Prometheus - Klaus Brandenburg - E-Book

Prometheus E-Book

Klaus Brandenburg

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Beschreibung

Palastrevolten sind auch im Olymp der Standard. Auf Erden kommen noch Revolutionen hinzu. Aber es gibt noch eine andere Art, drückende Herrschaft loszuwerden... Das komprimierte Drama geht weit über Aischylos und Goethe hinaus. Gut geeignet als Lesestück, als Hörspiel und Kammerspiel. Herrschende halten das kleine Stück für gefährlich.

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Seitenzahl: 30

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Inhalt

Prometheus

Interview

Die handelnden Personen

Chor der Schicksalsgöttinnen Zeus Hermes Prometheus

1 – Prolog

Himmlische Musik

Chor

Nach Frevel riechts und nach Verrat. Das Oberste ward grad gestürzt und überall ist Blut. Nicht Blut der Opfertiere, dem Lebensmittel aller Götter, sondern dem Blut von Göttern!

Im Götterhimmel herrschte Kronos, der selbst den Vater stürzte, um sich an diese Stelle dann zu setzen. Von Angst gepeinigt fraß er seine Kinder auf, damit es nicht wie seinem Vater geht, den er gestürzt, den er ermordet hat. Den Kronos stürzt sein Sohn und Zeus macht selber sich zum Herrscher.

Solchen Tyrannen zu ermorden ist eine Tat, die Vieler Schicksal bessert. Denn Willkür, Hass und blindes Wüten ist der Tyrannen Herrschaft. Wenn die dann endet, bricht zu Recht ein Jubel auf. Zeus ward gefeiert für die grause Tat, den Vater, den Tyrannen in das Totenreich gestoßen, ermordet grad zu haben.

Wie? Ist Vatermord nicht üble Tat? Doch übler war, dass Kronos alle Kinder gleich gemordet hat und roh verspeiste. Nur Zeus entging dem Kindermord durch List der Mutter, die in einer Höhle sich versteckt und dort den Knaben Zeus gebar. Vater nennt der den Pflegemann, nicht Kronos, seinen Erzeuger. Doch als ein Mann mit Anrecht auf den Thron und angefleht von Vielen, die Willkürherrschaft doch zu enden, stürzt er sich in den Kampf mit dem Titanen, erschlägt ihn, zeigt den Kopf ohne den Körper den Göttern all und proklamiert der Schreckensherrschaft Ende. Mit förmlichem Beschluss des Komitees der Götter wurde der Tote aller Ämter ledig, kein Mausoleum wurde ihm errichtet. Sein Alkazar, sein Kreml ausgeräuchert. Fahnen und Bilder, all der Personenkult der Kronos-Herrschaft kam auf den Müll und Freude herrscht seither im ganzen Himmel…

Zwischenmusik, pathetisch

2 - Die Angst

Zeus

Es ist so still in meinem Haus. Von Freude keine Spur. Wie kann denn ich mich freuen, wenn alles vorsichtig nur um mich schleicht und aus dem Weg mir weicht?

He, Hermes, bist du hier?

Hermes

Ich höre jedes Wort, bin schon zur Stelle.

Zeus

Der Himmel jubelt nicht, weißt du den Grund?

Hermes

Man hält beiseite sich, die Gattin, Frau Hera, wütet in Haus und auf dem Hof. Ist unleidlich und schlägt die Zofen.

Zeus

Ach, ist man vor Hera jetzt in Furcht? Die meckert nur, weil ich im Haus sie halt. Sie war die Schwester mir und ist nun meine Frau. Vielleicht verlangt sie einen andern Mann?

Hermes

Ganz umgekehrt: Sie hadert, dass Ihr das Bett nicht mehr mit ihr nur teilt. Sie flucht auf eure Liebschaften und deren Brut.

Zeus (stolz)

Ach, grämt sie sich, dass sie nur eine Liebesstellung kennt? Ich aber komme mal als Vogel, mal als Stier, ich wandle mich und meine Frauen freut‘s. Wer wär‘ auch nicht sehr überrascht, wenn ihm ein goldner Regen den Kitzler kitzelt, in den Schoß eindringt. Sie jubeln in Ekstase, ich bringe jeder Lust…

Hermes

Die Liebesschreie kann man hören überall.

Zeus

Das sag ich ja! Von Lust sei meine Herrschaft weit und breit.

Wie stehts mit Euch, mein Götterbote?

Hermes

Der Dienst raubt mir die Zeit und auch die Lust. Man munkelt viel, man murrt, die Hoffnung ist zerstoben. Man wünschte viel und ist nun arg enttäuscht, hat aufgehört zu loben.

Zeus

Arg enttäuscht? Wie haben sie gewimmert unter der Knute Kronos!

Wie haben sie auf mich doch eingeredet: ‚Zeus, du bist sein legitimer Sohn. Er selbst stürzte den Vater, tu es ihm doch gleich. Befrei uns von dem Ungeheuer. Die Welt ist wie

gelähmt, sie braucht dich als Befreier.‘

So sprachen sie mit Engelszungen. Und als die Bluttat war getan, atmet man auf. Zeus ist der Götter Vater! Hat sie aus Knechtschaft rausgeführt…