Seelsorge erneuern durch Vision und Partizipation - Thomas Equit - E-Book

Seelsorge erneuern durch Vision und Partizipation E-Book

Thomas Equit

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Beschreibung

Um neue Perspektiven für die Seelsorge zu gewinnen, haben mehr als zwei Drittel der Bistümer im deutschsprachigen Raum in den letzten zwei Jahrzehnten synodale Prozesse initiiert. Als grundlegende Handlungsprinzipien sind dabei die Ausrichtung an einer gemeinsamen Vision und eine konsequente Beteiligungsorientierung zu beobachten: * Was verhilft der Kirche in der Krise zu zeit- und evangeliumsgemäßen Schwerpunkten? * Wie kann eine diözesane Standortbestimmung unterschiedliche Gruppen in Kirche und Gesellschaft einbeziehen? Aus theologischer und organisationswissenschaftlicher Sicht analysiert der Autor die Gestaltung pastoraler Strategieprozesse und leitet praktische Folgerungen für künftige ortskirchliche Beteiligungsvorgänge ab.

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Thomas EquitSeelsorge erneuern durch Vision und Partizipation

Studienzur Theologie und Praxisder Seelsorge85

Herausgegeben vonKonrad Baumgartner und Erich Garhammerin Verbindung mitMartina Blasberg-Kuhnke und Franz Weber

Thomas Equit

Seelsorge erneuern durchVision und Partizipation

Strategieprozessedeutschsprachiger Diözesen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

© 2011 Echter Verlag GmbH, Würzburgwww.echter-verlag.deDruck und Bindung: Difo-Druck GmbH, Bamberg

ISBN 978-3-429-03416-0 (Print)

ISBN 978-3-429-04607-1 (PDF)

ISBN 978-3-429-06026-8 (Epub)

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Vorwort

1 Einleitung

1.1 Zielsetzung und Aufbau der Untersuchung

1.2 Inhaltliche Abgrenzung des Themas

1.3 Aktueller Forschungsstand und abgrenzende Prämissen

1.3.1 Übersicht

1.3.2 Die Studie „Löscht den Geist nicht aus“

1.3.2.1 Zur Fragestellung der Studie

1.3.2.2 Gemeinsamkeiten der untersuchten Bistumsprozesse

1.3.2.3 Gestaltungskriterien für künftige Prozesse

1.3.3 Abgrenzung zur vorliegenden Arbeit

1.4 Vorgehensweise und Erkenntnisinteresse

2 Theorieteil: Kriteriologie

2.1 Theologische Kriteriologie

2.1.1 Vorbemerkung: Das Zweite Vatikanische Konzil als Ausgangspunkt

2.1.2 Kirche als Sakrament, Volk Gottes und Communio

2.1.3 Hierarchisches und synodales Prinzip

2.1.4 Gemeinsames und amtliches Priestertum

2.1.5 Kirche in der Welt

2.1.6 Kirche und Reich Gottes

2.2 Organisationstheoretische Kriteriologie

2.2.1 Vorbemerkung: Organisationsentwicklung als Ausgangspunkt

2.2.2 Kirche als autonomes soziales System und als Nonprofit-Organisation

2.2.2.1 Vorbemerkung

2.2.2.2 Organisationen aus Sicht der systemischen OE

2.2.2.3 Möglichkeiten und Grenzen von Strategieentwicklung aus systemischer Sicht

2.2.2.4 Besonderheiten von Nonprofit-Organisationen

2.2.3 Basisbeteiligung in der Prozesssteuerung

2.2.4 Partizipation von Professionellen und Freiwilligen

2.2.4.1 Der Konfigurationsansatz Henry Mintzbergs und seine Bedeutung für die Prozessbeteiligung von kirchlichen Professionellen

2.2.4.2 Veränderte Erwartungshaltungen im sogenannten „Neuen Ehrenamt“ und ihre Bedeutung für kirchliche Beteiligungsprozesse

2.2.5 Herstellen von Umweltreferenz

2.2.6 Konsistenz der Strategie-Kaskade

2.3 Ableitung von Konvergenzkriterien

3 Praxisteil: Pastorale Strategieprozesse deutschsprachiger Diözesen

3.1 Übersicht zu pastoralen Strategieprozessen deutschsprachiger Diözesen

3.2 Beobachtungen und Thesen

3.3 Begründung der Auswahl exemplarischer Strategieprozesse

3.4 Beschreibung exemplarischer Strategieprozesse

3.4.1 Der „Prozess 2010“ in der Diözese Graz-Seckau

3.4.2 Das „Pastorale Zukunftsgespräch“ im Bistum Magdeburg

3.4.3 Der „Pastorale Entwicklungsplan“ im Bistum Basel

3.4.4 Das „Projekt 2020“ in der Diözese Trier

4 Resümee mit praktischem Interesse: Der Strategie-Kompass für Bistumsprozesse

4.1 Einleitung

4.2 Erfolgsfaktor Führung: Rahmenbedingungen vorgeben

4.3 Erneuerte Vision: Das Evangelium in zeitgemäße Ziele übersetzen

4.4 Gesteuerte Partizipation: Innerkirchliche Pluralität abbilden und mit Fremdperspektiven konfrontieren

4.5 Pastorale Prioritäten: Machen und Lassen ausbalancieren

5 „Shifting Baselines“ – Ein Plädoyer für Vision und Partizipation in Zeiten der Krise

6 Literaturverzeichnis

7 Anhang

7.1 Hintergrundinformationen zum Promotionsprojekt

7.2 Übersicht zu deutschsprachigen Strategieprozessen

7.3 Der Strategie-Kompass auf einen Blick

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Ekklesiologische Perspektiven des Zweiten Vatikanischen Konzils

Abb. 2: Die Berücksichtigung der Sicht der Gemeinden

Abb. 3: Diözesane Strategieprozesse im Kontext eines Weltdialoges

Abb. 4: Das Ineinander von Reich-Gottes-Perspektive, Weltdialog und ortskirchlich-gemeindlicher Suchbewegung in diözesanen Strategieprozessen

Abb. 5: Strategieentwicklung als Abstimmungsprozess zwischen Organisationsressourcen, Umweltanforderungen und Zukunftsvorstellungen

Abb. 6: Spielarten der Strategieentwicklung nach R. Nagel und R. Wimmer

Abb. 7: Prozesssteuerung mit und ohne Basisbeteiligung

Abb. 8: Die Grundelemente jeder Organisation nach H. Mintzberg

Abb. 9: Die unternehmerische Organisation

Abb. 10: Die Maschinenorganisation

Abb. 11: Die innovative Organisation

Abb. 12: Die diversifizierte Organisation

Abb. 13: Die Organisation der Professionals

Abb. 14: Das strategische Beziehungsnetz einer Stakeholder-Analyse

Abb. 15: Das strategische Planungssystem einer Organisation

Abb. 16: Der „6-Phasen-Zyklus“ der Strategieentwicklung

Abb. 17: Der „Prozess 2010“ in Zuordnung zum 6-Phasen-Zyklus

Abb. 18: Die Projektstruktur des PZG

Abb. 19: Das PZG des Bistums Magdeburg in Zuordnung zum 6-Phasen-Zyklus

Abb. 20: Der Basler PEP in Zuordnung zum 6-Phasen-Zyklus

Abb. 21: Das „Projekt 2020“ in Zuordnung zum 6-Phasen-Zyklus

Abb. 22: Der Strategie-Kompass

Vorwort

Die Bistümer im deutschsprachigen Raum stehen in einer massiven Umbruchsituation, die eine grundlegende Neuorientierung ihres Selbstverständnisses, ihrer Strukturen und ihrer Seelsorge erforderlich macht. Zur Beantwortung der gegenwärtigen Herausforderungen haben mehr als zwei Drittel von ihnen in den letzten 20 Jahren synodale Prozesse initiiert, die einer gemeinsam getragenen Standortbestimmung dienen und Schwerpunkte für das pastorale Handeln festlegen sollten.

Die vorliegende Arbeit analysiert die Gestaltung dieser Synodalprozesse aus theologischer und organisationswissenschaftlicher Sicht und leitet daraus Folgerungen für zukünftige ortskirchliche Beteiligungsvorgänge ab. Sie wurde vom Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück im Dezember 2010 als Dissertation angenommen. Der Originaltitel lautete „Pastorale Prioritäten durch gesteuerte Partizipation und erneuerte Vision. Eine praktisch-theologische Untersuchung zu beteiligungsorientierten Strategieprozessen deutschsprachiger Diözesen nach 1990“.

Dieses Buch widmet sich Vision und Partizipation bei jüngeren synodalen Ereignissen, es ist aber auch selbst ein Produkt dieser beiden Prinzipien, weil es in einem kreativen Miteinander mit einer Reihe von Unterstützern und Wegbegleitern entstanden ist. Bei allen bedanke ich mich herzlich für ihre Aufmerksamkeit und Hilfe, einige seien namentlich hervorgehoben.

An erster Stelle danke ich Herrn Prof. Dr. Egon Spiegel für seine wohlwollende Betreuung und für die fortgesetzten Horizontweitungen. Dass die Arbeit trotz perfektionistischer Versuchungen abgeschlossen werden konnte, ist vor allem seiner ebenso feinfühligen wie konsequenten Beratung geschuldet.

In herzlicher Verbundenheit denke ich an Schwester Franziska Lukas OSB aus der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika auf Burg Dinklage, an Herrn Pastoralreferent Dr. Christian Lüken, Cloppenburg, und an Herrn Pfarrer Edgar Michels, Kleinblittersdorf. Vermutlich ahnen sie nicht, wie sehr mich ihr Zuspruch gerade zu Beginn meines Promotionsprojektes im Jahr 2005 bestärkt hat.

Zentrale Anstöße für die Beschäftigung mit strategischen Beteiligungsprozessen habe ich neben dem Literaturstudium in zahlreichen Fachgesprächen und Interviews erhalten. Ich danke den Verantwortlichen der dargestellten Bistumsprozesse, die mir mit großem Zeitaufwand Einblicke in innerdiözesane Zusammenhänge ermöglicht haben, und nenne vor allem Frau Dr. Annette Schleinzer (Bistum Magdeburg), Herrn Dr. Odo Camponovo (Bistum Basel), Herrn Domvikar Prof. Dr. Martin Lörsch (Bistum Trier) und Herrn Bischofsvikar Pfr. Dr. Heinrich Schnuderl (Bistum Graz-Seckau). Sehr profitiert habe ich vom kollegialen Austausch in der ehemaligen „Fachstelle pastorale Entwicklung“ im Bischöflich Münsterschen Offizialat Vechta, im Zentrum für Organisationsentwicklung und Supervision der Evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau und in der Arbeitsgemeinschaft Gemeindeberatung der Evangelischen Landeskirche Oldenburg.

Für langjährige freundschaftliche Verbundenheit und für kritische Anregungen danke ich Hernn Bruder Dr. Leo Wittenbecher OSB und Herrn Dr. Karsten Kreutzer, dem neben redaktionellen Korrekturen auch einige systematisch-theologische Hinweise geschuldet sind.

Frau Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, die auch das Zweitgutachten erstellte, dem ganzen Herausgeberteam und dem Echter Verlag gilt mein Dank für die freundliche Aufnahme der Arbeit in die Reihe „Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge“. Herrn Generalvikar Dr. Georg Holkenbrink danke ich für die großzügige Unterstützung des Projektes.

Von Herzen danke ich schließlich meiner wichtigsten Gesprächspartnerin, meiner Frau Dr. Monika Equit, für ihr kluges Mitdenken und die ermutigende Solidarität, mit der sie mir über Jahre den Rücken freigehalten hat. Dieses Buch ist ihr in Liebe gewidmet.

Saarbrücken, im März 2011

Thomas Equit

1 Einleitung

1.1 Zielsetzung und Aufbau der Untersuchung

„Wohin geht die Kirche morgen?“1, fragte das Bistum Rottenburg-Stuttgart im Rahmen eines Prozesses zur Entwicklung pastoraler Prioritäten in den Jahren 2000 bis 2003. Um angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen und der zurückgehenden Ressourcen tragfähige Perspektiven für die zukünftige Seelsorge zu entwickeln, setzte die Diözese auf einen mehrstufigen Beratungsprozess, in dem über die Bistumsleitung2 und das Bischöfliche Ordinariat hinaus die diözesanen Räte (Diözesanrat und Priesterrat) bei der Formulierung der Schwerpunkte einbezogen wurden. Als „Herzstück“3 dieses Prozesses wurde im Frühjahr 2003 eine breit angelegte Konsultation durchgeführt, an der alle Dekanatsräte und sonstige Gremien im Bistum teilnehmen konnten. Auf der Grundlage dieser Dialogphase wurde der Entwurf für die Pastoralen Prioritäten überarbeitet und schließlich Ende 2003 von Bischof Dr. Gebhard Fürst unter dem Titel „Zeichen setzen in der Zeit“4 in Kraft gesetzt. Sie lieferten die Kriterien, anhand derer im November 2004 mittelfristige strategische Reduzierungsbeschlüsse gefasst wurden.5

Wohin geht die Kirche morgen? – Diese Frage stellt man sich nicht nur in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die christlichen Kirchen und ihre tradierten Sozialformen stecken in einer Krise, die häufig anhand der anhaltend rückläufigen Entwicklungen beim Seelsorgepersonal oder in den Finanzressourcen diskutiert wird. Dahinter stehen allerdings ein grundlegender Gläubigenmangel und eine schwindende Identifikation mit Glaube und Kirche selbst bei engagierten Christinnen und Christen.6 Beide Phänomene sind eng mit dem modernen Wertewandel verbunden, der verkürzt mit den gesellschaftlichen Signaturen von Individualisierung und Pluralisierung, Globalisierung und Mobilität wiedergegeben werden kann. Im Ergebnis hat sich die Rolle der Kirchen fundamental verschoben von einer „herkunftsbezogenen religiösen Schicksalsgemeinschaft zu einem von mehreren Anbietern auf dem Markt von Religion, Lebenssinn und Kontingenzbewältigung“.7 Entkirchlichung und Traditionsabbruch werden in theologischen und religionssoziologischen Publikationen als Ende des kulturgestützten Christentums8 und als Auflösung konfessioneller Sozialmilieus9 beschrieben, als Milieuverengung der Gemeindekultur10 und als „Exkulturation“11 gegenüber zeitgenössischen Erfahrungen problematisiert oder unter Überschriften wie Deutschland als Missionsland12 in ihren Konsequenzen bedacht. Die Analyse, dass die Kirchen in einem epochalen Umbruch stehen, ist trotz dieser verschiedenen Bezeichnungen wissenschaftlich unstrittig.13 Weitgehend offen ist aber die Frage, wie die Kirchen auf diese Herausforderung angemessen reagieren können.

Eine Reihe von (Erz-)Bistümern im deutschsprachigen Raum hat vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren synodale Vorgänge angestoßen, die mit dem erwähnten Prozess in der Diözese Rottenburg-Stuttgart die grundsätzliche Zielsetzung gemeinsam haben: eine Selbstvergewisserung der Kirche angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche und der dadurch veränderten Rahmenbedingungen. Die vorliegende Arbeit erforscht, wie ausgewählte Bistümer in Deutschland, in Österreich und der Schweiz in beteiligungs-orientierten Verfahren Leitbilder für ihre zukünftige Seelsorge entwickelt haben und wie diese in die diözesane Praxis umgesetzt wurden.

Das Ziel der Untersuchung besteht also zusammengefasst darin, aus der Analyse einiger exemplarischer Diözesanprozesse wissenschaftlich fundierte und praxisrelevante Hinweise für die Gestaltung ortskirchlicher Konsultationsprozesse zu gewinnen. Die Arbeit möchte damit einen Beitrag für einen verstärkten interdiözesanen Austausch von Lernerträgen zu einer kirchlichen Beteiligungskultur leisten. Insbesondere sollen Verantwortlichen und Beteiligten zukünftiger synodaler Vorgänge normative Maßstäbe und alternative Konzeptionen zu Partizipation und Visionsorientierung in pastoralen Strategieprozessen vermittelt werden.

Dazu sollen im Theorieteil aus der Pastoraltheologie einerseits (v.a. aus der Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils) und aus organisationstheoretischen Ansätzen andererseits (Organisationsentwicklung, Prozessberatung, systemische Strategieentwicklung) Beurteilungskriterien für die Gestaltung kirchlicher Beteiligungsvorgänge abgeleitet werden, die einer systematischen Darstellung und Analyse diözesaner Strategieprozesse zugrunde gelegt werden können. Dieses Kapitel ist das umfangreichste, weil die vorgestellten Erkenntnisse aus Organisationsentwicklung und systemischer Prozessberatung im Rahmen einer theologischen Arbeit nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden können. Außerdem sind Ausführungen integriert, die für die Begründung des wissenschaftlichen Vorgehens der gesamten Arbeit von fundamentaler Bedeutung sind.

Im Praxisteil wird zunächst in einem Überblick gezeigt, welche Strategieprozesse in deutschsprachigen Bistümern nach 1990 stattgefunden haben. Berücksichtigt sind dabei nur pastorale Konsultationsprozesse, d.h. Vorgänge, in denen Haupt- und Ehrenamtliche ausdrücklich beteiligt wurden und die der Orientierung der (zukünftigen) Seelsorge dienten. Zur exemplarischen Vertiefung werden vier Strategieprozesse ausgewählt, eingehend dargestellt und mit den im Theorieteil erarbeiteten Instrumenten untersucht.

Gemeinsamkeiten und Besonderheiten dieser vier Prozesse werden anschließend in einem Resümee mit praktischem Interesse diskutiert. Sie werden in den Zusammenhang mit anderen synodalen Vorgängen aus dem deutschsprachigen Raum gestellt, um daraus praktische Folgerungen für zukünftige Bistumsprozesse abzuleiten.

Ein Plädoyer für Vision und Partizipation bringt schließlich im Stile eines Nachwortes die beiden fundamentalen Handlungsoptionen auf den Punkt, aus denen diözesane Beteiligungsprozesse nach dem Verständnis der vorliegenden Arbeit die Kraft zur kirchlichen Neuorientierung in Zeiten der Krise und des Umbruchs gewinnen können.

1.2 Inhaltliche Abgrenzung des Themas

Die Diözesanprozesse, die in dieser Arbeit untersucht werden, tragen so unterschiedliche Bezeichnungen, dass ohne Übertreibung von einer „Sprachverwirrung“14 gesprochen werden kann. Auch in ihrer konkreten Gestalt und in ihrem zeitlichen Verlauf kennen sie mannigfaltige Ausprägungen: Leitbildprozesse, die auf die gemeinsame Entwicklung von Pastoralplänen für das Bistum abzielen, stehen neben synodalen Vorgängen (Diözesansynoden, Pastoralgesprächen, Diözesanforen), in denen auch gesamtkirchliche Problemthemen diskutiert werden. In einigen Diözesen steht ein mehrjähriger Dialog im Vordergrund, der einer Verständigung über Arbeitsschwerpunkte dienen soll, in anderen geht es primär um kurzfristige Strukturveränderungen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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