Pharmakologie kompakt - Ernst Mutschler - E-Book

Pharmakologie kompakt E-Book

Ernst Mutschler

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Beschreibung

Aktuell

durch Berücksichtigung der neu auf den Markt gekommenen Wirkstoffe sowie neuer Studienergebnisse altbewährter Substanzen.

Benutzerfreundlich

durch einheitliche Kapitel-Gliederung, übersichtliche Tabellen, schlüssige Erklärungen sowie verständliche Sprache.

Kritisch

durch objektiv Medikamentenbewertung anhand Evidenz-basierter Medizin sowie der Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften.

Für Studierende

die zuverlässige Quelle zum Erwerb des prüfungsrelevanten pharmakologischen, klinisch-pharmakologischen sowie toxikologischenWissens.

Für im Beruf Stehende

die Möglichkeit, sich rasch und umfassend über die heutigen Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie zu informieren.

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Vorwort

Das für das Fachgebiet Pharmakologie relevante Wissen hat sich in den letzten Jahren infolge vieler innovativer Neueinführungen von Arzneimitteln, aber auch wegen zusätzlicher Erfahrungen mit altbewährten Substanzen sowie der Aufklärung von Wirkungsmechanismen rasant vermehrt. Dementsprechend wurde der Umfang der pharmakologischen Lehrbücher immer größer und die Studierenden der Medizin und Pharmazie fragen unseres Erachtens zurecht, was davon in Bezug auf die Staatsexamina und berufliche Tätigkeit wirklich wichtig ist. Hiermit übereinstimmend ergab eine Umfrage bei Studierenden der Medizin und Pharmazie, dass die Medizinstudierenden mehrheitlich ein Kompakt-Lehrbuch bevorzugen, während sich die meisten Pharmaziestudierenden sowohl ein kompaktes als auch ein ausführliches Pharmakologie-Lehrbuch wünschen. Aufgrund dieser klaren Aussagen und Erwartungen unseres Leserkreises entschlossen wir uns – zusätzlich zu unserem „großen“ Lehrbuch und auf dessen Basis – zu einer Kompaktversion mit dem Ziel, das relevante Wissen der allgemeinen und klinischen Pharmakologie sowie der Toxikologie knapp und übersichtlich zusammenzufassen.

Besonderen Wert legten wir dabei wiederum auf ein schlüssiges didaktisches Konzept, klaren Duktus, einheitliche Gliederung der Kapitel, prägnante Darstellung und gute Verständlichkeit des Textes sowie unter Berücksichtigung der evidenzbasierten Medizin und der aktuellen Leitlinien klinischer Fachgesellschaften die kritische Wertung des Arzneimittelschatzes auf aktuellem Stand.

Es war und ist unsere Intention, mit diesem Kompendium den Studierenden den Zugang zu den pharmakologischen Grundlagen und zur praktischen Pharmakotherapie zu erleichtern sowie den im Beruf Stehenden, insbesondere Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen der eigenen Fort- und Weiterbildung das erforderliche Wissen der Pharmakotherapie rasch aufzufrischen. Bewusst verzichteten wir dabei auf Strukturformeln und weiterführende Literatur, bei den Handelspräparaten wurde in der Regel nur das Erstanbieterprodukt genannt.

Wir sind davon überzeugt, dass mit diesem Kompaktlehrbuch sowohl eine effektive Vorbereitung auf die medizinischen und pharmazeutischen Staatsexamina möglich ist, als auch pharmakologische Therapieentscheidungen in der Praxis evidenzbasiert getroffen bzw. nachvollzogen werden können.

Erneut haben wir dem Verlag – und hier besonders Herrn Dr. Eberhard Scholz, Frau Luise Keller und Herrn Reiner Blankenhorn – für die sehr fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken.

Über konstruktive Kritik aus dem Leserkreis würden wir uns freuen.

Frankfurt am Main und Tübingen im Juni 2016

Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Sabine Menzel, Peter Ruth, Achim Schmidtko

Abkürzungsverzeichnis

A

AC

Adenylylcyclase

ACE

Angiotensin-Konversionsenzym

ADP

Adenosindiphosphat

AGS

Adrenogenitales Syndrom

AIDS

Aquired Immuno-Deficiency Syndrom

AK

Antikörper

AMD

Altersabhängige Makuladegeneration

AMG

Arzneimittelgesetz

AML

Akute myeloische Leukämie

AMP

Adenosinmonophosphat

APZ

Antigenpräsentierende Zellen

ARAS

Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem

ASS

Acetylsalicylsäure

ATP

Adenosintriphosphat

B

BfArM

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

BMI

Body-Mass-Index

BPS

Benignes Prostata-Syndrom

BTM

Betäubungsmittel

C

cAMP

Cyclisches Adenosinmonophosphat

CD

Cluster of differentiation

CD

Clostridium difficile

cGMP

Cyclisches Guanosinmonophosphat

CLL

Chronisch lymphatische Leukämie

CML

Chronisch myeloische Leukämie

CMV

Zytomegalievirus

COMT

Catechol-O-Methyltransferase

COPD

Chronic Obstructive Pulmonary Disease

COX

Cyclooxygenase

CRH

Corticotropin- Releasing-Hormon

CYP

Cytochrom-P450-Enzyme

D

DA

Dalton

DAG

Diacylglycerol

DHEA

Dehydroepiandrosteron

DHT

Dihydrotestosteron

DMARDs

Disease Modifying Antirheumatic Drugs

DNA

Deoxyribonucleic acid; Desoxyribonucleinsäure

DPP-4

Dipeptidyl-Peptidase-4

E

ECL

Enterochromaffine-like cell

ED

Einzeldosis

EDHF

Endothel-abhängiger hyperpolarisierender Faktor

EEG

Elektroenzephalogramm

EGF

Epidermaler Wachstumsfaktor

EKG

Elektrokardiogramm

EMA

European Medicines Agency

ENS

Enterisches Nervensystem

EPO

Erythropoetin

ESBL

Extended spectrum betalactamases, Breitspektrum-Betalactamasen

F

Fab

Antigen-bindendes Fragment

FAD

Flavin-Adenin-Dinucleotid

FCKW

Fluorkohlenwasserstoffe

FDA

Food and Drug Administration

FMN

Flavinmononucleotid

FSH

Follikel-stimulierendes Hormon

FSME

Frühsommer-Meningoenzephalitis

G

GABA

Gamma-Aminobuttersäure

GCP

Good Clinical Practice

GCPRs

G-Protein-gekoppelte Rezeptoren

GDP

Guanosindiphosphat

GFR

Glomeruläre Filtrationsrate

GLUT

Glucosetransporter

H

HER2

Human epidermal growth factor 2

HIT

Heparin-induzierte Thrombozytopenie

HIV

Humanes Immundefizienz-Virus

HLA

Human Leukocyte Antigen, humane Leukozytenantigene

HRT

Hormone Replacement Therapy

HSV

Herpes-simplex-Virus

HWZ

Halbwertszeit, hier meist Plasmaeliminationshalbwertszeit

I

IE

Internationale Einheiten

IFN

Interferon

Ig

Immunglobulin

IL

Interleukin

INN

International Nonproprietary Name

INR

International Normalized Ratio

ISA

Intrinsische sympathomimetische Aktivität

J

Jak

Just Another Kinase

K

kDa

Kilodalton

KHK

Koronare Herzkrankheit

L

LD

Letale Dosis

LH

Luteinisierendes Hormon

LT

Leukotriene

M

MAO

Monoaminoxidase

MAP-Kinase

Mitogen-aktivierte Proteinkinase

MHC

Major Histocompatility Complex

MRGN

Multiresistente gramnegative Bakterien

MRSA

Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-Stämme

MRT

Magnetresonanztomographie

MS

Multiple Sklerose

mTOR

Mammalian Target of Rapamycin

MTX

Methotrexat

N

NANC

Non-adrenerges-non-cholinerges Nervensystem

NAT

N-Acetyltransferase

NMDA

N-Methyl-d-Aspartat

NMH

Niedermolekulares Heparin

NOS

NO-Synthetase

NRI

Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren

NSAIDs

Non-Steroidal Anti-Inflammatory Drugs

O

OATP

Organische Anionentransporter

OCT

Organische Kationentransporter

OTC

Over the counter

P

PASI

Psoriasis Area and Severity Index

pAVK

Periphere arterielle Verschlusskrankheit

PDE

Phosphodiesterase

PG

Prostaglandin

P-gp

P-Glykoprotein (Transporter)

PK

Proteinkinase

PKA

Proteinkinase A

PLC

Phospholipase C

PPI

Protonenpumpeninhibitor

PSA

Prostata-spezifisches Antigen

R

RA

Rheumatoide Arthritis

RAAS

Renin-Angiotensin-Aldosteron-System

REM

Rapid eye movement

RNA

Ribonucleic acid, Ribonucleinsäure

S

SCF

Stammzellfaktor

SLE

Systemischer Lupus erythematodes

SSRI

Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren

STIKO

Ständige Impfkommission

T

T3

Triiodthyronin

T4

Thyroxin

TDM

Therapeutisches Drugmonitoring

TGF

Transforming growth factor

THC

Tetrahydrocannabinol

TLR

Toll-like-Rezeptoren

TNF

Tumornekrosefaktor

t-PA

Gewebeplasminogen-Aktivator

TRP

Transient Receptor Potential

TTS

Transdermales Therapeutisches System

TXA2

Thromboxan A2

U

UAW

Unerwünschte Arzneimittelwirkung

UGT

UDP-Glucuronyltransferase

V

VEGF

Vascular Endothelial Growth Factor

Z

ZNS

Zentralnervensystem

1

Definitionen

Wirkstoffe sind Substanzen, die in lebenden Organismen eine biologische Wirkung hervorrufen.

Als Wirkung wird die Gesamtheit der durch einen Wirkstoff hervorgerufenen Veränderungen in einem biologischen System bezeichnet.

Arzneistoffe sind Wirkstoffe, die zur Vorbeugung, Linderung, Heilung oder Erkennung von Erkrankungen dienen. Arzneistoff ist somit im Gegensatz zu Wirkstoff ein wertender Begriff.

Unter Arzneimitteln versteht man bestimmte Zubereitungsformen von Arzneistoffen. Die englische Bezeichnung „drug“ ist identisch mit Arzneimittel, entspricht also nicht dem deutschen Begriff Droge.

Die Wirk(ungs)stärke einer Substanz ist ein Maß für die Dosis bzw. Konzentration, die zum Erreichen einer bestimmten Wirkung erforderlich ist: Je größer die Wirkstärke, desto niedriger die notwendige Dosis (Konzentration).

Die intrinsische Aktivität (Wirkaktivität) gibt den in einem biologischen System erreichbaren Maximaleffekt an.

Wirksamkeit bezeichnet die mit einem Arzneimittel zu erreichende Linderung, Besserung, Heilung oder Prophylaxe einer Erkrankung.

Der Ausdruck Pharmakon wird im allgemeinen Sprachgebrauch gleichbedeutend mit Arzneistoff bzw. Arzneimittel verwendet.

Die Pharmakologie ist im engeren Sinne die Lehre von den Wirkungen der Arzneimittel an gesunden oder kranken Organismen.

In der allgemeinen Pharmakologie werden anhand von Ergebnissen pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Untersuchungen allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten abgeleitet und damit die theoretischen Grundlagen geschaffen.

Die Pharmakokinetik befasst sich mit den Konzentrationsveränderungen von Pharmaka im Organismus in Abhängigkeit von der Zeit.

Die Pharmakodynamik ist die Lehre von den Wirkungen eines Arzneistoffs am Wirkort: Wo, wie, wie stark und warum kommt ein pharmakologischer Effekt zustande?

Die Molekularpharmakologie beschäftigt sich mit der Aufklärung der Arzneistoffwirkung auf molekularer Ebene: Welche Rezeptoren, Signaltransduktionskaskaden etc. sind involviert?

Die klinische Pharmakologie umfasst alle Aspekte der Anwendung von neuen oder bereits im Handel befindlichen Arzneimitteln am Menschen (z. B. auch die Pharmakoepidemiologie oder -ökonomie). Sie stellt eine Brückendisziplin zwischen der allgemeinen Pharmakologie und der klinischen Medizin dar.

Die Toxikologie ist die Lehre von den für Menschen und Tiere schädlichen Eigenschaften chemischer Substanzen.

2

Pharmakokinetik

Die Wirkung eines Arzneimittels ist das Ergebnis zahlreicher, meist sehr komplexer Vorgänge im Organismus. In der Regel liegt ihr eine Reaktionskette zugrunde (»Abb. 2.1), die in drei Phasen, die pharmazeutische, pharmakokinetische und pharmakodynamische Phase unterteilt wird.

Abb. 2.1 Bei oraler Gabe eines Arzneimittels im Organismus ablaufende Vorgänge

Die pharmazeutische Phase umfasst – bei den am meisten verwendeten festen Arzneiformen (z. B. Tabletten, Dragees, Kapseln) – die Applikation und Freisetzung (einschließlich Auflösung) der Arzneistoffe. Sie wird dementsprechend vorwiegend von den galenischen Eigenschaften des Arzneimittels bestimmt.

Die Pharmakokinetik beschreibt den zeitlichen Verlauf von Arzneistoffkonzentrationen im Organismus. Zur Pharmakokinetik gehören die Teilprozesse Resorption, Verteilung und Elimination: „Was macht der Organismus mit dem Pharmakon?“

Unter Resorption (s. u.) versteht man die Aufnahme eines Arzneistoffs in den Organismus. Die Verteilung beschreibt den Stofftransport vom Blut in die Gewebe. Als Elimination werden alle Prozesse bezeichnet, die zu einer Konzentrationsabnahme des Arzneistoffs im Organismus führen (Biotransformation, Ausscheidung).

Die Pharmakodynamik befasst sich mit den Interaktionen der Arzneistoffe mit deren Targets (Zielmolekülen) und den hieraus sich ergebenden Wirkungen: „Was macht das Pharmakon mit dem Organismus?“

2.1Stofftransport durch biologische Membranen

Da Resorption, Verteilung und Elimination ohne einen Transport durch Membranen nicht möglich sind, werden diese Vorgänge vorab beschrieben.

Für einen membranären Stoffdurchtritt stehen hauptsächlich zwei sich prinzipiell unterscheidende Membranstrukturen zur Verfügung: Die Lipidschicht insbesondere für die Aufnahme lipophiler Stoffe und durch Proteine gebildete wassergefüllte Poren für die Penetration hydrophiler Substanzen.

Der Substanzdurchtritt durch die Membran erfolgt im Wesentlichen als passive Diffusion, als Carrier-vermittelter Transport oder als primär bzw. sekundär aktiver Transport.

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