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Ein fröhliches Kinderbuch über Freundschaft, Familie und die Kunst, aus allem das Beste zu machen
Dieses Buch über die beiden besten Freundinnen Millie und Juna ist die ideale Lektüre für Kinder ab 10 Jahren. Die spaßigen Abenteuer der beiden Mädchen eignen sich auch als perfektes Geschenk für Kinder ab der 4. Klasse.
Alles ist möglich – mit Mut, Spezialsoße und einer allerbesten Freundin!
Juna Pfeff und Millie Minze sind beste Freundinnen. Auch wenn sie so verschieden sind wie Feuer und Wasser: Niemand kann die beiden auseinanderbringen und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, dann ziehen sie das auch durch!
Ihr aktuelles Projekt: Rosi retten. Rosis kleine Imbiss-Bude ist eine echte Oase. Hier kann man in Ruhe über nervige Lehrer und doofe Klassenzicken reden und dabei leckere Pommes mit der leckersten Spezialsoße überhaupt essen. Und als gratis Zugabe gibt es Rosis unverwechselbar schrullige und warmherzige Lebensweisheiten obendrauf.
Doch die liebenswerte Rosi hat Mietschulden. 2.500 Euro! Und darum flattert ihr eine Kündigung ins Haus. Für Millie und Juna steht fest: Sie müssen Rosi helfen und das Geld besorgen. Denn ein Leben ohne Rosis “Heiße Ecke” ist für Millie und Juna nicht vorstellbar. Vielleicht können Rosis Sohn Rocco und sein liebeskranker zahnloser Kampfhund Romeo helfen ...?
Über das Buch:
Ein humorvolles Abenteuer für alle Abenteurer:innen ab 10 Jahren von der unvergleichlichen Kinderbuchautorin Sarah Welk.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
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… mit Kinderbüchern für pures Vergnügen!
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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe München 2022
© 2022 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, D-80801 München
Alle Rechte vorbehalten
Text: Sarah Welk
Covergestaltung: Sandra Taufer, München, unter Verwendung von Illustrationen von Thorsten Saleina und Vignetten von © Shutterstock/Kateryna Skorokhod, Irina
Vaneeva, krisArt, Bibadash und © Wilde Mae Studio/Creativemarket
Innenvignetten: Thorsten Saleina, S.109 Vignette von © Shutterstock/Lumitar
Lektorat: Ulrike Hübner
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Autoren- und Projektagentur
Gerd F. Rumler, München
ISBN eBook 978-3-8458-5173-0
ISBN Printausgabe 978-3-8458-4594-4
www.arsedition.de
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
Für Mila, Martha und Mats. Und für Jonas.
(Grüße an Jacky,
den liebsten Kampfhund aller Zeiten!)
Cover
Titel
Impressum
Widmung
Dieses Tagebuch gehört: Millie Minze
10. Juni
11. Juni
12. Juni
21. Juni
22. Juni
23. Juni
24. Juni
25. Juni
26. Juni
27. Juni
Die Autorin
Dieses Tagebuch gehört:
Millie Minze
WARNUNG DES TODES!
Wer das hier aufgemacht hat, klappt es jetzt SOFORT WIEDER ZU! Das sieht nämlich nur aus wie ein Matheheft, in Wahrheit ist es aber MEIN TAGEBUCH. Und alles, was hier steht, ist ABSOLUT GEHEIM.
Unterschrift:
Millie Minze
(NICHT!! UMBLÄTTERN!!!)
Bevor ich jetzt mit meinem neuen Tagebuch anfange, kommt erst mal mein Steckbrief:
Name:
Millie Minze (irgendwie denken immer alle, dass das mein Spitzname ist, aber ich heiße wirklich so. Also Millie, weil Mama und Papa mich so genannt haben. Und Minze, weil das Mamas Nachname ist. Papa heißt Bröker, die waren nämlich gar nicht verheiratet, auch nicht, bevor sie sich getrennt haben. Aber ist ja auch egal jetzt).
Alter:
12
Hobbys:
Mit Pfeffer treffen (also in echt natürlich Juna. Das ist meine beste Freundin). »Durm, der Wurm« spielen (am Computer). Hunde. Tagebuch schreiben.
Ich hasse:
Vollkornbrot. Mathe. Und Physik. Aber Mathe noch mehr. Übrigens hat Mama mir gestern eine ZEHNERPACKUNG Mathehefte vom Einkaufen mitgebracht, keine Ahnung, was das sollte.
Vielleicht dachte sie, dass ich dann AUS VERSEHEN Mathe übe, wenn mir langweilig ist und sie bei der Arbeit im Krankenhaus (hi, hi. Also eher fällt unser ganzes Haus um. Aber ich kann die Hefte ja auch einfach als Tagebuch nehmen).
So sehe ich aus (ich bin die Linke):
Auf dem Foto bin ich noch ziemlich klein. Erst zehn oder so. Und das da neben mir ist Pfeffer, also Juna, meine ich.
Da kannten wir uns glaube ich noch gar nicht so lange. Wir sind nämlich erst in der Fünften auf die gleiche Schule gekommen und zufällig saß Juna am ersten Tag neben mir. Und dann mussten wir alle unsere Namen sagen und Juna hat »Juna Pfeff« gerufen. Da hat Herr Flöter geantwortet (das ist unser Mathelehrer): »Passt ja. ›Pfeff‹ und ›Minze‹ nebeneinander.«
Erst habe ich das überhaupt nicht geschnallt, aber dann doch, weil Juna mich nämlich angegrinst und gesagt hat: »Pfeff-er-und-Minze, cool.«
Auf jeden Fall sind wir jetzt beste Freundinnen, und Pfeffer und Minze sind unsere Spitznamen und gegenseitig nennen wir uns immer so. Wir haben sogar ein geheimes Freundinnen-Kennzeichen: Pfefferminz-Kaugummi.
Nur nicht im Unterricht und vor allem nicht bei Herrn Flöter. Der dreht bei Kaugummi nämlich komplett durch.
PS: Die Eltern von Juna sind übrigens auch geschieden. Sie wohnt aber bei ihrem Vater, und der heißt auch Pfeff − klar eigentlich.
15 Uhr
Urrrgs. Also das ist jetzt ziemlich doof von mir (weiß ich selber), aber ICH SCHAFFE ES EINFACH NICHT!! Dabei muss ich ja
1. Nur das Glas umkippen.
2. ZACK, schon ist alles erledigt.
Und dann kann Bella-Grace uns mal gernhaben, sagt Juna und sich ihre Mathearbeit als Lockenwickler in die Haare knoten. Oder sie am besten vielleicht gleich vor Wut aufmampfen, sagt Juna.
17.10 Uhr
Also ich habe jetzt noch mal Juna angerufen.
»Sollen wir das wirklich machen, Pfeffer?«, habe ich gefragt.
»Mann, Minze«, hat sie da gestöhnt. »Jetzt stell dich nicht immer so an!«
Und dass eine Mathearbeit in Wahrheit ja auch nur ein blöder Zettel ist, hat sie gesagt, und mit Zetteln kann alles Mögliche passieren.
»Die können ins Klo fallen oder vom Hund gefressen werden oder es kippt eben mal was um, und dann kann nicht mal mehr Herr Flöter sie lesen«, hat Juna gesagt.
Und dass wir doch alles besprochen haben und dass das jetzt sein muss, oder ob ich vielleicht lieber sitzen bleiben möchte und die siebte Klasse noch mal wiederholen.
Und das will ich natürlich nicht. Okay, ich mache das jetzt einfach.
Ich kippe das ganze Kunstblut über meine Mathearbeit.
Oh mein Gott, ich glaube, ich werde ohnmächtig.
17.13 Uhr
Eigentlich wollte ich bei 120 Sekunden die Augen zukneifen und das Glas umschubsen, aber jetzt sind es auf meinem Handy schon 162 Sekunden und ich sitze hier immer noch.
17.14 Uhr
Okay, ich schreibe jetzt glaube ich doch erst mal auf, was überhaupt passiert ist und WARUM ich das mit dem Glas machen muss.
Also: Das Problem ist, dass ich in Mathe nicht so gut bin. In Physik auch nicht, da kriege ich ganz sicher eine Fünf. Insgesamt sieht mein Zeugnis so aus:
Sport:
1
Kunst:
1
Physik:
5
Alle anderen Fächer:
4
Mathe:
4- oder 5
Und das heißt: Wenn ich in Mathe nicht wenigstens eine 4- im Zeugnis kriege, muss ich das Schuljahr wiederholen und bin noch ein GANZES JAHR in der Siebten.
Und zwar ohne Juna, die bleibt nämlich nicht sitzen. Im Notfall würde sie das schon noch hinkriegen, hat Juna gesagt, wenn sie ab jetzt einfach gar nichts mehr macht, bekommt sie vielleicht irgendwo noch eine Sechs, und dann könnte sie mit mir zusammen die Klasse wiederholen. Und das ist es ihr auf jeden Fall wert, hat Juna gesagt.
Aber besser wäre es natürlich, wenn ich versetzt werde, und dafür brauche ich im Zeugnis unbedingt eine Vier in Mathe.
Leider habe ich die erste Arbeit verhauen (Herr Flöter hat sogar druntergeschrieben: Falls das ein Scherz sein sollte, Millie, NICHT LUSTIG! Du weißt doch wohl, was 3 x 6 ist?? Note: 5- -. Und natürlich weiß ich, was 3 x 6 ist, das weiß ja jedes Baby, aber irgendwie hatte ich beim Test einen Denkfehler und habe deshalb AUS VERSEHEN 24 geschrieben).
So. Und deshalb musste ich vorgestern bei der zweiten Klassenarbeit also UNBEDINGT eine Drei schaffen. Ich habe aber noch nie in meinem ganzen Leben eine Drei in Mathe gehabt. Und deshalb hat Juna gesagt, es gibt nur eine Lösung: Ich muss die ganze Klassenarbeit bei Bella-Grace abschreiben, die sitzt in Mathe nämlich neben mir und ist richtig gut.
»Ein paar kleine Fehler musst du natürlich einbauen, damit Herr Flöter nicht misstrauisch wird«, hat Juna geflüstert und mir dabei so verschwörermäßig mit einem Auge zugezwinkert.
Und erst habe ich das gar nicht verstanden, aber dann doch, weil Bella-Grace schreibt immer nur Einsen und ich nur Fünfen, und das würde sonst ja sofort auffallen.
Freiwillig hätte Bella-Grace bei dem Plan natürlich niemals mitgemacht, und deshalb hat Juna zu ihr gesagt, wenn sie, also Bella-Grace, mich nicht abschreiben lässt, dann verrät sie, also Juna, Herrn Flöter, dass Bella-Grace in ihn verliebt ist.
Und dann hat echt alles SUPER geklappt, Bella-Grace hat mir bei der Arbeit sogar heimlich ihr Blatt rübergeschoben, damit ich alles genau lesen kann, und ich konnte kaum glauben, dass sie auf einmal so nett zu mir ist.
Tja. Und jetzt kommt der Knaller.
Heute war Herr Flöter auf einer Fortbildung, und deshalb mussten wir unsere Mathearbeiten im Sekretariat abholen.
Und da schiebt mir Frau Krünke mein Heft über den Tresen und ich habe eine 3-! Ich habe so gestrahlt, dass Frau Krünke sogar zurückgelächelt und gesagt hat: »Na, da freut sich aber jemand.«
(Und dabei ist die sonst immer motzig. »Die sperrt auch Kinder, die im Flur rumschreien, in den Kopierraum«, hat Juna mal erzählt. »Echt jetzt. Und dann schmeißt die denen nur ab und zu ein kleines Hähnchenbein rein, damit die nicht verhungern.« Aber das ist natürlich Quatsch, da würden ja sofort die Eltern anrufen.)
Aber dann laufen Juna und ich die Treppe nach unten ins Foyer, und dort steht Bella-Grace und flötet: »Na, Millie-Pillie? Zufrieden?«
Und ich sage sogar noch: »Total super, Bella-Grace, echt, vielen Dank!«
Und da zieht Bella-Grace eine Grimasse und ruft: »Du bist geliefert, Millie-Pillie! Oder glaubst du ernsthaft, dass ich dir freiwillig helfe? Oder mich von der da erpressen lasse?«
Und dabei hat sie mit so einem ganz spitzen Finger auf Juna gezeigt.
»Hä?«, habe ich geantwortet, weil ich ehrlich gesagt überhaupt nichts kapiert habe. Und dann hat Bella-Grace mir ihren Zeigefinger in die Brust gebohrt und gezischt, dass sie bei Aufgabe Nummer vier absichtlich einen DICKEN Fehler eingebaut hat. Und dass sie damit Herrn Flöter beweisen wird, dass ich von ihr abgeschrieben habe. Und dass sie gleich morgen zu ihm gehen und alles erzählen wird.
»Und wenn der die Arbeiten vergleicht und sieht, dass du bei Nummer vier auch 5432,11 statt 1234,55 geschrieben hast, glaubt er mir alles und du kriegst eine Sechs«, hat Bella-Grace geflötet. »Das war’s für dich, Millie-Pillie! Bye-bye und viel Spaß in deiner neuen Klasse!«
Dann hat sie sich zu Juna umgedreht und gezischt: »Beim nächsten Mal besser zweimal überlegen, bevor du dich mit mir anlegst.« Und schon ist sie abgerauscht.
»Du hinterhältige Pinselschnepfe!«, hat Juna ihr nachgeschrien. »Das kriegst du wieder!« Aber Bella-Grace hat nur gewunken wie so eine Prinzessin und dabei auch noch gegrinst.
»Oh Mann«, hat Juna gemurmelt und mich von der Seite angeguckt. »Du hast nicht zufällig bei Aufgabe vier absichtlich einen Fehler eingebaut, Minze? Dann kann die blöde Kuh nämlich GAR NICHTS beweisen.«
Aber leider habe ich meine Fehler bei Aufgabe eins, drei und fünf eingebaut. Aufgabe vier habe ich genau so abgeschrieben, wie sie auf dem Blatt von Bella-Grace stand.
»Dann müssen wir das Problem anders lösen«, hat Juna gesagt und die Nase kraus gezogen. »Keine Angst, Minze. Das kriegen wir schon wieder hin.«
Tja, und deshalb muss ich jetzt Kunstblut über meine Mathearbeit kippen, denn dann sind alle Beweise vernichtet, sagt Juna, und nicht mal Herr Flöter kann irgendwelche Fehler vergleichen.
Und danach muss ich nur noch meine rechte Hand verbinden und Herrn Flöter erklären, dass ich mich richtig doll geschnitten habe und sogar fast ohnmächtig geworden bin und deshalb
1. das ganze Blut LEIDER-LEIDER auf meine Mathearbeit gelaufen ist und ich
2. wegen meiner verletzten Hand die Arbeit bis zur Zeugniskonferenz auch nicht noch einmal schreiben kann.
Das klappt hundertpro, sagt Juna. Und ich soll mir keine Sorgen machen. Also ich weiß nicht.
17.55 Uhr
Ich hab’s getan. Und es hat alles funktioniert, die Zahlen sind verlaufen und das Blatt ist so richtig braun-rot. Ich habe die Arbeit jetzt zum Trocknen auf die Heizung gelegt.
21.10 Uhr
Upsi. Mama ruft mich. Also besser gesagt, sie schreit in der Küche rum: »Also das glaube ich jetzt ja nicht. Millie!! Kommst du bitte mal hierher? UND ZWAR AUF DER STELLE!«
21.28 Uhr
»Millie«, hat Mama gesagt, als ich in die Küche gekommen bin. »WAS IST DAS BITTE?« Und dabei hat sie mit beiden Zeigefingern ganz hektisch durch die Luft gepikst, und zwar mit dem rechten zum Herd und mit dem linken zur Spüle und dann zum Fußboden und dann zum Kühlschrank und danach alles wieder von vorne.
»Hä?«, habe ich geantwortet. »Mama, das sieht ein bisschen komisch aus. Als wenn du mit den Fingern Würmer aufspießen willst.«
»Was?!«, hat Mama gejapst und mit dem Fingergepikse aufgehört. »Wieso denn Würmer?«
»Wie in dem Computerspiel«, habe ich geantwortet. »Durm, der Wurm.«
Das ist mal wieder typisch, dass Mama das nicht verstanden hat, dabei ist »Durm, der Wurm« mein Lieblingshobby. Bei dem Spiel hat man in jeder Hand einen Controller, und damit muss man ganz schnell durch die Luft boxen und Würmer auf dem Bildschirm schnappen. Das klingt jetzt ziemlich bekloppt, aber in Wahrheit ist das echt lustig.
»MILLIE!«, hat Mama da aber geschrien und ihre Handknöchel sind ganz weiß geworden und sie hat sogar mit dem Fuß aufgestampft. »Wir reden jetzt nicht über Computerspiele! Ich will wissen, WAS DAS IST!«
Und das ist auch mal wieder typisch, weil Mama hat ja nach »Durm, der Wurm« gefragt. Aber egal.
»Blut«, habe ich deshalb nur gesagt und mit den Schultern gezuckt. »Das sieht man doch.«
»Blut?«, hat Mama ganz ungläubig geflüstert und die Augen aufgerissen.
»NEIN«, habe ich da schnell gerufen, »Mann, Mama, kein echtes Blut natürlich. Kunstblut. Das habe ich selber gekocht. Und jetzt reg dich nicht so auf, ich mach hier gleich noch sauber.«
»Millie«, hat Mama gestöhnt und sich auf einen Stuhl fallen lassen und ganz kurz die Hände vors Gesicht geschlagen. »Meine Güte. Ich habe echt einen Schreck gekriegt. Eigentlich hatte ich heute genügend Theater im Krankenhaus. Warum muss das Drama hier zu Hause immer direkt weitergehen?«
Aber das ist jetzt natürlich Quatsch, weil ich habe ja überhaupt kein Drama gemacht, sondern nur Mama.
Na ja, zum Glück war Mama danach so erleichtert, dass sie fast gar nicht mehr sauer war.
Also auch nicht, als ich ihr erzählt habe, dass ich mir für das Kunstblut ein You Tube-Tutorial angeguckt habe, denn eigentlich will Mama nicht, dass ich so viel im Internet bin, wenn sie bei der Arbeit ist. Und You Tube findet sie richtig blöd, und sie hat mir auch verboten, irgendwelche Anleitungen auszuprobieren, wenn sie nicht da ist.
Letztes Mal wollten Juna und ich nämlich Schokoladenschüsseln selber machen und in dem Film sah das alles ganz einfach aus. Man sollte nur Luftballons aufpusten und danach zur Hälfte in flüssige Schokolade tauchen und dann alles in den Kühlschrank legen. Und wenn die Schokolade fest ist, muss man mit einer Nadel in den Luftballon piksen.
Aber leider hat das bei uns nicht so gut funktioniert. Also, irgendwie sind die ganzen Schüsseln gleich mitexplodiert, und überall waren Schokokrümel, sogar in Mamas Handtasche. Egal.
Das mit dem Kunstblut fand Mama jetzt aber okay, weil ich gesagt habe, dass ich das für die Schule brauche, und zwar für einen Versuch im Unterricht, und das stimmt ja auch irgendwie.
Und deshalb hat sie nur geseufzt und danach ganz laut gegähnt und gesagt: »Alles klar, Millie. Dann geh ich jetzt duschen und du putzt die Küche. Und danach komme ich zu dir und sag dir noch Gute Nacht.
21.45 Uhr