Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Reiseführer Berlin: Eintauchen in die Atmosphäre der Stadt - Mit Insider Tipps wird die Reise in Deutschlands Hauptstadt unvergesslich! Sie wollen neben bekannten Infos zu allen Sehenswürdigkeiten Berlins weitere geheimnisvollere Fakten und Geschichten? Möchten Sie die Stadtgeschichte hautnah nacherleben? Wollen Sie die Lieblingsplätze der Einwohner entdecken und Ihre persönlichen Favoriten darunter entdecken? Dann ruft dieser Reiseführer geradezu nach Ihnen! Wahrscheinlich können Sie es kaum noch erwarten… Denn welche andere Stadt hat so viel Abwechslung und spannende Vielfalt zu bieten, wie Berlin? Von DDR Geschichte, Mauerfall und Politik bis hin zur modernen Künstlerszene oder dem riesigen Olympiastadion. Berlin könnte man zehnmal besuchen und doch würde man immer wieder neue Dinge entdecken. Und mit Sehenswürdigkeiten gerade erst angefangen, folgen darauf schon unzählige kulinarische Eindrücke, sowie die Atmosphäre von scheinbar unterschiedlichen Welten je nach Stadtteil - und vieles mehr. Bei so viel Auswahl möchten Sie natürlich die für Sie passenden Attraktionen herausfinden, um den Urlaub vollkommen auszukosten. Daher empfiehlt sich dieser besondere Reiseführer umso mehr, denn er nimmt Sie wortwörtlich mit auf eine unvergleichliche Reise durch die Stadt! Sehen Sie Berlin nicht nur durch die Augen eines Touristen: - Alle bekannten Sehenswürdigkeiten (Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Berliner Mauer etc.) und darüber hinaus viele weitere Lohnenswerte Attraktionen – inkl. Infos und Geschichten - Berlins Stadtgeschichte in Museen, speziellen Kinos und mehr erleben - Clubs, Bars und mehr für Reisende in Partystimmung - Tipps fürs beste Essen zu jeder Tageszeit + Spezialitäten und Snacks (Inkl. Adressen für Feinschmecker) - Regelmäßige Veranstaltungen wie Flohmärkte und mehr! Und damit noch nicht genug: - Geheimtipps für beste Unterhaltung - Die beliebtesten Stadtführungen vor Ort - Was tun bei schlechtem Wetter? - Die schönsten Parks und belebte öffentliche Plätze - Fortbewegung – Günstig in ÖVPN oder Alternativen - Die besten Unterkünfte - Musik und Kunst von Berlins kreativster Seite - Und viele weitere Überraschungen…! Tauchen Sie ein in alle Facetten der Hauptstadt und finden Sie heraus, welche Ihnen am besten gefällt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 122
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
REISEFÜHRER
BERLIN
Eine unvergessliche Reise
Erkunden Sie alle Traumorte und Sehenswürdigkeiten und erleben Sie kulinarisches Essen, Action, Spaß, Entspannung, uvm. - Der praxisnahe Reiseguide
“Travel World"
Hinter dem Travel World Team verbergen sich 4 reisebegeisterte Personen, die die Welt für sich entdeckt haben. Mit jahrelanger Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Tourismus sind sie die perfekte Symbiose, wenn es ums Reisen und Entdecken fremder Länder geht.
Michael Seeger ist ehemaliger Leiter eines Reisebüros und hat in diesem Rahmen nicht nur jahrelang andere Kunden zu ihren Traumurlauben beraten, sondern hat auch selbst viele Länder erkundet.
Annika Weiss hat zwar keine berufliche Laufbahn im Reisegewerbe vorzuweisen, macht aber seit vielen Jahren die Welt als Travelbloggerin „unsicher“. Sie reist von einem Abenteuer ins nächste und lässt ihre Follower an ihren Entdeckungen und „Eroberungen“ teilhaben.
Ben Williams ist ein Weltentdecker, der seinesgleichen sucht. Er hat nicht nur zwei Weltreisen hinter sich, sondern konnte fast jedes Land der Erde auf seiner Reiseliste abhaken. Er weiß, was jedes einzelne Land ausmacht und zu bieten hat, ob historisch oder kulinarisch, aber auch er entdeckt immer noch neue faszinierende Orte.
Einer fehlt noch in der Runde, um das Quartett der Travel World zu perfektionieren.
Hinter der vierten Person verbirgt sich Hoteltesterin Emily Sanchez, die bereits zahlreiche Hotels unter die Lupe genommen und bewertet hat. Sie kennt in den verschiedensten Ländern die Hotels, die einen Aufenthalt wert sind, aber auch die man besser meiden sollte. Darüber hinaus erkundet auch sie die Länder und organisiert für Reiseveranstalter und Hotels auf Anfrage spezielle Tourismusführungen im Ausland.
Alle vier zusammen sind stets auf der Suche nach den besten Reisetipps, Reisezielen und Sehenswürdigkeiten. Sie möchten ihre Entdeckungen mit allen Menschen teilen und die Welt für jeden etwas anschaulicher machen und näherbringen. Sie zeigen Orte auf, die man unbedingt besuchen sollte und öffnen den Blick für ferne Länder und andere Kulturen auf dem ganzen Erdball.
Originale Zweitauflage 2020
Copyright © by Travel World
Herausgeber: Malik & Mähleke GmbH
Independently published | ISBN: 9798665441504
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise verboten.
Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Möchten Sie mehr über uns und unsere weiteren Bestseller-Reiseführer erfahren? Dann besuchen Sie uns gerne auf unserer Autorenseite unter „Travel World“ bei Amazon.
„Wir freuen uns auf Ihren Besuch“
Inhalt
Über diesen Stadtführer
Historische Highlights zur Einstimmung
Die Gründung als Cölln-Berlin im Mittelalter
Die langen Jahre unter Hohenzollern-Führung
Preußische Vibes
Das Deutsche Reich und die Industrialisierung
Die Weltkriege, der Terror
Von der Teilung zum Mauerfall
Im Hier und Jetzt
Geschichte zum Anfassen: Es wird konkret!
Immer gut zu wissen
1. Fortbewegung
2. Berlin-Welcome-Card
3. Geführte Touren sind oft die besseren Touren!
Must-Sees in Berlin: Klassische Sehenswürdigkeiten und unumgängliche Routen
Brandenburger Tor
Reichstag/Bundestag/Regierungsviertel
Fernsehturm
Checkpoint Charlie
Siegessäule
Berliner Dom
East Side Gallery/Berliner Mauer
Schloss Charlottenburg
Olympiastadion
KaDeWe
Kurfürstendamm
Gendarmenmarkt
Hackesche Höfe
Unter den Linden
Alexanderplatz
Potsdamer Platz
Museumsinsel
Holocaust Mahnmal
Jüdisches Museum
Museum für islamische Kunst
Topographie des Terrors
Plan B: Das besondere Berlin abseits der ausgetretenen Pfade
Fahrradtour entlang der Berliner Mauer
Mauerfall-Tour
Stadtspaziergang „Wildes Kreuzberg“
Fahrradtour „Berliner Allerlei“
Berlin im Trabi
Tour der kulinarischen Highlights Kreuzbergs
Berlins Hinterhöfe
Historische Kriminalführung durch Berlin
Queeres Schöneberg
Teufelsberg
Spreepark
Wandbilder/Murals
Dong-Xuan-Center
Markthalle 9
Prinzessinnengarten
Britzer Mühle
Flughafen BER
Schwerbelastungskörper
Beelitz Heilstätten
Multikulti-Stadt Berlin
Locations/Orte/Projekte
Yaam – Young African Art Market
Karneval der Kulturen
„Kreuzkölln“
Kulinarische Vielfalt
Ausgefallen gute Anlaufstellen für Feinschmecker*innen in Berlin
Brammibal´s Donuts
Kochhaus/Viani
Eisdielen „Fräulein Frost“ und „Hokey Pokey“
Frühstücken
Cafes zum Träumen
Die besten Bars und Kneipen
Berliner Nächte
Hotels und Unterkünfte, die Sie lieben werden!
Veranstaltungskalender: Die Berliner Größen
Berlinale
Fashion Week(s)
Musik und Theater
Christopher Street Day
Mauerpark-Flohmarkt
Anreise und Infrastruktur
W
illkommen in Berlin – der Stadt der Superlative! Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, eigenes Bundesland, mit rund 3,6 Millionen Einwohner*innen die bevölkerungsreichste und zugleich mit ihrem Umfang von 892 Quadratkilometern flächengrößte Gemeinde in Deutschland; in zwölf Bezirke gegliedert, die unterschiedlicher kaum sein könnten und in denen Besucher*innen manchmal das Gefühl bekommen können, sich in komplett verschiedenen Städten zu befinden; von zahlreichen Seen und Wäldern umgeben sowie von den Flüssen Spree und Havel durchzogen – Berlin ist so vielseitig und bunt wie seine Geschichte, die ihm neben seiner Funktion als politisches und kulturelles Zentrum noch immer herausragende Bedeutung verschafft.
Als Residenzstadt und dann Hauptstadt hatte es diesen Stellenwert historisch und in der Abfolge verschiedener Staatsformen für Brandenburg, Preußen und das Deutsche Reich. In der ebenso bewegten jüngeren Vergangenheit war ab 1949 das gespaltene Berlin Symbol für die Ost-West-Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Nur mehr die östlich gelegene Hälfte der Stadt hatte für eine ganze Weile den Hauptstadtstatus inne – und zwar als Zentrum der DDR (Deutsche Demokratische Republik). Die BRD (Bundesrepublik Deutschland) dagegen wählte sich Bonn als Regierungssitz, anstatt das zur „Insel“ gewordene Westberlin. Erst als Deutschland 1989/90 erneut vereint war, wurde Berlin wieder gesamtdeutsche Hauptstadt mit Sitz der Bundesregierung, des Bundespräsidenten, des Bundesrates, des Bundestages und zahlreicher Ministerien und Botschaften.
Wie es den Menschen in Berlin erging und welches Gesicht die Stadt heute zeigt, hing neben der politischen Situation immer auch stark von den wirtschaftlichen Begebenheiten ab. Große Bedeutung kommt dem Tourismus, der Kreativ- und Kulturwirtschaft, aber auch den Branchen von Technik und Technologie, Medizin, Gesundheit und pharmazeutischer Industrie zu. Die Bau- und Immobilienwirtschaft prägen ebenso wie der internationale Handel und messe- und kongresswirtschaftliche Faktoren das Zeitgeschehen. Unternehmensgründung, Nachhaltigkeit und Energiewirtschaft sind aktuelle Themen, in denen die Stadt als Anlaufstelle und Knotenpunkt eine europäische Paraderolle in Sachen Innovation und Erfolg bekleidet.
Kurzum: Berlin hat sich seinen Weltstadt-Rang der Politik, der Medien, Kultur und (mit seinen renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen) auch der Wissenschaften hart erarbeitet und verdient ihn heute mehr denn je. Die Sportereignisse, Kunst- und Musikszene und auch die Museen der Stadt genießen internationales Ansehen – und zunehmend auch die kulinarischen Blüten der Stadt, deren Vorzüge bei jedem Besuch zu neuen Genüssen verführen.
Zu Recht, wie Sie hautnah erleben werden, trägt die pulsierende Metropole den UNESCO-Titel „Stadt des Designs“. Berlins Architektur, seine Festivals und Großevents, das einzigartige Nachtleben und die Diversität seiner Lebensbedingungen sind weltweit berühmt-berüchtigt. Und da die Stadt nie aufhört, sich in rasendem Tempo zu entwickeln, und dank der Kreativität und besonderen Energie der Berliner*innen, unermüdlich neue, hippe, atemberaubende bis kuriose Attraktionen hervorzubringen und Lifestyles zu etablieren, ist doch bei jedem Berlintrip eine Überraschung vorprogrammiert. Machen Sie sich bereit, die Stadt mit all ihren Facetten kennenzulernen, Stück für Stück und immer wieder neu!
Hier erfahren Sie alles, was Sie schon immer wissen wollten – der ideale Begleiter für Ihren Berlinbesuch inklusive der besten Geheimtipps für ein Berlin-Erlebnis jenseits des touristischen Mainstreams. Ein Sammelsurium der spannendsten Hintergrundinformationen und Insider*innen-Empfehlungen sowie ein optimales Orientierungswerkzeug zur Erfüllung Ihrer individuellen Wünsche und Präferenzen beim City-Trip in die Hauptstadt. Unverzichtbar für alle, die schnurstracks die lohnenswertesten Ziele in Berlin ansteuern möchten sowie für all jene, die den unerwarteten Charme und die Muße des Umwegs schätzen und in dieser unbeschreiblichen Stadt wie zufällig immer zur rechten Zeit am richtigen Ort sein werden.
G
anz klar: Berliner Stadtgeschichte ist immer zugleich auch deutsche und internationale Geschichte. Sonst hat kaum eine europäische Hauptstadt ein solches Auf und Ab und historische Umbrüche dieser Größenordnung vorzuweisen und war Zeugin solch gravierender Veränderungen wie Berlin, und das, obwohl sie vergleichsweise jung ist. Schon seit den Anfängen der Stadt, seiner Entstehung im 13. Jahrhundert, hat Berlin gleichermaßen glorreiche Epochen und dunkelste Zeiten gesehen. Besonders im 20. Jahrhundert lagen diese beiden Erfahrungen häufig sehr dicht beieinander.
Als Kaufmannssiedlung an den Ufern des Flusses Spree fand alles seinen Anfang. Auf dem Gebiet des heutigen Berliner Bezirks Mitte wurden zwei Stadtteile erbaut, einer ist unter dem Namen Cölln 1237 erstmals urkundlich genannt. Der andere Teil der Siedlung verlieh der Stadt ihren dauerhafteren Namen: Berlin. Zeugnis legen urkundliche Erwähnungen aus dem Jahr 1244 ab. „Berlin“ stammt nach allem, was heute wissenschaftlich bekannt ist, aus dem Slawischen und kann mit „Sumpfstadt“ treffend übersetzt werden. Strategisch günstig lagen die beiden Siedlungen auf den trockenen Flächen mitten im sie umgebenden Sumpfgebiet. Der Zusammenschluss mit Cölln 1307 ermöglichte den Bürgern Berlins ein besseres Standing angesichts der bedrohlichen Versuche adliger Herrschaftshäuser, die Rechte der Stadt und ihrer Einwohner*innen zu begrenzen. Dieser Ausgangspunkt einer weitgehend selbstbestimmten und erfolgreichen Kommunalpolitik führte im Innern zur Bildung eines städtischen Rätesystems, bestehend aus zwölf Berliner Ratsmännern und sechs Cöllnern. Mit der Errichtung einer gemeinsamen Stadtmauer bildeten die Städte zudem nach außen eine Einheit und demonstrierten Stärke, behielten aber zunächst noch ihre jeweiligen Verwaltungen und Finanzen.
Im umliegenden Brandenburg dominierte etwa zur gleichen Zeit das sächsische Haus in der Linie der Askanier. Mit dem Tod des letzten Thronfolgers der Askanier 1319 jedoch brach ein langwieriger Konflikt um die Herrschaftsnachfolge aus. Die Herrscher*innenhäuser der Luxemburger und der Wittelsbacher verursachten mit ihrem Machtkampf Leid und säten Zwiespalt unter der Bevölkerung der Doppelstadt Cölln-Berlin.
1411 wandte sich die Bürger*innenschaft hilfesuchend an Sigismund, der ein einflussreicher Markgraf war und daraufhin den Adligen Friedrich von Hohenzollern zum Schutzherrn ausrief – die Entscheidung für eine Seite war gefallen. Kurze Zeit später wurde Friedrich von Hohenzollern als Friedrich I. zum Brandenburgischen Kurfürsten gemacht, ein Umstand, der Cölln-Berlin für die nächsten 500 Jahre unter Hohenzollerische Herrschaft geraten ließ und 1432 zur endgültigen Vereinigung der beiden Teile unter Friedrich II. führte. Die (auch durch holländische und italienische Zuwanderer*innen) wachsende Stadt verzeichnete zu diesem Zeitpunkt bereits rund 8.500 Einwohner*innen, die hier in etwa 1.100 Häusern lebten. Seine zunehmende Bedeutung bewegte die Obrigkeit dazu, Berlin zur Hauptstadt Brandenburgs zu ernennen.
Verschiedene Pestepidemien und der Dreißigjährige Krieg, der 1618 ausbrach und bis ins Jahr 1648 andauerte, waren, wie auch in weiten Teilen des restlichen Europas, verheerende Ereignisse für das Leben der Menschen in Berlin. Als der Krieg zu Ende war, war der herrschaftliche Adelshof in die Stadt Königsberg abgewandert und in Berlin waren nur noch um die 6.000 Seelen am Leben.
Langsam erholte sich Berlin und konnte schließlich unter Kurfürst Friedrich Wilhelm, der von 1640 bis 1688 lebte, wieder steigende Zahlen und eine positivere Entwicklung verzeichnen – sowohl in Sachen Bevölkerung (20.000 Menschen), als auch hinsichtlich der Lebensqualität und des Prestiges. Ein neuer Verteidigungs- und Befestigungsring, ein Lustgarten sowie die repräsentative Prachtallee "Unter den Linden" waren entstanden, der Handel florierte.
Der zum preußischen König gekrönte Friedrich I. von Preußen, der in der Herrschaftsfolge nach besagtem Friedrich Wilhelm den Thron besetzte, machte 1701 einen Teil des bis dato mit dem Titel des Herzogtums ausgestatteten Preußens zu seinem Königreich und Berlin zu dessen Haupt- und Residenzstadt. Nun wurde es zunehmend feudal in der Stadt: Barocke Bauten und Schlösser sowie die renommierte Akademie der Künste entstanden unter, die Ästhetik liebenden, Friedrich. Friedrich II. (1740 bis 1786) trieb ebenfalls gezielt die Entwicklung Berlins zu einer Metropole der Künste voran. Den Berlinern selbst ging es wohl recht gut in dieser Phase, sodass die Einwohner*innenzahl bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auf über 150.000 angestiegen war.
1806 besetzte der Kaiser der Franzosen, Napoleon Bonaparte, mit seinen Streitkräften Berlin und schlug den preußischen König, damals war das Friedrich Wilhelm III., in die Flucht. Erst nach zwei Jahren unter französischer Besatzung konnte Friedrich aus Königsberg zurückkehren und seinen angestammten Platz wieder einnehmen – doch nichts schien mehr wie zuvor: Die unaufhaltsam voranschreitende Industrialisierung Preußens und Berlins veränderte das Leben, die Wirtschaft und die Menschen nachhaltig. So konnte die europaweite Rezession im Jahr 1844 über ein Viertel der Bevölkerung in bittere Armut stürzen. Nach drei Jahren rebellierten die Hungernden und ihre Aufstände wurden blutig niedergeschlagen.
1861 übernahm der ehrgeizige Wilhelm I. den preußischen Herrschaftssitz. Sein Kanzler wurde Otto von Bismarck. Mit der Mission, die preußische Vormachtstellung im deutschsprachigen Raum auszubauen und einen einheitlichen deutschen Staat unter preußischer Kontrolle aus dem Flickenteppich auferstehen zu lassen, zog das Zeitalter der Nationalstaatsgründung herauf. Die „Einigungskriege“ führten am 18. Januar 1871 dazu, dass Berlin gesamtdeutsche Hauptstadt und Wilhelm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen wurde. Der industrielle Aufschwung konnte nach den Hunger- und Kriegsjahren wieder angekurbelt werden und ging in der Stadt mit einer enormen Bevölkerungszunahme einher. 1905 lebten zum ersten Mal in der Geschichte mehr als zwei Millionen Berliner*innen hier.
Hungersnot und Unruhen kehrten zurück nach Berlin, als die Folgen des Ersten Weltkriegs die Stadt trafen. 1918 kam es zur endgültigen deutschen Niederlage und zu einer Revolution, was zum Rücktritt des Kaisers (Wilhelm II.) führte. Die erste deutsche Republik wurde von den Berliner Politikern Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht ausgerufen. Städtische Reformen, die umliegende Städte und Kommunen nach Berlin eingemeindete, ließen die Einwohner*innenzahlen nochmals sprunghaft anschwellen und waren zugleich Grund für Arbeitslosigkeit. Trotz instabiler Verhältnisse und rasch voranschreitender Inflation schaffte es Berlin, sich mit ruhmvollen Namen wie Bertolt Brecht und Max Reinhart den Rang des deutschen Zentrums kulturellen Lebens zu sichern.
Der politische und soziale Untergang ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Wirtschaftskrise, Börsencrash und befeuerter Nationalismus hatte den optimalen Nährboden für rechtsextreme Agitation geschaffen. Die nationalsozialistische Partei Adolf Hitlers erstarkte unter dem Zulauf tausender Bürger*innen (auch) Berlins und das für viele Menschen Unvorstellbare wurde möglich gemacht: Hitler konnte sich zum Reichskanzler aufschwingen und Berlin zum Zentrum seines faschistischen Weltherrschaftsprojekts machen. Die Olympischen Spiele 1936 symbolisierten die neue Gangart des politischen Berlins, indem sie zur reinen nationalsozialistischen Propagandaveranstaltung gerannen.
Der 9. November 1938 machte sich die Eskalationsstufe der Gewalt sichtbar und markiert den Beginn des offenen Terrors der politischen Führung gegen einen Großteil der Bevölkerung - jüdisch und/oder migrantisch gebrandmarkte Menschen. Berliner Synagogen, jüdische Geschäfte und Privathäuser wurden in Brand gesetzt, etwa 1.200 jüdische Bürger*innen wurden angegriffen, entführt und festgesetzt. Der Startschuss für die Shoa war gefallen und mit ihm alle Hemmschwellen der menschlichen Moral – die Bühne war bereitet für Vernichtungskriege, Genozide und Verfall in jeder Hinsicht während des Zweiten Weltkriegs, den Deutschland am 1. September 1939 begann. Mangelversorgung, Bombardement, Wehrdienst und/oder Deportationen kosteten das Leben von rund 50.000 Berlinern. 1945 waren 600.000 Wohnungen und Gebäude in der Stadt zerstört und hinterließen den Kriegsüberlebenden ein Trümmerfeld.