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Seminar-, Bachelor-, Masterarbeiten und Dissertationen sollen die Fähigkeit der Studierenden zu selbstständigem wissenschaftlichem Arbeiten belegen. Das vorliegende Werk gibt Hinweise zur Auswahl eines geeigneten Themas und erläutert die Schritte von der Materialsuche und -verarbeitung bis hin zur Darstellung. Moderne Medien wie elektronische Datenbanken und das Internet finden ebenso Berücksichtigung wie die juristische Methodenlehre. Das Buch zeigt auf, wie dem Anspruch auf eine wissenschaftliche Eigenleistung genügt werden kann.
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Seitenzahl: 206
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von
Prof. Dr. Eleonora Kohler-Gehrigem. Professorin an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
3. Auflage
Verlag W. Kohlhammer
3. Auflage 2023
Alle Rechte vorbehalten
W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:ISBN 978-3-17-042889-8
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-042890-4
epub: ISBN 978-3-17-042891-1
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Seminar-, Bachelor-, Masterarbeiten und Dissertationen sollen die Fähigkeit der Studierenden zu selbstständigem wissenschaftlichem Arbeiten belegen. Das vorliegende Werk gibt Hinweise zur Auswahl eines geeigneten Themas und erläutert die Schritte von der Materialsuche und -verarbeitung bis hin zur Darstellung. Moderne Medien wie elektronische Datenbanken und das Internet finden ebenso Berücksichtigung wie die juristische Methodenlehre. Das Buch zeigt auf, wie dem Anspruch auf eine wissenschaftliche Eigenleistung genügt werden kann.
Dr. Eleonora Kohler-Gehrig war Professorin an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und Dozentin an der Hamburger Fernhochschule.
Das vorliegende Werk will den Studierenden eine Arbeitshilfe bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit geben.
So vielfältig wie die verschiedenen Wissenschaften selbst und ihre Methoden, so vielfältig sind die Arten und Formen des wissenschaftlichen Arbeitens. In der Darstellung und Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten tun sich zwischen den verschiedenen Fachgebieten und selbst innerhalb dieser große Unterschiede auf.
Dieses Lehrbuch beschränkt sich auf allgemeingültige formale Darstellungen wissenschaftlicher Arbeiten und die Besonderheiten von Abhandlungen mit rechtswissenschaftlichen Fragestellungen. Das Buch liefert Anregungen zum wissenschaftlichen Arbeiten im Recht, der Methodik der Rechtsfindung. Es wird dabei besonders auf die Erarbeitung und Darstellung juristischer Problemstellungen eingegangen.
Das Buch sollte von den Studierenden schon vor Beginn der Erstellung ihrer wissenschaftlichen Arbeit, ob nun Seminararbeit, Bachelor- und Masterthesis oder Doktorarbeit zur Hand genommen werden. Es beinhaltet Hinweise zur Themenwahl und zur Literatursuche. Eine erste Literaturrecherche ist erforderlich, um die Anforderungen und Breite eines Themas abschätzen zu können.
Die Literatursuche erfolgt in Bibliotheken und elektronischen Datenbanken, die in den Rechtswissenschaften mit der ständigen Flut an Gesetzesnovellierungen, Entscheidungen der Rechtsprechung und Fachbeiträgen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es ist arbeits- und zeitintensiv aus dieser Masse an Literatur die für die eigene Arbeit relevanten Informationen herauszufiltern. Eine effiziente und zielstrebige Literatursuche erfordert Einarbeitung und Erfahrung bei der Arbeit in Bibliotheken und dem Umgang mit elektronischen Informationssystemen.
Schon bei der Literatursuche und -auswertung müssen die Angaben festgehalten werden, die später für Zitate und Literaturverzeichnis benötigt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, diese Angaben nachträglich erheben zu müssen, wenn die Werke in der Bibliothek nicht kurzfristig erreichbar sind oder gerade kein Zugang zur elektronischen Datenbank besteht. Gerade in der Schlussphase der Arbeit läuft dann die Zeit davon.
Das Buch sollte nicht nur vor Beginn der Ausarbeitung, sondern auch während der gesamten Erarbeitung und Bearbeitung der wissenschaftlichen Arbeit diese begleiten und ständig zur Hand sein. Es beschreibt Schritt für Schritt die einzelnen Teile, die das Manuskript umfassen muss und deren Gestaltung. Das Buch schließt mit der Präsentation der Thesis vor einem sachkundigen Gremium. Deshalb wurde eine knappe Darstellung gewählt, die sich auf die essentiellen Elemente einer wissenschaftlichen Arbeit beschränkt, wie sie bei jeder solchen Arbeit zu beachten sind. Selten auftretende Gestaltungsfragen blieben unberücksichtigt, zumal nie alle solche Fragen erfasst werden können. Dies hätte den Rahmen eines handlichen Begleitwerkes gesprengt.
Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben mir mit Anregungen bei der Erarbeitung dieses Werkes zur Seite gestanden. Ihnen möchte ich herzlich danken.
Eislingen, im Oktober 2022Eleonora Kohler-Gehrig
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
1.Die Aufgabe einer wissenschaftlichen Arbeit
2.Die Themenwahl
3.Die Planung
3.1.Sachmittel und Kosten
3.2.Zeitplan
3.3.Informationsbeschaffung
3.3.1.Suchmaschinen und Datenbanken
3.3.1.1.Kostenlose Datenbanken und wissenschaftliche Suchmaschinen
3.3.1.2.Kostenpflichtige Datenbanken
3.3.2.Bibliotheken und Verbundkataloge
3.3.3.Fachzeitschriften und Sammelwerke
3.3.4.Gesetze und Rechtsprechung
3.3.5.Graue Literatur
3.3.6.Statistiken
3.3.7.Literaturauswertung
4.Die Manuskriptteile
4.1.Titelseite
4.2.Vorwort und Sperrvermerk
4.3.Abstract
4.4.Inhaltsverzeichnis und Seitenangaben
4.5.Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
4.6.Abkürzungsverzeichnis
4.7.Einleitung
4.8.Hauptteil
4.9.Schlussteil
4.10.Glossar
4.11.Anlagenverzeichnis und Anlagen
4.12.Rechtsprechungsverzeichnis
4.13.Literaturverzeichnis
4.13.1.Bücher
4.13.2.Kommentare
4.13.3.Aufsätze
4.13.4.Literaturbelege aus zweiter Hand
4.13.5.Literatur aus dem Internet
4.13.6.Gliederung des Literaturverzeichnisses
4.14.Erklärung
5.Die Erarbeitung der Thematik
5.1.Auswertung und Verortung des Themas
5.2.Systematische Literatursuche
6.Die Materialauswertung
6.1.Literaturübersichten
6.2.Materialsammlung
6.3.Ausarbeitung des Rohmanuskripts
6.3.1.Ausformulieren von Themenschwerpunkten
6.3.2.Darstellung eines Meinungsstreits
6.3.3.Abrundungen
7.Die Strukturierung
7.1.Aufbau
7.2.Gliederung
7.3.Gewichtung
8.Der wissenschaftliche Standard
8.1.Zitierweise
8.2.Inhalt der Fußnoten
8.2.1.Rechtsprechung
8.2.2.Kommentare, Monografien, Aufsätze
8.2.3.Internet-Belege
8.2.4.Tabellen und Abbildungen
8.2.5.Quantitative Kriterien
9.Die Sprache wissenschaftlicher Arbeiten
9.1.Wort und Satz
9.2.Perspektive der Darstellung
9.3.Paragrafenangaben
10.Die Gestaltung
10.1.Seitengestaltung
10.2.Leeranschlag bei Satzzeichen
10.3.Strukturierung des Textes
11.Die wissenschaftliche Eigenleistung
11.1.Juristische Methodenlehre
11.1.1.Auslegung
11.1.1.1.Grammatikalische Auslegungsmethode
11.1.1.2.Systematische Auslegungsmethode
11.1.1.3.Historische Auslegungsmethode
11.1.1.4.Teleologische Auslegungsmethode
11.1.1.5.Anwendung der Auslegungsmethoden
11.1.1.5.1.Restriktive und extensive Auslegung
11.1.1.5.2.Güter- und Interessenabwägung
11.1.1.5.3.Gesetzeserhaltende Auslegung
11.1.1.5.4.Generalklauseln und unbestimmte Rechtsbegriffe
11.1.2.Rechtsfortbildung
11.1.2.1.Rechtsfortbildung zur Lückenschließung
11.1.2.1.1.Analogieschluss
11.1.2.1.2.Umkehrschluss
11.1.2.1.3.Teleologische Reduktion
11.1.2.1.4.Rechtsergänzung
11.1.2.2.Rechtsfortbildung contra legem
11.1.2.3.Grenzen der Rechtsfortbildung
11.2.Empirische Studien
11.3.Rechtsvergleichung
12.Das Korrekturlesen
13.Die Bewertung einer wissenschaftlichen Arbeit
14.Präsentation
Glossar
Bänsch, Axel/Alewell, Dorothea, Wissenschaftliches Arbeiten. Seminar- und Diplomarbeiten, 12. A., München 2020
Brand, Jürgen/Strempel, Dieter (Hrsg.), Soziologie des Rechts: Festschrift für Erhard Blankenburg, Baden-Baden 1998
Brandt, Edmund, Rationeller schreiben lernen. Hilfestellung zur Anfertigung rechtswissenschaftlicher (Abschluss-)Arbeiten, 5. A., Baden-Baden 2016
Brink, Alfred, Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten: Ein prozessorientierter Leitfaden zur Erstellung von Bachelor-, Master und Diplomarbeiten, 4. A., Wiesbaden 2013
Brühl, Raimund, Die juristische Fallbearbeitung in Klausur, Hausarbeit und Vortrag, 3. A., Köln 1992
Byrd, B. Sharon/Lehmann, Matthias, Zitierfiebel für Juristen, 2. A., München 2016
Diekmann, Andreas, Empirische Sozialforschung: Grundlagen, Methoden, Anwendung, 12. A., Hamburg 2018
Dornis, Tim W./Keßenich, Florian/Lemke, Dominik, Rechtswissenschaftliches Arbeiten: Ein Leitfaden für Form, Methode und Inhalt zivilrechtlicher Studienarbeiten, Tübingen 2019
Ebster, Claus/Stalzer, Lieselotte, Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, 5. A., Wien 2017
Eco, Umberto, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, 14. A., Wien 2020
EH, Doris/Schütte, Simone, Literatur finden, in: Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.), Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens, 17. A., Paderborn 2013, S. 33 ff.
Engel, Stefan/Slapnicar, Klaus Wilhelm (Hrsg.), Die Diplomarbeit, 3. A., Stuttgart 2003
Esselborn-Krumbiegel, Helga, Richtig wissenschaftlich schreiben. Wissenschaftssprache in Regeln und Übungen, 7. A., Paderborn 2022
Folz, Kristina/Brauner, Jürgen, Studi-SOS Bachelor- und Masterarbeit. Erste Hilfe fürs wissenschaftliche Arbeiten, 2. A., Sternenfels 2017
Fragnière, Jean-Pierre, Wie schreibt man eine Diplomarbeit?, 6. A., Bern 2003
Franck, Norbert, Lust statt Last: Wissenschaftliche Texte schreiben, in: Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.), Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens, 17. A., Paderborn 2013, S. 111 ff.
Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.), Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens, 17. A., Paderborn 2013
Franke, Fabian/Kempe, Hannah/Klein, Annette/Rumpf, Louise/Schüller-Zwierlein, André, Schlüsselkompetenz: Literatur recherchieren in Bibliotheken und Internet, 2. A., Stuttgart 2014
Gleitsmann, Beate/Suthaus, Christiane, Wissenschaftliches Arbeiten im Wirtschaftsstudium. Ein Leitfaden zum Einstieg, 2. A., Stuttgart 2021
Gerstmann, Meike, Wissenschaftliches Arbeiten, Stuttgart 2021
Gußen, Lars, Wissenschaftliches Arbeiten im Jurastudium: eine Einführung in die juristische Arbeitstechnik, Paderborn 2020
Heesen, Bernd, Wissenschaftliches Arbeiten. Methodenwissen für Wirtschafts-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften, 4. A., Berlin 2021
Heinz, Wolfgang (Hrsg.), Rechtstatsachenforschung heute. Konstanzer Schriften zur Rechtstatsachenforschung, Bd. 1, 2. A., Konstanz 1998
Hoffmann, Monika, Deutsch fürs Jurastudium, 3. A., Paderborn 2020
Jopen, Christoph, (Hrsg.), Der besondere Kündigungsschutz für Schwerbehinderte. Konstanzer Schriften zur Rechtstatsachenforschung, Bd. 5, 2. A., Konstanz 1998
Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer, Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für Facharbeit/VWA, Seminararbeiten, Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen, 10. A., Wien 2019
Kleinhenz, Holger/Deiters, Gerhard, Klausuren, Hausarbeiten, Seminararbeiten, Dissertationen richtig schreiben und gestalten, Frankfurt 2005
Klippel, Diethelm, Die rechtswissenschaftliche Dissertation. Eine Anleitung, Stuttgart 2020
Kohler-Gehrig, Eleonora, Einführung in das Recht. Technik und Methoden der Rechtsfindung, 2. A., Stuttgart 2017
Kornmeier, Martin, Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht: Für Bachelor, Master und Dissertation, 9. A., Bern 2021
Krämer, Walter, Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit?, 3. A., Frankfurt 2009
Kropp, Waldemar, Studienarbeiten interaktiv. Erfolgreich wissenschaftlich denken, schreiben, präsentieren, 2. A., Berlin 2010
Larenz, Karl/Canaris, Claus-Wilhelm, Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 3. A., Berlin 1995
Lehmann, Günter, Wissenschaftliche Arbeiten, zielwirksam verfassen und präsentieren, Ergebnisse publizieren und umsetzen, 7. A., Tübingen 2019
Manschwetus, Uwe, Ratgeber wissenschaftliches Arbeiten, 2. A., Lüneburg 2020
Mix, Christine, Schreiben im Jurastudium: Klausur – Hausarbeit – Themenarbeit, Paderborn 2011
Möllers, Thomas M. J., Juristische Arbeitstechnik und wissenschaftliches Arbeiten: Klausur, Hausarbeit, Seminararbeit, Studienarbeit, Staatsexamen, Dissertation, 10. A., München 2021
Pflüger, Almut, Rechtstatsachenforschung in der Praxis, in: Brand, Jürgen/Strempel, Dieter (Hrsg.): Soziologie des Rechts: Festschrift für Erhard Blankenburg, Baden-Baden 1998, S. 563 ff.
Preißner, Andreas, Wissenschaftliches Arbeiten: Internet nutzen – Text erstellen – Überblick behalten, 3. A., München 2012
Prexl, Lydia, Mit digitalen Quellen arbeiten: Richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, YouTube und Co, 3. A., Paderborn 2019
Putzke, Holm, Juristische Arbeiten erfolgreich schreiben: Klausuren – Hausarbeiten – Seminare – Bachelor- und Masterarbeiten, 7. A., München 2021
Raiser, Thomas, Grundlagen der Rechtssoziologie, 6. A., Tübingen 2013
Reimer, Franz, Juristische Methodenlehre, 2. A., Baden-Baden 2020
Rossig, Wolfram, Wissenschaftliche Arbeiten. Leitfaden für Haus- und Seminararbeiten, Bachelor- und Masterthesis, Diplom- und Magisterarbeiten, Dissertationen, 9. A., Berlin 2011
Rost, Friedrich/Stary, Joachim, Schriftliche Arbeiten „in Form“ bringen. Zitieren, belegen, Literaturverzeichnis anbringen, in: Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg.), Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens, 17. A., Paderborn 2013, S. 174 ff.
Sacco, Rodolfo/Rossi, Piercarlo, Einführung in die Rechtsvergleichung, 3. A., Baden-Baden 2017
Schenk, Hans-Otto, Die Examensarbeit. Ein Leitfaden für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Göttingen 2005
Schimmel, Roland, Juristendeutsch? Ein Buch voll praktischer Übungen für bessere Texte, 2. A., Paderborn 2020
Schlichte, Klaus/Sievers, Julia, Einführung in die Arbeitstechniken der Politikwissenschaft, 3. A., Wiesbaden 2015
Slapnicar, Klaus Wilhelm, Formalien in einer rechtswissenschaftlichen Diplomarbeit, in: Engel, Stefan/Slapnicar, Klaus Wilhelm (Hrsg.), Die Diplomarbeit, 3. A., Stuttgart 2003, S. 152 ff.
Tettinger, Peter J./Mann, Thomas, Einführung in die juristische Arbeitstechnik. Klausuren – Haus- und Seminararbeit – Dissertationen, 4. A., München 2009
Theisen, Manuel R., Wissenschaftliches Arbeiten, 18. A., München 2021
Tiedemann, Paul, Internet für Juristen, Darmstadt 1999
Vogel, Ivo, Erfolgreich recherchieren – Jura, 3. A., Berlin 2020
Voss, Rödiger, Wissenschaftliches Arbeiten … leicht verständlich. Mit zahlreichen Abbildungen und Übersichten, 6. A., München 2019
Wank, Rolf, Juristische Methodenlehre: Eine Anleitung für Wissenschaft und Praxis, München 2020
Wördenweber, Martin, Leitfaden für wissenschaftliche Arbeiten. Praktikums-, Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen, 2. A., Berlin 2019
Zippelius, Reinhold, Juristische Methodenlehre, 12. A., München 2021
Seminararbeiten, Bachelor- und Masterthesis sowie Doktorarbeiten zählen zu den schriftlichen Prüfungsarbeiten. Sie geben Auskunft über die Fähigkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten und wissenschaftlicher Darstellung. Als zeitlich befristete Arbeiten dienen sie dem Nachweis der Fähigkeit zu planerisch gezielter Arbeitsorganisation. Eine gezielte Planung spiegelt sich in der Ausgewogenheit und der Sorgfalt der Darstellung wider.
Geht es in einer Klausur darum, erworbenes Wissen innerhalb kurzer Zeit abzurufen und anhand eines konkreten Falles wiederzugeben, ist in einer wissenschaftlichen Arbeit die gründliche Erfassung einzelner, bis dahin oftmals unbekannter Probleme und die umfassende Darstellung derselben gefragt. Statt der Arbeit mit erlerntem Wissen geht es um die Recherche von Fakten und Meinungen zu einem bestimmten Thema. Es dürfen und müssen fremde Ansichten und Veröffentlichungen zu diesem Thema herangezogen werden. Es ist die Fähigkeit im Umgang mit den themenspezifischen Hilfsmitteln unter Beweis zu stellen und nachzuweisen, dass damit sinnvoll und zielgerichtet umgegangen werden kann. Wissenschaftliche Arbeiten sollen produktiv und schöpferisch sein, während eine Klausur weithin reproduzierend ist.
Seminararbeiten befassen sich mit der Untersuchung spezieller Fragestellungen aus einem eng umgrenzten Themengebiet. Die Studierenden haben die aktuelle Literatur zu dem Fragenkreis aufzufinden und auszuwerten. Die Arbeit muss nach Form, Aufbau und Gestaltung den Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit entsprechen. Seminararbeiten vermitteln erste Erfahrungen für weiteres wissenschaftliches Arbeiten. Eigene wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht erwartet. Erwartet wird jedoch, dass die Studierenden die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens in ihrem Fachgebiet beherrschen, diese systematisch anwenden und strukturiert wiedergeben können, sie die gewonnenen Ergebnisse verständlich und nachvollziehbar gestalten und in eine angemessene äußere Form bringen können.
Die Doktorarbeit, sowie die Bachelor- und Masterthesis sind als schriftliche Prüfungsarbeiten Bestandteil einer Abschlussprüfung. Die Note der wissenschaftlichen Arbeit fließt in die Endnote ein. Zu den Abschlussarbeiten zählt auch die Abschlusshausarbeit, eine Seminararbeit im Rahmen der juristischen Staatsprüfung. Abschlussarbeiten erfüllen als Prüfungsleistung verschiedene Funktionen:
Sie dienen in erster Linie dem Nachweis der Fähigkeit zu selbstständigem wissenschaftlichem Arbeiten. Die Problematik ist klar, logisch und objektiv zu durchdenken. Bei der Erarbeitung genießen die Studierenden in zeitlicher und inhaltlicher Hinsicht viele Freiheiten. Sie tragen gleichzeitig das Risiko des Gelingens.1
Nach den Bestimmungen der Prüfungsordnung ist ein bestimmtes vorgegebenes oder selbst gewähltes Thema zu bearbeiten. Unter Auswertung und Verwertung der themenspezifischen Literatur sind die Problematik und der Meinungsstand in verständlicher und übersichtlicher Weise darzustellen. Die wissenschaftlichen Arbeiten setzen systematisches Erarbeiten und strukturiertes Aufbereiten voraus. Neben dem Erarbeiten und Aufbereiten der vorgefundenen themenspezifischen Literatur sind eigene Wertungen und Stellungnahmen zur Problematik und dem Meinungsstreit in Literatur und Rechtsprechung gefragt.
Wissenschaftliche Arbeiten schreiten von der Ist-Analyse des gewählten Themenschwerpunktes zur Bestandsaufnahme der hierzu vorhandenen Rechtsquellen und Meinungen und schließlich zum Lösungsvorschlag voran. Es sind die in der jeweiligen wissenschaftlichen Fachdisziplin üblichen Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und der Darstellung zu berücksichtigen. Die Arbeit gibt Auskunft darüber, ob diese Techniken und Methoden nicht nur gelernt, sondern verstanden wurden und angewandt werden können.
Daneben ist der Frage praxisgerechter, umfassender und zukunftsgerechter Lösungen nachzugehen. Hierzu ist es erforderlich, die Folgen einer analysierten Situation oder einer entwickelten Lösung zu prognostizieren.
Die Arbeit hat sich nicht auf die bloße Wiedergabe vorgefundener Meinungen und Stellungnahmen zu beschränken, sondern erfordert eigene gedankliche Leistungen, kritisches Hinterfragen und kreative Lösungsansätze. Statt der Wiedergabe von Fakten und dem Nacherzählen fremder Ansichten ist die sinnvolle Aufbereitung vorgefundener Ansichten, die kritische Auseinandersetzung mit denselben, die Handhabung von Argumentationstechniken und die Entwicklung neuer Denkanstöße gefragt.
Beim Abfassen wissenschaftlicher Arbeiten sind die Vorgaben und Formvorschriften der Hochschule zu berücksichtigen. Diese können niemals umfassend alle Fragestellungen bedenken. Soweit hochschulinterne Vorgaben fehlen, sind die im jeweiligen wissenschaftlichen Bereich üblichen Darstellungsformen zugrunde zu legen. Das impliziert folgendes Vorgehen:
1. Erhebung der hochschulinternen Vorgaben und Formvorschriften, soweit diese fehlen
2. Anwendung der üblichen Gestaltung in der jeweiligen Fachdisziplin, soweit es keine oder mehrere Möglichkeiten gibt
3. Wahl der zweckmäßigsten und zielführendsten Möglichkeit.
Doktorarbeit, Bachelor- und Masterthesis werden mit anderen Unterlagen als Bewerbungsunterlagen vorgelegt. Damit kommt ihnen die Funktion einer Visitenkarte bei der Bewerbung zu. Selbst wenn die Thematik der Arbeit für die zukünftige Tätigkeit keinen Wissensvorsprung verschafft, gibt sie doch Auskunft über die Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten und sorgfältiger Gestaltung sowie die Beherrschung der Sprache als Schlüsselqualifikation. Inhalt, Sprache und Gestaltung vermitteln einen ersten Eindruck der Professionalität und des Engagements. Damit kommt diesen Arbeiten eine Signalwirkung zu.
Wer eine wissenschaftliche Arbeit in Zusammenarbeit mit einer Institution außerhalb der Hochschule erstellt, dem kann sich hieraus die Chance auf eine Einstellung eröffnen. Wird eine Stelle bei der Institution frei, bietet es sich an, diese mit einer Persönlichkeit zu besetzen, die Arbeitsstil, Kreativität und Motivation überzeugend unter Beweis gestellt hat.
Bei Seminararbeiten sind die Themen zumeist vorgegeben oder aus einer Themenliste auszuwählen. Die Studierenden müssen hinterfragen, welche wissenschaftliche Fragestellung, welche Forschungsfrage hinter dem vorgegebenen Thema steht, was es zu erforschen, zu bearbeiten gibt. Hinter einem Thema können sich verschiedene Forschungsfragen verbergen. Ein Thema kann verschiedene Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Erforschung, Vorgehensweise und Reichweite der Untersuchung bieten. Es ist möglichst mit dem Aufgabensteller abzuklären, welche Forschungsfrage dieser mit dem Thema verbindet.
Weitergehende Freiheiten bei der Themenwahl tun sich bei Doktorarbeiten, Bachelor- und Masterthesis auf. Hier besteht vielfach die Möglichkeit, das Thema selbst zu bestimmen oder an der Umschreibung mitzuwirken. Die Studierenden sollten nach Möglichkeit das Thema selbst wählen oder zumindest auf die Formulierung des Titels Einfluss nehmen. Die Wahl des richtigen Themas ist die halbe Arbeit.
Knüpft ein Thema an Vorkenntnisse an, können die Studierenden zielgerichteter und zeitsparender vorgehen, als wenn sie sich die Grundlagen erst erarbeiten müssen, um das Thema, seine Reichweite und Problematik zu erfassen. Gleichwohl kann die Erarbeitung eines neuen Gebietes für manche ein Anreiz sein. Sie können beweisen, dass sie bereit sind, sich neuen Herausforderungen zu stellen und in der Lage sind, diese zu bewältigen.
Der Bezug zum angestrebten späteren Berufsfeld kann motivierend für die Themenwahl sein. In diesem Berufsfeld notwendige und spezifische Fach- und Methodenkenntnisse können erworben und vertieft werden und vermitteln einen Wissensvorsprung.
Ein interessantes Thema lässt sich ganz anders bearbeiten als ein nichts sagendes, fremdes Thema. Deshalb werden in den Sozialwissenschaften als wesentliche Aspekte für die Themenwahl das eigene Interesse und die gesellschaftliche Relevanz genannt.2 Eine aktuelle, kontrovers diskutierte Fragestellung bietet einen besonderen Leistungsanreiz. Allerdings darf bei allem Interesse und Engagement nicht vergessen werden, dass das Thema in der zur Verfügung stehenden Zeit zu bewältigen sein muss, das zur Bearbeitung erforderliche Material erreichbar ist.
Ein interessantes Thema ohne Kenntnis der Problemlage und des Stands der Diskussion kann seine Tücken haben. Im Laufe der Bearbeitung kann sich zeigen, dass bei der Themenwahl irrige Vorstellungen über den Gegenstand der Bearbeitung bestanden und die Bearbeitung eine ganz andere Richtung nimmt als ursprünglich gedacht oder es bedarf erheblicher Zeit zur Schaffung der Grundkenntnisse und der ersten Orientierung bevor mit der eigentlichen Bearbeitung begonnen werden kann. Deshalb sollten bei der Themenwahl
– Interesse an einem Thema und
– gewisse Vorkenntnisse zur Thematik
Hand in Hand gehen. Es ist am sichersten, wenn der Themenwahl bereits konkrete Vorstellungen, ein gewisses Konzept zugrunde liegt. Fehlt es an einschlägigen Vorkenntnissen, ist eine Vorrecherche unabdingbar. Um bei der Themenwahl Fehleinschätzungen in Grenzen zu halten, sollte eine erste Literaturrecherche angestellt, der Gang der Untersuchung geplant und eine Arbeitsgliederung angefertigt werden. Trotzdem können sich bei der späteren Bearbeitung des Themas noch immer unerwartete Fragestellungen auftun.
Anregungen zur Themenwahl können aus Lehrveranstaltungen, Literaturstudien und Praxiskontakten gewonnen werden. Die Lektüre von Fachzeitschriften und Tagungsthemen geben Anhaltspunkte zu aktuellen Themenkomplexen. In Fachzeitungen behandelte Themen und Fragestellungen enthalten zumeist weitere Literaturhinweise, Pro- und Contra-Meinungen, die für die Vertiefung der Thematik Anhaltspunkte liefern. Diese liefern Hinweise, ob ein Thema schon umfassend untersucht wurde, Widersprüche und Lücken in der Untersuchung und Argumentation aufweist, die Folgen für Wissenschaft und Praxis geklärt sind. Aktuelle Themen mit der Möglichkeit zu wissenschaftlichen Eigenleistungen finden sich oftmals im Zusammenhang mit
– unzureichender Gesetzeslage
– dem bevorstehenden Erlass neuer Gesetze oder nach umfassenden Gesetzesänderungen
– neuer Rechtsprechung mit gravierenden Konsequenzen für die Praxis
– Pilotprojekten und Modellversuchen
– Gründung neuer Institutionen
– neuen Aufgabenstellungen der Exekutiven
– widersprüchlichen Meinungen in Literatur und Rechtsprechung
– aktuellen Ereignissen und Fragestellungen in Gesellschaft und Politik.
Es empfiehlt sich, schon geraume Zeit vor der Befassung mit der Themenwahl Tageszeitungen und Fachzeitschriften auf geeignete Fragestellungen durchzusehen, Material zu sammeln und das Gespräch mit Praktikern und Interessenvertretern zu suchen. Praktiker und Interessenvertreter können den Blick auf Unzulänglichkeiten und Handlungsbedarf in Recht, Politik und Gesellschaft lenken.
Eine Literaturrecherche kann zeigen, dass ein Thema schon häufig bearbeitet wurde. Bei der Bearbeitung dieses Themas wird die Literaturauswertung viel Zeit und Platz beanspruchen. Es fragt sich, ob dem noch Neues hinzuzufügen ist, ob noch Raum für eine eigenständige wissenschaftliche Leistung bleibt. Dies stellt sich anders dar, wenn die vorhandene Literatur Lücken in der Argumentation oder Widersprüche aufweist. Ein bereits viel bearbeitetes Thema birgt neue Anreize, wenn es unter neuen Gesichtspunkten, einem spezifischen Blickwinkel3 oder einer besonderen Fragestellung betrachtet werden soll wie
– Rechtsvergleichung
– Vergleich auf internationaler oder EU-Ebene
– gender Fragen
– Soziale und wirtschaftliche Folgenabschätzung
– Ökonomische Analyse des Rechts
– Kulturelle Aspekte
– Adäquate Änderung der Verwaltungspraxis und Verwaltungsorganisation
– Effektivitätskontrolle.
Es kann interessant sein, einen aktuellen Gesamtkomplex aufzuzeigen, in dem verschiedene altbekannte und vielseitig diskutierte Einzelprobleme auftauchen. Der wissenschaftliche Anspruch einer solchen Arbeit besteht darin, eine umfassende Betrachtung der Problemlage aufzuzeigen, die systematische Wertigkeit der bekannten Einzelprobleme herauszuarbeiten, die verschiedenen Lösungsansätze aufzuzeigen und auf ihre Stimmigkeit im Gesamtzusammenhang zu untersuchen.4
Die Literatursuche kann ergeben, dass es zu einem Thema kaum einschlägige Veröffentlichungen gibt. Dies kann dazu motivieren, eigenständiges Arbeiten unter Beweis zu stellen. Es kann zugleich ein Anzeichen dafür sein, dass ein Thema zu eng geschnitten ist und kaum Raum für themenbezogene Auseinandersetzungen bietet. Deshalb sollten Vorüberlegungen dazu angestellt werden, welche einzelnen Fragen und Problemfelder dieses Thema aufwirft und welche Problemaspekte zu bearbeiten sind.
Den Studierenden stellt sich oftmals die Frage, ob sie eher ein theoretisches oder eher ein praktisch orientiertes Thema für die Arbeit wählen sollen:
Ist ein Thema ausgesprochen praktisch orientiert, kann die wissenschaftliche Auseinandersetzung verloren gehen, insbesondere wenn sich die Studierenden auf ein bloßes Nacherzählen einer vorgefundenen Situation beschränken. Sie wird gewahrt, wenn es die Studierenden unternehmen, die Praxis auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen und zu fragen, welche recht- und zweckmäßigen Alternativen und Optimierungen sich anbieten. Gerade zur Bearbeitung eines praktischen Themas bedarf es des theoretischen Rüstzeugs. Die Praxis fordert Lösungen, die wissenschaftlich abgesichert sind. Ein praktisch orientiertes Thema bietet den Vorteil der Anschaulichkeit und weckt die Hoffnung, dass die Arbeit für die Praxis von Nutzen sein kann. Studierende mit Berufserfahrung können hier eigene Erfahrungen einfließen lassen und die Arbeit praxisnah und ansprechend gestalten. Praxisorientierte Themen halten sich häufig nicht an die Grenzen einer Fachdisziplin. Hier kann fächerübergreifendes Wissen und Methodik gefordert sein.
Ein theoretisch ausgerichtetes Thema erhält Praxisbezug, wenn es anhand einer praktischen Fragestellung oder eines in der Praxis aufgetretenen Falles erörtert wird. Bei einem theoretischen Thema muss die Praxisrelevanz ein Leitfaden für die Erörterungen sein.5
Fächerübergreifende Themen haben einen hohen Anspruch und einen besonderen Reiz. Sie stellen hohe Anforderungen: Gesellschaft, Wirtschaft und Politik brauchen rechtliche Rahmenbedingungen. Recht gestaltet Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Zur Erarbeitung einer wissenschaftlichen Arbeit müssen die Studierenden mit den erforderlichen Arbeitsmethoden vertraut sein.6