Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Psychische Störungen sind für Betroffene und Angehörige oft schwer zu erkennen; im Zusammenhang mit positiven Ereignissen wie Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit gilt dies besonders. Deshalb haben Betroffene während ihrer Schwangerschaft und nach der Entbindung sowie ihre Familien Bedarf an Informationen zu Ursachen, Behandlung, Verlauf und Möglichkeiten der Vorbeugung. Im Fokus des Ratgebers stehen u.a. Depressionen, Ängste, Zwänge und Psychosen. Neben Erkennungs- und Hilfsmöglichkeiten werden Selbsthilfestrategien vorgestellt. Fallbeispiele und Antworten auf häufige Fragen runden das Buch ab. Ziel ist es, frühzeitige Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und so zur Entwicklung einer guten Mutter-Kind-Bindung beizutragen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 344
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Cover
Titelei
Ihr Wegweiser durch dieses Buch
Vorwort
1 Die wichtigsten Fakten und Zahlen
Klärung einiger Fachbegriffe
Peripartal, postpartal bzw. postnatal, präpartal
Störung, Erkrankung
Psychose, Neurose
Affektive Störung, Manisch-depressive Erkrankung
Wochenbettdepression, Wochenbettpsychose
Puerperalpsychose, Laktationspsychose
Babyblues, Heultage
Krankheitsphase, Krankheitsepisode
Chronifizierung
Das Erkennen psychischer Probleme ist gar nicht so leicht
Der Beginn der Störungen und erste Symptome
Die Bedeutung der jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Situation
Psychische Störungen nach der Geburt in verschiedenen Zeiten und Kulturen
Nicht immer ist unsere »Fortschrittsgesellschaft« hilfreich
Die eigenen Erwartungen sind von großer Bedeutung
Häufigkeit und Einflussfaktoren
Mögliche Einflussfaktoren näher betrachtet
Multifaktorielle Verursachung und Vulnerabilität
Die Geburt eines Kindes ist ein lebensveränderndes Ereignis
Die Rolle der Hormone ist unterschiedlich groß
Auch andere körperliche Ursachen können von Bedeutung sein
Erste oder spätere Entbindung: der wichtige Unterschied
Komplikationen bei der Entbindung können die Belastung verstärken
Risikofaktor psychische Erkrankung in der Vorgeschichte
Psychische Störungen in der Familie als leichter Risikofaktor
Unterstützung durch den Partner und andere ist eine wichtige Vorbeugung
Die eigenen Erwartungen dürfen nicht zu hochgesteckt sein
Wenn psychische Probleme schon in der Schwangerschaft beginnen
Psychiatrische Diagnosen im Überblick
Die Grundlagen der Behandlung – kurzgefasst
Stationäre Mutter-Kind-Behandlung
Der Austausch mit anderen Betroffenen ist hilfreich
Was man zur Wiederholungsgefahr weiß ...
... bei postpartalen Depressionen und Psychosen
... nach Verlusterlebnissen und traumatisch erlebten Entbindungen
... bei Angststörungen und Zwangsstörungen
2 Die postpartalen Störungen im Einzelnen
Der Babyblues – normal und nicht krankheitswertig
Postpartale Depressionen – vielfältige Bilder und Schweregrade
Versagens- und Schuldgefühle stehen im Vordergrund
Zwangsgedanken prägen das Erleben
Panikattacken lösen besondere Ängste aus
Postpartale Psychosen – beunruhigend, aber leicht zu erkennen
Reaktionen auf schwere Belastungen rund um die Geburt
Direkt nach dem Schock – die akute Belastungsreaktion
Über die Trauer hinaus – die reaktive Depression
Besonderheiten bei der Totgeburt
Besonderheiten bei der Frühgeburt
Besonderheiten bei der Geburt eines kranken oder behinderten Kindes
Derselbe Film läuft immer wieder ab – nach der traumatisch erlebten Entbindung
Angststörungen nach der Entbindung
Zwangsstörungen nach der Entbindung
3 Schon in der Schwangerschaft Probleme?
Ersterkrankungen und Wiedererkrankungen
Einfluss der Hormone
Depressionen, Ängste, Zwänge in der Schwangerschaft
Psychosen und Manien in der Schwangerschaft
Behandlung in der Schwangerschaft
Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich Medikation in der Schwangerschaft
Schwangerschaftsvorsorge
Medikamente vor und nach der Entbindung
Geburtsplanung
Sonderfall Geburt nach spät wahrgenommener Schwangerschaft
4 Was ist zu tun? – Hilfe und Selbsthilfe beim Leitsymptom ...
Die eigenen Ressourcen nutzen
Strategien zur Entspannung
Progressive Muskelentspannung (PME) nach Jacobson
Autogenes Training (AT)
Imaginationsverfahren, Fantasiereisen
Meditation
Yoga, aktive Entspannung
Wichtige Hinweise zu Entspannungsverfahren
Strategien der Achtsamkeit
Body-Scan
Atem-Meditation
Leitsymptom Depressivität
Selbsthilfestrategien zum Umgang mit Sorgen, Niedergeschlagenheit und Depressivität
Das Bild der Waage
Bewegung, Sport, Luft und Licht
Kontakt und Berührung
Aktivitäten und Pausen
Ablenkung, Zeitvertreib
Akzeptanz
Eine Depression nicht übersehen
Leitsymptom Angst
Selbsthilfestrategien zur Angstregulation
Den Teufelskreis der Angst verstehen
Entschleunigtes Atmen
Alle fünf Sinne einsetzen
»Die Angst hereinbitten«
Gedankenstopp (nicht nur bei Ängsten)
Grübelstuhl und Grübelzeit
Innerer Ort der Ruhe
Leitsymptom Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
Selbsthilfestrategien gegen Zwänge
Zwangsgedanken keine Macht geben
Zwangshandlungen verhindern
Ganz speziell: die zwanghafte Angst vor Infektionen
Ganz speziell: die zwanghafte Angst, dem Baby zu schaden
Leitsymptom »traumatische« Erinnerungen
Selbsthilfestrategien bei »traumatischen« Erinnerungen
Reden hilft
Tresortechnik
Innere Helfer
Bildschirmtechnik
Schreiben hilft
Selbstwirksamkeit stärken
Leitsymptom Schlafstörungen
Selbsthilfestrategien bei Schlafstörungen
Schlafhygiene
Pflanzliche Einschlafhilfen
Keine Angst vor Schlaflosigkeit
Leitsymptom Trauer
Trauer nach Fehlgeburt, Totgeburt, Schwangerschaftsabbruch
Trauer bei Schwangerschaft und Geburt nach vorausgegangenem Verlust eines Kindes
Trauer beim Verlust von Angehörigen zeitnah zur Geburt des Kindes
Entwicklung von Trauer allgemein
Selbsthilfestrategien bei Trauer
Den persönlichen Umgang mit der Trauer finden
Leitsymptom irreale Befürchtungen und Überzeugungen
Leitsymptom Lebensmüde Gedanken, Suizidalität
Leitsymptom Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörung
Leitsymptom Halluzinationen, z. B. Stimmenhören
Leitsymptom Ungeordnetes Denken
Leitsymptom Verhaltensauffälligkeiten
5 Therapie – Wirkung und Nebenwirkungen
Die Auswahl der Behandlung
Psychotherapie
Supportive Psychotherapie
Verhaltenstherapie und Kognitive Verhaltenstherapie
Analytische Psychotherapie (= Psychoanalyse)
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Systemische Therapie
Weitere psychotherapeutische Verfahren im Überblick
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Beratungsstellen
Nicht jede Psychotherapie ist für jeden geeignet
Tipps zur Suche eines Psychotherapieplatzes
Psychopharmaka
Antidepressiva
Antipsychotika
Beruhigungsmittel, Schlafmittel
Stimmungsstabilisatoren
Kontraindikationen
Nebenwirkungen von Psychopharmaka
Untersuchungen vor und während der Medikamenteneinnahme
Hormone
Progesteron
Brexanolon
Östrogen
Schilddrüsenhormone
Andere Therapieformen
Lichttherapie
Transkranielle Magnetstimulation
Elektrokrampftherapie
6 Häufig gestellte Fragen
... rund um die Erkrankungen
Warum ist über peripartale psychische Probleme so wenig bekannt?
Sind psychische Probleme nach einer Entbindung heute häufiger als früher?
Woran erkenne ich, dass bei mir eine Depression oder Psychose beginnt?
Ist der Einsatz der EPDS als Fragebogen zur Selbstbeurteilung sinnvoll?
... zum »eigenen Anteil« an den Problemen
Warum ich?
Was habe ich falsch gemacht?
War es ein Fehler, ein Kind zu bekommen?
Warum sieht bei anderen Müttern immer alles so einfach aus?
Warum kann ich im Beruf mit Kindern viel besser umgehen als mit meinem eigenen Baby?
Wie schaffe ich es, eine gute Mutter zu sein?
... zum Umgang mit peripartalen Problemen
Sollte ich meine psychischen Probleme verschweigen?
Zusammenreißen oder Hilfe akzeptieren?
... rund um die Therapie
Was tue ich, wenn ich keinen raschen Termin in einer psychiatrischen Praxis bekomme?
Wann ist eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll?
Gehören Medikamente immer zur Behandlung peripartaler psychischer Probleme?
Machen Medikamente nicht abhängig?
Bedeutet es Schwäche, wenn man Medikamente einnimmt?
Wie lange dauert es, bis die Medikamente wirken?
Wie lange müssen die Medikamente eingenommen werden?
Sind Medikamente mit dem Stillen vereinbar?
Und was berücksichtigt man bei der Nutzen-Risiko-Abwägung?
Helfen alternative Heilmethoden?
Kann ich eine Mutter-Kind-Kur beantragen?
... zum Verlauf der Erkrankung
Werde ich wieder so wie früher?
Wann weiß ich, dass ich wieder vollständig gesund bin?
Einmal Depression, immer Depression?
Wie hoch ist die Gefahr, dass ich wieder krank werde?
Darf ich nach einer peripartalen psychischen Erkrankung noch einmal schwanger werden?
... zu Unterstützung und Hilfe
Kann die Hebamme helfen?
Soll man die Probleme mit der Frauenärztin, dem Hausarzt, der Kinderärztin besprechen?
Was können die Angehörigen tun?
Wie komme ich in Kontakt mit anderen Betroffenen? – die Stellung der Selbsthilfegruppen
... zu den Auswirkungen auf Familie und Partnerschaft
Wie bleiben wir als Eltern noch ein Paar?
Wie geht man mit der veränderten Sexualität nach der Entbindung um?
... zur Depression bei Vätern und in sozialer Elternschaft
Können auch Väter nach der Geburt eines Kindes depressiv werden?
Wie geht es »sozialen« Elternteilen?
7 Fallbeispiele – die verschiedenen Gesichter peripartaler Probleme
Achterbahn der Gefühle – Grund zur Sorge? Ein Fall von Babyblues
Ich wollte eine so gute Mutter sein – Depression nach der ersten Entbindung
Lange gequält und viel Zeit versäumt – Chronifizierte Depression nach der ersten Entbindung
Sieht so eine Mörderin aus? – Depression mit Zwangssymptomen
Kann man sich mit Behinderung anstecken? – Zwangssymptome in der Schwangerschaft
Depressiv oder »ausgesaugt«? – Die Erschöpfung nach mehrmonatigem Stillen
Wenn Stillen zum Stress wird – Depression mit Panikattacken
Ein Teufelskreis von Erwartungsdruck und Ängsten – Beziehungsprobleme nach der Geburt
Zu viel kommt zusammen – Depression nach der dritten Entbindung
Wenn Angst den Tag kontrolliert – Verschlimmerung einer Panikstörung nach der Geburt
Angst macht unfrei – Beginn einer Angststörung in der Schwangerschaft
36 Stunden Wehen und Schmerzen vergebens – Eine traumatisch erlebte Entbindung und ihre Folgen
Ich bekomme nie wieder ein Kind – Die Angst vor einer weiteren Entbindung nach traumatisch erlebter Geburt
Die Vergangenheit ist wieder da – Reaktualisierung von traumatischen Erfahrungen
Die Angst vor der Wiederholung eines Dramas – Depressive Reaktion nach Totgeburt und Wiedererleben in der Folgeschwangerschaft
Die Suche nach der eigenen Schuld – Depression nach Frühgeburt
Schwanger durch Kinderwunschbehandlung – aber die Drillinge überleben nicht
Wenn zusammenreißen nicht mehr hilft – Suizidversuch bei postpartaler Depression
Das Baby ist vermeintlich unheilbar geschädigt – Wahnhafte Depression und erweiterter Suizid
Das Baby ist ausgetauscht – Doppelgängerwahn und psychotische Depression
Euphorie und Depression im schnellen Wechsel – eine bipolare affektive Störung nach der Geburt
Das Baby wird zur Puppe – Verhaltensauffälligkeiten in der Manie
Von Himmel und Hölle – »Traumartige Erlebnisse« in der Psychose
Beobachtet und verfolgt gefühlt – Bedeutet das Schizophrenie?
Nicht wieder krank werden, aber trotzdem ein Baby – Schwanger unter Medikamenten
Last but not least: Auch Väter können depressiv werden
8 Diagnosen – für speziell Interessierte
ICD-10 – ein Diagnosesystem im Wandel
Affektive Störungen
Reaktionen, Anpassungsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörung
Angststörungen
Zwangsstörungen
Psychosen
9 Fachliteratur
10 Weiterführende Informationen und Links
Depressionen
Ängste
Zwänge
Traumatisches Erleben
Prämenstruelle Dysphorische Störung
Schwangerschaft
Unterstützung in der Schwangerschaft und nach der Geburt
Besondere Situationen in der Schwangerschaft und nach der Geburt
Psychotherapiesuche
Rat + Hilfe
Fundiertes Wissen für Betroffene, Eltern und Angehörige –Medizinische und psychologische Ratgeber bei Kohlhammer
Eine Übersicht aller lieferbaren und im Buchhandel angekündigten Ratgeber aus unserem Programm finden Sie unter:
https://shop.kohlhammer.de/rat+hilfe
Die Autorinnen
Prof. Dr. med. Anke RohdeFachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsprofessorin für Gynäkologische Psychosomatik, Universität Bonn.www.rohde-bonn.de
Dr. phil. Dipl.-Psych. Almut DornPsychologische Psychotherapeutin, Praxis für Gynäkologische Psychosomatik, Hamburg.www.almutdorn.de
2., erweiterte und überarbeitete Auflage
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Pharmakologische Daten verändern sich ständig. Verlag und Autoren tragen dafür Sorge, dass alle gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung hierfür kann jedoch nicht übernommen werden. Es empfiehlt sich, die Angaben anhand des Beipackzettels und der entsprechenden Fachinformationen zu überprüfen. Aufgrund der Auswahl häufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.
Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.
Dieses Werk enthält Hinweise/Links zu externen Websites Dritter, auf deren Inhalt der Verlag keinen Einfluss hat und die der Haftung der jeweiligen Seitenanbieter oder -betreiber unterliegen. Zum Zeitpunkt der Verlinkung wurden die externen Websites auf mögliche Rechtsverstöße überprüft und dabei keine Rechtsverletzung festgestellt. Ohne konkrete Hinweise auf eine solche Rechtsverletzung ist eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten nicht zumutbar. Sollten jedoch Rechtsverletzungen bekannt werden, werden die betroffenen externen Links soweit möglich unverzüglich entfernt.
1. Auflage 2023
Alle Rechte vorbehalten© W. Kohlhammer GmbH, StuttgartGesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:ISBN 978-3-17-041388-7
E-Book-Formate:pdf:ISBN 978-3-17-041389-4epub:ISBN 978-3-17-041390-0
Möglicherweise haben Sie als Betroffene, als Angehöriger oder auch als jemand, der aus beruflichen Gründen mit dem Thema zu tun hat, unterschiedliche Interessen, wenn Sie dieses Buch lesen. Die einzelnen Kapitel sollen deshalb auf die verschiedenen Bedürfnisse eingehen, ohne dass Sie beim Lesen eine bestimmte Reihenfolge einhalten müssen. Jedes Kapitel ist inhaltlich so angelegt, dass es für sich alleine und damit unabhängig von den weiteren Kapiteln verständlich ist. Falls Begriffe verwendet werden, die in einem anderen Abschnitt genauer erklärt sind, wird darauf verwiesen.
Nach dem Beginn mit Fakten und Zahlen folgen Beschreibungen der vorkommenden Störungsbilder nach der Geburt sowie der Probleme, die bereits in der Schwangerschaft auftreten können. Es schließen sich Kapitel zu Hilfe und Selbsthilfe sowie zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten an, bevor häufig gestellte Fragen beantwortet und typische Fallbeispiele vorgestellt werden. Im letzten Kapitel werden die psychiatrischen Diagnosen für speziell Interessierte noch einmal im Detail beleuchtet. Die abschließenden Hinweise auf weiterführende Literatur und Internetlinks können verständlicherweise nicht vollständig sein, helfen Ihnen aber vielleicht bei weiteren Recherchen.
Da die verwendeten Fachbegriffe in den jeweiligen Kapiteln in der Regel erklärt werden, wird auf ein zusätzliches Glossar von Fachausdrücken verzichtet. Sollten Sie einen bestimmten Begriff suchen, schlagen Sie einfach im Inhaltsverzeichnis nach oder folgen Sie den entsprechenden Verweisen im Text.
Noch ein Wort zum »Gendern«: Wir haben uns entschlossen, auf Gendersternchen oder ähnliches zu verzichten und stattdessen die weiblichen und männlichen Berufsbezeichnungen im Wechsel zu verwenden, ohne dabei eine bestimmte Systematik einzuhalten. Bei der konsequenten Verwendung beider Formen wären die Texte an manchen Stellen unübersichtlich und schlecht lesbar geworden. Es versteht sich von selbst, dass jeweils alle Geschlechter gemeint sind.
Das gleiche trifft übrigens für die Verwendung des Begriffes »Partner« zu. Wir sind uns darüber im Klaren, dass heute Regenbogenfamilien in vielen Konstellationen existieren, und wir wissen aus der praktischen Arbeit mit gleichgeschlechtlichen Paaren, dass diese im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Entbindung unter den gleichen Problemen leiden können wie heterosexuelle. Allerdings haben wir uns – wieder im Sinne der besseren Lesbarkeit – dagegen entschieden, aus »der Partner« (mit dem sowohl der Ehe- als auch der Lebenspartner gemeint ist) die Formulierung »der Partner/die Partnerin« zu machen. Doch selbstverständlich sind bei den entsprechenden Ausführungen immer auch Partnerinnen bzw. Ehefrauen gemeint.
»Ich hatte eine wundervolle Schwangerschaft, war stolz auf meinen Bauch, führte eine glückliche Ehe, und dieses Kind, mit dem wir fast schon nicht mehr gerechnet hatten, war ein sogenanntes Wunschkind. Auch die Entbindung war nicht schwer. Deshalb habe ich die Welt nicht mehr verstanden, als es mir bereits 36 Stunden nach der Entbindung psychisch sehr schlecht ging ...«
So begann ein Brief, den ich im Jahr 1997 von einer Frau bekam, die in der Presse über meine Berufung auf die neu eingerichtete Professur »Gynäkologische Psychosomatik« an der Universitätsfrauenklinik in Bonn und im Zusammenhang damit über Depressionen und Psychosen nach der Geburt gelesen hatte. Sie berichtete in ihrem Brief über die schwere Depression nach ihrer ersten Entbindung und den Versuch, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
In den folgenden fast 20 Jahren, in denen ich die Gynäkologische Psychosomatik an der Universitätsfrauenklinik in Bonn geleitet habe, standen die psychischen Probleme im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt immer im Zentrum unserer klinischen Tätigkeit und meines wissenschaftlichen Interesses. Gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen, zu denen früher auch einmal meine Co-Autorin bei dieser Neuauflage, Frau Dr. Almut Dorn, gehörte, haben wir viele hundert Patientinnen in der Schwangerschaft und nach der Entbindung behandelt, größtenteils mit Depressionen, aber auch mit einer Vielzahl anderer Probleme.
Sehr häufig wiederholen sich bestimmte Symptome und Erlebnisweisen von Frauen im Zusammenhang mit Schwangerschaften und Entbindungen; aber auch die daraus entstehenden Probleme in der Familie sind sich sehr ähnlich. Immer wieder hören wir von Veränderungen in der Selbstwahrnehmung, von Verunsicherung und von Problemen im sozialen Umfeld bis hin zu dauerhaften Familienkrisen und Kapitulation vor den vielfältigen Belastungen. Und es werden fast immer die gleichen Fragen gestellt, wie etwa nach den Ursachen einer psychischen Problematik, nach Behandlungsmöglichkeiten und nach der Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Erkrankung bei einer weiteren Schwangerschaft noch einmal auftritt.
In der langen Zeit seit der ersten Auflage dieses Ratgebers 2004 ist zwar die Beschäftigung mit diesen und ähnlichen Fragen für Betroffene selbstverständlicher geworden, die Recherche durch die modernen Medien sehr viel einfacher. Dennoch ist der Zustrom betroffener Frauen unverändert hoch, wie die Zahlen der Gynäkologischen Psychosomatik Bonn zeigen, die heute von Frau Dr. Andrea Hocke geleitet wird; ebenso wie die Erfahrungen, die eine Psychotherapeutin wie Almut Dorn in ihrer auf Gynäkologische Psychosomatik spezialisierten Praxis in Hamburg macht.
Es gilt also immer noch, Fragen zu beantworten, Hintergründe zu erhellen und damit Ängste zu nehmen. Das ist das Ziel dieses Buches. Es ersetzt nicht die Behandlung, wenn eine solche erforderlich ist. Es soll Ihnen vielmehr ermöglichen, Art und Ausmaß der Probleme zu erkennen, und Sie darüber informieren, wie und wo Sie sich frühzeitig Hilfe holen können. Und nicht zuletzt soll es durch Hinweise auf Selbsthilfestrategien Wege aufzeigen, wie Sie sich – zumindest bei weniger schweren Problemen – mit gezielten Strategien selbst helfen und wie Sie damit die fachärztliche oder psychotherapeutische Behandlung unterstützen können. Denn eines hat uns die langjährige Erfahrung in der Behandlung von Frauen ganz klar gezeigt: Je mehr eine Frau weiß, je mehr »Handwerkszeug« sie hat, umso besser kann sie mit einer Problematik umgehen. Oder anders gesagt: Wenn Sie erst einmal Expertin für Ihre Problematik geworden sind, dann lassen Sie sich auch nicht mehr so leicht davon einschüchtern. Und genau das ist das Ziel dieses Buches! Lernen Sie Ihre Problematik verstehen, um sie zu bewältigen.
Für die Autorinnen
Anke RohdeBonn, im Herbst 2022
Möglicherweise sind Ihnen bei der Beschäftigung mit dem Thema bereits die verschiedensten Begriffe begegnet, die aber alle irgendwie ähnlich klingen, wie etwa »peripartal« oder »postpartal«, und Sie haben sich gefragt, worin der Unterschied liegt bzw. was sie bedeuten.
In ▸ Tab. 1.1 finden Sie die verschiedenen Begriffe mit Erläuterungen zu ihrer Bedeutung und Herkunft.
Tab. 1.1:Begriffsklärung peripartal, postpartal bzw. postnatal, präpartal
Begriff
Bedeutung
Herkunft
peripartal
rund um die Entbindung
von peri (= griech. drum herum) und partus (= lat. Entbindung/Gebären)
postpartal
(post partum)
nach der Entbindung
von post (= lat. nach) und partus (= lat. Entbindung, Gebären)
postnatal
nach der Geburt
von post (= lat. nach) und natus (lat. Geburt, Geborenwerden)
präpartal
vor der Entbindung
von prae (= lat. vor) und partus (= lat. Entbindung, Gebären)
pränatal
vor der Geburt
von prae (= lat. vor) und natus (= lat. Geburt, Geborenwerden)
Das Wort »Peripartal«, das sich als »peripartale psychische Probleme« auch im Titel dieses Buches findet, umfasst also alles vor und nach der Entbindung – beispielsweise Depressionen, die bereits vor oder auch erst nach der Entbindung beginnen können. Die zunehmend häufigere Verwendung dieses Begriffes ist das Ergebnis der Erkenntnis, dass sich der Beginn psychischer Probleme im Zusammenhang mit Schwangerschaften und Geburten oftmals gar nicht so genau zeitlich einordnen lässt. Im Nachhinein stellt sich dann durchaus die Frage, ob es nicht auch schon vor der Entbindung erste Anzeichen der Depression gab, die sich danach dann in voller Stärke gezeigt hat.
Eine Besonderheit ist die oftmals gleichbedeutende Verwendung von »postpartal« und »postnatal«. Nimmt man es ganz genau, dann bedeutet »postpartal« »nach der Entbindung«, während »postnatal« »nach der Geburt« aus Sicht des Kindes bedeutet, aber auch für den gesamten Geburtsprozess verwendet wird. In der englischen Sprache wird sowohl in der Fachsprache als auch in der Umgangssprache häufig der Begriff »postnatal« verwendet, z. B. im Zusammenhang mit Depressionen; insofern finden Sie ihn wahrscheinlich auch in den Medien bei Ihren Recherchen zu Problemen nach der Entbindung.
In der deutschen medizinischen Fachsprache verwenden wir den Begriff »postpartal«, z. B. sprechen wir von postpartalen Komplikationen. Bei Diagnosen in Behandlungsberichten oder auf Überweisungsscheinen begegnet Ihnen in vielen Zusammenhängen dafür auch »pp« als Abkürzung für »post partum« (= nach der Entbindung).
Wir haben uns deshalb in diesem Buch für die Verwendung des Begriffes »postpartal« entschieden, also für die im Deutschen korrekte Formulierung. Es kann allerdings sein, dass Ihnen in anderen Veröffentlichungen zu diesem Thema »postnatal« begegnet, was dann im gleichen Sinne zu verstehen ist.
Während Bezeichnungen wie »Krankheit« oder »Erkrankung« im Zusammenhang mit körperlichen Problemen üblich sind, wird in psychiatrischen Klassifikationssystemen auch der Begriff »Störung« als Übersetzung des englischen Wortes »disorder« verwendet (z. B. Angststörung).
In diesem Buch werden die Begriffe »Störung«, »Erkrankung« und »Krankheit« im Wesentlichen gleichbedeutend verwendet.
Das sind zwei Begriffe, die in der Umgangssprache manchmal gleichgesetzt oder verwechselt werden, obwohl damit ganz unterschiedliche Dinge gemeint sind.
Als Psychose bezeichnet man einen krankhaften Zustand der Psyche, bei dem es zu einer Veränderung in der Selbst- und Außenwahrnehmung kommt, zu irrealen Gedanken und Befürchtungen bis hin zu Sinnestäuschungen und Wahnideen (▸ Kap. 8). Auch in Denken und Fühlen, Antrieb und Verhalten sind Betroffene im Vergleich zu ihrem sonstigen Wesen verändert.
Zu den Psychosen gehören beispielsweise die Schizophrenie und schizoaffektive Störungen, aber auch manche schweren Formen der Depression und der Manie, wenn sie nämlich mit psychotischen Symptomen einhergehen. Psychosen können auch durch organische Erkrankungen, Drogenkonsum etc. angestoßen werden; Manchmal bestehen sie dann auch unabhängig vom Auslöser weiter (also beispielsweise nach Beendigung des Drogenkonsums).
Zur Entstehung von Psychosen tragen viele verschiedene Faktoren bei. Ganz wesentlich sind Veränderungen des Hirnstoffwechsels, was auch bei der Behandlung berücksichtigt wird.
Psychosen können schleichend beginnen und sich manchmal schon lange vorher durch leichte Symptome bemerkbar machen. Sie können aber auch sehr plötzlich aus völliger Gesundheit heraus beginnen. Genauso ist es mit dem Ende: die Symptome können sehr schnell wieder vorbei sein; bei anderen Patienten dauert es dagegen sehr lange, bis sie wieder gesund sind. Bei manchen schwer verlaufenden Psychosen kommt es nicht wieder zu völliger Gesundheit; einzelne oder leichte Symptome bleiben manchmal dauerhaft zurück und verursachen Einschränkungen, z. B. bei der Arbeitsfähigkeit. Man spricht dann auch von Residualsymptomatik.
Psychosen, die nach Entbindungen beginnen, sind meist »gutartig«, d. h., sie klingen in der Regel mit Behandlung vollständig wieder ab und hinterlassen keine Folgeerscheinungen. Allerdings besteht im weiteren Zeitverlauf die Gefahr des Wiederauftretens.
Im Gegensatz zur Psychose handelt es sich bei der Neurose um einen Zustand, bei deren Entstehung psychologische Faktoren die wesentliche Rolle spielen, wie etwa unbewältigte Konflikte oder unverarbeitete Kindheitserlebnisse. Neurosen können einen Menschen über das ganze Leben begleiten oder auch nur eine Zeit lang bestehen. Der Begriff »Neurose« bzw. »neurotisch« sagt also schon etwas über die angenommene Verursachung aus, so etwa im Begriff »neurotische Depression«.
Da durch die psychiatrische Forschung mittlerweile belegt ist, dass bei vielen Störungen, die früher als Neurose bezeichnet wurden, auch biologische Veränderungen, z. B. im Hirnstoffwechsel, von Bedeutung sind, werden diese heute als Störung oder Erkrankung bezeichnet. So ist also nicht mehr von »Angstneurose« oder »Zwangsneurose« die Rede, sondern von »Angststörung« bzw. »Angsterkrankung« und »Zwangsstörung« bzw. »Zwangserkrankung«.
Bei der Unterform »bipolare affektive Störung« wechseln sich depressive und manische Phasen ab, dazwischen gibt es Zeiten von völliger Gesundheit. Eine affektive Störung, bei der nur depressive Phasen vorkommen, heißt »unipolare affektive Störung« oder auch »monopolare affektive Störung«.
Solche wiederkehrenden affektiven Störungen sind phasenhaft ablaufende Erkrankungen, die gut behandelbar sind. Zwischen den einzelnen Krankheitsphasen besteht in der Regel völlige Gesundheit.
Die Begriffe »Wochenbettdepression« und »Wochenbettpsychose« werden im Alltag – auch im medizinischen Bereich – verwendet, um aufzuzeigen, dass eine Depression oder eine Psychose im zeitlichen Zusammenhang mit einer Entbindung aufgetreten ist. Völlig korrekt ist das jedoch nicht immer, da das Wochenbett aus gynäkologischer Sicht ein umgrenzter Zeitraum ist. Damit werden die ersten sechs bis acht Wochen nach der Entbindung bezeichnet, in denen sich die schwangerschaftsbedingten Veränderungen des Körpers zurückbilden. Zwar beginnen in diesem Zeitraum die meisten Psychosen, aber auch danach kommen sie vor. Und auch Depressionen können nach dieser Zeit beginnen.
Außerdem haben verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass Depressionen und Psychosen nach der Entbindung in allen wichtigen Punkten vergleichbar sind mit Depressionen und Psychosen, die zu anderen Lebenszeitpunkten auftreten und dass nach einer Entbindung beginnende psychische Störungen im weiteren Leben auch unabhängig davon wiederkehren können.
Genauer spricht man also von Depressionen oder Psychosen, die nach der Entbindung begonnen haben – oder in der psychiatrischen Fachsprache ganz korrekt von »postpartal beginnender Depression« bzw. »postpartal beginnender Psychose«. Aber auch hier führt der klinische Alltag zu Verkürzungen, und deshalb werden häufig die Begriffe »postpartale Depression« bzw. »Depression pp.« und »postpartale Psychose« bzw. »Psychose pp.« verwendet.
»Puerperalpsychose« ist eine andere Bezeichnung für die »Wochenbettpsychose«, die man aber allenfalls noch in älteren wissenschaftlichen Arbeiten findet. »Puerperium« kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Niederkunft, Kindbett, Wochenbett. Auch der Begriff »Laktationspsychose«, wird heute kaum noch verwendet. So wurden früher Psychosen genannt, die in der Stillzeit auftraten. Als Laktation wird die Produktion von Muttermilch in der weiblichen Brust bezeichnet; dies leitet sich vom lateinischen »lactare« (Milch geben, säugen) ab.
Der Begriff »Babyblues« ist im englischen Sprachraum geläufig für die Symptomatik, für die wir im Deutschen nur den Begriff »Heultage« kennen. Da dieser von betroffenen Frauen manchmal als diskriminierend erlebt wird und es auch in der deutschen medizinischen Fachsprache keinen richtigen Begriff dafür gibt, verwenden wir in diesem Buch hauptsächlich den freundlicher klingenden und in den Medien gebräuchlichen Begriff »Babyblues«. Das Fehlen eines »echten« medizinischen Namens dafür zeigt übrigens, dass es sich dabei nicht um ein Krankheitsgeschehen im engeren Sinne handelt (▸ Kap. 2).
Die Begriffe Phase und Episode werden in der Psychiatrie gleichbedeutend verwendet. Wichtig ist die darin enthaltene Bedeutung, dass eine psychische Störung in Phasen mit Anfang und Ende der Symptomatik verläuft und dass Betroffene dazwischen wieder gesund bzw. weitgehend gesund werden. Insofern tauchen diese Begriffe am ehesten bei den affektiven Störungen und den schizoaffektiven Psychosen (▸ Kap. 8) auf.
In den meisten Fällen verlaufen psychische Erkrankungen mehr oder weniger phasenhaft; insbesondere bei Depressionen oder Manien ist eine Phase von Krankheit irgendwann zu Ende. Depressive oder manische Phasen oder auch Psychosen dauern üblicherweise Wochen oder Monate; durch Behandlung kann man diese Dauer in der Regel erheblich verkürzen. Unbehandelt oder unzureichend behandelt kann es bei psychischen Störungen jedoch zur Chronifizierung kommen – dann dauert die Störung manchmal sogar jahrelang – mit allen Auswirkungen auf die gesamte Familie und vor allem das Kind. Und eines muss man klar sagen: je länger die Störung besteht und je weiter die Chronifizierung fortgeschritten ist, um so langwieriger wird die Behandlung. Das gilt auch für alle Störungen, die in einer Schwangerschaft oder nach einer Entbindung beginnen.
Psychische Störungen in der Schwangerschaft und nach der Entbindung gehen mit teils ausgeprägten Veränderungen im gefühlsmäßigen Erleben und Denken der betroffenen Frau einher, was in der Regel auch im äußeren Verhalten sichtbar wird.
Unsere Meinung
Immer wieder begegnen uns Frauen mit solchen Geschichten, z. B. einer schon seit zwei oder drei Jahren bestehenden unbehandelten postpartalen Depression. Wenn dann die Behandlung sehr rasch anschlägt, fragen sich alle Beteiligten, warum »man so lange gewartet hat«. Tragisch ist das vor allem immer dann, wenn die Auswirkungen auf das Kind bzw. die Mutter-Kind-Bindung oder auch die Partnerschaft schon eindeutig zu erkennen sind.
Unser Appell lautet deshalb: Wenn psychische Probleme nicht nach spätestens zwei oder drei Wochen abgeklungen sind, holen Sie sich Beratung und Hilfe!
Besonders psychische Probleme in der Schwangerschaft werden oftmals von allen Beteiligten toleriert, da man davon ausgeht, dass sie mit dem Ende der Schwangerschaft ebenfalls enden. Allerdings wissen wir aus der Erfahrung und aus Studien, dass psychische Probleme in der Schwangerschaft zu noch stärkeren Problemen nach der Geburt des Kindes führen können. Und umgekehrt kann man häufig im Nachhinein feststellen, dass beispielsweise eine Depression, die sich erst nach der Geburt richtig zeigt, schon in der Schwangerschaft begonnen hat.
Psychische Störungen nach der Entbindung können vom ersten Tag bis Wochen und Monate danach beginnen. Es gibt einige Studien, die noch einen Zeitraum bis zu einem Jahr einbeziehen. Üblich ist allerdings die Auffassung, dass maximal die Störungsbilder, die innerhalb des ersten halben Jahres nach der Entbindung zu ersten Symptomen führen, als postpartal bezeichnet werden sollten.
Für die einzelnen Arten von Störungen gibt es unterschiedliche Zeitpunkte, zu denen sie typischerweise auftreten. So ist für den Babyblues typisch, dass er zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Entbindung seinen Höhepunkt hat. In den ersten 14 Tagen nach der Entbindung beginnen insgesamt etwa ¾ aller postpartalen Psychosen. Postpartale Depressionen beginnen dagegen eher schleichend in den ersten Wochen und Monaten.
▸ Tab. 1.2 gibt einen Überblick über die häufigsten psychischen Probleme nach einer Geburt, den Zeitpunkt ihres Auftretens, den üblichen Verlauf und typische erste Symptome.
Tab. 1.2:Beginn, Dauer und erste Symptome der häufigsten postpartalen psychischen Probleme
Typ
Beginn/Dauer
Erste Symptome
Babyblues(Heultage, Postnatal blues)
Beginn: 3.–5. Tag nach der EntbindungDauer: wenige Tage
Allgemein erhöhte Empfindlichkeit; Stimmungslabilität steht im Vordergrund mit raschem Wechsel zwischen Glücklichsein, Weinen, Reizbarkeit etc.
Postpartale Depression(Wochenbettdepression, Postnatale Depression)
Beginn: erste Tage/Wochen bis Monate nach der EntbindungDauer: abhängig vom Schweregrad, Wochen bis Monate, im Extremfall auch länger (Chronifizierung)
Niedergeschlagenheit, depressive Stimmung, Versagens- und Schuldgefühle, Grübeln, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Appetitminderung, Erschöpfung, Müdigkeit, Weinen
Postpartale Psychose(Wochenbettpsychose, postnatale Psychose)
Beginn: erste Tage bis Wochen nach der Entbindung, ca. 75 % innerhalb der ersten 2 WochenDauer: abhängig von Schweregrad und klinischem Bild, Tage bis Monate
Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Verhaltensauffälligkeiten, irreale Ängste, ungeordnetes Denken.
Manchmal auch Beginn mit produktiv-psychotischen Symptomen (= Wahn, Halluzinationen, Beeinflussungserlebnisse)
Depressive Reaktionnach Totgeburt, Frühgeburt, Geburt eines kranken oder behinderten Kindes
Beginn: meist direkt nach dem Ereignis, manchmal auch Wochen/Monate späterDauer: abhängig von Schweregrad und klinischem Bild, Wochen bis Monate
Zu Beginn meist innere Betäubung, Schock, Verzweiflung. Dann Übergang in längere depressive Reaktion mit einer Vielzahl depressiver Symptome
Posttraumatische Belastungsstörungnach einer traumatisch erlebten Geburt
Beginn: erste Tage bis Wochen nach der EntbindungDauer: abhängig von Schweregrad und klinischem Bild, Wochen bis Monate; im Extremfall auch länger (Chronifizierung)
Wiedererleben der Geburt in Albträumen und eindringlichen Erinnerungen (Flashbacks), Schlafstörungen, Weinen, Gefühl innerer Taubheit, Reizbarkeit, sozialer Rückzug; nicht selten Begleitdepression
Bereits Hippokrates, der im 5.–4. vorchristlichen Jahrhundert in Griechenland lebte und als der Gründer der wissenschaftlichen Medizin gilt, beschrieb psychische Veränderungen im Zusammenhang mit Entbindungen und Wochenbett. Aus historischen Arbeiten und kulturvergleichenden (= transkulturellen) Untersuchungen weiß man, dass es postpartale psychische Störungen in allen Ländern und Kulturen schon immer gegeben hat und dass die Häufigkeit in etwa gleichbleibt. Für Störungsbilder, die eng an die hormonellen Veränderungen nach der Geburt geknüpft sind (besonders Babyblues, Psychosen und schwere Depressionen) lässt sich das aufgrund von biologischen Krankheitstheorien erklären.
Bezüglich der leichten und mittelschweren postpartalen Depressionen wird heute in Fachkreisen davon ausgegangen, dass sie viel stärker als die anderen Störungsbilder von sozialen und kulturellen Faktoren abhängig sind, wie etwa Veränderungen in der Definition der Mutterrolle und der zu geringen familiären und sozialen Unterstützung in unserer Industriegesellschaft (▸ Abb. 1.1). Auch kulturell bedingte gesellschaftliche Regeln können beeinflussen, ob beispielsweise eine postpartale Traurigkeit als behandlungsbedürftig gewertet wird. In diesem Zusammenhang geht es auch um die Frage, inwieweit in anderen Kulturen Rituale während der Schwangerschaft und nach der Geburt der Frau den Übergang zu ihrem neuen Status als Mutter erleichtern.
Während Psychosen, schwere Depressionen und Babyblues sich in ihrer Häufigkeit nicht wesentlich verändern, zeigen bevölkerungsstatistische (= epidemiologische) Untersuchungen eine Zunahme von Depressionen insgesamt und ein Betroffensein von immer jüngeren Menschen. In Deutschland werden etwa 10 % aller Menschen mindestens einmal in ihrem Leben depressiv, auch wenn sie nicht immer behandelt werden; Frauen sind etwa zweimal so häufig betroffen wie Männer, ebenso übrigens wie von Angsterkrankungen.
Die zunehmende Häufigkeit betrifft wohl insbesondere leichte und mittelschwere Depressionen nach der Entbindung, was sich mit einer Reihe von Einflussfaktoren erklären lässt: Zum einen sind die durch die Medien beeinflussten Erwartungen von Frauen zu nennen, die heute ihre Schwangerschaft meist ganz bewusst planen und auch genaue Vorstellungen davon haben, wie Schwangerschaft, Entbindung, Stillen und die Zeit nach der Entbindung verlaufen sollten. Zum anderen sind unsere veränderten Lebensbedingungen zu erwähnen: Kaum eine Frau kann nach der Entbindung noch auf die Unterstützung einer Großfamilie zurückgreifen oder auf die längerfristige Entlastung durch Mutter, Schwiegermutter, eine Tante oder sonstige im gleichen Haushalt lebende Personen. Manchmal fehlt sogar ein Freundeskreis, weil das junge Paar gerade aus beruflichen Gründen in eine fremde Stadt gezogen ist und erst wieder soziale Kontakte knüpfen muss.
Von einer nicht zu unterschätzenden Dunkelziffer für die nach einer Entbindung auftretenden psychischen Probleme muss ausgegangen werden, da trotz aller Informationen in den Medien immer noch ein Mangel an Aufklärung über Behandlungsmöglichkeiten solcher Störungen besteht; und sicher gibt es auch noch zu wenige niederschwellige, d. h.leicht zu erreichende Anlaufstellen für Betroffene. Die Sorge, wegen einer psychischen Problematik in der Gesellschaft diskriminiert zu werden und als nicht leistungsfähig zu gelten, ist trotz aller gegenteiligen Aufklärungskampagnen nach wie vor verbreitet.
Dem gegenüber steht ein bestimmtes Mutterbild in unserer Gesellschaft, das Schwangere überwiegend durch die Medien vermittelt bekommen. Es ist das Bild der »glücklichen Mutter«, die alles bewältigt und alles im Griff hat. Insbesondere, wenn das Kind gesund ist und sich gut entwickelt und wenn sonst »alles stimmt«, bekommen Mütter sehr schnell das Gefühl, sie hätten keinen Grund zur Traurigkeit und der Fehler liege bei ihnen. Bei Gesprächen mit betroffenen Frauen erlebt man immer wieder, dass diese glauben, sie seien die einzigen mit solchen Problemen; alle anderen Mütter, die sie kennen, erleben sie als kompetent, glücklich und zufrieden. Lassen sie sich dann ermutigen, einmal von sich aus mit ihren Freundinnen oder den Frauen im Rückbildungskurs über ihre Probleme zu sprechen, machen sie nicht selten die Erfahrung, dass auch andere ihre Probleme verstecken und mit sich selbst auszumachen versuchen.
Die meisten Informationen zur Häufigkeit liegen für die größten drei Gruppen psychischer Störungen nach der Entbindung vor, und zwar für den Babyblues, die Depressionen und die Psychosen. ▸ Tab. 1.3 gibt einen Überblick über die Häufigkeit und die wichtigsten Einflussfaktoren.
Tab. 1.3:Häufigkeit und wichtigste Einflussfaktoren postpartaler psychischer Störungen
Typ
Häufigkeit
Wichtigste Einflussfaktoren
Babyblues(Heultage, Postnatal blues)
50 – 70 %(nach etwa jeder 2. Entbindung)
·Geburt als Lebensereignis
·Hormonelle Umstellung
·Reizüberflutung, fehlende Ruhe
Postpartale Depression(Wochenbettdepression, Postnatale Depression)
10 – 15 %(nach etwa jeder 7. bis 10. Entbindung)
·Hormonelle Umstellung
·Geburt als Lebensereignis
·Erste Entbindung
·Geburt von Zwillingen/Mehrlingen
·Veränderung der Lebenssituation
·Unzureichende Unterstützung
·Probleme in der Partnerschaft
·Hohe eigene Erwartungen
·Depressionen in der Schwangerschaft
·Psychische Störungen in der Vorgeschichte
·Psychische Erkrankungen in der Familie
·Kindliche Faktoren (z. B. Stillprobleme, Schrei-Baby)
Postpartale Psychose(Wochenbettpsychose, postnatale Psychose
0,1 – 0,2 %(nach etwa jeder 500.–1.000. Entbindung)
·Hormonelle Umstellung
·Geburt als Lebensereignis
·Psychische Störungen in der Vorgeschichte
·Psychische Erkrankungen in der Familie
Depressive Reaktionnach Totgeburt, Frühgeburt, Geburt eines kranken oder behinderten Kindes
20 – 40 %(nach etwa jeder 3. Totgeburt, Frühgeburt, Geburt eines kranken oder behinderten Kindes)
·Verlustereignis
·Trauerprozess nicht abgeschlossen, manchmal auch nicht zugelassen
·Bei frühgeborenen und kranken/behinderten Kindern: Sorge um die Gesundheit des Kindes, notwendige Behandlungen, Operationen usw.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
1,5 – 3 %(nach etwa jeder 35. bis 70. Entbindung)
·Geburtsangst
·Geburt per Saugglocke oder Zange; sekundärer Kaiserschnitt
·Entbindung traumatisch erlebt
·Subjektive Wahrnehmung der Situation als beschämend, erniedrigend
·Erleben der geburtshilflichen Betreuung als unzureichend
·Eigene Erwartungen konnten nicht erfüllt werden
·Fehlende Nachbesprechung der Erlebnisse
·Vorbelastung mit traumatischen Erfahrungen
In diesem Kapitel sind die wichtigsten der in ▸ Tab. 1.3 genannten Einflussfaktoren, man könnte auch sagen Risikofaktoren, ausführlicher dargestellt.
Prinzipiell kann jede Frau nach einer Entbindung an einer psychischen Störung erkranken, allerdings gibt es einige Faktoren, die das Risiko erhöhen. Neben den hormonellen Veränderungen und der körperlichen und psychischen Belastung durch die Geburt können die Lebenssituation, die Persönlichkeit sowie eigene und fremde Erwartungshaltungen für psychische Probleme empfänglicher machen.
Frauen mit einer psychischen Erkrankung in der Vorgeschichte oder in der Schwangerschaft (z. B. Depression oder Angsterkrankung) haben ein höheres Risiko, nach der Entbindung zu erkranken, ebenso wie Frauen, in deren Familie Angehörige von psychischen Erkrankungen betroffen sind. Wie bei fast allen psychischen Störungen kann man auch für die Erkrankungen nach einer Entbindung vom Zusammentreffen verschiedener Einflussfaktoren ausgehen; deshalb spricht man von einer multifaktoriellen Verursachung, also Verursachung durch mehrere (= multi) zusammenwirkende Faktoren.
Die Basis bildet eine gegebenenfalls vorhandene »Vulnerabilität«, d. h. eine Empfindlichkeit für die Entwicklung psychischer Störungen, die ein Mensch sozusagen »mitbringt« und die ein Leben lang bestehen bleibt. Manchmal wird auch der Begriff »Prädisposition« verwendet. Zu dieser Vulnerabilität können genetische Veränderungen beitragen sowie frühe Lebensumstände und die Persönlichkeit. Abhängig davon, was noch an zusätzlichen Faktoren dazukommt, entstehen dann psychische Störungen.
Die Bedeutung der einzelnen Aspekte ist für die verschiedenen Erkrankungen unterschiedlich groß. Je mehr belastende Faktoren zusammenkommen, umso tiefer führt dies in die psychische Erkrankung, beispielsweise in die Depression (▸ Abb. 1.1). Mögliche Einflussfaktoren auf die Entwicklung der einzelnen Störungsbilder wurden in ▸ Tab. 1.3 genannt. Die wichtigsten Aspekte sind in den folgenden Abschnitten näher beschrieben.
Abb. 1.1:Die Spirale der postpartalen psychischen Störung (Beispiel Depression)
Aus der allgemeinen psychiatrischen Forschung weiß man, dass im Vorfeld psychischer Störungen wichtige (= relevante) Lebensereignisse (sogenannte »life events«) häufig zu finden sind. Dabei kann es sich sowohl um positive Lebensereignisse handeln (z. B. die eigene Hochzeit, die Geburt eines Kindes) als auch um negative Lebensereignisse (der Tod eines Angehörigen, Verlust des Arbeitsplatzes etc.).
Auch wenn die Entbindung nach unkomplizierter Schwangerschaft ohne jegliche Komplikationen abläuft, bedeutet sie dennoch für die betroffene Frau ein ganz besonderes Lebensereignis. Nicht nur der Körper muss erhebliche Belastungen aushalten, sondern auch von der Psyche wird eine erhebliche Anpassungsleistung erwartet: Die gesamte Lebensperspektive verändert sich, Verantwortung für ein anderes Leben muss übernommen werden, die Partnerschaft muss sich aus einer Zweierbeziehung (= Dyade) in eine Dreierbeziehung (= Triade) entwickeln usw. Und schließlich wird auch die Entbindung selbst von vielen Frauen als eine Art Grenzerfahrung erlebt – unabhängig davon, ob sie eine schöne, eine eher neutrale oder vielleicht sogar eine schlimme bzw. traumatische Erfahrung war.
Aus diesen Gegebenheiten lässt sich ableiten, dass gerade die erste Entbindung von besonderer Bedeutung ist. Dabei werden viele Erfahrungen zum ersten Mal gemacht, die dann bei weiteren Geburten bekannt und nicht mehr ganz so aufregend sind. Damit lässt sich auch erklären, warum etwa drei von vier postpartalen Depressionen und Psychosen nach der ersten Entbindung auftreten.
Die Geburt eines Kindes stellt also für die Eltern und vor allem die Mütter in verschiedener Hinsicht ein wichtiges, ja lebensveränderndes Ereignis dar; eigentlich müsste man sie wegen der vielfältigen Aspekte sogar als mehrere Lebensereignisse gleichzeitig betrachten. Aus anderen Zusammenhängen ist bekannt, dass das Zusammentreffen mehrerer Lebensereignisse das Ausmaß einer Belastung noch erhöht. Und es können weitere Belastungen hinzukommen – wie etwa der Verlust oder die schwere Erkrankung eines nahen Angehörigen kurz vor oder nach dem Geburtstermin. Ganz besonders belastet sind natürlich Frauen, die ihr Kind durch eine späte Fehlgeburt oder eine Totgeburt verloren haben; für Frauen, die die zusätzlichen Belastungen durch eine Frühgeburt und die oftmals erforderliche wochenlange Behandlung eines kranken oder behinderten Kindes aushalten müssen; und für Frauen, die die Entbindung als schrecklich und traumatisierend erlebt haben.
In den ersten Wochen der Schwangerschaft sinken die Hormone Progesteron und Östrogen nicht wie üblicherweise in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus wieder ab, sondern steigen weiter an auf ein hohes Niveau, was während der gesamten Schwangerschaft bestehen bleibt. Nach der Entbindung kommt es durch den Ausfall der in der Plazenta (= Mutterkuchen) gebildeten Hormone dann zu einem sehr plötzlichen Hormonabfall.
Aus der allgemeinen Psychiatrie weiß man, dass schwere hormonelle Veränderungen (wie z. B. Schilddrüsenstörungen oder auch die Gabe von Cortison) zu psychischen Veränderungen führen können. Ein anderes Beispiel für den Einfluss hormoneller Veränderungen auf das seelische Befinden ist das Prämenstruelle Syndrom (= PMS) bzw. in der noch stärkeren Ausprägung die Prämenstruelle Dysphorische Störung (= PMDS). Dazu gehören ausgeprägte Stimmungsveränderungen mit Reizbarkeit, Depressivität, Stimmungslabilität, Appetitveränderungen, Schlafstörungen etc., wie sie Frauen in den Tagen vor der Monatsblutung bisweilen feststellen.
Merke
Auch wenn es nicht unmittelbar zum Thema gehört, soll hier darauf hingewiesen werden, dass sich ein PMS mit Wiederbeginn des regelmäßigen Menstruationszyklus nach einer Geburt bzw. nach dem Abstillen nicht selten verstärkt bzw. dass dann die schwerere Symptomatik der PMDS hervortritt. Die Zusammenhänge erklären wir ausführlich in unserem Ratgeber »PMDS als Herausforderung«.
Almut Dorn, Anneliese Schwenkhagen, Anke Rohde (2022)PMDS als HerausforderungDie Prämenstruelle Dysphorische Störung als schwerste Form des PMSISBN 978-3-17-040259-1