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Neben seiner Prosa und Lyrik war Rilke vor allem durch seine Aufsätze zu Kunst und Kultur berühmt und bekannt. Dieser Sammelband beinhaltet die folgenden Schriften. Inhalt: Der Wanderer - Gedankengang und Bedeutung des Goethe'schen Gedichtes Böhmische Schlendertage Detlev von Liliencron ' Poggfred' Moderne Lyrik Über Kunst Der Wert des Monologes Hermann Hesse Eine Stunde hinter Mitternacht Ein Prager Künstler Offener Brief an Maximilian Harden Russische Kunst Friedrich Huch Peter Michel (Dritte Besprechung) Das Überbrett'l-Gastspiel Maurice Maeterlinck Heinrich Vogeler Thomas Mann's 'Buddenbrooks' Herman Bang Das weiße Haus Das Jahrhundert des Kindes (Ellen Key) Moderne russische Kunstbestrebungen Jakob Wassermann Der Moloch Samskola Furnes Über den Dichter Erlebnis Über den jungen Dichter Puppen Zu den Wachs-Puppen von Lotte Pritzel Erinnerung (Bruchstück) Ur-Geräusch (Entwurf einer politischen Rede) (Vorrede zu einer Vorlesung aus eigenen Werken) Das Testament Auguste Rodin Worpswede
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Veröffentlichungsjahr: 2012
Schriften und Bekenntnisse
Rainer Maria Rilke
Inhalt:
Rainer Maria Rilke – Biografie und Bibliografie
Der Wanderer - Gedankengang und Bedeutung des Goethe'schen Gedichtes
Böhmische Schlendertage
Detlev von Liliencron › Poggfred‹
Moderne Lyrik
Über Kunst
Der Wert des Monologes
Hermann Hesse Eine Stunde hinter Mitternacht
Ein Prager Künstler
Offener Brief an Maximilian Harden
Russische Kunst
Friedrich Huch Peter Michel (Dritte Besprechung)
Das Überbrett'l-Gastspiel
Maurice Maeterlinck
Heinrich Vogeler
Thomas Mann's ›Buddenbrooks‹
Herman Bang Das weiße Haus
Das Jahrhundert des Kindes (Ellen Key)
Moderne russische Kunstbestrebungen
Jakob Wassermann Der Moloch
Samskola
Furnes
Über den Dichter
Erlebnis
Über den jungen Dichter
Puppen Zu den Wachs-Puppen von Lotte Pritzel
Erinnerung (Bruchstück)
Ur-Geräusch
(Entwurf einer politischen Rede)
(Vorrede zu einer Vorlesung aus eigenen Werken)
Das Testament
Das Testament
Auguste Rodin
Erster Teil
Zweiter Teil
Worpswede
Einleitung
Fritz Mackensen
Otto Modersohn
Fritz Overbeck
Hans am Ende
Heinrich Vogeler
Schriften und Bekenntnisse, R. M. Rilke
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN:9783849633998
www.jazzybee-verlag.de
www.facebook.com/jazzybeeverlag
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Geboren am 4. Dezember 1875 in Prag als Sohn des Eisenbahninspektors Josef Rilke und dessen Frau Phia (geb. Entz). Schon 1886, während seiner Zeit beim Militär (bis 1891) beginnt Rilke zu schreiben. 1894 erscheint sein erster Gedichtband "Leben und Lieder". Ein Jahr später macht Rilke das Abitur in Prag und beginnt ein Studium der Kunst- und Literaturgeschichte. 1896 beginnt er sein Studium der Philosophie an der Universität München. Wiederum ein Jahr später zieht Rilke mit seiner Bekannten, der Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, nach Berlin. Einen für Rilke entscheidenden Sommer verbringt er 1900 in der Künstlerkolonie in Worpswede, wo er die Bildhauerin Clara Westhoff und die Malerin Paula Modersohn-Becker kennenlernt. Er verliebt sich in Westhoff, heiratet sie 1901 und zieht mit ihr nach Westerwede (bei Worpswede). Aufgrund fehlender finanzieller Mittel muss Rilke 1902 sein Haus aufgeben und reist nach Paris, wo er den Bildhauer Auguste Rodin kennenlernt. Er schreibt eine Monografie über Rodin. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder, 1906 wird Rilke sogar für kurze Zeit Rodins Privatsekretär. 1910 entsteht eines seiner bedeutendsten Werke, der Tagebuchroman "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge". 1915 muss Rilke wie viele andere auch im Ersten Weltkrieg dienen. Nach Kriegsende zieht er in die Schweiz, wo er 1924 an Leukämie erkrankt. Nach einigen Aufenthalten in Sanatorien stirbt Rilke am 29. Dezember 1926.
Wichtige Werke:
1894 - Leben und Lieder. Bilder und Tagebuchblätter 1895 - Larenopfer 1896 - Wegwarten. Lieder dem Volke geschenkt 1896 - Traumgekrönt. Neue Gedichte
1896 - Jetzt und in der Stunde unseres Absterbens 1897 - Im Frühfrost 1897 - Höhenluft 1897 - Ohne Gegenwart 1897 – Advent
1898 - Mütterchen 1899 - Mir zur Feier
1899 - Das Buch vom mönchischen Leben
1899 - Am Leben hin. Novellen und Skizzen 1899 - Zwei Prager Geschichten
1900 - Vom lieben Gott und Anderes 1901 - Das Buch von der Pilgerschaft
1901 - Waisenkinder 1901 - Das tägliche Leben
1902 - Die Letzten 1903 - Das Buch von der Armut und vom Tode
1904 - Geschichten vom lieben Gott 1905 - Das Stunden-Buch 1906 - Das Buch der Bilder
1906 - Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke 1907 - Neue Gedichte 1908 - Der neuen Gedichte anderer Teil 1909 – Requiem
1910 - Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
1912 - Das Marien-Leben 1913 - Erste Gedichte 1923 - Duineser Elegien 1923 - Die Sonette an Orpheus
7. Dezember 1893; ersch. in: WA von E. Zinn, 1965, 5. Bd.
Das ist des Dichters wahre, erhabene Kunst, dem Leser die Begebnisse, die er erzählt, so lebhaft vor Augen zu führen, – daß ihm die Gegenwart und seine ganze Umgebung zu entfliehen scheint und daß er nicht nur ein Kunstwerk empfindet, sondern über dessen klarer Natürlichkeit die Kunst vergißt und die Begebenheit – miterlebt. Es muß dem Leser gehen, wie jenem Manne, dem in einem Guckkasten eine prachtvolle Landschaft gezeigt wurde, in die er sich dermaßen vertiefte, daß er den Duft der Blumen zu spüren und das leise Säuseln der Blätter wahrzunehmen vermeinte. Er muß sich dessen nicht schämen, der Mann, wenn auch tausend andere hineinblickend immer nur – ein Bild sehen. Es muß ein jedes Kunstwerk vor den richtigen Beobachter kommen – und es muß bei jedem der richtige Maßstab angelegt werden. Das heißt, dieser Maßstab fügt sich von selbst. Es tritt so mancher an ein Werk heran, mit der Absicht, sich ein Urteil darüber zu bilden. Dies ist ein töricht Unterfangen, denn eben dadurch, daß er sich bemüht, sich über alles, was er empfindet, sofort Rechenschaft zu geben, reißt er sich stets vom Zauber los, der ihn umfangen will, – und sein Urteil wird kalt. – Es giebt indessen nur zweierlei Werke: solche, die gefangennehmen und mitreißen, und solche, die trotz schöner, lobender Kritik im Herzen kein Echo wecken. Die ersteren nur verdienen wirklich so zu heißen, die letzteren führen den Namen nur zum Schein. Ein Werk der ersten Gattung nun ist es, bei dem wir einen Augenblick verweilen wollen: Goethes . Ich konnte mich dem Zauber dieses Gedichtes nie entziehn, – und es giebt kaum bald eine Örtlichkeit, die ich so lebhaft vor meinem geistigen Auge schaue wie jene. Ich sehe den Hang, über dessen reich bewachsene Gefilde der rötliche Schimmer des westlichen Rots sich ergießt, – während die Mutter, den Knaben an ihrer Brust, und der Fremdling die engen Steinstufen zwischen verwachsenem Gestrüpp emporsteigen. Ich sehe die italienische Bäuerin, im leicht wallenden Kleide, die roten Korallen am gebräunten Halse, der einen wohlgeformten Kopf trägt. Die schmale, etwas streng gebogene Nase verleiht dem Gesichte etwas von jener Kühnheit, die Italienern eigen ist, und das warme Feuer der dunklen Augen glimmt in gedämpften Gluten. Die ein wenig geöffneten dunkelroten Lippen zeigen die schimmernden Zähne, und das tiefschwarze Haar ist durch ein rotes Tuch fest zusammengehalten. Der Knabe ruht schlafend an ihrer Brust, – und wenn sie, ein paar Stufen höher angelangt, leicht aufatmend den Blick zu ihm niedersenkt, dann sind ihre Züge von einem freudigen Lächeln verklärt, und stille Zufriedenheit spricht sich aus im mäßigen Heben und Senken ihres vollen Busens. Der Fremdling geht langsam. Bald hier, bald da haftet sein Blick liebevoll an den vermoderten Steinen, mit den Inschriften – und Figuren, den Zeugen des Altertums; aber immer wieder wendet sich sein Auge zu seiner stattlichen Führerin, die, seine Zerstreutheit anfangs nicht merkend, – plaudernd ihm voranschreitet. – Endlich wird sie's gewahr. »Ach, die Steine beschäftigen Euch so sehr, – droben bei meiner Hütte, da giebt es ihrer viele.« Und wahrlich, die ganze Hütte ist aus solchen Steinen erbaut. Tempeltrümmer! Nicht mehr zum Tempel gefügt, – aber doch nicht entweiht. Nein, noch geheiligt – denn je, durch den heiligen Gottesodem: den Frieden. – Und der Wanderer sinnt. Auf der Stätte, wo man alte Götter verehrte, auf den Trümmern ihrer Größe – keimt – wie eine kleine unschuldige Blume – menschliches Glück. Und der Wanderer sinnt. Und ein Wunsch tagt in seiner lichtesfreudigen Seele, – ein frommer, ein seliger Wunsch: Es möge dies menschliche Glück nicht gleich der Größe der Götter zertrümmert werden vom unbarmherzigen Schicksal. »Bleibt Ihr bei uns, – eßt mit uns zur Nacht!« vernahm er die Stimme der Bäuerin. »Wenigstens Brot bring ich Euch einstweilen aus der Hütte –«, rief sie und legte den schlafenden Knaben behutsam auf seinen Arm. Da schlug der Kleine die Augen auf und lächelte freundlich dem Fremdling entgegen. Und dem Fremden pochte das Herz – ihm ward so wohl bei den herzlichen freundlichen Menschen. – Doch bleiben konnte er nicht – vielleicht weil sein Inneres zuwenig mit dem Frieden seiner Umgebung übereinstimmte... Mit Segenswünschen schied er. Die Sonne war schon hinter den Bergen gesunken. Ein dunkelblauer ätherleichter Himmel dehnte sich in unendlicher Ferne über der Welt. Leichte Nebel stiegen aus den Tälern, – und eine kalte Luft strich von den sumpfigen Wiesen. Fester hüllte sich der Fremdling in seinen Mantel...
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