Senecas Umgang mit epikureischem Gedankengut. Analyse und Übersetzung von epist. 9,5–8 - Lena-Katharina Krüger - E-Book

Senecas Umgang mit epikureischem Gedankengut. Analyse und Übersetzung von epist. 9,5–8 E-Book

Lena-Katharina Krüger

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Universität Münster (Klassische Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema „Senecas Umgang mit epikureischem Gedankengut am Beispiel von epist. 9,5–8“. Seneca führt in seinen Epistulae morales, die seinem dem Epikureismus zugeneigten Freund Lucilius gewidmet sind , des öfteren epikureisches Gedankengut sowie Zitate von Epikur selbst und epikureischen Philosophen zustimmend an. So drängt sich die Frage auf, welche Haltung Seneca als Stoiker zu dem Epikureismus einnimmt. Widersprechen sich nicht stoischen und epikureisches Gedankengut? Warum hält sich Seneca bei Zitaten nicht an stoische Philosophen? Ist Seneca vielleicht nur ein Opportunist? Ziel meiner Arbeit soll es daher sein, anhand einer eingehenden Analyse und Interpretation der oben genannten Textstelle herauszuarbeiten, was Seneca zu solchen Anknüpfungen an epikureisches Gedankengut bewegt haben könnte.

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Inhaltsverzeichnis

 

1 Einleitung

2 Analyse der Textstelle 9,5–8

3 Fazit

4 Literaturverzeichnis

5 Eigene Übersetzung der Textstelle Sen. epist. 9,5–8

 

1 Einleitung

 

Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema „Senecas Umgang mit epikureischem Gedankengut am Beispiel von epist. 9,5–8“.

 

Seneca führt in seinen Epistulae morales, die seinem dem Epikureismus zugeneigten Freund Lucilius gewidmet sind[1], des öfteren epikureisches Gedankengut sowie Zitate von Epikur selbst und epikureischen Philosophen zustimmend an. So drängt sich die Frage auf, welche Haltung Seneca als Stoiker zu dem Epikureismus einnimmt. Widersprechen sich nicht stoischen und epikureisches Gedankengut? Warum hält sich Seneca bei Zitaten nicht an stoische Philosophen? Ist Seneca vielleicht nur ein Opportunist?

 

Ziel meiner Arbeit soll es daher sein, anhand einer eingehenden Analyse und Interpretation der oben genannten Textstelle herauszuarbeiten, was Seneca zu solchen Anknüpfungen an epikureisches Gedankengut bewegt haben könnte.

 

2 Analyse der Textstelle 9,5–8

 

Eine kurze Einordnung der Textstelle in den gesamten Brief sowie ein kurzer inhaltlicher Überblick des vorliegenden Ausschnitts sollen die darauf folgeden Analyse entlasten: Der Brief öffnet mit einer indirekten Frage, die wohl auf eine Frage des Lucilius Bezug nimmt: An merito reprehendat in quadam epistula Epicurus eos, qui dicunt sapientem se ipso esse contentum et propter hoc amico non indigere, desideras scire (9,1)[2]. In dieser Eingangsfrage wird das Thema des ganzen Briefes deutlich: Wie ist die von den Stoikern propagierte Autarkie des Weisen[3] mit dem Bedürfnis nach Freunden vereinbar?

 

Lucilius wies Seneca offenbar auf den scheinbaren Widerspruch zweier stoischer decreta hin, nämlich: sapiens se contentus est und sapiens amicos habere vult[4], und bat ihn um Erklärung. Da wären wir auch schon bei der vorliegenden Textstelle angelangt, die die zentrale Antwort bietet: amissum aequo animo fert (9,5)[5]. Der stoische sapiens hat zwar das Bedürfnis nach Freunden, sein Glück ist aber nicht von ihnen abhängig.

 

Wie kann man aber einen Verlust aequo animo hinnehmen? In seinen Briefen nennt Seneca dazu drei Punkte: die praemeditatio mortis (amici), die recordatio (amici) und die reparatio (amici)[6]. Letzteres wird in der vorliegenden Textstelle thematisiert. Wer weiß, wie er sich einen neuen Freund beschaffen kann (amicum facere oder amicum parare), wird auch nicht so sehr unter dem Verlust eines Freundes leiden. Seneca geht in diesem Briefausschnitt sogar noch weiter: Es sei nicht nur möglich, sich neue Freunde zu beschaffen, sondern der comparatio novae amicitiae wohne eine noch größere voluptas inne[7] als dem usus veteris amicitiae (9,6f.). Bei der voluptas handelt es sich um das summum bonum des Epikureismus[8]. Da wären wir auch schon bei der Auseinandersetzung Senecas mit dem Epikureismus angelangt: Wie kommt Seneca dazu, seine Freundschaftslehre so deutlich in die Nähe des Epikureismus zu rücken, indem er von voluptas, dem höchsten Gut des Epikureismus, spricht? Sind seine so formulierten Gedanken dann überhaupt noch mit der Stoa vereinbar? Das zu untersuchen soll nun Ziel der folgenden Analyse sein.