Roman schreiben - Hans-Joachim Kerf - E-Book

Roman schreiben E-Book

Hans-Joachim Kerf

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Beschreibung

Durch seine langjährige Tätigkeit als Lektor weiß Hans-Joachim Kerf, welche Fallstricke Erstautoren beim Schreiben eines Romans erwarten. Seine tiefgreifenden Erfahrungen haben zu diesem Ratgeber mit wertvollen Tipps und Anregungen geführt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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“Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld.”

Molière (1622-73)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Aller Anfang ist schwer

2.1. Übung macht den Meister

2.2. Grundlagen

2.2.1. Ihre Idee - Der Anfang von Allem

2.2.2. Der Plot – Das A und O des erfolgreichen Romans

2.2.3. Vergessen Sie niemals den Sex!

2.2.4. Die Figuren – Unentbehrliche Handlungshelfer

2.2.5. Der Erzähler - Ohne geht es nicht

2.2.5.1. Ich-Erzähler

2.2.5.2. Er/Sie-Erzähler

2.2.6. Zeitliche Gestaltung im Roman

Endlich Schreiben!

3.1. Dialog

3.2. Bildlich gesprochen

3.3. Eine Frage des Stils

3.4. Motive, Stoffe und Symbole

Struktur schaffen

4.1. Der Anfang – Er bestimmt den ganzen Roman

4.2. Weiterführende Handlung

4.3. Der Höhepunkt – Wie überall allesentscheidend

4.4. Retardierendes Moment – Ja, auch im Roman

4.5. Der Schluss - Kommen Sie zum Ende!

4.5.1. Open End

4.5.2. Fazit

Fertig - Noch nicht perfekt?

5.1. Der letzte Schliff

5.2. Wenn es doch nichts geworden ist

Das Buch an den Mann bringen – oder auch die Frau!

6.1. Wie finde ich den passenden Verlag?

6.2. Ein anderer Name – Schreiben unter Pseudonym

Schreibübungen

7.1. Personen

7.2. Die Örtlichkeiten

7.3. Die Handlung

7.4. Der Erzähler

7.5. Der Schreibstil

Fazit

Anhang

9.1. Mehr Weisheit aus dem Reich der Bücher

9.2. Literaturtipps

9.2.1. Zu den Kapiteln

1

Einleitung

„Der Wert des Buchs richtet sich vor allem nach bestimmten Eigenschaften. In Leder gebundene Bücher können beispielsweise beim Abziehen von Rasierklingen unbezahlbare Dienste leisten. Dünne Broschüren dagegen eignen sich vortrefflich dazu, wackelnden Tischchen das Gleichgewicht wiederzugeben. Ein Lexikon ist hervorragend geeignet, einen Einbrecher gefechtsunfähig zu machen.“

Mark Twain (1835-1910)

Sie haben sich für dieses Buch entschieden, weil Sie eine Idee für einen großartigen Roman haben, aber nicht wissen, wie Sie Ihre Gedanken umsetzen sollen? Ich will Ihnen dabei helfen, indem ich Ihnen verschiedene Tipps an die Hand gebe und Möglichkeiten der Verwirklichung Ihres Projekts aufzeige. Da ich Sie schnellstmöglich zur Vollendung Ihres Buchs bringen will, spare ich mir, Ihnen eine halbe literaturwissenschaftliche Ausbildung angedeihen zu lassen, wie das einige Autoren ähnlicher Bücher tun. Es ist nicht wichtig, dass Sie wissen, was der Unterschied zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit ist. Sie müssen einfach nur wissen, wie Ihre Romanidee am besten in Worte zu fassen ist. Das schaffen Sie auch ohne Fachlatein!

In diesem Buch werden Sie kein Kochrezept für den “perfekten” Roman finden. Ich zeige Ihnen viel mehr die einzelnen Zutaten und erkläre Ihnen deren Geschmäcker und Nebenwirkungen. Kochen müssen Sie immer noch selbst. Denn Ihr Roman soll ja ein von Ihnen persönlich geschriebenes Buch werden und nicht ein nach Baukastenprinzip hergestelltes Massenprodukt. Auch wenn Sie jetzt enttäuscht sein sollten, bin ich mir sicher, dass Sie in meinem Buch etliche Anregungen für Ihren Roman finden werden. Und vielleicht auch schon in wenigen Monaten ein vollendetes Werk auf Ihrem Schreibtisch liegen haben.

In den einzelnen Kapiteln nenne ich stets interessante Lesetipps zu einzelnen Erzähltechniken. Scheuen Sie sich nicht, diese Bücher in einer Buchhandlung durchzublättern oder gar zu kaufen. Denn mein erster Tipp lautet:

Lesen Sie gute Bücher!

Damit meine ich nicht die Art Bücher, die durch eine Erfolgswelle für wenige Wochen vorn auf der Bestsellerliste rangiert und nach einem Jahr keiner mehr kennt. Ich rede von den großen europäischen, britischen und amerikanischen Autoren, die ihre Zeit durch ihre Literatur geprägt haben. Durch ausreichendes Lesen, wissen Sie, wie ein Buch aussehen kann. Sie lernen die unterschiedlichsten Facetten der einzelnen Erzähltechniken kennen und können sich ein Bild machen, wie Sie Ihren eigenen Roman schreiben möchten.

Es sollte Sie nicht überraschen, dass ich Ihnen und Ihrem langsam erblühenden Werk keine Erfolgsgarantie geben kann. Der Büchermarkt ist nicht leicht zu erobern, aber dazu kommen wir später.

Zunächst wollen Sie ein Buch schreiben!

Danach können wir uns Gedanken über die Vermarktung machen.

2

Aller Anfang ist schwer

“Ich empfand plötzlich das Bedürfnis, ein neues Buch von mir zu lesen. Also habe ich eines geschrieben.”

Marguerite Duras (1914-96)

Wenn Sie noch nicht viel Erfahrung im Schreiben haben, werden Ihnen die ersten Schritte schwerfallen. Deswegen haben Sie sich wahrscheinlich auch für dieses Buch entschieden. Ich werde Ihnen in diesem Kapitel Schreibübungen und die Grundlagen des Schreibens näherbringen.

2.1. Übung macht den Meister

Sie müssen unbedingt regelmäßig schreiben. Da Sie wahrscheinlich noch nicht an vielen Schreibprojekten arbeiten, sollten Sie regelmäßig Schreiben üben. Hierfür bieten sich verschiedene Übungen an. Sie sollten z. B. das Beschreiben von Charakteren üben. Das können Sie überall machen, z. B. im Café oder in der Bahn. Beobachten Sie einfach die Personen in Ihrem Umfeld und beflügeln Sie Ihre Phantasie. Wer könnte die junge Frau am Nebentisch sein? Vielleicht eine Studentin, eine Journalistin, eine Bürokauffrau, vielleicht arbeitslos oder Hausfrau und Mutter. Ist Sie geizig oder großzügig? Faul oder fleißig? Liebenswürdig oder argwöhnisch? Wie kann man Sie beschreiben, ohne dass man langweilig sagt, sie habe braune, lange Haare und trage eine Jeans und ein T-Shirt. Vielleicht hat Sie eine große Nase, die an die eines alten Philosophen erinnert? Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Weitere Angaben zur Kreation neuer Figuren finden Sie im Kapitel 2.2.4.

Außerdem sollten Sie alle gängigen Erzählperspektiven regelmäßig üben. Die Erzählperspektiven lernen Sie im Kapitel 2.2.5. kennen. Deswegen werde ich hier nicht näher darauf eingehen, sondern gleich zu den Grundlagen des Schreibens übergehen. Ich möchte nur noch darauf hinweisen, dass Sie weitere Angaben zu den Schreibübungen am Ende dieses Buchs im Anhang finden.

2.2. Grundlagen

Bevor Sie sich mit dem Schreiben eines Buchs beschäftigen, sollten Sie bestimmte Voraussetzungen genauestens überdenken. Denn nichts ist schlimmer als 100 Seiten eines Buchs geschrieben zu haben und zu merken, dass man den falschen Erzähler gewählt hat. Den Elan, das halbe Buch neu zu schreiben, hätte ich dann ehrlich gesagt auch nicht. Deswegen geht es in diesem Kapitel um