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Wissen aneignen, Lösungsansätze prüfen und Sicherheit im Pflege- und Prüfungsalltag gewinnen: Mit 250 Praxisfällen aus der Pflege ist dieses Buch der ideale Begleiter für die Ausbildung und zur Prüfungsvorbereitung. Die theoretischen Ausbildungsinhalte werden hier durch praktische Fallbeispiele dargestellt, um den Transfer von der Theorie zur Praxis zu erleichtern. Das gesamte Buch ist nach Lernfeldern strukturiert und umfasst die gängigsten Krankheitsbilder aus der Gesundheits- und Krankheitslehre. Zur Prüfung des eigenen Wissensstandes ist jeder Fall in drei Abschnitte gegliedert: "Beschwerden, Anamnese & klinische Untersuchung", "zusätzliche Untersuchungen" und "Diagnose, Behandlung & Prognose".
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Seitenzahl: 347
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Die Autorin
Natalia Haas wurde 1957 in Russland im Uralgebiet geboren. Sie studierte an der Medizinischen Hochschule Jekaterinburg und arbeitete dann als Assistenzärztin, später als Abteilungsleiterin in der neonatologischen Abteilung des Gebietskrankenhauses in Pervouralsk (Russland). Ihren Facharzt in Pädiatrie erhielt sie 1983.
Nach ihrem Umzug nach Deutschland erhielt sie die Approbation als Ärztin nach einem Anpassungsjahr in der Kinderklinik des Klinikums Hof. Sie war unter anderem als ärztliche Fachgutachterin tätig.
Seit 1997 ist sie als Dozentin für Gesundheits- und Krankheitslehre tätig.
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1. Auflage 2018
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-032677-4
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-032678-1
epub: ISBN 978-3-17-032679-8
mobi: ISBN 978-3-17-032680-4
Liebe Leserinnen und Leser,
Sie halten die erste Auflage des Arbeitsbuchs »Praxisfälle Pflege« in der Hand. Doch obwohl es die erste Auflage ist, ist das vorliegende Lernkonzept bereits jahrelang erfolgreich getestet worden.
In der Prüfungsvorbereitung für Pflegeberufe hat sich interaktives Lernen bewährt. Das vorliegende Arbeitsbuch soll das eigenständige Lösen von Problemen anhand von 250 Fällen trainieren.
Im Berufsalltag hat man es nicht mehr mit Krankheiten, sondern mit Menschen zu tun. Besonders in akuten Lagen bekommt man mit diesem Arbeitsbuch ein Werkzeug in die Hand, um schnell, besonnen und der Situation angepasst handeln zu können.
Das für die Prüfungen und für den Berufsalltag relevante Wissen wird hier in komprimierter Form dargestellt.
Im vorliegenden Fallbuch wird der Lernende ermutigt mitzudenken und anhand der vorliegenden Informationen eine Diagnose zu stellen und die Behandlung zu planen.
Das Arbeitsbuch ist systematisch nach Organsystemen aufgebaut und richtet sich unter anderem auch nach dem Lehrplan für Gesundheits- und Krankheitslehre.
Innerhalb der Organsysteme sind die einzelnen Fälle in 3 Abschnitte gegliedert:
A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung:
Hier bekommt der Lernende alle Informationen, die er im »Ernstfall« vom Patienten und durch eine erste klinische Untersuchung erhalten würde. Dies sollte ihm bereits eine Richtung der Diagnose und Behandlung vorgeben. »Der Patient« wird geschlechtsneutral verwendet, es sind damit abhängig vom Kontext sowohl männliche als auch weibliche Patientinnen gemeint.
B Zusätzliche Untersuchungen:
Dazu gehören u. a. Labor, Funktionsdiagnostik und Bildgebende Diagnostik. Diese Zusatzinformationen sollen die bereits durch den Abschnitt A erhobene Verdachtsdiagnose verdichten und mögliche Differentialdiagnosen ausschließen.
C Diagnose, Behandlung und Prognose:
Die in diesem Buch beschriebene allgemein definierte Diagnose ist explizit auf den vorliegenden Fall angepasst. Häufig gibt es weitere Formen oder Typen der Erkrankung, die hier nicht beschrieben sind. Auch mögliche Differentialdiagnosen müssen aus der entsprechenden Fachliteratur erarbeitet werden.
In Kürze wird hier die Behandlung und Prognose der Erkrankung beschrieben. Die Aussagen zur Prognose beruhen auf der statistischen Auswertung von Daten der Gesamtheit der jeweiligen Patienten. Sie erlauben keine verbindliche Vorhersage über den individuellen Krankheitsverlauf beim einzelnen Patienten. Für weitere Informationen empfehle ich entsprechende Fachliteratur.
Arbeitsanweisung
Der Lernende hat zwei Möglichkeiten das Arbeitsbuch zu bearbeiten:
1. von A bis C durcharbeiten
2. mit C beginnen und als Selbstprüfung die Teile A und B bearbeiten
Ich danke allen Lesern für das entgegengebrachte Vertrauen.
Natalia Haas
Wüstenrot, im November 2017
Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
Zusätzliche Untersuchungen
Diagnose, Behandlung und Prognose
Kopiervorlage zur Fallbearbeitung
Abkürzungsverzeichnis
Arbeitsanweisung
Teil I Erkrankungen der Haut und Hautanhangsgebilde
I A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
I B Zusätzliche Untersuchungen
I C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil II Erkrankungen des Bewegungsapparates
II A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
II B Zusätzliche Untersuchungen
II C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil III Herzerkrankungen
III A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
III B Zusätzliche Untersuchungen
III C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil IV Gefäßerkrankungen
IV A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
IV B Zusätzliche Untersuchungen
IV C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil V Stoffwechselerkrankungen
V A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
V B Zusätzliche Untersuchungen
V C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil VI Erkrankungen des Atmungssystems
VI A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
VI B Zusätzliche Untersuchungen
VI C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil VII Therapeutische und chirurgische Notfälle (Schock, akuter Bauch, Hernien)
VII A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
VII B Zusätzliche Untersuchungen
VII C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil VIII Immunsystemerkrankungen
VIII A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
VIII B Zusätzliche Untersuchungen
VIII C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil IX Bluterkrankungen
IX A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
IX B Zusätzliche Untersuchungen
IX C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil X Erkrankungen der Verdauungsorgane
X A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
X B Zusätzliche Untersuchungen
X C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XI Leber-, Gallen- und Pankreaserkrankungen
XI A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XI B Zusätzliche Untersuchungen
XI C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XII Erkrankungen des Ausscheidungssystems
XII A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XII B Zusätzliche Untersuchungen
XII C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XIII Erkrankungen der Geschlechtsorgane
XIII A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XIII B Zusätzliche Untersuchungen
XIII C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XIV Erkrankungen der Sinnesorgane
XIV A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XIV B Zusätzliche Untersuchungen
XIV C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XV Erkrankungen des endokrinen Systems
XV A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, Klinische Untersuchung
XV B Zusätzliche Untersuchungen
XV C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XVI Infektionen
XVI A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XVI B Zusätzliche Untersuchungen
XVI C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XVII Erkrankungen des Nervensystems
XVII A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XVII B Zusätzliche Untersuchungen
XVII C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XVIII Psychische Erkrankungen, Sucht
XVIII A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XVIII B Zusätzliche Untersuchungen
XVIII C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XIX Chromosomenaberrationen
XIX A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XIX B Zusätzliche Untersuchungen
XIX C Diagnose, Behandlung und Prognose
Teil XX Prä-, peri- und postnatale Erkrankungen
XX A Aktuelle Beschwerden, Anamnese, klinische Untersuchung
XX B Zusätzliche Untersuchungen
XX C Diagnose, Behandlung und Prognose
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
A.
Arterie
AB
Antibiotika
ABB
Anorexia-nervosa-, Bulimia-nervosa- und Binge-Eating-Störungs-Fragebogen
ACPA
Antikörper gegen citrullinierte Proteine
ACTH
adrenokortikotropes Hormon
AEP
akustisch evozierte Potentiale
AG
Antigen
AG-EIAs
Antigen-Enzyme-Immuno-Assays
AHI
Apnoe-Hypopnoe-Index
AIDS
Acquired Immune Deficiency Syndrome
AK
Antikörper
ALL
Akute lymphatische Leukämie
AP
Alkalische Phosphatase
APC-Gen
adenomatous polyposis of the Colon Gen
ASCA
AK gegen Saccharomyces cerevisiae
ASIA
American Spinal Injury Association
ATG
Atemgymnastik
AUDI-T
Alcohol Use Disorders Identification Test
AV
atrioventrikulär
AZ
Allgemeinzustand
BAK
AK gegen Becherzellen
BAL
Bronchoalveoläre Lavage
BDI
Ceck-Depressions-Inventar
BG
Bindegewebe
BNP
Polypeptid, kardialer Marker
BMI
Body-Mass-Index
bpm
beats per minute (Schläge pro Minute)
BSG
Blutsenkungsgeschwindigkeit
BW
Brustwirbel
BZ
Blutzucker
CA 19-9
Cancer Antigen – Tumormarker 19-9
CCT
zerebrale Computertomografie
CDT
Carbohydrate-Deficient Transferrin
CEA
karzinoembryonales AG (Tumormarker)
CK
Kreatinkinase
CLIA
Chemilumineszenz-Immunoassay
CLL
Chronische lymphatische Leukämie
CML
Chronische myeloische Leukämie
CMRT
zerebrale Magnetresonanztomografie
CMV
Zytomegalievirus
COPD
chronic obstructive pulmonary disease
CRH
Kortikotropin-Releasinghormon
CRP
C-reaktives Protein
CRS
Congenital Rubella Syndrome
CT
Computertomografie
CTG
Kardiotokografie
DCM
Dilatative Kardio-Myopathie
DFS
Diabetisches Fußsyndrom
DIC
Disseminierte intravasale Gerinnung
dpt.
Dioptrie
EBLV
European-Bat-Lyssa-Virus
EBUS
endobronchialer Ultraschall
EBV
Eppstein-Barr-Virus
E. coli
Escherichia coli
ECOG
Eastern Cooperative Oncology Group
EDSS
Expanded Disability Status Scale bei MS
EEG
Elektroenzephalografie
EKG
Elektrokardiografie
ELISA
Enzyme-Linked Immunosorbent Assay
EMG
Elektromyografie
ENG
Elektroneurografie
ERCP
Endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikografie
Ery
Erythrozyten
FEV1
Einsekundenausatemkapazität
GCS
Glasgow Coma Score
GFTR
Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator
GOT
Glutamat-Oxalat-Transaminase
GPT
Glutamat-Pyruvat-Transaminase
γ-GT
Gamma-Glutamyltransferase
HAMD-Skala
Hamilton Depression Scale
HAV
Hepatitis-A-Viren
Hb
Hämoglobin
HbA1c
Glykohämoglobin
HBcAg
Hepatitis-B-Core-AG
HBDH
Hydroxybutyrat-Dehydrogenase
HBsAg
Hepatitis-B-Hüllprotein »surface«-AG
HBV
Hepatitis-B-Viren
HCM
Hyperthrophe Kardio-Myopathie
HDL
High density lipoprotein
H.E.L.P.-Apherese
Heparin-induzierte extrakorporale LDL- Präzipitation
HHT
Hämagglutinationshemmtest
HIFU
Hochintensivierter fokussierter Ultraschall
HIG
Hämolysis-in-Gel-Test
HIV
human immunodeficiency virus
HOB
hyperbare Sauerstofftherapie
HK
Hämatokrit
HLA B27
humanes Leukozyten-Antigen
HOLO-TC
an Transcobalamin gebundenes Vit. B12 im Blut
HTIG
Human Tetanus Immune Globulin
HWI
Harnwegsinfekt
HZV
Herzzeitvolumen
IBZM
Szintigrafie des Gehirns mit 123I -markierten Dopamin-D2-Rezeptor-Liganden
IFA
Immunfluoreszenz-Assays
Ig
Immunglobulin
i.
m.intramuskuläre Injektion
IOD
intraokularer Druck
ISNCSCI
The International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury
IQ
Intelligenzquotient
i.
v.intravenöse Injektion
INR
International Normalized Ratio, standardisierter Quick-Wert
KA
Kryoablation
KE
Kohlenhydrateinheit (10g KH)
KG
Krankengymnastik
KH
Kohlenhydrate
KHK
Koronare Herzkrankheit
KM
Knochenmark
LDH
Laktat-Dehydrogenase
LDL
Low density lipoprotein
LK
Lymphknoten
LOAD
Late-Onset Alzheimer Disease
LP
Lumbalpunktion
LRS
Lese-Rechtschreib-Schwäche
LTA
Laserthermoablation
LZ RR
Langzeit-Blutdruckmessung
MAO
Monoaminoxidase
MCH
Mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt (absolute Menge) in einem Erythrozyten
MCHC
Mittlere korpuskuläre Hämoglobin-Konzentration innerhalb der Erythrozyten
MCV
Mittleres korpuskuläres Volumen der einzelnen Erythrozyten
MEP
motorisch evozierte Potentiale
ML
Lungenmittellappen
MMA
Methylmalonsäure-Spiegel im Urin oder im Blutplasma
MMSE-Test
Mini-Mental-Status-Test
mMRC
modifizierte Medical-Research-Council Dyspnoe-Skala
MMRV
Masern-, Mumps-, Röteln- und Varizellen- Kombiimpfung
MOG
Myelin AK
MRCP
Magnetresonanzcholangiopankreatikographie
MRSA
Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
MRT
Magnetresonanztomographie
MS
Multiple Sklerose
MWA
Mikrowellenablation
N
Lymphknotenmetastasen
NIH
National Institutes of Health
NIHSS
National Institutes of Health Stroke Scale
NMR
Kernspintomografie
NNR
Nebennierenrinde
NS
Nervensystem
NSAR
Nichtsteroidales Antirheumatikum
NSE
neuronenspezifische Enolase
NT
Neutralisationstest
NYHA
New York Heart Association
oGTT
Oraler Glukosetoleranztest
OL
Lungenoberlappen
OP
Operation
PAK
AK gegen exokrines Pankreas
p-ANCA
AK gegen Ziel-AG in neutrophilen Granulozyten
pAVK
Periphere arterielle Verschlusskrankheit
PCT
Perfusions-CT
pCO2
Kohlendioxidpartialdruck
PCR
Polymerase-Kettenreaktion
PTC
Perkutane transhepatische Cholangiografie
PEG-Sonde
perkutane endoskopische Sonde
pO2
Sauerstoffpartialdruck
PPI
Protonenpumpenhemmer
PPPD
pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion
PS
Puls
PSA
Prostataspezifisches AG
PTA
perkutane transluminale Angioplastie
PTT
Partielle Thromboplastinzeit
PUVA
Psoralen-UVA-Licht(therapie)
RABV
Rabiesvirus
RF
Rheumafaktor
RAST
Radio-allergo-Sorbent-Test
RFA
Radiofrequenzablation
RIST
Radio-Immuno-Sorbent-Test
RHK
Rechtsherzkatheter
RM
Rückenmark
RÖ
Röntgen
RR
Blutdruck
RT-PCR
real time Polymerase Kettenreaktion
rtPA
recombinant tissue plasminogen activator
SCCA
Plattenepithel-Karzinom-assoziiertes Antigen, Tumormarker
s.c.
subkutan
SEP
somatosensorisch evozierte Potentiale
SIRS
Systemisch inflammatorisches Reaktionssyndrom
SNRI
Selecitve Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor
SPECT
Single-Photon-Emissions-CT
SSEP
Somatosensibel evozierte Potentiale
SSRI
Selective Serotonin-Reuptake-Inhibitor
SSW
Schwangerschaftswoche
ST-Strecke
Kurvenabschnitt des EKG, zwischen QRS und T-Welle
SW
Stoffwechsel
TBC
Tuberkulose
TEOAE
transitorische evozierte otoakustische Emissionen
THC
Carboxytetrahydrocannabinol
TIA
transitorische ischämische Attacke
TIPS
Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor
TNM
Facetten-Klassifikation zum Tumorerkrankungs-Staging
TRH
Thyrotropin releasing hormone
TRUS
Transrektale Sonografie
T3
Triiodthyronin
T4
Thyroxin
U2, U3
Pädiatrische Vorsorgeuntersuchungen
UL
Lungenunterlappen
UVA
Ultraviolettstrahlung
V.a.
Verdacht auf
VEP
visuell evozierte Potentiale
VLDL
Very low density lipoprotein
VSV
Vesikuläres Stomatitisvirus
WHO
Weltgesundheitsorganisation
WS
Wirbelsäule
Z.n.
Zustand nach
ZVK
Zentraler Venenkatheter
Fall 1
Aktuelle Beschwerden: 57-jähriger Patient mit einem juckenden Leberfleck am Rücken.
Eigene Anamnese: Hat mehrere 2 mm große und größere Leberflecken am Rücken, schon seit mehr als 10 Jahren. Er verbrachte als Kind jedes Jahr die Sommerferien mit seinen Eltern am Mittelmeer, er liebt seither Meer und Sonne. Seine Frau hat bemerkt, dass ein Leberfleck dunkler und größer geworden ist.
Familiäre Anamnese: Sein Vater hatte auch viele Leberflecken.
Berufsanamnese: Er ist Gärtner.
Befund: Mehrere Leberflecken am Rücken. Rechts oben ein 3 × 1 cm großer, erhabener Fleck mit einer Kruste, unscharf begrenzt, dunkel und unregelmäßig pigmentiert. Zwei Halslymphknoten rechts sind vergrößert und schmerzlos.
Fall 2
Aktuelle Beschwerden: Zwei Wochen altes Kind mit einem rötlichen Fleck auf der rechten Gesichtshälfte.
Fremdanamnese (seiner Mutter): Gesund geboren, Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen.
Familiäre Anamnese: Der Vater hatte als Kind ein »Blutschwämmchen« auf dem Arm, welches verschwunden ist.
Befund: 2 cm großer, scharf begrenzter, flacher, rötlicher Fleck auf der rechten Wange.
Fall 3
Aktuelle Beschwerden: 19-jähriger Patient mit starker Rötung und Schmerzen des rechten Armes sowie des rechten Brust- und Oberbauchbereichs.
Eigene Anamnese: Vor einer Stunde hat er sich mit heißem Wasser verbrüht, als er Spaghetti kochen wollte.
Familiäre Anamnese: Zurzeit sind alle gesund.
Befund: Leicht benebelt; mehrere Bläschen und teilweise Epithelnekrosen. Geschädigte Oberfläche: ca. 16%, PS 116/Min, RR 90/55 mmHg, ABSI 3 Punkte.
Fall 4
Aktuelle Beschwerden: 66-jähriger Mann mit starken Schmerzen im Analbereich.
Eigene Anamnese: Schmerzen bestehen seit gestern Abend, begleitet von 38,8 °C Fieber mit Schüttelfrost.
Familiäre Anamnese: Unauffällig
Berufsanamnese: LKW-Fahrer
Befund: Rötung und Schwellung am Anus bei 6 Uhr. Haut ist glänzend und dünn, steht kurz vor der Perforation. Der übergewichtige Patient hat 38,6 °C Fieber.
Fall 5
Aktuelle Beschwerden: 44-jähriger Patient mit Schmerzen unter einem Gipsverband.
Eigene Anamnese: Vor drei Wochen wurde ein Gipsverband wegen einer Unterarmfraktur links angelegt und der Patient sollte am nächsten Tag zur Kontrolle kommen. Er kam aber nicht. Seit Tagen verspürt er Juckreiz und Schmerzen und fühlt sich angeschlagen. Heute Nacht kam Fieber mit 38,6 °C dazu.
Familiäre Anamnese: Unauffällig
Berufsanamnese: Bauarbeiter, hatte einen Unfall beim Hausbau.
Befund: Nachdem der Gipsverband entfernt wurde, sieht man einen stark überwärmten, geröteten und teigig geschwollenen Entzündungsbereich am linken Unterarm. Dieser ist nicht scharf begrenzt und stark druckschmerzhaft. Patient sieht fiebrig aus und hat eine Temperatur von 39,2 °C.
Fall 6
Aktuelle Beschwerden: 64-jährige Patientin mit Rötung, pochenden Schmerzen und Spannungsgefühl rund um das Nagelbett am linken Zeigefinger.
Eigene Anamnese: Vor zwei Tagen hatte sie sich mit einer Schere verletzt, danach im Garten gearbeitet. Gestern spürte sie Schmerzen um das Nagelbett am linken Zeigefinger. Patientin hat einen Diabetes mellitus Typ II.
Familiäre Anamnese: Diabetes mellitus ist bekannt.
Berufsanamnese: Näherin
Befund: Haut um das Nagelbett ist gerötet, überwärmt und stark schmerzend. In der Mitte ist eine kleine Eiterblase sichtbar.
Fall 7
Aktuelle Beschwerden: 77-jähriger Patient mit Schmerzen im Lippen- und Mundbereich.
Eigene Anamnese: Die Schmerzen im Lippenbereich bestehen seit einer Woche. Seit zwei Jahren hat der Patient ein Lungenkarzinom und bekommt Chemotherapie. Z. n. Bestrahlung.
Familiäre Anamnese: Bösartige Tumoren sind bekannt.
Berufsanamnese: War selbständig, hatte eine LKW-Spedition.
Befund: Fieber 38,7 °C; Rötung und Bläschenbildung am Rand der Lippenschleimhaut oben. Rötung der Mundschleimhaut mit Bläschen, Mundfäule. Schmerzhafte Lymphknotenschwellung am Hals.
Fall 8
Aktuelle Beschwerden: 64-jähriger Patient mit heftigen, brennenden Schmerzen, Juckreiz und Kribbeln im Brustbereich sowie allgemeinem Krankheitsgefühl.
Eigene Anamnese: Alle Symptome sind vor zwei Tagen plötzlich aufgetreten. Als Kind hatte er die Windpocken.
Familiäre Anamnese: Zurzeit sind alle gesund.
Berufsanamnese: Schriftsteller
Befund: Subfebrile Temperatur; stecknadelkopfgroße Bläschen auf der leicht erhabenen, geröteten Haut, gefüllt mit einer wässrigen Flüssigkeit.
Fall 9
Aktuelle Beschwerden: 25-jährige Patientin mit starken Schmerzen, Juckreiz und Verdickung der Haut an den Zehenunterseiten und auf den Fußsohlen.
Eigene Anamnese: Seit fünf Jahren leidet sie an Neurodermitis. Die aktuellen Veränderungen hat sie vor ein paar Monaten bemerkt. Sie macht gerne Wellness-Urlaub.
Familiäre Anamnese: Psoriasis und Neurodermitis sind bekannt.
Berufsanamnese: Verkäuferin
Befund: Mehrere dornartige, scharf begrenzte, verhornte, runde, gelbbraune Auswüchse der Haut an den Zehenunterseiten und Fußsohlen beidseits. Bei Abschabung zeigen sich Einblutungen als dunkle Pünktchen.
Fall 10
Aktuelle Beschwerden: 86-jähriger Tumorpatient mit juckenden Hautarealen am Rücken, zwischen den Zehen, an den Nägeln und der Kopfhaut.
Eigene Anamnese: Leidet an fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und bekommt palliative Bestrahlung. Begleiterkrankungen: Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz und Gicht.
Familiäre Anamnese: Bösartige Tumoren und Diabetes mellitus sind bekannt.
Berufsanamnese: Früher Landwirt.
Befund: Scharf begrenzte, leicht gerötete, teils schuppende, teils nässende Hautareale mit dunkleren und erhabenen Rändern am Rücken und zwischen den Zehen. Mehrere Hautrisse. Zwischen der zweiten und dritten Zehe rechts weißlicher Belag und Eiter. Die Zehennägel sind verdickt, brüchig, gelb und deformiert. Die Nagelplatten sind teilweise zerstört. Die Haare sind brüchig, fallen leicht aus. Dazwischen befinden sich rötliche Hautherde mit Krusten und Pusteln sowie Kratzspuren.
Fall 11
Aktuelle Beschwerden: 68-jähriger Patient mit Rötung des Hautbereiches um den Nagel des rechten großen Zehs.
Eigene Anamnese: Seit einigen Jahren immer wieder Pilzinfektionen zwischen den Zehen, die Nägel sind sehr brüchig. Begleiterkrankungen: Diabetes mellitus Typ II, seit einem Jahr periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Patient geht gerne in die Sauna und schwimmt jede Woche im Hallenbad.
Familiäre Anamnese: Diabetes mellitus, Arteriosklerose und Fußpilz sind bekannt.
Berufsanamnese: Bis vor kurzem hat er als Gebäudereiniger gearbeitet.
Befund: Gelbe, abhebende, dicke und gebrochene Nägel an Zehen und Fingern. Die Nagelwurzel ist nicht befallen. Die Haut um den Nagel des rechten großen Zehs ist entzündet.
Fall 12
Aktuelle Beschwerden: 86-jähriger Patient mit kleinen entzündeten Stellen an den Beugeseiten der Handgelenke und in den Fingerzwischenräumen, Brennen und Juckreiz, besonders nachts.
Eigene Anamnese: Seit dem Tod seiner Frau vor sechs Jahren lebt er im Pflegeheim. Leidet an MS, kann sich aber noch mit Gehhilfen bewegen und ist oft unterwegs.
Familiäre Anamnese: Arteriosklerose und Diabetes mellitus sind bekannt.
Berufsanamnese: Früher als Kaufmann tätig.
Befund: An den Beugeseiten der Handgelenke und in den Fingerzwischenräumen sind kleine, rötliche Linien unter der Haut mit Knötchen am Ende sichtbar. Die Haut ist schuppig-krustig und entzündet. Kratzspuren sind erkennbar.
Fall 13
Aktuelle Beschwerden: 47-jährige Patientin mit roten »Brennnesselstichen« im Halsbereich und starkem Juckreiz.
Eigene Anamnese: Beschwerden bestehen, seit die Patientin bei einer Wanderung keinen Sonnenschutz am Hals getragen hat. Seit einiger Zeit merkt sie, dass sich rote Quaddeln bilden, wenn sie mit Wärme in Kontakt kommt (Sauna, Sonnenstrahlen, Wärmflasche oder warmes Wasser in der Badewanne); nach zwei Stunden verschwinden die Quaddeln wieder. Manchmal leidet sie an Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Durchfall.
Familiäre Anamnese: Allergien sind bekannt.
Berufsanamnese: Ärztin
Befund: Rote Quaddeln im Halsbereich, polsterartig geschwollenes Unterhautgewebe. Weißer Dermographismus. Provokationstest auf Wärme: Schnelle Quaddelbildung begleitet von Juckreiz.
Fall 14
Aktuelle Beschwerden: 27-jähriger Patient mit extrem trockener Haut und quälendem Juckreiz in den Arm- und Kniebeugen, besonders nachts. Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall und Schlafdefizit.
Eigene Anamnese: Seit drei Jahren leidet er an einem allergischen Kontaktekzem. Während der Friseur-Ausbildung sind Hautreaktionen in Form von stark juckender, brennender und scharf begrenzter Rötung mit Schwellung, Schmerzen und kleinen Pickeln am Handrücken aufgetreten. Es wurde festgestellt, dass er allergisch auf Haarfärbemittel reagiert. Er hat die Ausbildung abgebrochen und wollte Gärtner werden. Als Kind litt er an Milchschorf auf dem behaarten Kopf sowie Wangen, Stirn und Hals. Danach keine Hautprobleme mehr, die Haut ist aber immer trocken und empfindlich. Vor einem Jahr hatte er gelegentlich nässende, rötliche und schwellende Hautveränderungen an den Hand- und Fußrücken sowie in den Arm- und Kniebeugen, manchmal auch im Gesichts- und Halsbereich.
Familiäre Anamnese: Hautallergie und Asthma bronchiale sind bekannt.
Berufsanamnese: Auszubildender in städtischer Gartenschule.
Befund: Müde und ausgelaugt. Die Handfalten sind vergröbert, leicht gerötet und verdickt. Kranzeffekte, Rötung und Schwellung in den Arm- und Kniebeugen, weißer Dermographismus.
Fall 15
Aktuelle Beschwerden: 40-jähriger Patient mit juckenden Schuppenherden und feinen Bläschen auf den Streckseiten der Kniegelenke und Ellenbogen, im Gesicht und auf der behaarten Kopfhaut, außerdem Kniegelenkschmerzen bds.
Eigene Anamnese: Leidet an Colitis ulcerosa und bekommt seit sechs Jahren Betablocker wegen arterieller Hypertonie. Er ist Raucher, trinkt ab und zu Wein.
Familiäre Anamnese: Allergien und andere Hauterkrankungen sind bekannt.
Berufsanamnese: Offizier der Marine.
Befund: Übergewichtig, depressiv und zurückhaltend. Schuppenherde mit Pusteln auf den Streckseiten der Kniegelenke und Ellenbogen ca. 2–3 cm groß. Kerzentropfenphänomen und Phänomen des letzten Häutchens sind positiv. Gesicht, Eichel und Pofalte sind gerötet, nicht schuppend. Auf dem behaarten Kopf sind stark entzündliche, runde, scharf begrenzte Herde mit ca. 4–5 cm großen Schuppen. An den Fingern gelbliche Pusteln. Tüpfelnägel mit »Öl-Flecken«. Kniegelenke sind deformiert, eingeschränkt in ihrer Funktion, warm und geschwollen.
Fall 16
Aktuelle Beschwerden: 25-jähriger Patient mit Haarausfall im Kopf- und Bartbereich, Juckreiz.
Eigene Anamnese: Vor einer Woche hatte er eine sehr schwere Influenza-Infektion. Begleiterkrankungen: Depression, Hautallergie und Morbus Crohn.
Familiäre Anamnese: Krankhafter Haarausfall ist in der Familie bekannt.
Berufsanamnese: Macht eine Ausbildung in der Altenpflegeschule.
Befund: Runde, kahle Stelle von 1 cm Durchmesser im Stirnbereich links, ebenso im Bartbereich rechts mit einem Durchmesser von 1,5 cm. Im Randbereich der kahlen Stellen sind kurze abgebrochene Haare, die zum Ende hin immer dünner werden. Die Kahlstelle ist glatt, eingesunken und nicht schuppend. Die Haarwurzelkanäle sind als winzige Pünktchen sichtbar. Der Haarzugtest ist positiv. Tüpfelnägel mit Rillen und sandpapierartigen Aufrauhungen.
Fall 17
Aktuelle Beschwerden: 62-jährige Patientin mit eitrigen Talgdrüsen im Bereich der Achselhöhlen und des Gesäßes.
Eigene Anamnese: Seit mehreren Jahren Acne vulgaris und immer wieder rezidivierende Abszesse im Achselhöhlenbereich. Sie raucht viel, hat Diabetes mellitus Typ II.
Familiäre Anamnese: Acne vulgaris ist bekannt.
Berufsanamnese: Postangestellte
Befund: Übergewichtig, multiple Hautabszesse im Achselhöhlenbereich und ein großer Abszess mit Fistel in der Gesäßfalte.
Fall 1
Blut: Tumormarker MIA erhöht.
Genmutationsanalyse: BRAF-Gen-Mutation
Dermatoskopie: Ulzeration des Flecks, Tumordicke 2 mm.
Sonografie: Drei Halslymphknoten sind vergrößert.
PET-CT: Keine Fernmetastasen.
Biopsie und Histologie der LK: Mikrometastasen des malignen Melanoms.
Fall 2
Sonografie: Hämangiom aus mehreren engen Kapillaren.
Fall 3
Blut: Polyglobulie, Hämatokrit erhöht.
Fall 4
Blut: Entzündungszeichen
Eiter: E.-coli-Nachweis
CT, MRT: Keine anatomischen Besonderheiten, weder eine Fistel noch ein Tumor.
Fall 5
Blut: Entzündungszeichen
Wundabstrich und Bakteriologie: Staphylococcus-haemolyticus-Nachweis
Fall 6
Blut: Entzündungszeichen
Bakteriologie: Staphylococcus-epidermidis-Nachweis
RÖ: Gelenk ist unauffällig.
Fall 7
Blut, Bläscheninhalt (PCR): Herpes-simplex-Virus Typ I (HSV-1).
Blut (ELISA): IgM gegen Herpes-simplex-Virus.
Fall 8
Blut, Bläschen-Sekret (PCR): Varizella-Zoster-Virus
Blut, Bläschen-Sekret, Liquor (ELISA): IgA, IgM und VZV-IgG gegen Varizella-Zoster-Virus.
Fall 9
Biopsie mit Histologie und HPV-Test: Bild vulgärer Warzen, humanpathogene Papillomviren Typ 57.
Fall 10
Blut: Leichte CRP-Erhöhung.
Abstrich und Bakteriologie (Rücken, Zehen und Haare): Nachweis von Fadenpilzen: Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton rubrum und Trichophyton tonsurans.
Eiter-Bakteriologie: Staphylococcus-epidermidis-Nachweis
Fall 11
Nagel-Mikroskopie und Pilzkultur: Nachweis des Fadenpilzes Trichophytum rubrum.
Haut-Mikroskopie: Staphylococcus-epidermidis-Nachweis
Fall 12
Blut: AK gegen Sarcoptes scabiei.
Dermatoskopie, Auflichtmikroskopie: Kratzmilben
Tintenmethode: Die Milbengänge sind sichtbar. Hautgeschabsel vom Milbenhügel: Kratzmilben.
Fall 13
Nasen-Provokationstest: Birkenpollenallergie
Fall 14
Blut: Eosinophilie. RAST-Test: IgE-Nachweis
Reibe-, Prick- oder Patch-Test: Positiv auf Haarfärbemittel, Haushaltsreiniger und Pflanzenschutzmittel.
Fall 15
Blut: IL-17A-Auto-AK
Gewebeprobe mit Histologie: Entzündung und Verdickung der Hornhaut.
Fall 16
Blut: MHC-Auto-AK gegen Haarwurzel.
Genmutationsanalyse: TRAF1/C5-Gen-Mutation.
TrichtoScan und Trichtogramm: Kolbenförmig verformte Haarwurzel mit verdünntem Haarschaft.
ICP-Massenspektometer: Unauffällig
Kopfhautbiopsie: Keine Entzündung, Haarfollikel sind erhalten.
Fall 17
Blut: Entzündungszeichen. Hormonspiegel unauffällig.
Genmutationsanalyse: D1S248- und D1S2711-Gen-Mutationen.
Abszess-Abstrich und Bakteriologie: Staphycoccus-aureus-Nachweis
Fall 1
Melanom: Maligner, von den Melanozyten ausgehender Hauttumor.
Aktuell: Spreitendes metastasierendes Rückenmelanom (T3N2M0). Mikrometastasen in den Halslymphknoten; Stadium IIIB. BRAF-Mutationen.
Behandlung:
• Chirurgische Entfernung (radikale Exzision) des Primärtumors und Histologie.
• In späteren Stadien: Chemotherapie; AK- und Immuntherapie, Misteltherapie; LK-Bestrahlung; Metastasen-Therapie; palliativmedizinische Behandlung.
• Medikamentös symptomatisch: Psychoonkologie (Psychopharmaka, Antikonvulsiva), Analgetika (NSAR, Opioide), Glukokortikoide, Antiemetika. Anämie-, Thrombozytopenie- und Neutropenie-Behandlung.
• Nachsorge/Prophylaxe: Selbstuntersuchung, Vermeidung von Sonnenbrand und Schutz vor UV-Strahlen, regelmäßige Ganzkörperuntersuchung, Rehabilitation.
Prognose:
Die Prognose ist abhängig vom Stadium und der Tumordicke nach Breslow, der Eindringtiefe (Z. B. nach Clark), dem Subtyp, der Tumorlokalisation und dem Geschlecht (Männer haben eine schlechtere Prognose). Bei einer frühen Diagnose und Behandlung steht die Chance einer Heilung besser.
Fall 2
Hämangiom: Benigner Tumor der Blutgefäße.
Aktuell: Angeborenes kutanes Hämangiom der rechten Wange.
Behandlung:
• Bei kleinen Hämangiomen abwarten und beobachten.
• Bei größeren Hämangiomen Kryotherapie, Laser oder OP (Exzision mit präoperativer Embolisation mit Polyvinylalkohol). Kosmetische Volumenreduktion bei sehr ausgedehnten Hämangiomen.
• Medikamentös bei Bedarf: Glukokortikoide, Immuntherapie, Betablocker, Zytostatika.
Prognose:
Fast alle kapillären Hämangiome bilden sich zurück. Der Rest bleibt länger oder dauerhaft sichtbar.
Fall 3
Verbrennung: Schädigung der Haut durch thermische, elektrische oder chemische Einwirkung.
Aktuell: Hautverbrennung II. Grades am rechten Arm und im rechten Brust- und Oberbauchbereich; Volumenmangelschock.
Behandlung:
• Erstmaßnahmen (nach dem ABCDE-Schema), Sofortbehandlung mit Wärmeentzug (15–20 °C kaltes Wasser über 15–20 Minuten). Schockbehandlung. Volumenersatz (Infusion mit kristalloiden oder kolloidalen Lösungen).
• Lokal: Steriles Abdecken am Unfallort, Metalline-Folie, nach Blasenentfernung Salben-Gazeverband mit Salbenkombination, Sulfadiazin, Povidon-Iod, Dexpanthenol, Hydrokolloidverbände, Antibiotika (AB) nach Resistenzbestimmung bei Infekten. Operative Versorgung durch Nekrosenabtragung und Hauttransplantation.
• Medikamentös symptomatisch: Analgetika, Antipyretika. Tetanusprophylaxe.
• Leichte, hochkalorische und vitaminreiche Wunschkost. Ausreichend trinken.
Prognose:
Die Prognose hängt von der Tiefen- und Flächenausdehnung, Komplikationen, der rechtzeitigen und richtigen Behandlung und dem Alter ab (nach ABSI). Patienten mit großflächigen Verbrennungen können an den Folgen einer schweren Infektion versterben. Hochspannungs- und Blitzschlagunfälle verlaufen oft tödlich.
Fall 4
Abszess: Abgekapselte Eiteransammlung in einer neu gebildeten Körperhöhle.
Aktuell: Periproktischer Abszess mit E.-coli-Befall.
Behandlung:
• Abszess operativ eröffnen oder punktieren, Eiter abfließen lassen, spülen. Drainage einlegen, täglicher Verbandswechsel, AB nach Resistenzbestimmung.
• Allgemein: Hygienische Maßnahmen, lokal trocken halten, Bewegung, Baumwollkleidung.
Prognose:
Die Prognose hängt von Lokalisation, Tiefe und Ausdehnung des Abszesses sowie von Grunderkrankungen und dem Alter ab. Die Prognose ist gut, wenn der Abszess rechtzeitig eröffnet und richtig behandelt wird. Die Compliance der Patienten spielt beim Verlauf eine wichtige Rolle. Mit Sepsis, Rezidiven oder Fistel ist die Prognose schlechter.
Fall 5
Phlegmone: Diffuse eitrige bakterielle Entzündung im interstitiellen Raum des Bindegewebes.
Aktuell: Akute subkutane Unterarmphlegmone links aufgrund von Staphylococcus-haemolyticus-Infektion. Unterarmfraktur.
Behandlung:
• Ruhigstellung des Arms. Debridement bei Verschlechterung. Wundspülung. Wunddrainage. Breite Eröffnung. Antiseptika lokal (Ethacridin lactat).
• AB nach Resistenzbestimmung zuerst parenteral, dann oral (Penicilline, Cephalosporine).
Prognose:
Phlegmone kann sich rasch in alle Richtungen ausbreiten und zu Entzündungen im Weichteilgewebe oder zur Sepsis führen. Bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung heilbar.
Fall 6
Panaritium: Eitrige Entzündung der Finger- oder Zehenglieder.
Paronychie: Entzündung des Nagelbettes.
Aktuell: Akute oberflächliche Zeigefingerparonychie links durch Staphylococcus-epidermidis-Infektion.
Behandlung:
• Eröffnung des Eiterherdes, evtl. Nagelenfernung, Lasche und Spülung. Lokal kühlen, in Seifenlauge baden, Ethacridinlactat-Umschlag oder Salbe mit Antiseptikum. Ruhigstellung.
• Medikamentös: AB nach Resistenzbestimmung bei Beteiligung der Lymphknoten (LK); Antimykotika bei Pilzinfektion; Phenol als Verödungsmittel bei eingewachsenem Nagel; Tetanusschutz.
• Prophylaktisch medizinische Nagelpflege, geeignete Schuhe, häufigen Umgang mit Wasser oder Reinigungsmitteln vermeiden.
Prognose:
Panaritium ist bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung heilbar. Akute Entzündungen heilen meist innerhalb einiger Tage bis Wochen. Manchmal bleiben Formveränderungen am Nagel. Bei Komplikationen (Phlegmone oder Sepsis) oder bei Diabetes mellitus Typ II ist die Prognose schlechter.
Fall 7
Herpes-simplex-Infektion: Akute oder reaktivierte Infektion der Schleimhaut, Haut und Nervenzellen durch Herpes-Simplex-Viren Typ 1 und Typ 2.
Aktuell: Herpes simplex labialis Typ 1 mit Gingivostomatitis; Lungenkarzinom; Z. n. Bestrahlung.
Behandlung:
• Lokale Form: Virostatika lokal, Mundspülungen für Schmerzlinderung und Hygiene.
• Generalisierte Form: Intensivtherapie; Virostatika systemisch.
• Grunderkrankungen behandeln.
Prognose:
Leichte Formen des Herpes simplex können ohne Therapie innerhalb von 1–2 Wochen selbst heilen. Rezidive bzw. Reaktivierung bei Herpes simplex genitalis sind häufiger als bei Herpes simplex labialis. Mit Komplikationen ist die Prognose schlechter. Eine generalisierte Herpesinfektion beim Kind hat eine ernste Prognose.
Fall 8
Gürtelrose: Herpes-zoster-bedingte Hauterkrankung aufgrund einer Reaktivierung des Windpocken-Erregers (Varicella-Zoster-Virus).
Aktuell: Gürtelrose im Bereich der Brustsegmente.
Behandlung:
• Allgemein: Ruhepause, Hautpflege.
• Medikamentös lokal: Im Bläschenstadium Zinkschüttelmixtur, austrocknende antiseptische Mittel; im Krustenstadium krustenlösende Mittel.
• Virostatika systemisch. Schmerztherapie: Analgetika, Galvanisation oder Reizstrom. Bei schweren Verläufen Hyper-Ig als passive Impfung, Interferon.
• Prophylaktisch aktive Impfung mit abgeschwächten lebenden Viren.
Prognose:
Etwa zwei Drittel der Gürtelrose-Fälle heilen folgenlos ab, die Viren bleiben aber in den Spinalganglien (erhöhte Rezidiv-Rate). Nach der Heilung bleiben häufig pigmentierte Hautbereiche oder Nervenschmerzen zurück. Die Begleiterkrankungen, das Alter und die Lokalisation spielen eine entscheidende Rolle.
Fall 9
Warzen: Gutartige Hautwucherungen aufgrund der Besiedlung mit Papilloma-Viren.
Dornwarzen: Sehr ansteckende, gutartige Geschwülste der Lederhaut.
Aktuell: Zehen- und Sohlen-Mosaikdornwarzen. Neurodermitis.
Behandlung:
• Operative Kürettage, Elektrokoagulation, Laser. Kryotherapie mit Stickstoff. Kauterisierung mit Sterillium®, Fluorouracil, Salicyl- und Ascorbinsäure. Photodynamische Therapie (PDT). Infrarot-A-Licht.
• Allgemein: Pflanzenheilkunde (Schöllkraut, Zitronensaft, Holunderbeersaft, Bananenschale), Akupunktur, Thujatinktur, Hypnose. Hausmittel: Knoblauchsaft, heißes Wasser mit Spülmittel.
• Zytostatika und/oder Immuntherapie systemisch bei Bedarf.
Prognose:
Warzen können sich ohne Behandlung zurückbilden, sind heilbar. Die Rezidivrate ist hoch. Bei Begleiterkrankungen ist die Prognose schlechter. Einige Subtypen (Z. B. Feigwarzen) können bösartig entarten.
Fall 10
Dermatomykose: Durch Pilze verursachte Erkrankung der Haut und ihrer Anhangsgebilde.
Aktuell: Generalisierte sekundäre Fadenpilzinfektion (Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton rubrum und Trichophyton tonsurans) des Stammes, der Füße, der Nägel und der Kopfhaare mit Staphylococcus-epidermidis-Sekundärinfektion zwischen der 2. und 3. Zehe rechts. Nierenzellkarzinom mit Niereninsuffizienz; Herzinsuffizienz; Gicht.
Behandlung:
• Allgemein: Trocken halten, Grunderkrankungen behandeln. Baden in Essigwasser, mit Povidon-Iod oder mit Kaliumpermanganat. Dünnfeilen der Nägel. Desinfektion der mit den Hautstellen in Kontakt geratenen Textilien und Schuhe.
• Medikamentös lokal: Einpinselungen, Cremes, Tinkturen oder Nagellack mit Antimykotika, Methenamin, Silbernitrat bei Wundinfektion, Schüttelmixturen, Knoblauchsalbe, Teebaumöl. Antimykotika systemisch bei Bedarf.
• OP bei Bedarf.
Prognose:
Leichte lokale Formen der Dermatomykose kann man bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung heilen. Mit schweren Begleiterkrankungen oder generalisierten Formen haben die Betroffenen eine schlechtere Prognose.
Fall 11
Nagelpilz(Onychomykose): Pilzinfektion der Fuß- oder Fingernägel.
Aktuell: Distolaterale subunguale Onychomykose mit Befall von Fadenpilz (Trichophytum rubrum). Paranychie der rechten Zehe mit Staphylococcus-epidermidis-Befall. Diabetes mellitus Typ II. PAVK.
Behandlung:
• Pilzbefall mit Einweg-Feilen entfernen.
• Medikamentös lokal: Nagellacke oder Cremes mit Antimykotika (wenn die Nagelwurzel nicht betroffen ist), Salbe mit Harnstoff oder Kalium jodatum (wenn mehrere Nägel befallen sind), Aromatherapie mit Palmarosa, Thymian, Thymol oder Vetiver. Bei Befall mehrerer Nägel und wenn die Nagelwurzel bereits angegriffen ist, ist eine systemische Antimykotika-Gabe sinnvoll.
• Bei schweren Fällen Lasertherapie.
• Allgemein: Desinfektion der Schuhe und Strümpfe, im Sommer häufig Sandalen oder Flip-Flops tragen und öfter barfuß laufen. Socken, Bettwäsche, Badematten und Handtücher regelmäßig bei mindestens 60 °C waschen. Im Schwimmbad, in Umkleidekabinen oder in öffentlichen Duschen immer Badelatschen tragen. Die Füße nach dem Duschen oder Baden gut abtrocknen. Keine gemeinsamen Handtücher benutzen. Keine engen Schuhe tragen.
Prognose:
Unbehandelt nimmt die Nagelmykose einen chronischen Verlauf. Die Behandlung dauert monatelang. Bei konsequenter Behandlung ist eine vollständige Heilung möglich. Das Risiko einer neuen Ansteckung ist hoch.
Fall 12
Skabies(Krätze): Durch den Endo- und Ektoparasiten Sarcoptes scabiei (Kratzmilbe) hervorgerufene, ansteckende Hauterkrankung.
Aktuell: Klassische Skabies, allergische Phase. MS.
Behandlung:
• Allgemein: Selektion, Isolation für 10 Tage, täglicher Wäschewechsel, häufig baden oder duschen.
• Medikamentös: Antiskabiosa bei klassischer Form, topische Glukokortikoide zur Juckreizstillung, Einmalgabe von Avermectinen bei krustöser Krätze.
• Prophylaxe: Bettzeug, Kleidung und Handtücher bei mindestens 50 °C waschen oder mithilfe eines Heißdampfgeräts dekontaminieren. Polstermöbel mit einem starken Staubsauger absaugen oder mindestens 48 Stunden lang nicht benutzen, Kuscheltiere in Plastiktüten 5–14 Tage stehen lassen. Schutzkleidung und Handschuhe benutzen. Alle Kontaktpersonen müssen behandelt werden.
Prognose:
Bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung ist die Prognose gut. Der Juckreiz kann einige Zeit andauern. Unbehandelt wird die Skabies chronisch.
Fall 13
Urtikaria (Nesselsucht): Komplexe und komplizierte Überempfindlichkeitsreaktion der Haut mit ödematösen Effloreszenzen.
Aktuell: Chronisch-rezidivierende physikalische Wärmeurtikaria mit Angioödem. Birkenpollenallergie.
Behandlung:
• Allgemein: Urtikaria-Tagebuch führen, Stress meiden, die Auslöser meiden.
• Medikamentös: Antipruriginosa (Schüttelmixturen, kortikoidhaltige Lotionen), Antihistaminika, Immuntherapie. Antihistaminika, Glukokortikoide und Adrenalin i. v. bei Quincke-Ödem.
Prognose:
Die Prognose hängt von Auslöser, Form, Erfolg der Behandlung und Compliance der Patienten ab. Eine akute Urtikaria verschwindet nach etwa sechs Wochen, wohingegen eine chronische Urtikaria jahrelang in Schüben verlaufen kann.
Fall 14
Ekzem: Nicht ansteckende entzündliche Reaktion der Haut mit typischen Symptomen.
Neurodermitis (atopische Dermatitis, endogenes Ekzem): Chronische bzw. chronisch-rezidivierende, entzündliche Hauterkrankung.
Kontaktekzem: Akut oder chronisch verlaufende Dermatitis, bedingt durch eine allergische Reaktion nach Hautkontakt mit einer toxischen oder allergenen Substanz.
Aktuell: Chronisch-disseminierte intrinsische Neurodermitis mit Sebostase und erblicher Disposition. Allergisches Kontaktekzem.
Behandlung:
• Allgemein: Allergene vermeiden, hypoallergene Bettwäsche und Kleidung benutzen, Kleidung ohne Weichspüler und mit wenig Waschmittel waschen, schonende Körperpflege (Kratzen vermeiden), lokale Kühlung, relativ kühles Badewasser, Hautaustrocknung vermeiden. Ernährung: Säuren meiden, basische Lebensmittel bevorzugen. Evtl. Verzicht auf Industriezucker, Weizen, Kuhmilch, Schweinefleisch, scharfe Gewürze oder Zitrusfrüchte.
• Im akuten Schub medikamentös: Antihistaminika bei Juckreiz, Antimykotika oder AB nach Resistenzbestimmung bei Hautinfekten, Glukokortikoide lokal bei Entzündung, Immunsuppressiva bei Bedarf.
• Außerhalb eines Schubes: Fettende Salben, beruhigende, feuchtigkeitsspendende und strukturstärkende Mittel (Z. B. Aloe vera, Ringelblumenextrakt, Kamille, Hafer, Süßholzwurzelextrakt, Nachtkerze, Johanniskrautextrakt, Zink, ägyptisches Schwarzkümmelöl), Vit. E, fettende Badezusätze.
• UV-Bestrahlung oder gepulstes blaues Licht im Winter. Klimakuren an der Nordsee, im Hochgebirge und am Toten Meer. Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, Alternativmedizin (u. a. Akupunktur, Homöopathie, Autogenes Training, Entspannungstechniken). Stress und Spannungszustände abbauen (Z. B. Musik hören, täglicher Aufenthalt im Freien, regelmäßige Bewegung).
• Prophylaktisch vor und während der Schwangerschaft Rauchen reduzieren oder ganz aufhören. Die Kinder mindestens bis zum vierten Lebensmonat stillen.
Prognose:
Die Neurodermitis gilt als nicht heilbar, ist aber behandelbar. In der Pubertät und im Erwachsenenalter kommt es entweder zu Ekzemschüben oder zum spontanen Ende bzw. Rückgang. Erhöhte Empfindlichkeit der Haut, insbesondere der Hände, bleibt lebenslang bestehen. Nicht selten treten andere Bilder aus dem atopischen Formenkreis auf. Auslöser müssen lebenslang gemieden werden.
Fall 15
Psoriasis: Schubweise verlaufende gutartige Hauterkrankung mit Schuppen auf geröteter Haut.
Aktuell: Autoimmune Psoriasis vulgaris mit Gonarthritis Typ 2 (Psoriasis arthropathica); Colitis ulcerosa; arterielle Hypertonie.
Behandlung:
• Bestrahlungen mit UVA-Licht, PUVA-Therapie. Klima-Kur am Toten Meer.
• Medikamentös lokal: Salicylsäure, Vitamin-D-Analogika, Dithranol, Teer, Glukokortikoide bei Pusteln und schwerem Verlauf. Systemisch: Retinoide, Fumarsäure, TNF-alpha-Inhibitoren, Immunsuppressiva, AK-Therapie bei Bedarf.
Prognose:
Psoriasis ist gutartig, nicht ansteckend und nicht heilbar. Hat einen Rebound-Effekt (die Beschwerden treten nach kurzer Zeit wieder auf und werden stärker). Schwere Schübe mit Gelenkbeteiligung haben eine ernste Prognose.
Fall 16
Alopecia: Haarausfall
Alopeciaareata: Runder, lokal begrenzter, krankhafter Haarausfall mit sichtbarer Lichtung des Kopfhaars.
Aktuell: Autoimmune Alopecia areata localisata; Depression; Hautallergie; Morbus Crohn.
Behandlung:
• Bei kleineren, einzelnen Herden abwarten.
• Medikamentös lokal: Topische Immuntherapie mit Diphenylcyclopropenon (DCP) oder Quadratsäuredibutylester (SADBE), Regaine®, Alfatradiol, Biotin (Vitamin H), Dithranol, Dinitrochlorobenzol. In schweren Fällen: Glukokortikoide systemisch hochdosiert, Immunsuppressiva, AK-Therapie, Psoralen-UVA-Turban-Therapie.
• Andere Methoden: Homöopathie, Aromatherapie, Psychotherapie, Laserlichttherapie (LLT), Haartransplantation, Kaschieren.
Prognose:
Die Prognose ist sehr schwierig. Alopecia kann eine lange Remission haben und alle Formen haben oft Rezidive. Spontane Heilung in der Hälfte der Fälle möglich, oft treten Rezidive auf. Die autoimmune Alopecia hat eine schlechtere Prognose. Die selteneren, vor der Pubertät beginnenden, länger anhaltenden, autoimmunen und ausgedehnten Fälle sind oft irreversibel.
Fall 17
Akne: Entzündliche Erkrankung der Hautanhangsgebilde (Talgdrüsen und Haarfollikel) als Folge einer übermäßigen Sekretbildung und Verhornung der Talgdrüsen.
Aktuell: Genetisch bedingte Acne inversa mit bakterieller Infektion (Staphylococcus aureus) im Achselhöhlenbereich und Fistelbildung in der Gesäßfalte (Stadium II); Diabetes mellitus Typ II.
Behandlung:
• Geeignete Hautpflege, »Aknetoilette« durch eine Fachkraft, Kosmetik oder Schältherapie (Alpha-Hydroxy-Säuren; Glykol-, Milch-, Apfel-, Zitronen- und Mandelsäure), UV-Bestrahlung.
• Medikamentös lokal: Clindamycin, Ammoniumbituminosulfonat, Octenidin, Linolsäure, Retinoide, Salicylsäure, Zink und Zinkverbindungen, Antiinflammatorische Wirkstoffe, AB bei bakteriellen Entzündungen. Systemisch: Glukokortikoide, Retinoide, synthetisches Östrogen bei Frauen.
• Laser-OP, Fistel-OP (radikale Exzision), offene Wundheilung, danach evtl. plastische OP.
• Ernährung: Milch und Milchprodukte einschränken, auf hochglykämische Nahrungsmittel verzichten.
Prognose:
Ohne Behandlung gehen oft die Beschwerden bis zum 25. Lebensjahr zurück. Bei Frauen dauert es länger. Narbenbildung bei jahrelangen Entzündungen möglich. In seltenen Fällen entwickelt sich bei Acne inversa Hautkrebs.
Fall 18
Aktuelle Beschwerden: 70-jährige Patientin mit Rückenschmerzen.
Eigene Anamnese: Die Rückenschmerzen bestehen seit vier Jahren, zuerst nur bei Belastung, in letzter Zeit auch in Ruhe. Patientin ist depressiv, geht selten nach draußen, sitzt viel und strickt oder stickt. Ernährt sich hauptsächlich von Fleisch und Fleischprodukten. Fisch oder Meeresfrüchte mag sie nicht, sie kauft selten Gemüse und Obst, von Milch und Milchprodukten bekommt sie oft Durchfall. Die Patientin leidet an Asthma bronchiale und bekommt seit fünf Jahren Kortison. Vor einem Jahr hat sie ihr Handgelenk gebrochen und hat nach wie vor Schmerzen.
Familiäre Anamnese: Ihre Mutter litt an häufigen Knochenbrüchen, ihre ältere Schwester hat einen »Witwenbuckel« und Morbus Crohn.
Berufsanamnese: Früher als Sekretärin tätig gewesen.
Befund: Kleine, untergewichtige Frau (BMI: 18 kg/m²). Muskelverspannungen am Rücken, Hyperkyphose der Brustwirbelsäule und Hyperlordose der Lendenwirbelsäule, sowie »Tannenbaumphänomen« der Haut. Auffallend sind die scheinbar zu langen Arme durch eine Rumpfverkürzung.
Fall 19
Aktuelle Beschwerden: 77-jähriger Patient mit dumpfen, diffusen Schmerzen bei jeder Berührung, besonders im Thorax-, Oberschenkel- und Rückenbereich.
Eigene Anamnese: Vor fünf Jahren hatte er einen schweren Schlaganfall, seither wird er im Heim versorgt. Er kann das Bett nicht verlassen und muss über eine PEG-Sonde ernährt werden. Er ist Veganer, unterernährt und hat eine chronische Niereninsuffizienz.
Familiäre Anamnese: Keine Auffälligkeiten.
Berufsanamnese: Früher arbeitete er in einer Druckerei.
Befund: Palpatorisch Oberschenkel-, Thorax- und Rückenschmerzen. Muskelschwäche und O-Beine.
Fall 20
Aktuelle Beschwerden: 52-jährige Patientin mit heftigen Rückenschmerzen.
Eigene Anamnese: Bei einer Tour (Inline-Skating ist ihr neues Hobby) mit Freunden verlor sie plötzlich das Gleichgewicht und fiel hart auf das Gesäß. Sie wurde auf einer Vakuummatratze ins Krankenhaus gebracht.
Familiäre Anamnese: Keine Auffälligkeiten.
Berufsanamnese: Arbeitet in der Personalabteilung eines Automobilherstellers.
Befund: Sensibilitätsstörungen in den Leistenbereichen, an den Hüftgelenken und im Bereich der Lendenwirbel. Prellungen sowie Druck- und Klopfschmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Fall 21
Aktuelle Beschwerden: Siebenjähriger Patient mit Druck- und Stauchungsschmerz im Bereich des Schienbeins rechts.
Eigene Anamnese: Leidenschaftlicher Skifahrer, vor einer Stunde ist er unglücklich gefallen, ansonsten gesund.
Familiäre Anamnese: Unauffällig
Befund: Leichte Rötung und Druckschmerz am rechten Schienbein. Der Patient hinkt. Durchblutung und Sensibilität sind erhalten.
Fall 22
Aktuelle Beschwerden: 77-jährige Patientin mit atemabhängigen Schmerzen im Brustbereich rechts, verstärkt beim Husten und tiefen Einatmen.
Eigene Anamnese: Gestern ist sie gestürzt und mit dem Brustkorb auf den Bettrand gefallen. Leidet an Osteoporose und chronischem Schwindel.
Familiäre Anamnese: Osteoporose und bösartige Tumoren mit Knochenmetastasen sind bekannt.
Berufsanamnese: Sie war früher Polizistin.
Befund: Leichte Lippenzyanose, Schonatmung, Prellung im Brustbereich rechts. Palpatorisch Schmerzen im Brustbereich rechts und Krepitation. Auskultatorisch verminderte Atemgeräusche rechts.
Fall 23
Aktuelle Beschwerden: 37-jähriger Patient mit heftigen, stechenden Schmerzen im Fersenbereich rechts.
Eigene Anamnese: Vor einer Stunde beim Training bei einem Sprung hat er einen Knall gehört und konnte danach nicht mehr laufen. Verletzte sich immer wieder und wurde entsprechend behandelt. Ab und zu bekommt er lokale Glukokortikoid-Injektionen, sonst ist er gesund.
Familiäre Anamnese: Diabetes mellitus und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates sind bekannt.
Berufsanamnese: Profisportler
Befund: Eine tastbare Delle im Bereich der Achillessehne rechts, Wadenschwellung, Hämatom im Fersenbereich. Zehenspitzenstand rechts. Wadenkompressionstest nach Thompson: Plantarflexion des Fußes bleibt aus.
Fall 24
Aktuelle Beschwerden: 48-jährige Patientin mit starken Schulter-, Nacken-, Bein- und Rückenschmerzen, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, manchmal Obstipation, manchmal Durchfall.
Eigene und soziale Anamnese: Seit mehreren Jahren immer wieder Schmerzen in allen Körperbereichen. Die Schmerzen sind zeitweise dumpf, zeitweise scharf, strahlen in Gelenke oder die Wirbelsäule aus. Schmerzmedikamente helfen nicht. Die Schmerzen werden bei Belastung, Kälte oder Müdigkeit stärker. Der Orthopäde hatte keine organischen Veränderungen festgestellt. Patientin hat dauernd privat und beruflich Stress. Sie kann nicht ohne Schlafmittel schlafen, geht nicht gern nach draußen. Sie hat keine Hobbys, keine Interessen, will am Wochenende nur fernsehen oder Kreuzworträtsel lösen. Sonst ist sie gesund.
Familiäre Anamnese: Arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz und Schlaganfall sind bekannt.
Berufsanamnese: Krankenschwester
Befund: Depressiv, ängstlich, hat 12 Schmerzpunkte in vier Körperregionen.
Fall 25
Aktuelle Beschwerden: 32-jähriger Patient mit Rückenschmerzen, Herzrasen, Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen.
Eigene Anamnese: Vor zwei Jahren hat er starke Kreuzschmerzen zuerst morgens, dann auch nachts bekommen. Er musste nachts aufstehen, um sich zu bewegen, die Schmerzen haben dann nachgelassen. Später kamen auch Rücken- und Brustschmerzen hinzu sowie Gelenkschmerzen im Schulter- und Kniebereich. Er konnte sich nicht mehr richtig bücken. Er war bei keinem Orthopäden und hat selbst Schmerzmittel eingenommen. Die Tabletten helfen nicht mehr. Die Rückenschmerzen sind stärker geworden.
Familiäre Anamnese: Arthrose und Fehlkörperhaltungen mit Buckel oder Skoliose sind bekannt.
Berufsanamnese: Immobilienmakler
Befund: Vorgebeugter Rumpf, BWS-Kyphose, Abflachung der LWS, verringerter Kinn-Brust-Abstand, gewölbter Bauch. Menellsches-Zeichen ist positiv. Schober- und Ott-Zeichen deuten auf Bewegungseinschränkung der LWS und BWS hin.
Fall 26
Aktuelle Beschwerden: 57-jährige Patientin mit Schmerzen in Handgelenken und Knien beidseits, Abgeschlagenheit und Depressionen.
Eigene Anamnese: Vor einigen Jahren hatte die Patientin das erste Mal geschwollene und schmerzhafte Fingergelenke. Sie ist nicht zum Arzt gegangen, hat sich mit Gel und Tabletten gegen Schmerzen selbst behandelt. Seit dieser Zeit kamen diese Beschwerden immer wieder, wurden stärker und die Patientin hat Finger-Deformierungen bemerkt. Außerdem leidet sie oft an Müdigkeit, subfebriler Temperatur, Muskelschmerzen und Morgensteifigkeit der Hand- und Kniegelenke. Die Morgensteifigkeit dauert etwa eine Stunde.
Familiäre Anamnese: Arthrose und Rückenschmerzen sind bekannt.
Berufsanamnese: Lehrerin
Befund: