11,99 €
Seit Jahrzehnten zählt die Kanareninsel zu den beliebtesten Urlaubszielen Europas, denn es gibt bei stets frühsommerlichen Temperaturen vieles zu entdecken: wüstenähnliche, feinsandige Dünen, höhlendurchlöcherte Berglandschaften, Kaffeeplantagen und üppige Zitrushaine, zudem urige Dörfer, bunte Märkte und heitere Feste. Mit dem POLYGLOTT on tour Gran Canaria lässt sich der Herzschlag der kanarischen Insel erspüren. Die Autorin Susanne Lipps führt in 14 ausgeklügelten Touren über die Vielseitigkeit des Eilands und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie kanarisches Lebensgefühl und lernen Sie das Land hautnah kennen! Erkunden Sie die Heiligtümer der Altkanarier, fahren Sie im Glasbodenboot von Bucht zu Bucht und durchwandern Sie die Bergwelt des Tauromassivs oder den Wald von Tamadaba. Bewundern Sie die rauschenden Wasserfälle oder übernachten Sie in einem Höhlenhaus – Sicher können Sie sich dem lokalen Flair Gran Canarias bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben der faszinierenden Insel. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 198
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne-Katrin Scheiter
Autorinnen: Susanne Lipps, Irene Börjes
Redaktion: Christian Steinmaßl
Bildredaktion: Nora Goth
Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0684-7
1. Auflage 2019
GuU 0684-7 06_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: plainpicture/White, Tim E.
Fotos: Alamy Stock Photo/Forsberg, Peter: >; Alamy Stock Photo/Islandstock: >; Alamy/Pitt, Nichola: >; AWL Images/Farrin, Neil: >; AWL Images/Lubenow, Sabine: >; Bildagentur Huber/Schmid, R.: >; Fotolia/Drews, Eberhard: >; Fotolia/kaleff: >; Fotolia/Kozlowski, Karol: >; Fotolia/Richter, Stefan: >; Fotolia/Tupungato: >; Getty Images/Ageitos, Ernesto R.: >; Getty Images/Cummins, Richard: >; Getty Images/EyeEm/Efrn, Yanes: >; Getty Images/EyeEm/Sandoval, Pablo: >; Getty Images/Sadura, Henryk: >; Getty Images/Slow Images: >; Gloria Palace San Augustin: >; GlowImages: >; Huber Images/Schmid, Reinhard: >; iStockphoto/Mlenny: >; iStockphoto/typhoonski: >; La Venecia de Canarias: >; laif/Aurora/Vilalba, Sergio: >; laif/Haenel, Gerald: >; laif/hemis/Pierre Jacques: >, >; laif/Hilger, Naftali: >; laif/Modrow, Joerg: >; laif/Schwelle, Dagmar: >, >; laif/Steinhilber, Berthold: >; laif/Zanetti: >; Lipps, Susanne: >; Mauritius Images/Adler, Ralf: >; Mauritius Images/Alama/A.J.D. Foto Ltd.: >; Mauritius Images/Alamy/ALANDAWSONPHOTOGRAPHY: >; Mauritius Images/Hackenberg, Rainer: >; Mauritius Images/imageBROKER/Laub, Harry: >; Mauritius Images/imageBROKER/Moxter, Martin: >; Mauritius Images/Novarc/Stengert, Nico: >; Mauritius Images/Westend61/Breuer, Maria: >; Shutterstock/Baarssen, Fokke: >; Shutterstock/Bach, Frank: >; Shutterstock/Bareta, Valery: >; Shutterstock/bellena: >; Shutterstock/fotoping: >; Shutterstock/Fulcanelli: >, >, >; Shutterstock/Kulikova, Tamara: >, >; Shutterstock/leoks: >; Shutterstock/Traveller Martin: >; Shutterstock/Val, Aleron: >; Shutterstock/Watteeuw, Steve: >; Shutterstock/White, Chamille: >; Shutterstock/ZM_Photo: >; Shutterstock/Znamenskiy, Oleg: >, >; stock.adobe.com /barmalini: >; stock.adobe.com/Freesurf: >; stock.adobe.com/IVAN: >; stock.adobe.com/TIMDAVIDCOLLECTION: >, >; Tourist Board of Gran Canaria: >, >, >, >, >, >, >, >;
Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.
Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]
Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de
www.facebook.com
SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
0
Highlights der Destination
1
Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 80 EUR
bis 20 EUR
€€
80 bis 160 EUR
20 bis 40 EUR
€€€
über 160 EUR
über 40 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Die bis zu 20 Meter hohen Sanddünen sind ebenso berühmt wie beeindruckend.
Idyllisch präsentiert sich der Fischerort mit seinen Kanälen und engen Gassen.
Kunst und Kultur diverser Epochen trifft man im ältesten Hauptstadtviertel an.
Der geschützte Strand mit goldgelbem Sand ist die Badewanne der Hauptstädter.
Der herrliche botanische Garten versammelt die vielfältige Flora des Archipels.
In der grünen Schlucht sind die hohen Felswände von Wohnhöhlen durchlöchert.
Die Stadt mit Bürgerhäusern und Basilika ist ein Exempel kanarischer Baukunst.
In dem archäologischen Park begibt man sich auf ein Zeitreise 500 Jahre zurück.
Das windgeschützte Tal wartet mit einer einmaligen Bandbreite an Vegetation auf.
Der imposante »Wolkenfelsen«-Monolith ist ein Wahrzeichen Gran Canarias.
Gran Canarias höchstgelegenes Dorf ist spektakulär in den Berghang gebaut.
Vom verwegen gelegenen Aussichtspunkt blickt man weit über die Westküste.
mehr entdecken, schöner reisen
Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen
TOUREN
REGION
DAUER
TOUR 1
Streifzug durch die Dünen
Der Süden
1/2 Tag
TOUR 2
Im Glasbodenboot von Bucht zu Bucht
Der Süden
1/2 Tag
TOUR 3
Wilde Schluchten im Süden
Der Süden
1/2 Tag
TOUR 4
In die Bergwelt des Tauromassivs
Der Süden
1/2 Tag
TOUR 5
Durch die Altstadt von Las Palmas
Las Palmas & der Osten
1/2 Tag
TOUR 6
Wie alles begann
Las Palmas & der Osten
1/2 Tag
TOUR 7
Auf den Spuren der Ureinwohner
Las Palmas & der Osten
1/2 Tag
TOUR 8
Kulturstädte abseits vom Tourismus
Der Norden
1/2 Tag
TOUR 9
Heiligtümer der Altkanarier
Der Norden
1/2 Tag
TOUR 0
Rundfahrt zu Roques und stillen Dörfern
Das Zentrum
1/2 Tag
TOUR !
Nach Artenara und in den Wald von Tamadaba
Das Zentrum
1/2 Tag
TOUR @
Große Gran-Canaria-Runde
Extra-Tour
1–2 Tage
TOUR #
Ins Zentralgebirge, das Gewitter aus Stein
Extra-Tour
1–2 Tage
TOUR $
Historische Städte im Norden
Extra-Tour
1–2 Tage
© Getty Images/Slow Images:
Der Stausee Presa de la Sorrueda im üppig-grünen Barranco de Tirajana
Seit Jahrzehnten zählt Gran Canaria zu den beliebtesten Urlaubszielen Europas. Und doch gibt es immer wieder Neues zu entdecken: einsame Strände, wilde Naturlandschaften, urige Dörfer, urbanes Leben, bunte Märkte und heitere Feste.
© Lipps, Susanne:
SUSANNE LIPPS
bringt als promovierte Geografin ihre langjährige Begeisterung für die Kanarischen Inseln in die Tätigkeit als Reiseleiterin und Autorin von Reiseführern ein. Gran Canaria besucht sie seit über 20 Jahren. Die Vielfalt des »Miniaturkontinents« hat es ihr angetan.
Meine ersten Eindrücke von Gran Canaria vor vielen Jahren? Das überraschend milde Wetter zur Weihnachtszeit, der Duft exotischer Blüten, die wunderbare Playa de las Canteras von Las Palmas. Häufig wird der feinsandige Hauptstadtstrand mit der Copacabana in Rio verglichen: Er ist eine herrlich geschützte Badewanne für die ganze Familie und zugleich mit seiner kilometerlangen, von Cafés gesäumten Promenade pulsierender Treffpunkt der urbanen Szene. Als solcher scheint er sich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder neu zu erfinden.
Vormittags zieht es mich in die stillen Gassen der Altstadt La Vegueta, wo museale Häuserzeilen ausgefallene Fotomotive liefern. Dann der farbenfrohe Kontrast: die älteste Markthalle von Las Palmas. Zahllose Stände biegen sich hier unter der Last von goldgelben, direkt auf der Insel geernteten Bananen, aromatischen Tomaten, Mangos, Avocados, Kaktusfeigen und anderen exotischen Genüssen. Das benachbarte Bürgerviertel Triana punktet für mich mit lebhaften Plätzen und hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten. Las Palmas ist auch eine grüne Stadt, mit weitläufigen Gärten, in denen die Bewohner an lauen Abenden oder am Wochenende mit Freunden, mit der Familie flanieren. Etwa im Parque Doramas, einer Oase mitten im Häusergewühl, mit Wasserspielen, Skulpturen und verschwenderischer subtropischer Vegetation. Vor allem am Sonntag lohnt hier der Besuch, wenn sich scheinbar ganz Las Palmas auf den Beinen befindet. Nicht zu vergessen das Hafenviertel, durch das – der Rolle von Las Palmas als Drehscheibe im Atlantik entsprechend – ein Hauch der großen weiten Welt weht.
© Getty Images/Cummins, Richard:
Pause an der Casa de Colón in der Altstadt von Las Palmas
Alles scheint auf dieser Insel auf engstem Raum vorhanden zu sein. Ein Ausflug an die Südküste zeigt es. Sie ist geprägt von hellsandigen Stränden und großflächigen Dünenlandschaften, ganz als ob die Sahara plötzlich nähergerückt sei. Der riesige Sandkasten gab Anlass zum Bau gewaltiger Feriensiedlungen, allen voran Playa del Inglés.
So verlockend es nach wie vor ist, durch diese Wüstenlandschaft zu streifen, der schönste Ferienort Gran Canarias ist und bleibt für mich Puerto de Mogán. Individualisten finden in den pittoresken Häusern am Hafen oder im alten, eng an den Hang gebauten Ortskern Quartiere abseits des Massentourismus. Hier kündigt sich schon der entlegene Inselwesten mit seinen schroffen Felsküsten und schmalen, dunklen Kiesstränden an. Denn dort geht das Leben in vergleichsweise ursprünglichen Fischerdörfern noch einen äußerst geruhsamen Gang.
Das Inselinnere türmt sich zu einem gewaltigen, fast an der 2000er-Marke kratzenden Gebirge auf, das sich im Winter zuweilen sogar mit einer Schneehaube krönt. Hier geben bizarre Felsformationen und schroffe Schluchten beliebte Wanderziele ab. Meine Lieblingstour: der kurze, aber steile Aufstieg zum Wahrzeichen von Gran Canaria, dem »Wolkenfelsen« Roque Nublo.
© Getty Images/EyeEm/Sandoval, Pablo:
Abendstimmung in der Bergwelt bei San Bartolomé de Tirajana
Wenn Sie das unverfälschte, ländliche Gran Canaria erleben möchten, sollten Sie einen Ausflug in eine der kleineren Städte im Norden unternehmen. Die fruchtbare Landschaft wird hier von Bananenplantagen, grünen Feldern und Wiesen beherrscht. Dazwischen blinken Ansammlungen von weißen, würfelförmigen Häusern auf, die sich rund um ehrwürdige, in den Kolonialzeiten erbaute und mit barocken Altären prächtig geschmückte Kirchen scharen. Geschichte wird greifbar, sowohl die prähistorische der Ureinwohner, die sich vor allem in rätselhaften Höhlenlabyrinthen manifestiert, als auch diejenige der Konquistadoren, die die Insel im Mittelalter zunächst für das Königreich Kastilien, später für Spanien eroberten.
Gegenwartsbezogen präsentieren sich die quirligen Bauernmärkte, auf denen von traditionellen Wurstwaren und dem berühmten ohne Lab gewonnenen »Blütenkäse« bis hin zu süßem Mandelgebäck und fruchtigem Likör so ziemlich alles angeboten wird, was Gran Canaria an kulinarischen Köstlichkeiten zu bieten hat.
Hier schließt sich der Kreis. Ein letzter Abstecher führt zu einem der – wie ich finde – idyllischsten Plätze der Insel, dem Botanischen Garten in Tafira bei Las Palmas. Alles, was die endemische Flora der Kanaren so besonders macht, ist hier versammelt. Wie urzeitliche Riesen ragen die Drachenbäume aus einem Meer von bizarren Trockensträuchern hervor. Gleich daneben ein schattiger Urwald mit selten gewordenen Lorbeerbäumen und dunkelgrünen Farnen. Auf einer Parkbank klingt hier der Tag in Ruhe aus.
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Zwei schwarze Hunde unter Palmen beschützen auf dem Wappen von Las Palmas eine Burg, Symbol für die einstmals befestigte Stadt. Die Palmen erinnern an erfolgreich abgewehrte Angriffe britischer und holländischer Korsaren in den Jahren 1595 und 1599. In den Kämpfen kamen auch spanische Doggen zum Einsatz. Diese züchtete man später zu einer eigenständigen Rasse weiter, dem Dogo Canario, der heute vielerorts als Wachhund Dienst tut.
Oft wird gemutmaßt, der Sand an den ausgedehnten Stränden bei Maspalomas sei aus der Sahara herübergeweht. Dabei könnten Sandkörner die 220 km von Afrika bis Gran Canaria physikalisch betrachtet gar nicht mit dem Wind überbrücken. Lediglich feiner rötlicher Staub zieht zuweilen vom afrikanischen Festland auf die Insel. Der Dünensand jedoch stammt aus eigener Inselproduktion. Kalkschalen von Muscheln oder Meeresschnecken, von der Brandung aufgegriffen und immer wieder vor die Küste geschleudert, wurden allmählich zu feinem Sand zerrieben. Dieser glitzert in seiner reinen Form fast weiß. Meistens aber verleihen ihm untergemischte Brocken zermalmten Vulkangesteins eine goldgelbe Färbung.
Vielerorts in Küstennähe erklingt der melodische Gesang des wild lebenden Kanarengirlitz, eines eher unscheinbaren Finkenverwandten, dessen Männchen in der Brutsaison immerhin ein gelbes Brustgefieder präsentieren. Unseren bekannten Ziervogel, den knallgelben Kanari, wird man jedoch auch auf Gran Canaria nur im Käfig bewundern können. Er entstand aus dem Girlitz dank jahrhundertelanger züchterischer Bemühungen. Nach der Conquista hatten sich die Spanier das Monopol auf den Verkauf des begehrten Gesangskünstlers gesichert, indem sie nur Männchen exportierten. Doch schon um das Jahr 1600 wurde die Zucht auch in anderen Ländern erfolgreich betrieben. Bald gelang es, eine komplett gelbe Färbung zu erzielen. Im Harz setzten die Bergleute Kanarienvögel zur Warnung vor Giftgas in den Stollen ein und züchteten ganz nebenbei den »Harzer Roller«, der es weltweit zu Berühmtheit brachte. Bis heute entstehen neue Varianten, sogar einen rein roten Kanarienvogel hat der Zoohandel inzwischen im Angebot.