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Er hat das Geld meines Vaters gestohlen. Jetzt stehle ich seines. Benito Mancini ist der Teufel in Menschengestalt. Wo er auch hingeht, hinterlässt er eine Spur aus Tod und Verzweiflung. Ich hatte nie einen Grund, mich ihm in den Weg zu stellen – bis er meinen Vater wie einen Fisch ausnimmt. Das war ein Fehler, den Benito bis zum Ende der Zeit bereuen wird. Dafür werde ich persönlich sorgen … Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.
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Seitenzahl: 96
Veröffentlichungsjahr: 2024
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THE MANCINI BROTHERS
BUCH VIER
Copyright: Mia Kingsley, 2024, Deutschland.
Covergestaltung: Mia Kingsley
Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de
ISBN: 978-3-910412-53-8
Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.
Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.
Black Umbrella Publishing
www.blackumbrellapublishing.com
Rescuing The Family Business (The Mancini Brothers 4)
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
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Über Mia Kingsley
Er hat das Geld meines Vaters gestohlen. Jetzt stehle ich seines.
Benito Mancini ist der Teufel in Menschengestalt. Wo er auch hingeht, hinterlässt er eine Spur aus Tod und Verzweiflung.
Ich hatte nie einen Grund, mich ihm in den Weg zu stellen – bis er meinen Vater wie einen Fisch ausnimmt. Das war ein Fehler, den Benito bis zum Ende der Zeit bereuen wird. Dafür werde ich persönlich sorgen …
Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.
»Hey«, sagte Dexter, als ich mich mit einem schweren Seufzen auf den Beifahrersitz fallen ließ.
Ich war müde und bis auf die Knochen durchnässt, weil ich auf dem Weg zur Uni-Bibliothek von einem heftigen Regenschauer überrascht worden war. Das hatte ich heute echt noch gebraucht.
»Hey«, erwiderte ich und streckte sofort die Hand aus, um die Sitzheizung anzumachen. Mir fiel auf, dass das Radio nicht lief, doch im ersten Moment dachte ich mir nichts dabei, obwohl Dexter eigentlich immer Musik hörte.
Er startete den Motor und lenkte den Wagen vom Parkplatz, um mich nach Hause zum Anwesen meines Vaters zu bringen. Dabei warf er öfter als sonst Blicke in die Außenspiegel.
»Ist alles in Ordnung?«, wollte ich wissen und umfasste den Rucksack auf meinem Schoß unwillkürlich fester.
»Natürlich, natürlich«, behauptete er und warf mir ein beschwichtigendes Lächeln zu, das mich mal so gar nicht beruhigte.
Dex war bloß knapp zehn Jahre älter als ich, sah sich aber in der gleichen autoritären Funktion wie mein Vater, weil er dazu abbestellt worden war, auf mich aufzupassen. Egal was er sagte, ich hatte ihm zu glauben und die Antworten widerspruchslos zu akzeptieren – auch wenn ich wusste, dass er log. Und er log ganz eindeutig.
»Wie war dein Tag?«, fragte er, um mich abzulenken.
»Okay. Gut, schätze ich. Lang. Ich hasse Blockseminare.« Ich lehnte den Kopf an die Stütze und schloss die Augen, während ich die Wärme der Sitzheizung genoss.
Er ließ nicht locker. »Und was hast du gelernt?«
»Interessiert dich das wirklich oder fragst du aus Höflichkeit?«
Dex lachte. »Es interessiert mich schon, ich verstehe nur halt nichts, wenn du von Kobra und Coding und Cookie Poisoning redest.«
»Ich glaube, du denkst an ›Python‹ und ›Cache Poisoning‹.« Meine Mundwinkel zuckten.
»Wenn du weißt, was ich meine.« Er rollte mit den Augen. »Das ist mir alles zu abstrakt. Aber ich finde es faszinierend und es sind sicher lohnenswerte Fähigkeiten für die Zukunft.«
»Für die Zukunft, richtig. Weil wir nicht alle längst Smartphones haben und Online-Banking benutzen?«
»Gerade deshalb ist Cybersecurity wichtig«, belehrte Dex mich, als wüsste ich das nicht.
Ich war zu müde für eine sarkastische Bemerkung und sehnte mich nach meinem Bett. Mir war danach, mir die Decke über den Kopf zu ziehen und irgendetwas auf Netflix zu gucken. Außerdem war da noch Eis in der Kühltruhe, das meinen Namen rief.
Doch nachdem wir endlich abgebogen waren und das Haus in Sicht kam, fuhr Dex nicht in die Einfahrt, sondern weiter und hielt am Straßenrand. Er korrigierte die Einstellung des Rückspiegels.
Ich war weniger dezent und drehte mich im Sitz um. »Warum sind wir vorbeigefahren?«
»Dein Vater hat Besuch. Wir warten besser, bis er weg ist«, murmelte Dex. Während er vorher bereits angespannt gewirkt hatte, schien er jetzt regelrecht nervös und gestresst zu sein.
Ich sah die drei schwarzen SUVs in der Einfahrt stehen, hatte aber natürlich keine Ahnung, wem sie wohl gehörten.
»Warum sollten wir warten?«, fragte ich. »Das ist doch nicht das erste Mal, dass Dads Geschäftspartner da sind, wenn ich nach Hause komme.«
Weil Dex lediglich zustimmend brummte, war klar, dass er mir gar nicht zuhörte.
Wir saßen vielleicht zwei oder drei Minuten da, in denen ich unentschlossen überlegte, ob ich einfach aussteigen und zum Haus gehen sollte, ehe die Tür aufschwang.
Ein Mann mit dunklen Haaren kam raus, wischte sich die Hände an einem Lappen oder Stofftaschentuch ab. Ich musste die Augen zusammenkneifen, weil es so aussah, als würde sich der helle Stoff rot färben. Dabei schüttelte er den Kopf und sagte etwas zu seinen Begleitern, die daraufhin lachten.
»Ist das Blut?«, fragte ich und der Ausdruck auf Dex’ Gesicht sprach Bände.
Ich wollte aussteigen, doch Dex packte meinen Oberarm mit einem überraschend festen Griff.
»Nein«, knurrte er. »Du wirst hierbleiben.«
»Vielleicht ist Dad verletzt.« Mein Herz klopfte wie wild.
»Wir warten trotzdem, bis sie weg sind.«
»Warum?« Ich wollte mich losmachen, aber Dex ließ mich nicht. Das war das erste Mal, dass er mich überhaupt auf diese Art und Weise anfasste, und ich konnte nicht behaupten, dass es mir gefiel.
Dex starrte konzentriert an mir vorbei aus dem Fenster. »Das ist Benito Mancini. Deshalb.«
»Und?«
»Er ist gefährlich.« Dex sprach leise, aber mit Nachdruck. Sehr viel Nachdruck.
»Ist das nicht ein Grund mehr, Dad zu helfen?«
Mein Begleiter seufzte. »Ich glaube nicht, dass dein Vater Hilfe will. Oder dass ihm noch zu helfen ist.«
»Ich verstehe nicht ein Wort.« Ich spürte nur, wie tief er seine Finger in meinen Arm bohrte.
»Die Mancinis …«, begann Dex und seufzte dann. »Die Mancinis verkörpern die Mafia in dieser Stadt – und darüber hinaus.«
Ich weigerte mich schlicht zu glauben, was ich da hörte. »So ein Unsinn. Warum sollte Dad mit der Mafia zu tun haben? Er ist Unternehmer.«
Dex drehte den Kopf zu mir und hob eine Augenbraue. »Und was genau macht er?«
Mein Mund klappte auf, aber ich hatte keine Antwort. Stattdessen wurde mir zum ersten Mal in meinem Leben klar, wie naiv ich gewesen war, weil ich exakt diese Frage bisher nicht ein einziges Mal gestellt hatte.
Dad hatte eine Firma und war eindeutig reich, wir lebten in einem großen Haus und ich hatte noch nie Geldsorgen gehabt. An wie vielen Dinnerpartys Mom und ich vor ihrem Tod teilgenommen hatten, konnte ich schon nicht mehr zählen.
Jeden Morgen ging Dad ins Büro, außer donnerstags, weil er dann Golf spielte – mit seinen Geschäftspartnern oder potenziellen neuen Kunden.
Ein flaues Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus und unabhängig davon, dass ich nass geregnet war, wurde mir noch kälter. »Was … was genau macht Dad?«
»Nennen wir es einfach ›Import und Export‹, okay?« Dex blickte wieder zum Fenster, doch ich sah genau, dass an seinem Kiefer ein Muskel zuckte. Er hatte mir nicht die ganze Wahrheit gesagt.
Ich folgte seinem Blick und beobachtete, wie Benito Mancini in einen der SUVs stieg. »Import und Export wovon?«, fragte ich mit tonloser Stimme.
Dex seufzte erneut. »Hauptsächlich Waffen.«
Ich presste die Lippen aufeinander und kämpfte mit den Tränen. Dad war ein … Waffenhändler? Nein. Nein, das konnte nicht sein. Das war Unsinn. Absoluter Unsinn. Er hatte doch nicht einmal Waffen im Haus. Oder zumindest nicht soweit ich wusste.
Die Wagen hatten die Einfahrt kaum verlassen, da startete Dex den Motor und wendete. Er parkte vor dem Haus und ich stieg aus, rannte durch die Tür, ohne darauf zu hören, wie Dex meinen Namen schrie.
Ich fand Dad in seinem Arbeitszimmer – in einer Lache seines eigenen Blutes. Er atmete flach, hielt seine linke Hand umklammert und presste sie gegen seine Brust.
»Dad?« Ich sank auf die Knie und umfasste seine Wange. »Dad, ich bin es, Rooney. Kannst du mich hören?«
Hinter mir ertönten Schritte und ohne hinzusehen, sagte ich zu Dex: »Ruf einen Krankenwagen, schnell!«
Dads Lider flatterten und er schaute mich an, doch ich hatte den Eindruck, dass er mich gar nicht erkannte. »Es ist alles weg.« Seine Stimme zitterte, seine Augen waren glasig. »Einfach weg.«
Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wovon er redete. »Was ist weg, Dad? Dad? Was meint er, Dex?«
Weil er mir keine Antwort gab, warf ich ihm einen Blick zu. Ich hatte erwartet, dass er längst sein Handy in der Hand haben würde, um den Krankenwagen zu rufen, aber er stand bloß da und betrachtete meinen Vater beinahe mitleidslos. »Wir sollten gehen, Rooney.«
»Gehen? Wir müssen einen Krankenwagen rufen.«
»Er wird es nicht schaffen. Sei realistisch.« Der harte Ton in seiner Stimme erschreckte mich, da er nie zuvor so mit mir gesprochen hatte.
Als würde er die Einschätzung bestätigen wollen, hustete Dad in dem Moment Blut. Sein Atem ging rasselnd. »Alles weg.« Dann rollten seine Augen nach hinten.
»Dad? Dad!« Panik erfüllte mich, aber ich hatte keine Zeit, darauf zu reagieren, denn Dex kam zu mir, packte meine Schultern und zog mich wieder auf die Füße.
Er packte mein Kinn. »Sieh hin, Rooney. Dein Vater hat … ein paar schlimme Dinge gemacht und den Zorn der Mancinis auf sich gezogen. Das ist der Preis dafür. Wir müssen verschwinden, bevor sie es sich anders überlegen und wiederkommen. Bevor Benito es sich anders überlegt und wiederkommt.«
»Aber …« Ich musterte Dad genauer und ein erbärmliches Wimmern kam über meine Lippen. Er hatte die Hand losgelassen, die er gegen seine Brust gepresst hatte, und ich bemerkte, dass ihm etliche Finger fehlten.
Mir wurde schlecht, als ich die Finger nur ein paar Meter entfernt auf dem Teppich liegen sah. Überall war Blut und Dads Körper war von unzähligen Wunden übersät. Mein Magen rebellierte.
Dex zerrte mich mit sich in den Flur. »Pack deine Tasche. Du kannst erst mal mit zu mir kommen.«
»Aber Dad …«
»Er ist tot.« Dex sprach mit einer kalten Endgültigkeit aus, was ich längst wusste, aber nicht wahrhaben wollte. »Und du kannst nicht hierbleiben. Schon allein nicht, weil die Mancinis zurückkommen könnten und ich nicht will, dass Benito dich auch noch in die Finger bekommt. Ganz abgesehen von der Sache mit dem Geld.«
»Mit dem Geld?«
Dex seufzte und schob mich auf die Treppe zu. »Das ist, was alles weg ist. Das Geld deines Vaters. Benito hat es sich genommen. Jeden einzelnen Penny.«
Ich blinzelte und die erste Träne lief über meine Wange. Das war zu viel für mich. Viel zu viel.
Dex legte beide Hände um meine Wangen. »Ich verspreche dir, dass ich dir alles erkläre und sämtliche deiner Fragen beantworte. Aber erst müssen wir hier weg. Du hast drei Minuten, um das Wichtigste zu packen.«
* * *
Sechs Monate später
Ich strich die Uniform ein letztes Mal glatt, bevor ich kurzerhand beschloss, doch lieber noch einen Knopf an meinem Ausschnitt zu öffnen. Dann nahm ich die Styroporbox vom Beifahrersitz und spazierte zur Haustür.
Sie wurde geöffnet, noch bevor ich klingeln konnte.
»Pizza für Adriano«, flötete ich und drückte meine Brüste sicherheitshalber weiter raus.
Adriano genoss die Aussicht in meinen Ausschnitt ganz eindeutig und erwiderte mein Lächeln. »Das bin ich.« Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Die Pizza ist mir gerade beinahe egal.«
»Obwohl sie extrascharf ist?« Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben. Flirten war nicht gerade meine Stärke, aber ich hoffte, dass er das nicht bemerken würde.
»Also das mit dem ›scharf‹ ist definitiv richtig.« Er musterte mich von oben bis unten.
Ich zwang mich zu einem leisen Lachen, ganz so, als würde ich mich geschmeichelt fühlen. »Hübsches Haus.«