Perry Rhodan Neo 332: Weidenburns Weg - Roman Schleifer - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 332: Weidenburns Weg E-Book und Hörbuch

Roman Schleifer

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Beschreibung

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen. Doch dann taucht ein neuer Gegner auf. Er nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem mysteriösen Jungen namens Laumae. Er kann Materie und Energie in tödliche Waffen verwandeln, und das Ziel seiner mörderischen Angriffe ist Perry Rhodan. Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Rhodans Sohn Thomas und seine Freunde spüren ihn zwar auf, werden aber von ihm gefangen genommen. Als Perry Rhodan zu einem Treffen mit seinem alten Freund Atlan reist, lockt ihn Laumae in eine tödliche Falle. Dabei rechnet er allerdings nicht mit WEIDENBURNS WEG ...

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Seitenzahl: 223

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Zeit:6 Std. 34 min

Sprecher:Axel Gottschick
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Band 332

Weidenburns Weg

Roman Schleifer

Cover

Vorspann

1. MODUL

2. Eric Weidenburn – Mitte Juni 2116

3. Eric Weidenburn – Terra, Vergangenheit

4. Eric Weidenburn – Einige Monate später

5. Eric Weidenburn – Mitte Juni 2116

6. Perry Rhodan – Anfang Juni 2116

7. Perry Rhodan – Fünf Wochen später

8. Perry Rhodan

9. Eric Weidenburn – Zwei Wochen zuvor

10. Perry Rhodan – Mitte Juli 2116

11. Atlan da Gonozal

12. Perry Rhodan

13. Perry Rhodan

14. Perry Rhodan

15. Perry Rhodan

16. Eric Weidenburn – Drei Wochen zuvor

17. Perry Rhodan

18. Eric Weidenburn

19. Perry Rhodan

20. Atlan da Gonozal

21. Perry Rhodan

22. Eric Weidenburn

23. Icho Tolot

24. Laumae

25. Perry Rhodan

26. Perry Rhodan

27. Reginald Bull – Solsystem

Impressum

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen.

Doch dann taucht ein neuer Gegner auf. Er nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem mysteriösen Jungen namens Laumae. Er kann Materie und Energie in tödliche Waffen verwandeln, und das Ziel seiner mörderischen Angriffe ist Perry Rhodan.

Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Rhodans Sohn Thomas und seine Freunde spüren ihn zwar auf, werden aber von ihm gefangen genommen.

Als Perry Rhodan zu einem Treffen mit seinem alten Freund Atlan reist, lockt ihn Laumae in eine tödliche Falle. Dabei rechnet er allerdings nicht mit WEIDENBURNS WEG ...

1.

MODUL

»Der Countdown läuft. Die Werte im ultrahochfrequenten Band sind eindeutig. Alpha-Phase. Es hat begonnen.«

Analyse: Ranc Poser, Präliminarien

2.

Eric Weidenburn

Mitte Juni 2116

Laumae wird uns alle töten!

Eric Weidenburn hatte sich schon kurz nach ihrer Ankunft in der Zentrale der STAC auf den Kommandantensessel geflüchtet. Nun atmete er tief durch und versuchte trotz seiner Angst, ruhig und vor allem einsatzfähig zu bleiben.

Obwohl Laumae vor wenigen Momenten Icho Tolot am Leben gelassen hatte, war die Gefahr noch nicht gebannt. Was würde als Nächstes geschehen? Würde Laumae sie alle mit seinen Fähigkeiten töten, die bislang niemand so richtig begriffen hatte?

Weidenburn wusste, dass Laumae mit Energie und Materie in einer Weise arbeitete, die an Magie grenzte. Aber was hieß das genau?

Der Junge mit den kobaltblauen Haaren stand, die Hände in die Hüften gestemmt, in der Mitte des runden Raums und starrte auf Thomas Rhodan da Zoltral und Icho Tolot. Während die beiden den Eindruck machten, als wollten sie Laumae noch einmal angreifen, wirkte der Junge so, als wollte er endgültig zeigen, wer an Bord den Ton angab.

Verdammt, beruhigt euch!

Das Hauptschott der Zentrale glitt auf, und diese Irritation verhinderte, dass Weidenburn seinen Gedanken laut aussprach. Alle wandten sich dem Eingang zu, wo Douc Langur auftauchte. Der Forscher aus der Galaxis M 87, der einem dunkelgrauen, vertikal aufgerichteten Sitzkissen mit vier Beinen glich, kam herein. Die Bewegungen seiner hellroten Greifwerkzeuge muteten für Menschen meist unheimlich an.

Er sieht aus, als habe er in einem anderen Winkel des Raumschiffs gerade ein Massaker angerichtet und wolle das Blutbad nun bei uns fortsetzen, dachte Weidenburn, verdrängte die unwillkürliche Assoziation aber gleich wieder.

»Das kann ich nicht zulassen!«, sagte Langur.

Weidenburn runzelte die Stirn. Was sollte diese Bemerkung, was bezweckte Langur damit? Obwohl er seit der Expedition nach M 87 mit dem Forscher zusammenarbeitete, konnte er Langur abseits der Wissenschaft nicht einschätzen.

»Was kannst du nicht zulassen, Douc?« Tolot neigte seinen Oberkörper Langur zu.

Obwohl der Dreieinhalb-Meter-Koloss für seine Verhältnisse nur geflüstert hatte, schmerzten die Worte in Weidenburns Ohren. Auch Thomas und Laumae verzogen das Gesicht.

»Unautorisierter Triebwerksstart.« Auf einmal erklang die Stimme der Schiffspositronik im halbkugelförmigen Befehlsstand der STAC. Sie übertönte damit Langurs Antwort, die er aus den drei senkrechten Schlitzen oben an der Vorderseite seines Körpers geblubbert hatte.

»Was zum ...?« Weidenburn zuckte zusammen und aktivierte den silbernen Stirnbügel, den er sich längst aufgesetzt hatte.

Der schmale Zweidrittelring funktionierte ähnlich wie die »Simultane Emotio- und Reflex-Transmission« der terranischen SERT-Hauben, verband sein Bewusstsein mit dem Raumschiff und verschmolz ihn gewissermaßen mit den Bordsystemen. Schlagartig war er nicht mehr Eric Weidenburn, dessen Herz wegen des Alarms wie wild schlug, sondern die STAC selbst.

Ich schwebe im freien Fall im Eopsystem, dachte Weidenburn. Und nun springen meine vier Hyperbarieemitter an.

Gleichzeitig war er im Innern der STAC und hörte, wie Tolot seine Frage an Langur wiederholte. Draußen war Weidenburn der große, primäre Emitterring, der rotierend die Zentralkugel des Sternenschiffs umgab und Hyperquantenströme verdrillte. Zwei Wahrnehmungsebenen, die einander überlagerten und sich vermischten, die er gedanklich aber trennen musste, wenn sein Bewusstsein nicht kollabieren sollte.

Innenbords knickten Langurs Beine ein, er ging zu Boden und blieb liegen. Tolot beugte seinen massigen Körper zu ihm hinunter und streichelte mit einem Finger sanft über den Rücken des Forschers.

Weidenburn schaffte es, sich zeitweilig wieder auf den SERT-Stirnreif zu konzentrieren. Er wurde zu der multidimensionalen Interferenz, die sich zehn Millionen Kilometer vor der STAC manifestierte. Dann grenzte er sich ab und zog sich zurück. Die Hyperraumöffnung wuchs auf hundertfünfzig Meter Durchmesser an und pulsierte wie ein Herzschlag.

Eine Frage holte ihn ins Innere des Raumschiffs zurück. Er konnte sie nicht abstellen. Was ist mit Douc Langur passiert?

Ohne sich um Laumae zu scheren, eilte Thomas zu Langur und Tolot. Dort ging er in die Knie und betrachtete den Körper des Forschers aus der Nähe. Toms Hände tasteten über Langurs ledrig wirkende Haut.

Weidenburn musste an seinem Platz bleiben, er konnte nicht helfen. Die Szenerie in der Zentrale hatte sich verändert: Der riesenhafte Haluter und Perry Rhodans Sohn kümmerten sich um den reglosen Langur, während sich Laumae nicht rührte.

Der Junge beobachtete alles mit misstrauischer Miene. Seine Hände schlossen sich zu Fäusten. Offenbar rechnete er mit einem erneuten Angriff.

Er muss doch sehen, dass für die beiden gerade andere Prioritäten gelten, dachte Weidenburn.

Draußen legte sich eine Energieblase mit komplexen fünfdimensionalen Komponenten um die STAC, damit sie in den Hyperraum wechseln konnte. Weidenburn stocherte mit seinen Sinnen in den Positronikkernen des Raumschiffs. Wo ist der Auslöser?, grübelte er fieberhaft. Wer oder was hat den Metagrav aktiviert?

»Was passiert da?« Laumae deutete ins Haupthologramm, das zeigte, was gegenwärtig rings um die STAC geschah.

Weidenburn schob die Innensicht in den Hintergrund und konzentrierte sich auf das Triebwerk der STAC. Er wollte es desaktivieren, schaffte es aber nicht. Seine Sinne nahmen es wahr, intensiv wie eine heiße Flüssigkeit: Die drei Emitterringe fluteten die Energieblase weiter mit Hyperenergie und zwangen das Schiff in eine rasant beschleunigte Vorwärtsbewegung.

Mit einer unaufhaltsamen Wucht, die Weidenburn mit seinem gesamten Körper spürte, wurde das Raumfahrzeug durch den selbst erzeugten Übergang in den Hyperraum gerissen.

Was geschieht hier?, dachte auch er verzweifelt und kämpfte darum, die Kontrolle über das Schiff zurückzugewinnen.

Weidenburn stemmte sich mit aller mentalen Kraft gegen das Flugmanöver. Das Triebwerk der STAC ignoriert mich!, schrie er lautlos. Die Positronikkerne sind still, sie schließen mich aus.

Er schickte einen gedanklichen Befehl nach dem anderen an die drei parallel und redundant arbeitenden Rechnersysteme. Sie gaben keine Antwort, blieben sogar auf mehrfache Nachfrage stumm. Wie war das möglich? Weidenburn kannte die STAC in- und auswendig, jedes Detail der komplexen Bordsysteme. Sie war sein Schiff, er war der unumschränkte Kommandant.

Erneut schickte er Befehle und wurde abgewiesen. Es fühlte sich an, als renne er gegen eine unsichtbare Mauer, die ihm den Weg versperrte.

Jählings stoppte die STAC ohne sein Zutun und blieb einfach im Hyperraum hängen.

Weidenburns Herzschlag setzte für einen Moment aus. Ein solcher Aufenthalt mit Stillstand im Hyperraum kostete extrem viel Energie. Rasch rechnete er nach und erschrak.

In zwei Stunden werden die Energiereserven aufgebraucht sein, dachte er in steigender Panik. Dann werden wir alle sterben.

Er starrte auf die Hologramme in der Zentrale. Er war mental mit dem Schiff vernetzt, eigentlich hätte er es mühelos lenken können müssen. Dennoch war er hilflos.

»Eric!«, dröhnte eine Stimme. Er nahm sie nur am Rand seines Bewusstseins wahr.

Wir hängen im Hyperraum fest, dachte er. Und er hatte keine Ahnung, was er unternehmen sollte, um das Schiff und die Personen an Bord zu retten.

Dagegen war die Gefahr, die von Laumae ausging, vergleichsweise harmlos. Mit dem Jungen konnten sie verhandeln oder auf ihn einreden. Aber Energie konnten sie in einer Schirmblase im Hyperraum weder herbeizaubern noch beschaffen.

Weidenburn übermittelte dem Metagrav-Triebwerk neue Befehlsimpulse, griff jedoch zum wiederholten Mal ins Leere. Er spürte zwar alle relevanten Bordaggregate, war intensiv mit ihnen verbunden, aber sie reagierten auf keine seiner Anweisungen.

Wie um ihn zu verhöhnen, erstarb stattdessen die Rotation des mittleren Emitterrings. Die Hyperquantenströme versiegten ebenso wie zuvor der gesteuerte Vorwärtsschub.

Am liebsten hätte Weidenburn vor Wut und Entsetzen gebrüllt. Das konnte einfach nicht sein!

In unzähligen Stunden hatte er die STAC persönlich entworfen und konstruiert. Er kannte jede Schraube und jede Schweißnaht, und er hatte die Positronikkerne eigenhändig programmiert. Er hatte die Übersicht und kontrollierte mit seinem Stirnreif alles.

Alles!

Trotzdem war er nun machtlos.

Wieder hörte er die Stimme. »Eric!« Es war Icho Tolot.

Weidenburn schreckte auf. Er hatte verdrängt, was sich in der Zentrale abspielte. Seine Versuche, die STAC zu retten, hatten nur wenige Sekunden gedauert – aber ihm war es wie eine Stunde vorgekommen.

»Medoroboter!«, dröhnte Tolot. »Eric, wir brauchen einen Medoroboter. Dringend. Wir kennen uns mit Doucs Physiologie nicht gut genug aus«

Weidenburn schnaufte. Warst du das mit dem Metagrav, Douc? Doch er sprach auch diesen Gedanken nicht laut aus.

Stattdessen forderte er einen Medoroboter an; über seinen Stirnreif erhielt er sofort eine Bestätigung. Abgesehen von der Triebwerksteuerung funktionierte offensichtlich alles.

Erneut schaltete er eine Verbindung zu den externen Aggregateringen. Seine Sinne tasteten sich in die Details des Antriebs, sie erfassten die Energieströme, die durch die feinen Adern des Systems pulsierten. Doch als er modifizierend darauf zugreifen wollte, lief er mit all seinen Befehlen und Lenkimpulsen abermals ins Leere.

Wütend stellte er seine Bemühungen ein. Es ist sinnlos, immer wieder dasselbe zu versuchen, ohne dass das Resultat sich ändert, dachte er frustriert.

Weidenburn kehrte bewusst in seinen hageren Körper zurück, desaktivierte den Kopfbügel und setzte ihn ab. Wie jedes Mal, wenn er sich aus der mentalen Vernetzung mit den Bordsystemen löste, war sein Mund trocken, er hatte Durst und verspürte einen leichten Muskelkater in Armen und Beinen. Zusätzlich juckte ihm die Nase.

Er nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die in einem Fach der Armlehne seines Kommandosessels stets bereitlag. Während er sich die Nase rieb, drehte er sich zu den anderen um.

»Leute, wir sind ...« Weidenburn sagte sich in Gedanken vor, wie er seine Erkenntnisse formulieren sollte, und fragte sich, ob er vielleicht an verzerrter Wahrnehmung litt. »Wir sind offensichtlich im Hyperraum gestrandet.«

Thomas blinzelte und winkte ab. »Das ist unmöglich. Dann wären wir bereits tot.«

»Du irrst, weil die STAC ...«

Bevor Weidenburn zu Ende sprechen konnte, unterbrach ihn Laumae heftig. »Was sagst du da?«

Tolot richtete sich auf, stieg in einer gleitenden Bewegung, die so gar nicht zu dem riesenhaften Haluter passen wollte, über Langur hinweg, streckte einen seiner Handlungsarme aus und zielte auf Laumaes Kopf.

Er hat mit seinen zwei Gehirnen die Verwirrung des Jungen blitzschnell erkannt, dachte Weidenburn. Und jetzt sieht er vermutlich Chancen, ihn doch zu überwältigen.

Dabei war der Haluter vor ein paar Minuten schon mal mit einem Angriff auf Laumae gescheitert. Dank seiner seltsamen Kräfte schien der Junge unüberwindbar zu sein.

Icho, was tust du?, schrie alles in Weidenburn.

Laumaes Oberkörper pendelte zurück, während er gleichzeitig seinen Körper von Tolots Arm wegdrehte. Übergangslos glänzten die Augen des Jungen wie die einer Katze, die nachts in eine Lichtquelle schaut.

Mist, das ist Primat!

Die andere, bedrohlichere Persönlichkeit des Jungen übernahm offensichtlich die Kontrolle über Laumae. Eine überdimensionierte, dunkelgraue Faust erschien in der Luft. Sie flimmerte für einen Augenblick, dann materialisierte sie. Mit fürchterlicher Wucht schmetterte sie gegen Tolots Stirn.

Ungläubig starrte Weidenburn auf den Koloss. Der Haluter taumelte rückwärts, während die Riesenfaust weiterhin auf sein Gesicht einschlug, zweimal, dreimal, dann ununterbrochen. Tolot schaffte es anscheinend nicht, seine Körperstruktur zu verhärten und so die mechanische Gewalt des Angriffs zu kompensieren.

»Laumae, nicht!«, protestierte Weidenburn.

Im Fallen schloss Tolot die drei Augen, sein Körper erschlaffte mit einem überraschten Stöhnen. Noch bevor Weidenburn reagieren konnte, erkannte die Zentralepositronik eigenständig die Gefahr und fing Tolot mit einem Fesselfeld auf. Der Sturz des ohnmächtigen Haluters wurde gebremst, sanft legte ihn das Energiefeld auf dem Boden ab.

Die Hilflosigkeit schnürte Weidenburn die Kehle zu. Er verfluchte sich für seine Inaktivität. Er kam sich wie ein Feigling vor, der seinem Freund nicht beistand. Aber was sollte er tun? Wenn sogar ein mächtiger Haluter scheiterte, konnte ein schmächtiger Wissenschaftler wie er nichts ausrichten.

Laumaes Wangen waren rot. »Nie wieder greifst du jemanden an! Nie wieder!« Noch immer donnerte die Faust auf Tolot hinab. Es krachte und knirschte, vielleicht brachen schon die Knochen.

»Hör auf!«, brüllte Tom. Aber auch er stand nur da und schrie, griff nicht selbst an. Ihm war fraglos ebenfalls bewusst, dass er keine Chance gegen Laumae hatte.

Vier weitere Male hämmerte die Faust auf den Haluter, bevor sie sich spurlos auflöste. Icho Tolot blieb liegen, als sei er schwer verletzt oder gar tot.

Laumae keuchte und starrte auf sein Opfer. »Gute Reise!«

Weidenburn hielt den Atem an. Was würde Laumae als Nächstes tun? Weidenburn hatte die Drohung noch im Kopf: Bevor Douc Langur aufgetaucht und der Schiffsantrieb aktiviert worden war, hatte der Junge gedroht, die nächsten Attacke auf ihn mit dem Tod zu vergelten.

Während Laumae ein paar Schritte auf Tolot zuging, sprang Thomas Rhodan da Zoltral den blauhaarigen Jungen ansatzlos an.

Nicht du auch noch!, schrie es in Weidenburn. Das ist blühender Unsinn, du hast keine Chance!

Doch es war zu spät. Der Junge tänzelte beiseite, Rhodans Sohn sprang an ihm vorbei, verlor die Kontrolle über sich, stolperte und fiel auf Tolot. Thomas stemmte sich auf und wirbelte herum, wollte erneut angreifen, doch erneut hing die künstliche Faust in der Luft. Sie traf ihn mit einem wuchtigen Schlag gegen die Brust.

»Was ...?« Tom röchelte, dann brach er zusammen. Vermutlich hatte er seine Niederlage gar nicht mehr verstanden.

Als Laumae sich zum Kommandosessel drehte, hob Weidenburn die Hände, um seine Friedfertigkeit zu zeigen. Weder wollte er ausgerechnet in dieser Notsituation bewusstlos geschlagen werden, noch wollte er Laumae angreifen.

Laumae musterte ihn lauernd. Über ihm flimmerte die Luft, feine Asche fiel zu Boden. Es war, als wolle er wieder etwas materialisieren lassen, aber er hielt sich noch zurück.

Die bedeutungsschwere Stille wurde vom sich öffnenden Schott unterbrochen. Ein Medoroboter schwebte in die Zentrale, und Laumae entspannte sich. Der blaue Glanz in seinen Augen verschwand, die Pupillen wurde wieder sichtbar.

Weidenburn atmete auf. Wenigstens er war weiterhin handlungsfähig. Vielleicht fand er einen Weg, das Raumschiff wieder in den Normalraum zu bringen. Danach konnte er sich um Laumae und die Bedrohung durch Primat kümmern. Doch was sollte er tun?

Er verspürte ein flaues Gefühl im Magen. War er wirklich Zeuge von Tolots Tod geworden? Er wollte losrennen, wollte irgendwas unternehmen, blieb aber sitzen, verfluchte sich in Gedanken dafür, dass er keine Lösung wusste.

Der Roboter untersuchte zuerst kurz Thomas und verkündete seine Diagnose: »Bewusstlos.« Dann scannte die Maschine den Haluter, mit dem Urteil: »Tot.« Schließlich legte der Roboter einige Medotentakel auf Langurs Körper. Der Forscher reagierte nicht auf die Berührung.

Weidenburn wollte schon vor Zorn schreien, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Am liebsten hätte er sich ebenfalls auf den Jungen gestürzt. Doch Laumae konnte jederzeit die Giftkapsel aktivieren, die er ihm und Tom in den Körper transferiert hatte.

»Du ... Du hast Icho Tolot ermordet!« Weidenburn war so wütend, dass es ihm schwerfiel, diesen Satz auszusprechen. »Was soll das?«

Der Junge zuckte mit den Achseln. »Ich habe euch gewarnt.«

»Er war schwanger!«

»Und?«

»Der Patient hat massiv eingeschränkte Vitalfunktionen«, teilte der Medoroboter mit, der über Langur schwebte. »Ich rate dringend, ihn in eine qualifizierte Medoeinrichtung zu bringen. Ich kann hier an Bord aufgrund seines fremden Metabolismus, über den wir kaum wissenschaftliche Daten haben, nichts für ihn tun.«

»Douc Langur ist vermutlich der Grund, wieso wir im Hyperraum sind!«, sagte Weidenburn. »Weck ihn auf!«

»Das kann ich nicht.« Laumae schüttelte den Kopf.

»Dann bereite dich auf den Tod vor. In zwei Stunden geht uns die Energie aus und werden uns die fünfdimensionalen Gewalten dieser Umgebung vernichten.« Mit einem Sprachbefehl wies Weidenburn die Zentralepositronik an, den Pegelwert des Energievorrats als Großhologramm in die Raummitte zu projizieren. Die anfänglichen hundert Prozent waren bereits auf siebenundneunzig gesunken. »Es ist nur eine Frage der Zeit.«

»Bring uns zurück in den Normalraum!«, forderte Laumae. »Sofort!«

Weidenburn holte tief Luft. Wütend auf den Jungen zu sein, half ihm nicht weiter. Er brauchte einen kühlen Kopf, wenn er das Problem mit dem Hyperraum lösen wollte.

Demonstrativ streckte er die Beine aus und verschränkte die Arme. »Ich habe keine Ahnung, wieso sich der Überlichtantrieb der STAC aktiviert hat. Und ich habe keine Ahnung, wie wir aus dieser Situation herauskommen.«

»Dann finde es heraus!«, schrie Laumae mit verzerrten Gesichtszügen.

»Bei dieser Aufgabe wäre Icho Tolot eine große Unterstützung gewesen. Aber dank dir ...« Weidenburn brach ab. Vorwürfe waren müßig.

»Tolot wird nie wieder jemanden unterstützen«, erwiderte Laumae, nun wieder ohne jegliche Regung in der Stimme. »Das hat er selbst verschuldet.«

»Dann hol wenigstens Tom ins Bewusstsein zurück!«, versuchte Weidenburn es erneut.

»Das ist keine Option.«

»Angst?«

»Reine Vorsicht.« Der Junge strich sich die Haare hinters Ohr. »Rhodans Sohn wird mich immer wieder angreifen. Du hingegen bist ein Intellektueller. Du wirst fraglos versuchen, mich auf Basis der Logik und der Semantik auszuhebeln, aber niemals mit roher Gewalt.«

Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte Weidenburn, diesen intellektuellen Pfad verlassen zu können. Mir fehlen jedoch die körperlichen Voraussetzungen und die Kampferfahrung, machte er sich klar.

»Dann wissen wir, wo die Fäuste enden«, zitierte Weidenburn ein thetisisches Sprichwort seiner Heimatgalaxis, während die Energiepegelanzeige auf sechsundneunzig Prozent fiel.

Laumae sah ihn verständnislos an.

»Wir wissen, woran wir sind«, schob Weidenburn eine einfachere Erklärung nach.

Laumae legte den Kopf schief. »Dir ist es doch nur recht, dass wir im Hyperraum feststecken.« Sein Gesicht verzog sich, eine Falte bildete sich auf der Stirn. »Immerhin willst du verhindern, dass ich Perry Rhodan töte, damit er nicht die große Katastrophe auslöst.« Kurz wirkte er entrückt, dann zeigte er auf Tom. »Wenn wir in einer Stunde immer noch im Hyperraum sind, töte ich Thomas Rhodan.«

»Was redest du da?« Eric Weidenburn richtete sich im Kommandantensessel auf. Mit wenigen Worten hatte Laumae gleich mehrere Themen in den Raum gestellt. »Was löst Perry Rhodan aus?«

»Hörst du schlecht?« Der Junge klang patzig, nicht souverän. Von Primat war nichts zu spüren, auf einmal wirkte er wie ein Jugendlicher.

»Antworte auf meine Frage!«

Laumae verschränkte die Arme, als wolle er mehr Abstand zwischen Weidenburn und sich bringen. Zusätzlich wich er dem Blick des Thetisers aus und stierte auf den Boden. »Das war nur so dahingesagt.« Seine Stimme kippte.

»War es nicht. Im Solsystem hast du dreimal versucht, Perry Rhodan zu töten. Wieso?«

Der Junge biss sich auf die Unterlippe, während er heftig blinzelte. »Weil er das Ende von allem auslöst«, platzte es aus ihm heraus.

»Was heißt das Ende von allem?«, hakte Weidenburn nach. Offenbar war dies das Motiv für Laumaes Anschläge auf Rhodan. Vielleicht bekam Weidenburn nun endlich mehr heraus. »Der Technik, des Sonnensystems, der Menschheit oder der Milchstraße?«

»Genau.«

Weidenburn war verwirrt. »Du weißt, was du da von dir gibst?«

»Ja!«, rief der Junge. »Ich bin ja nicht dämlich.«

Die Pubertät machte ihm anscheinend zu schaffen; die dauernden Stimmungswechsel fand Weidenburn trotzdem anstrengend. Manchmal verhielt sich Laumae wie ein Erwachsener, um ein paar Minuten später zu einem etwa dreizehn Terrajahre alten Jugendlichen zu werden. Möglicherweise hing das aber vor allem mit Primat zusammen, seiner zweiten Persönlichkeit.

Weidenburn fragte sich, ob er die Rechtfertigung des Jungen für seine Taten überhaupt ernst nehmen sollte. Was Laumae sagte, klang absurd. Vielleicht leidet er unter einer schweren Paranoia?, überlegte er. Oder sonst einer Störung. Wie auch immer man so etwas bei einer Multipersönlichkeit nennen mag ... Laumaes Hass auf Perry Rhodan und seine fixe Idee, den Terraner töten zu müssen, wirkten zwanghaft und wie der Ausdruck einer psychischen Krankheit.

»Du glaubst mir nicht«, traf es Laumae auf den Punkt.

»Wundert dich das?«

Der Junge blinzelte. »Egal! Bring uns zurück in den Normalraum.« Er zeigte auf Thomas. »Seine Zeit läuft ab.«

Weidenburn verzog das Gesicht. Mir muss dringend etwas einfallen, wie ich die STAC aus dem Hyperraum bringen kann. Eine offene Frage war indes, wie lange Laumae ihn danach am Leben lassen würde.

Noch war er in Sicherheit, weil der Junge ihn zur Steuerung des Raumschiffs brauchte. Irgendwann würde Weidenburn aber ebenso enden wie Tolotos. Er hatte also im Augenblick nichts zu verlieren.

»Du erpresst mich?«, fragte Weidenburn deshalb spöttisch. »In dieser Situation?« Demonstrativ deutete er in das Hologramm, das die Zeit zeigte, die ihnen noch blieb. »In weniger als zwei Stunden sterben wir mangels Energie.«

»Deshalb wird dich Thomas Rhodan da Zoltrals Tod zusätzlich motivieren. Stell dir vor, ich töte ihn in einer Stunde, und du findest in der zweiten Stunde doch eine Lösung.«

»Du glaubst wahrhaftig, ich will uns hier festhalten und sterben?« Während Weidenburn innerlich den Kopf schüttelte, trommelte er sanft auf die Armlehnen seines Sessels und machte dann eine wegwerfende Handbewegung. »Töte ihn gleich.«

»Was?«

Weidenburn stand auf und trat vom Kommandopodium. Vielleicht verstand es der Junge auf diese Art. »Töte ihn.«

Laumae starrte ihn mit offenem Mund an. Seine Nasenflügel bebten. »Aber ihr Menschen ... Ihr ...«

»Ich komme aus Andromeda. Vergiss das bitte nicht. Ich bin kein Mensch, sondern ein Thetiser.«

Und genau genommen nicht mal das.

Eric Weidenburn empfand meist ein beklemmendes Gefühl im Magen, sobald er an seine leiblichen Eltern dachte: Mirona Thetin und Atlan da Gonozal. Seine Mutter hatte ihre Schwangerschaft vor seinem Vater verheimlicht und Eric als Kleinkind in die Familie von Kota und Sila Weidenburn gegeben. Bei dem erfolgreichen Unternehmerpaar war er bis zu seinem achten Lebensjahr behütet aufgewachsen. Dann waren seine Adoptiveltern bei einem Ausflug einen gewaltsamen Tod durch Piraten gestorben, und Eric hatte eine zweijährige Gefangenschaft über sich ergehen lassen müssen. Dabei hatte er auch selbst einen Tod verschuldet: den von Ivi, einer von nur zwei Personen, die ihm neben seinen Eltern je etwas bedeutet hatten.

Nicht jetzt! Er versuchte, diese Erinnerungen zu verdrängen. Es nutzte nichts, in der Vergangenheit nach Antworten oder Rat zu suchen.

»Warnung! Warnung!« Der Ausruf der Bordpositronik klang alarmiert. »Temporäre Fluktuation der Hyperenergieblase.«

Auch das noch! Weidenburn wirbelte herum und vergaß die Bedrohung durch Laumae. »Zeitdauer?«

»Drei Nanosekunden.«

Weidenburn wuchtete sich in den Kommandantensessel zurück und setzte den Steuerungsstirnreif wieder auf. Er musste den Grund für diesen Störfall rekonstruieren. Die Verbindung mit der STAC klappte auf Anhieb. Seine Gedanken vernetzten sich mit den Bordsystemen. Prompt waren die Messergebnisse mitten in seinem Bewusstsein und sein Bewusstsein war in den technischen Aggregaten des Raumfahrzeugs.

Das Vibrieren des Schiffs fühlte sich an wie der Puls in seinen Adern, während die fließende Energie auf seiner Haut kribbelte, als würden elektrische Ladungen durch seinen Körper geleitet.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter. »Ich will wissen, was du machst!«, verlangte Laumae.

In Weidenburns Bewusstsein war die Innensicht der STAC-Zentrale wie ein Schatten in der viel umfassenderen Gesamtwahrnehmung des Raumschiffs und seiner Umgebung. Laumae war ein zackiger Riss, der an der Oberseite blau schimmerte.

Weidenburn fluchte. Der Junge nervte. Bleib mir vom Leib!, dachte er.

Unwillig wechselte Weidenburn den Bildinhalt des Haupthologramms und präsentierte Laumae die Quintessenz der Messungen und seiner ersten Erkenntnisse – jedoch stark verlangsamt. Niemand, der nicht aktiv SERT-vernetzt war, vermochte mit der Geschwindigkeit eines Emotionauten zu konkurrieren.

Während Laumae die Informationen anstarrte und zu verarbeiten versuchte, wühlte sich Weidenburn bereits tiefer durch die Datenströme und überflog die Interpretation des Zentralerechners. Die Musterpufferung zur Konservierung des vierdimensionalen Resonanzmusters der STAC war zu jedem Zeitpunkt aktiv gewesen und ...

»Was bedeutet das?« Laumae deutete mit dem Arm auf die Datenkolonnen in dem Hologramm und tippte hinein.

Weidenburn seufzte. Eigentlich hatte er keine Zeit für Erklärungen. »Das Hyperenergiefeld, das die STAC umgibt, hat punktuell geflackert.«

Innerhalb des geschlossenen Hyperfelds entstanden unaufhörlich Resonanzmuster, und das lief einwandfrei – zumindest solang die Feldprojektoren mit ausreichend Energie versorgt wurden.

Die Ortungsanalyse des Areals innerhalb der großen Energieblase, mit deren Hilfe die STAC auch in der übergeordneten Dimension des Hyperraums die Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten des Normalraums beizubehalten vermochte, zeigte ebenfalls keinerlei Auffälligkeiten. Alles war, wie es sein sollte, und verhinderte, dass die STAC und die extern angekoppelte DOLAN in den fünfdimensionalen Gewalten den stofflichen Zusammenhalt verloren und im Nichts verwehten.

Eine noch nie gewahrte Formel huschte durch Weidenburns Verstand, und schlagartig hatte er eine Idee. So könnte ich die maximal erreichbare Geschwindigkeit des Metagravs optimieren, dachte er und wunderte sich über sich selbst. Wie kann mein Gehirn ausgerechnet in einer Notsituation ungefragt eine Lösung präsentieren? Eine dynamische Hyperraumblase ...

Neue Messwerte erreichten ihn. Die gefährlichen Fluktuationen waren die erste Konsequenz ihres bewegungslosen Verharrens im Hyperraum. Wohin das führen würde, wusste Weidenburn noch nicht – am Ende stand aber unausweichlich ihr Tod, wenn ihm nicht rechtzeitig etwas einfiel.

»Wo sind wir genau?«, fragte Laumae.

»Es gibt hier kein ›Wo‹«, erwiderte Weidenburn. Der größte Fehler im Umgang mit dem Hyperraum begann bei der Begrifflichkeit. Der Hyperraum war kein Raum. Aber das einem simplen Jugendlichen zu erklären, war sinnlos.

»Im Verhältnis zum vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum ist die Struktur des Hyperkontinuums eine Singularität«, erläuterte er stattdessen und benutzte absichtlich hochtrabende Formulierungen. »Begriffe aus unserem Alltag, also Materie, Zeit, Raum und die mit ihnen verbundenen physikalischen Gesetze können nur bei den hyperphysikalischen Äquivalenten Anwendungen finden, die ins Standarduniversum eintreten.«

»Verstehe.«

»Wirklich?«

»Eine Singularität ist das physikalische Äquivalent einer Division durch null. Damit geht jede Form von Anschaulichkeit verloren. Diese Bezeichnung wird verwendet, sobald eine physikalische Größe unendlich wird oder die physikalischen Gesetze ihre Gültigkeit verlieren. Damit sind Raum, Zeit und Materie eine mathematische Nullmenge.« Der Junge traf es auf den Punkt. »Der Hyperraum ist daher akausal.«

Die Zentralepositronik gab mit optischen und akustischen Signalen erneut Alarm. Die Hyperenergieblase fluktuierte wieder. Diesmal dauerte es bereits sieben Nanosekunden. Rasch rechnete Weidenburn hoch, wann das schützende Energiefeld bei dieser Intervallprogression zusammenbrechen würde, und fluchte. Er konnte den Countdown vergessen, der sich auf die Energiereserven bezog.

»Uns bleiben noch fünfzig Minuten«, verkündete er laut. Langsam wurde er ernsthaft nervös.

Der Junge biss sich auf die Lippen und fuhr mit der rechten Hand mehrmals beunruhigt über den Oberschenkel. »Tolot wäre bei diesem Problem in der Tat hilfreich gewesen«, murmelte er. Sprach er dabei mit der anderen Persönlichkeit in seinem Innern?

»Kannst du bitte still sein? Ich muss nachdenken!«