Psalmen-Poesie Gebetete Bilder - Maria-Anna Bäuml-Roßnagl - E-Book

Psalmen-Poesie Gebetete Bilder E-Book

Maria-Anna Bäuml-Roßnagl

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Beschreibung

Eingefahrene Wege verlassen und den Mut aufbringen, etwas auf den ersten Blick Unkonventionelles zu gestalten und die ethische Alltagsrelevanz von Wissenschaft in die menschliche Wahrnehmung zu bringen ist das Anliegen der künstlerischen Tätigkeiten und ästhetischen Projektarbeit im öffentlichen Raum von Frau Univ. Prof. Dr. Maria-Anna Bäuml-Roßnagl. Es sind wohl die fruchtbarsten Momente im Bildungsgeschehen, wenn theoretische Erkenntnisse auch zum Erlebnis werden und nachhaltig begeistern, weil Kognition und Emotion einander bestärken. In Gemälden und liturgischen Installationen verdeutlicht die Münchner Universitätsprofessorin ihre eigenen existentiellen Erfahrungen zur menschlichen Sinnsuche und schenkt in Ihrer Seelen-Kunst transzendierende Ausblicke auf die andere Seite der Wirklichkeit. Barbara Weber

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Strich - Farbe - Form:

ein Tanz mit dem Dasein

Lebendigkeit und Wehmut

Seeligkeit und Irdenes

Bewegung und Meditation

Professor Dr. Maria-Anna Baeuml-Rossnagls OEuvre gelingt es, extreme Gegensätze in einen lebendigen Dialog zu bringen.

Die leuchtenden Farben und klaren Formen laden zum Gespräch ein: jedoch nicht zu einem langweiligen, steifen Gespräch, sondern vielmehr ist es wie eine Einladung zum Tanz mit dem Dasein.

Die Bilder legen, in Verbindung mit Psalmen und anderen Gedichten, tiefe Schichten der Existenz frei.

Das Dasein trägt in den Gemälden ein „offenes Gesicht“ und blickt zum Betrachter zurück.

Schöpfung, Lebendigkeit, Freude gehen einher mit tiefer Spiritualität und Achtsamkeit gegenüber den göttlichen Gaben.

Vancouver 2016

Prof. Dr. Barbara Weber

Farbenpsalmen

wie david einst

umschrieb das

große geheimnis

wort um wort

durchschritten

den wortmöglichen raum

engelshöhen

und menschenuntiefen

ausmessend

um doch nur

zu schweigen

an der grenze des

unsagbaren

so fügen sich

rot und gelb und grün

ins blau

umzeichnen das leben

die suche den gehorsam

die verweigerung auch

sichtbar im licht der

sommersonne

um zeugnis zu geben

vom unerleuchteten licht

das leuchtet in uns

engelbert birkle

Wie auf einer Töpferscheibe hast Du

aus einer Wirbelwolke kosmischen Staubes

die Spiralen der Milchstrasse gezogen…

Äonen später entstanden die Meere

tauschten Gebirge auf

die Erde war schwanger

Und die Berge wuchsen wie grosse Tiere…

Im Mesozoikum gab es die ersten Säugetier

winzig und warmblütig

die ihre Jungen lebend gebaren und säugten

im Eozin erschienen Lemuren die auf Bäumen lebten

und die ersten Tarsier mit Stereoskop-Augen wie der Mensch.

Und zu Anfang des Quartärs erschufst du den Menschen…

Aller Augen harren auf Dich, Herr,

jedem gibst du seine Nahrung zu seiner Zeit.

Du öffnest Deine Hände

und schüttest deinen Segen

über alle Tiere aus.

Ich werde den Herrn preisen

solange ich lebe

ich werde ihm Psalmen schreiben

Halleluja

Ernesto Cardenal

Gott lebt in den Psalmen

Versteht es sich nicht von selbst, dass Menschen, die an Gott glauben, mit ihm leben und er mit ihnen?

Nein, auch hier versteht sich das Selbstverständliche nicht von selbst. Das Leben mit dem lebendigen Gott ist etwas Besonderes: das Besondere der Psalmen des alten Testaments.

Ich behaupte nun: Eben dies Besondere, Eigentmliche, Eigene kennt die Mehrzahl der sich zur Existenz Gottes bekennenden Menschen nicht.

Sie wissen nichts von dem ‚Sein zu Gott‘, in dem die Psalmen leben. (Ich bilde mir nicht ein, mich davon ausnehmen zu dürfen!).

Die Psalmen vertreten eine eigene Weise des Seins zu Gott - die den Menschen nicht erst des zwanzigsten Jahrhunderts verschlossen ist - Gott lebt in den Psalmen.

Fridolin Stier: Mit Psalmen beten. Hrsg. von Eleonore Beck. Verlag Katholisches Bibelwerk 2010, S. →

Nicht von Gott lasst uns reden

‚von‘ - ‚Gott‘, ‚von Gott‘ nicht.

Von den Dingen lasst uns reden,

Von den Dingen,

von den Dingen,

von den Dingen.

Gott lasst reden von sich,

Von sich selbst lasst reden Gott.

Die Dinge lasst reden von sich,

Von sich lasst reden die Dinge.

Lasst Gott von den Dingen reden,

Lasst von den Dingen Gott reden.

Lasst die Dinge reden von Gott,

Die Dinge lasst reden von Gott.

Hört ihr das Reden der Dinge?

Versteht ihr

die Sprache der Dinge?

Hört ihr? Horcht!

In der Lichtung des Waldes,

die Lauscher gehoben,

verhoffend das Reh.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Barbara WeberFarbenpsalmen Engelbert BirkleIch werde IHM Psalmen schreiben Ernesto CardenalGott lebt in den Psalmen Fridolin StierPSALMENBOTSCHAFTEN IN TIERBILDERN IN PSALMEN DES ALTEN TESTAMENTSEinführung Maria-Anna Bäuml-RoßnaglSymbolik im Bilderzyklus ‚ Psalmen- Botschaften in Tierbildern‘ Maria-Anna Bäuml-RossnaglSchöpfung und Schöpfungsauftrag. Anmerkungen zu einer Theologie des Tieres Versuch einer Verhältnisbestimmung Martin TillmannPSALMEN– BILDERZYKLUS : BILDER UND DEUTUNGMaria-Anna Bäuml-RoßnaglSchöpfung - Erlösung - Vollendung: Der Kreis des Lebens Engelbert BirklePsalmen– Sehnsucht nach einem verdichteten Leben Karlfriedrich HerbWo Himmel und Erde sich verbinden - Von der Kraft der Psalmen Bernhard StallaRezension des Buches PSALMEN IN TIERBILDERN von Maria-Anna Bäuml-Roßnagl Rainer HagencordVOM PSALMENATEM DER TIEREVon der Seele der TiereKühe - Stiere - Rehe- Lamm- Vögel- Schmetterling - Pferde - Hund: unbeweinte Kreatur - erlöste Schöpfung:BILDER von Maria-Anna Bäuml-RoßnaglLITERARISCHETEXTEvon Joseph Bernhart, Werner Bergengruen, Engelbert Birkle, Hilde Domin, Lothar Heiser, Othmar Keel, Mikhail Nuaime, Rainer Maria Rilke, Dorothee Sölle, Fridolin Stier, Friedrich Weinreb u. a.Enzyklika „LAUDATO SI“ 2016 von Papst FranziskusPULSIERENDE PSALMEN-POESIELITERARISCHE TEXTEBILDERvon Maria-Anna Bäuml-RoßnaglVorwort von Andreas Bosseschneid die Gebetshand aus der Luft Paul Celanwenn die Verzweiflung nahe ist Mikhail Nuaimeunbändige hoffnung - metamorphosen der rosen SAIDein Gott dem ich die Hand geben kann Elahe Bahramiassumptio - am totpunkt erwartet engelbert birkleWieviele flehend erhobene Hände Nelly SachsArme gleich den Bäumen in den Himmel Udo JürgensGebetsmühlen - Dieser Moment Ludwig SteinherrBILDQUELLENLiteraturverzeichnis

Dein Bund ist mit des Feldes Wichteln,

dir friedet sich des Feldes Wild.

Du weisst, dass heil dein Zelt,

du waltest deines Hofs und fehlest nichts.

Du weisst sich mehrend deinen Samen,

wie Kraut der Erde dein Gespross.

Du kommst zu Grabe vollgereift,

der Garbe gleich, geheimst zur Zeit.

Sieh, dies erforschten wir, so ists!

Wir hörten es! Und du, erkenn es an!

Ijob 5,17-27, übers.v. Fridolin Stier

Ich erkannte, dass alle Lebewesen von der Existenz des Schöpfers

Zeugnis ablegen und dass jene, denen es nicht gegeben ist,

sich hörbar zu äussern, eben eine stille Form gefunden haben,

um ihren Empfindungen Ausdruck zu verleihen.

Ich bemühe mich aus diesen Zeichen zu lesen,

die durch alles Erschaffene hindurchschimmern,

sodass sie es zur Allegorie werden lassen.

Ich erkannte, dass in Wirklichkeit allem Erschaffenen die

Fähigkeit zu kommunizieren gegeben war, sei es über die Sinne

oder über den Verstand. Die sinnbildliche Sprache ist die Sprache

der Wahrheit und der Gewissheit. Die Sprache der Symbole

wird von denen gesprochen, die über eine

verfeinerte Wahrnehmung verfügen.

AL-MUQADDISI

Vorwort

Die Welterfahrung des Menschen hat seit jeher in Mythen und Märchen, Träumen und Gebeten eine mitteilbare Gestalt gefunden. Psalmen sind Gebete die Menschen aus ihrem je eigenen „erlebten Leben“ heraus sprechen. „Nichts, so sagte der Kirchenvater Athanasius, kann darüber hinaus im Menschen gefunden werden“. Die vielen Tiermotive symbolisieren auch animalische Grundsituationen des Menschen vor Gott. Menschen und Tiere gehen den Weg des Endlichen durch die Erdenzeit. Sie erfahren die Dynamik des Lebens zwischen Freude und Leid.

Durch alle Jahrhunderte hindurch haben Künstler und Dichter diese innere Verbundenheit aller Lebewesen vielgestaltig zur Sprache gebracht. ‚Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Adler, ein Reh oder ein Hund? Wie armselig, seelenlos ist unsere Konvention, Tiere in eine Landschaft zu setzen, die unsern Augen zugehört statt uns in die Seele des Tieres zu versenken…Die Kunst wird das zweite Gesicht der Dinge, die Dichtung den zweiten Klang der Worte hören und das Denken den zweiten Sinn der Geschehnisse erkennen“ Franz Marc

Mit animalischen Gesten lassen sich abstrakte gesellschaftliche Verhältnisse, Bedingungen, Zusammenhänge und Funktonen darstellen, die an sich nicht sichtbar sind, aber die an den ‚Tierleib‘ gebundene menschliche Realität bestimmen. Kulturelle, historische, ökonomische, religiöse, geografische und lebensweltliche Unterschiede einer Gesellschaft bestimmen ihr Verhältnis zur Natur und bedingen die vielfältige Interpretationen von Tierdarstellungen.

Maria-Anna Bäuml-Roßnagl

Zur Symbolik der Bildgestaltung des Bilderzyklus

Psalmen-Botschaften in Tierbildern

Prof. Dr. Maria-Anna Bäuml-Roßnagl

Wenn wir der All-Einheit aller Lebewesen im Sinne von Ken Wilber