Schnauze, es ist Weihnachten - Karen Christine Angermayer - E-Book

Schnauze, es ist Weihnachten E-Book

Karen Christine Angermayer

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Beschreibung

Weihnachtsengel auf vier Pfoten!

Bruno ist rundum zufrieden mit seinem Hundeleben. Doch das ändert sich schlagartig, als seine Familie Zuwachs bekommt. Katzenzuwachs. Eine K.A.T.Z.E. In seinem Haus! Unter seinem Dach! Bruno ist mit seinem Hundelatein am Ende, denn Soja ist gesundheitsbewusst, redet viel und bewegt sich gern. Mit anderen Worten: Sie ist das genaue Gegenteil von Bruno. Wie soll er die 24 Tage bis Weihnachten bloß überstehen?

Ein Adventskalenderbuch in 24 Kapiteln mit perforierten Seiten zum Auftrennen - das perfekte Wichtelgeschenk für Kinder ab 8 Jahren.

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Seitenzahl: 58

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cbj ist der Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe

© 2013 cbj, München in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlagabbildung und Innenillustrationen: Annette Swoboda

Umschlagkonzeption: init. Büro für Gestaltung, Bielefeld

SaS · Herstellung: AW/LJ

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-10928-8V004www.cbj-verlag.de

Für Johannes und Nikeund alle Kinder, die gerne beschenkt werden und ein Geschenk sind.

1. Dezember

Herrchen und Frauchen sagen: Wenn ein Schmetterling am anderen Ende der Welt mit den Flügeln schlägt, dann passiert etwas bei uns. Weil alles mit allem verbunden ist.

Ich bin ein Hund. Ich glaube nicht an alles, was die Menschen sagen. Ich glaube an Bäume, an denen man sein Bein heben kann. Ich glaube an zwei Mahlzeiten am Tag und an ausgiebige Nickerchen. Und ich glaube an einen dicken Freitagsknochen vom Metzger, für den man das ganze Wochenende braucht, um ihn zu zerlegen. Den Knochen natürlich, nicht den Metzger.

Doch in diesem Jahr ist tatsächlich am anderen Ende der Welt etwas passiert, das mein friedliches Leben hier total auf den Kopf gestellt hat. Angefangen hat alles in Indien …

Hallo, ich heiße Bruno und bin Profi in Sachen Weihnachten. Sechs Jahre habe ich es schon mitgemacht. Das sind 42 Jahre in Menschenrechnung, denn ein Hundejahr zählt ja bekanntlich sieben Menschenjahre. Und nach 42 Jahren Weihnachten bringt einen nichts mehr aus der Ruhe, auch wenn die Menschen total verrücktspielen in dieser Zeit. Sie kriegen an Weihnachten immer das große Bellen im Kopf. »Stress« nennen sie es. Herrchen vergisst dann schon mal, meinen Freitagsknochen mitzubringen. Und Frauchen kuschelt viel weniger mit mir. Sie sagt, sie weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Vielleicht am Ende der Welt, bei den Schmetterlingen? Möglich wär’s.

Jedenfalls bin ich inzwischen an Weihnachten die Ruhe selbst. Doch in diesem Jahr ist alles anders als sonst. Denn in diesem Jahr haben sich der Weihnachtsmann, Knecht Ruprecht, das Christkind und wie sie nicht alle heißen, gegen mich verschworen: Sie haben mir nämlich eine Katze ins Haus geschickt. Eine Katze. K!A!T!Z!E! Das ist das Schlimmste, was einem Hund passieren kann. Tofu heißt sie, äh, ich meine, Soja, wie die Milch, die sie immer trinkt. Ekelhaftes Gesöff. Schmeckt wie eingeschlafene Pfoten. Sagt Herrchen auch.

Sie frisst auch nicht alles und wenn, dann kaut sie es 33 Mal. Und sie macht Yoooga, du lieber Himmel! Außerdem weiß sie alles besser. Sie hat doch tatsächlich behauptet, dass Katzen die ersten Tiere auf diesem Planeten waren. Lächerlich. Weiß doch jeder, dass Adam und Eva einen Hund hatten. Wofür hätten sie sonst die ganzen Bäume im Paradies gebraucht?

Bis Heiligabend will Soja hier bleiben. Erst dann kommt ihr Frauchen sie wieder abholen. Ihr Frauchen musste plötzlich nach Indien, einer Freundin helfen, die schwer krank ist. Indien, das ist am Ende der Welt. Und Heiligabend, das sind noch 23 Tage. Eine Ewigkeit! Wie soll ich das bloß überleben?

Aber Moment mal, Weihnachten ist doch auch das Fest der Wünsche, oder?

Ich probier’s mal. Augen zu und los: »Liebes Christkind, liebe Heilige Drei Könige, liebe Kühe, Schafe, Ochsen und Strohflöhe, liebe Zimtsterne, Lebkuchenherzen und heiße Maronen, ich wünsche mir, dass heute schon Heiligabend ist. Eins, zwei, drei!«

Augen auf. Mist. Sie ist noch da. Und sie liegt auf meiner Decke! Heute ist der 1. Dezember. Vor mir liegen noch 23 qualvolle Tage und auf meiner Schlafdecke jede Menge Katzenhaare. Ich glaube, ich bekomme gerade eine Weihnachtsallergie. Hatschi!

2. Dezember

Adventskalender sind eine feine Sache. Jeden Tag darf man ein Türchen aufmachen. Dahinter verbirgt sich eine feine Überraschung: Schokolade oder eine Geschichte oder ein Spielzeug.

Soja hat einen Adventskalender für Bruno gemacht, selbst ausgedacht. Schokolade ist keine drin, sondern etwas viiieeel Besseres!

Okay, Tag eins hat Bruno nicht so gut gefallen. Aber heute, Tag zwei, den wird er mögen.

Vielleicht.

Heute beginnt Tag zwei von Brunos Fitness-und-Fellpflege-Programm. Hab ich mir extra für ihn ausgedacht! Jeden Tag muss er eine kleine Übung machen und an Weihnachten ist er dann der schönste und fitteste Hund der Welt! Okay, die Liegestütze gestern hat er gehasst. Aber die Bauch-Übungen heute, die werden ihm gefallen!

»Bruno, es geht lo-hos! Das nächste Türchen wartet!«

Ah, er macht die Augen auf.

»Gibt’s heute Schokolade?«, fragt er freudig.

»Nein, aber du darfst gleich auf dem Rücken liegen bleiben. Du musst deine Wirbelsäule fest in den Boden drücken, Fersen auch, Oberkörper anheben und die Vorderpfoten nach vorne drücken!«

»Was ist eine Wirbelsäule?«, fragt Bruno.

Ich seufze. »Kinn auf die Brust und Kopf anheben!«

Er sieht mich ratlos an, dann schließt er die Augen.

»He, nicht wieder einschlafen, los, ich helf dir!«

Ich grabe mich mit meinen Vorderpfoten durch das Fell unter seinem Rücken. »Auf Drei: Eins, zwei, drei!«

Durch den Riesenhund geht ein Ruck. Aber schon im nächsten Moment fällt er wieder in sich zusammen wie ein nasser Sack.

»Stell dir vor, an der Decke hängt eine dicke Fleischwurst!«, rufe ich. »Auf Drei: Eins, zwei, drei!«

Ich versuche, Brunos Rücken anzuheben. Sein wuscheliges Fell kitzelt mir in der Nase. Bruno schafft es ein winziges Stückchen hoch.

»Au, du zerquetschst mich!« Ich komme gerade noch rechtzeitig unter ihm hervor. Bruno hechelt schwer. Wovon?

»Komm schon, das ist gut für deine Bauchmuskeln, die werden sich freuen!«

»Meine Bauchmuskeln freuen sich viel mehr über einen dicken Knochen«, sagt Bruno mit geschlossenen Augen. Er leckt sich die Lippen.

»Du denkst aber auch immer nur ans Fressen«, sage ich. »Was soll das Christkind von dir denken?«

»Das hat an Weihnachten andere Probleme als meinen Bauch«, murmelt Bruno verdächtig schläfrig.

»Glaubst DU!«, rufe ich. »Das Christkind schaut sich jeden, den es beschenkt, ganz genau an!«

Bruno antwortet nicht.

»Du, Bruno? Wie sieht das Christkind denn eigentlich aus? Hast du es schon mal gesehen? … Bruno? BRUNO!«

Er schläft schon wieder. Das gibt’s doch nicht! Na, spätestens wenn er Hunger hat, wacht er wieder auf. Und dann werde ich herausfinden, wie das Christkind aussieht. Vielleicht sieht es ja genauso aus wie ich?

3. Dezember

Alle sprechen vom Christkind. Aber hat es irgendjemand schon mal gesehen? Wie sieht es aus: Hat es dunkles Fell oder helles? Kurzhaar oder Langhaar?

Und ist es ein Christhund oder eine Christkatze?

Für Bruno ist es ganz klar ein Hund. Und Soja ist fest davon überzeugt, dass es nur eine Katze sein kann. Wer wohl am Ende Recht behält?

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