der Solaren Union, als er mich 2097 in sein Team geholt hat.« Rogard stand auf und ging zu einem Fenster, das ihr freien Blick auf einen der hängenden Gärten des Gebäudes bot. Dahinter waren Teile des Government Garden zu sehen, des Regierungsviertels von Terrania. »Aber was helfen mir meine ganzen Abschlüsse in Politikwissenschaft, Xenopsychologie und Geschichte, wenn NATHAN ohne Rücksprache agiert? Er unterliegt nicht der terranischen Rechtsprechung.«

»Sie sollten mit Stella Michelsen reden«, schlug Quispe vor. »Als amtierende TU-Administratorin müsste sie am besten in der Lage sein, die Interessen der Menschen zu vertreten.«

»Michelsen befindet sich im Solsystem, vierunddreißigtausend Lichtjahre entfernt, und hat keine Ahnung, was die Menschen auf der Erde mittlerweile wollen. Sie ist so lange nicht mehr hier gewesen, dass sie den Bezug zu uns verloren hat. Nein. Wir brauchen jemanden, der vor Ort an der Spitze steht und für unsere Sache einsteht.«

»Woran denken Sie, Miss Rogard?«

»An einen neuen Posten.« Sie legte eine Fingerspitze an ihr Kinn. »Nennen wir ihn doch den Ersten Terraner oder die Erste Terranerin. Die Person soll als oberste Instanz für die gesamte Erde einstehen.«

»Das wird den Chinesen nicht gefallen«, gab ihr Berater zu bedenken.

»Darüber denke ich anders, Mister Quispe. Ich bin mir sicher, dass es den Chinesen genauso wenig wie uns gefällt, was NATHAN vorhat. Die Handelsbeziehungen zu den Akonen blühen. Besser als in den Zeiten der ersten Kolonien. Der Chinesische Block wäre einfältig, wenn er das aufs Spiel setzen würde.« Sie sah ihn ernst an. »Außerdem, wie will NATHAN uns in Zukunft vor fremden Einflüssen schützen? Hier im Akonsystem sind wir sicher. Der Blaue Schirm ist undurchdringlich.«

»Sie müssten Ihr Ansuchen dem Unionsrat vortragen.«

»Keine Sorge, das werde ich.«

Quispe schmunzelte. »Sie waren schon immer sehr ehrgeizig, Miss Rogard. Vielleicht sollten Sie sich für den vorgeschlagenen Posten sogar gleich selbst ins Spiel bringen.«

»Zuerst muss ich meine Idee der Vollversammlung der Terranischen Union vorschlagen. Dann wird entschieden, welcher Kandidat der geeignetste ist.«

»Weise Worte, Miss Rogard.«

Sie kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück. »Waren Sie schon mal in Grönland, Mister Quispe?«

»In Ihrem Geburtsland? Nein, bisher nicht.«

»Meine Vorfahren, die Inuit, glaubten an den Mythos von Kaassassuk. Eventuell haben Sie schon mal von ihm gehört?« Sie sah ihn fragend an.

Quispe schüttelte den Kopf.

»Kaassassuk steht symbolisch für physische und psychische Stärke und den Willen zur Selbstbestimmung«, erläuterte sie. »Er war eine Waise, die von seinen Landsleuten verhöhnt und misshandelt wurde. Eines Tages überwand er seine Ängste und ging zu dem Geistwesen Pissaap Inua, das ihn anfangs kaum besser behandelte, dem Jungen aber am Ende übermenschliche Kräfte verlieh. Kaassassuk musste seine neu gewonnene Stärke zuerst geheim halten, später brachte sie ihm den Respekt seiner Gemeinschaft ein. Mehr noch, sie begannen ihn zu fürchten. Zu Recht. Er nahm Rache an seinem ganzen Dorf und verschonte nur die alte Frau, bei der er eine Weile gelebt hatte. Danach fuhr er mit einem Kajak die Küste entlang und forderte jeden Mann, der ihm begegnete, zu einem Wettkampf heraus. Er besiegte alle bis auf einen: den unscheinbaren Usussaarmiarsunnguaq. Nach seiner Niederlage gab sich Kaassassuk geschlagen und forderte niemanden mehr heraus, weil er einen Gegner gefunden hatte, der mächtiger war als er selbst.«

Rogard lehnte sich in ihrem mit Akonleder bezogenen Schreibtischsessel zurück. »Was ich Ihnen damit sagen will: Ich gebe erst auf, wenn ich einen Gegner treffe, der mich schlagen kann. Bis dahin werde ich meine Überzeugungen mit aller Macht verteidigen.«

Drorah

27. September 2108

»Mutter, ich will nicht auf die Erde zurück. Alle meine Freunde sind auf Drorah. Nächste Woche muss ich eine große Prüfung ablegen. Du kannst mich nicht mitten im Semester aus der Schule nehmen.« Isabella blickte ihre Mutter mit der trotzigen Miene eines vierzehnjährigen Teenagers an. Sie hatte sich die braunen Haare rot gefärbt und nach akonischer Mode zu vier langen Zöpfen geflochten und hochgesteckt.

Auf ihrer hellblauen Schuluniform prangte das Abzeichen eines akonischen Delfins. Das Tier hatte drei Rückenflossen und Schwimmhäute zwischen den fingerähnlichen Ausläufern an den Seitenflossen. Zudem waren die akonischen Delfine doppelt so groß und schwer wie ihre irdischen Pendants.

Isabella mochte beide Arten. Sie hatte unlängst sogar ein Vergleichsreferat darüber gehalten und auf die vielen Ähnlichkeiten zwischen den Delfingattungen von Drorah und Terra hingewiesen. Eines Tages wollte sie Meeresbiologin werden. Auf Drorah, nicht auf der Erde. Weshalb wollte ihre Mutter das nicht verstehen?

»Wir müssen uns aber entscheiden, ob wir zurück nach Deutschland gehen oder hierbleiben. Dein Vater und ich, wir haben uns das gründlich überlegt. Er hat keine Familie mehr auf Drorah. Aber wir haben Verwandte auf der Erde.«

»Arkyin ist nicht mein Vater«, entgegnete Isabella und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Seit ich ihn vor drei Jahren geheiratet habe, ist er es sehr wohl«, erinnerte ihre Mutter sie.

Sie kleidete sich noch immer wie eine Frau von der Erde und kochte vorwiegend Rezepte aus der deutschen Küche. Dagegen hatte Isabella prinzipiell nichts. Sie mochte das Essen auf Drorah, aber ab und zu ein Steak von der Erde war etwas, das sie nicht verschmähte. Trotzdem empfand sie Drorah als ihre Heimat, nicht die Erde. Ihre Mutter schien aus ganz anderen Gründen zu ihren Wurzeln zurückkehren zu wollen. Vielleicht verspürte sie so etwas wie Heimweh, wenn sie an Deutschland dachte.

»Außerdem ist Arkyin der Vater deines Halbbruders.« Mutter deutete auf den Jungen, der im Wohnzimmer mit einem Antigravgleiter und der Actionfigur eines Naats spielte.

Das kupferfarbene Haar verriet seine akonische Abstammung. Er drückte einen Knopf, und der Gleiter öffnete seine Bodenplatte. Eine Miniaturausgabe von Perry Rhodan in blaugrauer Kombination rutschte aus dem Spielzeug. Der Junge hob ihn hoch und machte Geräusche, als würde er mit einem Handstrahler schießen. Er war völlig in seiner Phantasiewelt versunken.

»Wegen Naarif sollten wir erst recht hierbleiben«, protestierte Isabella. »Er sieht mehr wie ein Akone aus als wie ein Mensch. Sie werden ihn ausstoßen. Menschenkinder sind anders als akonische. Mich haben die Akonen mit offenen Armen aufgenommen, obwohl ich das anfangs gar nicht wollte.« Isabella berührte zuerst ihre Brust, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, dann deutete sie auf Naarif. »Ihn werden sie wegen seiner Abstammung immer hänseln.«

»Ich dachte, die Jugend von heute sei über solche Dinge längst erhaben? NATHAN plant jedenfalls eine baldige Rückführung von Erde und Mond ins Solsystem. Deshalb müssen wir uns entscheiden, bevor es zu spät ist.« Ihre Mutter nahm sie an der Hand und setzte sich mit ihr auf die Wohnzimmercouch. »Sieh doch, Schatz. Es hat auch Vorteile für dich. Deine Cousinen sind auf der Erde. Du hast dich immer gut mit ihnen verstanden. Es waren doch nur fünf Jahre auf Drorah.«

»Aber meine ganzen Freunde sind Akonen. Ich will nicht zurück auf die Erde!« Isabella sah sie verzweifelt an. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. »Ich will Meeresbiologin werden.«

»Das kannst du auch auf der Erde.«

»Dort gibt es aber keine akonischen Delfine. Und was, wenn ich in zehn Jahren hierher zurückwill? Dann wäre ich ganz weit von dir weg.« Isabella schluchzte. Ihre Mutter nahm sie in den Arm, und Isabella legte den Kopf auf Mutters Brust. »Es ist nicht gerecht, dass irgendjemand darüber entscheidet, was mit uns geschieht. Sieht NATHAN denn nicht, dass er damit erneut Leben zerstört?« Isabella sah hoch, wischte sich Tränen von den Wangen. »Hat er nicht aus seinem Fehler gelernt? Muss er ihn wiederholen?«

»Anscheinend ist auch eine Künstliche Intelligenz nicht davor gefeit, einen Irrtum zu begehen.« Ihre Mutter gab Isabella einen Kuss auf die Stirn.