Personalmanagementstrategien von Krankenhäusern - Gunhild Küpper - E-Book

Personalmanagementstrategien von Krankenhäusern E-Book

Gunhild Küpper

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Beschreibung

Krankenhäuser und Universitätsklinika befinden sich in einem massiven Transformationsprozess. Ein Paradigmenwechsel findet statt, der die Grundfesten des deutschen Krankenhauswesens auf den Kopf stellt. Neben "äußeren" Ereignissen, wie Fusionierungen oder Aufkäufe, finden auch nach "innen" große Veränderungen statt: Hier sind u. a. der Abbau von alten Strukturen und die Etablierung neuer Rollen zu nennen. Erneuerung kann aber nur gelingen, wenn die Mitarbeitenden aktiv in diese Prozesse eingebunden werden. Der Schlüssel für eine gelingende Transformation liegt hier bei der Führung und spezifischen Personalmanagementstrategien, welche anhand praxisorientierter Ansätze vorgestellt werden.

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Inhalt

Cover

01_Küpper_Titelei

Geleitwort

Vorwort der Autorin

1 Einführung

2 Rollenverteilung und anstehende Aufgaben

2.1 Rollenklärung der Protagonisten

2.2 Führung und Leadership

2.3 Rolle der Krankenhausleitung

2.4 Die Rolle der Betriebs- und Personalräte

2.5 Aufgaben der Personalabteilung

2.6 Aufsichtsräte müssen unterstützen

2.7 Rolle der externen Beratung

3 Vision, Mission, Leitbild und Werte

3.1 Warum Zukunftsentwürfe wichtig sind

3.2 Gemeinsame Werte bringen einen Schritt weiter

3.3 Das Konzept Leitbild-Management

4 Kreative und konsequente Umsetzung

4.1 Masterplan für die PE-Projekte

4.2 Transparenzkultur: Überzeugungsarbeit leisten

4.3 Personelle Erneuerung im operativen Management

5 Zuständigkeiten und Verantwortung

5.1 Organigramme geben Struktur

5.2 Den Rahmen setzen

5.3 Denken und Handeln in Prozessen

6 Kompetenz-Check: ein qualitatives und quantitatives Check-up

6.1 Kompetenzbedarfsanalyse: Wofür welche Mitarbeitenden?

6.2 Zuständigkeiten und Verantwortung

6.3 Neue Rollen und Führungsstrukturen müssen her

7 Personalentwicklungsinstrumente in der Transformation

7.1 Das Potenzialgespräch: Mitarbeiterbindung und Nachwuchsförderung

7.2 Delegation und Kontrolle: Mitarbeitergespräche als Steuerungsinstrument

7.3 Kennzahlen: Ist und Soll für alle sichtbar machen

7.4 Arbeitswelt im Umbruch: Das Neue gestalten

8 Epilog – Worauf es ankommt: Führung und Nachhaltigkeit

Stichwortverzeichnis

Literaturverzeichnis

Kohlhammer

Die Autorin

Dr. Gunhild Küpper lebt in Köln. Sie ist seit rund 30 Jahren selbständige Unternehmensberaterin im Gesundheitswesen. Sie hat Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal und an der San Diego State University in Kalifornien, USA, studiert. Im Fach Arbeitssoziologie hat sie promoviert. Seit 25 Jahren ist sie Mitglied im Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen und dort als »Certified Management Consultant« zertifiziert. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Beratung und Begleitung komplexer Entwicklungs- und Umstrukturierungsprozesse in Krankenhäusern und Universitätskliniken. Zahlreiche Bücher und Fachaufsätze sind von ihr veröffentlicht (www.kueso.de).

Gunhild Küpper

Personalmanagementstrategien von Krankenhäusern

Erneuerungsprozesse wirkungsvoll unterstützen

Verlag W. Kohlhammer

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1. Auflage 2024

Alle Rechte vorbehalten© W. Kohlhammer GmbH, StuttgartGesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:ISBN 978-3-17-044871-1

E-Book-Formate:pdf:ISBN 978-3-17-044872-8epub:ISBN 978-3-17-044873-5

Geleitwort

Die Transformation der Gesundheitswirtschaft ist längst überfällig und zwingend notwendig geworden. Bei aller Komplexität der Herausforderungen: Diesen Umbruch sollten wir als Chance begreifen. Denn neben den strukturellen Veränderungen, wie die sektorenübergreifende Versorgung, die Stärkung der ambulanten Versorgung und die Reform der Krankenhausstruktur, heißt es auch, Abschied von historisch geprägten starren Hierarchien zu nehmen. Eine Unternehmensführung, die multiprofessionell und auf Transparenz und Kommunikation ausgerichtet ist, ermöglicht Teilhabe und ist Teil des Veränderungsprozesses, alte Strukturen aufzubrechen. Durch einen meiner Meinung nach notwendigen Neuzuschnitt von Aufgaben- und Verantwortungsbereichen verschiebt sich der Fokus von einer reinen Konzentrierung auf den Arztdienst hin zu multiprofessionellen Versorgungsteams – ganz im Sinne der Patient:innen. Auf diese Weise kann auch Digitalisierung, und damit eine stete Weiterentwicklung der technischen und digitalen Möglichkeiten der Patientenversorgung und der Einsatz innovativer Technologien im Krankenhaus gelingen.

Es ist heute wichtiger denn je, Führungspersönlichkeiten im Unternehmen zu haben, die eine Vision haben, d. h., lohnenswerte, realistische Ziele verfolgen und die als Teamplayer Vorbild für ihr Team sind. Es braucht Leadership-Persönlichkeiten, die ihre Mitarbeitenden inspirieren, motivieren und damit Raum für Kreativität, Sinnerfüllung und Wandel schaffen. Gleichzeitig dürfen Führungsqualitäten wie Organisationsfähigkeit und Steuerung nicht vernachlässigt werden. Wie oft stehen drängende, tagesaktuelle Herausforderungen im Vordergrund, wie schnell verschiebt sich der Fokus weg von Strategien für eigentlich benötigte längerfristige Lösungen!

Mit dem Team im direkten Austausch zu sein, eine Haltung zu haben, einen Rahmen zu setzen, schafft ein erfolgreiches Arbeitsumfeld des individuellen und gegenseitigen Wachstums. Dabei geht es beispielsweise um den Informationsaustausch zu aktuellen Themen im Team, um persönliche Gespräche zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten oder auch um die regelhafte Etablierung von Laufbahnentwicklungsgesprächen; es geht um eine ganz pragmatische, am Menschen orientierte Ausgestaltung der zukünftigen Arbeitswelt. Auf diese Weise können Talente gefördert und Mitarbeitende im Krankenhaus gehalten werden. Ein wichtiger Aspekt der Mitarbeiterattraktivität von Krankenhäusern und damit mittlerweile auch eine klare wirtschaftliche Notwendigkeit.

Eines ist doch ganz sicher – die Menschen im Unternehmen sind für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich. Ob Erneuerungsprozesse wirkungsvoll gelingen, hängt maßgeblich von der Strategie im Personalmanagement ab.

Daher freut es mich, dass Sie als Leser:innen dieses Buches ein Interesse daran haben, Erneuerungsprozesse wirkungsvoll zu unterstützen. Gunhild Küpper, Autorin des Buches, schildert, worauf es in der Führung ankommt – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Das Ihnen vorliegende Buch ist ein praktischer Ratgeber, ein Leitfaden für die alltägliche Arbeit, der aufzeigt, wie die Transformation gelingen kann. »Echte Leader haben eine Vision«, wie auch John Paul Kotter, Professur Führungsmanagement der Harvard Business School, in seinen wegweisenden Werken zum Veränderungsmanagement schreibt. Das Buch liefert Ihnen hilfreiche Anregungen, um Ihre eigene Vision für eine zukünftige, moderne Arbeitswelt zu schärfen.Echte Leader sind gefragt!

Ihre Andrea Schmidt-RumposchPflegedirektorin | Vorstand Universitätsmedizin Essen

Vorwort der Autorin

Dieses Buch ist mir ein Herzensanliegen. Als Beraterin in Krankenhäusern und Universitätskliniken werde ich sehr häufig von meinen Kunden geholt, wenn »Nichts mehr geht«. Krankenstände steigen ins nicht mehr Vertretbare, vermehrt passieren unerwünschte Ereignisse, Friktionen zwischen den Berufsgruppen nehmen zu, Mitarbeitende fallen in alte Rollenbilder zurück, adäquater Personalersatz ist nicht zu finden oder die gewünschten Effekte, wie Minimierung der Wartezeiten, treten nicht ein. Veränderungen haben stattgefunden, nur mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern »da klappt es nicht so richtig«.

Diesen Reader habe ich als Anleitung für die Praxis geschrieben. Personalmanagementstrategien, die bei Erneuerungsprozessen positiv greifen und die gewünschte Transformation gestalten, habe ich hier zusammengetragen. New Work-Elemente kommen dabei auch zum Einsatz.

Für alle, die Entscheidungsträger:innen in Krankenhäusern sind und sich mit Transformations-Konzepten befassen, ist dieses Buch ein praktischer Ratgeber. Aber auch Change-Management-Beraterinnen und -Berater können hier für ihre Arbeit nützliche Anregungen finden.

1 Einführung

Der Wirtschaftszweig Gesundheitswesen ist in einem massiven Umbruch. Insbesondere Krankenhäuser und Universitätskliniken sind seit einigen Jahren damit befasst, sich komplett neu aufzustellen: Umfirmierungen, Fusionen, Aufkäufe und eine Vielzahl von Veränderungen haben bereits stattgefunden. Hier ist durchaus von einem Paradigmenwechsel zu sprechen, der die Grundfesten des Deutschen Krankenhauswesens auf den Kopf gestellt hat. So hat das Land Hessen bereits 2007 seine Universitätskliniken Gießen und Marburg an die Rhön Kliniken AG verkauft und damit die Möglichkeit der Privatisierung von Unikliniken eröffnet. Die Fusionierung der Städtischen Kliniken Köln mit dem Universitätsklinikum ist ein lokaler Diskussionsdauerbrenner. Viele ehemals Städtische Krankenhäuser sind heute gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder gehören zu einem Klinikverbund, wie das Hellmig Krankenhaus in Kamen. Medizinische Versorgungszentren mit neuen Möglichkeiten der ambulanten Patientenversorgung und der Kooperation mit niedergelassenen Ärzten entstehen seit einiger Zeit.

Neben diesen »äußeren« Ereignissen haben mit dem Ziel der Kosteneinsparung auch nach »innen« umwälzende Veränderungen gegriffen: Bereiche wie Beschaffung, Logistik, Gastronomie oder Reinigung werden als GmbH ausgelagert. In vielen Krankenhäusern sind bereits Pflegestationen zu Organisationseinheiten zusammengeführt worden. Alte Strukturen wurden abgebaut. Damit verknüpft haben Personalentlassungen und Veränderungen bei den Rollen und Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stattgefunden. Als größte Beschäftigtengruppe ist hiervon insbesondere die Pflege betroffen.

Privatisierung, Sanierung, Reorganisation und Personalreduzierung haben mit dem Anspruch, eine kostengünstige und professionell bessere Krankenversorgung zu erbringen, dazu geführt, dass Ablaufprozesse in den Krankenhäusern positiv verändert wurden. Die Patientenverweildauern sind deutlich zurückgegangen1 und neue Rollen mit anspruchsvollen Aufgaben für die Mitarbeitenden entstanden: Controller, QM-Beauftragte, Case Managerin, OP-Manager, Pflegefachassistentin, Physician Assistent, DRG-Kodierer, pflegefachliche Leitung sind hierzu Beispiele.

Diese umwälzenden Veränderungen sind längst nicht abgeschlossen: Die Gesundheitsbranche ist nach wie vor eine Wachstumsbranche. Damit dies gelingt, ist Transformation unabdingbar, und ein Ende ist noch nicht in Zeitangaben zu benennen.

Die Produktivitätssteigerungen sind in den Krankenhäusern notwendig, weil die Kosten seit Jahren sehr viel schneller steigen als das Budget. So ist von der Politik angedacht, nicht mehr nur für behandelte Fälle, sondern auch für bereitgehaltene Kapazitäten als Krankenhaus Geld zu bekommen. Nicht zuletzt wird die Krankenhausreform, die ab 2024/25 in Kraft treten soll, für alle Beteiligten viel Neues im Krankenhaussektor mit sich bringen.

Unabhängig davon werden langfristig Kliniken ziemlich sicher mit immer weniger hochqualifizierten Ärzten und Pflegekräften auskommen müssen. Man geht davon aus, dass den Krankenhäusern rund eine halbe Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den nächsten Jahren verloren gehen. Insofern sind Handlungsfelder, die den Blick auf Innovation richten und zur Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft beitragen nur logisch: Strukturveränderung und Kompetenzbündelung sind hier – bisher – die zentralen Strategien.