Rettung für Lady Cosima - Jane Robinson - E-Book

Rettung für Lady Cosima E-Book

Jane Robinson

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Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Gaslicht – Neue Edition In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! Lady Cosima fühlte sich wie versteinert und einfach nicht mehr in der Lage, sich von der Stelle zu bewegen! Und da ihr die Flucht unmöglich war, blieb ihr nichts anderes übrig, als in ihrem Versteck auszuharren und auf eine wundersame Rettung zu hoffen. Diese Rettung war allerdings mehr als fraglich, solange das laute, bedrohliche Gekrächze verriet, daß der gespenstische Riesenvogel noch in der Nähe und offenbar wütend entschlossen war, alles zu vernichten, was er mit seinem spitzen gelben Schnabel erreichen und zerhacken konnte! Lady Cosima stand an einem der großen Fenster des Wintergartens und ließ ihre Blicke nachdenklich über das Tal schweifen, das sich tief unterhalb von Rowland Castle erstreckte und im Westen bis an den Horizont zu reichen schien. Wegen eben dieser besonderen Lage hatte einer ihrer Vorfahren vor einigen hundert Jahren Schloß Rowland auf dieser felsigen Anhöhe errichten lassen. Und Rowland galt selbst heute noch als uneinnehmbare Festung, da vom Schloß aus jede Annäherung eines Angreifers schon von weitem zu entdecken und ein Angriff leicht abzuwehren gewesen wäre. Mit kriegerischen Attacken war zu Beginn des 21. Jahrhunderts selbst in Schottland kaum noch zu rechnen, doch gerade im Verlaufe dieses Abends sollte es sich auf äußerst dramatische Weise zeigen, daß man in einem so abgelegenen Tal Schottlands vor unheimlichen Geschehnissen, die mit dem Verstand nicht recht erklärt werden können, immer noch nicht gefeit ist! Doch noch ahnte Lady Cosima nicht, in welche Beschwernisse ihr Lebensschifflein in dieser Nacht geraten würde. Noch schwebte sie wie auf rosaroten Wolken ihrer ersten großen Liebe mit all den dazugehörigen zauberhaften Träumereien, Wünschen und Sehnsüchten, und es war kein Wunder, daß ihr zunächst alles, was sie wahrnahm, golden verbrämt erschien. Doch sollten die Geschehnisse dieses Abends die junge Lady schon bald unbarmherzig aus den seligen Träumen der ersten Verliebtheit reißen und in große Verzweiflung stürzen. Und in akute Lebensgefahr! Wie schön dieses Tal doch ist! schwärmte Lady Cosima, während sie ihre Blicke immer wieder bis zum Horizont und hinauf zum romantisch verfärbten Abendhimmel schweifen ließ. Mag sein, ich sehe plötzlich alles mit anderen Augen an, seit Marc mir neulich wiederbegegnet ist und seine Arme mich beim Tanz gehalten – seine Augen mich auf eine so besondere Weise angesehen haben? Wie sehr er sich während der beiden Jahre unserer Trennung verändert hat! Er ist so männlich geworden! Und wie seine Blicke verrieten, sieht auch er mich mit ganz anderen Augen an als früher, denn natürlich habe auch ich mich während der beiden vergangenen Jahre sehr verändert. Zum ersten Mal hat Marc eine erwachsene Frau in mir gesehen! Was für ein wunderbares Gefühl!

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Seitenzahl: 104

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Gaslicht - Neue Edition – 13 –

Rettung für Lady Cosima

Sie wartet auf die Ankunft ihres Feindes

Jane Robinson

Lady Cosima fühlte sich wie versteinert und einfach nicht mehr in der Lage, sich von der Stelle zu bewegen! Und da ihr die Flucht unmöglich war, blieb ihr nichts anderes übrig, als in ihrem Versteck auszuharren und auf eine wundersame Rettung zu hoffen. Diese Rettung war allerdings mehr als fraglich, solange das laute, bedrohliche Gekrächze verriet, daß der gespenstische Riesenvogel noch in der Nähe und offenbar wütend entschlossen war, alles zu vernichten, was er mit seinem spitzen gelben Schnabel erreichen und zerhacken konnte! Verzweifelt preßte Lady Cosima sich die Hände auf die Ohren, um die unartikulierten Geräusche wenigstens etwas zu dämpfen …

Lady Cosima stand an einem der großen Fenster des Wintergartens und ließ ihre Blicke nachdenklich über das Tal schweifen, das sich tief unterhalb von Rowland Castle erstreckte und im Westen bis an den Horizont zu reichen schien.

Wegen eben dieser besonderen Lage hatte einer ihrer Vorfahren vor einigen hundert Jahren Schloß Rowland auf dieser felsigen Anhöhe errichten lassen.

Und Rowland galt selbst heute noch als uneinnehmbare Festung, da vom Schloß aus jede Annäherung eines Angreifers schon von weitem zu entdecken und ein Angriff leicht abzuwehren gewesen wäre.

Mit kriegerischen Attacken war zu Beginn des 21. Jahrhunderts selbst in Schottland kaum noch zu rechnen, doch gerade im Verlaufe dieses Abends sollte es sich auf äußerst dramatische Weise zeigen, daß man in einem so abgelegenen Tal Schottlands vor unheimlichen Geschehnissen, die mit dem Verstand nicht recht erklärt werden können, immer noch nicht gefeit ist!

Doch noch ahnte Lady Cosima nicht, in welche Beschwernisse ihr Lebensschifflein in dieser Nacht geraten würde.

Noch schwebte sie wie auf rosaroten Wolken ihrer ersten großen Liebe mit all den dazugehörigen zauberhaften Träumereien, Wünschen und Sehnsüchten, und es war kein Wunder, daß ihr zunächst alles, was sie wahrnahm, golden verbrämt erschien. Doch sollten die Geschehnisse dieses Abends die junge Lady schon bald unbarmherzig aus den seligen Träumen der ersten Verliebtheit reißen und in große Verzweiflung stürzen.

Und in akute Lebensgefahr!

*

Wie schön dieses Tal doch ist! schwärmte Lady Cosima, während sie ihre Blicke immer wieder bis zum Horizont und hinauf zum romantisch verfärbten Abendhimmel schweifen ließ.

Mag sein, ich sehe plötzlich alles mit anderen Augen an, seit Marc mir neulich wiederbegegnet ist und seine Arme mich beim Tanz gehalten – seine Augen mich auf eine so besondere Weise angesehen haben?

Wie sehr er sich während der beiden Jahre unserer Trennung verändert hat! Er ist so männlich geworden!

Und wie seine Blicke verrieten, sieht auch er mich mit ganz anderen Augen an als früher, denn natürlich habe auch ich mich während der beiden vergangenen Jahre sehr verändert.

Zum ersten Mal hat Marc eine erwachsene Frau in mir gesehen!

Was für ein wunderbares Gefühl!

Es hat mich völlig verändert!

Ist das ein Zeichen dafür, daß ich jetzt erwachsen bin?

Vielleicht ist es immer so, daß uns erst die Liebe zu einem vollkommenen Menschen macht? grübelte Cosima, und dabei schlich sich ihr unwillkürlich der Name des geliebten Mannes wie ein seliger Seufzer über die Lippen:

»Oh, Marc!« flüsterte sie. »Wie sehr ich dich liebe!«

Cosima ließ ihre Blicke über den romantisch verfärbten Abendhimmel schweifen.

Ob er sich auch so sehr nach einem Wiedersehen sehnt wie ich? fragte sie sich.

Es kann gar nicht anders sein! gab sie sich selbst die Antwort. Seine Augen haben eine zu deutliche Sprache gesprochen!

»Ach, könnte er doch jetzt hier sein!« seufzte sie.

Wenn wir diesen zauberhaften Sonnenuntergang gemeinsam erleben könnten, wäre diese Farbenpracht erst wirklich vollkommen! schwärmte Cosima.

Sicher würde Marc den Arm um mich legen und mich so fest an sich ziehen, wie während unseres Tanzes!

Und in seinen Augen würde es wieder aufleuchten vor Glück – wie neulich. Immer wenn er mich angesehen hat, leuchtet es in seinen Augen auf!

Noch jetzt, in der Erinnerung an diese seligen Momente, beschleunigte sich Cosimas Herzschlag!

Ich hätte noch Stunden und Tage so an seiner Brust liegen mögen, und ich wäre nicht müde geworden, mit ihm zu tanzen! schwärmte sie, während sie ihre Blicke sehnsuchtsvoll über den malerischen Abendhimmel schweifen ließ.

Von seinem starken Arm gehalten, fühlte ich mich so sicher und geborgen wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr!

Mit Marc über das Parkett zu schweben, war, als hätte das Glück mir Flügel wachsen lassen!

Und eines weiß ich jetzt aus eigener Erfahrung: Die Liebe ist genauso, wie die Dichter sie beschreiben!

Überwältigend!

In solchen Minuten seligen Beisammenseins kann man die ganze Welt vergessen! schwärmte Cosima verliebt.

Wenn ich nur wüßte, weshalb Marc sich nach diesem Abend nicht wieder bei mir gemeldet hat! grübelte sie.

Während all der Zeit kein einziger Anruf!

Nicht einmal eine Ansichtskarte von der Reise, die er am Tag nach dem Ball mit seinen Eltern antreten wollte!

Wo er jetzt gerade wohl sein mag?

Ob auch er vielleicht irgendwo an einem Fenster steht, zum Himmel hinaufblickt und an mich und unseren traumhaften Tanz denkt? fragte Cosima sich, und bei dieser Vorstellung strömte ihr das Blut so heiß zum Herzen, daß es ihr geradzu schwindelig wurde und sie einen Moment sogar die Augen schließen mußte.

Wie wunderbar könnte es sein, wenn wir eines Tages gemeinsam hier an diesem Fenster stehen würden – Hand in Hand oder eng umschlungen und aneinandergeschmiegt! sinnerte Cosima. Unsere Herzen würden im gleichen Takt schlagen, und wir würden von einer glücklichen Zukunft träumen – getragen von einer Liebe, die bis in alle Ewigkeit andauern wird!

*

Zwei Jahre hatten Marc und Cosima sich nicht mehr gesehen, als sie neulich, auf dem Geburtstagsball zu Ehren ihres Vaters plötzlich wieder voreinander gestanden hatten, und sie hatten beide feststellen müssen, daß sich während der Zeit ihrer Trennung vieles verändert hatte.

Nichts war noch so, wie es einst gewesen war, denn aus den Kindern, die früher unbekümmert miteinander umgegangen waren, waren ein junger Mann und eine junge Frau geworden, die einander plötzlich mit ganz anderen Augen sahen!

Marc ist während seiner Jahre in Amerika so männlich geworden, sinnierte Cosima, während sie ihre Blicke über das abendliche Tal schweifen ließ.

Als er nach all der Zeit wieder auf mich zukam, habe ich ihn im ersten Moment kaum wiedererkannt.

Und später, als wir getanzt haben, war es, als hätte sich eine neue Welt für uns aufgetan!

Wie tief er mir da in die Augen gesehen hat! Und wie fest er mich mit seinem Arm an sich gezogen hat!

Es war beinahe so, als wollte er mich niemals wieder loslassen!

Ich habe nicht geahnt, daß man so unbeschreiblich glücklich sein kann! dachte Cosima, während sie ihre Blicke versonnen über das Tal schweifen ließ.

Mir war gerade so, als hätten wir mit diesem Tanz alle Erdenschwere überwunden und schwebten wie auf…

In diesem Moment schreckte Lady Cosima ziemlich unsanft aus ihren verliebten Träumereien auf, denn kaum war an diesem Abend die Sonne im Westen hinter den bizarren Kreidefelsen abgetaucht, da breiteten sich unten im Tal plötzlich dichte gespenstiggraue Nebelschwaden aus, wie Cosima sie nie zuvor in diesem Tal gesehen hatte.

Der aufkommende Wind trieb die Wolken gleich einem reißenden Strom durch das enge, felsige Tal hügelan und auf das Schloß zu.

Im selben Moment hatte sich alle Romantik dieses Sonnenuntergangs in einen angsteinflößenden Alptraum verwandelt!

»Wie schaurig das aussieht!« ächzte Cosima verstört. »Kein Alptraum könnte grausliger sein!«

Das Herz schlug ihr vor Schreck hoch im Halse, und ihre Atemzüge waren unversehens kurz und hastig geworden.

Oft schon hatte Lady Cosima den Sonnenuntergang von einem dieser Fenster aus beobachet und ihre Freude an dem Geschehen im Tal gehabt, doch eine so gespen-stige schwarzgraue Wolkenmasse hatte sie nie zuvor beobachtet.

Es ist, als wälzte sich da unten ein riesiger vorsintflutlicher Lindwurm auf Rowland Castle zu, in der Absicht, alles, was hier lebt und atmet, gierig zu verschlingen! dachte sie. Wenn ich nicht genau wüßte, daß dieses Ungeheuer nur aus finsteren Wolken besteht, würde ich glauben, es handelt sich um ein urzeitliches Reptil, das ausgehungert auf der Suche nach einem nächsten Opfer ist!

Obgleich sich das gespenstige Geschehen zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt von Rowland Castle abspielte, beugte Cosima unwillkürlich erschaudernd ihre Schultern vor, als gelte es, ihr Herz vor einer zu erwartenden lebensbedrohlichen Attacke zu schützen.

Mein ganzes Leben habe ich auf diesem Schloß verbracht, dachte die junge Lady verstört. Und ungezählte Male habe ich von dieser Stelle aus über das Land geschaut, um den Sonnenuntergang zu beobachten, aber nie zuvor habe ich in diesem Tal etwas so Bedrohliches gesehen wie das, was im Augenblick da unten auf das Schloß zugekrochen kommt!

Warum nur geschieht etwas so Entsetzliches gerade heute abend?

Cosima strich sich wie verloren eine ihrer schimmernden rotblonden Locken hinters Ohr.

Und warum bin ich ausgerechnet heute abend ohne meine Vertrauten und ganz allein im Schloß?

Die junge Lady bebte vor Entsetzen am ganzen Körper, und ihre Finger zitterten vor Angst so sehr, daß sie Mühe hatte, sich irgendwo einen Halt zu verschaffen.

Und während sie ihre Blicke verstört durch den Raum schweifen ließ, stellte sie fassungslos fest, daß ihr die vertrauten Gegenstände plötzlich so fremd vorkamen, als hätte sie sie nie zuvor gesehen.

Vor allen Dingen aber fühlte sie selbst sich wie eine Fremde in ihrem eigenen Körper – ein Gefühl, das ihr entsetzliche Angst machte.

Wie kann es sein, daß mir alles, was mir immer vertraut war, plötzlich auf eine so merkwürdige Weise fremd erscheint! grübelte Cosima verzweifelt.

Was immer ich anschaue, es sieht auf eine so unheimliche Weise verändert und fremd aus, als hätte es sich aus einer anderen Welt hierher verirrt!

Verzweifelt bemühte Cosima sich, Herr dieses Grauens zu werden.

Vergebens! Das beängstigende Gefühl, in ihrem eigenen Körper eine Fremde zu sein und eine Fremde in ihrer vertrauten Umgebung, nahm immer stärker Besitz von ihr, und bald mußte sie einsehen, daß sie diesen Prozeß nicht aufhalten konnte. Sie war ihm ausgeliefert – mußte machtlos über sich ergehen lassen, was sich ereignete.

Und was Cosima befürchtet hatte, geschah! Diese erste schaurige Veränderung ihrer nächsten Umgebung blieb nicht die einzige!

Immer mehr Gegenstände um sie her veränderten sich plötzlich auf eine geradezu gespenstige – vielleicht sogar lebensbedrohliche Weise, und Cosima bemühte sich vergebens, eine halbwegs logische Erklärung für diese seltsamen Vorgänge zu finden.

Sie fühlte sich wie in eine fremde Welt versetzt, in der die ihr bisher bekannten Gesetze keine Gültigkeit mehr hatten – eine Welt, in der sie sich nicht mehr auskannte – sich nicht mehr zurechtfand!

Und ausgerechnet jetzt war Lady Cosima völlig auf sich allein gestellt, hatte niemanden, den sie um Rat oder Beistand hätte bitten können – niemanden, der ihr ein wenig Sicherheit oder Geborgenheit hätte vermitteln können, denn Butler James hatte am frühen Nachmittag gebeten, in Edingburg private Belange regeln zu dürfen, und ihre Zofe Anne litt an einer so üblen fieberhaften Erkältung, daß Cosima sie vorhin mit dem dringenden Rat zu Bett geschickt hatte, sich auszukurieren.

*

Im Augenblick hatte Cosima das Gefühl, regelrecht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Sie versuchte sich zurückzuflüchten in ihre glücklichen Träumereien und Erinnerungen an den zauberhaften Abend mit Marc Chester, doch die Träumereien, die eben noch wie von selbst auf sie eingestürmt waren, ließen sich nicht wieder einfangen und schienen verloren zu sein.

Selbst der seltsam süße Schmerz, den Cosima immer wieder gespürt hatte, wenn sie an Marc dachte, war verloren!

Und plötzlich entdeckte sie, daß sich auch unten im Tal eine schaurige Veränderung vollzogen hatte!

Der romantische Anblick hatte sich jäh verändert, so daß Cosima entsetzt aufschreckte und im ersten Moment sogar glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können.

Die aufquellenden Wolkenberge färbten sich immer dunkler und waren bald wie eine nicht zu bändigende zähe rauchige Masse – einem riesigen Lindwurm gleich, der unaufhaltsam talaufwärts dem Schloß entgegenkroch!

Und dieses Geschehen wirkte so bedrohlich, daß Lady Cosima alle seligen Zukunftsträume augenblicklich vergaß, und am liebsten ihren Standort an der Terrassentür des Wintergartens fluchtartig verlassen hätte – wären nur nicht plötzlich ihre Füße wie am Boden festgewachsen gewesen!

So sehr Cosima sich auch mühte, ihre Füße wollten sich einfach nicht von der Stelle bewegen lassen!

Und diese seltsame Starre nahm nach und nach immer mehr Besitz von ihrem gesamten Körper, so daß Cosima schon wenig später nicht einmal mehr den Kopf abwenden konnte, um den schaurigen Anblick, den das sonst so friedliche Tal jetzt bot, nicht länger ertragen zu müssen!

An allen Gliedern regelrecht wie gelähmt stand die junge Lady hinter der breiten verglasten Terrassentür und starrte mit weit aufgerissenen Augen fassungslos und voller Entsetzen auf die schwarzgraue Wolkenmasse, die wie ein Tod und Verderben bringender riesiger Lindwurm unaufhaltsam talaufwärts gekrochen kam.

Direkt auf das Schloß zu!