Prostitution - Martina Löw - E-Book

Prostitution E-Book

Martina Löw

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Beschreibung

Bahnhofsviertel, Straßenstrich, Sperrbezirk – hören wir das Wort »Prostitution«, denken wir auch in topographischen Kategorien. Das Feld ist insofern ein vorzüglicher Forschungsgegenstand der Raumsoziologie. Martina Löw und Renate Ruhne haben über Jahre hinweg das Frankfurter Bahnhofsviertel untersucht. In Interviews mit Prostituierten und Freiern, mit Anwohnern und Sozialarbeitern haben sie danach gefragt, welche Emotionen mit bestimmten Räumen verbunden sind und über welche subtilen sozialen Mechanismen das Gewerbe immer wieder neu als Feld des »Anderen«, des »Anormalen« konstruiert wird.

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Bahnhofsviertel, Straßenstrich, Sperrbezirk – hören wir das Wort »Prostitution«, denken wir auch in topografischen Kategorien. Das Feld ist insofern ein vorzüglicher Forschungsgegenstand der Raumsoziologie. Martina Löw und Renate Ruhne haben über Jahre hinweg das Frankfurter Bahnhofsviertel untersucht. In Interviews mit Prostituierten und Freiern, mit Anwohnern und Sozialarbeitern haben sie danach gefragt, welche Emotionen mit bestimmten Räumen verbunden sind und über welche subtilen sozialen Mechanismen das Gewerbe immer wieder neu als Feld des »Anderen«, des »Anormalen« konstruiert wird.

 Martina Löw ist Professorin für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt Raumsoziologie (stw 1506) und Soziologie der Städte (stw 1976).

Martina Löw

Renate Ruhne

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2011

© Suhrkamp Verlag Berlin 2011

Originalausgabe

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der

Übersetzung, des öffentlichen Vortrags

sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen,

auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form

(durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)

ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert

oder durch Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet,

vervielfältigt oder verbreitet werden.

Satz: Hümmer GmbH, Waldbüttelbrunn

Umschlag gestaltet nach einem Konzept

Inhalt

1. Einleitung 9

2. Ein kaum bekanntes Feld – Zum Stand der Forschung 21

2.1 Prostitution in historischer Perspektive 25

2.2 Prostitutionsgesetz (ProstG) 27

2.3 Menschenhandel und Zwangsprostitution 33

2.4 Gewalt und Zwang oder selbstbestimmte Dienst­leistung? 37

2.5 Schlüsselfiguren der Prostitutionsforschung 40

2.6 Erforschung des Randständigen im Zentrum der ­Gesellschaft 44

3. Prostitution in Frankfurt am Main 47

3.1 Wesentliche Formen der Prostitution in Frankfurt am Main 49

3.2 Das Bahnhofsviertel als räumlicher Kristallisationspunkt der Prostitution 57

4. Anlage der Erhebung 61

4.1 Forschungsmethodologische Grundlagen 61

4.2 Methodisches Vorgehen 65

5. Verhäuslichung 71

5.1 Verhäuslichung als räumlich-sozialer Wandel der ­Prostitution in Frankfurt am Main 73

5.2 Verhäuslichung als Aushandeln von Machtverhält­nissen 81

5.3 Wandlungen räumlicher Strukturen als Wandlungen ­vergeschlechtlichter Machtbalancen 88

5.4 Prostitution im Kontext gesamtgesellschaftlicher ­Veränderungen 101

6. Angst? Die emotionale Aufladung der Räume der Prostitution 105

6.1 Das Frankfurter Bahnhofsviertel, eine Angst und ­Unsicherheit auslösende Zone 107

6.2 Ängste und Unsicherheiten als komplexe soziale ­Konstruktionen 110

6.3 Wissensstandards zwischen Tabu und Stigma 114

6.4 Unsichere Räume als Produkte und Produzenten ­gesellschaftlicher Wirklichkeiten 116

6.5 Emotionalisierte Raumstrukturen und die soziale ­Konstruktion eines (etablierten) Außenseiterfeldes 121

7. Kein Gefühl? Emotionen in der Prostitution 125

7.1 Emotionen als soziale Konstruktionen 127

7.2 Vielfalt und Ambivalenz von Gefühlen in der ­Prostitution 129

7.3 Ein stigmatisiertes Feld 134

7.4 Prostitution und Emotion, eine belastete und ­belastende Verbindung 136

7.5 Prostitution als (ent)emotionalisiertes ­Dienstleistungsverhältnis 144

7.6 Die emotionale Konstruktion zweier Welten als ­Dilemma der Prostitution 148

8. Alles sauber? Hygiene als umkämpftes Feld 151

8.1 Sauberkeitserwartungen und Reinigungspraxis 151

8.2 Reinheit und Unreinheit als kulturelle Muster 159

8.3 Das Projekt der Hygiene 167

9. Täuschung? Inszenieren als Arbeit 177

9.1 Den Körper lesen 178

9.2 Die Bedingung der Möglichkeit sinnlicher Erfahrung 184

9.3 Eine richtig inszenierte Szene 189

10. Herstellungsweisen einer anderen Welt: ­Resümee 193

Literatur 203

1. Einleitung

»Man kann Prostitution nicht neben Kant stellen«, war die spontane Reaktion eines Lektors, als wir dem Verlag das Manuskript für dieses Buch vorstellten. Eine zuverlässige Kraft des Schreibbüros, mit dem wir seit Langem zusammenarbeiten, konnte sich nicht überwinden, die Interviews mit Prostituierten und deren Kunden abzutippen. Das erste und einzige Mal wurden wir von einer Tagung wieder ausgeladen, als wir erklärten, den raumtheoretischen Vortrag am Beispiel Prostitution halten zu wollen. Über Prostitution könne man in Berlin reden, so die Veranstalter, aber nicht in der Kleinstadt.

Nach wie vor gilt Prostitution als heikel, unanständig und (jugend)gefährdend. Sie wird isoliert, ausgegrenzt und in Städten an spezifische Orte verbannt. Schon ein Buch, eine Interview-Erzählung oder ein wissenschaftlicher Vortrag über Prostitution wird als unangemessen, abstoßend und potenziell verunreinigend für bisher prostitutionsfreie Kontexte wahrgenommen. Obwohl Prostitution in Deutschland heute legal ist und zunehmend akzeptiert wird, ist das Geschäft mit dem Sex gleichzeitig ein tabuisiertes und umstrittenes Phänomen des Sozialen geblieben, das lange Zeit auch kaum erforscht wurde. Aufbauend auf einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten ethnografischen Studie zur Prostitution in Frankfurt am Main,[1] möchten wir im vorliegenden Band die heute vielfach thematisierte, aber in ihrer gesellschaftlichen Relevanz noch immer eher unbekannte Grauzone Prostitution näher beleuchten.[2]

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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