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Meine Welt ist eine Welt der Worte. Ich verwandle meine Gefühle, meine Hoffnungen und Ängste in Gedichte. Ich lebe und atme Worte, blute Tinte und verbanne all meinen Schmerz zwischen zwei Buchdeckel. Die Worte sind mein Licht in der Dunkelheit, mein Leuchtfeuer, das mir den Weg weist, wenn ich mich zu verirren drohe. Sie fließen aus mir heraus, lichten den Nebel, verscheuchen den Rauch, sie verschaffen mir Klarheit und lindern das Gewicht, das so oft auf mir zu lasten scheint. Meine Welt besteht aus Worten, bist du bereit, sie auch in deine Welt zu lassen?
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Seitenzahl: 94
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Einige Gedichte in diesem Buch behandeln möglicherweise triggernde Themen, darunter Mobbing, psychische, verbale und physische Gewalt, häusliche Gewalt, Stalking, Suizidgedanken, toxische Beziehungen und Traumaerscheinungen.
Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.
Solltest du von einem der genannten Themen direkt betroffen sein und Hilfe brauchen, wende dich bitte an eine der folgenden Stellen:
Mobbing
„Mobbing-Hilfetelefon“
0800 0 116 016
„Nummer gegen Kummer“ für Kinder und Jugendliche für Eltern Betroffener
116 111 0800 111 0 550
Stalking / Gewalt
Hilfetelefon, Gewalt gegen Frauen
0800 0 116 016
Der Weiße Ringhttps://weisser-ring.de/praevention/tipps/stalking
Zudem gibt es sowohl für Mobbing als auch für Stalking Betroffene mittlerweile in allen Bundesländern Beratungsstellen.
Vorwort
Worte durch Rauch und Nebel
ICH BRAUCH nur mich
ALBTRAUM
PLÄNE und das Leben
FACETTEN
DIE WAHRHEIT über dich
DIE WORTE und ich
DIE JAGD nach Bestätigung
DER HASS im Internet
DIE KETTEN der Vergangenheit
ZWEI Gesichter
MEIN FRÜHERES Ich
FARBEN
HEIMWEH nach mir
VERGANGENHEIT, Gegenwart, Zukunft
NARBEN
Splitter
MENSCHEN und Monster
UNSTERBLICH
FRÜHER und jetzt
INVENTUR
SO WIE du bist
BLITZ ableiter
VORBILDER und du
TRÄUME und Unendlichkeit
SCHMERZ und der Ozean
WIE du
ZU sehr ich
SELF publishing
SPIELZEUG
Zukunft
UNSERE Welt
AKZEPTANZ
ALTE Freunde
BAUCH gefühl
HOFFNUNG
KLEBSTOFF und Mut
ICH bin da
LAUTE Stille
DEUTSCH sein
DIE ZEIT
Das Mädchen
50 WORTE oder 100
ERWARTUNGEN
STÜCK für Stück
ZEITREISEN
Vertrauen
WÜNSCHE
WELT in Flammen
MEINE Worte
WINTER
WER wir sind
Dieses Buch ist mein zehnter Gedichtband und ganz ehrlich, ich kann es selbst nicht glauben, dass es jetzt schon so viele sind. Als ich anfing, meine Gedichtbände zu veröffentlichen, war ich mir sicher, dass es bei einem einzigen Band bleiben würde, und jetzt sind es schon zehn.
Worte durch Rauch und Nebel ist, wie bereits sein Vorgänger, sehr stark vom aktuellen Tagesgeschehen beeinflusst. In diesem Buch findet ihr eine Sammlung von Gedichten, die bis Sommer 2024 geschrieben wurden – daher ist der Krieg in der Ukraine auch hier präsent ebenso wie andere aktuelle Themen. Das als kleine Vorwarnung.
Davon abgesehen geht es wie immer um Themen, die mich beschäftigen und bewegen. Dinge aus meinem Leben und meiner Vergangenheit, die mich nicht loslassen wollen, Gedanken, Gefühle, Ängste und Unsicherheiten, Wünsche, Träume und Hoffnungen. Ein bunter Mix, ganz wie ihr es von mir gewohnt seid.
Bitte beachtet die Triggerwarnung!
Sollte dies euer erster Gedichtband von mir sein, dann erlaubt mir bitte eine kleine Warnung: Ihr haltet hier ein Stück meiner Seele in der Hand. Ich bringe in meinen Gedichten meine Emotionen relativ ungefiltert zu Papier und es kann vorkommen, dass ihr euch selbst in diesen Zeilen wiederfindet. Lasst euch davon nicht abschrecken, sondern bitte, nehmt es an. Das ist es, was ich erreichen will, ich möchte, dass ihr euch selbst in meinen Gedichtbänden begegnet und vielleicht dadurch erkennt und versteht, dass ihr nicht allein mit diesen Gedanken und Gefühlen seid.
Wie immer habe ich auch dieses Mal die Songs notiert, die mich inspiriert oder auch nur begleitet haben. Ihr findet sie unter jedem Gedicht und am Ende des Buches als vollständige Liste. Diesen Soundtrack meines Buches findet ihr auch auf einer YouTube-Playlist, der QR-Code dazu befindet sich ebenfalls am Ende des Buches.
Und jetzt wünsche ich euch wundervolle Lesestunden mit meinen Gedichten und hoffe, dass euch meine Worte gefallen, berühren und vielleicht sogar umarmen.
Eure
Andrea
Immerzu sagst du,
dass du nur »mein Bestes« willst,
aber eigentlich willst du das genaue Gegenteil.
Du willst nicht,
dass ich über all das,
was mich runterzieht, hinwegkomme.
Du willst nicht,
dass ich diesen alten Schmerz loslasse.
Du willst,
dass ich für immer so kaputtbleibe,
damit du deine Macht über mich nicht verlierst.
Du willst nicht »auf mich aufpassen«.
Du willst mich nicht »beschützen«.
Du willst, dass ich dich brauche.
Du willst, dass ich es ohne dich nicht schaffe.
Du willst, dass ich von dir abhängig bleibe.
Ich kann nicht glauben,
wie lange ich dir diesen Mist abgekauft habe.
Dass ich dir so lange geglaubt
und blind vertraut habe.
Du hast mich nie unterstützt.
Du hast mich kleingehalten.
Du hast meine Ängste geschürt,
sie als Waffe gegen mich eingesetzt,
und mich in einen Käfig gesperrt
mit durchsichtigen Wänden
und Gitterstäben,
damit ich sie nicht als solche erkenne.
Du wolltest mich für dich allein
und hast alles getan,
um deinen Willen zu bekommen.
Du hast den Schorf von meinen Wunden gepult
und sie immer wieder zum Bluten gebracht.
Du wolltest, dass meine Welt nur aus dir besteht,
und fast hättest du das auch geschafft.
Aber heute weiß ich,
dass ich besser dran bin, ohne dich.
Ich brauche dich nicht.
Ich brauche nur mich.
Ich kann mich allein wieder aufbauen.
Ich kann mir ohne dich
Pflaster auf meine Wunden kleben.
Ich kann ohne dich als Stütze wieder aufstehen,
ohne dass du mich im nächsten Moment
selbst wieder zu Boden stößt.
Ich brauche dich nicht,
und was noch viel wichtiger ist:
Ich will dich nicht.
Du bist kein Teil mehr meines Lebens,
und weißt du was?
Es geht mir viel besser so.
Elif – Nur mir
Ich höre noch immer deine Schritte hinter mir.
Ich spüre deinen Atem in meinem Nacken
und deine Hände auf meiner Haut.
Ich weiß, dass du mir nichts mehr tun kannst,
aber in meinen Träumen,
in meinen Albträumen,
kannst du das
und tust es auch.
Immer wieder holen mich die Erinnerungen ein.
Ein Mann, der so riecht wie du
oder dir ähnlich sieht.
Ein Körper, der sich an meinen drückt,
und plötzlich ist alles wieder da.
Die Angst,
die Panik,
die Verzweiflung.
Du hast aus mir ein Wrack gemacht.
Du hast mich kaputtgemacht.
Du hast mir mein Selbstvertrauen
und mein Vertrauen in die Welt genommen.
Du hast dafür gesorgt,
dass ich Angst habe in der Dunkelheit.
Meine Ängste tragen deinen Namen.
Du hast sie heraufbeschworen,
hast mich mit ihnen geschlagen,
und einfach alles,
was vorher war,
zu Asche verbrannt.
Ich habe Angst,
nachts das Haus zu verlassen.
Ich habe Angst,
wenn ich hinter mir Schritte höre.
Ich habe Angst,
wenn mich jemand berühren will.
Ich habe Angst,
wenn mich jemand in die Arme nehmen will.
Ich habe Angst,
wenn ich merke,
dass sich ein Mann für mich interessiert.
Ich habe Angst
zu schlafen,
weil du in meinen Albträumen auf mich wartest
und alles wieder von vorn beginnt.
Die Angst ist heute so ein großer Teil von mir,
dass ich mich kaum noch daran erinnern kann,
wie es war,
ohne sie zu sein.
Wie es war,
furchtlos zu sein,
unbeschwert,
jung,
mutig
und voller Vorfreude auf das Leben als Erwachsene.
Meine Albträume drehen sich alle um dich.
Um dich und das, was zwischen uns passiert ist.
Das, was du getan hast.
Was du mir angetan hast.
Du bist mein Albtraum,
aber ich weiß,
ich bin auch deiner.
Ich könnte allen erzählen,
wer
und was
du wirklich bist.
Glaubst du, du wärst dann noch immer
ihr großer Held?
Denkst du, sie würden dich immer noch so ansehen,
wie sie es jetzt tun?
Selbst wenn es so ist, wie du gesagt hast,
und mir niemand glauben wird,
einmal ausgesprochen,
kann man die Worte nicht mehr ungesagt machen.
Selbst wenn sie sie nicht glauben wollen,
ein paar von ihnen werden zweifeln,
sie werden sich fragen,
ob nicht vielleicht doch etwas dran ist.
Dein Bild wird Kratzer davontragen
und vielleicht glauben sie mir ja doch.
Was dann?
Zitterst du auch jedes Mal,
wenn du mich siehst?
Warte auch ich jede Nacht in deinen Träumen auf dich?
Bin ich dein Albtraum,
so wie du meiner bist?
Lotte – Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht? (Pt. 1)
Ich lebe nicht das Leben,
das ich mir einst vorgenommen habe zu leben.
Ich bin viele Umwege gegangen,
habe genauso oft hingeschmissen
wie Chancen ergriffen.
Bin gefallen
und gesprungen.
Nur weil mein Leben heute ein anderes ist,
als ich es vor x Jahren einmal geplant habe,
bedeutet nicht,
dass es ein schlechtes Leben ist.
Vielleicht verdiene ich nicht so viel wie andere,
aber deswegen ist meine Arbeit
noch lange nicht wertlos.
Manchmal läuft es einfach so.
Man macht Pläne,
verfolgt sie,
passt sie gegebenenfalls an
und wenn das nicht reicht,
verwirft man sie
und fängt auf einem neuen weißen Blatt
von vorne an zu planen.
Ich habe geplant
und ich habe mich verbogen,
um diesen Plänen gerecht zu werden,
bis ich fast daran zerbrach.
Ich habe mich unter Druck gesetzt,
mich schlecht
und schuldig gefühlt,
wertlos,
dumm
und unfähig.
Ich habe lange gebraucht, um zu erkennen,
dass nicht mit mir etwas nicht stimmte,
dass nicht an mir etwas verkehrt war,
sondern an den Plänen.
Es erfordert viel Mut, die Dinge anzugehen,
die dich nicht glücklich machen.
Es erfordert noch mehr,
einen einmal gefassten Plan zu verwerfen
und neu anzufangen.
Das weiße Blatt starrt uns so einschüchternd
und anklagend an,
aber Fakt ist,
dass man es eher bereut,
etwas nicht probiert zu haben,
als es zu versuchen
und vielleicht dabei zu scheitern.
Nicht alle Pläne können gelingen.
Manchmal scheitert man,
das ist menschlich
und gehört zum Leben nun mal dazu.
Wichtig ist, sich den Staub abzuklopfen,
wenn man gefallen ist
und wieder aufzustehen.
Willst du dein Leben an dir vorbeiziehen sehen,
während du am Boden liegst,
oder willst du es aktiv mitgestalten
und es endlich leben?
Mandy Harvey – Try
Handlettering auf der nächsten Seite von Carolin Magunia
Ich habe so viel zu geben,
aber die Welt will nichts davon haben.
In mir steckt so viel mehr,
als man auf den ersten Blick sehen kann.
Ich habe Tausende von Facetten,
kann Hunderte Versionen von mir sein,
je nachdem wo ich bin,
wie ich mich fühle,
was ich erreichen
oder erleben will.
Ich bin so vieles.
In mir stecken so viele Ichs,
aber der Welt zeige ich meistens nur eine Seite von mir.
Alle anderen interessieren sie nicht.
Niemand hat sich je die Mühe gemacht,
nach ihnen zu suchen.
Niemand wollte je hinter meine Fassade sehen
und herausfinden, ob da noch mehr ist.
Manchmal glaube ich,
der Rest der Welt hat diese Teile von mir nicht verdient.
Sie gehören nur mir allein
und ein Teil von mir will sie beschützen,
will verhindern, dass über sie geurteilt wird,
dass jemand diese Versionen von mir,
diese Teile,
die ich für mich behalten will,
die den Kern meines Wesens ausmachen,
zu sehen bekommt
und durch sein oder ihr Urteil befleckt.
Vielleicht ist das feige von mir,
aber wenn es schiefgeht, weiß ich nicht,
ob ich mit den Folgen leben könnte.
Ob ich sie überleben könnte.
Also setze ich weiterhin mein nahbares Gesicht auf.
Wirke freundlich und harmlos,
während in mir drin so viel mehr steckt,
als alle um mich herum sehen.
So viel Leidenschaft,
so viele Wünsche und Träume,
die ich nie ausleben werde,
weil sie nur mir gehören.
Nur mir allein.
Nina Gordon – The Time Comes