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Fröhliche Geweihnachten und God Jul!
Zur Adventszeit verschlägt es Hund Bruno und Katzendame Soja in diesem Jahr nach Lappland, hoch im Norden von Schweden. Brunos Herrchen muss dort arbeiten und hat einfach alle mitgenommen. Bruno möchte es sich vor dem Kamin gemütlich machen und vom traditionellen schwedischen Weihnachtsschinken träumen, doch Soja schnuppert das nächste Abenteuer schon von Weitem. Schnell schließt sie Freundschaft mit den Tieren des nahe gelegenen Waldes und erfährt, dass bei ihnen einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen will. Schuld ist der Streit zwischen dem Elch Dr. Mo und Herr Bär, dem Grizzly. Für Soja ist klar: Bruno und sie müssen die Freundschaft der beiden retten, damit es wieder heißen kann: Fröhliche Geweihnachten!
Ein tierisch gutes Adventskalenderbuch in 24 Kapiteln mit perforierten Seiten zum Auftrennen - das perfekte Wichtelgeschenk für Kinder ab 8 Jahren.
Außerdem erschienen:
Zwei Schnäuzchen und vier Weihnachtswünsche - Das Bilderbuch zur Schnauze-Reihe
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Seitenzahl: 62
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Für Johannes, Nike und Pino, meine wunderbaren Lebensreisebegleiter.
© 2022 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Karsten Molesch, Liebenburg
Umschlagabbildung und Innenillustration: Annette Swoboda
mk · Herstellung: BO
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
Reproduktion: Lorenz & Zeller GmbH
ISBN 978-3-641-28360-5V001www.cbj-verlag.de
Hallo, ich bin’s, Bruno!
Schön, dass du da bist. Mir ist nämlich gerade ganz schön langweilig! Seit drei Tagen sitzen Katze Soja, meine Menschen und ich in einem großen Auto. Wir fahren nach Schweden. Genauer gesagt, nach Lappland. Lappland, das liegt am äußersten Zipfel von Schweden. Herrchen wird dort für ein paar Wochen arbeiten, und weil er den ganzen Advent nicht gern alleine verbringen wollte, hat er uns kurzerhand mitgenommen!
Soja findet das alles sehr aufregend. Sie hat herausgefunden, dass es in Lappland Elche und Bären gibt. Ich hoffe sehr, es ist nur ein Märchen und stattdessen gibt es dort einen Metzger, der Freitagsknochen verkauft. Meinen Freitagsknochen würde ich nämlich mindestens genauso vermissen wie meine Hundefreundin Feline.
Ehrlich gesagt, finde ich es zu Hause am schönsten. Warum soll man überhaupt eine Pfote in andere Länder setzen?
Die Landschaft, die draußen vor dem Fenster vorbeizieht, ist weiß, sehr weiß. Weiß, wohin man schaut. Eigentlich müsste dieses Land nicht Schweden, sondern Schnee-den heißen. Da bleibe ich doch lieber in meinem großen, gemütlichen Korb, den Frauchen für die lange Fahrt besorgt hat. Das Mohnwobil, oder wie das Gefährt heißt, in dem wir uns gerade befinden, ist wirklich praktisch. Es ist wie ein Haus auf Rollen. Für die Menschen gibt es sogar eine Toilette … warum eigentlich nicht für mich? Ich muss raus in die Kälte!
»Mitt namn är Soja!«, ruft die Katze mir gerade zu.
Ich hebe den Kopf. »Alles in Ordnung?«, frage ich. »Hast du dich verschluckt?«
»Nein, nein«, sagt sie lachend. »Das war Schwedisch und heißt: ›Mein Name ist Soja.‹ Los, und jetzt du! Du solltest auch ein paar Sätze in der neuen Sprache können.«
Ich schüttele den Kopf. »Wir sind nur für ein paar Wochen in diesem Land. Es verbraucht wertvollen Platz in meinem Gehirn, wenn ich Wörter hineinquetsche, die ich nie wieder brauche«, sage ich.
Die Katze seufzt. »Bildung, Bruno. So etwas nennt man Bildung. Wir benutzen täglich nur einen winzigen Bruchteil unseres Gehirns. Das bedeutet: Du hast noch viiieeel mehr Platz in deinem Oberstübchen!«
Bei dem Wort Oberstübchen tippt sie mit ihrer Pfote an meinen Kopf. Ich knurre zurück: »Wie es in meinem Unterzimmer aussieht, geht nur mich und mich was an! Lern du Schwedisch und lass mich schlafen!«
Soja lacht erneut. »Oberstübchen, Bruno! Nicht Unterzimmer. Obwohl das auch sehr witzig ist.«
Ich seufze und sage nichts.
Eigentlich sollte nur Herrchen für vier Wochen in Schweden arbeiten. Aber da bald Weihnachten ist, wollte er uns alle gern dabeihaben. Und weil die Menschen wiederum dachten, mir wäre sonst langweilig, haben sie auch Soja mitgenommen … So ein Quatsch. Mir war in meinem ganzen Leben noch nicht langweilig!
»Hur är det med dig?«, wendet sich Frauchen in diesem Moment an Herrchen.
Herrchen reibt sich müde die Stirn. »Ganz ehrlich, Schatz, ich verstehe nur Bahnhof«, sagt er. Ihm scheint es mit dieser seltsamen Sprache genauso zu gehen wie mir.
»Der Satz bedeutet: Wie geht es dir?« Frauchen streicht Herrchen mit der Hand über seinen Haaransatz, der in letzter Zeit aus immer mehr Ansatz und immer weniger Haar besteht.
»Hur är det med dig?«, wiederholt Soja den Satz oberschlau. »Ist doch ganz einfach!«
»Angeberin«, brumme ich.
»Fauler Hund!«, zischt sie zurück.
Frauchen dreht sich zu den Zwillingen um: »He, ihr zwei, ihr könnt ruhig mitüben. In der schwedischen Schule werdet ihr einige Wörter gut gebrauchen können.«
Tommi und Tina antworten nicht. Sie haben die Augen geschlossen. Und genau das mache ich jetzt auch. Augen zu – Katze weg. Und Bühne frei für ein wunderbares Schläfchen!
Menschen wie Tiere sind verschieden: Was die eine total aufregend findet, ist für den anderen sterbenslangweilig. Und während die eine Schwedisch lernt, bewegt sich der andere viel lieber in der Welt der Würste …
Wie märchenhaft es draußen aussieht. Als hätte jemand das ganze Land mit dickem Zuckerguss überzogen. Bruno schläft natürlich schon wieder. Ich verstehe diesen Hund einfach nicht. Da gehen wir auf Reisen und er macht genau das Gleiche wie zu Hause!
»Schau doch auch mal ein bisschen raus«, habe ich vorhin zu ihm gesagt. »Du kannst doch nicht die ganze Fahrt verschlafen. Was willst du Feline erzählen?«
Doch der Hund hat nur müde mit einer Pfote abgewunken. »Ich bin mir sicher, dass du dir alles wunderbar merkst und die ganze Nachbarschaft bei unserer Rückkehr mit deinen Geschichten unterhalten wirst«, hat Bruno gesagt. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Kompliment war oder ob er mich auf die Pfote genommen hat.
Da fällt mir etwas ein. »Fast hätte ich es vergessen. Ich habe noch ein Geschenk für dich!«, rufe ich. Bei dem Wort Geschenk macht der Hund endlich die Augen auf. Ich springe von der Fensterbank, hebe einen Zipfel von Brunos Hundedecke an, ziehe einen kleinen braunen Plüschknochen darunter hervor und halte ihn Bruno vor die Nase.
»Was ist das?«, fragt er.
»Ein Geschenk von Feline. Damit du dich immer an sie erinnerst, bis wir wieder da sind.«
Bruno lächelt versonnen. »Der ist aber schön!« Plötzlich schaut er verärgert. »Und warum gibst du ihn mir erst jetzt?«
»Vergessen«, sage ich. »Nicht so schlimm, oder? Besser spät als nie.«
Bruno brummt auf.
»Statt die beleidigte Leberwurst zu spielen, könntest du wenigstens Tack sagen.«
»Was soll das heißen?«
»Tack heißt Danke auf Schwedisch.«
Bruno hebt eine Pfote und tippt sich gegen die Stirn. »Du meinst wohl Tock-tock. Bei dir piept’s wohl! Bedanken! Du solltest dich bei mir entschuldigen! Und jetzt gib mir den Knochen und lass mich schlafen!«
Ich überlasse dem Hund Felines Geschenk und er dreht mir den Rücken zu. Na toll.
»Es gibt übrigens keine beleidigten Leberwürste«, kommt es nach ein paar Kilometern vom Hund. Aha, er tut also nur so, als ob er schläft.
»Ach ja?«, frage ich.
»Leberwürste sind glückliche Würste«, brummt er nach einer Weile.
Dieser Gedanke amüsiert mich, und ich frage ihn: »Woher willst du das wissen?«
»Wusstest du das noch nicht? Ich spreche fließend Leberwürstisch«, antwortet Bruno. »Schon seit meiner Geburt. Es ist sozusagen meine Muttersprache.«
»So, so!«, rufe ich und muss lachen. »Und hast du auch eine Vatersprache?«
Der Hund denkt kurz nach. »Klar. Mettwürstisch! Und du als Vegetarierin sprichst wahrscheinlich Karottisch und Kohlrabisch«, fügt er hinzu. Wir beide müssen kichern.
Das rote Holzhaus, das die ganze Familie für die kommenden Wochen bewohnt, ist wunderschön und sehr gemütlich. Brunos Lieblingsplatz ist vom ersten Moment an der dicke, runde Teppich vor dem warmen Kamin. Soja würde allerdings gern etwas größere Kreise ziehen …
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