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Sauerland - Was hier alles wächst! Das Sauerland mit den angrenzenden Gebieten Siegerland, Wittgensteiner Land, Waldecker Upland, Diemelbergland und Hessisches Hinterland beherbergt eine erstaunliche Pflanzenvielfalt aus alpinen, atlantischen und submediterranen Arten. Auch eiszeitliche Relikte sind dabei, ebenso Pflanzen, deren nächste Verwandte an der Nordseeküste zu finden sind. Der botanische Reiseführer „Sauerland - Was hier alles wächst!“ enthält sechs Kapitel mit Pflanzenbeschreibungen, geordnet nach typischen Standorten: Flora der Talauen und Gewässer, der Schluchten und Felsen, Vegetationsgemeinschaft Buchen- und Eichenwälder, Vegetation der Kalkmagerrasen, Bergwiesen, Heiden und Moore. Insgesamt werden 214 Arten detailliert beschrieben und auf Farbfotos gezeigt. Zu jeder Pflanze wird allerlei Wissenswertes, das direkt oder indirekt mit ihr zu tun hat, erwähnt. Außerdem werden Standorte genannt, wo die Pflanze in der Region anzutreffen ist. Ein letztes Kapitel widmet sich den Naturparks des Gebiets. Dort stehen auch Angaben zu Besucherzentren und Internetseiten. Die ergänzende Seite zum Buch im Internet ist: www.sauerlandflora.de.
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Seitenzahl: 205
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Sauerland
Was hier alles
wächst!
OliverBredaVerlag
sauerlandflora.de
Susanne Lipps
Sauerland
Was hier alles wächst!
OliverBredaVerlag
OliverBredaVerlag
Alle Angaben in dem Buch und auf www.sauerlandflora.de sind sorgfältig erkundet und nach bestem Wissen und Gewissen überprüft worden. Für Schäden und Beeinträchtigungen jeder Art, die durch den Gebrauch des Buches entstehen, können Autorin und Verlag keine Haftung übernehmen.
Layout: Günther Roeder, Oliver Breda
Abbildungen: Susanne Lipps (10), Oliver Breda (307)
Schrift: TheSans von LucasFonts
© Oliver Breda Verlag, Duisburg
E-mail: [email protected]
www.sauerlandflora.de, www.bredaverlag.de
1. Auflage2022
Das vorliegende E-Book basiert auf der gedruckten 1. Auflage 2022 des gleichnamigen Buches mit der ISBN: 978-3-938282-70-0
Nachdruck, Fotokopie, Aufzeichnung und Verarbeitung mittels elektronischer Systeme, auch auszugsweise, ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet.
ISBN: 978-3-938282-71-7
Im Internet
www.sauerlandflora.de ist die ergänzende Seite zum Buch mit zusätzlichen Fotos und Informationen.
Die Autoren
Dr. Susanne Lipps ist erfolgreiche Autorin zahlreicher Reise- und Wanderführer. Sie studierte Geographie, Geologie und Botanik in Marburg und promovierte 1985. Seit jeher begeistert sie sich für die Suche nach botanischen Schätzen. Alle Fotos in diesem Buch wurden entweder von ihr oder von Oliver Breda am Originalstandort der Pflanzen aufgenommen.
Oliver Breda wollte ursprünglich Förster werden oder Biologie studieren. Es wurde schlussendlich Physik mit einer Diplomarbeit im Fachbereich Umweltanalytik. Seit 1999 schreibt er Wander- und Reisebücher und führt Wandergruppen durch die heimischen Wälder und über die makaronesischen Inseln Azoren, Madeira und Kapverden. 2004 gründete er seinen Verlag für botanische Reiseführer.
Inhalt
Inhalt
Die Autoren 4
Inhalt 5
Einleitung 6
Tipps zum Gebrauch des Buches 7
Erlenbrüche, Talauen, Gewässer 9
Schluchten und Felsen 45
Buchen- und Eichenwälder 67
Magerrasen 105
Bergwiesen und Borstgrasrasen 141
Heiden, Moore, Moorwälder 169
Schutzgebiete 197
Register 202
Einleitung
Sauerland - das Mittelgebirge gilt als Land der tausend Berge. Im engeren Sinn liegt es in Westfalen und deckt den nordwestlichen Teil des Rothaargebirges mit dem Hochsauerland und vorgelagerten Gebirgszügen ab. Mittendurch fließt die Lenne, der „Fluss des Sauerlands“. Im Westen reicht das Gebiet etwa bis zur „Sauerlandlinie“ A 45, im Norden bis zu den Flüssen Ruhr und Möhne.
Allerdings verwenden wir in diesem Buch einen erweiterten Sauerlandbegriff. Hinzu kommen das obere Diemeltal und auf hessischer Seite das Waldecker Upland. Im Süden reicht der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge bis ins Siegerland und Wittgensteiner Land. Das obere Edertal im Hessischen Hinterland wird ebenfalls einbezogen.
Unser Reiseführer „Sauerland - Was hier alles wächst!“ wendet sich an alle botanisch interessierten Besucher der Region, ausdrücklich auch an Laien, die sich nicht mit Fachausdrücken herumschlagen möchten.
Erste Blüten im Frühjahr entwickelt der Märzenbecher, sein bekanntester Standort liegt im Herveler Bruch. Ganz speziell ist die bizarre Sumpfkalla in einem Teich im Elberndorftal. In üppigen Schluchtwäldern gedeiht der urzeitlich anmutende Sprossende Bärlapp. Schattige Felswände überwuchert der seltene Hirschzungenfarn.
Rotbuchen besiedelten einst große Teile des Gebirges. Zwar wurden sie vielerorts durch Fichten ersetzt, doch naturnahe Buchenwälder stehen unter Schutz und beherbergen seltene Orchideen. Deren Blüten beleben auch die submediterranen Kalkmagerrasen, im Spätsommer sprießen dort Enziane.
Lichtdurchflutet sind die Bergwiesen mit ihrer Blütenvielfalt. Einige davon beherbergen botanische Kostbarkeiten wie Trollblume oder Arnika. Im Hochsommer blühen die Heidegebiete. Moorlandschaften faszinieren im Ebbegebirge.
Aufgrund der Artenfülle musste eine Auswahl getroffen werden. Aufgeführt sind in diesem Buch sowohl allgemein bekannte, aber charakteristische Pflanzen wie Duftveilchen oder Wacholder, als auch seltenere Arten wie Türkenbundlilie oder Leberblümchen, deren Entdeckung besondere Freude bereitet.
Nicht nur in Naturschutzgebieten ist das Entnehmen von Pflanzenteilen oder gar das Ausgraben ganzer Pflanzen verboten. Auch außerhalb der Schutzgebiete betrifft dies alle Arten, die unter Schutz stehen.
Doch selbst bei vermeintlich häufigen Pflanzen empfiehlt sich Zurückhaltung. Ein Foto ist das geeignetere Souvenir als ein Blumenstrauß. Erfolgreiches Botanisieren wünschen:
Susanne Lipps und Oliver Breda
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Tipps zum Gebrauch des Buches
Der botanische Reiseführer „Sauerland - Was hier alles wächst!“ enthält sechs Kapitel mit Pflanzenbeschreibungen, geordnet nach typischen Standorten: Talauen und Gewässer, Schluchten und Felsen, Buchen- und Eichenwälder, Kalkmagerrasen, Bergwiesen, Heiden und Moore. Pflanzen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen, werden dort beschrieben, wo sie besonders charakteristisch sind. Nach Mitteleuropa eingeführte und im Sauerland verwilderte Arten wurden angesichts des Buchformats nicht aufgeführt, ebenso bis auf wenige Ausnahmefälle allgemein bekannte, sehr häufige Arten wie Klatschmohn oder Löwenzahn.
In den einzelnen Kapiteln sind Kräuter und Sträucher nach ihrer Blütezeit (z. T. auch Fruchtzeit) geordnet. Sporenpflanzen und Bäume stehen am Kapitelende.
Die Angaben zur Blütezeitsind Richtwerte. In Abhängigkeit von Witterung und Standort (Höhenlage, Nord- oder Südhang) kann es zu Abweichungen kommen. Manchmal zeigen sich über die angegebene Hauptblütezeit hinaus einzelne Blüten bis zum ersten Frost oder es kommt nach der Wiesenmahd zu einer Zweitblüte. Anhand der Bilder und Merkmalesollte jede beschriebene Pflanze klar identifizierbar sein. Weitere Bilder stellen wir auf unserer Website www.sauerlandflora.deein. Bei den Angaben zu Standortenwurden
Gebiete aufgeführt, wo die Pflanzen relativ zuverlässig zu finden sind. Dabei ist zu beachten, dass z. B. die Individuenzahl von Orchideen von Jahr zu Jahr stark schwankt. Ergänzt wird der Text zu jeder Pflanze durch allerhand Wissenswertes, das direkt oder indirekt mit ihr zu tun hat.
Ein weiteres Kapitel widmet sich den drei Naturparks des Sauerlands und dem Nationalen Naturmonument Bruchhauser Steine. Beschreibungen dieser Gebiete werden durch Angaben zu Internetadressen und Besucherzentren ergänzt.Es existieren verschiedene Übersichtskarten in gedruckter Form, etwa die vom Sauerland-Tourismus e. V. herausgegebene Freizeitkarte Sauerland. Um die bei den Pflanzenbeschreibungen aufgeführten Standorte zu finden, empfehlen sich außerdem Google Maps und/oder Openstreetmap.
Im Register stehen Standorte und Pflanzennamen. Bei den botanischen Namen wurde dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Systematik gefolgt. Hingegen wurden bei den deutschen Namen die bekannterenTrivialnamen verwendet. Botaniker schreiben viele deutsche Namen mit Bindestrich, um die Zugehörigkeit einer Art zu einer Gattung zu betonen. In manchen Fällen sind wir davon abgewichen und haben den außerhalb der Botanik üblichen Namen bevorzugt (z. B. Rotbuche statt Rot-Buche).
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
In den häufig überfluteten Uferstreifen entlang der Flüsse und Bäche ist von Natur aus neben verschiedenen Weidenarten die Schwarzerle (s. S. 43) zu Hause. Sie herrscht auch in sumpfigen, ständig feuchten Bereichen der Talsohlen, den sogenannten Erlenbrüchen, vor. Bekanntestes Beispiel ist der Herveler Bruch im Ebbegebirge, in dem im zeitigen Frühjahr der Märzenbecher (s. S. 10) die Blühsaison im Sauerland einläutet. Viele Bäche hatte man in den vergangenen 200 Jahren begradigt. Manche wurden in jüngerer Zeit renaturiert, etwa im Naturpark Arnsberger Wald. Um die lichtliebende Schwarzerle zu fördern, wurden dort Fichten und deren Jungwuchs entfernt. In den seichten Bereichen größerer Bäche und Flüsse bildet der Flutende Hahnenfuß (s. S. 30) blühende Teppiche.
Unter den Gewässern nehmen die Stauseen, etwa Biggesee, Möhnesee oder Diemelsee, eine Sonderstellung ein. Aufgrund des stark schwankenden Wasserspiegels können sich an den Ufern kaum Pflanzen ansiedeln. Nur in ihren Zuflussbereichen breiten sich Röhrichtgürtel aus hohen, mit den Wurzeln im Flachwasser stehenden Pflanzen wie Rohrkolben (s. S. 35) oder Gelber Schwertlilie (s. S. 26) aus, besonders schön zu beobachten am Itterarm des Diemelsees. Interessante kleinere Stillgewässer stellen eine Reihe naturnaher Fischteiche, die in
Bachtälern aufgestaut wurden, sowie die ehemaligen Grubenteiche bei Littfeld dar. Auch sie besitzen Röhrichtgürtel oder beherbergen gar, wie ein Teich im Elberndorftal, botanische Kostbarkeiten wie die Sumpfkalla (s. S. 22).
Ganz anders stellt sich die Flora an Bachoberläufen und Quellbächen dar. Deren Ufer werden oft von Hochstaudenfluren gesäumt. Dabei handelt es sich um Streifen hoch wachsender, mehrjähriger Kräuter, die eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung benötigen. Beides wird durch die Überschwemmungen der Gewässer gesichert. Natürliche Hochstaudenfluren sind typisch für Gebirgsbäche. Sofern sie sich auch in tieferen Lagen bilden, etwa an Gräben oder den Ufern größerer Bäche und Flüsse, ist meist der Mensch an ihrer Entstehung beteiligt, etwa durch Rodung des Auwaldes und nachfolgende Nutzung des Talbodens als Wiese. In den Hochstaudenfluren des Sauerlands dominieren Arten wie Echtes Mädesüß (s. S. 31), Weidenröschen (s. S. 36), Echter Baldrian (s. S. 24), Kohldistel (s. S. 34) oder Wasserdost (s. S. 38). Seltener tritt als Besonderheit der Blaue Eisenhut (s. S. 39) hinzu. In den Quellen selbst ist manchmal die Echte Brunnenkresse (s. S. 29) zu finden, außerdem gedeihen hier z. B. Bachbunge (s. S. 28) oder das Gegenblättrige Milzkraut (s. S. 12).
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Märzenbecher, Frühlings-Knotenblume
Leucojum vernum
Blütezeit
Etwa zweite und dritte Märzwoche.
Merkmale
Auf den ersten Blick ähnelt der Märzenbecher einem Schneeglöckchen. Seine weißen, hängenden Glockenblüten sind aber bauchiger. An den Spitzen der sechs gleich großen Blütenblätter befindet sich außen jeweils ein gelber Fleck. Die schmalen, etwa 20 cm langen Blätter sind saftig grün gefärbt und glänzen.
Standort:
Der Märzenbecher ist ein botanisches Aushängeschild des Sauerlands. Er wächst bevorzugt in sumpfigen Wäldern. An seinen Standorten tritt er gerne in größeren Kolonien auf, etwa im Herveler Bruch oder im NSG Am Schlehen bei Schloss Brüninghausen (Ohle). Bekannt ist auch der Märzenbecherweg bei Walpersdorf.
Wissenswertes:
Das Zwiebelgewächs ist streng geschützt und darf nicht ausgegraben werden! Die häufigeren, gleichzeitig blühenden Schneeglöckchen gelten im Sauerland nicht als heimisch, sondern sind verwildert. Den deutschen Gattungsnamen verdankt der Märzenbecher dem knotenartig verdickten Fruchtknoten auf der Blütenglocke. Aus Gärten bekannt ist die höhere Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum) mit mehreren, kleineren Blüten an jedem Stängel. Hingegen sind es beim Märzenbecher nur ein bis maximal zwei Blüten pro Stängel.
Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Huflattich
Tussilago farfara
Blütezeit
März.
Merkmale
Viele zitronengelbe Fransen vereinen sich zu einem scheibenförmigen Blütenstand, in dessen Innerem ein Körbchen aus ebenfalls gelben Röhrenblüten sitzt. Die 10-15 cm hohen Blütenstiele sind mit bräunlichen Schuppen besetzt. Erst nach der Blüte erscheinen die großen, hufeisenförmigen Laubblätter.
Standort:
Von Natur aus breitet sich Huflattich als Pionierpflanze auf vegetationsfreien Flächen aus, also in Geländeanrissen auf steilen Trockenrasen oder auf Sandbänken in Flussauen. Durch menschliche Aktivitäten gefördert, ist er heute recht häufig an Wegrändern und auf Schuttflächen zu finden. In Gebirgen steigt er in erstaunliche Höhenlagen hinauf, in den Alpen bis etwa 2300 m.
Wissenswertes:
An der Unterseite der Blätter sitzt ein weißer, haariger Filz. Deshalb und wegen ihrer Größe - sie sind etwa 15 cm breit - können sie einer ganz bestimmten Verwendung zugeführt werden, denen die Pflanze den Spitznamen „Wanderers Klopapier“ verdankt. Seit dem Altertum wurden die Blätter zur Schleimlösung bei Husten (lat. tussis) genutzt. In jüngerer Zeit gerieten Huflattichpräparate wegen potentiell krebserregender Inhaltsstoffe in Verruf.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Gegenblättriges u. Wechselblättriges Milzkraut
Chrysosplenium oppositifolium, C. alternifolium
Blütezeit
März bis Mai.
Merkmale
Die Milzkräuter blühen grün-lich-gelb, beim Gegenblätt-rigen sind die Blüten kleiner als beim Wechselblättrigen. Beide bilden nur wenige cm hohe Rasen. Bei C. oppositi-folium stehen sich die Blät-ter gegenüber und sind kaum gekerbt, bei C. alter-nifolium sind sie wechselnd angeordnet und herzförmig.
Standort:
Das Gegenblättrige Milzkraut meidet Kalk und steht gern in Quellfluren (z.B. Krenkeltal oberh. Aquädukt, Ewige Quelle bei den Bruchhauser Steinen).Hingegen bevorzugt das Wechselblättrige feuchten, kalkhaltigen Untergrund an Bachufern und in Talauen (z.B. Hönnetal, Lörmecketal, Almequellen). Zuweilen wachsen beide auch zusammen, wie im Hasselbachtal bei Hagen.
Wissenswertes:
Die bitteren Blätter verwendete man früher für Wintersalate. Außerdem dienen sie in der Naturheilkunde vereinzelt bis heute als Mittel zur Stärkung der Milz, auch wenn die moderne Wissenschaft keine diesbezügliche Wirkung bestätigen konnte. Nach der langen Blütezeit bilden sich kleine Schalen, in denen die Samen offen liegen. Bei Regenwetter werden sie herausgeschleudert und vom Quell- oder Bachwasser verbreitet. Zudem erfolgt vegetative Vermehrung über Seitensprosse.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Wald-Gelbstern
Gagea lutea
Blütezeit
Ende März bis April.
Merkmale
Die kleine Zwiebelpflanze hat sternförmige Blüten aus sechs schmalen, gut 1 cm langen Kronblättern. Diese sind gelb mit undeutlichen grünen Längsstreifen. Sie stehen in lockeren Dolden an zierlichen, um 20 cm hohen Stängeln. Aus jeder Zwiebel treibt außerdem ein langes Blatt mit kapuzenförmiger Spitze.
Standort:
Der Wald-Gelbstern besiedelt in tieferen Lagen die nährstoffreichen Böden in Flussauen und ist dort entweder in Wäldern oder auf feuchten Wiesen, oft auch an von Bäumen gesäumten Ufern anzutreffen. Im Sauerland findet er sich z.B. im Lörmecketal.
Wissenswertes:
Nach der Blüte fällt die Pflanze in sich zusammen, zieht rasch ein und treibt erst im folgenden Frühjahr aus der Zwiebel neu aus. Die Vermehrung erfolgt sowohl durch Samen, die von Ameisen verbreitet werden, als auch vegetativ über Tochterzwiebeln, manchmal sogar durch Brutzwiebeln, die sich am Blütenstand bilden. Ungewöhnlich ist beim Wald-Gelbstern die disjunkte Verbreitung, d.h. seine Populationen in Europa und Ostasien haben keine Verbindung (mehr) miteinander. Eine solche Arealaufspaltung kommt meist durch Klimaveränderungen in dem dazwischen liegenden Bereich zustande.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Rote und Weiße Pestwurz
Petasites hybridus, P. albus
Blütezeit
Ende März/April (P. hybridus), Mitte April bis Mai (P. albus).
Merkmale
Zwei Dutzend zottige Blüten-köpfchen bilden einen eher länglichen, purpur-rötlichen bzw. einen halbkugeligen, cremeweißen Blütenstand, der jeweils einem dicken, kur-zen Stängel aufsitzt. Auffällig die riesigen, rhabarberähnli-chen Blätter der Roten Pest-wurz. Bei der Weißen Pestwurz bleiben die Blätter kleiner.
Standort:
Beide Arten gedeihen im Überflutungsbereich von Gewässern sowie an quellnassen Hängen, die häufigere Rote Pestwurz u.a. im Ruhrtal, Hoppecketal, Orketal. Die eher in höheren Lagen (ab 450 m) vertretene Weiße Pestwurz findet man z.B. im Krenkeltal (oberh. Aquädukt), Ittertal/NSG Alter Hagen und sehr reichlich im Winterbachtal.
Wissenswertes:
In den prähistorischen Salzbergwerken von Hallstadt fand man Überreste von Pestwurzblättern, die wohl als Klopapier dienten, weshalb die Pflanze in Bayern bis heute Arschwurz heißt. Im Mittelalter hoffte man, die Pest mit Extrakten aus den Wurzeln zu heilen. Heute nutzen Naturheilkundler die Rote Pestwurz gegen Migräne, Asthma und Heuschnupfen. Es sollten nur Präparate aus Apotheken zum Einsatz kommen. Teeaufgüsse rufen Leberschäden hervor.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Sumpfdotterblume
Caltha palustris
Blütezeit
Anfang April bis Juni.
Merkmale
Mit ihren dottergelben, großen Blüten ist die Pflanze kaum zu übersehen. Gern wächst sie gesellig. An kargen Standorten bleibt die Sumpfdotterblume niedrig und bildet nur wenige Blüten aus, auf nährstoffreichen Böden wächst sie buschig und wird bis über 50 cm hoch. Ihre Laubblätter sind nierenförmig.
Standort:
Die Sumpfdotterblume gedeiht in sumpfigen Quellgebieten und an Teich-, Bach- und Flussufern, etwa an der Mündung der Verse in die Versetalsperre, Almequellen, Ewige Quelle (Bruchhauser Steine), oberes Edertal und Seitentäler, Gernsdorfer Weidekämpe.
Wissenswertes:
In der Vergangenheit wurden die Blütenknospen der Sumpfdotterblume in Essig eingelegt und als „Deutsche Kapern“ gegessen. Davon wird heute abgeraten, denn es kann dadurch zu Erbrechen oder Durchfall kommen. Die Sumpfdotterblume zählt zu den Regenschwemmlingen. Ihre sternförmig angeordneten Fruchtbälge öffnen sich nach oben, sobald die Samen reif sind. Diese werden dann bei Regen herausgeschwemmt und verteilen sich in der Umgebung. Dabei hilft ihnen ein schaumartiges Gewebe, das ihnen Schwimmfähigkeit verleiht. So kann sich die Pflanze entlang von Gewässerrändern ausbreiten.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Hohe und Echte Schlüsselblume (Himmelsschlüssel)
Primula elatior, P. veris
Blütezeit
Ende März bis Mitte/Ende April (P. elatior), Anf. April bis Mitte Mai (P. veris).
Merkmale
Die 10-20 cm hohen (bei P. elatior auch etwas höheren) Blütenstängel treiben aus frischgrünen Blattrosetten. An den Stängeln hängen jeweils mehrere nickende Blüten mit langem, hellgrünem Kelch und fünf gelben Kronblättern, die bei P. veris zum Schlund hin je einen orangefarbenen Fleck aufweisen.
Standort:
Die Hohe Schlüsselblume wächst in Auenwäl-dern, an Bachufern, auf feuchten Wiesen, z.B. im Hasselbachtal bei Hagen, im Hönnetal, bei den Almequellen. Hingegen gedeiht die Echte Schüsselblume auf Magerrasen und ist vor al-lem im Raum Marsberg (Glockengrund, Wieme-cke u.a.), aber auch in der Medebacher Bucht und auf der Breiten Heide (Hatzfeld) vertreten.
Wissenswertes:
Der Name Himmelsschlüssel bezieht sich auf die Form des Blütenstands, der an einen Schlüs-sel erinnert. Im Mittelalter brachte man ihn mit den päpstlichen Schlüsseln zum Himmelreich in Verbindung. Im Gegensatz zur Hohen Schlüs-selblume duftet die Echte Schlüsselblume. Al-lerdings soll man die Pflanzen für eine Geruchs-probe keinesfalls pflücken, denn ihr Bestand ist rückläufig. Insbesondere Primula veris ist durch Grünlanddüngung und damit Vernichtung ih-rer natürlichen Lebensräume bedroht.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Bärlauch
Allium ursinum
Blütezeit
April bis Juni.
Merkmale
Sternförmige, sechsstrahlige weiße Blüten sitzen in kugelförmigen Blütenständen am Ende etwa 20 cm hoher Stängel. Jeder Stängel sprießt aus einer Zwiebel, aus der sich außerdem zwei oder mehrere weiche, wie Schlappohren hängende Laubblätter entfalten. Diese riechen beim Zerreiben intensiv nach Knoblauch.
Standort:
Im Schatten von Auenwäldern und feuchten Laubmischwäldern finden sich zuweilen Mas-senvorkommen, z.B. Unteres Hoppecketal, Brei-ter Hagen und Wunderwäldchen, Felsenmeer, Weißenstein (Hagen).
Wissenswertes:
In der Kulinarik zählt Bärlauch zu den Frühlings-boten. Mit seinem zwiebeligen Geschmack wird er wie Schnittlauch verwendet oder zu Pesto ver-arbeitet. Geerntet wird vor der Blüte, etwa Ende März bis Mitte April. Allerdings können die Blätter leicht mit denen zweier hochgiftiger Pflanzen, nämlich des Maiglöckchens und der Herbstzeitlo-se, verwechselt werden. Wichtigstes Unterschei-dungsmerkmal ist der typische Lauchgeruch. Außerdem ist die Blattunterseite beim Bärlauch matt, bei den beiden anderen Arten glänzend. Bitte beachten, dass Pflücken in Naturschutzge-bieten untersagt und außerhalb der Schutzgebie-te nur für den Eigenbedarf erlaubt ist.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Pyrenäen-Löffelkraut
Cochlearia pyrenaica
Blütezeit
Ende April.
Merkmale
Die Staude ist wintergrün, wird um 30 cm hoch und wächst buschig. Ihre zahlrei-chen nierenförmigen Blätter sind dunkelgrün, fleischig und glänzen. An rötlichen Stän-geln sitzen Blütentrauben mit jeweils 5-10 Einzelblüten. Deren vier weiße Kronblätter bilden ein gleichschenkliges Kreuz mit gelbem Zentrum.
Standort:
Diese in Mitteleuropa seltene Art kommt im Sauerland nur an den Almequellen vor, wo eini-ge Exemplare im Zuflussbereich der aufgestau-ten Quelle stehen. Ihr Verbreitungsgebiet hat sie in Gebirgen: außer in den Pyrenäen z.B. auch am Nordrand der Alpen, auf den Britischen In-seln und in Südnorwegen.
Wissenswertes:
Offenbar handelt es sich um ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Durch Trockenlegungsmaßnah-men hat das Pyrenäen-Löffelkraut viele Stand-orte verloren und steht in Deutschland mittler-weile auf der Roten Liste. In der Schweiz laufen bereits Projekte zur Vermehrung der Pflanze in biologischen Stationen zwecks Wiederansiede-lung in gefährdeten oder renaturierten Habita-ten. Dadurch sollen vorhandene Vorkommen gestärkt und miteinander vernetzt werden. In Hessen, wo die Art nur noch in der Rhön vor-kommt, gibt es ähnliche Bestrebungen.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Süße Wolfsmilch
Euphorbia dulcis
Blütezeit
Ende April bis Juni.
Merkmale
Hellgrüne, längliche, eher zarte Blätter stehen quirlförmig um die rötlichen, etwa 30 cm hohen Stängel. Unmittelbar unter den Blüten sitzen kleinere, dreieckige Laubblätter. Die Blüten selbst bilden einen lockeren Blütenstand und sind zunächst unscheinbar grünlich, später auch rötlich gefärbt.
Standort:
Die relativ wärmeliebende, im Sauerland sehr seltene Pflanze bildet in Auenwäldern eini-ger Seitentäler der Lenne größere Gruppen: Repetal (NSG Breiter Hagen), Biggetal (NSG Hohe Ley).
Wissenswertes:
Der Milchsaft der Süßen Wolfsmilch ist weniger ätzend als bei anderen Wolfsmilchgewächsen. Aber auch er reizt die Schleimhäute und wirkt bei innerlicher Aufnahme giftig, ist also keines-wegs „süß“. Wildtiere vermeiden es, die Pflanze zu fressen. Der deutsche Gattungsname wird auf die „beißende“ Wirkung, die mit der Gefähr-lichkeit des Wolfes verglichen wird, zurückge-führt. Hingegen leitet sich der botanische Name von dem griechischen Arzt Euphorbos ab, der im Auftrag von König Juba II. von Mauretanien (ca. 50 v. Chr. - 23 n. Chr.) die Flora des Atlasgebirges erforschte und dort eine Wolfsmilch fand, aus der er ein starkes Abführmittel gewann.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Barbarakraut
Barbarea vulgaris
Blütezeit
Mai/Juni.
Merkmale
Die Pflanze entwickelt im ersten Jahr eine Grundrosette, aus der im Folgejahr die um 50 cm hohen Stängel mit Trauben kleiner gelber Blüten sprießen. Aus diesen entwickeln sich lange, nach oben stehende Fruchtschoten. Die unteren Blätter sind gefiedert mit auffällig großem Endlappen, die oberen ganzrandig.
Standort:
Überall im Gebiet ist das Barbarakraut an Ge-wässern und Gräben sowie in sumpfigen Wie-sen recht häufig zu finden, etwa am Ederknie am Auhammer oder im Wennetal. Als Kultur-folger ist es auch an Wegrändern vertreten. Oft fällt die Entscheidung schwer, ob der Standort natürlich ist.
Wissenswertes:
Früher wurde das Barbarakraut viel angebaut. Die leicht pfeffrig schmeckenden Blätter seiner Rosette können als Salat oder Gemüse verzehrt werden, ähnlich wie Brunnenkresse. Es liefert in den Wintermonaten reichlich Vitamin C. Der Name nimmt vermutlich darauf Bezug, dass noch am 4. Dezember, dem Tag der hl. Barbara, geerntet werden konnte. Blätter bereits blü-hender Pflanzen sind nicht mehr zu gebrau-chen, sie sind bitter. Wer im eigenen Garten aussäen möchte, sollte einen halbschattigen, feuchten Platz auswählen.
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Echter Beinwell
Symphytum officinale agg.
Blütezeit
Mai bis Juli.
Merkmale
Das Raublattgewächs ist, ähnlich wie das verwandte Küchenkraut Borretsch, kom-plett behaart und fühlt sich rau an. Von den Verzweigungen der bis zu 1 m hohen Stängel hängen gebogene Blütenstiele mit mehreren purpurfarbenen, glockenförmigen Blüten herab. Es kommen auch Exemplare mit blassgelben Blüten vor.
Standort:
Der Beinwell besiedelt Bach- und Flussufer, Grä-ben, Auenwälder eher in tieferen Lagen, etwa im Oberen Edertal, Wennetal, am Möhneseeufer.
Wissenswertes:
Früher setzte man ihn zur Heilung von Kno-chenbrüchen ein. Heute nutzt die Natur-heilkunde Salben mit Extrakten aus seinen Wurzeln bei Prellungen, Zerrungen und Ver-stauchungen. Tinkturen sollen helfen, Zähne zu reparieren. Beinwell wird nur äußerlich an-gewendet, bei innerlicher Verabreichung dro-hen Leberschäden. Die Pflanze enthält giftige Alkaloide, weshalb davon abgeraten wird, Sal-ben und Tinkturen selbst herzustellen. Fertig-produkte aus der Apotheke enthalten die Wirk-stoffe in definierten Mengen. Die Artgruppe ist sehr variabel. Schwierig zu unterscheiden ist die größere Hybride S. x uplandicum, die aus Asien als Futterpflanze eingeführt wurde und verwilderte.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Sumpfkalla, Drachenwurz
Calla palustris
Blütezeit
Mai bis Juli.
Merkmale
Aus dem untergetauchten, stark verzweigten Wurzelstock treiben große, herzförmige Blätter und aronstabähnliche Blütenstände mit einem gelblichen Kolben und einem seitlich abstehenden, weißen, außen grün angehauchten Hüllblatt. Dieses erreicht um 6 cm Länge und hat an der Spitze einen auffälligen Zipfel.
Standort:
Die seltene Art besiedelt einen Teich im Elbern-dorftal, eine Infotafel am Beginn des Talwan-derwegs zeigt den genauen Standort. Generell kommt die Sumpfkalla eher in Norddeutsch-land in stehenden Gewässern und Mooren vor
Wissenswertes:
Ob die Pflanze Drachenwurz oder auch Schlangenwurz wegen ihres langen, stark ver-zweigten Wurzelstocks heißt oder weil sie früher gegen Schlangenbisse eingesetzt wurde, wie der Universalgelehrte Albertus Magnus im 13. Jh. für den verwandten Aronstab empfahl, ist unklar. Wie alle Aronstabgewächse ist die Sumpfkalla giftig, was Weidetieren zum Verhängnis werden kann. Die Art zählt zu den Repositionspflanzen, kann also dank ihrer wasserreinigenden Eigen-schaften zur Renaturierung von Feuchtbioto-pen beitragen. Die Zierpflanzen namens „Calla“ zählen zur Gattung Zantedeschia und sind ur-sprünglich in Afrika heimisch.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Rote Lichtnelke, Taglichtnelke
Silene dioica
Blütezeit
Mai bis August.
Merkmale
Die länglich-eiförmigen, gegenständigen Laubblätter der kniehohen Pflanze sind genau wie die rötlichen Stän-gel und die purpurfarbenen Blütenkelche dicht behaart. Auf den sehr markanten Kel-chen sitzen rote bis pinkfar-bene Scheibenblüten mit fünf Kronblättern, die jeweils in der Mitte tief gespalten sind.
Standort:
Feuchte Wiesen, lichte Auenwälder und Gra-benränder sind Standorte der Roten Lichtnelke. Sie ist überall relativ häufig, z.B. Brüninghau-ser Bach, Wennetal, Möhnesee, Lörmecketal, Biggedamm, Liesetal.
Wissenswertes:
Der botanische Artname deutet auf Diözie (Zwei-häusigkeit), es gibt weibliche und männliche Exemplare. Allerdings treten auch Pflanzen mit Blüten beiderlei Geschlechts auf. Die männlichen sind an den langen, schmalen Kelchen zu erken-nen, bei den weiblichen ist der Kelch dicker. Die schwimmfähigen Samen der Roten Lichtnelke werden durch Hochwässer verbreitet. Verwandt und bis auf die Farbe recht ähnlich ist die Weiße Lichtnelke oder Nachtnelke (Silene latifolia). Ihre Blüten öffnen sich erst am Nachmittag und lo-cken Nachtfalter an. Sie bevorzugt nährstoffrei-che Standorte auf Kalkboden und ist ein Kultur-folger an Wegen, Äckern und Bahndämmen.
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Erlenbrüche, Talauen, Gewässer
Kleiner und Echter Baldrian
Valeriana dioica, V. officinalis
Blütezeit
Mai/Juni (V. dioica), Mitte Juni bis August (V. officinalis).
Merkmale
Beim zweihäusigen Kleinen Baldrian sind die Blütenstän-de bei den weiblichen Exem-plaren weiß, bei den männ-lichen (mit etwas größeren Einzelblüten) rosa. Rötlich bis bläulich schimmernd und schirmförmig sind die Blüten-stände beim Echten Baldrian, der etwa 1 m hoch wird, der Kleine Baldrian nur um 30 cm.
Standort:
Beide benötigen feuchte Standorte. V. dioica kommt in Waldsümpfen und Quellbereichen vor, z.B. Ginsberger Heide, Ittertal/Alter Hagen. Eher in tieferen Lagen gedeiht V. officinalis in Hochstaudenfluren in Tälern (u.a. Almequellen, Lörmecketal, Hasselbachtal, Versetalsperre, Dollenbruch).
Wissenswertes:
Baldriane ähneln Doldenblütlern, zählen aber zur Unterfamilie der Baldriangewächse in der Familie der Geißblattgewächse. Als schlaf-förderndes Heilmittel ist der Echte Baldrian in der Naturmedizin in Gebrauch. Der sedierende Extrakt wird aus der Wurzel gewonnen, wobei of-fenbar nicht eine bestimmte Substanz, sondern die Kombination verschiedener Inhaltsstoffe für die Wirkung verantwortlich ist. Der Kleine oder Sumpf-Baldrian vermehrt sich