Reiki in der therapeutischen Praxis - Mark Hosak - E-Book

Reiki in der therapeutischen Praxis E-Book

Mark Hosak

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Beschreibung

<p><strong>Reiki wirksam anwenden</strong></p> <p>Welche Techniken haben sich bei welchen Indikationen bewährt? Wie lässt sich die Reiki-Kraft steigern? Wie lässt sich die Wirksamkeit nachweisen? Lesen Sie die Antworten im ersten Praxisbuch für Reiki-Therapeuten.</p> <p>Sofort praktisch umsetzbar:</p> <ul> <li>So wenden Sie Reiki zielgerichtet und effektiv an: Praxistipps, neue Impulse für die Therapie und Reiki zur Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung</li> <li>So aktivieren Sie die Selbstheilungskräfte Ihres Patienten: Die geistige Ebene des Patienten mit Energie aufladen und positiv beeinflussen</li> <li>So behandeln Sie sich selbst: Selbstfürsorge des Therapeuten und Stärkung der eigenen Energie</li> </ul> <p>Machen Sie sich den psychosomatisch-energetischen Zusammenhang der Handpositionen bewusst und spüren Sie, wie Ihre Reiki-Kraft wächst!</p>

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EPUB

Seitenzahl: 513

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Reiki in der therapeutischen Praxis

Mark Hosak

2. Auflage

111 Abbildungen

Vorwort zur 2. Auflage

Die Reiki-Heilmethode namens Usui Reiki Ryôhô 臼井靈氣療法 wurde vor über 90 Jahren von dem Japaner Mikao Usui 甕男臼井 (1865–1926) gegründet. Reiki hat sich seit Anbeginn von Japan aus über Hawaii in die USA und von da in die ganze Welt verbreitet, wie es der Wunsch von Usui war.

Auf dem Gedenkstein des Mikao Usui bei seinem Grab im Saihôji-Tempel in Tokio aus dem Jahr 1927 werden sein Leben und die Geschichte der Usui-Reiki-Heilmethode beschrieben. Dort heißt es, dass Usui nach jahrelangem Training schließlich auf dem Kurama-Berg während meditativer Übungen die Methode der natürlichen Heilung spiritueller Lebensenergie empfangen habe und von da an die Reiki-Kraft über seine Hände an sich und auf andere übertragen konnte. Anstelle diese Fähigkeit in der eigenen Familie zu belassen, wie es damals in Japan üblich war, entschloss er sich aufgrund der positiven Wirkungen der Reiki-Kraft auf Körper und Geist, die Reiki-Heilmethode an Hilfsbedürftigen anzuwenden und daran Interessierte zu unterrichten. Aus seiner Sicht gehört das Lehren von Reiki zu den Tugenden der Meisterschaft. Nach dem großen Erdbeben von Kantô 1923 half Usui den unter den Folgen leidenden Menschen, indem er ihnen – ohne eine Gegenleistung zu erwarten – seine Hände auflegte. Usuis Wunsch war es, dass die Reiki-Heilmethode sich auf der ganzen Welt auf offene Weise verbreiten möge. Dieser Wunsch ist dank begeisterter Schüler in einer ununterbrochenen Linie bis auf den heutigen Tag in Erfüllung gegangen. Das vorliegende Buch Reiki in der therapeutischen Praxis soll einen weiteren Beitrag dazu leisten.

Nach Usui ist das primäre Ziel der Reiki-Heilmethode nicht das Heilen, sondern das Training übernatürlicher Fähigkeiten mit geistigen Übungen und die Entwicklung der Persönlichkeit zur Verbesserung von Körper und Seele und zur Erlangung inneren Reichtums. Usui lehrte mit Reiki Heilung und Meditation mithilfe der Praxis der Lebensregeln in den Alltag zu integrieren, um einen reinen und gesunden Geist zu entwickeln. Zu den Quellen seiner Weisheit, auf einfache und verständliche Weise zu lehren, gehörte sicherlich seine langjährige Ausbildung zum Mönch des Tantrischen Buddhismus und Samurai in den Klassikern und Kampfkünsten, die es ihm ermöglichte, einen ehrenhaften Weg voller Mitgefühl zu gehen und dieses Feuer an andere weiterzugeben.

Mein eigener Weg zur Reiki-Forschung In diesem Sinne und aufgrund meiner Begeisterung für die japanische Kultur, Kampfkünste, Kalligrafie und Weisheitslehren beschäftige ich mich seit meiner ersten Bekanntschaft mit der Usui-Reiki-Heilmethode im Jahre 1993 mit der Erforschung der Hintergründe von Reiki und den Quellen, aus denen Usui geschöpft hat und die ihn geprägt haben. Während meines Studiums an der Universität Heidelberg in Ostasiatischer Kunstgeschichte und Japanologie konnte ich im Rahmen zweier Stipendien des DAAD und Rotary Clubs für etwa drei Jahre in Japan studieren. Aufgrund meines Forschungsprojektes über die Wechselbeziehungen zwischen buddhistischer Architektur und Ritualen hielt ich mich oft in Tempeln auf, nahm an Retreats und Pilgerfahrten teil und wurde dort auch zum Mönch in der Tendai- und Shingon-Schule geweiht. Eines Tages entdeckte ich in einem Tempel die Ursprungsform einer der Reiki-Symbole. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Siddhaṃ-Schrift des indischen Sanskrit handelt, deren Einzelzeichen für Meditationen und Rituale der Heilung des Tantrischen Buddhismus Verwendung finden, über die ich schließlich meine Magisterarbeit und Dissertation ▶ [109] geschrieben habe. Je mehr ich darüber recherchierte, umso klarer wurde der Zusammenhang zu Reiki. Als ich dann erfuhr, dass Usui selbst Mönch des Tantrischen Buddhismus war, wollte ich alles darüber erfahren, was möglicherweise eine lebenslange Aufgabe darstellt.

Shingon Reiki

Abb. 0.1 Shingon-Reiki.

Im Laufe der Jahre konnte ich mein Wissen über die Usui-Reiki-Heilmethode durch meine Forschungen und praktischen Experimente ergänzen und die Möglichkeiten mit Reiki in Theorie und Praxis ausbauen. Es war nie mein Ziel, einen weiteren Reiki-Stil zu begründen, doch 2005 überlegte ich – wenn ich der Kombination aus dem Usui Reiki und meinen Forschungen einen Namen geben sollte –, diesen Stil „Shingon Reiki“ ( ▶ Abb. 0.1) zu nennen. Nachdem die Inhalte für einige Jahre weiter reiften, ermunterten mich im Jahre 2013 einige meiner Schüler, Shingon Reiki bis zum Meistergrad zu unterrichten.

Um mein Wissen zu vervollständigen habe ich bei mehreren Reiki-Meistern unterschiedliche Reiki-Stile bis zum höchsten Meistergrad gelernt. Darunter haben sich nur drei Stile als echte Reiki-Stile erwiesen und nur diese Linien sind für Shingon Reiki relevant.

2. Grad im Usui Shiki RyôhôReiki-Stil: westliches Reiki im Stile von Hawayo Takata. Reiki-Linie: Usui – Hayashi – Takata – Furumoto – Habben – Fuhrmann – Hosak

Meistergrad im Usui Reiki RyôhôReiki-Stil: Gendai Reiki nach Hiroshi Doi. Reiki-Linie: Usui – Takemoti – Koyama – Doi – Piquer – Hosak

Meistergrad im Usui Reiki RyôhôReiki-Stil: Reidô Reiki nach Fuminori Aoki. Reiki-Linie: Usui – Wanami – Aoki – Piquer – Hosak

Shingon Reiki fußt auf den Inhalten des Gedenksteins des Mikao Usui und bezieht sich von daher auf den von Mikao Usui gelehrten Grundlagen des Usui Reiki Ryôhô. Es geht um die Erforschung der spirituellen Quellen und des Wirkens des Mikao Usui und in diesem Sinne um die Entwicklung von außersinnlichen Fähigkeiten, die im Rahmen mit Reiki möglich sind. Darüber hinaus werden in den Bereichen der Geistheilung und Meditation des Tantrischen Buddhismus Studien und Erkenntnisse der Psychologie, Medizin und Neurowissenschaften mit einbezogen.

Reiki 靈氣 bedeutet „Spirituelle Lebensenergie“. Im Westen ist das der Name der von Mikao Usui ins Leben gerufenen Geistheilungs-Methode namens Usui Reiki Ryôhô. Zusammen bedeutet Shingon Reiki „Spirituelle Lebensenergie der wahren Worte“.

„Shingon“ ist das japanische Wort für den Sanskrit-Begriff „Mantra“. Die älteste japanische Schule des Tantrischen Buddhismus ist die Shingon-Schule. Laut dem Gedenkstein war Mikao Usui Mönch. Dort ist sein buddhistischer Name namens Gyôhan mit der Bedeutung eines gehissten Segels in der Morgendämmerung verzeichnet. Es heißt, dass er Mönch der Tendai-Schule des Tantrischen Buddhismus war. Historisch gesehen wurde die Tendai-Schule erst nach der Einführung nach Japan zu Beginn des 9. Jahrhunderts tantrisch als die Lehren der buddhistischen Shingon-Schule übernommen wurden. Von daher war Mikao Usui mit den Tendai- und Shingon-Lehren offenbar sehr vertraut, wie es sich u.a. auch an den Reiki-Symbolen erkennen lässt.

Der Tantrische Buddhismus beinhaltet einerseits die Lehre des Mahayana, in der es darum geht, selbst auf die volle Erleuchtung zu verzichten, bis man allen anderen Wesen verholfen hat, den Weg ihres Herzens folgen zu können, damit sie das jedem Wesen innewohnende Herz der Erleuchtung (bodaishin 菩提心) erkennen können. Andererseits bekommt man im Tantrischen Buddhismus eine ganze Reihe von magischen Werkzeugen wie Ritualen und Meditationen der Heilung mit Symbolen und Mantras mit auf dem Weg, um damit das Herz der Erleuchtung erlangen zu können.

Das Herz der Erleuchtung (im tibetischen Buddhismus auch Erleuchtungsgeist genannt), ist die Erkenntnis, dass das spirituelle Herz (kokoro 心) im Grunde rein und erleuchtet ist. Das ist vergleichbar mit einer Lotusblüte (renge 蓮華), auf die sich kein Staubkorn absetzen kann. Lotus wächst im Schlamm. Der Schlamm symbolisiert die Verwirrungen des Geistes und die karmischen Verstrickungen. Diese zeigen sich in vielen Lebenssituationen und besonders auch in der Persönlichkeit. Folglich ist es möglich, dass jeder mit dem geistigen Schlamm als Grundlage die Reinheit des Herzens (Geist) erlangen kann.

Dabei helfen die Rituale und Meditationen der Heilung. Das ist so, als würde man in der Erde einen Diamanten finden, ihn reinigen und immer weiter polieren, bis seine wahre Schönheit vollends zum Ausdruck kommt. Dieses Phänomen beschreibt Usui mit dem Begriff der Urnatur (honsha 本者). Das sind die ersten beiden Schriftzeichen des Reiki-Fernheilungssymbols, welches eine Sigille (von lateinisch Sigillum „Siegel“) darstellt.

Das Reiki-Mentalheilungssymbol leitet sich ursprünglich von dem Siddhaṃ Hriḥ ab. Dieses steht für den Weg des Herzen der Erleuchtung und einen reinen Geist, der als ein glückseliger Zustand beschrieben wird und zu dem man sich alltäglich durch geistige Übungen wie etwa mit Reiki und Meditation entscheiden kann.

Das Siddhaṃ Hriḥ ist im Tantrischen Buddhismus ein Kontemplationsobjekt, welches auf einer Lotusblüte mit einer leuchtenden Mondscheibe im Hintergrund betrachtet und dann im eigenen Herzen visualisiert wird, wie es im Logo des Shingon Reiki dargestellt wird ( ▶ Abb. 0.1). Der Lotus steht für die Reinheit des Herzens und die Mondscheibe für den Inneren Frieden des Herzens der Erleuchtung.

Abb. 0.1 Shingon-Reiki-Logo.

Das soll versinnbildlichen, dass der erleuchtete Zustand nicht irgendwo im Außen zu suchen, sondern im eigenen Herzen zu finden ist. Demnach ist Erleuchtung ein jederzeit erfahrbarer Zustand, der dem Herzen seit jeher innewohnt und nur erkannt werden braucht. Dies hat Mikao Usui offenbar in dem Reiki-Meistersymbol versteckt, dessen Bedeutung „Große Erleuchtung“ ist, die durch Mond und Sonne im Meistersymbol wiederzufinden ist. Der Mond lässt sich äußerlich als Wegweiser betrachten und die Sonne innerlich entdecken, indem man mittels Meditationen der Heilung oder auch in anderen Worten mithilfe der Mentalheilung der Reiki-Geistheilung die eigene Urnatur wiederentdeckt.

Die Kombination aus Siddhaṃ, Lotus und Mondscheibe ist die klassische Darstellung aus den buddhistisch-tantrischen Sutras. Tantrisch (Tantra तन्त्र) ist Sanskrit und bezieht sich auf hinduistische sowie buddhistische Lehrsysteme, in denen geheime Einweihungsrituale und Meditationen mittels der Kraft von Heilsgestalten an auserwählte Adepten weitergegeben werden.

Das Logo kennzeichnet damit die Grundpfeiler des Shingon Reiki namentlich mit der Bedeutung der Kalligrafie der Reiki-Schriftzeichen und symbolisch mit dem Siddhaṃ Hriḥ und zeigt damit die Brücke zwischen Reiki und den Geheimlehren des Tantrischen Buddhismus.

Shingon Reiki – Anwendungen und Techniken Die große Gemeinsamkeit zwischen Usui Reiki und dem Tantrischen Buddhismus ist die Verwendung von Symbolen, Mantras und Mudras für die Anwendungen in Meditationen und Geistheilung. Entsprechend gibt es im Shingon Reiki über die vier Symbole des Usui Reiki hinaus weitere Symbole des Tantrischen Buddhismus der indischen Siddhaṃ-Schrift. Die Siddhaṃ werden im Shingon Reiki für Meditationen der Heilung und in Reiki-Anwendungen genutzt. Dadurch ergeben sich etliche erweiterte Möglichkeiten.

Alle im vorliegenden Buch erklärten Anwendungen und Techniken sind vereinfachte Darstellungen des Shingon Reiki ohne die erweiternden Symbole des Tantrischen Buddhismus. Die Techniken wurden so umgeschrieben, dass sie auch mit den Möglichkeiten des traditionellen Usui Reiki vollumfänglich anwendbar sind. Das ist möglich, weil die Grundlage bzw. Grundtechniken auf den Methoden des traditionellen Usui Reiki basieren. Folglich gibt es in den Shingon-Reiki-Seminaren keine völlig neuen Techniken, die offenbar kaum noch Ähnlichkeiten zum Usui Reiki aufweisen. Um die gleiche Wirkung wie mit den Siddhaṃ des Tantrischen Buddhismus, die in den Shingon Reiki Anwendungen integriert sind, zu erzielen, muss teilweise länger behandelt werden. Alles, was in den Shingon-Reiki-Anwendungen und Meditationen über die Möglichkeiten des Usui Reiki hinausgeht, wird hier im Buch nicht behandelt. Ich gehe davon aus, dass Mikao Usui, wenn er länger als vier Jahre Reiki gelehrt hätte, möglicherweise weitere Quellen und Symbole des Tantrischen Buddhismus integriert hätte. In diesen Fußstapfen des Mikao Usui weiterzulaufen ist eines meiner Anliegen mit Shingon Reiki, geht aber weit über das vorliegende Buch hinaus.

Außer den Grundtechniken des 1. und 2. Grades Usui Reiki sind alle Anwendungen Weiterentwicklungen auf der Basis meiner Forschungen, teils in Zusammenarbeit mit fortgeschrittenen Meisterschülern. Dieser Zusammenhang und der Begriff „Shingon Reiki“ werden im Buch nicht weiter erwähnt und dienen lediglich der Information über Ursprünge und Quellen der im Buch vorgestellten Methoden.

An wen wendet sich dieses Buch? Das vorliegende Buch wendet sich an Ärzte, Heilpraktiker, Psychologen, Geistheiler und alle, die mit Reiki als Ergänzung zur Schulmedizin im Rahmen einer therapeutischen Praxis tätig sind. Dafür werden etliche Reiki-Techniken und Anwendungen in Theorie und Praxis vorgestellt. Mithilfe von Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Tipps zur Erarbeitung und Ausbau eigener Schwerpunkte eignet sich dieses Buch für erfahrene Reiki-Anwender und all diejenigen, die es werden wollen und bereit sind, ein wenig tiefer in die Welt des Reiki einzusteigen.

Ergänzende Gedanken zur aktuellen Auflage Auch die Reiki-Heilmethode ist von mit der Corona-Krise einhergehenden, gravierenden Veränderungen betroffen. Seit März 2020 ist es teilweise unter Auflagen, teilweise aber auch gar nicht möglich, Reiki in Präsenz zu unterrichten und anzuwenden. Hat sich Reiki somit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts als untauglich erwiesen und ist somit überholt? Zu Beginn der Corona-Krise erreichten mich Nachrichten und Hilferufe aus der ganzen Welt. Ob in den USA, in Indien oder in Australien, Menschen wünschen sich gerade jetzt Reiki zu erlernen, um Mut und Kraft zu schöpfen und sich selbst und ihre Angehörigen besser unterstützen zu können. Das berührte mich tief und regte ebenso sehr zum Denken an. Zum ersten Mal kam mir in den Sinn, dass auch in der Zeit vor Corona viele Menschen, die Reiki dringend benötigen, bisher vom Erlernen dieser Methode quasi ausgeschlossen waren. Bei mangelnder Mobilität und einem schlechten gesundheitlichen Zustand ist es schlichtweg nicht möglich, ein Reiki-Seminar vor Ort zu besuchen. Ich beschloss daher, Online-Seminare in deutscher und englischer Sprache anzubieten, um Reiki für alle Menschen zugänglich zu machen – so wie es sich Mikao Usui gewünscht hatte. Zu seinen Lebzeiten war die Fotografie eine der neuesten Innovationen. Mikao Usui testete daraufhin, dem Foto eines Menschen Reiki zu geben. Diese Geschichte zeigt, dass der Begründer der Reiki-Heilmethode mit der Zeit zu gehen pflegte und sehr offen für neue Entwicklungen war. Auch beschäftigte er sich mit Forschungen über das menschliche Gehirn und war überzeugt, dass mit dem wissenschaftlichen Fortschritt ganz neue Möglichkeiten für Anwendungen mit Reiki entstehen würden. Diese Begebenheiten aus dem Leben des Mikao Usui zeigen, dass Reiki eine zukunftsweisende und lebendige Methode ist, die sich ebenso wie andere Lebens- und Arbeitsbereiche an gesellschaftliche Veränderungen anpassen kann. Bestätigt wird dies auch durch den 2020 Global Reiki Survey des Reiki Centre von Elaine Hamilton Grundy (https://www.reiki-centre.com/2020-reiki-survey), bei dem es sich wahrscheinlich um die größte bisher durchgeführte Reiki-Studie handelt. Sie zeigt deutlich, dass Online-Seminare und Präsenzseminare gleich effektiv sind. Außerdem ist evident, dass Reiki sich äußerst positiv auf die Resilienz auswirken und somit auch in Krisenzeiten sehr wertvoll für die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden eingesetzt werden kann. So freut es mich besonders in dieser Zeit, dass Reiki durch die 2. Auflage meines Buchs weiterverbreitet werden kann, wo es doch so dringend gebraucht wird.

Eberbach, im Juli 2021 Dr. Mark Hosak

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich meinen besonderen Dank all jenen aussprechen, die mich bei diesem Buchprojekt unterstützt und inspiriert haben und ohne die dieses Buch nicht zu dem geworden wäre, was es jetzt ist: Eileen Wiesmann M.A., Meisterin für Usui Reiki und Shingon Reiki als Fotomodell und für die Pastell-Zeichnungen; Stefan Wollberg, Meister für Usui Reiki und Shingon Reiki, Shiatsu-Praktiker und Yoga-Lehrer; Dr. rer. nat. Martin Heida, Meister für Usui Reiki und Shingon Reiki, Silvia Mensing, ehemalige Programmplanerin des Karl F. Haug Verlags; Oliver Klatt, Meister für Usui Reiki und Herausgeber des Reiki-Magazins, sowie meinen Eltern Sigrid und Dr. Werner Hosak, die mich mit Rat und Tat unterstützt haben.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Vorwort zur 2. Auflage

Danksagung

1 Einleitung

1.1 Reiki und Wissenschaft

1.2 Historische Hintergründe

1.3 Steigerung der Reiki-Kraft – Persönliche Forschungen

1.4 Psychosomatik und Metaphysik

1.5 Spezielle Reiki-Techniken

1.6 Selbstfürsorge

2 Einsatz und Wirksamkeit von Reiki

2.1 Reiki in der Schulmedizin

2.1.1 Wo wird Reiki heute im schulmedizinischen Bereich angewandt?

2.1.2 Warum wird Reiki im schulmedizinischen Bereich angewandt?

2.1.3 Kriterien zur Auswahl von Reiki-Anwendern im schulmedizinischen Bereich

2.2 Wie kann man die Wirksamkeit von Reiki nachweisen?

2.2.1 Studien und wissenschaftliche Kriterien für einen Wirksamkeitsnachweis

2.2.2 Kinesiologische Tests

2.2.3 Kirlian-Fotografie

2.2.4 Wasser-Spektralanalyse – DNES-Methode

2.2.5 Patientenbefragung

2.2.6 Blutuntersuchungen

2.2.7 Speichelproben

2.2.8 Urin-Untersuchungen

2.2.9 X-Ray, MRT

2.2.10 Neuro-/EEG-Feedback (Elektroenzephalogramm)

2.2.11 EMG-Feedback

2.2.12 Hautwiderstands-Feedback

3 Neue Erkenntnisse über historische Hintergründe und Symbole

3.1 Die Symbole des 2. Grades

3.1.1 Werkzeuge zur Erweiterung der Möglichkeiten mit der Reiki-Kraft

3.1.2 Ebenen der Effektivität

3.1.3 Sind die Symbole geheim?

3.1.4 Warum wirken die Symbole?

3.1.5 Über die Mantras der Symbole

3.1.6 Grundsätzliche Hinweise und Empfehlungen zur Anwendung der Symbole

3.1.7 Über die Herkunft der Schreibweise der Reiki-Symbole

3.1.8 Tipps im Umgang mit Schrift und Symbol

3.1.9 CR-Symbol zur Kraftverstärkung

3.1.10 SHK – Symbol der Mental- und Geistheilung

3.1.11 HS – Symbol für die Kontaktaufnahme und Fernheilung

3.2 Die Lebensregeln des Mikao Usui

3.2.1 Interpretation der Lebensregeln auf der Kalligrafie und auf dem Gedenkstein

3.2.2 Die Lebensregeln des Mikao Usui auf der Kalligrafie

3.2.3 Der Gedenkstein des Mikao Usui

3.3 Interpretation der Reiki-Zeichen und Bezug zum Schamanismus

3.3.1 Ursprung der Kanji-Schrift

3.3.2 Deutung und Bedeutung der Kanji für Reiki

4 Techniken zur Steigerung der Reiki-Kraft

4.1 Kaji-Ritual-Gebet (Reiki und Schamanismus)

4.1.1 Vorgehensweise des Kaji-Rituals

4.2 Reiki und Atmung

4.2.1 Ressourcen

4.2.2 Flaches und tiefes Atmen

4.2.3 Emotion und Atmung

4.2.4 Atmung des Klienten

4.2.5 Atmung für Reiki-Empfänger und Reiki-Anwender

4.2.6 Atmung in der Reiki-Anwendung

4.3 Visualisierung und Kontemplation

4.3.1 Visualisierung der Reiki-Kraft

4.4 Meditation mit der Gasshô-Mudra

4.5 Energiebewegungen

4.5.1 Sanftes Reiki-Trommeln

4.5.2 Sanfte Reiki-Kreise

4.5.3 Sanfte Reiki-Fingerpunktur

4.5.4 Mesmerische Bewegungen in der Aura

4.6 Energetische Sensibilisierung

4.6.1 Handgymnastik

4.6.2 Sensibilisierung der Wahrnehmung

4.7 Heilsteine an Chakren und Handgelenken

4.7.1 Stabilisierung des Solarplexus-Chakras

4.8 Sanfte Berührungen

4.8.1 Sanftes Reiki-Streicheln auf dem Körper

4.9 Energiekörper-Übungen

4.9.1 Eine Methode der Hara-Meditation

4.9.2 Energetischer Wasserball

4.9.3 Reiki-Energiekugel aufladen

4.9.4 Reiki mit den astralen Händen und Fingern

4.9.5 Elemente-Segen mit den astralen Händen und Fingern

4.10 Herz-Verbindungs-Atmung

4.10.1 Verbindung von Herz zu Herz

4.11 Reiki und Sinnlichkeit

4.11.1 Magie des Oxytozin – das alchemistische Elixier der Nähe

4.11.2 Reiki-Geistheilung für die Insula – Sinnlichkeit, Wahrnehmung und Empathie

4.12 Aura-Arbeit mit Reiki

4.12.1 Die Reiki-Aura-Vitalisierung

4.12.2 Aura-Streichen

4.12.3 Prävention mit Intuition und Hellfühligkeit

4.13 Trance-Induktion

4.13.1 Einleitung der Trance-Induktion

4.13.2 Aufhebung der Trance-Induktion

4.14 Zusammenarbeit mit dem Inneren Kind (Unterbewusstsein)

5 Ganzkörperbehandlung und Behandlung von Körperbereichen

5.1 Einleitung in die Ganzbehandlung der Körperbereiche

5.1.1 Methoden der Ganzbehandlung

5.1.2 Selbst- und Fremdbehandlung

5.1.3 Anwendungsdauer der Reiki-Positionen

5.1.4 Die Wirkung der Ganzkörperbehandlung

5.1.5 Psychosomatik und die Wirkung von Reiki bei den einzelnen Positionen

5.2 Handpositionen der Körperbereiche und ihre Wirkungen

5.2.1 Bereich Schultern und Nacken

5.2.2 Bereich Kopf und Hals

5.2.3 Bereich Rücken und Wirbelsäule

5.2.4 Bereich Oberkörper bis Becken mit den Hauptorganen

5.2.5 Bereich Beine und Füße

5.2.6 Bereich Hände und Arme

5.2.7 Funktionsbereich Verdauung

5.2.8 Funktionsbereich Herz-Kreislauf

5.2.9 Funktionsbereich Lunge und Atmungssystem

5.2.10 Funktionsbereich Gelenke

6 Spezielle Reiki-Techniken

6.1 Reiki-Geistheilung für Gelenke, Organe und Spezialgebiete

6.1.1 Reiki-Geistheilung für Gelenke

6.1.2 Reiki-Geistheilung für Organe

6.1.3 Reiki-Anwendung für die Mitochondrien

6.1.4 Reiki-Anwendung für die Granulozyten

6.1.5 Reiki-Anwendung für die Erythrozyten

6.1.6 Reiki-Anwendung für das Lymphsystem

6.1.7 Reiki-Anwendung für Meridiane und Akupunkturpunkte

6.2 Die Reiki-Mentalheilung – Mutter der Reiki-Geistheilung

6.2.1 Reiki-Mentalheilung mit dem 1. Grad

6.2.2 Reiki-Mentalheilung mit dem 2. Grad

6.2.3 Affirmationen

6.2.4 Reiki und Teilpersönlichkeiten

6.2.5 Reiki für Abwehrmechanismen und Übertragungen

6.2.6 Reiki-Geistheilung für Abwehrmechanismen und Übertragungen

6.2.7 Gesunde Lebensführung und Resilienz mit Reiki

6.3 Reiki-Geistheilung für Gehirnareale

6.3.1 Reiki-Mentalheilung für Gehirnareale im Fernkontakt

6.3.2 Reiki-Mentalheilung für Teilpersönlichkeiten und Gehirnareale

6.3.3 Reiki-Mentalheilung für Gehirnareale als Direktanwendung ohne Fernkontakt

6.3.4 Reiki-Mentalheilung für den Hirnstamm – Ausleiten hinderlicher Emotionen

6.3.5 Reiki-Mentalheilung für die Amygdala – Ausleiten von Stress und Angst

6.3.6 Reiki-Mentalheilung für den Orbitofrontalen Kortex – Trauma-Bearbeitung mit Reiki

6.3.7 Reiki-Mentalheilung für den Solarplexus – Kraft tanken und inneren Frieden finden

6.3.8 Reiki-Mentalheilung für das Corpus callosum – Hemisphären-Ausgleich und Informationsaustausch

6.3.9 Reiki-Mentalheilung für den Frontallappen – Entscheidungsfähigkeit (Intuitions-Chakra) und Wille (Intentions-Chakra)

6.3.10 Reiki-Mentalheilung für den Temporallappen

6.3.11 Reiki-Mentalheilung für das Kleinhirn – Talente fördern durch Entspannung

6.3.12 Reiki-Mentalheilung für den Parietallappen – Selbstwahrnehmung und Umwelt

6.3.13 Reiki-Mentalheilung für den Okzipitallappen

6.3.14 Medulla-oblongata-Anwendung – Beruhigung des Geistes

6.3.15 Zirbeldrüsen-Anwendung – Ausrichtung auf den Weg und Karma-Auflösung

6.3.16 Reiki-Mentalheilung für Gehirnfunktionen

6.4 Reiki für Rückenmuskulatur und Wirbelsäule

6.4.1 Reiki-Mentalheilung für Muskel- und Wirbelbereiche im OFK

6.4.2 Reiki-Mentalheilung für Muskeln und Wirbel mit dem Usui-Mudra

6.4.3 Advanced Metaphysical Healing (AMH) nach Duff Cady

6.5 Reiki bei Unverträglichkeiten

7 Reiki-Behandlungen bei bewährten Indikationen

7.1 Allgemeine Hinweise für Reiki bei allen Indikationen

7.1.1 Wie Reiki optimal wirken kann

7.1.2 Dauer und Intensivität der Reiki-Anwendungen

7.1.3 Ursachenforschung mit Reiki

7.2 Reiki bei Krebs

7.2.1 Behandlungsstruktur von Krebs

7.2.2 Allgemeine Hinweise zu Krebs

7.2.3 Phasen der Behandlung

7.3 Reiki bei Schmerzen und Ängsten

7.3.1 Behandlungsstruktur von Schmerzen und Ängsten

7.3.2 Allgemeine Hinweise zu Schmerzen und Ängsten

7.3.3 Phasen der Behandlung bei Schmerzen und Ängsten

7.4 Reiki bei Burnout und Stress

7.4.1 Behandlungsstruktur von Burnout und Stress

7.4.2 Allgemeine Hinweise zu Burnout und Stress

7.4.3 Phasen der Behandlung bei Burnout und Stress

8 Selbstfürsorge des Reiki-Anwenders

8.1 Mentalheilung mit gezielten Affirmationen

8.1.1 Eine Auswahl an Affirmationen

8.2 Energetische Raum-Vitalisierung und Reinigung mit Reiki

8.2.1 Das grundlegende Reiki-Kraftfeld

8.2.2 Das Reiki-Kraftfeld der Mentalheilung

8.3 Reiki-Wasser

8.4 Sich selbst Reiki und Fernreiki geben

8.5 Meditation

8.5.1 Zeit und Dauer der Meditation

8.5.2 Körperhaltung bei der Meditation

8.5.3 Umgang mit Störungen und inneren Widerständen

8.5.4 Basis-Meditation

8.5.5 Meditation der Selbstbeobachtung und Entspannung

8.5.6 Reiki-Entspannungs-Meditation I

8.5.7 Reiki-Zähl-Meditation

8.5.8 Reiki-Entspannungs-Meditation II

8.5.9 Reiki-Energiekörper-Meditation

8.5.10 Gasshô-Meditation im Ritual der Lebensregeln des Mikao Usui

8.6 Supervision

8.7 Gymnastische Energieübungen mit Reiki

8.8 Reiki-Feng-Shui

8.8.1 Reiki-Feng-Shui zur Selbstfürsorge des Therapeuten

9 Übersichtstabellen

9.1 Psychosomatische Zusammenhänge

9.2 Funktionen der Organe (physisch und metaphysisch)

9.3 Chakren

9.4 Zusammenhänge der Funktionskreisläufe

10 Hilfreiche Adressen

10.1 Reiki Ausbildungs-Institute

10.2 Reiki-Magazine

10.3 Reiki im Krankenhaus

11 Literatur

11.1 Bücher

11.2 Artikel

11.3 Zitierte Studien

11.4 Weitere Studien

12 Abkürzungen der Reiki-Symbole

13 Glossar

14 Abbildungsnachweis

Autorenvorstellung

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

1 Einleitung

1.1 Reiki und Wissenschaft

In den Kapiteln über den Nachweis der Wirksamkeit von Reiki (Kap. ▶ 2.2) und Reiki-Behandlungen bei bewährten Indikationen (Kap. ▶ 7) wird die derzeit aktuelle Studienlage über Reiki besprochen. Dazu gibt es zunächst eine Einleitung in die Dimension von Reiki und Wissenschaft, wie sich mit Reiki Experimente und wissenschaftliche Studien erstellen lassen und was dabei jeweils zu beachten ist, gefolgt von einer Auswahl möglicher Untersuchungsmethoden, die auf Reiki anwendbar sind. Sollten dazu schon Arbeiten erschienen sein, so werden diese mit Stand Ende 2014 erwähnt und kurz zusammengefasst.

Die Studien zu den bewährten Indikationen sollen Aufschluss über die Wirkung und Anwendung von Reiki im schulmedizinischen Bereich geben. Dazu werden zu jeder Indikation Anwendungsvorschläge zur Umsetzung der praktischen Kapitel gereicht, die eine spirituelle Ursachenforschung mit Reiki und Behandlungsphasen mit einschließen.

Was die Studien betrifft, so spielt es keine Rolle, ob eine Arbeit signifikant ist oder nicht. Jede Studie ist einfach eine Aussage und ein weiterer Schritt in Richtung der Reiki-Forschung. Bei etlichen von ihnen gibt es noch Replizierungs- und Optimierungsbedarf. Würden nur die signifikanten Ergebnisse im Buch Erwähnung finden, ließe dies auf eine Voreingenommenheit schließen. Es ist nicht Anliegen dieses Buches, einen Beweis für Reiki zu erbringen. Vielmehr werden die Leser und Wissenschaftler eingeladen, selbst Experimente und Studien durchzuführen. Die zu beachtenden Kriterien werden dazu ausführlich erläutert.

Die wissenschaftlichen Kriterien zum Nachweis der Wirksamkeit von Reiki geben eine Einführung in das Konzept und den Aufbau von Studien, sodass jeder, der eine Arbeit in die Hand bekommt, daran nachvollziehen kann, wie sie gelesen und auf Wissenschaftlichkeit überprüft werden kann. Damit brauchen die Reiki-Anwender nicht weiter im Dunkeln zu tappen, wenn es über Reiki zu Gesprächen zu den Themen Glaube oder Wissenschaft kommt.

1.2 Historische Hintergründe

In dem Kapitel über neue Erkenntnisse und historische Hintergründe und Symbole (Kap. ▶ 3) habe ich meine aktuellsten Forschungen der letzten zehn Jahre zusammengefasst. Als Forscher für Buddhismus im Rahmen der Ostasiatischen Kunstgeschichte und Japanologie beschäftige ich mich regelmäßig mit klassisch japanischen Texten und Zusammenhängen. Vor diesem Kontext habe ich die japanischen Originaltexte der Lebensregeln und des Gedenksteins des Mikao Usui neu übersetzt. Dabei ging es mir nicht darum, dort Inhalte des Buddhismus hineinzuinterpretieren, sondern nach den Regeln der Kunst die Quellen des Buddhismus, Shintô und Shugendô, aus denen Usui offenbar geschöpft hat, auf historische Hintergründe zu durchleuchten.

Im Kapitel über die Reiki-Symbole (Kap. ▶ 3) wird ihre Anwendung in Schreibweise, Aussprache und Technik ausführlich erklärt. Mir ist bekannt, dass einige Reiki-Anwender der Ansicht sind, dass die Symbole geheim sind und nicht veröffentlicht werden dürfen. Auf diese Thematik und die Vor- und Nachteile wird dort kurz eingegangen. Zu Trainingszwecken wurden die Symbole mit ihrer Strichfolge und Schreibtipps abgedruckt.

Für Erklärungen zu den Reiki-Schriftzeichen wurden ausschließlich japanische und chinesische Nachschlagewerke benutzt. Es gibt dort keine eigenen (Hinein-)Interpretationen, sehr wohl aber einige neue Aspekte, wobei ich selbst einige Jahre brauchte, um sie zu erkennen.

Die in Kap. ▶ 3 dargestellten Inhalte haben in vielerlei Hinsicht Bezüge zur Theorie und Praxis von Reiki für Anwendungen und Meditationen. Je mehr ich mich damit selbst beschäftige, umso mehr wird mir das bewusst.

1.3 Steigerung der Reiki-Kraft – Persönliche Forschungen

Üblicherweise findet die Steigerung der Reiki-Kraft mit dem Symbol zur Kraftverstärkung des 2. Grades Usui Reiki statt. Im Laufe meiner über 20-jährigen Praxis mit Reiki sammelte ich zahlreiche Erfahrungen, wie sich die Reiki-Kraft und die Wahrnehmung in den Händen als inhärente Fähigkeit erwecken und steigern lässt. Daraus entwickelte ich Techniken, die sich sowohl mit als auch ohne Reiki-Symbole anwenden lassen. Zunächst waren das einfache Visualisierungen, Atemtechniken und die Bitte um Heilung. Später kamen noch weitere Möglichkeiten hinzu. Im Zuge meiner Recherchen über westliche und östliche Magie und Weisheitslehren durfte ich feststellen, dass scheinbar in etlichen Kulturen ähnliche Techniken überliefert wurden. Seither weiß ich, dass ich mit meinen Forschungen über Reiki auf dem richtigen Weg bin. Dort sehe ich auch einen Zusammenhang zwischen Reiki und Psychologie, weil viele moderne Methoden, wie etwa Progressive Muskelentspannung, Hypnose, Autogenes Training und Meditationen auf alte Methoden des Okkultismus, der Magie und Hermeneutik zurückgehen, die teilweise als nicht erwiesen belächelt werden. Die Durchsicht der Literatur wirkt auf mich so, als hätte man in einigen Kreisen über Jahrzehnte versucht, die Quellen zu verschleiern, während Einiges davon heute nach und nach wiederentdeckt wird. Einiger dieser Zusammenhänge stelle ich dem Kapitel über die Techniken zur Steigerung der Reiki-Kraft vor (Kap. ▶ 4).

1.4 Psychosomatik und Metaphysik

Als ich 1993 mit Reiki begann, wusste ich nichts über psychosomatische oder metaphysische Zusammenhänge. Beim „Tag der offenen Tür“, den ich in einer Heilpraktikerschule in Bremen besuchte, berichtete ein Heilpraktiker, der zuvor jahrelang Sanitäter war, dass es immer die gleichen Leute seien, die „auf der Bananenschale ausrutschen“. Aus seiner Sicht haben zum Beispiel Menschen, die sich ein Bein brechen, im Krankenwagen etwa die gleichen Lebensumstände, über die sie berichten. Diese Erkenntnis bewegte ihn dazu, Heilpraktiker zu werden. Meine Begeisterung über diese Tatsache veranlasste mich, mich mit Psychosomatik und Metaphysik zu beschäftigen.

Noch bevor ich Bücher zu diesen Themen las, wurde ich von Patienten in Reiki-Anwendungen gefragt, woran ihr Problem liegen könnte. Einmal sagte ich intuitiv, dass ein bestimmtes Hautproblem in einem Körperbereich mit Aggressionen gegen einen ehemaligen Partner zusammenhängen könnte. Das war ein Volltreffer. Je mehr ich recherchierte, umso mehr stellte sich für mich heraus, dass es Zusammenhänge zwischen dem Erlebten im Alltag, den Gedanken und Emotionen in Bezug auf den Körper und Geist gibt. Die Lebensregeln des Mikao Usui haben mir das sozusagen nochmals bestätigt. Wer sich viel ärgert oder sorgt, sät Samen für ungesunde Zustände in Körper und Geist.

Im Laufe der Jahre konnte ich aufgrund der Beschäftigung mit dem Energiesystem des Menschen, wie der Chakren und Aurafelder, weitere Zusammenhänge erkennen, die mir in Beratungen und Reiki-Anwendungen oftmals bestätigt wurden. Daraus entwickelte ich eine Methodik zur Ursachenforschung mit Reiki, deren Grundzüge in diesem Buch geschildert werden.

Im Kapitel über die Ganzkörper- und Bereichsbehandlungen (Kap. ▶ 5) werden für jede Handposition die psychosomatischen und metaphysischen Verbindungen erläutert.

1.5 Spezielle Reiki-Techniken

Das Kap. ▶ 6 widmet sich den grundlegenden und fortgeschrittenen Möglichkeiten der Geistheilung mit Reiki, weitgehend auf der Basis der Reiki-Mentalheilung. Lange habe ich mich gefragt, ob nicht noch mehr mit der Mentalheilung und dem Mentalheilungssymbol möglich sei. Eigene Sportverletzungen (z.B. eine Verletzung beim Schwimmen) veranlassten mich, mit Reiki neue Wege zur Selbstheilung zu finden. Das Ergebnis bewog mich, gemeinsam mit einigen Schülern noch mehr auszuprobieren und in die Gefilde der Psychologie und Hirnforschung einzutauchen. Daraus ergaben sich dann viele neue Möglichkeiten mit Reiki, von denen einige hier vorgestellt werden. Zum Beispiel gehören dazu die Steigerung der Resilienz und die Überwindung von Ängsten und alten Verletzungen aus der Kindheit mit Meditation und der Reiki-Mentalheilung.

1.6 Selbstfürsorge

Das letzte große Kapitel dieses Buches (Kap. ▶ 8) beschäftigt sich mit der Selbstfürsorge des Reiki-Anwenders. Darin werden Methoden vorgestellt, wie man mit Reiki in der eigenen Praxis für sich selbst sorgen kann und wie in der Kombination aus Reiki und Feng-Shui die Räume zum Leben erweckt werden können.

2 Einsatz und Wirksamkeit von Reiki

2.1 Reiki in der Schulmedizin

Schon bald, nachdem die Reiki-Heilmethode von dem Japaner Mikao Usui (1865–1926) ins Leben gerufen wurde, kam der schulmedizinische Arzt Dr. Chûjiro Hayashi (1880–1940) in die Reiki-Ausbildung und schloss seine Meisterausbildung 1925 ab. Zu jener Zeit war es in Japan nur Ärzten gestattet, Patienten anzunehmen und diese mit Traditioneller Chinesischer Medizin oder Massage zu behandeln. Zwar fällt Reiki als natürliche Heilmethode nicht in diese Kategorie, jedoch hat Dr. Hayashi zur Verbreitung von Reiki auf Anraten Usuis eine wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Reiki namens Hayashi Reiki Kenkyûkai 林靈氣研究会 mit einer Praxis und einem Lehrinstitut gegründet. Dort kurierte er mit Reiki seine Patienten von ihren Krankheiten, z.B. auch von Tuberkulose. Dr. Hayashi soll mit Reiki Erkrankungen der Verdauungsorgane, der Atemwege, des Urogenitalsystems sowie Herz- und Gefäßkrankheiten behandelt haben ▶ [68].

Andere Ärzte – wie etwa Chirurgen – empfahlen ihren Patienten, sich bei Dr. Hayashi mit Reiki behandeln zu lassen, sofern sie für eine langwierige natürliche Heilung offen waren. Dr. Hayashis Erfolg mit Reiki in der therapeutischen Praxis führte zu einer raschen Verbreitung der Reiki-Heilmethode in Japan. Im Zweiten Weltkrieg jedoch wurden spirituelle Gruppen und Methoden verboten. Zudem wurden von der amerikanischen Besatzungsmacht nach dem Krieg jegliche alternativen Heilmethoden untersagt, was vorläufig zum Ende von Reiki in der Schulmedizin in Japan führte ▶ [67].

Die US-Amerikanerin Hawayo Takata, die Reiki in den Westen brachte, wurde in der Klinik von Dr. Hayashi in Japan mit Reiki behandelt. Sie hatte Unterleibs- und Atemwegsbeschwerden und ihr Arzt empfahl ihr, sich operieren zu lassen. Unter anderen, um sich kurieren zu lassen, ging sie 1936 nach Japan. Der Arzt in einem Krankenhaus in Tokio riet von einer Operation ab und schlug vor, dass sie zunächst zu Kräften kommen soll. Untersuchungen ergaben zudem, dass sie einen Tumor, Gallensteine und eine Blinddarmentzündung hatte. Als sie daraufhin operiert werden musste, fragte sie den Arzt am Tag ihrer Operation, ob es nicht doch eine andere Methode ohne eine Operation gäbe. Er antwortete ihr, dass es eine Möglichkeit gäbe, sofern sie reichlich Zeit hätte. Als sie das bejahte, wurde sie regelmäßig zu Dr. Hayashi zur Reiki-Behandlung gebracht, während sie weiterhin im Krankenhaus verweilte. 1937 kehrte sie genesen nach Hawaii zurück und hatte bis dahin selber auch die Reiki-Methode gelernt ▶ [30].

Seither verbreitete sich Reiki in den folgenden Jahrzehnten – angefangen mit Frau Takatas Genesung – in Amerika und Europa. Als eine Methode der natürlichen Heilung kann Reiki sowohl von Laien als auch von Medizinern, Therapeuten und Naturheilkundlern angewandt werden. Grundlegend ist Reiki eine einfach zu praktizierende Methode der natürlichen Heilung, mit der sich kaum etwas falsch machen lässt. Forschung und ein tieferes Studium von Reiki erweitern die Möglichkeiten.

Die Schulmedizin oder andere Therapieformen können damit nicht ersetzt, wohl aber durch die Wirkung auf den Geist und durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers ergänzt werden, indem zum Beispiel die schmerzlindernde Wirkung durch die Reiki-Tiefenentspannung postoperativ genutzt werden kann, was sowohl für den Körper als auch für den Geist hilfreich ist ▶ [173]▶ [178].

Während die Schulmedizin Symptome hervorragend diagnostizieren und behandeln kann, ist es mit den Methoden der Reiki-Mentalheilung in vielen Fällen möglich, die Ursachen im Geiste aufzulösen ▶ [6]. Dadurch kann gleichzeitig eine mögliche Psychotherapie unterstützt werden, weil damit eine Verhaltensveränderung und das Sammeln neuer Erfahrungen leichter fallen.

Reiki kann in der therapeutischen Praxis bei unterschiedlichen Therapieformen komplementär eingesetzt werden, weil es die Gesundung durch die Aktivierung der Selbstheilungsprozesse unterstützt, indem es besonders da wirkt, wo es am nötigsten ist und die Regeneration durch den Aufbau der Fähigkeit, gesund zu schlafen beschleunigt wird. Es lässt sich allerdings vorher nicht genau sagen, wie viele Reiki-Anwendungen bis zur Besserung nötig sind. Das kann aufgrund einer Vielzahl von Ursachen individuell verschieden sein. Daher ist eine Kombination mit Lebensberatung, Coaching oder Psychotherapie oft sinnvoll, um Näheres über die symptomfördernden Lebensumstände herauszufinden. Für die Behandlung z.B. von Tinnitus wird mitunter wegen den seelischen Komponenten die Psychotherapie eingesetzt. Entsteht der Tinnitus aufgrund von Stress durch Überarbeitung, lässt sich mit Reiki am Körper der Stress durch Entspannung und Steigerung der Regenerationsfähigkeit reduzieren ▶ [78]. Kommt zudem die Reiki-Mentalheilung zum Einsatz, kann dies durch Harmonisierung der spirituellen Ursachen den Reiki-Empfänger motivieren, die Zeit der Überarbeitung herunterzufahren. Oft fühlt sich der Reiki-Empfänger durch bloßes Anraten in der Beratung nicht in der Lage, die Arbeitsstunden zur Entlastung zu reduzieren. Das wiederum kann mehrere Ursachen haben, wie etwa ein mangelndes Selbstwertgefühl, ein Helfersyndrom oder eine „erlernte“ Hilflosigkeit.

Somit gibt es mit Reiki zwei komplementäre Ansätze. Erstens braucht man für die Anwendung von Reiki nicht unbedingt eine Diagnose. Durch die Ganzkörper- und Bereichsbehandlungen lassen sich mehrere Zusammenhänge gleichzeitig in Einklang bringen und harmonisieren. Zweitens ist es hilfreich, die derzeitigen Verhaltensweisen und vergangene Lebensumstände, wie etwa Krisen und Traumata, die zu den Verhaltensweisen geführt haben, zu kennen, um die fortgeschrittenen Möglichkeiten der Geistheilung mit Reiki zu nutzen. Insofern lässt sich sagen, dass Reiki ein Bindeglied zwischen Schulmedizin und Psychotherapie darstellt.

Reiki bewirkt nicht unbedingt Wunder und längst nicht jeder Kranke ist heilbar. Von daher ist eine Reiki-Behandlung nicht mit einer Heilung, sondern eher mit einer „Heil-Werdung“ zu vergleichen, weil der Patient mit Reiki einfacher einen Weg zu Harmonie und innerem Frieden findet, was einen Teil der Aktivierung der Selbstheilungskräfte ausmacht ▶ [2].

In manchen Fällen lässt sich Reiki bei denjenigen erfolgreich einsetzen, die austherapiert sind oder bei denen andere Therapieformen nicht anschlagen. Es ist für möglich zu halten, dass ein früher Einsatz von Reiki komplementär in der therapeutischen Praxis ebenso einen früheren Erfolg mit sich führen könnte.

2.1.1 Wo wird Reiki heute im schulmedizinischen Bereich angewandt?

In den letzten Jahren wurde Reiki insbesondere durch die rasche Verbreitung und aufgrund der Empfehlung von Patienten zunehmend für die therapeutische Praxis entdeckt. Auch wenn Reiki noch von einigen Kreisen belächelt und kritisiert wird, geht die Entwicklung dahin, dass die Methode in immer weiteren Kreisen in der therapeutischen Praxis zur Anwendung kommt. So gibt es Ärzte, die Reiki zusätzlich zu ihren gängigen Behandlungsmethoden anwenden. Für Heilpraktiker ist es gang und gäbe, während oder nach ihrer Grundausbildung Reiki zu erlernen und es dann in ihre Tätigkeit zu integrieren. Zwar wird Reiki derzeit nur in Ausnahmefällen von den Krankenkassen bezahlt, doch hat es den Anschein, dass es nach anfänglicher Skepsis aufgrund des Vertrauens in den Therapeuten und wegen der wohltuenden Wirkungen zunehmend von Patienten in Anspruch genommen wird.

Werden in Suchmaschinen des Internets Suchbegriffe wie etwa „Arzt Praxisgemeinschaft Reiki“ oder „Reiki Dipl. Psychologe“ eingegeben, lassen sich etliche Arzt- und Psychologenpraxen finden, in denen Reiki ergänzend zur Schulmedizin angeboten wird. Oft gelangt Reiki durch den persönlichen Einsatz einzelner Reiki-Anwender in den schulmedizinischen Bereich. Dabei kann es sich um Empfehlungen von Patienten oder dem Engagement von Mitarbeitern in Kliniken und Praxen handeln, die sich von der Kritik, den Widerständen und Vorurteilen durch Unwissenheit und Fehlinformationen auf Seiten der Ärzte und des Verwaltungsapparates nicht abhalten lassen. Gerade bei anfänglicher Skepsis ist das ausschlagende Element zur Überzeugung der Wirksamkeit von Reiki die Erfahrung am eigenen Leib, weil spätestens dann ersichtlich wird, dass Reiki eine erfahrbare Wirkung – unabhängig vom Glauben – hat.

2.1.1.1 Reiki in Kliniken und Krankenhäusern

Reiki in der Westfälischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Warstein

Seit Mai 2001 wird Reiki in an der Westfälischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Warstein in der Abteilung Suchtmedizin angewandt. Dazu kam es, nachdem Margret Brosius während einer Weiterbildung zum Thema „Zusatzqualifikation Sucht“ eine Projektarbeit Reiki geschrieben hat und innerhalb von 18 Monaten Betriebsleitung, Pflegedienstleitung und Mitarbeiterteam überzeugte, Reiki als festen und selbstverständlichen Bestandteil in die „Qualifizierte stationäre Akutbehandlung Drogenabhängiger“ zu integrieren.

Reiki ist dort als eine begleitende Therapie des Drogenentzugs bekannt und wird von den Ärzten als Maßnahme zur Entspannung angeboten. Die Suchtpatienten erhalten bis zu einer Stunde täglich Reiki, wobei sich herausgestellte, dass 20 bis 30 Minuten täglich ausreichen, um deutliche Verbesserungen oder gar Beschwerdefreiheit zu bewirken.

Nach knapp zwei Jahren wurde das Reiki-Angebot auf weitere Stationen ausgeweitet und Mitarbeiter können Reiki-Seminare als Fortbildungsmaßnahme während ihrer Arbeitszeit genießen ▶ [117].

Reiki in der biologischen Krebstherapie in der Klinik ProLeben in Greiz

In der Klinik ProLeben in Greiz gehört Reiki zum festen Programm der zweiwöchigen Diagnose- und Therapiewochen. Die Patienten erfahren bereits im Aufnahmegespräch von der Reiki-Methode. Skeptischen Patienten werden zunächst Probebehandlungen zum Kennenlernen angeboten. Überwiegend werden Krebspatienten begleitend zur Chemotherapie oder Sterbebegleitung ambulant und stationär mit Reiki behandelt.

Die Reiki-Anwender in der Klinik sind Krankenschwestern, Seelsorger und ärztliches Assistenzpersonal. Sie selbst berichten, dass sie von Reiki profitieren, da sie sich durch die Behandlungen nicht mehr so ausgelaugt fühlen. Sie haben teilweise selbst eine eigene Krebserkrankung überwunden. Auch die Chefärzte lassen sich zur Prophylaxe mit Reiki versorgen ▶ [88].

Reiki in der St. Hedwig Klinik in Berlin

In der Abteilung für Traditionelle Chinesische und Integrative Medizin an der St. Hedwig Klinik in Berlin-Mitte, einem Lehrkrankenhaus der Charité, ist das Erlernen von Reiki ein Teil des Behandlungskonzeptes. Dabei wird Reiki dem Patienten zunächst im Rahmen eines Gespräches mit einer Probebehandlung vorgestellt, um ihm die Vorzüge der Hilfe zur Selbsthilfe zur Entspannung mit Reiki nahezubringen.

Norbert Lindner, der Reiki in die St. Hedwig Klinik einführte und dort als Reiki-Lehrer tätig war, unterrichtet sowohl Patienten als auch Mitarbeiter, sodass letztere Reiki in ihre Behandlungen – wie etwa Akupunktur – mit einfließen lassen können und durch eigene Erfahrung ein besseres Verständnis für den Energiefluss im Körper bekommen ▶ [114].

Reiki im Mannheimer Centrum für ganzheitliche Gynäkologie (CGG)

Das CGG will den Patienten eine ganzheitlich orientierte und qualifizierte Prävention und Therapie von Krebs ermöglichen und bietet daher parallel zur konventionellen Schulmedizin Naturheilkunde und alternative Heilmethoden an, darunter auch Reiki. Dazu kam es, als Gabriela Riedig 2002 die Meinung eines weiteren Arztes einholen musste und Prof. Dr. Diel, einen der leitenden Ärzte und Gesellschafter des CGG kennenlernte und von Reiki als Therapieform zur Entspannung überzeugte. Laut Riedig helfe Reiki bei Frauen, die aufgrund der Diagnose von Krebs innerlich und äußerlich verkrampfen, sodass Körper und Selbstheilungskräfte geschwächt werden ▶ [118].

Reiki im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB)

Im UKB bekommen Schmerzpatienten unter der Leitung des Reiki-Meisters und Entspannungstherapeuten Marc Bendach und seinem Team im Zentrum für Rehabilitative Medizin Reiki, damit sie sich entspannen und den Schmerz gehen lassen können. Eine häufige Ursache für Muskelschmerzen seien Verspannungen, die durch Stress, Traumata und seelische Verletzungen entstehen.

Um die Wirksamkeit von Reiki an austherapierten Patienten herauszufinden, wurden sie mit unterschiedlichen alternativen Heilmethoden, wie etwa Reiki, Progressiver Muskelentspannung, Autogenem Training, Biofeedback und Genusstraining behandelt. Danach sollten die Patienten Fragebögen ausfüllen. Als die gesammelten Fragebögen nach einem Jahr ausgewertet wurden, stellte sich heraus, dass Reiki bei 85 Prozent der Patienten unter allen alternativen Heilmethoden bei Schmerzen am effektivsten geholfen hat. Mittlerweile erhalten Patienten mit Verletzungen, Prothesen und chronischem Schwindel ebenso Reiki. Die Kosten der Behandlungen werden von den Berufsgenossenschaften, nicht aber von den Krankenkassen getragen.

Reiki in Altenheimen

Seit 2007 wird im Altenheim in Drochtersen von Britta Buttkewitz Reiki im Rahmen ihrer Tätigkeit als Sterbeamme angewandt, indem sie Menschen begleitet, die im Sterben liegen und die Hinterbliebenen in ihrer Trauerarbeit unterstützt. Von Ärzten in der Umgebung wird Reiki bei Britta Buttkewitz empfohlen, wenn Hinterbliebene somatisieren und dennoch organisch gesund sind ▶ [119].

2.1.2 Warum wird Reiki im schulmedizinischen Bereich angewandt?

Reiki hat eine Reihe von Wirkungen, die die Arbeit der Schulmedizin ergänzen und unterstützen können. Bei der Betrachtung der Wirkung von Reiki lässt sich eine Konkurrenz zur Schulmedizin ausschließen, weil es begleitend im schulmedizinischen Bereich zur Prävention, Phasen der Behandlung, Rehabilitation und bei Austherapierten bis hin zur Sterbehilfe angewandt werden kann.

Die Grundwirkung von Reiki ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte, insbesondere durch tiefe Entspannung. In anderen Worten bedeutet das, dass mit Reiki Kräfte in Körper, Geist und Seele angeregt werden, sich selbst zu heilen und zu regenerieren. Folglich werden mit Reiki im Rahmen einer spirituellen Heilmethode die Menschen statt Krankheiten und Symptome behandelt.

Die entspannende Wirkung verringert zunächst Stress und steigert das Wohlbefinden auf mentaler, emotionaler und physischer Ebene, indem störende Gedanken, Gefühle und Schmerzen besser losgelassen werden können. Das Zurückerlangen des Wohlbefindens hat Einfluss auf das Gemüt. Daher kann Reiki auf der Ebene des Geistes helfend eingesetzt werden, um Ängste zu reduzieren und Zuversicht und Ausgeglichenheit zu fördern.

Weitere Wirkungen von Reiki sind die Stärkung des Immunsystems, ein schnelleres Stillen von Blutungen und eine zügige Genesung sowie verbesserte Wiedererlangung der Vitalität. Vor Operationen oder intensiven Behandlungen wie etwa Chemotherapie kann Reiki angewandt werden, um den Menschen auf das Vorhaben seelisch vorzubereiten und Mut zu machen. Nach einer Operation oder Behandlung können Gifte durch Medikamente und Narkosen besser ausgeleitet oder verträglicher werden.

Reiki ist eine Hilfe zur Selbsthilfe für die Patienten und Therapeuten, wenn diese die Reiki-Methode für die Selbstbehandlung erlernen.

Beachte

In welchen Therapiephasen sollte Reiki nicht oder nur mit äußerster Vorsicht im schulmedizinischen Bereich angewandt werden?

Reiki zu erlernen ist relativ einfach und es gibt nur wenig, was falsch gemacht werden kann. Dennoch sind einige Punkte im Zusammenhang mit der Wirkung von Reiki zu beachten.

Da Reiki im schulmedizinischen Bereich ergänzend angewandt wird, sollte der Reiki-Anwender dafür Sorge tragen, dass er die schulmedizinischen Maßnahmen unterstützt, anstelle sie aus Versehen oder aus Unwissenheit zu behindern. Auf der anderen Seite ist ohne Erfahrung eine gewisse Skepsis und Ungläubigkeit gegenüber Reiki sicherlich gesund und normal, sollte allerdings auch nicht auf Kosten der Reiki-Empfänger gehen, indem Reiki aufgrund des Unglaubens an Reiki fahrlässig eingesetzt wird, frei nach dem Motto eines Skeptikers: „Da Reiki eh nicht wirkt, ist es auch egal, wann und ob man es anwendet.“ Diese Haltung und Denkweise wird zum Beispiel dann gefährlich, wenn Reiki etwa in einer Klinik zum Einsatz kommt und einzelne Verantwortungsträger eigener Bereiche sich nicht genügend mit dem Sinn und der Wirkung von Reiki auseinander gesetzt haben. Daher ist eine regelmäßige Aufklärungsarbeit gegenüber dem Mitarbeiterteam hilfreich.

Eine Übervorsicht, dass Reiki Schaden anrichten kann, wäre ebenso übertrieben, weil Reiki nicht schaden kann, wenn Schulmediziner und Reiki-Anwender vernünftig zusammenarbeiten, indem sie sich regelmäßig zum Wohle der Patienten und Reiki-Empfänger austauschen.

2.1.2.1 Reiki während einer Narkose oder Betäubung

Reiki aktiviert die Selbstheilungskräfte und regt damit auch die körpereigene Entgiftung an. Daher sollte Reiki während einer Narkose oder Betäubung entweder nicht oder nur mit äußerster Vorsicht unter strenger Aufsicht des Anästhesisten angewandt werden, weil es sonst passieren kann, dass der Patient während einer Operation aufwacht oder dass eine Betäubung nicht zuverlässig wirkt.

Ist der Patient selbst ein Reiki-Anwender, sollte er darauf hingewiesen werden, besser die Hände vom eigenen Körper ein wenig fernzuhalten, anstelle sich intensiv selbst zu behandeln. Sollten Freunde und Familie des Patienten die Fernbehandlung des 2. Reiki-Grades beherrschen, können diese darauf hingewiesen werden, während der Narkose oder Betäubung kein Reiki direkt zum Patienten zu senden.

Es gibt immer wieder Reiki-Anwender, die der Ansicht sind, dass Reiki auch bei Narkosen keine Probleme hervorruft, und es mag in einzelnen Fällen aus welchen Gründen auch immer unproblematisch gewesen sein. Dennoch kann in diesem Fall ein wenig mehr Besonnenheit sicherlich nicht schaden. Nach dem Ende der Narkose oder Betäubung kann dann zur Unterstützung der Ausleitung umso mehr Reiki gegeben werden.

2.1.2.2 Reiki und überlebensnotwendige Medikamente

In manchen Fällen müssen zur Sicherung des Überlebens gewisse Medikamente im Blut verweilen und dürfen nicht zu schnell entgiftet werden. Unabhängig von der Steigerung der Entgiftungsfähigkeit durch Reiki, entgiftet der Körper sich in einem gewissen Maße sowieso. Um die Medikamente nun im Blut zu behalten, sollten langandauernde und intensive Reiki-Anwendungen am Körper durch Handauflegen oder Fernanwendung reduziert werden. Um dennoch die nützlichen Wirkungen von Reiki nicht ganz zu verwerfen, können eher regelmäßige und kurze Behandlungen oder eher Mentalheilungen angewandt werden. Zusätzlich kann der behandelnde Mediziner den Zustand bei oder nach den Reiki-Anwendungen prüfen.

2.1.2.3 Reiki und die Dosierung von Medikamenten

Aufgrund der Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch Reiki besteht die Möglichkeit, dass gewohnte Dosen an Medikamenten reduziert werden können, wenn der Körper zum Beispiel wieder vermehrt Hormone der Schilddrüse produziert.

Da Reiki entspannende und schmerzlindernde Wirkungen zeigen kann, besteht die Möglichkeit, dass etwa bei starkem Rheuma weniger Schmerzmittel notwendig sind. Das heißt, es dann jeweils u.a. durch individuelle Patientenbefragung zu überprüfen.

2.1.2.4 Reiki und Chemotherapie

Vor der Anwendung einer Chemotherapie ist es nützlich, vermehrt Reiki zu geben, um den Reiki-Empfänger zu stärken, zu vitalisieren und um mentale und emotionale Ressourcen wie etwa Mut und Zuversicht aufzubauen. Die Medikamente der Chemotherapie können mit Reiki aufgeladen werden, um diese verträglicher zu machen.

Während einer kurzen Chemotherapie von einigen Tagen ist es sinnvoll, eher wenig Reiki zu geben, damit diese optimal wirken kann. Während einer langen Chemotherapie ist es sinnvoll, regelmäßig Reiki zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu geben. Nach der Chemotherapie kann dann wieder viel Reiki gegeben werden, um die Gifte auszuleiten.

2.1.2.5 Reiki und Übelkeit

Werden bei Übelkeit die Hände eines Reiki-Anwenders auf den Bauch gelegt, kann das zum sofortigen Erbrechen des Empfängers führen. Daher bei Übelkeit lieber mit ein bis zwei Handbreit Abstand zum Körper Reiki anwenden.

2.1.2.6 Reiki und Knochenbrüche

Bei einer Fraktur Reiki erst anwenden, wenn der Knochen gerichtet ist, weil es sonst vorkommen kann, dass er an falscher Stelle zusammenwächst. Insbesondere bei akuten Problemen ist die Wirkung von Reiki besonders stark, weil die Reiki-Kraft unbewusst vom Reiki-Empfänger am Problemherd intensiv eingezogen wird, um schnell Abhilfe zu schaffen.

2.1.2.7 Reiki und offene Wunden

Bei offenen Wunden mit den Händen oder Fingern nicht die Wunde berühren, damit keine Erreger in die Wunde gelangen. Reiki wirkt ebenso intensiv, wenn die Hände einige Zentimeter über den Körper gehalten werden. Blutungen können mit Reiki schneller gestillt werden.

2.1.2.8 Reiki und Insektenstiche

Gegebenenfalls erst den Stachel entfernen und dann Reiki geben. Die Hände können aufgelegt oder knapp darüber gehalten werden. Mit Reiki kann der Schmerz als Heilreaktion zunächst zunehmen. Mindestens solange Reiki anwenden, bis der Schmerz etwa 10 Minuten aufgehört hat.

2.1.2.9 Reiki am Herzen

Bei Menschen mit Herzbeschwerden kann es zu Ängsten und Gefühlen der Beklemmung kommen. In diesem Fall nicht direkt am Herzen Reiki anwenden, sondern eher die am weitesten entfernten Reflexzonen an Händen und Füßen mit Reiki versorgen.

2.1.2.10 Reiki und Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können viele Ursachen haben. Nimmt der Kopfschmerz mit Reiki am Kopf zu, dann zunächst für einen längeren Zeitraum Knie, Knöchel und Füße mit Reiki versorgen.

2.1.2.11 Reiki und Migräne

Bei Migräne kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen, wenn der Vagus-Nerv durch angespannte Kopf- und Nackenmuskulatur eingeklemmt wird. Wenn der Reiki-Empfänger zur Zeit der Migräne Reiki am Kopf und im Nacken nicht verträgt, kann Reiki die Entspannung und das Wohlbefinden durch Handpositionen am Unterleib und Kreuzbein das Magen-Chakra und das Sakral-Chakra fördern.

2.1.2.12 Reiki an der Wirbelsäule

Hände für einen längeren Zeitraum mit der Absicht der Heilung des Menschen nicht direkt auf die Brust- und Lendenwirbelsäule, sondern rechts und links daneben auflegen, weil es die Auffassung gibt, dass sonst die Kundalini-Kraft unkontrolliert steigen kann.

2.1.2.13 Reiki und Geistesstörungen

Menschen mit Störungen des Geistes (auch unter dem Begriff Geisteskrankheiten bekannt) nur nach Absprache und/oder unter Aufsicht eines Schulmediziners mit Reiki versorgen.

2.1.3 Kriterien zur Auswahl von Reiki-Anwendern im schulmedizinischen Bereich

Bei der Wahl eines Reiki-Anwenders als Mitarbeiter im schulmedizinischen Bereich empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass dieser über eine fundierte Ausbildung und ausreichende Erfahrung in der Anwendung von Reiki verfügt. Im Folgenden werden mögliche Kriterien benannt, die für oder auch gegen eine Auswahl sprechen können. Unabhängig davon informiert der Berufsverband ProReiki über die gemeinsamen Werte und Grundsätze von Reiki und die verbindlichen Qualitäts- und Verhaltensstandards für Mitglieder.

2.1.3.1 Ausbildung des Reiki-Anwenders

Der Reiki-Anwender sollte mindestens den 1. Grad Reiki innehaben, die Inhalte verinnerlicht und bereits Erfahrungen gesammelt haben. Um alle Inhalte dieses Buches nutzen zu können, bedarf es zudem der Fähigkeiten des 2. Grades Reiki. Der Reiki Meister (Meistergrad / 3. Grad) ist im schulmedizinischen Bereich nur dann von Bedeutung, wenn Reiki neben den Anwendungen auch gelehrt werden soll.

Bereits mit dem 1. Grad kann die Reiki-Kraft über die Hände des Anwenders auf den Reiki-Empfänger übertragen werden, sofern der Reiki-Anwender korrekt ausgebildet wurde. Die technischen Inhalte des 1. Grades Reiki können bei den einzelnen Reiki-Lehrern leicht variieren. Die Teilnehmer erhalten mindestens vier Einweihungen. Sie trainieren die Wahrnehmung und die Übertragung der Reiki-Kraft auf sich und andere mit den Händen anhand festgelegter Handpositionen und auch intuitiv. Zu den Hintergrund-Informationen gehören außerdem die Reiki-Geschichte und die Praxis der Fünf Lebensregeln des Mikao Usui von seiner Kalligrafie und dem Gedenkstein (Kap. ▶ 3). Je nach Stil können weitere Anwendungen hinzukommen.

Im 1. Grad wird Reiki durch Handauflegen auf den Körper oder durch das Halten der Hände über dem Körper übertragen. Der Reiki-Empfänger ist dabei bekleidet und kann auch mit einer Decke bedeckt sein. Mit dem 2. Grad Reiki kommen weitere Fähigkeiten hinzu. Der Teilnehmer erhält mindestens die Einweihung zur Anwendung der drei Symbole zur Kraftverstärkung, Geistheilung/Mentalheilung und Fernkontakt und lernt diese mit verschiedenen Reiki-Techniken anzuwenden. Je nach Stil können weitere Anwendungen hinzukommen, deren Grundlage die Nutzung der Hände, Übertragung der Reiki-Kraft und die drei Symbole sind.

2.1.3.2 Reiki-Stile

Reiki ist im Westen unter den Begriffen Usui Reiki Ryôhô und Usui Shiki Ryôhô bekannt, wobei es sich bei beiden grundlegend um das Gleiche handelt. Der Reiki-Begründer Mikao Usui benannte seine Heilmethode Usui Reiki Ryôhô mit der Bedeutung „Methode der natürlichen Heilung mit Reiki nach Usui“. Zur Verwendung des Begriffes Usui Shiki Ryôhô kam es durch Frau Hawayo Takata, die Reiki von Japan in den Westen brachte. Die Bedeutung dessen ist „Usui-System der natürlichen Heilung“. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden jedoch meistens die Begriffe Reiki, Usui Reiki oder traditionelles Usui Reiki verwendet.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte kam es zur Entwicklung verschiedener Reiki-Stile, die sich teils in den Anwendungen unterscheiden können. Im Kern jedoch müssen sie auf die gleichen Ausbildungsinhalte zurückgreifen, damit sich sagen lässt, dass es sich hier um einen Reiki-Stil handelt, bei dem tatsächlich traditionelles Usui Reiki zur Anwendung kommt. Dabei ist anzumerken, dass es ebenso Reiki-Stile gibt, in denen ein Teil die Reiki-Methode ist und andere Teile auf Methoden zurückgreifen, die nichts mit Reiki zu tun haben. Das ist insofern möglich, weil sich Reiki mit anderen Methoden kompatibel kombinieren lässt. Das mag teilweise nützlich sein, wenn die Möglichkeiten mit Reiki zum Wohle des Reiki-Empfängers dadurch steigen.

Vielmehr empfiehlt es sich, zwischen den Gattungen der Reiki-Stile zu unterscheiden. Das oben benannte Usui Shiki Ryôhô ist im Prinzip der Reiki-Stil von Frau Takata, den sie in den Westen brachte und lehrte. Es ist als das in den Westen überlieferte traditionelle Usui Reiki bekannt und bildet die häufigste Grundlage für Weiterentwicklungen anderer Reiki-Stile.

Seit einigen Jahren gibt es im Westen unabhängig von der Takata-Linie weitere Reiki-Linien, aus denen sich neue Stile entwickelten, die ebenso auf Mikao Usui zurückgehen. Die Einweihungen und Reiki-Techniken unterscheiden sich dabei von denen der Takata-Linie.

Reiki-Stile, die Usui Reiki beinhalten und darauf zurückgehen

Die gemeinsamen Inhalte der Reiki-Stile, die auf das traditionelle Usui Reiki der Takata-Linie zurückgreifen sind mindestens:

eine auf Mikao Usui zurückgehende ununterbrochene Linie anerkannter Reiki-Meister, in der die Reiki-Methode vom Meister zum Schüler jeweils auf traditionelle Weise mit allen Inhalten und Einweihungen gelehrt wurde

im 1. Grad vier traditionelle Einweihungen in die Reiki-Kraft

im 2. Grad traditionelle Einweihung zur Anwendung der drei Reiki-Symbole für Schüler

in der Meisterausbildung traditionelle Einweihung in das Meistersymbol

die Einweihungen finden in beidseitiger Anwesenheit von Meister und Schüler statt (keine Ferneinweihungen)

Auf dieser Grundlage werden in den Stilen weitere Inhalte aus weiterführenden Forschungen oder anderen Methoden ergänzt. Der Trend vieler Reiki-Stile geht unter anderem dahin, dass Techniken aus beiden Linien in den eigenen Stil übernommen werden, um die Möglichkeiten mit Reiki aus möglichst vielen traditionellen Quellen zu vervollkommnen.

Reiki-Stile, die einst traditionelles Usui Reiki beinhalteten

Mancher Reiki-Meister lernt traditionelles Usui Reiki und gründet später auf dessen Grundlage einen eigenen Stil. Dabei gibt es Stile, die zunächst traditionelles Usui Reiki mit zusätzlichen Techniken lehren.

In der zweiten Phase wird Traditionelles mit Zusätzlichem vermischt und als besseres Reiki als Usui Reiki vermarktet. In der dritten Phase sind Usui Reiki und der Reiki-Begriff nur noch die Aufhänger des Traditionellen, wobei die Usui-Reiki-Techniken und Einweihungen mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt werden. In der vierten Phase wird Usui Reiki nun von dem neuen Stil gänzlich unterschieden und in einigen Fällen sogar diskreditiert.

Reiki-Stile, die nichts mit traditionellem Usui Reiki zu tun haben

Mit der zunehmenden Popularität von Reiki kam es dazu, dass neue Reiki-Stile einfach aus dem Boden gestampft wurden, ohne dass die Gründer je eine traditionelle Ausbildung genossen haben. Folglich handelt es sich dabei unabhängig von der Wirkung nicht um Reiki, auch wenn es so benannt wird. Die Reiki-Meisterlinie ist hier oft nicht existent. Die Einweihungen sind völlig anders oder aus unseriösen Quellen kopiert, falls es welche gibt. Es werden mit den Händen andere oder keine Energien übertragen und es werden andere oder keine Symbole benutzt. Die Praxis und Lehre dieser Stile werden im Wesentlichen nicht auf Usui zurückgehend betrachtet. Je nach Stil treffen einige oder mehrere dieser Kriterien zu.

2.2 Wie kann man die Wirksamkeit von Reiki nachweisen?

Reiki hat sich aufgrund der am eigenen Leibe erfahrbaren Wirksamkeit weltweit verbreiten können. Bei Skeptikern helfen Erklärungen wenig; nur eigene Erfahrungen können überzeugen: Ohne Wirkung keine Überzeugung!

Im Rahmen eigener empirischer Experimente, die jeder durchführen kann, der mindestens im 1. Grad Reiki ausgebildet ist, lässt sich die Wirksamkeit von Reiki auf einfache Weise zeigen. Die Vorgehensweise dazu ist verhältnismäßig einfach: Der Reiki-Empfänger lässt sich vom Reiki-Anwender Reiki geben, indem dieser die Hände auf den Körper des Empfängers auflegt. Da heutzutage die meisten Menschen Verspannungen aufweisen, bieten sich dazu die Handpositionen auf den Schultern an. Das fördert in der Regel für den Reiki-Empfänger spürbar das Wohlbefinden und die Entspannung. Berichten andere aus dem Bekanntenkreis über ähnliche Erfahrungen, sind die meisten von der Wirksamkeit von Reiki überzeugt.

Im schulmedizinischen Bereich können in nahezu jeder Praxis oder Klinik erweiterte Experimente über die Wirksamkeit von Reiki mithilfe ihrer technischen Ausstattung durchgeführt werden. So wird zum Beispiel zur Untersuchung der Blutqualität in der Klinik ProLeben in Greiz der Dunkelfeldtest durchgeführt, bei dem sich die Umrisse der roten Blutkörperchen leuchtend darstellen lassen. Untersuchungen vor und nach einer Reiki-Anwendung ergaben, dass Reiki hilft, das Fließen des Blutes wieder in Gang zu bringen, weil zuvor geklumpte oder deformierte Blutkörperchen sich durch die Anwendung von Reiki normalisieren ▶ [88].

Unabhängig von selbst durchführbaren Experimenten ist die Zahl der wissenschaftlichen Studien, Reviews und Abstracts über Reiki seit den 90er-Jahren bis heute enorm gestiegen. Gibt man bei PubMed (US National Library of Medicine – National Institute of Health) den Begriff Reiki ein, werden über 2150 Ergebnisse angezeigt (Stand Ende 2014). Außerdem werden zur Verfeinerung der Suche erweiterte Suchbegriffe zu Reiki wie etwa „therapy, effects, clinical, cancer, pain, anxiety, depression etc.“ vorgeschlagen. Bei der Durchsicht zeigen sich etliche Studien über den Nachweis zur Wirksamkeit von Reiki mit sowohl signifikanten als auch nicht signifikanten Ergebnissen. In Journals@Ovid sind es beim Stichwort Reiki allgemein 873 Treffer in Studien, hingegen nur 62 Studien bei Spezifizierung des Suchbegriffs Reiki in abstracts. In Ovid MEDLINE(R) finden sich bei dem Suchbegriff Reiki in Abstracts 143 Studien in der Zeit von 1946 bis dritte Woche im November 2014. In PsycINFO sind es bei dem Suchbegriff Reiki in Abstracts 79 Studien in der Zeit von 1967 bis fünfte Woche Dezember 2014. In PSYNDEXplus Literature and Audiovisual Media sind es bei dem Suchbegriff Reiki in Abstracts 10 Studien von 1977 bis 2014.

Wie auch immer die Studienlage zu Reiki aussehen mag, lassen sich voreingenommene Skeptiker (Debunker) nur schwerfällig eines Besseren überzeugen. Auf der anderen Seite ist nicht alles wissenschaftlich, was als Wissenschaft dargestellt wird. Forschungsergebnisse einzelner Studien gelten erst dann als gesichert, wenn die Ergebnisse mit gleichen und anderen Methoden von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft wurden. Somit können sowohl signifikante als auch nicht signifikante Studienergebnisse mehr oder minder aussagekräftig sein. Die Versuche müssen zur Sicherung unter verschiedenen Bedingungen wiederholt werden, um überhaupt von einem Beleg oder gar Beweis sprechen zu können. Reviews (Übersichtsartikel) geben Auskunft über die Inhalte und Ergebnisse vieler Studien und bewerten diese kritisch.

Es kommt vor, dass ein mancher Wissenschaftler aufgrund seiner Befangenheit durch den Druck von Geldgebern oder Konkurrenz vom Boden der Wissenschaft abhebt und eventuell sogar versucht, die Ergebnisse zu verfälschen. Um echte Wissenschaft von manipulierter oder gar Pseudo-Wissenschaft zu unterscheiden, gibt es für Experimente bestimmte Kriterien von Kontrollmechanismen, mit denen Ergebnisse und deren Herleitung transparenter werden, sodass Auswüchse von Pseudo-Wissenschaftlern, von denen einige sogar für Universitäten tätig sind, leichter erkennbar werden, sofern diese Kriterien bekannt sind.

2.2.1 Studien und wissenschaftliche Kriterien für einen Wirksamkeitsnachweis

Grundlegend kann jeder eine wissenschaftliche Studie durchführen, der etwa durch eine Diplomarbeit, Promotion oder Habilitation gezeigt hat, dass er wissenschaftlich arbeiten kann. Bestmöglich wird die Studie an Universitäten, Forschungsinstituten oder Kliniken durchgeführt. Andere Orte sind ebenso möglich, wenn die Inhalte der Arbeit dies erfordern. Um eine Studie zugänglich zu machen, sollte sie möglichst in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift publiziert werden. Anerkannte Verlage prüfen mittels eines Peer-Reviews die Inhalte der Arbeit über unabhängige Gutachter und Experten aus dem gleichen Fachbereich auf Aktualität, Plausibilität, Reliabilität, Signifikanz und Validität, um sicherzustellen, dass der Inhalt qualitativ für eine Veröffentlichung taugt.

Darin lässt sich erkennen, dass für die Durchführung einer Studie bestimmte Anforderungen bestehen, über die im Folgenden ein Überblick geschaffen werden soll ▶ [9].

2.2.1.1 Themensuche und Hypothesenaufstellung

Zunächst einmal ist klarzustellen, dass sich nicht allgemein messen lässt, ob Reiki wirkt oder nicht. Vielmehr ist es wichtig, das Thema zum Nachweis der Wirksamkeit von Reiki auf einen bestimmten Bereich mit einer Fragestellung und darauf fußenden Hypothesen zu begrenzen, um genau in diesem Rahmen Untersuchungen durchführen zu können. Je klarer der Rahmen definiert ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit eines eindeutigen Ergebnisses. Grundlegend stellt sich die Frage, was konkret gemessen werden soll.

Geht es um die Messung der Wirksamkeit von Reiki auf den Menschen, handelt es sich um empirische Untersuchungen. Im Gegensatz zu einem empirischen Experiment, welches von jedem Reiki-Anwender durchgeführt werden kann, um Erfahrungen in der Wirksamkeit von Reiki zu sammeln, befasst sich die wissenschaftliche empirische Untersuchung mit der Systematik der Vorgehensweise zur Erhebung von Daten und ihrer Durchführung auf der Basis einer Hypothese.

Bei der Themensuche geht es darum herauszufinden, ob das Thema schon bearbeitet wurde und wenn ja in welcher Form und ob die mögliche Bearbeitung des Themas neue Erkenntnisse in Sachen der Wirksamkeit von Reiki mit sich bringt. Kurzum geht es darum, kreative Untersuchungsideen zu finden, die zu einer Hypothese führen sollen. Kreativität ist in der Regel mit einer Begeisterung für das Thema möglich. Die Forderung an Forscher, wertfrei und neutral, d.h. emotionslos zu arbeiten, um sachlich zu bleiben, würde jede Motivation zur Forschung im Keim ersticken. Damit diese wissenschaftlich bleibt, muss den Forschenden das Recht zugestanden werden, sich für die eigene Thematik zu begeistern, während sie gleichzeitig die eigene Vorgehensweise präzise und nachvollziehbar dokumentieren. Nur so kann die Vorgehensweise von anderen Forschern nachvollzogen und bei Bedarf repliziert werden, um eine Transparenz zu gewährleisten und etwaige subjektive Täuschungsversuche auszuschließen.

Im nächsten Schritt geht es um das Anlegen einer Ideensammlung. Das Sammeln der Ideen ist mehr als ein Brainstorming. Die Ideen entstehen über einen längeren Zeitraum während der Beschäftigung mit der Thematik über Literatur, Gespräche und eigene Beobachtungen und sollten in einer breitgefächerten Sammlung notiert werden. Später lässt sich diese Ideensammlung wieder ausfiltern und erweitern. Stellt sich heraus, dass es zu einer Idee schon Untersuchungen gibt, kann die Replikation der Untersuchung in Erwägung gezogen werden, wenn es darum geht, den Kenntnisstand zu festigen oder zu erweitern. Exakt gleiche Replikationen sind wegen des zeitlichen Abstands weder möglich noch sinnvoll. Daher können für eine Replikation einzelne Untersuchungsobjekte wie etwa die Personen modifiziert werden.

Bewertung der Untersuchungsideen