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Sind Sie bereit für die Transformation? Gehen Sie auf Entdeckungsreise. Erfahren Sie, was der Wandel für Sie und Ihre Organisation bedeutet und woran Sie erkennen, in welchen Entwicklungsphasen sich Ihr Unternehmen gerade befindet. Verstehen Sie, wie Ihre persönliche Haltung, Ihre Werte, Ihre Kultur auf den Change einwirken. Und entwickeln Sie ein Verständnis, woher die Angst vor Veränderungen kommt, aber auch, welche Kraft ihr innewohnt. Denn Transformationsprozesse versetzen Organisationen in Bewegung, wodurch Energie für Innovationen entsteht. Dieses Verständnis wird Ihnen helfen, die Menschen in der Transformation zu begleiten – von der rationalen zur emotionalen Akzeptanz. Mit der Königsdisziplin Leadership und den passenden Transformationsinstrumenten wird es Ihnen gelingen, Followership zu erzeugen, Unsicherheiten zu überwinden und die Transformation als kontinuierliche Entwicklung zu verstehen. Begleitend zum Buch stehen Ihnen online über 20 Arbeitsblätter, Checklisten und Ressourcen zur Verfügung, die Sie bei Ihren täglichen Führungsaufgaben unmittelbar unterstützen.
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Seitenzahl: 231
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Katrin Greßer, Renate Freisler
Ready for Transformation
Neue Arbeitswelt, digital und agil. Wie Sie als Führungskraft, UnternehmerIn und Change-Agent die Transformationsreise erfolgreich begleiten und die Organisation in eine gute Zukunft führen
managerSeminare Verlags GmbH – Edition managerSeminare
Katrin Greßer, Renate Freisler
Ready for Transformation
Neue Arbeitswelt, digital und agil. Wie Sie als Führungskraft, UnternehmerIn und Change-Agent die Transformationsreise erfolgreich begleiten und die Organisation in eine gute Zukunft führen
© 2020 managerSeminare Verlags GmbH
Endenicher Str. 41, D-53115 Bonn
Tel: 0228-977910
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Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Sollten wir jemanden übersehen haben, so bitten wir den Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten.
ISBN: 978-3-98856-241-8
Herausgeber der Edition managerSeminare:
Ralf Muskatewitz, Jürgen Graf, Nicole Bußmann
Lektorat: Jürgen Graf
Coverfoto: AdobeStock/Sunny studio, Grafik: Stefanie Diers, Sonja Buske
Illustrationen: Stefanie Diers
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt
Ihre Download-Ressourcen
Begleitend zum Buch stehen Ihnen Arbeitshilfen für die persönliche Verwendung zum Download im Internet zur Verfügung. Sie können die Vorlagen jederzeit in hoher Qualität abrufen und einsetzen.
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Cover
Titel
Impressum
Einleitung
Mind-Map
Darum geht‘s
1Alle sprechen von Transformation
1.1Aufbruch ins Abenteuer
1.2Im Dschungel der Transformation
1.3Was verändert sich in transformierten Unternehmen?
1.4Die Transformation verstehen
1.5Change-Management
2Die Organisation verstehen
2.1Die blaue und die rote Welt
2.2Wie sich Organisationen entwickeln
2.3Das Organisationsdesign
2.4Kultur und Werte
3Die Transformationsreise
3.1Ein inspirierendes Zukunftsbild vs. Blindflug
3.2Die Menschen in der Transformation
4Königsdisziplin Leadership
4.1Transformationale Führung
4.2Followership
4.3Der Führungsstil-Mix macht‘s
5Instrumente der Transformation
5.1Die sieben Basisprozesse der Transformation
5.2Die Diskrepanzanalyse
5.3Kulturanalyse
5.4Kraftfelder bewusst machen
5.5Die Beteiligten: Die Stakeholder-Analyse
5.6Die Ebenen von Commitment oder: Alle im Boot?
5.7Die Transformationsformel
5.8Quick Wins
5.9Systematisch kommunizieren
5.10OKR – die Führungsmethode aus dem Silicon Valley
6Gut zu wissen
6.1Rollen und Gremien
6.2Führung und Macht
7Wandel ist überall – und das ist gut so!
7.1Agil und erfolgreich führen in Transformationsprozessen
7.2Den eigenen Weg finden
Service
Transformations-Box
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Mindmap als Download-Ressource
Die Transformation hat schon so mancher Führungskraft eine Grenzerfahrung beschert. Unsicherheit in den Unternehmen ist spürbar und Ängste, wie sich die Arbeitswelt weiterentwickelt, sind allgegenwärtig. Gleichzeitig lebt die Hoffnung, dass die Menschen die Chancen nutzen, um sich persönlich weiterzuentwickeln und zu entfalten. Was es braucht, ist eine Art ÜbersetzerIn, VermittlerIn oder TransformatorIn von der alten in die neue Welt. Es gibt kein Schwarz-Weiß, sondern viele verschiedene Grautöne mit Schattierungen und bunten Mustern. Und so sehen wir das auch mit den unterschiedlichen Theorien zu Systemen, Organisationen und Kulturen.
In diesem Buch geht es nicht darum, das x-te Change-Modell zu beschreiben, denn davon gibt es genug. Uns ist es wichtig, für Führungskräfte, UnternehmerInnen und Change-Agents einfach und pragmatisch darzustellen, wie sie ihre Teams in der Transformation begleiten können und welche Instrumente, Denkansätze und Reflexionsfragen sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Nach dem Motto „Der Change beginnt bei mir“ gehen wir natürlich auf die Fähigkeiten ein, die Menschen dafür brauchen.
In vielen Unternehmen bekommt die Frage „Why?“ immer mehr Gewicht. Was ist der Sinn und Zweck der Unternehmung? Diese Frage stellen auch wir uns, wenn wir die Höhen und Tiefen unserer Autorentätigkeit durchleben. Und die Antwort lautet: Wenn wir es schaffen, Menschen zu inspirieren und ihnen Impulse zu geben, wie sie in dieser unbeständigen Zeit handlungsfähig und wirksam Organisationen in eine gute Zukunft führen, hat es sich gelohnt, dieses Buch zu schreiben.
Vielen Menschen ist bewusst, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Es braucht neue Formen der Zusammenarbeit und vor allem ein anderes Bewusstsein, um sich zukunftsfähig aufzustellen. In der Transformation liegt diese Chance. Jetzt kommt es darauf an, wie wir sie nutzen. Was am Ende herauskommt, wissen auch wir nicht. Und trotzdem lassen wir uns darauf ein. Weil wir überzeugt sind, dass unsere Intention uns in die richtige Richtung führt. Offen, neugierig und konstruktiv-kritisch arbeiten wir mit unseren Kunden zusammen. Denn wir sehen uns nicht als „die Wissenden“ an, sondern als Lernende – und als Entwickelnde.
Wir ermutigen Sie, die Transformationsreise anzutreten. Auch wenn sich Hindernisse zeigen, ist es besser, entschlossen voranzugehen, vielleicht auch mal hinzufallen und wieder aufzustehen, als starr wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen. Wir kommen dann voran, wenn wir Hürden überwinden. Dabei lernen wir, entwickeln neue Kompetenzen und machen Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um den Einzelnen, sondern darum, das System zu verändern. Denn solange die alte Ordnung Bestand hat, arbeiten sich die Menschen im Change auf. Verordnete Agilität und Selbstorganisation mit den bestehenden Strukturen, die Silodenken fördern, können nicht funktionieren. Arbeiten Sie deshalb nicht nur im System, sondern vor allem am System.
Sie finden in diesem Buch Hintergrundwissen zur Entwicklung von Organisationen, Methoden und Modelle für die Transformationsreise, Reflexionsfragen, Arbeitsmaterial für Workshops sowie viele praktische Tipps für Ihren Arbeitsalltag. So bekommen Sie eine gute Mischung aus theoretischem Wissen und praxisnaher Anwendung.
Download-Handouts erkennen Sie an diesem Symbol – den Link finden Sie im Impressum.
Download
Im Download erhalten Sie Arbeitsblätter und Fragebögen, um Ihre Reflexionsfähigkeit zu trainieren und Ihre persönliche Entwicklung zu unterstützen, sowie Anleitungen, die Sie für Workshops einsetzen können. Die Download-Hinweise finden Sie direkt an der entsprechenden Stelle im Buch.
Gender
Generell nutzen wir die Schreibweise: MitarbeiterInnen, TeilnehmerInnen, ManagerInnen. Es ist nicht immer durchgängig möglich, die beschriebene Schreibweise einzuhalten (MitarbeiterInnengespräch). Wir sprechen jeden an – egal welches Geschlecht. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der Lesefreundlichkeit auch die männliche Form im Buch gewählt haben. Der Kunde, der Mitarbeiter – die Wirtschaftswelt ist nach wie vor sehr durch maskuline Wörter geprägt. Doch immer mehr gewinnen die femininen Begriffe an Bedeutung: die Intuition, die Faszination, die Intelligenz, die Empathie, die Kompetenz und die Vernunft ;-).
Inhalte & Kapitel
Ob Sie beginnen, das Buch von vorne zu lesen, oder sich einzelne praktische Tools herausholen und direkt ausprobieren, ist Ihnen überlassen. Führungskräfte, die sich dem Thema erst nähern, beginnen am besten von vorne zu lesen. Change-Agents holen sich möglicherweise direkt Impulse für ihre Workshops oder zu spezifischen Fragestellungen. Lassen Sie sich einfach inspirieren.
Viele interessante Quellen und Hintergrundinfos in der Link-Liste im Download.
Schreiben Sie, malen und bekleben Sie es mit Post-its. Es ist ein Buch mit dem Sie „arbeiten“ können und sollen. Theoretische Wissensinputs mit Anleitungen, Methoden und Fragen zur Selbstreflexion wechseln sich ab. Vertiefende Literatur und Studien finden Sie in den jeweiligen Kapiteln und am Ende des Buchs sowie in der Link-Liste im Download. Im Buch beschreiben wir unterschiedliche Ansätze und Philosophien, die uns selbst unterstützen, Organisationen in der Transformation zu begleiten.
Die Mind-Map auf der vorherigen Seite hilft Ihnen, sich zu orientieren. Die „Transformations-Box“ (siehe S. 170 f. und Download) gibt Ihnen einen Überblick zu den Tools, Methoden und Instrumenten in diesem Buch und welche Basisprozesse (siehe S. 133 ff.) damit angesprochen werden. Vielleicht wird das Buch/E-Book auch ein idealer Begleiter für Ihren Transformationsprozess. Lassen Sie sich ganz intuitiv leiten. Was spricht Sie momentan an, mit welchem Kapitel wollen Sie sich näher beschäftigen?
Das lesen Sie in den einzelnen Kapiteln
Im
Kapitel 1
nehmen wir Sie mit in die neue Welt: Digitalisierung ist in aller Munde. Betreten Sie mit uns den Dschungel der Transformation und lesen Sie, was der Wandel sowohl für den Einzelnen als auch für das Unternehmen bedeutet. Es geht darum, erste Impulse und ein Bewusstsein dafür zu bekommen, wie der Change gelingen kann. Wir gehen auf Zusammenhänge in der Natur ein, die sich seit jeher ständig transformiert. Insofern hat Transformation etwas Evolutionäres.
Kapitel 2
beschreibt die blaue und rote Welt und wie sich Organisationen entwickeln. Von den verschiedenen Entwicklungsphasen über das Systemkonzept, den sieben Wesenselementen, dem Organisationsdesign bis hin zu spannenden Fragen zu Kultur und Werten tauchen Sie in die Welt der Organisationsentwicklung ein. Nur so viel vorweg: In einer Studie wurden acht bekannte Kulturen herausgearbeitet, doch letztlich gibt es so viele Kulturen wie es Organisationen gibt.
Mit dem
Kapitel 3
beginnt die Transformationsreise. Wie bei jeder anderen Reise steht auch hier das Ziel am Anfang. Vielleicht gibt es einen Ruf aus der Ferne oder es sind harte Fakten, die das Unternehmen auf den Weg bringen. Wir betrachten hier die Menschen in der Transformation. Denn sie sind die Akteure, es geht nur mit ihnen. Emotionen und Widerstand gehören genauso dazu, wie sich der eigenen Veränderungsbereitschaft bewusst zu sein. Und zwar nicht nur bei den MitarbeiterInnen, sondern vor allem bei sich selbst. Denn dass der Change bei jedem persönlich beginnt, auch wenn wir lieber zuerst die anderen verändern möchten, macht die Transformationsreise zu einem Selbstentwicklungsprozess.
Das
Kapitel 4
legt den Fokus auf die Königsdisziplin Leadership. Wir beschreiben die transformationale Führung, wie sie sich entwickelt hat, was sie bewirken kann und welche Führungsstile zeitgemäß sind. Je breiter das aktive Führungsstil-Repertoire, desto positiver das darüber geprägte Systemklima – und desto erfolgreicher das Unternehmen. Viele Studien belegen das. Erfahren Sie außerdem wie Followership entsteht, und wie Sie als Führungskraft dazu beitragen.
Im
Kapitel 5
beschäftigen Sie sich intensiv mit den Instrumenten der Transformation. Sie finden zwar in jedem Kapitel Interventionen und Tools zu den entsprechenden Themen. In diesem Kapitel allerdings finden Sie komprimiert ganz konkrete Analysemöglichkeiten, Werkzeuge und viele praxisnahe Methoden, die Sie zielgerichtet und situativ einsetzen können.
Das
Kapitel 6
gibt einen Einblick in die Begrifflichkeiten „Gremien“ und „Rollen“. Sie erfahren, welche Funktionen diese haben. Wir beleuchten das Thema Macht und wie Sie diese nutzen, um etwas Sinnvolles zu schaffen, denn sie ist eine starke Kraft in der Veränderung, um das Zukunftsbild und große Ideen zu verwirklichen.
Sie erhalten im
Kapitel 7
zwar kein Rezept, dafür bekommen Sie wertvolle Impulse für den Transformationsprozess. Mit Change-Leadership schaffen Sie es als Führungskraft, im Wandel agil und erfolgreich zu führen. Es gibt viele Unternehmen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Wagen Sie es, auch wenn es sich zu Beginn vielleicht wie ein Improvisationstheater anfühlt. Die Kunst ist es, auch mit dem Unerwarteten umzugehen und daraus zu lernen. „Aushalten“ ist eine wichtige Kompetenz.
Die Transformation (im Buch verwenden wir die Begriffe „Veränderung“, „Wandel“ und „Change“ synonym) ist komplex. Uns ist bewusst, dass wir Ihnen hier nur Einblicke geben können. Diese haben wir für Sie so aufbereitet, dass Sie möglichst viele verschiedene Facetten kennenlernen. Für den Change gibt es keine Standardvorgehensmodelle, es gibt aber hilfreiche Instrumente, Methoden, Tools und Philosophien, die es Ihnen ermöglichen, im Dschungel der Transformation Orientierung und Sicherheit zu gewinnen.
Wenn wir über Organisationen sprechen, dann meinen wir damit Unternehmen, Firmen, Institutionen, Verwaltungen und Ämter, aber auch Schulen, Vereine und Universitäten.
Ein herzliches Dankeschön an …
… uns selbst, denn das Buch hat uns mit seinen Facetten der Transformation, die so vielschichtig, anspruchsvoll und komplex sind, ganz schön herausgefordert. Unser eigener Anspruch an ein praxisnahes Werk hat uns die eine oder andere Schleife drehen lassen. Und da wir ja zu zweit sind, sind die Ansprüche auch gleich addiert.
… all die Menschen, die wir auf dem Transformationsweg begleiten durften, und all diejenigen, die uns auf der Transformationsreise begleitet haben, unsere Familien, Partner, Teammitglieder und KollegInnen.
Ganz konkret sagen wir Danke an den Verlag managerSeminare. Im Lauf der Jahre hat sich eine tolle Zusammenarbeit mit Jürgen Graf, Ralf Muskatewitz und dem ganzen Team entwickelt. Sie haben das Erscheinen dieses Buches ermöglicht. Mit viel Struktur, Liebe zum Detail und wertvollen Impulsen haben sie das Buch so gestaltet, wie Sie es jetzt in Händen halten. Stefanie Diers hat mit ihren Grafiken dem Buch den visuellen Schliff gegeben. Und Michael Busch leistet ganz wertvolle Pressearbeit.
Und wir sagen DANKE an Sie, liebe Leserinnen und Leser. Vielleicht ist es das erste Buch, das Sie von uns in Händen halten? Oder sind Sie bereits ein treuer Leser unserer Bücher, Artikel und Selbstlernbausteine? Ihr Interesse für dieses Thema und die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen, freut uns sehr. Denn den Veränderungsprozess aktiv anzugehen, erfordert Mut, Vertrauen und Durchhaltevermögen, um gewohnte Denkweisen aufzugeben und Neues zu Lernen.
Jetzt wünschen wir Ihnen viel Inspiration beim Lesen und erfolgreiches Umsetzen.
Herzlichst, Ihre Katrin Greßer & Renate Freisler
Die rasante Geschwindigkeit von technologischen Entwicklungen stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, die hochbedrohlich für deren Existenz sein können. Produkte werden von heute auf morgen zum Auslaufmodell, ganze Geschäftsmodelle werden durch neue ersetzt und Unternehmensgrenzen verschwimmen, indem zunehmend Nutzer mit einbezogen werden. Die Ex-Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina hat bereits 2009 auf den Punkt gebracht, was als Mantra des digitalen Zeitalters inzwischen von vielen zitiert wird – so auch von Angela Merkel:
„Alles, was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert. Alles, was sich vernetzen lässt, wird vernetzt. Und das verändert alles.“
Nutzen statt Haben
Mit „Einfach günstig Autofahren“ wirbt das Carsharing-Unternehmen Car2Go von Daimler. Und BMW verspricht mit DriveNow „mehr Fahrspaß“. Inzwischen kooperieren beide Unternehmen und haben mit SHARE NOW ein Mobilitäts-Joint-Venture gegründet. Sie folgen damit einem revolutionären Muster. Ein Produkt, in diesem Fall ein Auto, wird von vielen Nutzern zeitlich gestaffelt in Anspruch genommen. Koordiniert wird das flexible Carsharing – ohne feste Stationen – ganz einfach über eine Online-Plattform. Selbst das Tanken, Reinigen oder das Nachfüllen von Wischwasser wird, für ein paar Gratis-Kilometer, vom Nutzer übernommen. Der Vorteil für’s Unternehmen: Kapital wird nicht gebunden und Ressourcen werden nach dem Prinzip „NUTZEN statt HABEN“ geschont.
Wir wissen nicht, wie aktuell diese Infos noch sind, wenn Sie, liebe LeserInnen das Buch in Händen halten …
Oder denken Sie an die Geschäftsideen von Uber, Airbnb und dem deutschen Unternehmen Flixbus. Uber besitzt keine eigenen Fahrzeuge, Airbnb keine Wohnungen und dem Busunternehmen Flixbus gehört gerade einmal ein einziger Bus, die Fahrten werden von Bussen anderer Unternehmen durchgeführt. Inzwischen macht das Unternehmen mit Flixtrain auch der Deutschen Bahn Konkurrenz. Netflix hat zu Beginn CDs und DVDs verliehen. Heute ist es eines der größten Streaming-Dienste, der im großen Stil eigene Filme und Serien produziert. Während es 2012 noch knapp 30 Mio. Abonnenten waren, zählt es heute fast 90 Mio. Abonnenten weltweit (Quelle Statista, 2018).
Plattformtechnologien gehören übrigens zu den erfolgreichsten Strategien der digitalen Wirtschaft. Sie bringen unterschiedliche Nutzergruppen auf einer Plattform zusammen, die dort miteinander interagieren. Suchmaschinen wie Google verkuppeln ihre Nutzer mit Werbeanbietern. Eine Plattform wie eBay fungiert als Marktplatz für Käufer und Verkäufer. Fehlen intern Know-how oder Ressourcen, nutzen Unternehmen Online-Angebote, Cloud-Services, IT-Dienstleister oder Agenturen. Durch die vielen digitalen Möglichkeiten werden Partner und Dienstleister aktiv koordiniert. Wenn es darum geht, Projekte zu finanzieren, gibt es Crowdfounding-Plattformen. Über Technologien wie Blockchain wird das Handeln, Kaufen und Übertragen von traditionellen Vermögenswerten oder neuartigen Kryptowährungen möglich. Das Spannende daran: Je mehr Teilnehmer eine solche Plattform nutzen, desto interessanter wird sie und zieht im Umkehrschluss noch mehr Nutzer an. Dieses Wachstum zieht große Unternehmen wie etwa Facebook an, das 2020 seine eigene Blockchain-Währung „Libra“ herausbringen will.
Cookies kennen uns schon bald besser als wir uns selbst. Sie haben genau das richtige Produkt mit dem richtigen Preis im Angebot. Big Data lässt grüßen und „unsere persönliche Intimsphäre“ wird immer kleiner. Computer kommunizieren miteinander ohne unser aktives Mitwirken. Denken Sie an Alexa & Co.
Google ist mittlerweile in die Pharmaindustrie eingestiegen und befasst sich mit altersbedingten Krankheiten. Der südkoreanische Technikkonzern Samsung zählt zu den größten Auftragserzeugern von biopharmazeutischen Medikamenten, zum Beispiel im Bereich Brustkrebs.
Wie lange wird es wohl noch dauern, bis wir unser eigenes Haus drucken? Wie sich die Arbeitswelt und die Gesellschaft mit den neuen Technologien weiter verändern, können wir nur erahnen. Dass die vierte industrielle Revolution mit intelligenter Vernetzung und Digitalisierung von Produkten, künstlicher Intelligenz (KI) und dem Internet der Dinge (IoT) einen massiven Transformationsprozess bedeutet, ist im Bewusstsein der meisten Menschen angekommen. Veränderte Kundenbedürfnisse stehen im Fokus. Der Management-Autor Dr. Reinhard K. Sprenger spricht von der „Wiedereinführung des Kunden“.
Für Unternehmen ist es essenziell, dass sie frühzeitig erkennen, wohin sich die Arbeitswelt bewegt, um den Wandel dahin aktiv einzuleiten. Es gibt viele neue Berufsbilder und sie werden sich weiter verändern. Das bedeutet auch, dass das Befähigen der Menschen in den Organisationen ein zentraler Faktor in der Transformation ist. Es geht auch darum, neues Denken zu lernen, um in einer komplexen Arbeitswelt sicherer zu agieren. Dazu braucht es eine offene und förderliche Lernkultur, die Lust auf Neues macht, und eine kontinuierliche Kommunikation, die gerade in bewegten Zeiten Vertrauen und Orientierung gibt.
Der Mensch macht den Unterschied – auch in der digitalen Welt
Die Denkweise, dass Digitalisierung ein rein technologisches Phänomen sei, ist eine Illusion. Denn gerade in der digitalisierten Welt macht die menschliche Komponente den Unterschied aus. Dies führt dazu, dass Fähigkeiten, insbesondere die „Soft Skills und das Mind-Set“ wichtige Kompetenzen für die Zukunft sind. Kreativität, Innovation und Empathie – das kann der Mensch, aber die Maschine nicht.
Der internationale Wirtschaftsjournalist Karl Pilsl prognostiziert, dass in zehn bis 15 Jahren von den derzeit bestehenden Angestellten-Positionen 80 Prozent in dieser Form nicht mehr vorhanden sein werden. Er ist davon überzeugt, dass die Menschen ihre Talente und Fähigkeiten in ihrer Einzigartigkeit künftig mehreren Firmen zur Verfügung stellen und unternehmerisches Denken für jeden, der arbeiten und Geld verdienen möchte, wichtig ist. Gleichzeitig wollen viele Menschen ihre Vision realisieren, ihren Traumjob finden und finanziell eine gesicherte Zukunft haben. Dieses Umdenken kann nur in den Köpfen der Menschen stattfinden. Deshalb sind wir der Meinung, dass die Transformation bei jedem Einzelnen von uns beginnt.
Große Unternehmen wie Google oder Microsoft erfinden ihre Arbeits- und Führungskultur neu. Und was tun die vielen mittelständischen Unternehmen, um sich in Zeiten von Arbeit 4.0, Digitalisierung, agiler Führung, demografischem Wandel, New Work und Gen Z für die Zukunft gut aufzustellen? Häufig wird an der ein oder anderen Schraube zwar gedreht, Strukturen und Prozesse werden angepasst und gehofft, dass diese Maßnahmen greifen. Doch haben die Unternehmenslenker, die Führungskräfte und die MitarbeiterInnen diesen umfangreichen und tief gehenden Transformationsprozess wirklich akzeptiert, durchlebt und verinnerlicht? Hat sich auch die Unternehmenskultur transformiert? Wir sind überzeugt, dass hier noch viel Veränderungsarbeit ansteht. Sebastian Purps-Pardigol vergleicht in seinem Buch „Digitalisieren mit Hirn“ die digitale Transformation mit dem Zähneputzen: Regelmäßigkeit hilft.
„Was man feine Menschenkenntnis nennt, ist meistens nichts als Reflexion.“ – Georg Christoph Lichtenberg –
Technisch entstehen durch die Digitalisierung viele neue Möglichkeiten: Es kann unabhängig von Ort und Zeit gearbeitet werden, Wissen wird personenunabhängig zur Verfügung gestellt, die Transparenz steigt. Abläufe und Prozesse verändern sich, und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder aufs Neue. Dafür braucht es eine andere Art der Führung und die Organisation sollte sich fragen, wie MitarbeiterInnen ihr Wissen und ihre Erfahrung einsetzen können. Klare Rollenbeschreibungen, damit jeder im Unternehmen seinen Handlungsspielraum kennt und weiß, was sein Beitrag zum Unternehmenserfolg ist, werden zunehmend wichtiger. Wenn das gemeinsame Ziel und der Sinn der Tätigkeit für die Menschen deutlich ist, entsteht intrinsische Motivation und Leistungsfähigkeit. Der transformationale Führungsstil (siehe S. 120 ff.) wird weiter an Bedeutung gewinnen. Damit steht das Führen mit Werten wie Vertrauen, Respekt und Loyalität im Vordergrund, wodurch überdurchschnittliche Leistungen und Followship entstehen.
Wenn Unternehmen den Weg in die Transformation unvorbereitet wagen, sind die Risiken hoch. Produktivität und Innovation wie auch die Mitarbeiterbindung können darunter leiden, die Gefahr der Überlastung steigt. Voraussetzungen für den Erfolg sind eine begeisternde Vision und die nötige Inspiration des Führungsteams. Eine von Vertrauen geprägte Kultur, flexible Strukturen sowie die Veränderungskompetenz aller sind in erfolgreich transformierten Unternehmen besonders häufig vorzufinden.
Doch wann sind Menschen überhaupt bereit, sich zu verändern? Die schnellste Antwort: Leid oder Lust. In der Praxis ist Leid der häufigste Veränderungsgrund, wenn Unternehmen aus dem Druck einer Krise den Transformationsprozess beschreiten. MitarbeiterInnen oder ganze Firmen stecken in einer Krise oder befinden sich in einer unangenehmen Situation und wollen dem entkommen. Doch die Motivation, von etwas weg zu wollen, erzeugt nicht nur Veränderungswillen. Die Gehirnforschung zeigt immer wieder auf, dass Veränderungsdruck bei Menschen auch Stress auslöst. Wird dieser zu stark, „leiden“ die höheren geistigen Fähigkeiten im Bereich des Frontalhirns.
Auf wen warten wir? Wir sind es selbst, auf die wir schon lange warten.
Weniger häufig, aber ungleich wirkungsvoller ist ein Transformationsgrund, der von etwas Positivem angezogen und von einem Lustgewinn geleitet wird. Hier kommt die Unternehmensvision ins Spiel, die den Menschen im Unternehmen ein positives Zukunftsbild gibt und somit eine Vorstellung von dem, was sein kann. Damit werden starke Energien und eine intrinsische Veränderungsbereitschaft freigesetzt, die den Transformationsprozess erfolgreich machen.
Bekannt ist: Wer sein Geschäftsmodell systematisch und nachhaltig transformiert – und zwar parallel zum operativen Geschäft – kann unerwartete Marktchancen besser wahrnehmen und darauf reagieren. Im Idealfall bedeutet das, dass es künftig keine expliziten Change-Projekte mehr geben wird, sondern die dynamische Veränderung der Normalzustand ist.
Etablierte Unternehmen sind oftmals blind für neue Kundenmärkte, deshalb werfen disruptive Herausforderer traditionelle Unternehmen aus dem Markt. Jüngstes Beispiel ist die Pleite von Thomas Cook, einem Traditionsunternehmen, das bereits 1841 erste Reisen organisierte.
Gehen wir gedanklich in das Jahr 1886, in dem Carl Benz, der Urvater des Autos, das erste Automobil fertigstellte, damals noch mit drei Rädern. Carl Benz erntete für den „Motorwagen Nummer 1“ noch reichlich Spott und Hohn, denn der bestand überwiegend aus Fahrradteilen und sah noch etwas eigenartig aus. Doch es dauerte nicht lange, bis das Fahrzeug zu einem Meilenstein in der Geschichte der Technik wurde. Heute sprechen wir über hoch automatisiertes Fahren und das autonome Fahren steht kurz vor seiner Alltagstauglichkeit. Die meisten Autos parken von alleine ein und in Bad Birnbach fährt seit 2017 ein autonomer Bus. Denken Sie auch an die Brüder Wright, die 1903 durch eine technische Meisterleistung abgehoben sind und den Menschheitstraum vom motorisierten Fliegen verwirklicht haben. Die Ära der Luftfahrt war eingeläutet. Was bis dato nicht möglich war, ließ sich nun in kurzer Zeit realisieren. Bereits 1905 gelangen Flüge über vierzig Kilometer und Ende 1908 waren es bereits zweieinhalb Stunden Flugzeit.
Transformationsprozesse und Change-Projekte in den Unternehmen fordern uns heraus. Doch eigentlich haben wir viele dieser Veränderungen bereits in der Vergangenheit bewältigt. Veränderte Arbeitsbedingungen durch Globalisierung und technischen Fortschritt machten auch in der Vergangenheit ganze Berufe überflüssig und ließen gleichzeitig ganz neue Berufsgruppen entstehen. Ende des 19. Jahrhunderts gab es weder Software-Entwickler, Data Scientists, Online-Marketing-Manager noch 3D-Druck-Experten. Heute kennt kaum jemand noch den Beruf des Wagners, der die Kutschenräder fertigte, des Küfners, der Fässer herstellte, oder den Hofdichter, der mit Liedern und Gedichten die Leute unterhielt.
Laut Schätzung von MIT-Wissenschaftlern werden bis zum Jahr 2025 rund 40 Prozent der heutigen „Fortune 500“-Firmen vom Markt verschwinden.
Sie werden jetzt denken: „Na, das Mittelalter ist ja schon eine Zeit lang her.“ Stimmt! Aber auch in den vergangenen drei Jahrzehnten finden wir disruptive Entwicklungen, die die Welt Kopf stehen ließen. Seit 1991 nutzen wir das Internet. Die ersten Smartphones wurden in den 1990er-Jahren entwickelt, auch wenn sie nennenswerte Marktanteile erst im Jahr 2007 gewannen. Der disruptive Herausforderer Apple führte das iPhone ein und verdrängte den damaligen Marktführer für Mobiltelefone Nokia komplett. Heute ist das Smartphone weder im Business noch im Privatbereich wegzudenken. Und deshalb: Passen Sie sich laufend an. Denn wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
„Wirtschaft und Gesellschaft gehen global durch eine der größten Transformationen der Geschichte. Wir sind Zeitzeugen der Entstehung einer Neuen Welt. Wir stehen inmitten des Übergangs von der Alten Welt, wie wir sie kennen, zu einer Neuen Welt, die wir noch nicht kennen.“
– Prof. Dr. Fredmund Malik –
Theorien der Disruption
Der österreichische Volkswirt Joseph Schumpeter hat sich mit dem Phänomen, der „schöpferischen Zerstörung“ eingehend beschäftigt. Er beschreibt, dass der Kapitalismus ein naturgegebener Prozess ist, der alte Industrien und Wirtschaftssysteme zerstört und neue, moderne und innovative hervorbringt. Eines seiner bekanntesten Beispiele ist die Einführung der Eisenbahn im Mittleren Westen der USA. Die „Illinois Central“ war nicht nur ein lukratives Geschäft während des Baus der Eisenbahnlinie, sondern auch, weil neue Städte an der Strecke entlang entstanden und das ganze Umland auf diese Weise kultiviert wurde. Gleichzeitig war es das Todesurteil der damaligen alten Landwirtschaft des Westens. Dieses dem Kapitalismus innewohnende Muster identifizierte Schumpeter als die Disruption der Industrie. Das heißt, in aufeinanderfolgenden Zyklen bringen kapitalistische Erfindungen neue Branchen hervor und zerstören gleichzeitig die Vorgänger.
„Die Optimierung der Kerze hat nicht zur Erfindung der Glühbirne geführt.“ – Reinhard K. Sprenger –
Was ist heute anders? Die zunehmende Schnelligkeit der Veränderung, eine hohe Komplexität der Zusammenhänge, starke Schwankungen (Volatilität) und Dynamik in den Märkten mit der wachsenden Informationsdichte fordern sowohl Unternehmenslenker als auch die MitarbeiterInnen heraus. Von heute auf morgen ändern sich die Anforderungen, Abläufe lassen sich oft nicht mehr standardisieren – immer wieder müssen neue Lösungswege gesucht werden für z.B. kürzere Innovationszyklen oder Lebenszeiten von Produkten. Der Trend geht zu einer größeren Individualisierung, in der Industrie spricht man von Losgröße „1“. Folglich werden immer schneller neue Produkte entwickelt, die Halbwertszeiten sinken deutlich und Produkte, die heute am Markt ganz oben stehen, können morgen schon veraltet sein. Was heute eine Cash-Cow ist, kann bald schon ein Rohrkrepierer sein. Die Unternehmen sind gefordert, die Fähigkeit der Ambidextrie zu entwickeln. Dieses „beidhändige“ Agieren meint in diesem Zusammenhang sowohl das Meistern der Anforderungen des täglichen Geschäfts als auch die erforderliche Entwicklung von Innovationen. Bislang konzentrieren sich viele Unternehmen noch mehr darauf, bestehende Produkte zu verbessern, als durchschlagende Neuheiten zu fördern.
Abbildung 1: VUKA und andere Herausforderungen
Die 2018er-Studie der Beratungsgesellschaft etventure ist der Frage nachgegangen, welche Maßnahmen Unternehmen bereits umsetzen, um Innovation nachhaltig in der Unternehmenskultur zu verankern:
87%
nutzen moderne Kommunikationstools
72%
stärken die Eigenverantwortung der Mitarbeiter
70%
etablieren eine Kultur, die auch Fehler oder ein Scheitern möglich macht
66%
flexibilisieren ihre Arbeitsformen
55%
schaffen moderne Büro- und Arbeitskonzepte
50%
schaffen Freiräume für Mitarbeiter, die zur Umsetzung eigener Ideen und Projekte genutzt werden können
26%
bauen Hierarchien ab
19%
verändern das Gehalts- und Anreizsystem, um Eigeninitiative zu fördern
Auch die anstehenden Aufgaben in Bezug auf den Klimawandel und knapper werdende Ressourcen werden uns zusätzlich mit hoher Brisanz beschäftigen. Ebenso wie der zu erkennende Wertewandel bei den Generationen. Junge Führungskräfte wollen auch Karriere machen, jedoch nicht um jeden Preis. Flexibilität, Sinnhaftigkeit und persönlicher Freiraum stehen heute höher in der Wertehierarchie als noch vor 30 Jahren.
„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben!“ – Albert Einstein –
Die größte Veränderung bringt jedoch die Technologie mit sich. Früher wurde physische Arbeit in Maschinenarbeit umgewandelt, heute wird Denkarbeit von digitaler Technologie (Google, autonomes Fahren, Kollaboration Mensch und Maschine, künstliche Intelligenz) übernommen. Schon jetzt gibt es Programme mit Algorithmen, die die Arbeit von Juristen übernehmen, indem riesige Datenmengen verarbeitet werden. Legal Robots übernehmen Streitschlichtungen und treffen selbstständig rechtliche Beurteilungen. Was heute noch heftig diskutiert wird, könnte morgen schon Routine sein.
Die Unternehmen können die gestiegene Datenflut nicht mehr bewältigen. Da kommt die künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel, um daraus Muster zu erkennen. Die Management-Herausforderung der Zukunft wird sein, aus diesen Daten relevante Schlüsse zu ziehen.
Die Studie von etventure zeigt des Weiteren auf, welche Technologien und digitalen Entwicklungen in den nächsten drei Jahren den größten Einfluss auf das konkrete Geschäftsmodell haben:
65%
Big Data/Smart Data
59%
Plattform-Ökonomie/Aufbau digitaler Plattformen
50%
Internet of Things/Internet der Dinge
40%
künstliche Intelligenz
34%
Sprachsteuerung
30%
Virtual Reality
29%
3D-Druck
26%
Robotik
25%
Blockchain-Technologie
8%
Drohnen
Doch auch zu den größten Hindernissen der digitalen Transformation kam die Studie zu klaren Ergebnissen (siehe Abb. 2):
58%
Verteidung bestehender Strukturen
51%
Fehlende Erfahrung bei nutzerzentriertem Vorgehen
48%
Blockierende Sicherheitsanforderungen
44%
Zeitmangel
39%
Zu festgefahren im jeweiligen Bereich
37%
Unternehmen ist zu unflexibel und langsam geworden
34%
Zu viele Entscheidungsebenen
32%
Scheu vor notwendigen weitreichenden, radikalen und disruptiven Entscheidungen
„Deutsche Manager finden sofort Gründe, warum etwas in Deutschland nicht funktionieren kann. Darauf wird enorm viel Energie verschwendet. Außerdem denken deutsche Manager fast immer zu klein. Im Gegensatz zum Silicon Valley: Hier will man die Welt verbessern.“
– Studie etventure 2018 –
Abbildung 2: Die größten Hindernisse bei der digitalen Transformation