Bücher von
Banditen-Papa
Billionen-Boy
Das Eismonster
Die Mitternachtsbande
Die schlimmsten Kinder der Welt
Die allerschlimmsten Kinder der Welt
Die schlimmsten Eltern der Welt
Fing
Gangsta-Oma
Gangsta-Oma schlägt wieder zu!
Gestatten, Mr. Stink
Kicker im Kleid
Propeller-Opa
Ratten-Burger
Spaceboy
Terror-Tantchen
Zombie-Zahnarzt
Illustriert von
Adam Stower
Aus dem Englischen
von Bettina Münch
Die englische Originalausgabe erschien 2023
unter dem Titel «Robodog» bei
HarperCollinsPublishers Ltd, London.
Erschienen bei Fischer Sauerländer E-Books
Deutsche Erstausgabe
Copyright für die deutsche Übersetzung
© 2024, Fischer Sauerländer GmbH,
Hedderichstraße 114, 60596 Frankfurt am Main
«Robodog» Copyright © 2023 by David Walliams
Cover-Lettering des Autorennamens
Copyright © 2010 by Quentin Blake
David Walliams und Adam Stower
sind als Autor und Illustrator dieses Buches
urheberrechtlich geschützt
Covergestaltung: anyway, Cordula Schmidt und Barbara Hanke, Hamburg
nach dem Originalumschlag von HarperCollinsPublishers 2023
Die Nutzung unserer Werke für Text- und Data-Mining
im Sinne von § 44b UrhG behalten wir uns explizit vor.
Lektorat Eva Jaeschke
Satz aus der Dante MT
durch Konstantin Kleinwächter
E-Book-Produktion: rombach digitale manufaktur, Freiburg
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen
Darstellungen des vom Verlag freigegeben Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
isbn 978-3-7336-0660-2
Für Ernie & Bert,
meine geliebten beiden Pelzknäuel
CALLY
POPLAK
VERLEGERIN
ADAM
STOWER
ILLUSTRATOR
DANKESCHÖNS
Ich bedanke mich bei …
CHARLIE
REDMAYNE
CEO
PAUL
STEVENS
LITERARISCHER
AGENT
VAL
BRATHWAITE
KREATIV-
DIREKTORIN
NICK LAKE
LEKTOR
SALLY
GRIFFIN
GESTALTERIN
TANYA
HOUGHAM
AUDIO-
REDAKTEURIN
MATTHEW
KELLY
LEITENDER
GRAFIKER
MEGAN
REID
LEKTORIN
ELORINE
GRANT
LEITENDE
GRAFIKERIN
GERALDINE
STROUD
PR-DIREKTORIN
ALEX
COWAN
MARKETING-
LEITER
EINLEITUNG
H
ast du schon einmal von einer Polizeikatze
gehört?
NEIN!
Natürlich nicht!
So etwas gibt es nicht.
Hat es nie gegeben und wird es auch nie geben.
Polizeikatzen wären absolut nutzlos. Katzen
tun nämlich nichts, was sie nicht tun wollen.
Kann man einer Katze beibringen, einen Räu-
ber ANZUMIAUEN? Nein.
Kann man einer Katze beibringen, Juwelen zu
bewachen? Unwahrscheinlich.
Kann man einer Katze beibringen, einen Ver-
brecher zu jagen? Nie im Leben!
Kann man einer Katze überhaupt etwas bei-
bringen? DICKES, FETTES NEIN.
9
Katzen sind faul. Egoistisch. Und unverschämt.
Bitte verrate keiner Katze, dass ich so etwas
über sie geschrieben habe. Falls doch, könnte es
sein, dass du eines Tages irgendwo liest, ich sei
auf mysteriöse Weise an einem Fellknäuel er-
stickt.
Ich will damit keineswegs sagen, dass ALLE
Katzen böse sind. Bloß neunundneunzig Prozent
von ihnen.
Hunde dagegen sind das glatte Gegenteil.
Hunde wollen gefallen. Sie wollen geliebt wer-
den. Aber vor allen Dingen – tun Hunde für ein
Leckerli einfach alles.
Deshalb sind Hunde die perfekten Partner für
die Polizei. Und sie werden von Polizeibehörden
auf der ganzen Welt eingesetzt.
Wie wir alle wissen, gibt es Hunde in allen mög-
lichen
Formen und Größen.
Winzige. Riesige.
Leise. Laute.
Schwache. Starke.
Haarlose. Pelzige.
Langsame. Schnelle.
10
Da die unterschiedlichen Hunderassen für
unterschiedliche Aufgaben mehr oder weniger
gut geeignet sind, bildet die Polizei viele ver-
schiedene Hunde aus.
Hier sind nur einige der Rassen, die in einer
POLIZEIHUNDESCHULE ausgebildet werden:
Der starke Deutsche Schäferhund: Ist per-
fekt geeignet, um Räuber zur Strecke zu bringen.
Der Bluthund: Mit seiner großen Supernase
ist er zur Verfolgung von flüchtigen Verbrechern
wunderbar ausgestattet.
«SCHNÜFF!»
«UFF!»
Der laute Spaniel: Kein Hund kann Bösewichte
lauter anbellen.
Der superschnelle Windhund: Überbringt
blitzschnell Nachrichten von einer Polizeikraft
zur nächsten.
F L I T Z !
Der eifrige Terrier: Ist immer stolz, wenn er in
einer Polizeistation patrouillieren kann.
TRAB, TRAB, TRAB!
«Wuff!»
«Wuff!»
«Wuff!»
Der mutige Schnauzer: Dieser Hund würde
alles tun, um seinen Polizeikumpel zu beschützen.
Der Supernasen-Beagle: Erschnüffelt übles
Schmuggelgut in jedem Koffer.
«GRRR!»
«SCHNÜFFEL!»
Aber was wäre, wenn ein einziger Hund alle
diese Aufgaben erfüllen könnte und noch mehr
dazu? Er wäre der beste Polizeihund aller Zei-
ten.
Mach dich bereit für ROBODOG: Die Zukunft
der Verbrechensbekämpfung.
HIER KOMMEN
DIE HELDEN
UND
DIE SCHURKEN
DIESER GESCHICHTE …
DIE HELDEN
DER ROBOTER
ROBODOG
Robodog ist der beste Polizeihund, der je gebaut
wurde.
DIE RATTE
RATTI
Ratti sieht aus wie eine Ratte, riecht wie eine Ratte
und verhält sich auch wie eine Ratte, besteht aber
darauf, eine Maus zu sein.
DIE MENSCHEN
DIE CHEFIN
Diese ungewöhnlich kleine Frau bekleidet das mächtige Amt der
Polizeidirektorin. Sie befehligt die Polizeikräfte von Tumult und hegt
ein besonderes Interesse für ihre Polizeihundeschule.
DIE PROFESSORIN
Die Professorin ist die
Frau der Chefin und eine
Erfinderin. Sie arbeitet in
einem Laboratorium im
Keller ihres herrschaft-
lichen alten Landhauses,
das Haus Fussel heißt.
DER GENERAL
Der General ist der an-
geberische Anführer der
Armee.
DIE HUNDE
DRÜCKER
Der Ängstliche.
KNORPEL
Der Faulpelz.
HONKI
Die Belämmerte.
DIE SCHURKEN
DIE KATZEN
VELMA
Velma gehört der Chefin und
der Professorin, sieht die Sache
aber genau andersherum. Die
beiden gehören ihr! Sie ver-
abscheut Hunde mit wilder,
finsterer Inbrunst. Sobald ein
Hund Haus Fussel betritt, flie-
gen die Fetzen.
SCHLITZER
Schlitzer ist die furchterregendste Kreatur, die man sich
vorstellen kann. Quer über das Gesicht des Katers ver-
läuft eine riesige Narbe, die von einem Kampf gegen
ein Rudel Wölfe herrührt. Die Wölfe haben verloren.
ZAUSEL
Dieser Straßenkater ist so
alt, dass sich niemand mehr
erinnern kann, wie alt er
eigentlich ist. Nicht einmal
er selbst.
PAVAROTTI
Pavarotti ist der dickste Kater der Welt. Er lässt sich
am liebsten in einer Schubkarre herumschieben.
DIE SUPERSCHURKEN
GIGA-GRIPS
Dieser Meisterverbrecher steckt hinter fast allen
Raubüberfällen in Tumult. Weil er schon lange keinen
Körper mehr hat, schwebt sein Megahirn jetzt in einer
Glaskugel umher.
HAMMERHAND
Die Gehilfin von GIGA-
GRIPS ist eine kleine, runde
Frau, die dort, wo ihre Hände
sein sollten, riesige Hämmer
hat. Und sie hat keine Angst,
diese Hämmer zu benutzen.
DIE MASKIERTE GURKE
Die Maskierte Gurke ist eine Frau,
die Feuer furzt.
DER DICKE DÖDEL
Ein Mann, so groß wie
ein Haus. Kein sehr
großes Haus, aber
dennoch ein Haus.
DER KONFEKTMACHER
Vorsicht vor Pralinen mit Kaffee-
geschmack! Sie sind irgendwo in
seiner Pralinenschachtel versteckt!
FRAU DR. STINK
Ihr Mundgeruch ist so übel, dass
man grün anläuft, bevor man stirbt.
DIE EISKÖNIGIN
Diese königliche Schurkin
kann dich mit einer Berührung
ihres kleinen Fingers in einen
Eiszapfen verwandeln.
DAS KITZELMONSTER
Ein Wesen mit unglaublich langen Armen,
das dich zu Tode kitzeln kann.
DER ZWEIKÖPFIGE OGER
Kann sich einfach nicht mit sich selbst
einig werden.
HAUSAUFGABEN!
S
WA
FEL
DIE FIESE DIREKTORIN
Ihre Geheimwaffe sind Hausaufgaben, Haus-
aufgaben und noch mehr Hausaufgaben.
CH
DIE POLITIKERIN
Sie kann dich mit einem
einzigen Satz zu Tode
langweilen!
PROFESSOR KALMAR
Spritz!
DER RIESENWURM
Ein riesiger Wurm.
WILLKOMMEN IN
TUMULT
EINTRITT NUR FÜR MUTIGE
T
UMULT ist eine Stadt, in der die Unterwelt aus
ihren finsteren Verstecken hervorgekrochen
ist und die Kontrolle übernommen hat.
Sie ist kalt. Sie ist dunkel. Und sie ist hässlich.
Der rattenverseuchte Großstadtdschungel ist
nicht nur schmutzig, sondern auch einer der ge-
fährlichsten Orte der Welt. TUMULT hat sich
zur Heimat einer ganzen Galaxie von Gangstern
entwickelt, die die guten Menschen dieser Stadt
einer Schreckensherrschaft unterworfen haben.
Nichts und niemand ist vor diesen Verbrechern
sicher.
Um die Superschurken zu besiegen, braucht die
Stadt einen Superhelden.
Aber wer könnte das sein?
KARTE VON TUMULT
Der Fluss Moder
Stadtgefängnis
Ozean
Die Polizeihundeschule
Stadtpark
Hauptstraße
Haus Fussel
Marktplatz
Klippen
UND JETZT HEISST ES:
ANSCHNALLEN!
DAS ABENTEUER
DEINES LEBENS
BEGINNT!
EPISODE EINS
DIE VERLORENE
PATROUILLE
T
UMULT war ein Pickel auf dem Antlitz der
Erde.
Über engen Gassen erhob sich ein Wald aus
baufälligen Gebäuden und hüllte sie in ewigen
Schatten.
Überall huschten Ratten herum.
An den Straßenecken türmte sich der Müll.
Der Fluss war tief braun gefärbt.
Und eine dichte Smogwolke hing als übler Ge-
stank über der Stadt.
Früher war TUMULT die Heimat der Träu-
me ganz normaler Menschen gewesen; jetzt
war es ein Ort der Albtraume.
..
Obwohl das Stadtgefängnis überfüllt war
mit den schlimmsten Verbrechern aller Zeiten,
kamen in TUMULT ständig neue nach. Das
jüngste Verbrecher-Duo, das die Titelseiten des
TUMULTER TAGEBLATTS füllte, waren
GIGA-GRIPS und seine Gehilfin Hammer-
hand.
Und dies waren
nur die neuesten
einer langen Reihe
von Schlagzeilen.
TEUFLISCHES DUO STIEHLT
KOSTBARES
GEMÄLDE
GIGA-GRIPS
SCHLÄGT MITTEN
IN DER NACHT ZU
RIESIGES HIRN IN
EINER GLASKUGEL
HÄLT ZUG AN
HAMMERHAND
ZERTRÜMMERT
ALLE POLIZEIAUTOS
DER STADT
KRIMINALITÄT IN TUMULT
PRÄSIDENT WILL
ARMEE ENTSENDEN
TEUFLISCHES DUO
ÜBERFÄLLT
BANK
STROMAUSFALL
IN DER GANZEN STADT
HAMMERHAND
ZERSTÖRT KRAFTWERK
ENTFÜHRT
EINE MILLION GEFORDERT!
HAMSTER
TUMULT mochte ein gesetzloser Ort sein, aber
es war nicht ohne Hoffnung.
Die kleinste Mitarbeiterin der Polizeibehörde
war gleichzeitig auch die fähigste. Sie hatte schon
als Kind die Schläger auf dem Spielplatz verhaftet.
Sobald sie mit der Schule fertig gewesen war, ging
sie zur Polizei und kämpfte seitdem an vorderster
Front gegen das Verbrechen. Inzwischen war die
Frau älter und hatte es zur Polizeidirektorin von
TUMULT gebracht. Sie wurde von allen einfach
nur «Chefin» genannt, sogar von ihrer Frau, einer
Erfinderin, die von der Chefin «Professorin» ge-
nannt wurde.
Eine der großartigen Ideen der Chefin war die
Eröffnung von TUMULTS erster Polizeihunde-
schule. Die Chefin war überzeugt, dass sich
Hunde als mächtige Waffe erweisen und die Kri-
minellen der Stadt daran hindern könnten, voll-
ends die Macht zu übernehmen. Anfangs behielt
sie damit recht. Die Polizeihunde-Truppe hatte,
zusammen mit ihren menschlichen Partnern,
einige von TUMULTS Superschurken vor Gericht
gebracht. Dank der tapferen Hunde saßen diese
Superschurken nun im TUMULTER Stadtgefängnis
hinter Gittern. Doch mit jeder Woche tauchten
mehr Superschurken auf, und manchmal schien es,
als würde die Polizei den Kampf verlieren.
Die Chefin hatte am Stadtrand ein verlassenes
Trainingslager der Armee aufgetan und zu einer
Schule für Polizeihunde umbauen lassen.
41
Wachturm
Große Stahltore,
die die Hunde in
der Anlage und
streunende Katzen
draußen hielten.
Hindernisparcours
Der ultimative
Konditionstest für die
Hunde.
Auf dem Turm waren
Polizeibeamte mit
Suchscheinwerfern
stationiert, um die
Schule vor Angriffen zu
schützen. Man konnte
nie wissen, wann und
wo die Schurken von
Tumult das nächste Mal
zuschlugen.
Teich
Perfekt zum Üben von
waghalsigen Rettungs-
manövern im Wasser.
Die Kantine
Der Lieblingsort der
Hunde, an dem sie ihr
ABENDESSEN bekamen!
Übungsfeld
Hier fanden jeden
Morgen die ge-
fürchteten Läufe im
Morgengrauen statt.
Paradeplatz
Genau wie die Polizeikräfte hielten auch
die Polizeihunde eine Abschlusszeremonie
ab, wenn sie ihre Ausbildung erfolgreich
abgeschlossen hatten.
Hundebad
Da die Hunde die
Polizeibehörde
repräsentierten,
wurde von ihnen
erwartet, immer gut
auszusehen.
Baum
Ein Pinkelplatz für
die Hunde.
Die Zwinger
Enthielten un-
gefähr ein Dut-
zend Schlafplätze,
die groß genug
waren für einen
großen Hund oder
zwei kleine, die
versetzt schliefen.
Eine Hütte
Ganz am Ende des Übungsplatzes stand eine
kleine, heruntergekommene Hundehütte. Sie war
erbärmlich anzuschauen, und ihre Fahne wehte
immer auf Halbmast. Auf der Flagge stand
«Die Verlorene Patrouille».
Die «Verlorene Patrouille» war der Spitzname
des Hunde-Trios, das in der Hütte lebte.
Sie wurden so genannt, weil sie schon viele Jahre
in der Hundeschule waren, sie aber nie bestanden
hatten. Die drei Hunde mussten die Ausbildung
wieder und wieder absolvieren, weil sie entweder
zu ängstlich, zu faul oder zu dumm waren.
Lernen wir sie kennen:
Drücker
Drücker war zwar ein großer, kräftiger Deut-
scher Schäferhund, aber schrecklich ängstlich.
Der arme Kerl fürchtete sich vor jedem Floh.
Honki
Das Bluthund-Weibchen war die Dumme von
den dreien, und wenn ich «dumm» sage, meine ich
damit superdumm. Honki war so dumm, dass sie
manchmal sogar vergaß, dass sie ein Hund war.
Knorpel
Ein Beagle. Der Kleinste war gleichzeitig auch der Faulste.
Wenn man ihn ließ, schlief Knorpel den ganzen Tag.
P
a
t
v
r
o
rlo
uil
e
le
rene
Die drei Mitglieder der Verlorenen Patrouille
waren bekannt für einige der schlimmsten
HUNDE-KATASTROPHEN überhaupt!
Einmal hatte sich Drücker unter einem Stuhl
versteckt und die Polizeichefin aus Versehen mit
seinem Schwanz am Hintern gekitzelt.
«HA! HA! HA!»
Oder der Tag, an dem Knorpel ein Polizei-
motorrad klaute, um nicht am Geländelauf teil-
nehmen zu müssen.
W R O O M !
Und wer erinnerte sich nicht an den Tag, an
dem Honki den Präsidenten bei seinem Besuch
mit einem Räuber verwechselte und ihn vor der
ganzen Schule zu Boden warf ?
«AHHH!»
Das traurige Trio lebte nun schon länger in
der POLIZEIHUNDESCHULE, als sich die Hunde er-
innern konnten, vor allem Honki. Sie konnte sich
kaum an ihren eigenen Namen erinnern. Trotz-
dem hatte die Chefin noch Hoffnung, dass die drei
es in diesem Jahr vielleicht mit Ach und Krach
schaffen und endlich in den Straßen von TUMULT
46
patrouillieren, die Kriminalität bekämpfen, Böse-
wichte fangen und große, glänzende Orden für
ihre Tapferkeit erhalten würden.
Wie sehr sie sich doch irrte.
EPISODE ZWEI
HUNDE-
KATASTROPHEN
U
nser Abenteuer beginnt am Morgen der Ab-
schlusszeremonie. Es war ein große Tag,
an dem die Rekruten nach Abschluss ihrer Aus-
bildung endlich erfuhren, ob sie bestanden hatten
und in Zukunft als Polizeihund arbeiten durften.
Es war ein nebliger Morgen, kalt, feucht und
dunkel, wie die meisten Tage in TUMULT.
Die Hunde aber sahen aus wie aus dem Ei ge-
pellt. Ihr Fell war getrimmt. Die Klauen poliert.
Die Zähne geputzt. Die Pfoten gewaschen. Die
Hinterteile gekämmt.
Selbst die Verlorene Patrouille sah vorzeigbar
aus.
Drücker hatte gebadet.
Knorpel hatte eine seiner Pfoten geleckt.
Und Honki war in den Teich gefallen.
48
Nachdem sie sich auf dem Weg zum Parade-
platz nicht nur einmal, zweimal, dreimal …
DAS DAUERT ZU LANG!
… SONDERN SIEBENMAL verlaufen
hatten, nahm die Verlorene Patrouille schließlich
für die Abschlusszeremonie ihren Platz neben
den anderen Hunden ein.
«Jetzt, da wir alle versammelt sind», sagte die
Chefin spitz und funkelte die drei Spätankömm-
linge an, «können wir endlich anfangen.» Die
Spitze ihrer Dienstmütze ragte gerade eben so
über das Rednerpult. Die Chefin mochte nicht
sehr groß sein, aber sie war streng und verlangte
immer volle Aufmerksamkeit.
49
Dienstmütze
Kurzes,
gepflegtes
Haar
Troddeln
Lederhand-
schuhe
Makellose
Uniform
Schwarze
Strumpfhosen
Augen,
denen
nichts
entgeht
Ent-
schlossener
Blick
Jede Menge
Tapferkeits-
medaillen
Blitzblanke
Schuhe
«Wie ihr alle wisst, ist TUMULT die Heimat eini-
ger der abscheulichsten Verbrecher, die die
Welt je gesehen hat. Erst letzte Nacht wurden alle
Schätze aus dem städtischen Museum gestohlen.»
Die Chefin hielt eine Ausgabe des TUMULTER
TAGEBLATTS in die Höhe. Die Schlagzeile
lautete …
AUSGERAUBT
«ES WAR ABGESCHLOSSEN»,
BEHAUPTET MUSEUMSDIREKTOR
MUSEUM KOMPLETT
Den Hunden verschlug es den Atem.
«TUMULT braucht Hunde wie euch an der vor-
dersten Front der Polizeiarbeit so dringend wie nie
zuvor. Gut gemacht: Ihr habt im letzten Jahr alle
sehr hart gearbeitet und seid nun im Begriff, end-