Rathausmord - Marion Griffiths-Karger - E-Book

Rathausmord E-Book

Marion Griffiths-Karger

4,9

Beschreibung

Eine junge Frau stürzt vom Turm des Neuen Rathauses in Hannover. War es Selbstmord, ein Unfall - oder Mord? Bevor Kommissarin Charlotte Wiegand Zeugen der Tat befragen kann, stirbt einer nach dem andern auf mysteriöse Weise. Und als der Sohn ihres Kollegen und Lebensgefährten Rüdiger Bergheim entführt wird, spitzt sich der Fall dramatisch zu.

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Marion Griffiths-Karger verbrachte ihre Kindheit auf einem Bauernhof in Ostwestfalen. Nach Kaufmannslehre und Studium der Sprach- und Literaturwissenschaft wurde sie Werbetexterin in München, später Teilzeitlehrerin und Autorin. Die Deutsch-Britin ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lebt mit ihrem Mann bei Hannover und schreibt und liest mit Leidenschaft Kriminalromane.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

© 2015 Emons Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: Joachim Karger Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch Lektorat: Dr.Marion Heister eBook-Erstellung: CPI books GmbH, LeckISBN 978-3-86358-869-4 Niedersachsen Krimi Originalausgabe

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Prolog

Die Herbstsonne hatte die Stadt bereits in ein warmes Licht getaucht, als der Schrei die Zeit anhielt. Er wehte von der Kuppel des Neuen Rathauses herüber, wälzte sich in klagendem Falsett über den spiegelglatten Maschteich, ließ die langen Blätter der Trauerweiden erzittern und erstarb dann langsam und quälend im Nichts.

Passanten, die den Park durchquerten, blieben stehen und warfen einander ungläubige Blicke zu. Erholungssuchende, die die warmen Tage dieses goldenen Oktobers auf einer Bank am Teich genießen wollten, saßen sekundenlang starr vor Schreck. Nur der Autoverkehr rollte weiter, unbeeindruckt von der Tragödie, die sich ganz in der Nähe abgespielt haben musste, und die Enten zogen ungerührt ihre Bahnen, suchten kopfunter nach Futter und säuberten ihr Gefieder, als wäre nichts geschehen.

Langsam nahm die Zeit wieder Fahrt auf. Menschen liefen zusammen, stellten Fragen und wiesen mit den Fingern zur Rathauskuppel. Wenige Minuten später näherte sich Sirenengeheul.

EINS

Die Neue war eine Herausforderung. Das hatte Charlotte gleich bemerkt. Sie stand da, in ihrem schwarzen Kostüm mit der hellroten Bluse, die Füße in schwarzen Pumps mit akzeptablen Absätzen. Akzeptabel hieß, dass sie wahrscheinlich noch in der Lage sein würde, die Flucht zu ergreifen und davonzulaufen, falls das nötig sein sollte.

Aber das war ja Quatsch, von Flucht konnte keine Rede sein. Auch wenn Charlotte es sich noch so sehr wünschte, sie und ihr Team hatten diese Frau am Hals, und sie würden sich mit ihr arrangieren müssen. Dabei hatten sie alle frohlockt, als ihr vormaliger Chef, Kriminalrat Ostermann, sich endlich widerstrebend in den Ruhestand begeben hatte. Ein leises Bedauern schlich sich in Charlottes Gedanken, während sie die Frau beobachtete, die mit ihrer weizenblonden, praktischen Kurzhaarfrisur vor Dynamik nur so strotzte.

Hatte sie das gerade richtig verstanden? Kinderkrippe im Zentralen Kriminaldienst? Sie warf Rüdiger Bergheim, ihrem Lebensgefährten und Kollegen, einen ungläubigen Blick zu. Aber der bemerkte sie gar nicht, war offensichtlich völlig hingerissen von der Chefin.

Und den anderen im Team schien es genauso zu gehen. Schliemann saß da, die Arme vor der Brust verschränkt, die Mundwinkel leicht nach oben verzogen. Er nahm wohl schon Anlauf für die nächste Eroberung. Immerhin, das versprach amüsant zu werden. Charlotte hatte nicht den Eindruck, dass die Kriminalrätin Gesine Meyer-Bast eine leichte Beute sein würde, aber Schliemann neigte dazu, sich in dieser Beziehung zu überschätzen. Der Grund dafür war seine für Charlotte unverständliche Anziehungskraft auf Frauen. Glücklicherweise nicht auf alle, das ließ hoffen.

Charlotte blickte sich verstohlen um, während Meyer-Bast unverdrossen über Neustrukturierung und effizientes Arbeiten dozierte. Thorsten Bremer nickte beifällig, während Martin Hohstedt mit seiner Armbanduhr spielte. Na, wenigstens der schien immun zu sein gegen die strahlende, eloquente neue Vorgesetzte. Wahrscheinlich war er in Gedanken wieder bei seinem Hobby. Er war neuerdings unter die Segler gegangen und hatte im Sommer– zu Charlottes Leidwesen– viel Zeit mit Rüdiger auf dem Maschsee auf einem Segelboot verbracht.

Applaus brandete auf, und die Mitglieder des Zentralen Kriminaldienstes der Kripo Hannover erhoben sich von den Stühlen, um sich endlich am Büfett zu bedienen.

Charlotte ließ Lachskanapees und Käsehäppchen links liegen und holte sich Kaffee. Rüdiger und Hohstedt luden sich die Teller voll, während Maren Vogt sich zu Charlotte gesellte.

»Wie findest du sie?«, fragte sie leise und schob sich einen Kräcker mit Avocado-Dip in den Mund.

Charlotte zuckte die Achseln und gab einen undefinierbaren Laut von sich. Was sollte sie auch sagen? Dass sie die neue Chefin nicht leiden konnte? Wenn sie wenigstens einen Grund dafür liefern könnte. Aber das konnte sie nicht, denn sie hatte bisher noch kein persönliches Wort mit der Kriminalrätin gewechselt und auch sonst keinen Grund, sie nicht zu mögen. Im Gegenteil, sie wirkte durchaus sympathisch.

»Also, ich find sie ganz nett. Bis jetzt«, sagte Maren.

»Na, warten wir’s ab.« Charlotte runzelte die Stirn. Meyer-Bast hatte sich zu Rüdiger und Hohstedt gesellt, der aus allen Knopflöchern strahlte. Die drei schienen sich blendend zu unterhalten. Charlotte trank ihren Kaffee aus. »Ich geh in mein Büro, hab noch was zu tun.«

»Ah ja?« Maren strich sich die roten, halblangen Haare zurück. »Was denn? Ist doch im Moment ziemlich ruhig.«

»Sag doch so was nicht. Es ist nie ruhig. Wir kriegen den Lärm bloß nicht immer mit.«

Charlotte wollte sich gerade aus dem Staub machen, als Gesine Meyer-Bast ihren Namen rief. »Frau Wiegand, mit Ihnen wollte ich sprechen.« Die neue Chefin kam lächelnd auf sie zu und reichte ihr die Hand. »Wir haben uns noch gar nicht kennengelernt.«

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