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Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Seither ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, wird aber oft in kosmische Konflikte verwickelt. Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft der Überschweren auf den von Menschen besiedelten Welten ist mittlerweile beendet. Die Besatzer haben sich ins arkonidische Reich zurückgezogen. Als rechtmäßiger neuer Imperator kann sich eigentlich Atlan fühlen, der seinem Volk die Selbstbestimmung zurückgeben will. Aber das Arkonsystem ist ein Pulverfass. Lange schwelende Konflikte zwischen dem Volk und der Herrscherkaste brechen auf – ein blutiger Bürgerkrieg droht. Atlan und Rhodan erleben dramatische FACETTEN DER REVOLUTION ...
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Seitenzahl: 226
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Band 296
Facetten der Revolution
Roman Schleifer
Cover
Vorspann
Prolog: Vergangenheit, Arkon I
1. Gegenwart, Arkon I, Bericht Atlan da Gonozal
2. Vergangenheit, Arkon I
3. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
4. Vergangenheit
5. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
6. Vergangenheit
7. Erinnerungen
8. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
9. Vergangenheit
10. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
11. Vergangenheit
12. Vergangenheit
13. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
14. Vergangenheit
15. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
16. Vergangenheit
17. Vergangenheit
18. Gegenwart, Bericht Perry Rhodan
19. Vergangenheit
20. Vergangenheit
21. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
22. Vergangenheit
23. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
24. Vergangenheit
25. Vergangenheit
26. Vergangenheit
27. Vergangenheit
28. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
29. Gegenwart, Bericht Atlan da Gonozal
Epilog
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Seither ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, wird aber oft in kosmische Konflikte verwickelt.
Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft der Überschweren auf den von Menschen besiedelten Welten ist mittlerweile beendet. Die Besatzer haben sich ins arkonidische Reich zurückgezogen.
Als rechtmäßiger neuer Imperator kann sich eigentlich Atlan fühlen, der seinem Volk die Selbstbestimmung zurückgeben will. Aber das Arkonsystem ist ein Pulverfass.
Lange schwelende Konflikte zwischen dem Volk und der Herrscherkaste brechen auf – ein blutiger Bürgerkrieg droht. Atlan und Rhodan erleben dramatische FACETTEN DER REVOLUTION ...
»Bejammere nicht die Dunkelheit. Mach Licht! Dies sagt Weidenburn.«
Prolog
Vergangenheit, Arkon I
»Imperatrice, wenn wir nichts unternehmen, ist Arkon in der jetzigen Form bald Geschichte!«
Niemals!, widersprach Ihin da Achran in Gedanken. Sie wunderte sich über die vorwurfsvollen Worte des Leiters der Celista, des arkonidischen Geheimdienstes. Immerhin sprach Sakul da Bardtorch mit der Imperatrice Emthon V., die mit dem Rücken zu ihnen stand und aus dem Fenster des Kristallpalasts zu Eukolards Kunstwerk hinaufblickte.
Theta da Emthon gab einen nachdenklichen Laut von sich und bewegte skeptisch den Kopf. Das Gespräch zwischen der Imperatrice, da Bardtorch und da Achran fand früh am Morgen statt und war bewusst nicht im Tagesprotokoll verzeichnet. Offiziell weilte die 497. Zhdopanthi des Großen Imperiums in ihrem Meditationsraum. Da Achran selbst war ohnehin seit Jahren gewissermaßen ein Geist, und was der hagere, groß gewachsene Geheimdienstchef zu dieser Stunde normalerweise trieb, wusste sie nicht. Auf jeden Fall passte die blendende, freundliche Helligkeit der Arkonsonne, deren Strahlen durch das große Panoramafenster in den Raum fluteten, wenig zur Stimmung des konspirativen Treffens.
»Sie denken, dass es zu Unruhen kommt?«, fragte da Emthon.
Thetas ruhige, beherrschte Stimme erinnerte da Achran an eine ihrer Taktiklehrerinnen aus grauer Vorzeit. Der teerartige Geruch des täglichen Tees dieser Flottenoffizierin würde sie wohl bis ans Lebensende verfolgen.
»Es ist lediglich eine Frage der Zeit, Imperatrice«, bejahte da Bardtorch. »Noch schwelt der Unmut über den Adel nur unter der Oberfläche. Aber er wächst unaufhörlich und wird sich früher oder später entladen.« Der Celista kratzte sich an der Nase. »Seien wir doch ehrlich. Der Adel frönt seinen Hobbys, während die Essoya das System erhalten und dafür auch noch geschröpft werden.«
»Tradition eben«, murmelte Emthon V. Da sie als Dreijährige von ihren Eltern zur Adoption freigegeben worden war, kannte sie die Schattenseiten des Adels recht gut, denn sie war in einem fremden Khasurn aufgewachsen.
Langsam drehte sie sich um. Seit Jahrzehnten vermittelte sie mit ihren kurz geschorenen, silbernen Haaren das Bild einer unternehmungslustigen und aufrichtigen Arkonidin. Und der Eindruck täuschte nicht. Sie war eine Frau, die ihre Chancen nicht nur nutzte, sondern sie gezielt herbeiführte.
Da Achran hatte Thetas Potenzial schon frühzeitig erkannt und sie als Kurtisane erfolgreich unter ihre Fittiche genommen. In den zurückliegenden Jahren allerdings hatte ihr Vertrauensverhältnis merklich gelitten.
»Was schlagen Sie vor?«, fragte die Imperatrice.
Da Bardtorch schwieg.
»Die beste Revolte ist jene, die man selbst kontrolliert«, sinnierte da Achran und drehte an ihrem grünblau leuchtenden Ring. Gedanklich ging sie Optionen durch und schmiedete erste Eckpfeiler eines Plans. »Bieten wir den Unzufriedenen und Revolutionswilligen doch ein Auffangbecken – ich wüsste auch schon, wie ich das bewerkstelligen kann.«
Da Emthon hob eine Augenbraue, nickte und verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Die Idee gefällt mir.« Sie tippte sich mehrmals ans Kinn.
So, wie da Achran ihre ehemalige Vertraute kannte, ratterten Thetas Gedanken nun ebenfalls. Die Imperatrice war in der Lage, sinnvoll vorauszuplanen und zum Wohle Arkons auch harte und rücksichtlose Entscheidungen zu treffen. Ein frühes Beispiel hierfür war, wie sie einst die aufmüpfige Kolonie Larsaf III mit militärischer Gewalt wieder ins Große Imperium eingegliedert hatte – auch wenn dies leider nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt gewesen war.
Aber da Achran war sicher, dass Theta da Emthon eine glückliche Hand für das arkonidische Reich beweisen und es bald wieder dorthin hieven würde, wo es hingehörte: an die Spitze der Debara Hamtar, der Öden Insel.
1.
Gegenwart, Arkon I, Bericht Atlan da Gonozal
4. November 2108
Narr!
Im letzten Moment steuerte ich mit meinem winzigen Raumfahrzeug an der Leka-Disk der imperialen Flotte vorbei.
Doch damit war ich noch nicht in Sicherheit.
Weitere Diskusboote und Kampfraumschiffe erschienen über Arkon I – und zwar in einem Bereich, der normalerweise ausschließlich als Flugkorridor für Zivilfrachter diente.
Du erinnerst dich an die Erfolgswahrscheinlichkeit des Plans?, fragte mein Extrasinn.
Unsere Überlegungen, wie Perry Rhodan und ich unbemerkt auf Arkon I landen konnten, hatten sich am grünen Tisch besser angehört. Vor allem, weil sie nicht beinhaltet hatten, dass die von uns gewählte Anflugschneise unerwartet für das Militär freigegeben werden könnte.
Einen Wahn verlieren, macht weiser, als die Wahrheit finden, zitierte mein Extrasinn den deutschen Journalisten, Literatur- und Theaterkritiker Ludwig Börne.
Rasch verdrängte ich die aufblitzenden Erinnerungen an ihn und das terranische Paris des 18. Jahrhunderts und damit an die Redaktionssitzungen der Metternich-kritischen Zeitschrift Die Wage.
Ich tauchte zwischen zwei Leka-Disks hindurch und sah im Ortungsholo, dass Rhodan dem Planeten ebenfalls ein Stück näher gekommen war. Dieser terranische Jüngling hatte sogar einen Vorsprung von knapp hundert Metern.
Egal.
Schließlich war, abgesehen von den nicht einkalkulierten Kriegsschiffen, bislang alles glattgegangen. Wir hatten eine Korvette der SOL als arkonidischen Ultraleichtkreuzer samt offiziellem Transportauftrag getarnt. Sie hatte Rhodan und mich erfolgreich in jeweils einem eigenen Kleinstbeiboot nahe einer der Orbitalstationen von Gos'Ranton ausgesetzt, meiner Heimatwelt Arkon I. Nun blieben nur noch wenige Tausend Kilometer bis zur äußersten Atmosphärenschicht, die wir im Schutz unserer hochwertigen Tarnsysteme möglichst unentdeckt zurücklegen würden.
Ich analysierte die Position der Militärraumer und fand einen Weg zwischen ihnen hindurch.
Erfolgswahrscheinlichkeit siebenunddreißig Prozent, informierte mich der Extrasinn.
Dann besteht Hoffnung, denn das ist immerhin noch halb so viel wie beim Ursprungsplan.
Zuerst hielt ich im Kollisionskurs auf einen Kampfraumer mit achthundert Metern Durchmesser zu und überflog ihn knapp oberhalb des Polgeschützes. Anschließend steuerte ich seitwärts und warf mich unter einer Leka-Disk durch. So erhielt ich endlich freie Sicht auf die Kristallwelt und hatte sogar noch Rhodan überholt.
Ich reduzierte die Geschwindigkeit, während mehrere Suborbitalgleiter an mir vorbei in Richtung Planetenoberfläche rasten.
Ein Akustiksignal informierte mich, dass Rhodan wieder zu mir aufgeschlossen hatte. Wir synchronisierten unsere Flugroute, drangen Seite an Seite in einem sehr flachen Winkel auf der Nachtseite in die Atmosphäre ein und bremsten mit den Ionentriebwerken ab. Knapp dreißig Kilometer über dem Boden aktivierten wir die Pulsatortriebwerke und beschleunigten auf eine Geschwindigkeit von mehr als tausend Stundenkilometern. Wir desaktivierten den Großteil der Tarnsysteme und gaben uns von nun an als ganz normale Gleiter aus.
Das war ein Kinderspiel, denn die Luftverkehrspositronik war vergleichsweise leicht zu täuschen. Also flogen wir ganz offiziell in Richtung Tagseite. Wenn wir die Geschwindigkeit beibehielten und unser Flug durch nichts aufgehalten oder behindert wurde, würden wir unser Ziel in etwa anderthalb terranischen Stunden erreichen. Das entspräche einer Tonta, dem zwanzigsten Teil eines Arkontags, eines Prago.
Obwohl die Kristallwelt Gos'Ranton in der Galaxis als Juwel mit optisch naturbelassenen Landschaften und riesigen Parks galt, fand man an der Oberfläche auch einige Großstädte. Zu einer davon – Ashmen – waren wir nun unterwegs. Sie lag auf Shrilithra, dem zweitgrößten und zugleich nördlichsten Kontinent.
Es musste uns schnell gelingen, die Miasmastrahlung zum Einsatz zu bringen, damit die Amöbophagen im ganzen Kugelsternhaufen Thantur-Lok abstarben und wir den von diesen Zerebralparasiten mental versklavten Adel befreiten. Unser Minimalziel war, zumindest das Arkonsystem zu säubern. Hierzu hatten wir auf der SOL einen Plan ausgetüftelt, den wir zu zweit umsetzen würden.
Die Elite Terras und Arkons, höhnte mein Logiksektor.
Natürlich hatte es die übliche Diskussion gegeben, wieso ausgerechnet die beiden obersten Alphatiere in den Einsatz gingen. Bei mir war die Angelegenheit persönlich. Ich ertrug es nicht, dass die aus tiefster Vergangenheit aufgetauchten Gon-Mekara Arkon besetzten und obendrein die Führungsschicht des Imperiums manipulierten. Alles in mir schrie danach, meine Brüder und Schwestern zu befreien.
Bei Rhodan hingegen sah die Sache anders aus. Nachdem die Posbis Leticron aus dem Solsystem und allen anderen besetzten Welten im terranischen Raumsektor vertrieben hatten, gab es für ihn eigentlich auch dort reichlich aufzuräumen. Es hätte ihm daher egal sein können, dass Tausende Lichtjahre von seiner Heimatwelt entfernt kriegswütige Eroberer irgendwelche dekadenten Adligen unterjochten. Aber erstens war seine Frau Arkonidin, und zweitens war es ihm seit jeher ein Anliegen, Ungerechtigkeit zu beseitigen – wo auch immer er ihr begegnete. Wenn also ich mich unter anderem für die Verwandten von Thora ins Gefecht warf, wollte er nicht fehlen.
»Außerdem – wer sonst sollte dich moralisch ermahnen?«, hatte er an Bord des terranischen Hantelraumers halb ironisch gesagt. Bei anderen hätte ich auf so einen Satz allergisch reagiert, unsere Freundschaft aber hielt das aus.
»Damit sprichst du den heikelsten Punkt des Einsatzes an«, hatte ich ihm entgegnet. »Die Befehlshierarchie.«
»Das ist einfach: Auf Arkon hast du den Heimvorteil und das Sagen.«
Damit war die Sache offiziell erledigt gewesen. Allerdings wussten wir beide, dass sich diese Frage erneut stellen mochte, wenn er zu der Ansicht gelangte, dass mein Vorgehen gegen die Gon-Mekara in seinen Augen zu radikal sei.
Kommt Zeit, kommt Rat.
Am Horizont schossen einige Sonnenstrahlen in die Höhe, verdoppelten und verdreifachten sich, bis wir ganz in der Helligkeit von Arkons Stern badeten. Wir rasten über die Nordspitze des Kontinents Shargabag hinweg und überquerten den Äquator, auf den in der Ferne bereits auftauchenden Kontinent Shrilithra zu. Die größte Stadt Ashmen lag in der Nähe des Flusses Gaelur.
Das Imposanteste an der Metropole waren ihre berühmten Vierertürme, die in Form eines Quadrats angeordnet und durch Übergänge in luftiger Höhe verbunden waren. Einmal im Jahr wurden sie zu Ehren der Stadtgründung von einem lokalen Künstler verhüllt.
Wir visierten den Süden von Ashmen an, den Distrikt Ragnor. Dort gingen wir in einem hügeligen Waldgebiet nieder.
»Wonach stinkt es hier?«, fragte Rhodan, als wir ausgestiegen waren.
Ich öffnete meinen Helm, faltete ihn zu einem Nackenwulst zusammen, schnupperte und roch das Aroma von modrigem Holz und verfaultem Stuhlgeruch ebenfalls.
»Da muss ein Yncir in der Nähe sein.« Mit diesem bärenähnlichen Tier, das statt einem Fell ein igelartiges Stachelkleid hatte, wollte ich lieber keine Bekanntschaft machen. Von Angesicht zu Angesicht duftete es noch viel intensiver. »Willkommen auf Arkon, dem Planeten der Reichen, Schönen und all jener, die es verstehen, das Leben wahrhaft zu genießen«, spöttelte ich.
»Bin ich froh, dass du die Essoya miterwähnt hast!«
Ich ignorierte den Seitenhieb. Die meisten Angehörigen des Bürgertums lebten in unterplanetaren Wohn- und Arbeitsarealen, waren also vor den Blicken üblicher Besucher aus anderen Welten versteckt und somit unsichtbar.
»Wie besprochen, gehen wir zu Fuß weiter.«
Perry Rhodan nickte. »Dein Planet, deine Regeln.«
2.
Vergangenheit, Arkon I
Selbst ein nächtlicher Spaziergang durch den Bahtery-Park war für Rashim Haalew wie ein Gang durch sein Wohnzimmer. Anstelle von Holovids flüsterten ihm in der weitläufigen Grünanlage aber Bäume, Sträucher und Wege Geschichten aus seiner Vergangenheit zu. Da der Baum, unter dem er mit einem unbeschreiblichen Triumphgefühl die Chronners aus seinem ersten gewonnenen Wettkampf mehr als einmal gezählt hatte. Drüben die Wiese, in der er als Jugendlicher seine erste Frau geküsst und gedacht hatte, dass sie die Arkonidin für die Ewigkeit sein würde.
Rashim lächelte, als er an einem Jojoranbaum vorbeikam, an dem Luftballons samt Kunststoffbanner mit Geburtstagsglückwünschen für einen Zehnjährigen sanft im Wind schaukelten. Entweder war das von einer Vortagesfeier übrig geblieben oder in ein paar Stunden würde fröhliches Kinderlachen durch diesen Teil des Parks mäandern. Spannend war die Frage, wieso man materielle anstelle von holografischer Dekoration verwendet hatte, aber darauf würde er um diese Uhrzeit keine Antwort finden.
Er holte einen Kaugummi mit Arkonmoussegeschmack aus der Hosentasche. Das süßsaure Aroma erfüllte seinen Mund. Er war froh, dass die Arkoniden in seinem Viertel der Oberflächenstadt Tai-Magarat alle ein ähnliches Verhältnis zu dem Park hatten wie er. Anderswo mochten sie streiten, sich prügeln oder übervorteilen, aber an diesem Ort saß der Drogenhändler einträchtig neben dem besorgten Vater und dem Kristallpolizisten von der Tiga Ranton Gosner. Der Park war wie eine Oase inmitten des arkonidischen Alltags. Niemand interessierte sich in dieser Umgebung für die Unterdrückung durch den Adel. Niemand jammerte, wie schlecht und hart das Leben war. Niemand ...
»Hilfe! Hil...«
Abrupt blieb Rashim stehen und drehte sich einmal um die eigene Achse. Derart panisch rief man nur, wenn es unschön geworden war. Doch so früh am Morgen war da niemand. Er schloss die Augen, versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung der weibliche Schrei gekommen war. Wo mochte der beste Platz für einen Überfall sein?
Der Durchgang!
Er sprintete den Weg durch die Allee zurück und rutschte auf dem Kies um die Ecke. Dort, mitten in der Unterführung, standen sie: drei Halbwüchsige, einer davon die Hand bereits am Schritt. Der zweite hielt drohend ein Vibromesser ausgestreckt, der dritte einen kleinen Lähmstrahler. Vor ihnen lehnte eine Arkonidin an der Wand, die ihren Mund nicht bewegen konnte und ihn hektisch massierte. Vermutlich hatten sie ihr das Gesicht paralysiert, nachdem sie ihr Opfer umzingelt und gegen die Tunnelmauer gestoßen hatten.
Rashim glaubte, die junge Frau mit den untypisch blauen, kurz geschorenen Haaren zu kennen. Wenn er sich nicht täuschte, arbeitete sie in dem kleinen Geschäft drei Blocks von seiner Wohnung entfernt, der neben arkonidischem K'amana und terranischem Kaffee auch diese sensationellen terranischen Cupcakes anbot. Zumindest hatte er bei ihrem Anblick den zugehörigen K'amanageruch in der Nase und den Cremegeschmack auf der Zunge.
Er räusperte sich und zog damit die Aufmerksamkeit der drei Jugendlichen auf sich, die es wagten, sein Wohnzimmer zu entweihen. Es waren keine Leute aus seinem Viertel, denn sie waren viel zu modisch angezogen, um aus seiner Ecke von Tai-Magarat zu stammen.
»Privatparty!«, rief der Junge mit dem Messer mit leichtem nasalem Unterton in der Stimme. »Also verpiss dich!«
Rashim war zu weit weg, aber er wettete, dass der Atem des Burschen nach Alkohol stank. Die Hand mit dem Messer zitterte. Rashim bewegte seine Hand auffordernd. »Macht ruhig weiter! Mir genügt der Rest.«
»Ein Leichenfledderer!« Der Messerjunge lachte, die anderen beiden fielen darin ein. »Wenn wir mit der Kleinen fertig sind, gibt es keinen Rest mehr.«
»Das ist doch das Interessante«, beharrte Rashim.
Demonstrativ öffnete er den Reißverschluss der Hose und näherte sich langsam. Die Frau hörte auf, das Gesicht zu massieren. Ihre Augen wurden groß. Ja, sie kannte ihn.
Für die drei anderen jedoch war er ein Unbekannter. Ein mieser kleiner Essoya, der die Gunst der Stunde nutzen und von den Adelskindern eine Frau abstauben wollte.
»Lass ihm doch den Spaß«, sagte der Halbwüchsige mit der Hand am Schritt.
Nun identifizierte Rashim den Dialekt. Die drei kamen definitiv von der Talarg-Halbinsel im Norden von Arkon. Ganz schön weit weg von zu Hause.
»Stehst wohl drauf, der Letzte zu sein?« Der Rädelsführer zuckte mit den Schultern, und griff in die Hose. »Haltet sie fest!«
Endlich war Rashim nah genug. Seine Hände zuckten nach vorn, ergriffen die Köpfe der zwei nebeneinanderstehenden Jungen und schlugen sie gegeneinander. Benommen torkelten sie zurück. Dem Dritten rammte er das Bein mit solcher Wucht in die Niere, dass der Bursche mit einem Schmerzensschrei zu Boden ging und sich dort wimmernd in die Embryonalstellung zurückzog. Der Paralysator fiel zu Boden, und Rashim kickte ihn aus dem Tunnel.
Er setzte bei den beiden anderen nach und schickte Nummer zwei mit einigen schnellen Schlägen gegen die Schläfe ins Land der Träume.
Der Messerkerl schüttelte den Kopf und stürmte mit erhobener Waffe auf Rashim zu. Kurzerhand entwand er dem Halbwüchsigen die Klinge und zwang ihn mit einem Schlag unterhalb der Brustplatte auf die Knie. Bevor Rashim ihn in die Bewusstlosigkeit schickte, brach er ihm Nase und Kiefer.
»Ups.«
Dann kümmerte er sich um den immer noch wimmernden Burschen in der Embryonalstellung. Einen Schlag später verstummte auch er.
Mit dem Gefühl der Genugtuung betrachtete er sein Werk. Niemand entweihte seinen Park! Und niemand vergewaltigte Frauen, wenn er es verhindern konnte! Niemand!
Die Frau sprang auf, rannte an Rashim vorbei und trat dem Rädelsführer so hart zwischen die Beine, dass er sogar in der Bewusstlosigkeit aufstöhnte. Auch die anderen beiden Kerle machten mit ihrem Fuß Bekanntschaft.
Rashim verzog das Gesicht. Aber sie hatten es nicht besser verdient. Sollten sie zu Hause über ihre Adelsfrauen herfallen, statt Hunderte Kilometer weiter südlich zu versuchen, Essoya zu vergewaltigen.
Die Frau hob das Vibromesser auf und betrachtete es nachdenklich, bevor sie es aktivierte.
Ein Surren mischte sich in die Stille der Nacht. Als Rashim erkannte, was sie im Sinn hatte, kühlte sich die Nachttemperatur gefühlt um die Hälfte ab.
»Warte ...«
»Was? Soll ich sie nicht kastrieren?«
Rashim suchte nach Worten.
»Ich ...«
Sie lachte, und es klang trotz der irrealen Situation süß. »Du solltest deinen Gesichtsausdruck sehen.«
Rashim sah sich zwar nicht, aber er fühlte, dass seine Wangen heiß wurden.
»Keine Sorge.« Sie klopfte ihm auf den Oberarm. »Das Ding bringt mir ein paar Hundert Chronners auf dem Schwarzmarkt.« Dann ging sie zu dem Rädelsführer und untersuchte seine Taschen. Münzen und Taschentücher warf sie achtlos weg. Die Chronners – Rashim schätzte sie grob auf eintausend – jedoch hielt sie ihm hin. »Als Dank für dein Eingreifen.«
Rashim machte eine ablehnende Geste und wunderte sich, wie unbeeindruckt sie über die versuchte Vergewaltigung hinwegkam. »Behalte es für die Aufregung.«
Die Frau zuckte mit den Schultern und steckte das wieder abgeschaltete Messer in den hinteren Hosenbund. »Wo ist der Paralysator?«
Wortlos zeigte Rashim zum Gebüsch. Die Frau ging hinüber, bückte sich und tastete unter dem Strauch nach der Waffe. Schließlich zog sie den Strahler hervor. »Sind sicher sechs Monatsmieten.« Danach filzte sie die Hosentaschen der anderen Adelssprösslinge. Sie fand weitere dreitausend Chronners und steckte sie ein. »Willst du vermutlich auch nicht.«
»Nein, danke.«
»Begleitest du mich nach Hause?«, fragte sie.
»Klar.« Nun erst fiel ihm auf, dass ihre Haare nach Gronabnuss rochen. »Aber nur, wenn du mir deinen Namen verrätst.«
»Tahira.«
Eine Fledermaus schwang sich vom Baum hinter ihr in die Luft und flog keckernd über ihre Köpfe hinweg durch die Nacht. Prompt erinnerte er sich an ihr holografisches Namensschild, das sie bei der Arbeit trug. Die Schrift hatte dieselbe blaue Farbe wie ihre Haare.
»Du bist dieser ungeschlagene Käfigkämpfer, richtig?«
Er nickte und verschwieg, dass er mit siebenundfünfzig hintereinander gewonnenen Kämpfen immer noch den Rekord hielt. »Nehmen wir den südlichen Ausgang?«
Sie ließen sie die drei Bewusstlosen hinter sich. Die Polizei zu rufen, ersparten sie sich. Die reichen Eltern hätten die Halbwüchsigen ohnehin mit einem Fingerschnippen aus der Haftzelle geholt. Und auf eine Gerichtsverhandlung brauchten sie als bürgerliche Essoya gar nicht erst zu hoffen, von einer Verurteilung der adligen Täter ganz zu schweigen.
Wäre der Überfall nicht gewesen, hätte es eine idyllisch friedliche Nacht sein können. Weil die Parklampen derzeit gedimmt waren, leuchteten ihnen stattdessen zumeist nur die Sterne den Weg. Kurz begleiteten sie Schnarchgeräusche eines Betrunkenen, der unter einem der Bäume schlief.
»Und was machst du mittlerweile, nachdem du, wie man so hört, vor ein paar Jahren aufgehört hast, den Leuten ungehemmt in die Fresse zu schlagen?«, nahm Tahira das Gespräch wieder auf.
»Oh, wir haben zwar ohne Regeln gekämpft, waren aber immer fair. Sobald einer bewusstlos am Boden lag, war Schluss.«
»Tatsächlich?« Sie blieb stehen und presste die Hände in die Seiten. »Was wart ihr denn für Weicheier?«
»Wenn du das schon für weich hältst, erzähle ich dir lieber nicht von den Gedichten, die wir einander für jeden blauen Fleck geschrieben haben.«
»Und fühlst du auch den Schmerz, so heile ihn mit einem Scherz.«
Er lachte. »Kann man dich mieten?«
»Bin zu teuer.«
»Ich verschulde mich.«
»Bist du überhaupt kreditwürdig, so ganz ohne Kämpfe?«
»Interessante Variante, um mich noch mal zu fragen, welchen Job ich seit meinem Rücktritt ausübe.«
»Mein zweiter Vorname ist hinterhältig.«
»Buchmacher.«
Erneut blieb sie mitten auf dem Kiesweg stehen. An dem Baum hinter ihr wiegte sich das Geburtstagsbanner im Wind.
»Du und Buchmacher?«, staunte sie. »So siehst du gar nicht aus.«
»Was hat mein Aussehen damit zu tun?«
»Na, du entsprichst mit deiner muskulösen Statur, deinen modisch unter den Knien aufgeschlitzten Hosen, deinem hautengen, blauen Hemd und den seitlich rasierten Haaren nicht gerade dem Klischee.«
»Ich werde gern unterschätzt.«
Sie zeigte ihm den erhobenen Daumen. »Das gelingt dir.« Sie ging weiter. »Wieso ausgerechnet Buchmacher?«
»Weniger blaue Flecken, und ich kann es bis ins hohe Alter machen. Und du arbeitest in dem kleinen Laden in der Tutmorstraße?«
»Ich halte mich an die Klischees, denn ich bin eigentlich Schauspielerin.«
»Das heißt, du bist erfolglos. Wie lange versuchst du es schon?«
»Vier Jahre, aber es ist wie eben im Park.« Sie deutete hinter sich. »Gegen die Adelstöchter kommst du nicht an, denn alle interessanten und gut bezahlten Rollen werden mit Hochedlen besetzt.«
Das eiserne Südtor des Parks kam in Sicht. Die Lichter von Tai-Magarat schienen hindurch und verkündeten den Beginn der Hochtechnologiezone der Stadt. Im Park gab es keine Müll-, Garten- oder Polizeiroboter. Die Arkoniden des Viertels hielten die Grünoase selbst in Schuss und bewusst technikfrei. Sogar der Luftraum war gesperrt.
Hinter dem Parkausgang blieb ihnen noch eine Straße als Puffer, bevor sie in die Hektik der Stadt zurückglitten. Am Himmel flogen bereits einzelne, von der positronischen Flugüberwachung in starre Luftkorridore gezwungene Antigravgleiter.
Die Häuserfront, die ihnen die weitere Richtung vorgab, erstreckte sich gefühlt bis zu den Sternen empor. Bei einer Gesamtbevölkerung von zwanzig Milliarden baute man auf einem Planeten, der hauptsächlich aus Ozeanen bestand, auf dem Festland entweder nach unten oder nach oben. Während der Adel mit seinen Trichterbauten die Oberfläche besiedelte, lebte das Bürgertum, die Essoya, mehrheitlich im Untergrund. Es gab nur ein paar über ganz Arkon verstreute Städte, in denen man sowohl hinauf- als auch hinuntergebaut hatte. Dort waren tausend oder mehr Stockwerke hohe Wohntürme keine Seltenheit, denn abseits der weitflächigen Adelsgebiete mit ihren nur vereinzelten Trichterbauten nutzte man jeden Quadratmeter.
Rashim warf einen schnellen Blick auf die Wohnungen vor und über ihnen. Die meisten waren dunkel, nur vereinzelt fiel künstliches Licht in die Nacht. Irgendwo bellte ein Tier, schien aber nicht erfolgreich zu sein, denn es protestierte lautstark weiter. Ein paar jugendliche Nachtschwärmer kamen ihnen grölend entgegen und steuerten auf den Eingang des Wohnblocks zu.
Tahira hielt die Luft an, ballte die Hände zu Fäusten und ging schneller. Sobald die Jugendlichen im Gebäude verschwunden waren, blieb sie stehen, stöhnte und stützte sich an der Wand ab. »Verdammt, diese Mistkerle wollten mich vergewaltigen!« Sie atmete laut und hektisch.
Rashim war völlig überfordert. Sollte er sie in den Arm nehmen oder danebenstehen und warten, bis sie sich beruhigt hatte?
»Dieser verdammte Adel!«, fluchte sie
In den vergangenen Jahren war die Arroganz des Adels wie die Häuserfronten in den Himmel gewachsen. Seit dem Tod des Regenten und der Ablösung von Emthon V. durch Gonozal VII. waren viele Lockerungen und Aufwertungen für Nichtadlige wieder rückgängig gemacht worden. Zusätzlich zu diesen staatlichen Schikanen ließen die Adligen selbst, allen voran die Jugendlichen, keine Gelegenheit verstreichen, um ihre vorgeblich geburtsbedingte Überlegenheit zu demonstrieren. Der daraus abgeleitete Machtanspruch war für sie eine unverrückbare Selbstverständlichkeit.
»Es wäre an der Zeit, etwas zu unternehmen«, stimmte er ihr zu und war damit bei einem seiner Lieblingsthemen angelangt. »Es ist beschämend, wie mit uns umgegangen wird.«
Sie sagte nichts, sondern lehnte weiter an der Wand und atmete vernehmlich und konzentriert. Vermutlich versuchte sie, sich auf diese Weise zu beruhigen. Rashim steckte die Hände in die Hosentasche. Mehr als warten konnte er nicht.
Ein paar Augenblicke später löste sie die Hände von der Wand, streckte sich und knurrte. »Ich hätte sie doch kastrieren sollen!«
»Willst du zurück?«, fragte er in der Hoffnung, dass sie verneinte.
Zu seiner Erleichterung schüttelte sie den Kopf. »Ich würde der Schlange lieber grundlegend den Kopf abschlagen, als ihr bloß das nachwachsende Ende abzuhacken.« Sie gingen weiter. »Ich verstehe einfach nicht, wieso es in all den Jahrtausenden kein einziges Mal zu einer Revolte gekommen ist. Auch für unsere Vorfahren muss diese Unterdrückung unerträglich gewesen sein.«
»Tja, da habe ich zwei Antworten: Einerseits sind wir seit Ewigkeiten so konditioniert.«
»Und andererseits?«
»Wer die Kampfroboter und die Waffen hat, ist im Vorteil.«
»Blödsinn!«, widersprach sie. »Waffen allein helfen dir nicht. Du kannst nicht alle erschießen, wenn sich das Volk erhebt.«
»Erschieß einen Teil, und demonstriere den Willen, weiter zu töten, dann verkriecht sich die Masse.«
»Auch nicht überall. Denk an Terra.«
Rashim hielt nicht viel von diesen Emporkömmlingen. »Was ist mit denen?«
»Dort gibt es genug Beispiele, dass sich das Volk gegen Waffengewalt durchgesetzt hat.«
»Das ist ein einzelner Planet. Und geschichtlich sind sie von uns genauso weit weg wie astronomisch.«
»Ja, aber unsere Geschichte ist gleichbedeutend mit der Geschichte des Adels. Die Geschichte der Terraner hingegen ist eine Geschichte aller.« Tahira spuckte verächtlich aus. »Hast du in der arkonidischen Historie je von einem berühmten Essoya gehört? Von uns gibt es keine kriegsentscheidenden Raumschiffskommandanten, keine heldenhaften Spezialkommandos und schon gar keine systemverändernden Politiker. Von Imperatoren ganz zu schweigen.«
»Die Frage ist, was tun wir dagegen?«
»Krieg«, antwortete sie knapp.
»Ein Bruderkrieg?« Diese Option war ihm nie in den Sinn gekommen. Er setzte auf Gespräche und auf Einigung. »Mitten auf Arkon?«
»Was bleibt uns denn anderes übrig? Wenn wir reden, hört uns der Adel nicht zu. Und wenn sie uns zuhören, lachen sie uns aus.«
»Ja, Gesprächsbereitschaft sieht anders aus.« Seine Gedanken wuselten. »Für einen Bruderkrieg müssten wir uns aber organisieren.«
Sie erreichten die erste Quergasse nach dem Park und standen im Irrsinn. Vor dem Vritra, dem größten Antigravbad des Viertels, lungerten, lehnten und saßen die Jugendlichen, denen die brütende Hitze im Innern zu viel geworden war. Mit Sicherheit waren auch ein paar Drogenabhängige dabei, zumindest lag der süßliche Geruch von Skarif in der Luft. Wann immer sich die Tür des Bads öffnete, drangen dumpfe Bassrhythmen heraus, die sich mit dem Geräuschteppich der Leute auf der Straße verwoben.
Das Antigravbad war ein Erlebnis. Von schwachen Prallfeldern in Form gehalten und sanft bewegt, schwebten in der riesigen Halle auf komplizierten Bahnen große Wasserkugeln schwerelos umher. Die Badegäste sprangen – nackt, mit wasserfester Körperfarbe statt Badekleidung bedeckt – von oben hinein, tauchten, schwammen und wechselten auf unterschiedlich schnellen Traktorfeldbahnen zwischen den nassen Sphären hin und her. Das Wasser wurde von Schallfeldern zur Vibration angeregt und bot eine Art pulsierende Ganzkörpermassage. Das kitzelte zwar an manchen Stellen, aber der Gesamteindruck war einfach toll. Vielleicht sollte er allein deswegen dem Vritra wieder mal einen Besuch abstatten.