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»Nur für Leerpersonal« Haben Sie schon mal »panische Orangen« probiert? Wissen Sie, ob Paprika-Schotten wirklich aus Schottland kommen und wo der Camen-Bär zu Hause ist? Dann nichts wie ran an den Specht! Bastian Sicks »Happy Aua«-Reihe hat längst Kultstatus erreicht. Nun erscheint der sechste Band – wiederum prall gefüllt mit den unglaublichsten Fundstücken aus dem Sprachalltag. Denn der Fehlerteufel treibt munter weiter sein Unwesen und denkt gar nicht daran, unseren Lachmuskeln eine Pause zu gönnen. Wer die Tücken der Sprache kennt, der weiß: Schon ein Bauchstabe kann alles verändern. Ob in Überschriften wie »Immer mehr Flüchtlinge kommen über die Balkon-Route« oder der Warnung vor einer »Ansteckung mit dem Zicken-Virus«. Schlagen Sie dem Teufel ein Schnäppchen beim Kauf einer zeitlos eleganten »Biesnestasche« oder eines Brautkleides mit »Paletten im Brustbereich«. Und was du heute nicht kannst besorgen, das bekommst du ganz bestimmt morgen, denn wie heißt es in einem Schaufensteraushang in Brandenburg so schön: Morgen haben wir wieder für Sie da!
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Seitenzahl: 57
Bastian Sick
Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache
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Bastian Sick, geboren in Lübeck, studierte Geschichtswissenschaft und Romanistik. Während seines Studiums arbeitete er als Korrektor für den Hamburger Carlsen-Verlag. 1995 wurde er Dokumentationsjournalist beim SPIEGEL, 1999 wechselte er in die Redaktion von SPIEGEL ONLINE. Dort schrieb er ab 2003 die Sprachkolumne »Zwiebelfisch«. Aus diesen heiteren Geschichten über die deutsche Sprache wurde die Buchreihe »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod«. Es folgten zahlreiche Fernsehauftritte und eine Lesereise, die in der »größten Deutschstunde der Welt« gipfelte, zu der 15.000 Menschen in die Köln-Arena strömten. Seitdem war Bastian Sick mehrmals mit Bühnenprogrammen auf Tournee, in denen er eine neuartige Mischung aus Lesung, Kabarett und Quizshow präsentierte. In zwölf Jahren schrieb er zwölf Bücher. Zuletzt erschien von ihm »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 6«. Bastian Sick lebt und arbeitet in Hamburg und in Niendorf an der Ostsee.
Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch
»Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 863, 2004 (liegt auch als gebundene Schmuckausgabe vor). »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 2. Neues aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 900, 2005. »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 3. Noch mehr Neues aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 958, 2006. »Happy Aua. Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 996, 2007. »Zu wahr, um schön zu sein. Verdrehte Sprichwörter – 16 Postkarten«, KiWi 1050, 2008. »Happy Aua 2. Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1065, 2008. »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 1–3 in einem Band. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1072, 2008. »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Das Allerneueste aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1134, 2009. »Hier ist Spaß gratiniert. Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1163, 2010. »Wir sind Urlaub – Das Happy-Aua-Postkartenbuch«, KiWi 1190, 2010. »Wie gut ist Ihr Deutsch? Der große Test«, KiWi 1233, 2011. »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 5«, KiWi 1312, 2013. »Wir braten Sie gern! Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1346, 2013. »Füllen Sie sich wie zu Hause. Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1410, 2014. »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 6«, KiWi 1450, 2015. »Speck, lass nach! Verdrehte Sprichwörter – 16 Postkarten«, KiWi 1519, 2016. »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 4–6 in einem Band. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache«, KiWi 1532, 2016.
zur Kurzübersicht
Haben Sie schon mal »panische Orangen« probiert? Oder Fleisch von Dü? Wissen Sie, ob Paprika-Schotten wirklich aus Schottland kommen und wo der Camembär zu Hause ist? Dann nichts wie ran an den Specht!
Bastian Sicks »Happy Aua«-Reihe hat längst Kultstatus erreicht. Hiermit liegt nun der sechste Band vor – wiederum prall gefüllt mit den unglaublichsten Fundstücken aus dem Sprachalltag. Denn der Fehlerteufel treibt sein Unwesen munter weiter und denkt gar nicht daran, unseren Lachmuskeln eine Pause zu gönnen.
Wer die Tücken der Sprache kennt, der weiß: Schon ein Buchstabe kann alles verändern – ob in Überschriften wie »Immer mehr Flüchtlinge kommen über die Balkon-Route« oder der Warnung vor einer »Ansteckung mit dem Zicken-Virus«.
Schlagen Sie dem Teufel ein Schnäppchen beim Kauf einer zeitlos eleganten »Biesnestasche« oder eines Brautkleides mit »Paletten im Brustbereich«. Und was du heute nicht kannst besorgen, das bekommst du ganz bestimmt morgen, denn wie heißt es in einem Schaufensteraushang in Brandenburg so schön: Morgen haben wir wieder für Sie da!
Vorwörtchen
Alles frisch?
Morgen machen wir wieder für Sie da!
Schlagen Sie dem Teufel ein Schnäppchen!
Im Falle eines Falles
Der 5. Fall
Wenn Orangen Panik kriegen
Einfach tierisch
Professjonelle Nachhillfe in Deutsch und Matte
Problembehandlung aufgrund eines Problems nicht möglich
Nachrichten aus Deutschland und aller Welt
Paletten im Brustbereich
Nicht ohne meinen Anwalt
Und also steht geschrieben …
Mit verbesserter Formulierung
Gar nicht lustig!
Man gönnt sich ja sonst nicht’s
Verboten!
Von der Einzahl in die Mehrzahl
Man nehme acht Kinder
Haus und Garten
Küchensause
Verbrechen und andere Kleinigkeiten
Wegweisend
Ab in den Urlaub!
Bildnachweis
Haben auch Sie etwas ...
»Schlagen Sie dem Teufel ein Schnäppchen«, las meine Freundin Sibylle, als ich ihr die Titelentwürfe für mein neuestes Buch zeigte, und fragte verwundert: »Wo ist da der Witz? Du hast doch sonst immer einen bewussten Fehler oder ein Wortspiel in deinen Titeln versteckt.« – »Hier genauso«, erwiderte ich. »Es heißt normalerweise jemandem ein Schnippchen schlagen.« Sibylle lachte und fragte: »Ein Schnippchen? Was, bitte, soll denn das sein?«
Da Sibylle vermutlich nicht die Einzige ist, der die Bedeutung des Wortes »Schnippchen« nicht geläufig ist, verdient es an dieser Stelle wohl eine Erklärung. Das »Schnippchen« kommt vom Verb »schnippen«, das eng mit »schnipsen« verwandt ist und eine lautmalerische Nachahmung des Geräuschs ist, das beim Schnellen der Finger entsteht.
Das Fingerschnippen galt in früheren Zeiten als eine Gebärde des Spotts und der Verachtung. Wer in der Gegenwart eines anderen mit den Fingern schnippte, ihm also »ein Schnippchen schlug«, der machte sich über ihn lustig oder brachte seine Überlegenheit zum Ausdruck. Wer dem Teufel – oder wie die Protestanten eher sagen: dem Schicksal – ein Schnippchen schlug, der bewies seine Furchtlosigkeit und seinen Mut. Allerdings pflegten auch Herrschaften im Umgang mit ihrem Dienstpersonal zu schnippen, um ihren Befehlen Nachdruck zu verleihen, so wie es Hundehalter gelegentlich bei der Erziehung ihrer Vierbeiner tun. Aus diesem Grund gilt das Fingerschnippen heute als unhöflich.
Wer im Restaurant die Bedienung mit Schnippen auf sich aufmerksam zu machen versucht, beweist keine gute Kinderstube. In meiner Grundschulzeit war uns das Fingerschnippen im Unterricht strengstens verboten.
Die Redewendung mit dem Teufel ist noch heute geläufig, auch wenn das Schnippchen zunehmend von ähnlich klingenden Wörtern wie Schnittchen, Schippchen oder Schnäppchen ersetzt wird.
»Dann ist dem Teufel ein Schnäppchen schlagen also verkehrt«, schlussfolgerte Sibylle, fast ein wenig enttäuscht. »Dabei liebe ich Schnäppchen doch so sehr!« – »Aber Schnäppchen schlägt man nicht«, gab ich zu bedenken. »Sag das nicht«, entgegnete Sibylle. »Wenn ich ein Schnäppchen machen kann, dann schlage ich zu.«
Schnippchen und Schnäppchen gehören zu einer ganzen Reihe von Wörtern, die nur noch in der Verkleinerungsform existieren. So wie das »Schlafittchen«[*] oder die »Sperenzchen«[**]