Schattengreifer - Die Zeitensegler - Stefan Gemmel - E-Book
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Schattengreifer - Die Zeitensegler E-Book

Stefan Gemmel

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Beschreibung

Ist es wirklich nur ein Zufall, der Simon auf das uralte Schiff verschlägt? Und was treiben die Jugendlichen hier, die dem Kommando des Schattengreifers unterstellt sind und mit ihm durch die Zeit reisen? Allmählich nur kommt Simon hinter die Geheimnisse dieses sonderbaren Schiffes. Aber je mehr er erfährt, desto klarer wird ihm, worauf er sich eingelassen hat. Um nichts weniger geht es, als die Welt zu retten... Stefan Gemmel ist Lesekünstler des Jahres 2011.

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Seitenzahl: 337

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Inhalt

Cover

Über den Autor

Titel

Impressum

Flammen auf Mastspitzen

Im Leib des Seelensammlers

Die sterbende Stadt

Unter Kanonenbeschuss

Im Reich der Schatten

Ein kurzes Nachwort

Glossar

Das Alte Rom

Australien

Das Alte Ägypten

Ur

Jüdische Zeitrechnung

Pest

Wounded Knee

Über den Autor

Stefan Gemmel, geb. 1970, ist mit knapp 30 Veröffentlichungen der meistübersetzte Schriftsteller in Rheinland-Pfalz. Überregional bekannt wurde er vor allem durch seine originellen Lesungen und Schreibwerkstätten.

Für seine Nachwuchsförderung wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in der Nähe von Koblenz.

STEFAN GEMMEL

SCHATTENGREIFER

DIE ZEITENSEGLER

Erster Band der Trilogie

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2009/2014 by Baumhaus Verlag in der Bastei Lübbe AG, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Coverbild und Illustrationen: Silvia Christoph

Umschlaggestaltung: Götz Rohloff

E-Book-Produktion: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN 978-3-8387-0764-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

FLAMMEN AUF MASTSPITZEN

„NEIN!“

Mit einem lang gezogenen Schrei schreckte Simon aus dem Schlaf. Sein Herz hämmerte. Sein Atem raste. Heißer Schweiß rann ihm die Stirn hinunter.

Er setzte sich mit einem Ruck auf und blickte sich hektisch um. Er war in seinem Zimmer. In seiner vertrauten Umgebung. Das fahle Licht der Nacht suchte sich seinen Weg durch die dünnen Vorhänge am Fenster und warf verzerrte Schatten an die Wand.

Simon atmete tief ein. Es war also alles in Ordnung.

Zumindest schien es so.

Dennoch: Sein Herz wollte sich nicht beruhigen.

War dies wirklich nur ein Traum gewesen? Alles hatte so realistisch gewirkt, so echt.

Simon hatte die Bilder noch immer klar vor Augen. So klar, als wären all diese Dinge ganz greifbar hier in seinem Zimmer: dicke, schwarze Kohlestriche auf einer Felswand und eine Sanduhr, durch die blutroter Sand rieselte. Krähenschnäbel, die nach ihm hackten, und hohe Meereswellen, die über ihm zusammenschlugen.

Simon kannte diese Bilder. Immer und immer wieder tauchten sie in seinen Träumen auf.

Doch so lebendig und bedrohlich waren sie ihm noch nie erschienen.

Und viel schlimmer: Etwas völlig Neues hatte sich heute Nacht in seinen Schlaf geschlichen. Zwei Dinge, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Nicht im Schlaf und nicht in der Realität: Brennende Fackeln auf zwei Schiffsmasten, deren gleißende Flammen meterhoch in den Himmel ragten. Und eine weiße, klauenartige Hand, die nach ihm greifen wollte. Lange, vertrocknete, tote Finger, die sich nach ihm streckten. Die sich Zentimeter um Zentimeter seinem Gesicht näherten, während die Krähen seinen Kopf umschwirrten – bis Simon schreiend aus seinem Traum erwacht war.

Noch immer schüttelte es ihn bei dem Gedanken daran.

Was hatte all das zu bedeuten? Was war nur los in seinem Kopf? Welcher Mensch hatte solche Träume?

Er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und stand von seinem Bett auf.

Krähenschnäbel, Kohlestriche, Leichenfinger. In seinem Kopf wirbelten Gedanken und Bilder wild umher. Sanduhren, Fackellichter, Meereswellen. Es gelang ihm einfach nicht, sich zu beruhigen.

Sein Blick fiel auf die Vorhänge.

Frische Luft!, dachte er. Frische Luft und einen Blick auf das Meer. Das hatte bisher noch immer geholfen.

Er trat ans Fenster, zog die Vorhänge zur Seite, stützte die Hände auf die Fensterbank und schaute hinaus auf das Wasser, das wie schlafend unter dem sternenbehangenen Himmel lag und über dem der Mond …

Simon riss die Augen weit auf und stemmte beide Hände gegen das Fensterglas.

„Das ist unmöglich!“, flüsterte er fassungslos.

Das konnte nicht wahr sein.

Er schüttelte den Kopf und schlug sich mit einer Hand gegen die Stirn. Schlief er noch immer? War dies ein weiterer Traum?

Nein, er war wach. Hellwach.

Das Bild, das sich ihm bot, war keine Einbildung: Die brennenden Fackeln auf den beiden Masten dieses Schiffes vor ihm auf dem Meer waren echt. Ebenso wie die Krähen, die beide Masten umflogen und von denen Simon auf die Entfernung nur die schemenhaften Umrisse erkennen konnte, wenn sie dicht an dem gleißenden Licht der hohen Flammen vorbeiflogen. Alles spiegelte sich auf der glatten Oberfläche des Meeres.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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