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Endlich ist es da: das Praxishandbuch, das Ihnen kurz und bündig erläutert, was die kryptischen Vorgangsschlüssel der komplizierten SAP-MM-Kontenfindung im Detail bedeuten!
Sie werden zunächst in die Funktionalität und grundlegenden Steuerungselemente der MM-Kontenfindung sowie in die Konfiguration automatischer Buchungen eingewiesen. Die anschließende umfassende Fallsammlung aller Vorgangsschlüssel ist übersichtlich nach Geschäftsprozessen wie Produktion, Ein- und Verkauf, Bestandsführung oder Bewertung gegliedert und anhand von Buchungsbeispielen praxisnah veranschaulicht. Der erfahrene Autor berücksichtigt dabei auch Neuerungen im Rahmen von SAP S/4HANA.
Dieses Buch ist somit der perfekte Leitfaden für alle SAP-Berater und Key User aus den Bereichen Materialwirtschaft (MM), Finanzbuchhaltung (FI) und Controlling (CO), die in ihrem Unternehmen mit der Einführung oder Wartung der SAP-MM-Kontenfindung betraut sind.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 82
Veröffentlichungsjahr: 2019
Martin Munzel
Praxishandbuch MM-Kontenfindung in SAP® ERP und SAP S/4HANA
Martin MunzelPraxishandbuch MM-Kontenfindung in SAP® ERP und SAP S/4HANA
ISBN:978-3-96012-808-3 (E-Book)
Lektorat:Anja Achilles
Korrektorat:Die Korrekturstube
Coverdesign:Philip Esch
Coverfoto:© TEEREXZ | ID 159176783 – stock.adobe.com
Satz & Layout:Johann-Christian Hanke
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2019
© Espresso Tutorials GmbH, Gleichen 2019
URL: www.espresso-tutorials.de
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MM
Die Idee zu diesem Buch entstand während eines Kundenprojektes zur Reorganisation der MM-Bewertungsklassen mit anschließender Kontenplanumstellung. Zu meinen Aufgaben gehörte es unter anderem, die vom Kunden in der MM-Kontenfindung vorgenommenen Einstellungen zu untersuchen und anschließend zu bereinigen. Ich muss offen gestehen, dass ich bis dahin immer einen großen Bogen um die komplizierte MM-Kontenfindung gemacht hatte, weil ich nicht verstanden hatte, was all die kryptischen Vorgangsschlüssel im Detail bedeuten. Nun gab es aber keine Ausreden mehr, ich musste mich den dreistelligen Codes stellen.
Im Laufe des Projektes wunderte ich mich immer mehr, warum es zu der Zeit außer der äußerst spärlichen SAP-Dokumentation keine ausführliche Beschreibung der Vorgangsschlüssel gab. So reifte die Idee, diese Beschreibung ganz einfach selbst zu erstellen – und hiermit liegt sie nun vor.
In diesem Buch erläutere ich zunächst die grundsätzliche Funktionalität der MM-Kontenfindung, um dann auf die Konfiguration derselben einzugehen. Den Hauptbestandteil des Buches macht Kapitel 3 aus, in dem ich die vollständige Liste aller Vorgangsschlüssel nach Prozessen sortiert mit Buchungsbeispielen vorstelle. Das Buch soll vor allem als Nachschlagewerk dienen, weshalb ich die Vorgangsschlüssel zwecks leichteren Auffindens in die Abschnittsüberschriften eingefügt habe.
Dieses Buch richtet sich an Berater und Inhouse-Berater sowie Key-User aus den Bereichen Materialwirtschaft, Finanzbuchhaltung und Controlling, die in ihrem Unternehmen mit der Einführung oder Wartung der MM-Kontenfindung betraut sind. Grundlegende Kenntnisse über SAP im Allgemeinen sowie der genannten Bereiche im Speziellen setze ich voraus, damit Sie mit den Beispielen im Buch arbeiten können.
Mit S/4HANA hat sich nicht wirklich viel in der MM-Kontenfindung geändert. Im Wesentlichen beschränkt es sich auf eine Modifikation im Material Ledger, die ich an der entsprechenden Stelle erläutere.
Danksagungen
Zwar habe ich dieses Buch während meiner regulären Arbeitszeit geschrieben, sodass meine Familie nicht unter meiner Abwesenheit oder abendlichen Schreibexzessen leiden musste. Es hat sich aber bewährt, mich in jedem Buch bei meiner Frau Renata zu bedanken. Dies tue ich hiermit.
Meine Söhne Philip (13) und Jan (11) haben neulich erklärt, dass sie gern einmal eine Art Zukunftstag bei Espresso Tutorials machen und mir einen Tag lang zusehen möchten, was ich eigentlich so die ganze Zeit tue. Bisher haben sie das immer wieder verschoben, aber ich danke ihnen bereits jetzt für ihr Interesse (auch wenn ich nicht glaube, dass sie es länger als eine Stunde aushalten werden).
Ich widme dieses Buch meiner äußerst geschätzten Kundin Marianne Hennies. Sie hatte die initiale Idee dafür und musste leider zwei Jahre lang darauf warten. Für diese Geduld gebührt ihr ebenfalls besonderer Dank.
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Beispiel
Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen die weibliche.
Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE sowie Adobe. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
Zu Beginn dieses Buches möchte ich Ihnen zunächst erläutern, was die MM-Kontenfindung überhaupt ist, um Ihnen dann zu zeigen, wie Sie anhand eines gebuchten Materialbelegs herausfinden können, auf welche Weise die gebuchten Konten ermittelt wurden. Darauf aufbauend stelle ich Ihnen die grundlegenden Steuerungselemente der Kontenfindung in SAP MM vor.
Wann immer im SAP-System Materialbewegungen stattfinden – sei es ein Wareneingang, ein Warenausgang oder eine Umlagerung –, werden dabei Materialbelege gebucht. Durch die Integration von Mengen- und Werteflüssen in SAP ERP ziehen die meisten Materialbelege gleichzeitig Belege in der Finanzbuchhaltung und im Controlling nach sich. Bei der MM-Kontenfindung handelt es sich um ein Regelwerk, das Sie im Customizing hinterlegen und anhand dessen die zu buchenden Sachkonten für die FI/CO-Belege ermittelt werden.
Wichtig für Ihr Verständnis dieses Regelwerks ist als Erstes, dass Sie lernen nachzuvollziehen, wie die Sachkonten in einem bereits gebuchten Beleg zustande gekommen sind. Ich zeige Ihnen zunächst exemplarisch, auf welche Weise Sie zu einem bestehenden Materialbeleg herausfinden können, wie das System die zu buchenden Konten in der Finanzbuchhaltung ermittelt. Dazu erläutere ich Schritt für Schritt die wesentlichen Bestandteile im Customizing der MM-Kontenfindung.
In Abbildung 1.1 sehen Sie beispielhaft, wie zu einer Kostenstelle mithilfe der Transaktion MIGO der Warenausgang von 10 Pumpen erfasst wird. Wir verwenden dafür die Bewegungsart 201 (WA [Warenausgang] für Kostenstelle); was eine Bewegungsart ist, erläutere ich im Anschluss.
Abbildung 1.1: Beispiel für eine Warenausgangsbuchung
Wenn Sie den Beleg gebucht haben, können Sie ihn sich anschließend anzeigen lassen und im Reiter Beleginfo in die Rechnungswesenbelege (RW-Belege) springen (siehe Abbildung 1.2).
Abbildung 1.2: Materialbeleganzeige
Daraufhin öffnet sich ein Pop-up mit einer Übersicht über alle Rechnungswesenbelege, die zu diesem Materialbeleg gebucht wurden (siehe Abbildung 1.3).
Abbildung 1.3: Übersicht Rechnungswesenbelege
Wenn Sie aus dieser Liste den Buchhaltungsbeleg auswählen, können Sie überprüfen, welche Sachkonten zur Buchung des Warenausgangs herangezogen wurden (siehe Abbildung 1.4).
Abbildung 1.4: Anzeige Buchhaltungsbeleg
Nun stellt sich die Frage, wie diese Buchung zustande gekommen ist und warum genau diese Konten herangezogen wurden. Das Schlüsselelement der MM-Kontenfindung hierfür heißt Vorgang.
Um herauszufinden, welcher Vorgang der MM-Kontenfindung in einem Buchhaltungsbeleg verwendet wurde, passen Sie zunächst einmal über den Button das Layout zur Beleganzeige an und blenden das Feld Vorgang ein.
Feld »Vorgang« in der Beleganzeige
Es gibt zum Buchhaltungsbeleg zwei Felder mit der Bezeichnung »Vorgang«. Lassen Sie sich im Zweifel beide anzeigen.
In Abbildung 1.5 sehen Sie nun die zusätzlich eingeblendete Spalte für den Vorgang (Vor). Der Vorgang ist ein zentrales Element der MM-Kontenfindung und bestimmt den Buchungssachverhalt. Je nach logischem Sachverhalt (z.B. Wareneingang zur Bestellung, Warenausgang zum Fertigungsauftrag, Verbrauch zur Kostenstelle etc.) können Sie anhand des Vorgangs festlegen, welche Konten dabei zur Buchung herangezogen werden sollen. Im vorliegenden Beispiel wurden die Vorgänge BSX (Bestandsbuchung) und GBB (Gegenbuchung zur Bestandsbuchung) verwendet.
Abbildung 1.5: Beleganzeige mit eingeblendetem Vorgang
Diese Vorgänge der MM-Kontenfindung werden in Vorgangsschlüssel aus je drei Buchstaben »übersetzt«. Sie stellen das Bindeglied zwischen den Bewegungsarten und den zu ermittelnden Konten dar. Die Bewegungsart steuert u.a. diverse Sachverhalte, die allerdings nur für die Logistik von Relevanz sind, wie etwa die Ermittlung des Lagerortes, die Mengen- und Wertrelevanz, die Statistikrelevanz u.v.a.m. Aus Sicht der Finanzbuchhaltung ist die sogenannte Kontomodifikation bedeutsam; über sie erfolgt die Zuordnung der Bewegungsarten zu den Vorgangsschlüsseln, um die zu buchenden Sachkonten zu ermitteln.
Jede Materialbewegung wird in den Logistikmodulen MM, SD, QM, PS, PM und SD mit einem dreistelligen Bewegungsartencode klassifiziert. Im Beispiel haben wir die Bewegungsart 201 verwendet (vgl. Abbildung 1.1). Um zu überprüfen, mit welchem Vorgang diese verknüpft ist, gehen Sie im Customizing zum Menüpunkt Materialwirtschaft • Bestandsführung und Inventur • Bewegungsarten • Bewegungsarten kopieren, ändern (Transaktion OMJJ). Wenn Sie hier eine Bewegungsart auswählen und zum Unterpunkt Kontomodifikation verzweigen, sehen Sie die in Abbildung 1.6 dargestellte Übersicht.
Abbildung 1.6: Zuordnung der Bewegungsarten zum Vorgangsschlüssel
Die Übersicht zeigt diverse Szenarien, wie die Bewegungsart 201 eingesetzt werden kann. Für die Ermittlung des Vorgangsschlüssels ist es von Bedeutung, ob die Buchung in Bezug zu einem Sonderbestand (Spalte S), mit oder ohne Wertfortschreibung (Spalte Wertfort) bzw. mit oder ohne Mengenfortschreibung (Spalte MngFort) erfolgen soll.
Sonderbestände betreffen logistische Fälle, in denen Material
bei Geschäftspartnern lagert (Kundenkonsignation, Lieferantenbeistellbestand),
speziell reserviert ist (Kundeneinzelbestand, Projektbestand) oder
zwar im eigenen Werk vorhanden ist, aber einem Geschäftspartner gehört (Lieferantenkonsignation, Pipeline-Material).
Wertfortschreibung