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Wir Menschen sind zerbrechlicher, als wir es uns oft eingestehen wollen. Wir tun nach außen gern so, als wären wir es nicht, aber die Wahrheit sieht ganz anders aus. Worte prügeln auf unsere Seelen ein, bis sie zerbrechen und den Rest unseres Lebens sind wir damit beschäftigt, die Teile wieder zusammenzusammeln, in der Hoffnung, sie wieder zusammenzusetzen, bevor sie das nächste Mal zerbricht. Dieser Gedichtband enthält viele Splitter meiner Seele. Ich hoffe einfach, dass sie sicher sind zwischen den Buchdeckeln und anderen dabei helfen, auch ihre Seelen wieder zusammenzusetzen. Bist du bereit, eine Reise durch die Bruchstücke meiner Seele anzutreten? Meine Worte in dein Herz zu lassen und dich vielleicht selbst in ihnen zu finden?
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Seitenzahl: 110
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Einige Gedichte in diesem Buch behandeln möglicherweise triggernde Themen, darunter Mobbing, psychische und verbale Gewalt, Stalking und Traumaerscheinungen.
Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.
Solltest du von einem der genannten Themen direkt betroffen sein und Hilfe brauchen, wende dich bitte an eine der folgenden Stellen:
Mobbing
„Mobbing-Hilfetelefon“
0800 0 116 016
„Nummer gegen Kummer“
116 111
für Kinder und Jugendliche für Eltern Betroffener
0800 111 0 550
Stalking
Hilfetelefon, Gewalt gegen Frauen
0800 0 116 016
Der Weiße Ringhttps://weisser-ring.de/praevention/tipps/stalking
Zudem gibt es sowohl für Mobbing als auch für Stalking Betroffene mittlerweile in allen Bundesländern Beratungsstellen.
Vorwort
Mein Herz
Du bist besonders
Treibsand
Davor und Danach
Ich habe dir nie gesagt …
Ich schreibe …
Die Vergangenheit und du
Gut
Feuer, Eis und Asche
Tausend Dinge
Deine Geschichte
Was dich ausmacht
Dieser Moment
Vorwürfe
Splitter
Ich bin mehr
Verliebt
Ich wünsche mir …
Worte
Ich habe gelebt
Das letzte Mal
Bosheit vs. Hoffnung
Ein Wunsch
Traurigkeit und Dunkelheit
Meine Gefühle
Opfer und Kompromisse
Diagnose, Etikett und ich
Normal
MMaasskkee
Tanzende Worte
Tage
Krieg und Frieden
Erwartungen
Weißt du, wer du bist?
Akzeptanz
DDaannkkbbaarrkkeeiitt
Ich bin hier
Trigger
GGeeffüühhllee
Krieg
LASS SIE NIEMALS deine Tränen sehen
Löcher
Was ich bin und was ich nicht bin
Einhunderttausend Facetten
Frühjahr 2022
Der Mut zur Veränderung
Hätte
Zehn Millionen Schmetterlinge
Goldene Jahre
Versionen von dir
Soundtrack
Pieces of my Soul ist mein achter Gedichtband und wie kein anderer vom aktuellen Tagesgeschehen beeinflusst. In diesem Buch findet ihr eine Sammlung von Gedichten, die bis Mitte April 2022 geschrieben wurden – daher ist der Krieg in der Ukraine auch hier präsent. Das als kleine Vorwarnung.
Abgesehen davon geht es aber, wie immer, um Themen, die mich beschäftigen und bewegen. Dinge aus meiner Vergangenheit, die mich nicht loslassen wollen, Gedanken, Gefühle, Ängste und Unsicherheiten, Wünsche, Träume und Hoffnungen. Ein bunter Mix, ganz wie ihr es von mir gewohnt seid.
Sollte dies euer erster Gedichtband von mir sein, dann erlaubt mir bitte eine kleine Warnung: Ihr haltet hier ein Stück meiner Seele in der Hand. Ich bringe in meinen Gedichten meine Emotionen relativ ungefiltert zu Papier und es kann vorkommen, dass ihr euch selbst in diesen Zeilen wiederfindet. Lasst euch davon nicht abschrecken, sondern bitte, nehmt es an. Ich schreibe, weil ich es muss, aber ich veröffentlichte diese Einblicke in mein Inneres, damit ihr erkennt, dass ihr nicht allein mit euren Gedanken und Gefühlen seid.
Bitte beachtet die Triggerwarnung!
Da der Soundtrack sich immer größerer Beliebtheit erfreut, habe ich auch dieses Mal wieder aufgepasst, welcher Song mich zum jeweiligen Gedicht inspiriert hat und diesen unter dem Gedicht vermerkt. Die vollständige Liste findet ihr am Ende des Buches, zusammen mit dem QR-Code zur YouTube-Playlist.
Und jetzt wünsche ich euch wundervolle Lesestunden und hoffe, dass euch meine Gedichte gefallen, berühren und vielleicht sogar umarmen.
EureAndrea
So viele Jahre lang
habe ich mein Herz in Ketten gelegt,
aus Angst,
erneut verletzt zu werden.
Ich habe es mit Stacheldraht umwickelt,
Mauern gebaut,
und alles dafür getan,
um alles und jeden von ihm fernzuhalten.
Ich habe mein Bestes gegeben,
Abstand zu halten,
meine Gefühle und Sehnsüchte zu verstecken,
kalt zu wirken,
uninteressant,
langweilig.
Ich wollte niemandes Interesse wecken,
ich wollte nicht, dass du mich siehst.
Niemand sollte mich sehen.
Niemand sollte mich wahrnehmen.
Niemand sollte Interesse an mir zeigen.
Alle sollten sich von mir fernhalten,
mich nicht weiter beachten.
Dadurch wäre ich sicher,
dachte ich.
Aber ich lag falsch.
Du hast mich gesehen.
Du hast mich gesehen
und seitdem den Blick nicht mehr abgewandt.
Du hast mich gezwungen,
deine Existenz anzuerkennen,
deine Begierde zu sehen,
dein Bedürfnis, mich kennenzulernen.
Ich habe dir alles entgegengeworfen, was ich hatte.
Habe die Eiskönigin gegeben,
dich an meinen Mauern auflaufen lassen
und zugesehen,
wie du eine nach der anderen überwunden hast,
als wäre es nichts.
Du hast dich an meinem Stacheldraht verletzt,
geblutet,
aber trotzdem niemals aufgegeben.
Warum nicht?
Warum hast du einfach immer weitergemacht?
Mein Herz liegt nun vor dir,
ramponiert,
notdürftig geflickt
und alles andere als perfekt.
Bitte, verletze es nicht,
wie es alle anderen getan haben.
Bitte.
Bitte, halte es in Ehren.
Denn es schlägt nur für dich,
obwohl ich mir so große Mühe gegeben habe,
das zu verhindern.
Es ist dein und ich bin es auch.
Lass es mich nur nicht bereuen.
Ich bitte dich.
Josh Canova – The Wish
Ich weiß, du fühlst dich oft unbedeutend,
unwichtig,
glaubst, du gehst unter in der Menge.
Für mich bist du besonders,
auch wenn du es selbst nicht sehen kannst.
Du sagst, du bist ein Licht unter Millionen,
so klein, dass man dich nicht ausmachen kann,
wenn man von oben auf die Stadt schaut.
Aber für mich bist du das eine Licht,
das mir den Weg nach Hause leuchtet,
das Licht, das heller strahlt,
als alle anderen.
Du bist mein Licht,
ob du es erkennen kannst oder nicht.
Du glaubst, du machst keinen Unterschied,
aber das tust du, jeden Tag.
Für mich machst du den Unterschied.
Für mich machst du jeden Tag heller,
erträglicher.
Du bist es, der mich auffängt,
wenn ich falle.
Du bist es, der mir Mut macht,
wenn ich verzweifle.
Du bist es, der meine Ängste vertreibt,
indem er mich in den Armen hält.
Für mich bist du besonders.
Du weißt immer, was du sagen musst,
wenn ich am Boden liege,
wenn die Selbstzweifel drohen,
mich bei lebendigem Leib zu verschlingen.
Wo ich Schwächen sehe,
siehst du Stärken.
Wo ich keinen Ausweg sehe,
siehst du Möglichkeiten.
Du bist immer da,
wenn ich dich brauche,
immer,
bedingungslos.
Kannst du das nicht sehen?
Kannst du nicht sehen,
wie viel mir das bedeutet?
Du bist das Licht, das die Dunkelheit in mir vertreibt.
Du bist die Sonne, die mich wärmt,
wenn die Kälte meiner Erinnerungen nach mir greift.
Du bist mein Fels in der Brandung,
mein Rettungsring,
du bist der,
der mir am Ende des Tages das Gefühl gibt,
dass vielleicht doch nicht alles schlimm war.
Dass es irgendwann besser wird.
Dass noch nicht alle Hoffnung verloren ist.
Warum kannst du für mich all das sein,
aber nicht erkennen, wie besonders du bist?
Warum kannst du deinen eigenen Wert nicht sehen?
Du bist wertvoll.
Du bist besonders.
Du bist es,
der die Bruchstücke meiner Seele zusammenhält.
Du bist es,
der mich weitermachen lässt.
Du bist es,
der mich an ein Happy End glauben lässt.
Also bitte, glaube mir, wenn ich dir sage:
Für mich machst du den Unterschied.
Du bist besonders.
Simply Three - Rain
Manchmal frage ich mich,
ob ich mir nicht manchmal selbst
das Leben unnötig schwer mache.
Warum kann ich nicht so sein,
wie alle anderen mich haben wollen?
Warum kann ich nicht wie alle anderen sein?
Warum muss ich unbedingt ich sein?
Warum kann ich nicht sicher in der Masse untergehen,
wie so viele andere?
Warum muss ich unbedingt herausstechen?
Und warum kann ich es nicht
auf eine angenehme Weise tun?
Wer macht uns zu dem, der wir sind?
Wurden wir schon so geboren?
Sind es unsere Eltern?
Unsere Erziehung?
Oder ist es das Leben?
Macht uns die Summe all dessen,
was wir gesehen und erlebt haben,
zu dem, der wir sind?
Wäre ich religiös, könnte ich sagen:
Gott hat mich so gemacht.
Aber das bin ich nicht.
Ich kann mich nicht auf ein höheres Wesen beziehen
und mich selbst aus der Verantwortung nehmen.
Ich bin wie ich bin
und ich weiß nicht, wie ich anders sein kann.
Warum kann ich nicht ein einziges Mal
den leichten Weg nehmen?
Warum muss es immer der komplizierte,
der schwere sein?
Warum mache ich es mir zusätzlich schwer?
Warum kann ich die Dinge
nicht einfach mal laufen lassen?
Warum will ich immer noch mehr?
Warum muss immer alles besser werden,
effizienter,
schöner,
perfekt.
Warum muss es immer alles oder nichts sein?
Warum kann es nicht auch einmal halbe Kraft sein?
Warum muss es immer Vollgas sein?
Warum habe ich immer das Gefühl,
mich andauernd beweisen zu müssen?
Als müsste ich rechtfertigen,
warum es mich gibt.
Warum habe ich ständig das Gefühl,
meinen Wert allen zeigen zu müssen?
So oft fühle ich mich,
als stecke ich in Treibsand.
Ich bin gefangen,
versinke immer tiefer und tiefer.
Egal, wie sehr ich auch dagegen ankämpfe,
wie sehr ich versuche, mich zu befreien,
es bringt nichts.
Ich sinke weiter.
Ich versinke und kann nichts tun,
um es zu verhindern.
Ich trete auf der Stelle
und egal, wie laut ich rufe,
niemand kann mich hören.
Ich versinke.
Tiefer und tiefer.
Ich habe keine Chance gegen den Treibsand,
genauso wenig,
wie ich eine Chance gegen diese Gedanken habe,
gegen diese Gefühle.
Ich fühle mich unerwünscht,
warte andauernd darauf, dass mir jemand sagt,
dass ich zu wenig aus meinem Leben mache,
zu untalentiert bin,
unbedeutend.
Immer wieder denke ich mir,
was andere mit meinen Chancen
wohl alles bewirken könnten,
und ich bringe nichts zustande,
das groß wäre
oder bedeutend
oder wichtig.
So oft habe ich auf Dinge hingearbeitet
und wenn ich sie erreicht habe,
einen Studienplatz
oder einen Job bekommen habe,
hatte ich das Gefühl,
sie jemand anderem,
der vielleicht besser geeignet wäre als ich,
weggenommen zu haben.
Jemandem, der schlauer ist,
der talentierter ist,
oder fleißiger.
Meine eigenen Fähigkeiten schätze ich irgendwie immer
viel zu gering.
Woran liegt das, was denkst du?
Ich wünschte, ich könnte dem Treibsand
meiner Gedanken entkommen.
Wie es wohl ist, ohne ihn zu leben?
Wie ist es, unbelastet durchs Leben zu gehen?
Nicht andauernd von diesen Gedanken
und Gefühlen heimgesucht zu werden?
Wie ist es, nicht ständig an sich selbst zu zweifeln?
Wie ist es, dazuzugehören?
Ich weiß, dass ich mir manchmal selbst
das Leben unnötig schwer mache.
Ich wünschte, ich könnte das abstellen,
aber das kann ich nicht.
Ich werde die Selbstzweifel nicht los.
Sie halten mich gefangen, wie Treibsand.
Ich kann ihnen nicht entkommen.
Ich wünschte, ich könnte anders sein,
würde nicht so oft anecken,
nicht immer das Gefühl haben,
mich beweisen
und meine Anwesenheit
auf dieser Welt rechtfertigen zu müssen.
Ich gehe immer den schweren Weg.
Warum?
Will ich es mir selbst schwerer machen?
Oder will ich mich unbewusst
für irgendetwas bestrafen?
Warum bin ich so?
Warum kann ich nicht einfach
ein bisschen mehr wie alle anderen sein?
Warum kann ich nicht ein treibsandloses Leben leben?
Weißt du es?
Wenn du es weißt,
bitte verrate es mir,
denn ich weiß nicht,
wie lange ich noch
gegen den Treibsand ankämpfen kann,
bevor er mich vollkommen verschlingt.
X Ambassadors – Unsteady
„Wenn das alles vorbei ist …“
„Sobald es wieder erlaubt ist, werde ich …“
Für uns alle war es eine harte Zeit.
Wir haben bestimmte Aspekte
unseres Lebens auf Eis gelegt
und verbringen unsere Tage mit Warten.
Warten darauf,
dass wir unser altes Leben
wieder zurückbekommen,
unser Davor.
Und hoffen,
dass wir die Welt noch wiedererkennen,
wenn wir im Danach angekommen sind.
Wird unsere Welt noch dieselbe sein?
Oder hat sich einfach zu viel verändert?
Wie lange werden die Spuren noch sichtbar sein?
Werden sie jemals verblassen?
Oder hat diese Zeit,
diese Pandemie,
zu große Wunden gerissen?
Werden wir alle Narben zurückbehalten?
Wir alle haben gehofft,
dass es nach einem Jahr vorbei sein würde,
dass wir nur ein Jahr verzichten müssen.
Aber aus einem wurden zwei Jahre
und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Wie kann das sein?
Waren wir einfach zu arrogant?
Zu überheblich, in Bezug auf unsere Fähigkeiten?
Haben wir uns zu sicher gefühlt?
Waren wir nachlässig,
gelangweilt von all den Vorschriften und Regeln?
Niemand konnte es sich vorstellen,
nicht in diesem Ausmaß.
Pandemien dieser Größenordnung
gehören in die Vergangenheit.
Niemals hätten wir damit gerechnet,
dass das heute noch in diesem Maße möglich wäre.
Wir diskutierten im Geschichtsunterricht
über mangelnde Hygiene,
überbelegte Unterkünfte
und die Blauäugigkeit der Menschen von damals.
Aber was ist mit uns?
Heute haben wir so viel bessere Lebensumstände
und trotzdem ist die Pandemie überall.
Wie kann das sein?
Wir alle wollen unser Davor zurück.
Wir wollen die Zeit zurückdrehen
und wieder unbeschwert sein.
Wir wollen andere umarmen,
einfach so,
spontan,
ohne nachdenken zu müssen.
Wir wollen auf Konzerte gehen,
ins Kino,
ins Restaurant,
uns mit Freunden treffen,
unter Menschen sein.
Wir wollen nicht mehr
über Desinfektionsmittel nachdenken müssen,
über Abstand
über Kontaktbeschränkungen,
Impfungen,
Leugner
und all diese Dinge.
Denkst du, diese Welt wird noch dieselbe sein,
wenn alles vorbei ist?
Wenn alles wieder „normal“ ist?
Wenn es wieder wie vorher ist?
Wird es jemals wieder wie vorher sein?
Oder haben wir uns so sehr verändert,
dass das nicht mehr möglich ist?
Denkst du, wir werden diese Zeit,
diese zwei Jahre, oder drei, oder vielleicht vier,
einfach so abhaken können?
Sie abschütteln und da weitermachen,
wo wir damals aufgehört haben?
Oder werden wir sie für immer mit uns herumtragen?