Schreiben.Verlegen.Vermarkten. - Karen Christine Angermayer - E-Book

Schreiben.Verlegen.Vermarkten. E-Book

Karen Christine Angermayer

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Beschreibung

Du möchtest ein Buch schreiben, um als Expert/in in deinem Bereich wahrgenommen zu werden, deine Sichtbarkeit zu stärken und von tollen, neuen Kunden gefunden zu werden? Dann nutze den Schatz an Informationen, Insider-Tipps und Entscheidungshilfen, die ich dir in diesem Kompendium an die Hand gebe. Das Schreiben, Verlegen und Vermarkten deines eigenen Buches werden dir damit viel leichter und mit spürbar mehr Freude und Erfolg gelingen!

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Früher glaubte ich, ich schreibe, um der Welt spannende Geschichten zu erzählen.

Heute schreibe ich mehr und mehr, um die spannenden Geschichten zu verstehen, die mir die Welt erzählt.

In tiefer Dankbarkeit und Liebe für meine Liebsten, die meine Arbeit und Leidenschaft so wundervoll unterstützen, und für die Quelle, aus der alles Leben und alle Ideen fließen.

Inhalt

Vorwort

SCHREIBEN

1 Warum du ein Buch schreiben solltest

2 Affenpipi! Deine idealen Leser und Kunden

3 Das Thema mit dem Thema: Wer bist du?

4 Brauchst du ein Schreibprogramm?

5 So startest du dein eigenes Buch: Vom Vollgas im Nebel und brennenden Hütten

6 Warum „shitty“ Gold wert ist: Die 2 Phasen erfolgreichen Schreibens

7 Der feine Unterschied zwischen 30.000 und 600.000 Dollar: 20 Tipps für den perfekten Feinschliff deines Buches

8 Wenn der Kühlschrank zweimal klingelt: Bleib dran an deinem Buch! (5 Sofort-Maßnahmen

)

9 Zettelwirtschaft ade: Wohin mit all den Ideen?

10 Aufräumen im Kopf mit Morgenseiten

11 Elefanten auf deinem Schreibtisch (Ideenproduktion Teil 1

)

12 Das Cluster nach Gabriele L. Rico (Ideenproduktion Teil 2

)

13 Die Geister, die du riefst: Schreiben oder schreiben lassen? (Ghostwriting

)

14 Vom Sinn und Scheitern einer Co-Autorenschaft

15 Nomen est omen: Einen Titel bauen, der dein Buch verkauft

16 Kannst du aus deinem Thema ein Kinder- und Jugendbuch machen?

17 Ein Mix aus Roman und Ratgeber – funktioniert das?

18 Der letzte Satz: Wirksames Helferlein bei Ideenlosigkeit

VERLEGEN

19 Verlag oder Selbstverlag: Welcher Weg ist der richtige für dich und dein Buch?

20 „Mach es sexy!“: Wie du ein Exposé schreibst, das dir die Türen in die Verlagswelt öffnet

21 Brauchst du eine Literaturagentur und wenn ja, was bewirkt die für dich?

22 Vertragsgestaltung mit Verlagen

23 Vom (alkoholfreien) Umgang mit Absagen

VERMARKTEN

24 Wie wird dein Buch zum Bestseller?

25 Wie hältst du eine Lesung?

26 PR zum Buch: Was Journalisten wollen

27 Wann ist ein guter Zeitpunkt, um über dein Buch zu sprechen?

28 Wow, ist das gewachsen! Wenn aus deinem Buch ein Business wird

Schlusswort

Die Autorin Karen Christine Angermayer

Angebote für dich

Kontakt

Vorwort

Schreiben, das ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Wo fange ich an? Worüber schreibe ich? Wie motiviere ich mich? Was sind die nächsten Schritte? Wer hilft mir, mein Manuskript in die Welt zu bringen? Brauche ich einen Verlag oder werde ich Selbstverleger? Am Anfang eines Buchprojekts stehen viele Fragen. Gut so! Denn nur wenn du bewusst durch alle Entscheidungen gehst, wirst du am Schluss das beste und schönste Buch in Händen halten. Jedes Buch ist eine Geburt und braucht Zeit, Energie, Hingabe und ja, auch viel Liebe.

Die folgenden 28 Kapitel sind dein Schatz und dein „Wissensvorsprung“: Ich gehe darin intensiv, offen, ehrlich und auch mit Humor auf all die Fragen ein, die mir in meinen Beratungen und Erstgesprächen seit über 22 Jahren immer wieder gestellt werden. Mir liegt am Herzen, dass du für das Abenteuer Schreiben gut gewappnet bist – und dass du Freude und Erfolg auf deiner Reise erlebst. Es könnte unterwegs etwas stürmisch werden. Ich kann dich beruhigen: Das legt sich wieder. Das Gefühl, den ersten Karton mit den frisch gedruckten, eigenen Büchern vom Postboten überreicht zu bekommen, ist unbeschreiblich und belohnt uns für alles!

Und warum das alles auf sich nehmen?

Wer schreibt, der bleibt, sagt man. Vielleicht ist das einer der stärksten Beweggründe, die wir haben, wenn wir Autor werden und ein Buch verfassen wollen.

Wir hinterlassen Spuren.

Wir werden gesehen.

Wir beweisen, dass wir klare Gedanken haben und diese in klare Worte fassen können.

Ein eigenes Buch zahlt auch auf unsere „Marke“ ein, wenn wir ein eigenes Unternehmen haben: Das Buch erhöht unseren Expertenstatus, unsere Sichtbarkeit und (wenn wir wollen) sogar unseren Tagessatz.

Noch etwas ganz Wichtiges schafft ein Buch: Vertrauen. Unsere Kunden lieben es, wenn sie erst einmal in unserem Wissen herumstöbern und sich über uns informieren können, bevor sie zum Hörer greifen, um einen Termin zu vereinbaren oder uns einen großen Auftrag zu erteilen. Du hast richtig gelesen: Ein Buch kann der erste Schritt sein für eine tolle, neue Auftragslage für dich und dein Unternehmen! Ich persönlich und auch die Menschen, die ich begleiten darf, sprechen aus Erfahrung.

Es ist übrigens durchaus legitim, in der Sachbuch- und Ratgeber-Welt ein Buch schreiben zu lassen. Das nennt man Ghostwriting. Daran ist nichts Verwerfliches. Ich selbst bin mehrmals im Jahr als „guter Geist“ tätig. Es macht mir viel Freude, den Menschen, denen die Zeit oder das schreiberische Know-how fehlen, mit meinem guten Gespür und meiner Gabe, mir die unterschiedlichsten Wissensfelder anzueignen, zu einem fantastischen Buch zu verhelfen. Darum findest du auch zu diesem Thema ein eigenes Kapitel.

Ganz gleich, ob du selbst schreiben möchtest oder schreiben lässt:

Dieses Buch inspiriert dich, dir selbst und dem, was aus dir herauskommen möchte, nahezukommen. Lege dir am besten beim Lesen Stift und Papier bereit. Gib dir die Chance, beim Schreiben tief in dich hineinzuhorchen und die Welt mit deinen Erlebnissen, deiner Botschaft und deiner einzigartigen Präsenz zu berühren. Du wirst etwas Wertvolles dabei bewegen. Dies geschieht ganz natürlich, ohne große Verrenkungen – einfach, weil du DU bist und sagst, was du zu sagen hast. Wie hört sich das an?

Mit meinen umfassenden, sehr tiefgehenden Erfahrungen, die ich in über 22 Jahren in der Buch-und Verlagswelt machen durfte, kann ich dir auf dem Weg zu deinem Buch an vielen Stellen eine Abkürzung sein und dir Erleichterung verschaffen. (Die letzte Formulierung klingt ein bisschen komisch. Ich lasse sie so stehen. Auch das gehört zum Schreiben dazu, sonst wird man nie fertig.)

Für mich ist jedes Buch ein Abenteuer. Manchmal ein ganz stilles und dennoch aufregendes Erlebnis. Manchmal eine echte Achterbahnfahrt. Ich habe mich vor vielen Jahren – als Fünfjährige – zum Schreiben und zum Geschichtenerzählen committet. Ich bin und bleibe für immer dabei. Das ist beschlossene Sache.

Und jetzt geht’s los. Lies dieses Buch von Anfang bis Ende oder pick dir einzelne Themen heraus, die dich interessieren oder gerade „anspringen“.

Für eine darüber hinausgehende individuelle Beratung und Begleitung, damit auch du hoffentlich bald dein eigenes Buch in Händen hältst, bin ich zusammen mit meinem Team für dich da. Wenn du dich für ein Erstgespräch und eine Zusammenarbeit mit mir interessierst, ist dieses Buch die ideale Vorbereitung. Wir starten dann gleich auf einem ganz anderen Level.

Ist dieses Buch auch für dich geeignet, wenn du Romanautor werden möchtest oder ein Kinderbuch planst?

Dieses Buch ist mein persönliches Kompendium der letzten 22 Jahre. Es enthält eine Fülle an wertvollem Wissen aus meiner Arbeit als Autorin, Ghostwriterin, Buchcoach, Verlegerin und Buchproduzentin.

Meine Hauptzielkunden sind Menschen, die ein eigenes Unternehmen haben und ihr Buch vor allem für Marketing- und Sichtbarkeitszwecke einsetzen möchten. Ich bin der Meinung, dass du auch darüber hinaus sehr viel Hilfreiches und Wissenswertes für Kinderbücher, Romane oder andere Genres auf den folgenden Seiten erfährst.

Wenn nicht – verschenk das Buch doch einfach an einen lieben Menschen weiter oder lass es an einem schönen Ort liegen, wo es einen netten und passenden Leser findet. ;-)

Verbinde dich gleich heute auf Facebook, LinkedIn oder Instagram mit mir:

Karen Christine Angermayer

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angermayer-sorriso.com

Jetzt wünsche ich dir für dein Schreiben und auch in allen anderen Lebensbereichen viel Freude, Leichtigkeit, Erfüllung und den verdienten Erfolg!

Karen Christine Angermayer

20. März 2022

1

Warum du ein Buch schreiben solltest

„Du brauchst ein eigenes Buch!“, hören Unternehmerinnen und Unternehmer wie zum Beispiel Redner, Trainer, Coaches und (Lebens-)Berater oft. Tatsächlich scheint die Kombination „Buch + Unternehmer“ so untrennbar zu sein wie Loriot und der Mops.

Warum ist das so? Ist unser Leben sinnlos ohne Buch? Nein, so weit würde ich nicht gehen wollen. Aber ein Buch ist immer noch ein Buch – und eines der stärksten Marketinginstrumente, die wir haben. Hinter jedem verkauften Buch steht die Wahrscheinlichkeit eines neuen Kunden! Wenn wir unsere Sache inhaltlich gut gemacht haben und unser Buch optimal mit unserem Business verknüpfen.

Ein Buch ist wunderbar dazu geeignet, um es nach Vorträgen, Seminaren oder Beratungen an unsere Kunden zu verteilen bzw. denen in die Hand zu drücken, die unsere Kunden werden können (sollen, müssen!). Mit einem eigenen Buch werden wir sichtbarer, buchstäblich BUCH-barer, werden gesehen und gefunden beim großen gelbschwarzen Internetriesen.

Autor zu sein gibt uns auch den Hauch des Künstlerischen. Neulich wurde ich doch tatsächlich gefragt, ob der Termin schon um 9:15 Uhr am Morgen stattfinden könne oder ob mir das zu früh sei. Ich antwortete: „Mein Wecker klingelt um 5:30 Uhr, meine Kinder gehen um 7 aus dem Haus, wir können um 7 loslegen.“ Trotzdem schön, dass jemand denkt, ich könnte morgens ausschlafen.

Bleiben wir beim Buch und bei den Möpsen. Manche Menschen schreiben Bücher nicht aus Gründen der Vermarktung und der „Visibility“, sondern aus ganz anderen:

• Sie wollen diese Geschichte (Kinderbuch, Krimi, Roman) endlich aus dem Kopf kriegen, die schon seit Jahren in ihnen rumgeistert.

• Sie wollen ihre Biografie oder ihre Unternehmensbiografie schreiben.

• Sie wollen einmal ihren Namen auf einem Cover sehen.

• Sie wollen einfach mal für ein paar Stunden ihre Ruhe haben … (Thomas Mann war da sehr rigoros.)

Ganz gleich, welchen Grund du für dein eigenes Buch hast – jeder Grund zählt. Keiner ist besser oder schlechter als der andere. Schlecht ist nur, KEIN Buch zu schreiben. Denn in der Regel haben wir, denen ein Buch im Herzen pocht, ganz schön viel zu sagen. Und wenn das Viele auch noch gut ist – dann grenzt es doch fast an unterlassene Hilfeleistung, andere nicht daran teilhaben zu lassen, oder? Zum Beispiel in Buchform.

Mein Tipp: Klär für dich dein Warum.

Warum willst du ein Buch schreiben? Welches deiner Themen, welche deiner Botschaften hat genügend Kraft, um ein Buch zu tragen? Welche Ziele verfolgst du mit einem eigenen Buch? Eines der oben genannten oder ein ganz anderes?

Schreib deine Gedanken dazu auf und lass sie wirken. Sehr gut eignen sich dafür Spaziergänge, längere Autofahrten, Bahnfahrten oder Flüge.

Dein Warum zu kennen, ist übrigens auch noch für andere Dinge nützlich:

Dein Warum hält dich am Schreibtisch, wenn du eigentlich lieber aufstehen und zu deinen Lieben auf die Couch gehen würdest, die schon seit 3 Stunden fernsehen. Und ganz viel Spaß haben.

Dein Warum hält dich auf dem Bürostuhl, wenn deine Freunde den Abend feuchtfröhlich in einer Kneipe verbringen. Ohne dich.

Dein Warum lässt dich früher aufstehen und später ins Bett gehen. Weil du unbedingt an den Schreibtisch willst. Zu deinem Buch!

Dein Warum lässt dich vergessen, dass der Tag eigentlich schon Aufgaben und Projekte genug hat. Die Liebe. Die Kinder. Das Geldverdienen. Den Abwasch. Die Hemden, die Blusen, die erdverkrusteten Trikots der Jungs. Die Präsentation, die noch nicht fertig ist … Ach ja, und die Sache mit Mutter und dem Heim …

Dein Warum lässt dich Zeit finden. Für dein Buch. Mitten im Leben.

Dein Warum lässt dich weitermachen, auch an Tagen, an denen der Bildschirm so weiß ist, wie er weißer noch nie war. Weil du weißt: Dieses Buch will raus. Ich hab was zu sagen! Und da draußen gibt es mindestens einen Menschen, dem es nützt, was ich zu sagen habe!

Essenz: Dein Warum liefert dir also nicht nur externe Motivatoren, um dein Buch zu schreiben (neue Kunden, mehr Umsatz, Experten-Status), sondern auch innere Antreiber (loslegen, dranbleiben und das Ding endlich fertigschreiben).

Ich wünsche dir viel Spaß beim Finden deines Warums.

2

Affenpipi! Deine idealen Leser und Kunden

Es gibt Menschen, deren Beruf es ist, einen Eimer über ihren Kopf haltend unter Bäumen zu stehen. Auf diesen Bäumen sitzen Affen, deren Urin es einzufangen gilt. Ein schwieriges Unterfangen, denn man muss zur rechten Zeit am rechten „Örtchen“ sein – und dieses Örtchen hat viele Zweige und Äste. Ist man zu spät, hält man den Eimer nicht rechtzeitig unter den richtigen Affen, platscht alles daneben, auf die großen Planen, die unter den Bäumen ausgelegt sind. Es gibt so viele verschiedene Berufe wie Sand am Meer. Wer nicht täglich mit Affen arbeitet, ist vielleicht Führungskraft oder Facility-Manager, Teehändler oder Torwart, Anwalt oder Analvenen-Anästhesist. Andere haben sich entschieden, Trainer, Speaker oder Coach zu werden. Was das größere Affentheater ist, kann jeder nur für sich selbst wissen.

Wichtig für dich zu wissen ist, wenn es ums erfolgreiche Schreiben deines Buches geht: Wer sind die Leser meines Buches? Wen spreche ich mit meinem Buch an? Was sind das für Menschen? Was arbeiten sie? Wovon leben sie? Wer sind sie privat? Familienmensch oder Einzelgänger? Mit welchen Träumen und Sehnsüchten gehen sie durch dieses Leben? Und wobei ganz konkret helfen ihnen mein Buch und meine weiterführenden Angebote?

Schreiben ist kein Selbst-Happening oder Ego-Trip. Sollte es zumindest nicht sein, oder wenigstens nicht permanent. Wenn wir das Buch als Dialog und nicht als Monolog begreifen, geht es in Wirklichkeit gar nicht um uns – es geht um die Menschen da draußen. Wie viel schöner und erfüllender ist es doch, wenn sich am anderen Ende der unsichtbaren Verbindung, die sich zwischen Autor und Leser entspinnt, ein Mensch wirklich angesprochen fühlt von dem, was wir zu sagen haben. Und wenn es am Ende nicht nur einer ist, sondern ein paar tausend oder hunderttausend, umso besser. Sie sind unsere „idealen Leser“.

Unsere idealen Leser sind die, deren Nerv wir treffen, deren Probleme wir lösen, deren Leben wir ein Stück besser oder leichter machen mit unseren Worten und Taten. Im Optimalfall werden sie nach der Lektüre unseres Buches zu unseren Kunden – und buchen bei uns eine Beratung, ein Online-Coaching, einen Vortrag usw.

Interessant ist dabei die Tatsache, dass nicht jeder unser Buch kauft, von dem wir meinen, dass er es unbedingt braucht.

In vielen Exposés, die bei Verlagen eingehen, stehen Sätze wie: „In Deutschland gibt es ca. 41 Millionen Frauen. Und alle brauchen dieses Buch.“ Mit Sicherheit nicht! In Deutschland liest nicht einmal jeder Mensch gerne oder oft, und von denen, die lesen, lesen bei Weitem nicht alle Sachbücher oder Ratgeber.

Auch sehr beliebt sind Formulierungen wie: „Dieses Buch ist für alle Menschen im Alter von 5 bis 99.“ Der Satz erinnert an den Aufdruck auf bekannten Spielesammlungen unserer Kindheit. Das mag auf den ersten Blick breit gefächert und sehr Erfolg versprechend klingen, bereitet dem Verlagsteam aber schon Kopfschmerzen, wenn es sich nur ausmalen soll, wie Cover und Titel gestaltet werden müssen für ein Buch, das ein kleines Kind gleichermaßen anspricht wie einen Senior, dazu Männer wie Frauen und alle anderen Geschlechter …

Die Erfahrung zeigt: Wer beim Schreiben „an alle“ denkt und alle erreichen will (= die ganze Welt), schreibt an allen vorbei.

Je schmaler wir stattdessen denken, je zielgruppen-fokussierter, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Buch schreiben, das für eine bestimmte Menschengruppe wirklich interessant, relevant und von Nutzen ist. Und diese Menschen sind dann so richtig, richtig happy mit unserem Buch und viel eher bereit, unsere Kunden zu werden.

Mein Tipp: Beschäftige dich mit deinem idealen Leser, bevor du mit dem Schreiben beginnst. Mach dir Gedanken über sein Alter, Geschlecht, seine Lebensumstände, Ziele, Erfolge, Herausforderungen … Erstelle einen Steckbrief oder einen kurzen Fließtext, um diesen Menschen so glasklar wie möglich zu begreifen. So als säße er neben dir, während du schreibst. Das schreibt sich leichter – und liest sich später schöner.

Welchen Vorteil hat es noch, deine idealen Leser und Kunden zu kennen?

Wir verfügen oftmals aufgrund unserer Lebenserfahrung über eine enorme Wissensfülle. Die Verführung ist groß, den Leser mit diesem kompletten Wissensschatz zu überschütten. Doch Schreiben hat nichts mit Schütten zu tun – nichts mit Eimern, nichts mit Affenpipi – sondern mit bewusster, achtsamer Auswahl. Um diese Wahl treffen zu können, ist es wichtig, unseren Leser zu kennen. Kennen wir unseren Leser, kennen wir seine brennendsten Probleme, seine größten Herausforderungen, seinen „Kittelbrenn-Faktor“.

Wenn du dir im Klaren darüber bist, wo es bei deinem Leser brennt, weißt du sofort, was in dein Buch inhaltlich hineingehört und auch, was du guten Gewissens weglassen kannst. Oder in einem zweiten oder dritten Buch verwerten kannst. Je besser du deinen idealen Leser und seine Herausforderungen kennst, umso leichter fallen die Inhalte deines Buches an ihren Platz. Dein Schreiben wird klarer, deine Perspektive fokussierter … bis hin zur späteren optischen Gestaltung des Buches. Das Wissen um all diese Dinge ist dein innerer Kompass, den niemand sieht, aber beim Lesen spürt. Dein Buch wird kompakt und konkret. Lebensnah, lebensecht.

Essenz: Deine Leser sind Menschen, echte Menschen. Beschäftige dich mit ihnen so, wie du dich im Stadium der Frischverliebtheit mit dem Mann oder der Frau deiner Träume beschäftigt hast. Du wolltest alles von ihm/ ihr wissen und die Begegnungen mit dir so schön wie möglich gestalten. Mach es für deine Leser genauso. Such dir deine Lieblingsleser und Lieblingskunden aus und schreibe für sie. Richte deine Inhalte genau auf sie aus. Damit sie nach der Lektüre deines Buches Lust auf „mehr“ mit dir haben.

3

Das Thema mit dem Thema: Wer bist du?

Wann hast du zum letzten Mal ein Buch gelesen oder einen Vortrag gehört, dessen Erzähler dich so gepackt hat, dass du gedacht hast: „Ja, dieser Mensch lebt sein Thema! Er IST sein Thema. Ich glaube ihm durch und durch!“ Diese Momente können lebensverändernd für uns sein.

Wie anders dagegen, wenn jemand nicht für sein Thema brennt oder sein Thema nur oberflächlich streift oder noch schlimmer: wenn da gar kein Thema ist!

Nikki Hendersons (*1993) Thema ist das Meer. Sie war im Jahr 2018 mit nur 25 Jahren die jüngste Skipperin, die ein Team beim „Clipper Round the World Yacht Race“ führte. Im November 2019 begleitete sie die Umweltaktivistin Greta Thunberg auf ihrer Rückreise nach Europa. Viele reden über Greta. Ich spreche heute über Nikki.

Nikki segelt, seit sie 13 ist. Sie weiß, wie sie ein Team über Weltmeere führt. Nur mit der Kraft des Windes, ohne Motor. Sie muss sich nichts ausdenken über Leadership und Teambuilding. Sie hat es erlebt, unter extremsten Bedingungen. Ihre Website ist spartanisch, schnörkellos. Und vielleicht gerade deshalb möchte man sie sofort buchen, wenn man eine „motivational speakerin“ oder Autorin bräuchte, die uns etwas über die Momente zwischen Leben und Tod auf dem Ozean erzählt.

Sie schreibt auf ihrer Website: „Der Ozean, der magischste und doch tückischste Ort der Welt … Er macht die Menschen nackt – er befreit sie von ihren Masken, und ihr wahres Ich tritt zutage.“

Schon allein dieses Satzes wegen möchte ich mehr von ihr wissen!

Was ist dein Thema? Und wie findest du dein Thema, wenn du noch keines hast oder das Gefühl hast, mehrere Themen zu haben, aber irgendwie kommt keins davon so richtig zum Laufen?

Mein Tipp: Dein Thema ist das, was dich im Kern ausmacht.

Es sind die Fragen, die du dir seit deiner Geburt stellst. Es sind deine Erlebnisse und Erfahrungen, all die Menschen und Situationen, mit denen du konfrontiert, in denen du verletzt, vor den Kopf gestoßen, verlassen wurdest. Und es sind die Menschen und Situationen, die dich supportet, getragen, zu deinen größten Siegen und Triumphen geführt haben.

Frage dich: Was ist die eine Sache, in die ich all meine Zeit und Aufmerksamkeit hineingeben würde, wenn ich mich ab heute, hier, jetzt, für EIN Thema entscheiden müsste?

Kannst du dies beantworten, ohne lange nachzudenken?

Der US-amerikanische Verleger und Autor Sol Stein formuliert es so: „Wenn du nur noch einen Satz hättest, einen Satz, den du der Welt vom Dach eines Hauses zurufen würdest, bevor dein Leben zu Ende ist – welcher wäre es?“

Was läge dir am Herzen, es noch zu tun oder der Welt zuzurufen?

Pack genau das in ein Buch hinein, in Vorträge, Videos, Podcasts … in alles, was dir Spaß macht. Und zwar, weil du Lust drauf hast, nicht weil „man“ es fürs erfolgreiche Marketing angeblich machen sollte.

Ein erfahrener deutscher Verleger und wunderbarer Mensch, der über 30 Jahre lang sehr erfolgreich im Geschäft war und inzwischen pensioniert ist, hat mir einmal gesagt: „Meine erfolgreichsten Bücher hatten ein Thema.“

Ein Thema. Nicht 2 oder 3 oder 5. Eins.

Diese Bücher, von denen er sprach, haben Millionenauflagen erreicht. Und es gibt sie heute noch, manche davon 40 Jahre nach Erscheinen.

Welches deiner Themen ist so bedeutungsvoll und zeitlos? Welches deiner Themen wird vom Lauf der Zeit und den Winden des Lebens nie weggeweht werden, sondern bleibt?

Noch ein Wort zum Thema Recherche: Viele Autoren, die zu mir kommen, sagen: „Zu dem und dem Thema muss ich noch viel recherchieren, wenn es ins Buch soll.“ Ich frage dann oft zurück: „Warum lässt du es nicht einfach aus deinem Buch draußen? Wenn es anderswo schon steht – warum dann noch in deinem Buch?“ Du hast sicher genug zu erzählen. Sonst schreib lieber kein Buch, sondern Blogartikel.

Ein paar andere Stimmen außer der eigenen sind manchmal hilfreich, um ein Thema von mehreren Blickwinkeln zu beleuchten. Gerne auch Experteninterviews. Aber am Allerwichtigsten ist es doch, dass wir dich und deine Haltung, deinen Blick in dem Buch spüren! Sonst ist die ganze Kraft und Mühe umsonst.

Manche Autoren haben auch Schiss. Schiss davor, das zu schreiben, was sie eigentlich bewegt. Mir ging es früher genauso. Bis ich im Jahr 2000 in Köln einen amerikanischen Schreiblehrer traf, der einige Bestseller zum Thema Bücherschreiben verfasst hat und weltweit Seminare gibt.

„You have a strong voice. What scares you? What do you fear?“, fragte er mich damals, nachdem ich einen von mir verfassten Text auf Englisch vorgelesen hatte. Er sah mich eindringlich an. Ich war 25 und eine der jüngsten Teilnehmerinnen in seinem Workshop.

Ich antwortete: „Ich habe Angst, dass sie sich alle wiedererkennen in meinen Büchern.“

Damit meinte ich Menschen aus meinem Umfeld, Freunde, meine Familie.

Er lachte schallend und sagte: „Mach dir darüber nicht so viele Gedanken. In jedem meiner Bücher kommt meine Schwiegermutter vor. Der alte Drache hat sich bis heute nicht erkannt!“ Wir lachten gemeinsam. Befreit.

Seitdem sage ich offener, was ich denke. Ich bemühe mich dabei allerdings sehr, es immer wertschätzend zu tun und unter Beachtung der Persönlichkeitsrechte. Ich möchte niemanden verletzen. Autor zu sein bringt ein hohes Maß an Verantwortung mit sich. Hilde Domin, eine meiner Lieblingsdichterinnen, hat einmal gesagt: „Ein Messer trifft oft am Herzen vorbei. Nicht das Wort.“

Es gehört zu unserem Beruf als Autor, dass wir immer Gefahr laufen, jemanden (ungewollt) vor den Kopf zu stoßen oder auch anzuecken. Doch wir wollen ja schließlich auch keine weichgespülten Sachbücher, Ratgeber oder Romane schreiben und lesen, oder?

Tun wir uns und anderen das nicht an. Gehen wir lieber auf die Suche nach dem, was uns wirklich ausmacht, wofür unsere Seele brennt, und machen daraus etwas, was die Welt vom Hocker haut. Nicht, weil wir besonders neu und originell sind. Darum geht es gar nicht. Sondern weil wir aus einer Hölle oder einem Himmel kommen, die wir kennen und die wir durchwandert haben. Mit allen Freuden und allen Fürchterlichkeiten. Nach diesen Dingen sehnt sich die Welt. Diese Sehnsucht wird nie aufhören. Jeder von uns hat diesen einen Himmel, diese eine Hölle.

Mein Tipp: Bleib so nah an dir dran wie möglich. Komm dir selbst jeden Tag näher, auch wenn’s wehtut. Frage dich: Wofür schlägt MEIN Herz? Was habe ich zu sagen?

Schau nicht zu sehr auf die anderen. Lass dich nicht ablenken von deiner Spur. Wenn du ein Thema hast, zu dem andere schon erfolgreich sind, und es ist wirklich DEIN Thema, dann mach’s. Auf deine Art. Sonst mach was anderes. Themen da draußen gibt es wie Sand am Meer. Eins ist deins.

Warum ist es noch wichtig, dein Thema so genau zu erforschen? Weil es KLARHEIT schafft. Klarheit ist eines der Schlüsselworte beim erfolgreichen Schreiben und in unserem gesamten Unternehmenserfolg.

Wie oft sind wir verführt, die Dinge zu vermischen, nur weil sie in unserem Kopf sind und weil wir meinen, dass sie zusammengehören?

Wer Bluthochdruck hat, der geht in die Buchhandlung oder ins Internet und kauft sich ein Buch über Bluthochdruck. Er kauft keines über Reizdarm, auch wenn das Thema genauso wichtig ist. Punkt. Und wer an den Gardasee will, greift nicht nach einem HB-Bildband übers Sauerland, auch wenn dieser noch so schön gemacht ist. Menschen haben in der Regel einen Wunsch, ein Ziel oder ein Problem, und diese wollen sie erreichen bzw. gelöst wissen.

Vermische nichts, was nicht zusammengehört, auch wenn du Expertin oder Experte in mehreren Themenfeldern bist. Bleibe KLAR. In dir und nach außen. Schreib lieber mehrere Bücher.

Essenz: Denk dir kein Thema aus. SEI dein Thema. Entscheide dich für ein Thema und formuliere deine persönliche Botschaft zu diesem Thema in einem Satz. Und dann schreib das Buch dazu (den Vortrag, den Online-Kurs, die Podcast- oder Videoreihe) und segle damit um die Welt wie Nikki Henderson!

4

Brauchst du ein Schreibprogramm?

Diese Frage wird mir oft gestellt. Grundsätzlich lautet meine Antwort: „Du brauchst gar nichts.“ Denn wir alle wissen: Eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio macht aus uns noch keinen Super-Sportler. Im Gegenteil – wenn wir das Training wieder einmal haben sausen lassen, wird nur ein Muskel größer und stärker: unser Bizeps des schlechten Gewissens.

Beim Schreiben brauchst du in der Regel nichts außer deinem Gehirn, Stift und Papier oder einem PC bzw. Laptop. Manchen Menschen hilft es, einen Rahmen zu haben, eine Struktur, in die sie Ideen hineinschreiben können, sich Ziele setzen, die Dokumente mit anderen teilen (zum Beispiel Co-Autoren, Lektoren) können, um sich so Schritt für Schritt durch ihr Buch zu hangeln. Das kann und will ein Schreibprogramm leisten.

Vornweg gesagt: Ich bin mit keinem Programmierer der im Folgenden genannten Schreibprogramme verwandt oder verschwägert und ich habe auch nichts von dieser Empfehlung. Die genannten Produkte sind einfach ein gut gemeinter Tipp zur Information für dich, da ich von Kollegen diesbezüglich Gutes gehört habe.

Es gibt inzwischen jede Menge Schreibprogramme für Autoren. Als ich anfing zu veröffentlichen, das war im Jahr 2009, kannte ich kein einziges. Über die Jahre hinweg hörte ich immer mal wieder von Scrivener und Papyrus. Das war es dann aber auch schon. Als ich für dieses Kapitel recherchierte, stieß ich auf insgesamt 17 Stück. Und wahrscheinlich gibt es noch jede Menge mehr. Es wird ja inzwischen allerhand digitalisiert. Ich frage mich, wie Goethe und Schiller es damals nur geschafft haben.

Da Scrivener und Papyrus neben Google Docs mir derzeit am geläufigsten sind, gehe ich heute auf sie ein. Bei der Recherche stieß ich noch auf Ulysses (rein für Mac), das ich auf den ersten Blick ganz vielversprechend finde. Schau dir am besten auch die anderen an. Nicht alles passt für jeden.

Beachte auch: Manche Programme sind kostenlos, manche kostenpflichtig. Prüfe daher gut, bevor du dich „ewig bindest“.