Remy - Du allein - Katy Evans - E-Book

Remy - Du allein E-Book

Katy Evans

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Beschreibung

Manchmal versteht der Boxer Remington Tate sich selbst kaum. Er weiß nur eines: Vor seiner Begegnung mit Brooke Dumas hat noch nie eine Frau ihn so tief berührt. Aber ist sie bereit, mit ihm gemeinsam in ihrer turbulenten, leidenschaftlichen Beziehung den nächsten Schritt zu wagen?

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

Gegenwart – Seattle

Vergangenheit – Der Tag, an dem ich sie sah

Vergangenheit – Nach Atlanta

Gegenwart – Seattle

Vergangenheit – Atlanta

Vergangenheit – Sie kämpft

Gegenwart – Seattle

Vergangenheit – Nach Miami

Vergangenheit – Denver

Vergangenheit – Los Angeles

Vergangenheit – Austin

Gegenwart – Seattle

Vergangenheit – New York

Gegenwart – Seattle

Vergangenheit – Phoenix

Gegenwart – Seattle

Vergangenheit – Schlechte Nachrichten

Gegenwart – Seattle

Gegenwart – Seattle

Danksagung

Die Autorin

Die Romane von Katy Evans bei LYX

Impressum

KATY EVANS

Remy

Du allein

Roman

Ins Deutsche übertragen von

Beate Bauer

Zu diesem Buch

Als der Boxer Remington Tate zum ersten Mal die junge Brooke Dumas erblickt, weiß er sofort, dass dieser Moment sein Leben verändern wird. Das einzige Zuhause, das er je gekannt hat, war der Boxring. Dort, wo er sich unerbittlich und ohne Gnade seinen Gegnern stellt, kann er wenigstens für kurze Zeit vergessen, dass in seinem Inneren ein ganz anderer Kampf tobt – ein Kampf, so dunkel und gefährlich, dass er es niemals für möglich gehalten hatte, dass ihn eine Frau, nachdem sie sein wahres Ich gesehen hat, jemals wirklich lieben könnte. Doch Brooke versteht Remy, sowohl das Licht als auch die Dunkelheit in ihm, und sie ist sich mit jeder Faser ihres Seins sicher, dass sie mit ihm und ihrem gemeinsamen Sohn Racer den Rest ihres Lebens verbringen will. Für Remington sind die beiden das Beste, was ihm je passiert ist. Bei ihnen fühlt er sich wie der König der Welt – unbesiegbar und stark. Doch die dunklen Abgründe in ihm existieren weiterhin. Sie brodeln, drängen an die Oberfläche, und Remington weiß, dass er nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Familie nichts anderes als eine tickende Zeitbombe ist, die alles zerstören könnte, wofür er so lang und hart gekämpft hat …

Für meinen Mann.Du kennst die eine Million Gründe dafür.

REMY Playlist

Iris von Goo Goo Dolls

I Love You von Avril Lavigne

Kiss Me von Ed Sheeran

Will You Marry Me von John Berry

Everything von Lifehouse

Gegenwart

SEATTLE

Es wird wohl Hunderte von Tagen in meinem Leben geben, an die ich mich nicht erinnern kann.

Dies aber ist ein Tag, den ich nie vergessen werde.

Heute heirate ich meine Frau. Brooke »Kleiner Flammenwerfer« Dumas.

Ich habe ihr eine kirchliche Hochzeit versprochen. Und die soll sie bekommen.

»Ich schwöre dir, wenn du diese Tür noch finsterer anstarrst, wird sie unter deinem Blick zusammenbrechen!«, ruft mein Assistent Pete vom Sofa aus.

Ich drehe mich zu ihm und Riley um, die mit mir im Wohnzimmer von Brookes altem Appartement in Seattle stehen und mich beobachten. Die beiden Blödmänner scheinen sich königlich über mich zu amüsieren. Idioten. Mir ist schleierhaft, was so amüsant sein soll. Ich drehe mich wieder zur Schlafzimmertür um und gehe weiter auf und ab.

Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum sie so lange braucht. Es ist genau achtundfünfzig Minuten her, seit sie sich in unserem Schlafzimmer eingeschlossen hat, um sich herzurichten, obwohl Brooke – meine verdammte Brooke – normalerweise in fünf Minuten angezogen ist.

»Alter, es ist ihr Hochzeitstag. Die Mädels brauchen Zeit, um sich hübsch zu machen.« Riley wirft die Arme in die Luft, wie um zu sagen: So ist das Leben!

»Was weißt du schon davon«, frotzelt Pete.

»Es ist das Kleid!«, sagt Melanie, Brookes beste Freundin, die gerade aus dem Schlafzimmer geschossen kommt und dabei ein weißes Gebilde hinter sich herzieht, das wie ein Schleier aussieht. »Es hat diese ganzen Knöpfe … Was macht ihr drei hier überhaupt? Remington, ich habe mit Brooke darüber gesprochen. Ihr solltet schon mal vorgehen, wir treffen uns dann am Altar.«

»Das ist albern«, sage ich lachend. Doch als Melanie uns und vor allem mich anstarrt, als wollte sie ein Rudel wilder Hunde in die Flucht schlagen, erwidere ich den bösen Blick und stürme zur Schlafzimmertür.

Ich lege die Finger um den Türknauf und spreche durch die geschlossene Tür. »Brooke?«

»Komm ja nicht rein, Remy!«

»Dann komm zur Tür.«

Als ich ein Rascheln höre, gehe ich näher an die Tür heran, die sich nun einen winzigen Spalt breit geöffnet hat und senke die Stimme, damit die Vollidioten auf der Wohnzimmercouch mich nicht hören können. »Warum zum Teufel kann ich dich nicht sehen, Baby?«

Was soll das, Melanie geht ein und aus, während ich durch eine geschlossene Tür von meiner zukünftigen Ehefrau getrennt bin? Das geht gar nicht. Immerhin bin ich es, für den sie sich aufbrezelt.

»Weil ich will, dass du mich erst siehst, wenn ich zum Altar schreite«, flüstert sie.

Gott, diese Stimme, und so nah. Ich würde am liebsten die Tür einschlagen, sie wie wahnsinnig küssen und dann unter diesem Kleid, das sie anzuziehen versucht, Sachen machen – was Ehemänner eben so mit ihren Frauen machen. »Natürlich werde ich dich sehen, wenn du zum Altar schreitest, Baby, aber ich will dich jetzt schon sehen. Öffne die Tür, und ich mach dir die Knöpfe zu.«

»Du kannst sie später aufmachen und dir dann auch gleich mich vorknöpfen.« Auf den frechen Kommentar folgt ein leises »Gaaah«, als würde sich jemand – jemand sehr Winziges – auf der anderen Seite der Tür königlich amüsieren.

»Entschuldige, Riptide«, sagt Melanie, als sie zurückkommt und mich von der Tür wegscheucht. »Ihr Jungs solltet schon einmal zur Kirche fahren. Wir treffen euch dort in einer halben Stunde.«

Ich schaue ihr mürrisch hinterher, als sie wie ein verdammter Wurm durch einen schmalen Spalt ins Zimmer schlüpft und mir auch den flüchtigsten Blick auf Brooke verwehrt. Auf gleiche Weise kommt die viel größere Josephine heraus, wobei sie sich etwas an die Brust drückt. Mein Sohn schaut mich von ihrem Arm aus an und verstummt; er verzieht die Lippen zu einem Lächeln, und mit seinem Grinsen erinnert er mich irgendwie an Pete und Riley.

Er zieht die Hand aus dem Mund und schlägt sie mir ans Kinn. »Gah!«, sagt er und dreht und streckt sich dann in meine Richtung.

Ich nehme ihn hoch, vergrabe mit einem Brummen mein Gesicht in seinem Bauch, was ihm ein weiteres »Gaaaaahh!« entlockt.

Als ich den Kopf hebe, um ihn anzuschauen, freut er sich. Ich ebenfalls, doch ich brumme noch einmal. »Findest du mich etwa lustig?«

»Gaaah!«

Sein Blick ist schelmisch. Sein Kopf ist kleiner als meine Handfläche, als ich ihn umfasse und in den Flaum puste. Mein vier Monate alter Sohn Racer, den Brooke mir geschenkt hat. Er ist das Beste, was ich in meinem Leben zustande gebracht habe.

Nie hätte ich geglaubt, dass ich jemanden wie ihn haben könnte. Mein ganzes Leben dreht sich mit einem Mal um diesen kleinen Racker mit Grübchen, der Brookes und meine T-Shirts vollspuckt. Was sie betrifft, meine Brooke … wo soll ich nur anfangen?

Pete schlägt mir mit einem lauten »Pong!« auf den Rücken. »Na schön, Alter, du hast sie gehört. Und pass auf – er spuckt dir noch den ganzen Anzug voll!«

Racer umklammert mein Kinn, und als ich seinen Kopf tätschle, grinst er mich an. Er hat nur ein Grübchen, nicht zwei. Brooke sagt, das liege daran, dass er nur zur Hälfte mir gehört. Ich sage, dass er ganz mir gehört, und sie ebenfalls.

Ich erwidere sein Lächeln und gebe ihn Josephine zurück, die mir versichert: »Gehen Sie nur, Mr Tate. Ich mach das schon.«

Sie ist eigentlich Leibwächterin, aber ich weiß nicht, was sie jetzt ist. Sie geht mit Racer nach draußen und spielt auch manchmal den Babysittern. Er steckt ihr die Finger ins Haar und zieht daran, und sie scheint es zu mögen.

Nach einem Blick auf die Küchenuhr richte ich meinen Blick auf sie. »Ich will, dass sie in fünfzehn Minuten dort ist«, sage ich, und sie nickt.

Eine Limousine wartet auf meine Braut, und Riley hat die Schlüssel für Melanies Cabrio, das mit offenem Verdeck draußen steht. Wir springen hinein. Ich lasse mich auf den Beifahrersitz fallen und werfe noch einmal einen Blick hoch zu der Wohnung, die unser vorübergehendes Domizil ist. Ich kann nicht verstehen, was sie für einen Aufstand wegen ein paar Knöpfen an einem Hochzeitskleid machen. Was mich betrifft, sollte ich gemeinsam mit meiner Frau zu der verdammten Kirche fahren. Punkt.

»Rem. Du musst dir ja nun nicht gerade Sorgen machen, dass sie dich am Altar stehenlässt, Mann«, sagt Riley lachend.

»Jaa, ich weiß«, flüstere ich und drehe mich um. Aber manchmal bin ich mir einfach nicht sicher. Manchmal habe ich einen Knoten in der Brust und glaube, dass ich eines Morgens aufwache, und Brooke und mein Sohn sind weg, und für das, was dann mit mir passiert, gibt es keine Worte.

»Achtundzwanzig Minuten, und sie wird in Weiß vor den Altar treten, nur wegen dir«, sagt Pete.

Ich blicke schweigend hinaus.

Brooke ist schon den ganzen Monat aufgeregt und zerbricht sich den Kopf über alles Mögliche, ob eine Torte oder keine Torte. Ich würde zu allem Ja sagen, was immer nötig ist, damit ihre Stimme so erregt klingt und sie mich auf diese besondere Weise küsst. Jetzt scheint sie ganz Herrin der Lage zu sein, macht sich bereit für ihren Tag, und ich fühle mich schrecklich, weil sie partout nicht will, dass wir zusammen zur Kirche fahren. Und dann setzt ihr ihre beste Freundin auch noch Mädchen-Flausen in den Kopf. Ich fahre allein. Zu einer Kirche, in die ich nie gehe. Um meine Frau zu heiraten. Sie ist direkt hinter uns, doch ich fühle mich nicht gut. Ich habe eine Scheißangst, und diese Angst hätte sie mir genommen, wenn sie die Tür geöffnet und mich mit ihren goldenen Augen einfach angeschaut hätte – mein Verstand hätte sich beruhigt, und das Rumoren in meiner Brust wäre verschwunden.

Doch das kann ich mir abschminken.

Jetzt muss ich durch höllische siebenundzwanzig Minuten … und mein Verstand spielt mir Streiche, schwingt wieder einmal wie ein Pendel hin und her, das anscheinend nur sie zur Ruhe bringen kann.

Ich klopfe mit dem Fuß, während ich den Ring an meiner Hand streichle. Dann ziehe ich ihn herunter und betrachte die Inschrift: FÜRMEINENWAHRENMANN, DEINEBROOKEDUMAS.

Vergangenheit

DER TAG, AN DEM ICH SIE SAH

Die Menge in Seattle brüllt, als ich in den Gang des Underground trete.

Am anderen Ende wartet der Ring auf mich. Dreiundzwanzig mal dreiundzwanzig Fuß, vier parallele Seile auf jeder Seite, vier Pfosten, und das war’s.

Der Ring ist so etwas wie ein Zuhause. Wenn ich nicht dort bin, vermisse ich ihn. An diesen Ort denke ich, wenn ich trainiere.

Jeder Schritt, der mich dem Ring näher bringt, putscht mich auf, bringt mich in Fahrt. Meine Venen weiten sich, mein Herz pumpt Blut in meine Muskeln. Mein Verstand wird messerscharf. Jeder Zentimeter von mir macht sich zum Angriff, zur Verteidigung und zum Überleben bereit – und gibt den Leuten den Nervenkitzel, nach dem sie alle rufen.

»Remy! Ich liebe dich, Remy!«

»Ich mach’s dir mit dem Mund, Remy!«

»REMY, BESORG’S MIR, REMY!«

»Remington, mach mich nass!«

Ich strecke die Finger aus, packe das oberste Seil, springe in den Ring und blicke in die Menge, in das Licht der grellen Scheinwerfer. Alle rufen sie meinen Namen. Die Aufregung und Erwartung hier im Saal sind wie ein kleiner lustiger Wirbelsturm. Sie kreischen und winken mir zu. Sie wollen mich hier oben. Genau hier. Nur mich, irgendeinen fiesen Gegner und unsere Fäuste.

Ich streife meinen Umhang ab und reiche ihn Riley, meinem Freund und Assistenten des Coachs, und als ich meine Drehung mache, springen die Leute auf und brüllen noch lauter. Alle sind aufgestanden. Alle blicken mich an, als wäre ich ihr Kriegsgott und heute der Abend, an dem sie ihre Rache bekommen.

Ich liebe es, verdammt noch mal.

Ich liebe das verdammte Gekreische, wie sie mir zurufen, was ich mit ihnen machen soll.

»Remy! Remy!«, ruft eine etwas durchgeknallt klingende Frau aus vollem Hals. »Du bist so verdammt heiß, Remy!«

Amüsiert drehe ich mich um, blicke den Gang entlang, der die Menge teilt, und bleibe bei ihr hängen. Bei der mit den langen mahagonibraunen Haaren und den Bernsteinaugen und vollen rosa Lippen, die sich sofort erschrocken öffnen. Ich bin wie betäubt.

Meine Instinkte setzen wieder ein, und ich nehme die Fremde mit einem schnellen Blick in Augenschein. Sie ist jung, athletisch und dezent gekleidet, doch es ist nichts Dezentes daran, wie sie ihre großen, ungläubigen Augen über mich gleiten lässt.

Heiliger Himmel, es fühlt sich an, als wäre sie gerade mit der Zunge über meinen Schwanz geglitten.

Als sich unsere Blicke begegnen, ziehe ich fragend eine Braue hoch: Warst du das, die das gerade gerufen hat?

Ihre Wangen nehmen eine hübsche Rötung an, und mir wird klar, dass die Ruferin ihre Freundin ist, die im Vergleich zu ihr verblasst. Die da kommt mir nicht so vor, als würde sie jemanden wie mich auf sich aufmerksam machen wollen. Doch sie hat meinen Jagdinstinkt geweckt, und jetzt will ich sie, und ich werde sie bekommen.

Ich blinzle ihr zu, aber im gleichen Augenblick wird mir klar, dass sie nicht darauf eingehen wird. Sie sieht erschrocken aus.

»Kirk Dirkwood, der ›Hammer‹, hier für euch heute Abend!«, ruft der Kerl mit dem Mikrofon.

Ich kräusle die Lippen, als ich mich umdrehe und Dirkwood entgegenblicke, der gerade in den Ring hüpft und seinen Umhang ablegt, und ich beuge die Arme und balle die Fäuste, bis die Fingerknöchel hervortreten. Mein Körper fühlt sich gut an – jeder Muskel aufgewärmt und bereit, in Aktion zu treten. Ich weiß, dass ich verdammt gut bin, aber ich will, dass dieses Mädchen es erfährt. Sie soll mir gehören, unbedingt, und keinen anschauen außer mir. Sie soll sehen, dass ich der Stärkste und Schnellste bin. Teufel, am besten soll sie denken, ich wäre der einzige Mann auf der ganzen verdammten Welt.

Kirk ist groß und langsam wie eine Schnecke. Er macht den ersten Schlag, doch ich sehe ihn schon in dem Moment kommen, als er noch darüber nachdenkt, sich zu bewegen. Ich ducke mich und kontere mit einem Schlag, der ihn zur Seite schleudert und aus dem Gleichgewicht bringt. Sie beobachtet mich, ich weiß es. Die Erregung in ihrem Blick lässt mich härter und schneller kämpfen. Teufel, dieser Ring gehört mir. Ich liebe ihn. Ich kenne seine Maße, das Gefühl von Segeltuch unter meinen Füßen, die Hitze der Scheinwerfer auf meiner Haut. Ich habe noch keinen Underground-Kampf verloren. Die Leute wissen, dass ich, egal wie übel ich zugerichtet werde, jedes Mal wieder aufstehe und den Kampf zu meinen Gunsten beende.

Und heute Abend? Ich fühle mich unsterblich.

Die Menge beginnt meinen Namen zu skandieren.

»REMY! REMY! REMY! REMY!«

Das ist mein Ring. Meine Menge. Mein Kampf. Mein verdammter Abend.

Dann höre ich diese Stimme wieder. Nicht ihre, sondern die von der Frau, mit der sie gekommen ist. »Oh mein Gott, Remy! Mach ihn fertig, du sexy Kerl!«

Ich gehorche, und Kirk landet mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. Schreie ertönen auf allen Seiten.

Der Ringrichter packt meinen Arm und reißt ihn hoch, und ich werfe den Kopf herum, um sie anzuschauen, möchte den Blick auf ihrem Gesicht sehen. Mein Atem geht schwer, und wahrscheinlich blute ich auch, doch das ist ganz egal. Ich habe keinen anderen Gedanken, als sie auszuchecken. Hat sie gesehen, wie ich ihn k.o. geschlagen habe? Ist sie überhaupt davon beeindruckt?

Sie erwidert meinen Blick, und mir krampft sich der Magen zusammen. Gott, ich bekomme einen Steifen. Sie hat diese hübschen Sachen an, und ich schwöre, sie ist das Eleganteste, was ich je an einem solchen Ort gesehen habe. Doch was sie anhat, ist noch immer zu viel und muss weg.

»REMY! REMY! REMY! REMY!«, brüllen die Leute.

Das Geschrei wird immer lauter, während ihre erschrockenen goldenen Augen mich aufsaugen, so wie auch ich sie mit den Augen verschlinge.

»Ihr wollt mehr Remy?«, fragt der Ansager die Menge vergnügt. »In Ordnung, Leute! Dann wollen wir Remington Riptide Tate mal einen richtigen Gegner bieten!«

Verflucht, sollen sie doch anschleppen, was sie wollen, egal ob Mann oder Monster.

Ich bin so heiß, ich könnte es mit zweien gleichzeitig aufnehmen.

Ich behalte sie aus dem Augenwinkel im Blick, wie sie da sitzt, in ihrer Bluse mit den Rüschen und den hautengen Hosen. Sie wiegt sechzig Kilo und ist einsvierundsiebzig groß, also mindestens einen Kopf kleiner als ich, so weit habe ich sie bereits abgeschätzt. Im Kopf schließe ich bereits meine Hände um ihre Brüste, nehme weiter Maß und koste ihre Haut mit der Zunge. Auf einmal sehe ich, wie sie ihrer Freundin etwas zuflüstert, aufsteht und den Gang entlanggeht, weg vom Ring.

»Und jetzt, meine Damen und Herren, wird Parker, der ›Schreckensdrache‹, unseren Champion herausfordern!«

Ungläubig starre ich ihr hinterher, als sie hinausgeht, bekomme einen Knoten im Magen, während sich mein restlicher Körper anspannt, bereit macht für die Jagd.

Die Menge wird wieder lebhafter, als Parker den Ring betritt, und ich kann nur dabei zusehen, wie sie die Arena verlässt, während jedes Molekül in meinem Körper danach schreit, sie mir zu schnappen.

Die Glocke erklingt, und diesmal spiele ich nicht das Spielchen mit Antäuschen und Abwarten, das ich und meine Gegner immer spielen. Ich schaue Parker nur kurz an. Sorry, Alter. Dann hole ich zu einem Schlag aus, der ihn umknockt.

Er fällt platschend zu Boden und bewegt sich nicht mehr.

Die Menge verstummt überwältigt. Der Ansager braucht einen Moment, bis er etwas sagt, während ich völlig frustriert und mit pochendem Herzen darauf warte, dass Parker am Boden bleibt und der Ringrichter zu zählen beginnt.

Es fängt an.

Komm schon, Arschloch …

Zum Henker, dieses Jahr werde ich nicht disqualifiziert, dieses Jahr hole ich den Titel.

Nenn es einfach einen K.o., sie soll es noch mitkriegen.

»Heiliger Bimbam, das ging schnell! Wir haben einen K.o.! Ja, meine Damen und Herren! Einen K.o.! Und das in Rekordzeit, unser Sieger ist erneut Riptide! Riptide, der jetzt aus dem Ring springt und – wo zum Teufel willst du hin?«

Die Menge tobt, als ich auf dem Gang auf den Füßen lande, und ihr Geschrei folgt mir den gesamten Weg bis zum Foyer. Sie schreien nach mir, während mein Körper danach schreit, sie einzuholen. »Riptide! Riptide!«.

Mein Herz pocht wie verrückt. Sie geht schnell, aber ich renne. Alle meine Sinne fordern das Eine – das Mädchen zu jagen, zu fangen und es mir zu nehmen. Ich packe sie am Handgelenk und wirble sie herum.

»Was zum …?«, keucht sie mit schreckgeweiteten Augen.

Sie ist so schön, dass meine Lungen erstarren. Glatte Stirn, lange Wimpern mit spitzen Enden – diese goldenen Augen, diese niedliche Nase und diese Marshmallow-Lippen. Ich muss sie dringend schmecken. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, ein wilder, primitiver Hunger hat mich erfasst.

»Dein Name«, knurre ich. Ihr Handgelenk in meiner Hand ist schmal und zerbrechlich, aber ich habe nicht vor, es loszulassen. Oh nein.

»Äh, Brooke.«

»Brooke was?«, belle ich und verstärke meinen Griff.

Ihr Geruch erregt mich. Ich muss die Quelle für diesen Geruch finden. Hinter ihren Ohren? Ihr Haar? Ihr Hals?

Sie versucht, sich loszureißen, doch ich verstärke meinen Griff. Sie soll nirgendwo anders hingehen als in mein Schlafzimmer.

»Brooke Dumas«, sagt eine Stimme hinter mir, und dann spult die verrückte Freundin von ihr eine Telefonnummer herunter, die mein beschränktes Hirn sich nicht merken kann, weil ich noch immer mit ihrem Namen beschäftigt bin.

Brooke Dumas.

Ich lächle unwillkürlich, als ich dem hübschen goldenen Blick begegne. »Brooke Dumas«, wiederhole ich laut und langsam, schmecke diesem Namen nach, so stark, so elegant.

Ihre Augen sind noch immer vor Schreck geweitet – doch zugleich sind in diesen Rehaugen auch Hunger und Erregung zu erahnen.

Das macht mich verrückt. Ich muss sie berühren, riechen, schmecken, besitzen. Ich brenne vor Verlangen, will ihr sagen, dass sie tatsächlich Angst vor mir haben sollte, während ich ihr gleichzeitig mit der Hand übers Haar streichen und ihr versprechen möchte, dass ich ihr Beschützer bin.

Ich gebe dem Impuls nach, indem ich meine Finger um ihren Nacken gleiten lasse und versuche, sanft zu sein, damit sie nicht davonläuft, während ich nur noch einen Gedanken im Kopf habe: Nimm. Sie.

Ich wende den Blick nicht von ihr ab, als ich ihr einen spröden Kuss auf die Lippen gebe, langsam, um ihr keine Angst zu machen, doch auch so, dass sie weiß, wer ich bin und wer ich für sie sein werde.

»Brooke«, sage ich an ihren weichen Lippen und löse mich dann mit einem Lächeln von ihr. »Ich bin Remington.«

Ihre Augen sind metallisch golden und erfüllt von etwas, das ich als Verlangen erkenne. Mein Lächeln gefriert, als ich erneut auf ihren Mund hinunterblicke. Er ist so rosa und zart, dass ich den Kopf senke, um ihn noch tiefer zu küssen. Das Blut rauscht mir in den Adern, als ihr Geruch mich überströmt. Ich will diese Frau. Ich kann keine Sekunde länger warten, muss sie schmecken, sie nehmen.

Einen Moment lang liegt sie warm und zitternd in meinen Armen und legt den Kopf erwartungsvoll zurück, und schon im nächsten umgibt uns die Menge, und irgendeine Verrückte schreit in mein Ohr.

»Remy! ICH LIEBE DICH SO WAHNSINNIG! Remy!«

Brooke Dumas scheint in Bewegung zu kommen und reißt sich rasch los.

»Nein.« Ich greife nach einem Zipfel ihrer weißen Bluse. Doch sie und ihre Freundin schlängeln sich wie kleine Karnickel durch das Gewühl, und ich stecke mit zwei Fans in der Menge fest …

»Riptide, mein Gott, lass mich deinen Schwanz anfassen.«

»Riptide, du kannst uns beide zusammen haben!«

Während sie mit den Händen über meine Bauchmuskeln streichen, denke ich FUCK!, drücke die Hände weg und stürze hinter ihr her. Als ich den Aufzug erreiche, ist die Tür geschlossen, und ich höre, wie er zum Erdgeschoss hinauffährt.

»Remy!«

»Remington!«

Ich knurre vor Wut und schlage mit der Hand gegen die verschlossene Tür, weiche einer heranrückenden Fangruppe aus und bahne mir meinen Weg zurück zur Umkleide.

Ich weiß nicht, ob ich wütend, frustriert oder … ich weiß es nicht.

Wo zum Henker geht sie hin? Sie hat mich die ganze Zeit angeschaut, als wollte sie, dass ich sie verschlinge; ich verstehe Frauen einfach nicht und werde es nie tun. Missmutig schlage ich mit der Faust gegen den Spind.

»Pass auf deine Knöchel auf, Tate!«, blafft der Coach, während er meine Sachen in einen roten Matchbeutel packt.

Ich hasse es, mir sagen zu lassen, was ich tun soll. Also schlage ich mit der anderen Faust gegen einen anderen Spind und beule ihn wie den ersten ein, werfe dem alten Mann einen bösen Blick zu und schnappe meinen Kopfhörer, meinen iPod und ein Sportgetränk. Als ich meiner Crew zu unserem Escalade folge, verfluche ich mich selbst, dass ich sie habe gehen lassen. Ich versuche, ihre Nummer in mein Telefon einzuspeichern, wenigstens die paar Ziffern, an die ich mich noch erinnere.

»Der K.o. war unglaublich, Alter, du hast ihn in drei Sekunden ausgeschaltet!«, sagt Riley lachend.

Ich starre durch die Scheibe auf die Lichter von Seattle und trommle mit den Fingern auf mein Knie.

»Was war denn das für eine Aktion? Können wir im Auto mal darüber reden?«, fragt Pete von vorn. »Die mit den langen Haaren? Du schienst ja ganz versessen auf sie zu sein, Rem.«

»Ich will, dass sie meinen nächsten Kampf sieht.« Schweigen breitet sich im Wagen aus, als ihnen klar wird, dass ich tatsächlich völlig von ihr besessen bin.

Pete seufzt. »In Ordnung, ich werde sehen, was ich tun kann. Wir haben dir auch ein paar Mädchen besorgt.«

»Eine gute Auswahl«, fügt Riley hinzu. »Eine Blonde, eine Brünette und einen Rotschopf.«

Als wir in die Suite kommen, sind sie schon da. Sie warten auf mich. Drei Mädchen mit unterschiedlicher Haarfarbe, die so gut wie nichts anhaben und bereit sind, Riptide zu ficken.

Ihre Augen leuchten, als sie mich sehen.

»Schickt sie weg«, sage ich kurz und schließe mich dann im Hauptschlafzimmer ein.

Ich dusche in Rekordzeit und nehme mir dann meinen Laptop und schaue unter Seattle, Brooke Dumas, suche nach der vollständigen Nummer.

Dann schnappe ich mir meine Dr.-Dre-Kopfhörer, setze sie auf und stelle die Musik laut, während ich suche und suche und dann –

Bingo.

Beim Scrollen überfliege ich mehrere Artikel über Brooke Dumas. In einem steht, dass sie Sporttherapeutin ist, die an der Akademie von Seattle ihre Assistenz gemacht hat. Ein paar davor erwähnen, dass sie Leichtathletin war. Eine Sprinterin. Seltsame Dinge passieren in meiner Brust. Ich lese diesen Teil noch einmal. Oh ja, eine Sprinterin.

Jetzt verstehe ich, warum sie so schlank, athletisch und schnell ist. Doch sie hat auch ein paar Kurven, die Art von Kurven, die ich an einer Sprinterin noch nie gesehen habe. Ich krümme die Finger, sehe im Geiste noch einmal ihre kleinen, kecken Brüste, wie sie sich hoben und senkten, als sie zu mir aufblickte. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, als ich mich an ihren Geruch erinnere. Verdammt. Auf YouTube finde ich ein Video von ihr, das bei einer Art Qualifikation aufgenommen worden ist. Mein Herz beginnt heftig zu schlagen, als ich den Kopfhörer abnehme und auf Play drücke. Sie trägt kleine Shorts und einen Pferdeschwanz. Und ich sehe ihre langen, schlanken, muskulösen Beine. Mein Schwanz schwillt an, und ich rutsche auf dem Stuhl hin und her, während ich mich nach vorn beuge, um sie näher in Augenschein zu nehmen, als sie in Position geht. Die Gruppe rennt los. Sie beginnt schnell …

Dann knickt eins ihrer Beine um. Und sie stürzt. Sie liegt da, auf dem Boden, und beginnt zu schluchzen, als sie aufzustehen versucht.

In meiner Brust passieren komische Sachen.

Scheiße, sie weint so heftig, dass ihr ganzer Körper davon erschüttert wird.

Mit geballten Fäusten sehe ich mit an, wie sie hilflos von der Bahn zu hüpfen versucht, höre das Arschloch von Zuschauer, der das aufgezeichnet hat und dabei immer wieder sagt: »Mann, die kann einpacken, der ihr Leben ist vorbei«, wieder und wieder.

Die Kamera zoomt ihr tränenüberströmtes Gesicht heran, und ich klicke rasch auf Stopp und starre sie an. Brooke Dumas. Sie sieht genauso aus wie jetzt, nur ein bisschen jünger und viel verwundbarer. An ihrem Kinn ist ein kleines Grübchen, und diese goldenen Augen sind so voller Tränen, dass ich kaum ihre hübsche Whiskeyfarbe erkennen kann. Ich beginne die Kommentare unter dem Clip zu lesen, es sind eine ganze Menge.

Iwlormw:Es heißt, sie hat entgegen dem Rat ihres Coachs CrossFit gemacht und das Knie zuvor schon einmal verletzt!

Trrwoods:Das passiert, wenn man sich nicht richtig vorbereitet!

Runningexpert:Sie war gut, aber eben nicht überragend. Lamaske hätte sie bei der Olympiade auf jeden Fall alt aussehen lassen.

In meinem Magen brodelt es.

Ich schaue mir das Video noch einmal an, und in meinem Magen brodelt es noch mehr.

Mit einem wütenden Knurren schleudere ich die Flasche in meiner Hand quer durchs Zimmer gegen die Wand. Am liebsten würde ich jeden zu Brei schlagen, der sich über sie lustig macht.

Heute Abend stand sie in meiner Arena, wollte mich mit ihren meterhohen Mauern fernhalten, stolz wie eine Kriegerin, die es nicht verwinden kann, dass die Welt sie hat stürzen sehen. Mit einem Knurren schlage ich den Laptop zu.

Pete klopft an meine Tür und öffnet sie einen Spalt breit. »Bist du sicher, Rem, dass du nicht mitmachen willst?«

Er macht sie weiter auf und zeigt auf das Frauentrio hinter ihm; erwartungsvolle Augenpaare spähen in mein Schlafzimmer. Sie seufzen im Chor, und eine murmelt: »Bitte, Riptide …«

»Nur ein Mal?«, sagt die andere.

»Ich habe gesagt, schickt sie weg, Pete.« Ich lasse meine Knöchel und dann meinen Hals knacken. Die Tür schließt sich, und in meiner Suite herrscht Stille, bis Pete zurückkommt und die Tür erneut einen Spalt öffnet.

»Okay, Alter. Aber ich finde, die hättest du dir echt gönnen können … Egal, Diane will wissen, ob du hier zu Abend essen willst.«

Ich schüttle den Kopf, nehme den iPod in das Esszimmer mit und setze mich. Geistesabwesend schaufle ich in mich hinein, was auf meinem Teller liegt, während Pete ein paar Anrufe macht, um unsere Hotelreservierungen in Atlanta nächste Woche zu bestätigen.

Beim Essen sehe ich nur ihre goldenen Augen und geöffneten Lippen und die Art, wie mich Brooke Dumas anschaut, wie ein Reh, das gerade gemerkt hat, dass ein Jäger hinter ihm her ist und nicht aufgeben wird, bis er es geschnappt hat.

Ich will, dass sie mir gehört.

Meins wird.

Ich will ohne Ende ihren Geruch in mich einsaugen, diesen Duft, der mich derart aufputscht. Nichts hat mich je so aufgeputscht wie ihr Geruch. Ich will sie anschauen und berühren dürfen. Ich will, dass sie mir gehört.

Ich schnappe mir das iPad und suche sie nochmal im Internet, während ich futtere, und bleibe bei einem Bild von ihr aus ihrer Sprinterzeit hängen. Sie ist wie eine Gazelle, und ich bin der Löwe, der sie fangen wird.

»Pete, glaubst du, ich brauche eine Sporttherapeutin?«, frage ich.

»Nein, Rem.«

»Warum nicht?«

»Du bist ein Blödmann, Alter. Du lässt ja kaum die Masseure länger als zwanzig Minuten ran.«

»Aber jetzt brauch ich eine.« Ich schiebe ihm mein iPad hin, tippe auf den Screen und zeige auf den Namen unter dem Bild. »Ich brauche die da.«

Pete zieht neugierig eine Braue hoch. »Okay. Wirklich?«

»Ich brauche eine Sporttherapeutin unter meinen Leuten. Ich will, dass sie sich täglich um mich kümmert. Wie auch immer sie das macht.«

Er grinst. »Blowjobs gehören jedenfalls nicht dazu, das sage ich dir.«

»Wenn ich einen Blowjob wollte, hätte ich gerade drei haben können. Was ich will …«, wieder tippe ich mit dem Finger auf ihren Namen, »… ist diese Sporttherapeutin.«

Pete zieht die Augenbrauen bis zum Haaransatz hoch, lehnt sich zurück und verschränkt die Arme. »Wofür genau willst du sie?«

Ich verputze den Rest meines Essens und nehme dann einen großen Schluck Wasser, damit ich sprechen kann. »Ich will sie für mich.«

»Rem …«, sagt er warnend.

»Biete ihr ein Gehalt an, das sie nicht ablehnen kann.«

Pete antwortet nicht, das Erstaunen ist ihm ins Gesicht geschrieben. Er versucht, aus meinem Wunsch schlau zu werden. Er blickt mir in die Augen, und ich weiß, dass er prüft, ob sie dunkel oder blau sind.

Ich habe keine dunkle Phase. Also warte ich schweigend. Er seufzt, notiert kurz ihren Namen und sagt dann vorsichtig: »In Ordnung, Remington, aber lass mich dir sagen, dass über der ganzen Sache in großen Buchstaben Keine gute Idee steht.«

Ich schiebe den Teller beiseite, lehne mich zurück und verschränke die Arme.

Die Hälfte der Zeit lässt mich mein Verstand im Stich. Den einen Tag erzählt er mir, ich sei Gott. Den anderen macht er mir klar, dass ich die Hölle nicht nur regiere, sondern sie auch erfunden habe. Glaubt Pete etwa, dass es mich einen Dreck kümmert, was sein Verstand von meiner Idee hält? Ich höre nicht mehr auf meinen Verstand. Ich höre nur noch auf meinen Bauch.

»Ich will, dass sie mich am Samstag kämpfen sieht«, sage ich ihm zur Erinnerung, als ich aufstehe und meinen Stuhl unter den Tisch schiebe. »Besorg ihr die besten Plätze.«

»Remington …«

»Tu es einfach, Pete«, sage ich, während ich ins Schlafzimmer der Suite zurückkehre.

»Die Tickets liegen schon bereit, Alter, aber es ist schon schwer genug, vor Diane deine … äh … Probleme geheim zu halten. Bei dieser Sporttherapeutin wird es noch schwerer sein.«

Ich lehne mich in den Türrahmen meines Schlafzimmers und denke darüber nach. Ich senke die Stimme. »Sorg dafür, dass sie einen Vertrag unterschreibt, damit ich ein wenig Zeit mit ihr habe. Und bring mich auf Spur, sobald ich von der Rolle bin.«

»Remington, lass mich einfach ein paar andere Mädchen holen …«

»Nein, Pete. Keine Mädchen mehr.«

Ich schließe mich in meinem Zimmer ein, schnappe meine Kopfhörer und liege einfach mit meinem iPod in der Hand da und starre ihn an.

Wie wird es sein, wenn ich sie erobere?

Ich bilde mir nicht ein, dass sie mich haben will … aber falls doch? Was, wenn sie mich verstehen kann? So wie ich bin? Die beiden Teile von mir? Nein. Nicht zwei Teile. Jeden. Einzelnen. Verdammten Teil. Von mir.

Mein Magen krampft sich zusammen, als ich mich daran erinnere, wie ihre Augen geleuchtet haben, als sie mich angeschaut hat. Wie sanft sie waren, nachdem ich sie geküsst habe. Sie hat mich angesehen und wollte mehr. Nie zuvor habe ich einen solchen Blick gesehen. Tausende von Frauen haben mich gewollt. Keine hat mich je mit einem so offenen und ängstlichen Verlangen angeschaut wie sie.

Sie war nicht ängstlich wegen mir. Sie war ängstlich wegen »der Sache«. Derselben Sache, wegen der sich jetzt mein Magen zusammenkrampft. In meinem ganzen Körper summt es erwartungsvoll. Jeder Zentimeter meiner Haut ist hellwach. Meine Muskeln sind wie vor einem Kampf bereit. Nur dass ich jetzt nicht kämpfen will. Ich will mir meine Frau holen.

Gott möge ihr beistehen.

Die Menge in Seattle ist außer Rand und Band heute Abend. Backstage vibriert der Lärm zwischen den Wänden, hallt von den Metallspinden in dem Raum wieder, wo ich mich mit ein paar anderen Kämpfern bereitmache. Der Coach bandagiert mir die Finger einer Hand, ich sehe ihm dabei zu und kann nur daran denken, dass Brooke Dumas da draußen unter den Zuschauern ist und auf einem der Plätze sitzt, die ich für sie besorgt habe.

Ich bin so aufgeputscht, als wäre ich an eine Steckdose angeschlossen. Ich spüre das Blut in meinen Adern. Meine Muskeln sind locker und warm und bereit, auf alles, was mir in die Quere kommt, einzuschlagen. Ich bin bereit, eine verdammte Show abzuziehen, und da gibt es ein Mädchen, ein wundervolles Mädchen, das mich völlig aus der Fassung bringt, das meinen Kampf sehen soll.

Ich strecke dem Coach die andere Hand hin und starre auf meine bloßen Fingerknöchel, während er die gleichen Anweisungen wie immer von sich gibt.

Meine Deckung … Geduld … Balance …

Ich schalte ab und lasse die Worte in mein Unterbewusstsein einsickern, wo sie hingehören. Direkt vor einem Kampf werde ich immer ganz ruhig. Ich höre die Geräusche um mich, beachte sie aber nicht. Das Kämpfen sorgt für Klarheit. Der Verstand ist geschärft.

Diese Schärfe und Wachsamkeit lässt mich den Kopf heben und zur Tür blicken. Da steht sie wie aus irgendeinem Kindertraum und blickt nur mich an.

Sie trägt ein Paar weiße Jeans und ein pinkfarbenes Top, das ihre Haut noch gebräunter wirken lässt, als sie sowieso schon ist, und das beinahe schmerzhafte Bedürfnis in mir weckt, sie abzulecken. Keiner von uns blinzelt auch nur, während wir uns anblicken.

Hammer tritt in mein Sichtfeld, und als er direkt auf sie zugeht, überkommt mich helle Wut.

Mit gefährlicher Ruhe nehme ich dem Coach das Tape aus der Hand, werfe es beiseite und gehe zu ihr hinüber. Ich stelle mich schräg hinter sie, versuche, dem Idioten Hammer klarzumachen, dass ich dafür bestimmt bin, hier zu sein. Neben, hinter und bei ihr.

»Verschwinde«, warne ich ihn mit leiser, aber drohender Stimme.

Er scheint nicht auf mich hören zu wollen und verengt stattdessen streitlustig die Augen. »Deine?«, fragt er mich.

Nickend verenge ich ebenfalls die Augen und schaue ihn durchdringend an. »Deine ist sie jedenfalls nicht.«

Das Arschloch verschwindet, und ich bemerke, dass sich Brooke eine ganze Weile nicht vom Fleck rührt, so als wollte sie genauso wenig gehen wie ich. Heiliger Himmel, sie riecht so gut.

Wie ein Junkie sauge ich ihren Geruch ein, und plötzlich will jeder Zentimeter meines Körpers sie an den Hüften packen und an mich ziehen, damit ich sie noch besser riechen kann. Sie dreht ihren Kopf in meine Richtung, murmelt »Danke« und geht rasch davon. Ich senke den Kopf und sauge noch einmal so viel wie möglich von ihrem Duft ein, bevor sie verschwunden ist.

Ich stehe da, fühle mich schwindlig, und meine Shorts sind lächerlich ausgebeult.

»Riptide! Hammer! Ihr seid als Nächste dran!«

Ich atme aus, als ich meinen Namen höre, und blicke Hammer grimmig an, der sich königlich darüber zu amüsieren scheint, wie sehr mir das Mädchen offensichtlich an die Nieren geht.

Aber noch viel mehr werde ich ihm gleich an die Nieren gehen.

»Remington … hörst du mir zu?«

Ich drehe mich zum Coach um, der die letzte Bandage befestigt. Ich starre Hammer noch immer an, als er mir meinen Satinumhang reicht, und als ich meine Arme in die Ärmel stoße, beschließe ich, dass Hammer ein paar Wochen Urlaub im Koma guttun werden.

»Ich habe gesagt, du sollst den Mistkerl nicht so wichtig nehmen. Und das Mädchen auch nicht.«

»Er kriegt sie seit dem ersten Kampf hier nicht mehr aus dem Kopf«, teilt Riley ihm mit einem Grinsen mit. »Verdammt, er will dieses Mädchen wie ein Accessoire auf der gesamten Tour mit sich herumschleppen. Pete setzt gerade den Vertrag auf.«

Der Coach bohrt mir einen Finger in die Brust. »Es ist mir scheißegal, was du heute Abend mit diesem Mädchen vorhast. Du konzentrierst dich augenblicklich auf den bevorstehenden Kampf. Kapiert?«

Ich antworte nicht, aber ich weiß Bescheid. Man braucht mir solche Dinge nicht zu sagen. Der halbe Kampf findet im Kopf statt. Doch der Coach möchte helfen, also nehme ich es einfach hin und marschiere hinaus. Ich habe mein ganzes Leben darum gekämpft, gesund zu bleiben. Konzentriert, motiviert und ausgeglichen zu sein. Aber heute Abend kämpfe ich, um einer Frau zu zeigen, was ich wert bin.

Ich klettere in den Ring und gehe in meine Ecke, und ich kann hören, wie die Menge tobt. Was mich zum Lächeln bringt.

In meiner Ecke reiße ich den Umhang herunter und gebe ihn Riley, und das Publikum tobt noch mehr, als meine Muskeln zum Vorschein kommen.

Sie rufen meinen Namen, und ich danke es ihnen mit einem Lächeln, während ich die Arme in die Luft strecke und in dem Jubel bade. In jeder Sekunde, die meine Drehung dauert, pumpt mein Herz, pumpt und pumpt in wildem Triumph, weil ich goldene Augen auf meinem Rücken spüre, die sich in mich hineinbrennen und von denen ich mehr will. Mehr als das, was ich von der wild gewordenen Menge bekommen kann. Mehr als das, was man mir im Leben je gegeben hat.

Ich atme einmal tief ein, drehe mich noch immer in ihre Richtung, und mein Magen krampft sich zusammen, allein in der Erwartung, ihr in die Augen zu schauen. Ich will, dass sie mich anschaut, wenn ich mich zu ihr umdrehe. Ich weiß, dass es mich auf Touren bringen wird. Allein von ihr beachtet zu werden, gibt mir schon einen Kick. Die Art, wie sie in der Umkleide gerochen hat – so frisch und sauber –, bringt noch immer mein Blut in Wallung. Ich weiß nicht, was diese Frau an sich hat, doch seit ich sie das erste Mal gesehen habe, habe ich nur eins im Kopf – Eroberung.

Jagen und in Besitz nehmen.

»Und hier kommt für Sie, der Hammer!«

Ich quittiere die Ankündigung mit einem Lächeln und lasse endlich meinen Blick dorthin wandern, wo er hinwill, und da ist sie. Herrgott. Da ist sie. Und sie tut genau das, was ich mir gewünscht habe, sie schaut mich an.

Da sitzt sie, angespannt und hübsch, die Haare über den Schultern, die Augen groß und erwartungsvoll. Natürlich hat sie darauf gewartet, dass ich mich umdrehe. Ich kann beinahe sehen, wie sich ihr Puls beschleunigt – meiner tut es jedenfalls. Ich weiß nicht, was das ist. Ob es eingebildet ist. Ob es real ist. Doch ich weiß, dass ich diese Stadt bald verlassen werde, und ich werde es nicht ohne sie tun.

Hammer kommt in den Ring – meinen Ring, in dem ich noch nie zugelassen habe, dass einer von ihnen den Kampf stehend beendet hat –, und ich zeige mit dem Finger auf ihn … und dann zeige ich auf sie.

Der hier ist für dich, Brooke Dumas.

Ihre Augen blitzen ungläubig auf, und ich hätte am liebsten gelacht, als ihre blonde Freundin neben ihr zu kreischen beginnt. Die Glocke erklingt, und mein Muskelgedächtnis übernimmt, als ich meine Deckung hochnehme, auf Zehenspitzen hüpfe und mein Ding mache.

Wir gehen direkt in Konfrontation. Ich täusche an, und Hammer holt aus, wobei er seine Flanke öffnet. Ich schlage ihm in die Rippen, spüre, wie mir der Schlag durch den Arm fährt, und wir prallen voneinander ab. Hammer ist dumm. Er fällt auf alle meine Täuschungsmanöver herein und hat keine richtige Deckung. Ich treffe ihn hart genug, dass er in die Seile sinkt und auf die Knie fällt. Ich liebe das. Mein Herz pumpt langsam. Jeder Muskel weiß, wie er sich bewegen muss, wohin er seine Kraft schicken soll – direkt vom Zentrum die Brust und Schulter hinauf, die gesamte Länge des Arms hinunter bis zu meinen Fingerknöcheln, die mit der Kraft eines vorpreschenden Bullen zuschlagen.

Ich erledige ihn, und dann mache ich das Gleiche mit dem nächsten Gegner. Und dem nächsten.

Eine unbändige Energie hat von mir Besitz ergriffen, und ich kämpfe in dem Wissen, dass Brooke Dumas mir zuschaut.

Dann gibt es nichts anderes mehr als den unbedingten Willen zum Sieg; nur dann und wann schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass sie einen wie mich noch nie gesehen hat.

Als der zehnte Kerl zu Boden geht, ist meine Brust schweißbedeckt, und als der Ringrichter meinen Arm hochreißt, habe ich Angst vor ihrem Blick. Ich will sehen, dass es ihr gefallen hat, dass sie – wie alle anderen in der Arena – denkt, ich bin der Größte. Unsere Blicke tauchen ineinander, mein Magen verkrampft sich vor Verlangen, und ich lächle sie an, während ich nach Luft schnappe.

Als der Ringrichter meinen Arm loslässt, durchquere ich den Ring, springe über das Seil in den Gang. Ihre Lippen teilen sich erschrocken, als ich auf sie zugehe.

Die Leute drehen durch, wie immer, wenn ich den Ring verlasse.

Die gesamte Arena tobt vor Applaus und Jubelrufen. Für jeden ist offensichtlich, wen ich ansehe und wo ich hinsteuere.

»Los, küss ihn, zeig’s ihm!«

»Du verdienst ihn gar nicht, du Miststück!«

»Schnapp ihn dir, Mädchen!«

Ich lächle die Frau an, die all meine Gedanken beherrscht, und ich frage mich, ob sie es will, doch sie fleht mich mit Blicken an, sie bloß nicht hier zu küssen. Mein Blut gerät in Wallung, als ich mich an ihre Lippen auf meinen erinnere, doch das wird nicht noch einmal passieren.

Nicht, bevor du nicht bereit bist, Brooke Dumas.

Ich beuge mich zu ihr hinunter und rieche an ihrem Haar, während ich an ihrer Schläfe flüstere: »Warte hier. Ich schicke dir jemanden.«

Ich trete zurück, bevor ich es vergeige, und als ich wieder in den Ring steige, drehe ich mich noch einmal um, will einen letzten Blick erhaschen. In meiner Brust passieren alle möglichen komischen Sachen, als sich unsere Blicke begegnen.

»RIPTIDE, LEUTE!«, ruft der Ansager.

Die Rufe bauen mich auf. Lächelnd nehme ich den Jubel entgegen, er macht mich stolz, schenkt mir Zufriedenheit. Ich kann in den Augen jedes Einzelnen sehen, dass ich der Mann der Stunde bin. Doch ich will es in ihren Augen sehen. Dass. Ich. Der Mann. Bin.

Der Mann, der ihr gehören will.

Der Coach kann es gar nicht abwarten, den Abend noch einmal durchzukauen. Ich habe zehn Kerle mit Fäusten bearbeitet, und ich bin müde. Doch gleichzeitig bin ich völlig aufgedreht.

»Gut gemacht, Junge. Ich werde dir zwei Masseurinnen schicken«, sagt er, sobald wir im Umkleideraum sind, und schlägt mir auf den Rücken.

Schweigend schnappe ich mir zwei Gatorade, um die fehlenden Mineralstoffe aufzufüllen, und gehe mit meinem Matchbeuel zum Wagen. Gleich werden Pete und Riley sie zu mir bringen. Ich will sie so sehr.

Im Hotel unter der Dusche ist mein Schwanz steinhart, und ich muss den Knopf auf kalt – eiskalt – drehen. Ich nehme einen tiefen Atemzug, schließe die Augen und stütze die Hände an die Wand, während mich das Wasser abkühlt.

Wie sie mich anschaut, wie sie riecht … Ab morgen, wenn sie für mich arbeitet, kann ich sie riechen, wann immer ich will. Und ich will.

Als ich mit einem Handtuch um die Hüften aus der Dusche komme, hat Diane bereits die beiden Sportmasseurinnen hereingelassen.

»Das Essen ist fertig, Remy!«, ruft sie aus der Küche.

»Nicht jetzt.« Ich nehme eine Eispackung und noch zwei Gatorade aus dem Kühlschrank und setze mich dann mit müden Muskeln ans Fußende des Bettes. Mein Gesicht tut weh, und ich packe das Eis auf die Schwellung, als die Frauen sich an die Arbeit machen. Sie haben mich auch beim letzten Mal massiert und machen sich sofort an meinen Armen und Schultern zu schaffen, während ich gespannt auf ein Zeichen aus dem Wohnzimmer warte.

Dann höre ich es.

Mein Magen zieht sich zusammen, und gespannt blicke ich zur Schlafzimmertür. Pete, ganz eifriger Assistent, kommt herein, und etwas in meiner Brust zieht sich zusammen, als ich sehe, dass sie ihm folgt.

Brooke Dumas.

Gott, sie macht mich fertig.

Ihre Beine sind schlank und endlos lang in den engen Jeans, für die sie wohl Butter braucht, um sie anzuziehen, und das rosafarbene Top hat die gleiche Farbe wie ihre Lippen.

Ihre Haare sind dunkel und verführerisch, mit einer leichten Kupfernote, und sie trägt kleine Ohrringe. Sie sieht einfach zum Niederknien aus. Sie trägt kaum Schmuck. Keine Uhr. Keine Armbänder. Nur die Ohrringe, und ihre Lippen glänzen. Der Rest von ihr ist frisch und natürlich wie eine Blume, doch nicht einmal Blumen riechen so verdammt gut wie sie.

Sie betrachtet meine nackte Brust, und ich versuche nicht zu blinzeln, um nicht zu verpassen, wie sie errötet und ihre Augen sich mit Lust füllen. Mein Körper spannt sich vor Verlangen an. Ich hatte seit Tagen niemanden, und ich bin Abstinenz nicht gewöhnt. Für mich ist das ganz einfach: Ich will es, ich gönne es mir. Du bist hungrig? Dann iss, Blödmann.

Doch jetzt will ich nur sie. Ich wünschte, ihre Hände wären auf meinen Schultern … Nein. Ich will meine Hände auf ihren schmalen Schultern. Aber ich will sie vor allem auf ihren Sachen und sie ihr herunterreißen, damit ich sie sehen kann.

Als Brooke erst mich und dann die Masseurinnen leicht verwirrt anstarrt, nehme ich den Eisbeutel herunter, trinke mein Gatorade aus und werfe die Flasche beiseite.

»Hat Ihnen der Kampf gefallen?«, frage ich.

Sie erschrickt ein wenig, als sie meine Stimme hört, die vor Flüssigkeitsmangel und Erschöpfung heiser ist, und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.

Ich möchte mit den Fingern über ihre Haut streichen. Sie war eine Sprinterin, und diese Haut war in der Sonne. Sie sieht so warm aus wie ihre Augen, und ihr herrliches dunkles Haar schimmert im matten Licht.

Sie schweigt, während sie über die Frage nachdenkt. Als gäbe es eine andere Antwort als die, die ich immer bekomme.

Oder nicht?

»Sie machen es interessant«, antwortet sie schließlich.

Ich bin irritiert. Ist sie also gar kein Fan von mir? »Ist das alles?«, frage ich sie.

»Ja.«

Mit einem Mal sind mir die Hände auf meinem Rücken und meiner Schulter zuwider, und ich rolle mit den Schultern, um sie loszuwerden. »Lasst mich allein«, befehle ich den beiden Frauen.