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In seinem Fachbuch "Recruiting 4.0 - Big Data für KMU - Nutzung von Wettbewerbsvorteilen für den deutschen Mittelstand durch zielgerichteten Big Data-Einsatz im Recruiting" analysiert der Münchner Wirtschaftswissenschaftler und Banker Kevin William Der auf Grundlage seiner aktuellen Studie zum zielgerichteten Einsatz von Big Data im Personalmanagement kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie weiteren Erkenntnissen aus Forschung und Praxis die Möglichkeiten, welche sich mittelständischen Unternehmen durch Big Data-Nutzung eröffnen, und gibt wertvolle Hinweise und Denkanstöße für das Management von KMUs.
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Seitenzahl: 93
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Kevin William Der
Recruiting 4.0 –Big Data für KMU
Nutzung von Wettbewerbsvorteilen für den deutschen Mittelstand durch zielgerichteten Big Data-Einsatz im Recruiting
© 2020 Kevin William Der
Edition Econom¡cResearch
Verlag & Druck: tred¡t¡on GmbH, Halenre¡e 40-44, 22359 Hamburg
ISBN:
Paperback
978-3-347-00332-3
e-Book
978-3-347-00333-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Abkürzungsverzeichnis
KMU
Kleine und mittelständische Unternehmen
HGB
Handelsgesetzbuch
DSGVO
Datenschutzgrundverordnung
DIN
Deutsches Institut für Normung e. V.
ISO
International Organization for Standardization
CRM
Customer-Relationship-Management
IaaS
Infrastructure as a Service
PaaS
Platform as a Service
SaaS
Software as a Service
HR
Human Resources
ATS
Applicant Tracking System
AI
Artificial intelligence
UI
User interface
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Betrachtung des Makrouniversums
Veränderung des Arbeitsumfeldes durch die digitale Revolution
Die Bedeutung der Datenverarbeitung
Theoretische Grundlagen
Was ist ein KMU?
Die Bedeutung und Folgen einer Fehlbesetzung in KMUs
Big Data – Definition, Voraussetzungen & Funktionsweise
Was versteht man unter “Big Data“?
Voraussetzungen zur Nutzung von Big Data
SaaS vs. PaaS vs. IaaS
Auswertung von Big Data durch Data Mining
Nutzungsmöglichkeiten von Big Data
Globale Betrachtung des Big Data-Einsatzes
Einsatzmöglichkeiten von Big Data in Unternehmen
Einsatz von Big Data im Marketing & Vertrieb
Einsatz von Big Data in der Entwicklung
Einsatz von Big Data in der Produktion & im Kundensupport
Einsatz von Big Data in der Logistik
Einsatz von Big Data im Finanz- und Risiko-Controlling
Einsatz von Big Data im Personalbereich
Einsatz von Big Data in deutschen KMUs
Inanspruchnahme von Big Data im Recruiting
Definition des Begriffs Recruiting
Wandel des klassischen Recruitings zum E-Recruiting
Potenzial des Einsatzes von Big Data im Recruiting-Prozess
Vorstellung & Funktionsweise einzelner FIR-Analyt¡c-Tools
IBM Talent Acquisition
Oracle HCM Cloud
Personio
harver
TalentLyft
XING TalentManager
Nutzung von FIR-Analyt¡c-Tools in deutschen KMUs
Risiken & kritische Betrachtung der Big Data-Nutzung in KMUs
Rechtliche Grundlagen
Datenschutzrechtliche Bestimmungen
Ausblick
Literatur
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser!
„Das haben wir immer schon so gemacht“ – Die Verschränkung gegenüber neuartigen Innovationen hat schon so manche großen Konzerne den Unternehmenserfolg gekostet. Der finnische Großkonzern Nokia beispielsweise, war vor 2007 Weltmarktführer in der Produktion und im Verkauf von Mobilfunkgeräten. Im Zuge der Smartphone-Revolution, bedingt durch die Präsentation des ersten Apple iPhone im Juni 2007, wurde ein neuer Trend in der Produktion von Mobilfunkgeräten geschaffen.
Nokia beispielsweise, hat sich diesem Trend anfangs verschlossen, mit der Begründung, dass Smartphones sich langfristig nicht durchsetzen werden. Als der Hype um die neuartige Mobilfunktechnologie bei den Benutzern weltweit ankam und Nokia aufgrund sinkender Verkaufszahlen und fallender Aktienkurse verspätet auf den Zug aufspringen wollte, war die Forschungslücke bezogen auf die notwendige Hard- und Software für das Unternehmen noch viel zu hoch um die Position des Weltmarktführers beibehalten zu können.
Somit hat es Nokia durch die Verschränkung gegenüber neuartigen IT-Innovationen geschafft, seinen Marktanteil von über 50% im Jahr 2007 auf ca. 3% im Jahr 2013 zu senken. Bedingt durch die Globalisierung und die zunehmende digitale Transformation von Prozessen konkurrieren immer mehr deutsche KMU bereits mit international agierenden größeren Unternehmen. Da sich der Markt, indem sich ein in Deutschland sitzendes Unternehmen bewegt somit massiv ändert, gilt es auch für KMU sich den neuen Gegebenheiten anpassen zu können, um sich langfristig gegenüber der internationalen Konkurrenz durchsetzen zu können.
IoT, Blockchain, AI, 3D-Druck, Drohnen, Big Data. Hinter diesen Bezeichnungen verbergen sich die Top-IT-Trends aus dem Jahre 2018 bei deutschen Unternehmen. Der Trend, welcher verglichen zum Vorjahr am meisten an Bedeutung gewonnen hat, sowie auch an erster Stelle steht ist die Nutzung von Big Data. Der Begriff Big Data umfasst vereinfacht ausgedrückt die Speicherung und Auswertung beiläufiger, sowie gezielt generierter Daten. Diese können durch Big Data-verarbeitende Software-Lösungen von Unternehmen ausgewertet und dementsprechend genutzt werden um dem Nutzer einen entscheidenden Vorteil zu beschaffen. Die detaillierte Definition des Terminus, sowie wie ein Unternehmen Big Data zur maximalen Effizienzsteigerung nutzen kann, wird im Rahmen der folgenden Kapitel näher erläutert.
KMU stehen generell vor besonderen Herausforderungen verglichen mit weltweit operierenden größeren Unternehmen. Besonders im sogenannten „war for talents“ ist es für KMU meist schwierig sich gegenüber größeren Firmen durchsetzen zu können (Ewerlin & Süß, 2016). Der Arbeitsmarkt und die Findung qualifizierter Fachkräfte stellt für die meisten KMU eine sehr große Herausforderung dar. Dem Mittelstandsbarometer 2019 zur Folge, soll der Fachkräftemangel die größte Gefahr für den Erfolg deutscher KMU darstellen (Marbler, 2019). Als Folge des Fachkräftemangels genügt es nicht mehr, nur auf den passenden Bewerber zu warten. Die Unternehmen müssen selbst aktiv werden und geeignete Kandidaten finden, jedoch ist dies nicht einfach und Fehlbesetzungen lassen sich oftmals nicht vermeiden (Wazed & Ng, 2015). Diese Fehlbesetzungen haben besonders für KMU schwerwiegende Auswirkungen, welche im weiteren noch detaillierter dargestellt werden sollen (Liebenow, von Bernstorff, Uedelhoven & Nachtwei, 2017).
Die im Vorangegangenen geschilderte Problemstellung lässt den Schluss zu, dass eine Optimierung des Recruiting-Prozesses kleiner und mittelständischer Unternehmen, durch Big Data basierende HR-Analytic-Tools eine mögliche Lösung wäre, um die Quote der Fehlbesetzungen zu minimieren und somit letztendlich auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem sich KMU durch die Implementierung von Big Data in den Personalbeschaffungsprozess keinem Wettbewerbsnachteil gegenüber großen Unternehmen stellen. Besonders interessant ist demnach ebenfalls eine Untersuchung dessen, inwieweit Big Data bereits in KMU genutzt wird und inwieweit eine Nutzung von Big Data basierenden Softwarelösungen von Mitarbeitern, wie Bewerbern vorausgesetzt wird.
Bedingt durch die aktuell wohl größte Problemstellung, vor welcher KMU im Jahr 2019 standen und auch zukünftig stehen werden, in Verbindung mit der zielgerichteten Nutzung von Big Data im Recruiting-Prozess kleiner und mittelständischer Unternehmen als Lösungsvorschlag, ergibt sich die Fragestellung nach der bisherigen Nutzung von HR-Analytic-Tools im Recruiting kleiner und mittelständischer Unternehmen bislang und welche Tools aktuell und/oder künftig präferiert genutzt werden.
Insbesondere konzentriert sich das vorliegende Werk auf die direkt proportionale Abhängigkeit der Verwendung von Big Data-basierenden Softwarelösungen zu der Mitarbeiteranzahl eines Unternehmens und somit auch zu der Größe des Betriebes, sowie auf die Fragestellung, ob eine Abhängigkeit zwischen der Nutzung von HR-Analytic-Tools in KMU, welche schwerwiegendere Folgen mit einer Fehlbesetzung zu befürchten haben besteht, verglichen mit Unternehmen, welche eher geringere Folgen zu befürchten haben.
Um eine qualitative Beantwortung der Fragestellungen dieses komplexen Themenfeldes gewährleisten zu können, liegt diesem Werk eine ausgewogene Literaturrecherche aktueller Journalbeiträge und Fachbücher zu Grunde.
Des Weiteren wird die Studie „Zielgerichteter Einsatz von Big Data im Personalmanagement – Die Nutzung von HR-Analytic-Tools im Recruiting kleiner und mittelständischer Unternehmen“ aus dem Jahr 2019 wertvolle Einblicke in die Big Data-Nutzung deutscher KMU geben. Die Ergebnisse hieraus werden ebenfalls als Grundlage des Werkes fungieren und essenziell für sowohl die Beantwortung, als auch Interpretation der aufgestellten Forschungsfrage und der einzelnen Hypothesen.
Die wissenschaftlichen Daten und Fakten, welche im vorliegenden Werk zu Rate gezogen werden, basieren auf diversen Quellen, insbesondere aber auch aus der oben genannten Studie aus dem Jahre 2019. Im Rahmen der Studie wurden 213 deutsche KMU befragt, inwieweit Big Data bereits genutzt wird, wie und ob sie explizit im Personalbereich eingesetzt wird, in welchem Zusammenhang die Anzahl der Mitarbeiter zur Big Data-Nutzung steht und die generelle Marktmeinung über den Einsatz von Big Data basierenden HR-Analytic-Tools bei KMU abgefragt.
München, Februar 2020
Kevin William Der
Betrachtung des Makrouniversums
Der Begriff Globalisierung ist gegenwärtiger denn je. Nahe zu jedes Unternehmen im Jahr 2019 spürt die Folgen der globalisierten Märkte im Positiven, wie im Negativen. Die Bezeichnung Globalisierung wird in der Betriebswirtschaft als weltweite Verflechtung wirtschaftlicher Bereiche definiert. Vergleichbar ist die Globalisierung mit der Kolonialisierung einzelner Gebiete durch fremde Länder, welche weitaus fortgeschrittener waren, als die dort beheimateten Regierungen. Der Auslöser hierfür ist nicht zuletzt der technische Fortschritt und die darauf basierenden neuartigen Innovationen, welches das 21te Jahrhundert mit sich bringt.
Ein weiterer Auslöser für die Globalisierung ist die weltwirtschaftliche Wachstumspolitik. Somit werden große international agierende Unternehmen stetig größer und verdrängen die kleineren Mitbewerber vom Markt. Ebenfalls nehmen die globalen Unternehmenskooperationen im Zuge der Globalisierung zu. Dies führt dazu, dass beispielsweise ein Industrieunternehmen, welches bislang ein regional operierenden Zulieferer hatte, sich nun doch für den günstigeren Kooperationspartner aus dem Ausland entscheiden wird.
Durch die Änderung der Rahmenbedingungen ist es ebenfalls für Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, wichtig, sich auf diese neu auszurichten, um sich weiterhin in den Märkten behaupten zu können. Besonders aber für kleine und mittelständische Unternehmen, welche sich bedingt durch einen globalisierten Markt nicht nur gegen die regionale bzw. nationale Konkurrenz behaupten müssen, sondern auch gegenüber internationalen Mitbewerbern, ist es ausgesprochen wichtig neue Trends schnellstmöglich zu erkennen und auch im eigenen Unternehmen zu etablieren.
Dem digitalen Fortschritt sollte sich ein Unternehmen im Zeitalter der digitalen Revolution nicht verschränken. Künftig werden sich als Folge der Digitalisierung auch die Erwartungshaltungen der Stakeholder eines Unternehmens dahingehend verändern. Die Herausforderung für Unternehmen obliegt darin, sowohl die Erwartungen der Baby-Boomer-Generation (Jahrgänge 1950-1965), als auch der Generation Z (Jahrgänge 1999+) gleichermaßen erfüllen zu können. Besonders in der Gewinnung und Haltung neuer Potenzialträger für die Besetzung von Schlüsselpositionen innerhalb eines Unternehmens und somit der Arbeitsmarkt, ist ein Markt, welcher sich sowohl durch die Digitalisierung als auch durch die Globalisierung enorm gewandelt hat.
Kleine und mittelständische Unternehmen, welche meist national oder regional agieren, sind von den Folgen des globalisierten Arbeitsmarktes besonders betroffen. Für international operierende Unternehmen ist es wesentlich einfacher hochqualifizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen oder Potenzialträger eines KMU abzuwerben, indem sie ihnen Entwicklungsperspektiven aufzeigen, welche ihnen innerhalb des KMU nicht geboten werden können. Dies liegt meist nicht zuletzt daran, dass kleine und mittelständische Unternehmen, den Bedarf der Entwicklung eines Mitarbeiters zu spät erkennen und dieser in Folge dessen nach Alternativen umsieht.
Veränderung des Arbeitsumfeldes durch die digitale Revolution
Ähnlich wie die Märkte, ändern sich auch die Arbeitsbedingungen im Zuge der Digitalisierung. Meetings werden immer öfter digital per Skype gehalten, anstatt von E-Mails mit langen Dienstwegen, werden Mitteilungen abteilungsübergreifend mit Messenger-Diensten ausgetauscht, Stellenausschreibungen werden nicht mehr in Print-Medien veröffentlicht, sondern als personalisierte Werbeanzeige in sozialen Netzwerken. Durch die Veränderung der Märkte und insbesondere des Arbeitsmarktes, ändern sich auch die Arbeitsweisen und das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter bzw. der Personalabteilung eines Unternehmens.
Diverse Prozesse werden in Unternehmen bereits ausgegliedert. So ist es inzwischen beispielsweise möglich einen Vertrag komplett online abzuschließen, indem der Kunde erst seine persönlichen Daten auf einer Website des Unternehmens einträgt, anschließend eine Art der Bezahlung wählt und dies dann entweder durch einfaches klicken bestätigt oder eine elektronische Unterschrift leistet. Selbst eine Identifikation der Person, wie beispielsweise üblich bei der Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen, ist digital durch das Web-ID-Verfahren möglich. Diese Vereinfachung bedingt durch die Digitalisierung von Prozessen, prägt demnach auch das Verhalten des Verbrauchers. Den digitalen Standard, welchen eine Person im privaten Umfeld erlebt, fordert diese selbstverständlich auch im geschäftlichen Umfeld. Dem zur Folge, wird das Verhalten potenzieller Bewerber, Kooperationspartner oder Kunden sich soweit geändert haben, dass sie eine Online-Kontaktmöglichkeit bereits voraussetzen und sollte diese nicht gegeben sein, ein vergleichbares Unternehmen mit einem fortgeschritteneren Internetauftritt für die weitere Zusammenarbeit auswählen.
Die Bedeutung der Datenverarbeitung