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Magisterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,0, Universität Erfurt (Erziehungswissenschaftliche Fakultät - Fachbereich für Sonder- und Sozialpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: „Hat Sie ein Zahnarzt schon mal in Stress versetzt und Ihnen vielleicht wehgetan? Wie haben Sie reagiert? Haben Sie vielleicht die Fingernägel in die Handballen gepresst, so dass es wehtut, dass Sie rote Stellen auf der Haut hatten? Und haben Sie das vielleicht als hilfreich empfunden, um mit der Anspannung, der Angst und dem Schmerz umzugehen? Ist es also eine Verhaltensauffälligkeit, wenn sich jemand selbst Schmerzen zufügt? Oder ist auch das etwas, was wir durchaus selbst als sehr effektiv und sinnvoll erleben können?“ (Klauß 2006 (1), 2) Verhaltensweisen sind nicht an sich auffällig. Das Verhalten, das ein Mensch beim Zahnarzt zeigt, wird wahrscheinlich nicht als auffällig oder problematisch beschrieben werden. Betrachtet man diese Verhaltensweise jedoch ohne den Kontext („beim Zahnarzt“), fragt man sich vielleicht, welchen Sinn das Verhalten hat – erkennt man dies nicht, gilt es vermutlich als problematisch. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit soll es sein, die Sinnhaftigkeit hinter verschiedenen Verhaltensweisen zu erfassen, die als problematisch bezeichnet werden. V.a. bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden , werden Verhaltensweisen oftmals als auffällig oder problematisch bewertet, da die Nützlichkeit des Verhaltens im Kontext, in dem gezeigt wird, nicht erkannt wird: Eine Stereotypie bewerten wir bei Menschen, die als „geistig behindert“ bezeichnet werden, möglicherweise als auffällig, als etwas, was als „typisch“ bei diesem Personenkreis angesehen wird. „[B]eim Baby finden wir das aber normal, nicht auffällig. Beide tun jedoch im Prinzip das Gleiche“ (ebd., 2). Die vorliegende Arbeit soll, hinsichtlich dieser einleitenden Bemerkungen, dazu einladen, problematisches Verhalten, wenn es von Menschen gezeigt wird, die als „geistig behindert“ beschrieben werden, nicht mehr als Merkmal der Person zu beschreiben, sondern als funktional im Kontext, in dem es gezeigt wird. Somit soll in den nachfolgenden Ausführungen folgende Forschungsfrage bearbeitet werden: Inwieweit kann problematisches Verhalten bei Menschen, die als „geistig behindert“ beschrieben werden, aus systemisch-konstruktivistischer Sicht erklärt werden und inwiefern werden solche Erklärungsmuster (von unseren Befragten) genutzt, um pädagogisch zu handeln?
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