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Als Prinz Fabian von der Hexe Laura mit einem Einsamkeitszauber belegt wird, verändert sich sein ganzes Leben. Denn Fabian will von nun an einsam sein. Ja, er zieht sich sogar aufs einsamste Schloss im ganzen Königreich zurück, tief im unerforschten Schneeland. Und das Windgeistfest ist in vollem Gange. Prinz Einsam ist ein Märchen für Jung und Alt. www.sternendichter.de
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Seitenzahl: 34
© 2019 Nick .
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 9783749469598
Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand, Norderstedt
1.
Als Prinz Fabian im ganzen Königreich seine Hochzeit bekannt gab, war der Jubel so groß, dass es für vier ganze Wochen kein anderes Thema zu besprechen gab, denn es war eine sehr schöne Prinzessin, die er heiraten wollte. Die Leute sagten sogar, es wäre die schönste Prinzessin, die es jemals und jemals gab. Sie hieß Prinzessin Tausendschön, was ja schon einiges heißt, wenn man ihre Schönheit bedenkt. Doch die kleine Hexe Laura war gar nicht so froh, denn auch sie liebte Prinz Fabian so sehr, dass sie fast verzweifelte. Sie war so wütend auf Prinzessin Tausendschön, dass sie sie am liebsten verhext hätte, ein für alle Mal. Doch viel wütender war sie auf den Prinzen, denn es war gar nicht so lange her, da hatte sie ihm ihre Liebe gestanden und sie hatte fest damit gerechnet, auch von ihm geliebt zu werden und dass er sie und nicht Prinzessin Tausendschön würde heiraten wollen. Laura war so verzweifelt und eifersüchtig, dass sie den Prinzen fast hässlich zaubern wollte, um sein schönes Gesicht niemals wiedersehen zu müssen. Dann würde Prinzessin Tausendschön ihn garantiert nicht mehr heiraten wollen. Doch leider gab es für den Verhässlichungszauber keinen Gegenzauber, sodass der Prinz für immer hässlich bleiben würde. Und das wollte Laura nicht, denn sie dachte immer noch, dass es vielleicht einen Ausweg geben könnte und Fabian am Ende doch sie und nicht Prinzessin Tausendschön heiraten würde. Indessen bereiteten der Prinz und das ganze Königreich die große Hochzeit vor. Im ganzen Land wurden die Straßen mit vielerlei Blumen geschmückt. Es wurde so viel Malzbier gebraut, dass jeder Bürger des Landes mindestens einen Becher abbekäme. Außerdem wurde auch so viel Brot gebacken, dass jeder davon haben sollte. Für ein ganzes Jahr sollte der Schlossgarten offenstehen. Dann wurden für die Feier selbst aus dem ganzen Land Zauberer, Feuerschlucker, Akrobaten, Feuerwerkzauberkünstler, Sänger und Harfenspieler zusammengerufen, die alle am Hochzeitstag im großen Schloss auftreten sollten. Der Prinz war so froh, dass er jeden Tag Rundschreiben verteilen ließ, in denen stand, wie froh er doch sei. Auch der König und die Königin waren glücklich mit der Wahl desPrinzen, denn Prinzessin Tausendschön war eine überaus feine Prinzessin. Doch je lauter sich die Menschen freuten, umso wütender und eifersüchtiger wurde die kleine Hexe Laura. Was sich die Leute nur dabei denken würden, sich so albern zu freuen. Und wenn sie an den Prinzen dachte, weinte sie und wurde ganz schnell wieder wütend und schlug sich mit der Faust aufs Herz, es solle doch endlich aufhören so fürchterlich zu schlagen. Und auf einmal hatte sie eine Idee. Denn es gab einen Einsamkeitszauber, der bewirkte, dass derjenige, der davon betroffen, bis in alle Ewigkeit einsam bleiben wolle. Das war eine grandiose Idee, freute sich Laura, denn dann könne der Prinz schön sein, wie er wolle, er würde alle, auch Prinzessin Tausendschön fortschicken. Die Augen von Laura verfinsterten sich und sie lächelte in sich hinein. „Das werde ich tun. Er soll für immer einsam sein.“ Ein paar Tage später sprach sie dann den Zauberspruch aus: " Einsam sollst du sein Prinz Fabian! Prinz Einsam sollst du sein, lässt niemanden mehr ein." Am selben Tag zog ein großes Unwetter übers Land. Es regnete für und für. Schwarze Wolken waren überall am Himmel. Blitz und Donner und alles was dazu gehört. Der Regen und der Donner waren so stark, dass alle Hochzeitsvorbereitungen ausgesetzt werden mussten. Und der Prinz verbrachte den ganzen Tag mit dem König und der Königin und den ganzen Dienern und Dienerinnen im Schloss. Und gerade als sie zu Abend aßen und der Donner und das Blitzen so stark waren, begann der Zauber zu wirken. Der Prinz legte auf einmal die silberne Gabel und das silberne Messer beiseite und sagte: „Ich möchte jetzt gerne ein weniges allein sein und ziehe mich in meine Kammer zurück.“ Der König staunte nicht schlecht als er dies hörte, denn für gewöhnlich war der Prinz so gesellig, wie man es nur sein kann.