Wenn aus Tränen Worte und aus Worten Gedichte werden - Andrea Benesch - E-Book

Wenn aus Tränen Worte und aus Worten Gedichte werden E-Book

Andrea Benesch

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Beschreibung

Immer wieder erstaunt es mich, wie aus Gedanken, Worte und aus Worten Gedichte werden. Wie ich meinen Schmerz in etwas Schönes verwandeln kann. Worte können wundervoll sein, sie können heilen und sie haben die Kraft, meine Tränen einzufangen und auf Papier zu bannen, sie festzuhalten, mich von ihnen zu befreien. Worte auf Papier sind mein Weg, alles zu verarbeiten, mit mir selbst ins Reine zu kommen. Ich sperre meine Dunkelheit in ihnen ein, damit sie nicht mein Leben dominiert. Traust du dich, dich all dem zu stellen? Meine Worte zu lesen, meinen Schmerz zu teilen und sie zu einem Teil von dir werden zu lassen?

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Seitenzahl: 109

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Triggerwarnung

Einige Gedichte in diesem Buch behandeln möglicherweise triggernde Themen, darunter Mobbing, psychische und verbale Gewalt, Stalking und Traumaerscheinungen.

Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.

Solltest du von einem der genannten Themen direkt betroffen sein und Hilfe brauchen, wende dich bitte an eine der folgenden Stellen:

Mobbing

„Mobbing-Hilfetelefon“

0800 0 116 016

„Nummer gegen Kummer“

116 111

für Kinder und Jugendliche

für Eltern Betroffener

0800 111 0 550

Stalking

Hilfetelefon, Gewalt gegen Frauen

0800 0 116 016

Der Weiße Ring

https://weisser-ring.de/praevention/tipps/stalking

Zudem gibt es sowohl für Mobbing als auch für Stalking Betroffene mittlerweile in allen Bundesländern Beratungsstellen.

Inhaltsverzeichnis

VORwort

ZITATE

Einsam

DIESE Nacht

KEINE leeren Worte

ALLEIN

TATEN, Absichten, Worte

BESESSENheit

GEISTER

Unfair

ICH bin …

VERLUST

Explosiv

FREMDbestimmt

TRÄNEN

Albtraum

GLÜCK

Retten

TRÄUME und Seifenblasen

WIRD ES JE genug sein?

LETZTE Chance

FOTOS

TRIGGER-Worte

TOUGH

Liebe

DEMÜTIGUNG

MEINE WORTE und ich

DIE SPRACHE der Musik

TOD und Unsterblichkeit

SCHLAFEN und Träumen

SCHATTEN an der Wand

ERSCHÖPFUNG

EINE von …

SCHEIN und sein

VERGANGENHEIT und Gegenwart

DER LETZTE Teil von mir

PFLANZE

Warum?

DEIN Glück

IMMER ich

DEINE Träume

STARK sein

ANGST vor der Dunkelheit

MAUERN aus Beton

ANGST

ICH 2.0

HERBST

WAS, wenn …

SCHMERZ

Sprachlosigkeit

FREUNDIN

ICH blute

VORwort

Danke, dass du meinem Buch eine Chance gibst. Es bedeutet, dass du bereit bist, mich auf diese Reise durch meine Seele zu begleiten.

Man sollte meinen, nach sechs Büchern gehen mir langsam die Worte aus, aber dem ist nicht so. Nach wie vor ist der Strom ungebrochen und dafür bin ich sehr dankbar. Für mich ist das Schreiben Therapie und ich weiß nicht, wer ich bin, wenn ich nicht Muse in meinem Kopf höre, wie sie mir fleißig Zeile um Zeile diktiert. Sie ist es, die mir jeden Tag dabei hilft, die Dunkelheit auf Abstand zu halten.

Die Themen in „Wenn aus Tränen Worte und aus Worten Gedichte werden“ unterscheidet sich nicht groß von denen meiner früheren Gedichtbände. Es geht noch immer um mich, mein Leben, meine Vergangenheit, meine Ängste, Helles und Dunkles, Hoffnungen, Träume, Wünsche und so einiges mehr.

Bitte beachtet die Triggerwarnung – es werden auch eventuell triggernde Themen behandelt und ich möchte es niemandem schwerer machen, sondern im Gegenteil, zeigen, dass niemand mit seinen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen allein ist.

Da der Soundtrack sich jedes Mal großer Beliebtheit erfreut, habe ich diese Tradition beibehalten und jedes Gedicht mit dem Song versehen, der mich dazu inspiriert hat. Eine vollständige Liste findet ihr am Ende des Buches, zusammen mit einer YouTube-Playlist.

Nun wünsche euch wundervolle Lesestunden mit meinen Gedichten und hoffe, dass auch aus euren Tränen Worte und vielleicht sogar Gedichte werden, denn schreiben ist auf jeden Fall besser, als alles mit sich selbst auszumachen – ich spreche aus Erfahrung.

Eure

Andrea

ZITATE

So viele schlaue Menschen

haben so viele schlaue Dinge gesagt.

Dinge, die einem Unerklärliches,

Unbegreifliches

plötzlich ganz einfach erscheinen lassen.

Es ist eine Gabe,

die richtigen Worte

zur richtigen Zeit zu finden,

um die Welt ein kleines Stück weniger

chaotisch

und bedrohlich wirken zu lassen.

Oft genug erscheint uns die Welt unbegreiflich.

Wir sind überwältigt

und voller Fragen,

auf die niemand eine Antwort hat.

Niemand, außer ab und an,

einem Schriftsteller.

Aber so wunderbar diese Momente auch sind,

wenn uns ein vollkommen Fremder

diese Ängste für einen Augenblick nimmt,

muss man sie überhaupt erst einmal finden.

Es gibt Zitate, die sich einem einbrennen.

Worte, die man nie wieder los wird.

Bei mir ist das bei einem Zitat

von Albert Camus der Fall:

„Gelobt seien die Herzen, die sich biegen,

sie werden nie brechen.“

Dieses Zitat begleitet mich schon viele Jahre

und immer wieder

habe ich mich davon inspirieren lassen.

Worte sind ein Geschenk.

Sie haben die Kraft, diese beängstigende,

verwirrende Welt

etwas weniger furchteinflößend

und bedrohlich wirken zu lassen.

Worte können Ordnung ins Chaos bringen,

und haben die Macht,

uns für unser Leben zu prägen.

Wie ist das bei dir?

Gibt es Worte, die dich inspiriert haben?

Vielleicht sogar Worte, die dich, wie mich,

dein Leben lang begleiten?

Angels & Airwaves – Secret Crowds

Einsam

Ich weiß, wie es ist,

sich allein zu fühlen.

Und ich weiß,

dass es dir genauso geht.

Es ist schon faszinierend, oder?

Wir teilen uns diese Erde

mit 7.919.389.100 anderen Menschen.

Allein in Deutschland sind es 83.741.027,

3.769.962 in Berlin,

1.561.276 in München,

1.088.040 in Köln.

Und trotzdem fühlen sich so viele von uns einsam.

Warum ist das so?

Wie kann es sein,

dass wir uns bei über 7,9 Milliarden Menschen

auf der Welt einsam fühlen?

Allein.

Unverstanden.

Ungeliebt.

Liegt es an uns?

Haben wir uns so sehr daran gewöhnt,

allein durchs Leben zu gehen,

dass wir verlernt haben,

auf andere zuzugehen?

Sie an uns heran zu lassen?

Oder sind wir einfach zu oft verletzt worden,

um genug Mut und Vertrauen aufzubringen,

uns verletzlich zu machen?

Denn wir wissen ja,

ohne Verletzlichkeit ist keine Nähe möglich.

Aber wenn man so oft zurückgewiesen wurde,

ist es schwer,

immer neue Chancen einzuräumen

und irgendwann fängt man an,

sein Herz zu schützen.

Es ist leichter, so zu tun,

als wäre unser Einzelgänger-Status

unsere Entscheidung.

Als würden wir einfach keine anderen Menschen

in unserem Leben brauchen.

Aber wir wissen beide,

dass das eine Lüge ist.

Niemand ist gern allein.

Ich meine, natürlich gibt es Momente,

in denen man seine Ruhe schätzt

und es genießt, ganz für sich zu sein.

Aber das sind eben Momente,

flüchtige Augenblicke,

wenige Stunden,

nicht ein ganzes Leben.

Wir alle sehnen uns danach,

geliebt zu werden,

gesehen zu werden,

wertgeschätzt zu werden.

Und wenn einem all das versagt wird,

ist es verflixt schwer,

daran nicht zu zerbrechen.

Also tut man so,

als hätte man kein Interesse daran,

dazuzugehören.

Als stünde man über all dem,

als hätte man überhaupt keine Lust,

auszugehen

und stundenlang zu reden

oder zu tanzen

oder was auch immer gesellige Menschen so tun.

Man tut so, als würde es einen nicht verletzen,

wenn niemand einem zum Geburtstag gratuliert,

oder zu Hause auf einen wartet

oder plötzlich vor der Tür steht,

wenn es einem schlecht geht.

Man tut so, als wäre man nicht einsam.

Als würde man sich nicht fragen,

wie es sein kann,

dass auf diesem Planeten

über 7,9 Milliarden Menschen leben

und sich kein einziger davon für einen interessiert.

Man tut so, rund um die Uhr,

bis man sich selbst eingeredet hat,

dass alles gut so ist, wie es eben ist.

Dass einen die leere Wohnung nicht stört,

dass man nicht eifersüchtig

und neidisch

auf die geselligen Menschen ist,

die laut lachend zusammensitzen

und so sorglos und glücklich wirken.

Und wenn dann doch mal jemand versucht,

deine Einsamkeit zu durchdringen,

fällt es dir schwer, das zu glauben.

Man kann sich nicht vorstellen,

dass es derjenige ernst meint.

Weil es sich einfach unvorstellbar anhört,

dass da jemand ist,

der sich wirklich

und wahrhaftig

für dich interessiert.

Ich weiß, wie es ist,

sich allein zu fühlen.

Und ich weiß,

dass es dir genauso geht.

Ich weiß, dass wir beide einsam sind

und ich weiß, dass dir das genauso wehtut wie mir.

Ich hatte da eine verrückte Idee,

willst du sie hören?

Lass uns gemeinsam einsam sein.

Vielleicht fühlen wir uns dann beide

ein kleines bisschen weniger allein.

Was sagst du?

Willst du mit mir zusammen einsam sein?

Wer weiß, vielleicht ist es am Ende keiner mehr von uns.

Wäre das nicht wundervoll?

Augustana – Where love went wrong

DIESENacht

Weißt du noch,

wie wir uns damals im Dunkeln

unsere Geheimnisse erzählt haben?

Wie wir einfach alles miteinander geteilt haben:

Hoffnungen,

Träume,

Enttäuschungen,

Verletzungen,

Schuld.

Wir waren uns so unbeschreiblich nah.

In dieser Nacht warst du meine ganze Welt.

Unvorstellbar,

dass das heute alles bedeutungslos ist.

„Die Welt dreht sich weiter.“

„Dinge ändern sich.“

Das ist mir alles wohl bewusst.

Aber es gibt Dinge,

die sollten sich nicht ändern.

Dinge, die einfach für immer so bleiben sollten,

wie sie waren.

Warum geht das nicht?

Warum kann uns das Universum

nicht diesen kleinen Wunsch erfüllen?

Weißt du noch,

wie ich in deinen Armen lag

und du mir deine Liebe gestanden hast?

Es ist mir immer schwergefallen,

einem anderen

diese Worte in Bezug auf mich zu glauben,

immer,

aber nicht in dieser Nacht.

Ich habe dir geglaubt

und ich habe dich in mein Herz gelassen.

Niemals hätte ich gedacht,

dass wir uns Monate später

wie Fremde gegenüberstehen würden.

Was ist aus uns geworden?

Wie sind wir an diesem Punkt gelandet?

Wann ist die Liebe aus deinem Blick verschwunden?

Ist es mittlerweile wirklich bedeutungslos geworden,

was wir in dieser Nacht geteilt haben?

Hast du es vergessen?

Oder ist es dir jetzt einfach nur egal?

Ich weiß, dass es für uns als Paar

keine Rettung mehr gibt.

Ich kann nicht mit jemandem zusammen sein,

der mich so ansieht, wie du es gerade tust.

Aber ich werde diese Nacht niemals vergessen.

Nie fühlte ich mich einem anderen Menschen näher.

Und nie fühlte ich mich einem anderen Menschen

mehr verbunden.

Und diese Erinnerung

werde ich für immer in Ehren halten.

Stereophonics – It means nothing

KEINEleeren Worte

Ich weiß, es tut dir weh,

wenn ich jedes Mal wieder überrascht reagiere,

wenn du mir deine Liebe gestehst.

Du sagst es mir so oft,

aber ein Teil von mir

wird es vielleicht nie ganz glauben können.

Es liegt nicht an dir,

wirklich nicht.

Du zeigst mir ständig,

dass es für dich nicht bloß Worte sind.

Du unterfütterst sie mit Gesten

und Berührungen

und kleinen Aufmerksamkeiten.

Aber wenn man es über so viele Jahre nicht gewohnt ist,

diese Worte zu hören,

wenn man so oft verletzt worden ist, wie ich,

dann kann ich noch so sehr vom Kopf her wissen,

dass du es ehrlich meinst,

aber ein Teil von mir

wird sich damit immer schwertun,

es wirklich zu begreifen.

Ein Teil von mir wird sich immer fragen,

ob ich es wert bin, geliebt zu werden.

Ob deine Liebe eines Tages vergehen wird,

weil ich nicht gut genug für dich bin,

oder weil ich zu kaputt für ein ‚Für Immer‘ bin.

Aber andererseits ist es vielleicht

auch ein gutes Zeichen,

dass ich deinetwegen überhaupt

an ein ‚Für Immer‘ denke,

dass ich es in Betracht ziehe.

Denkst du nicht?

Ich weiß, dass du mich beschützen willst

und allein die Vorstellung,

dass jemand mir wehtut,

deine Instinkte verrückt spielen lässt.

Ich weiß, dass du es hasst,

dass ich so oft so schlecht über mich denke.

Ich weiß, dass du meinen Schmerz

nachempfinden kannst,

weil du so einfühlsam bist,

wenn es um mich geht.

Ich weiß, dass du der Welt ein anderes Gesicht zeigst,

dass du nur mich den Mann sehen lässt,

der du wirklich bist.

Und ich weiß, dass du,

wenn du könntest,

all das ungeschehen machen würdest,

was vor dir war.

Nicht aus Eifersucht,

sondern, weil du mir all das ersparen möchtest.

Wenn du könntest,

würdest du in der Zeit zurückreisen

und all meine Drachen erschlagen,

bevor sie sich mir nähern.

Du würdest mich in Watte packen

und vor der Welt beschützen.

Aber das brauche ich gar nicht,

weißt du?

Auch wenn es mich jedes Mal wieder freudig überrascht,

wenn du mir deine Liebe gestehst,

auch wenn ich es oft nicht fassen kann,

ich weiß, dass du mein sicherer Hafen bist,

meine Zuflucht.

Ich weiß, dass du mein Beschützer bist,

mein Bollwerk gegen die Welt.

Aber wenn mir nicht all diese Dinge passiert wären,

wenn ich nicht all diesen Schmerz in mir tragen würde,

wer weiß, wer ich heute wäre?

Und wer weiß, ob dieses andere Ich

jemals deinen Weg gekreuzt hätte?

Das war es mir wert.

Ich weiß, das klingt verrückt,

vor allem für dich,

weil ich dir alles erzählt habe, was war.

Absolut alles.

Du kennst jede Verletzung,

jede Narbe,

jede Kerbe in meiner Seele.

Aber das war es mir wirklich wert,

all der Schmerz,

all die Unsicherheiten,

die mich bis heute begleiten.

Sie haben mich zu dir gebracht

und du gibst mir so viel mehr,

als sie mir genommen haben.

Ich weiß, es tut dir weh,

wenn ich jedes Mal wieder überrascht reagiere,

wenn du mir deine Liebe gestehst.

Aber glaube mir,

ich weiß, dass es keine leeren Worte sind.

Und obwohl es mich jedes einzelne Mal wieder

Überwindung kostet,

dir das Gleiche zu sagen,

vergiss nie, dass ich dich auch liebe

und dass ich weiß, was ich an dir habe,

auch wenn ich dich anmotze,

weil du wieder einmal versuchst,

mich vor der Welt zu beschützen.

Ich will nur nicht, dass du dich zu sehr aufreibst.

Ich will den Rest meines Lebens

an deiner Seite verbringen.

Also lass die Vergangenheit vergangen sein,

lass die Drachen Drachen sein

und halte mich einfach,

mehr brauche ich nicht.

Nur dich und dieses Gefühl, das du mir gibst.

Und das Wissen,