Sexueller Missbrauch an Schutzbefohlenen. Allgemeines und Einzelfallhilfe - Anne-Katrin Bilik - E-Book

Sexueller Missbrauch an Schutzbefohlenen. Allgemeines und Einzelfallhilfe E-Book

Anne-Katrin Bilik

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Berufsakademie Sachsen in Breitenbrunn, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Seminararbeit habe ich das für mich allgegenwertige Thema „Sexueller Missbrauch an Schutzbefohlenen- Das Schweigen der Lämmer“ gewählt. Besonders der Aspekt, dass mir dieses Problem während meiner Praxisphasen begegnet, war Anregung mich mit dieser Materie näher auseinander zu setzen. So kann ich meinem Klientel gegenüber unter anderem professioneller auftreten und sie in dieser schwierigen Situation besser auffangen. Im Verlauf dieser Seminararbeit werden zunächst einmal die Begrifflichkeiten der Sexualität und des sexuellen Missbrauchs erläutert, um darauf hin auf die Spezifik des sexuellen Missbrauchs und anschließend auf die Einzelfallhilfe eingehen zu können. Es soll deutlich werden wie allgegenwertig dieses Thema in meinem Berufsfeld ist und wie wichtig die gezielte Hilfe für Betroffene ist. Hierbei stelle ich mir die Forschungsfrage: „Wie kann es sein, dass ein sexueller Missbrauch solange unentdeckt bleibt?“ Für diese Seminararbeit nutze ich ausschließlich die Methode des Literaturstudiums.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Begriffsklärung - Sexueller Missbrauch

3. Allgemeines

3.1 Ursachen des Missbrauchs

3.2 Vorgehen der Täter

3.3 Belastungen für die Opfer- und ihr Schweigen

3.4 Folgen

4. Einzelfallhilfe

4.1 Begriffsklärung

4.2 Therapie

4.3 Schutzbefohlenen Wort geben

4.4 Was tun, wenn Kinder missbraucht werden?

4.5 Kontakt zum Täter

4.6 Wie sich alles ändert

5. Kritische Auseinandersetzung

6. Schlusswort

Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

In meiner Seminararbeit im Fach Handlungsmethoden I habe ich das für mich allgegenwertige Thema „Sexueller Missbrauch an Schutzbefohlenen- Das Schweigen der Lämmer“ gewählt. Besonders der Aspekt, dass mir dieses Problem während meiner Praxisphasen begegnet, war Anregung mich mit dieser Materie näher auseinander zu setzen. So kann ich meinem Klientel gegenüber unter anderem professioneller auftreten und sie in dieser schwierigen Situation besser auffangen. Im Verlauf dieser Seminararbeit werden zunächst einmal die Begrifflichkeiten der Sexualität und des sexuellen Missbrauchs erläutert, um darauf hin auf die Spezifik des sexuellen Missbrauchs und anschließend auf die Einzelfallhilfe eingehen zu können. Es soll deutlich werden wie allgegenwertig dieses Thema in meinem Berufsfeld ist und wie wichtig die gezielte Hilfe für Betroffene ist. Hierbei stelle ich mir die Forschungsfrage: „Wie kann es sein, dass ein sexueller Missbrauch solange unentdeckt bleibt?“ Für diese Seminararbeit nutze ich ausschließlich die Methode des Literaturstudiums.

2. Begriffsklärung - Sexueller Missbrauch

 

Unter Sexualität wird der Geschlechtsverkehr, sowie Takt und Zärtlichkeit verstanden. Sexualität hat für jeden einen unterschiedlichen Stellenwert und muss von uns Menschen erst erlernt werden, obwohl wir von Geburt an Sexualwesen sind. Unsere Einstellung der Sexualität gegenüber ziehen wir aus verschiedenen Einflüssen, wie der Erziehung, Kultur, Gesellschaft oder Erfahrungen, welche wir mit anderem Menschen erlebt haben (Lexikonredaktion, 1997)[1].

 

Sexueller Missbrauch ist ein Sammelbegriff für sexuelle Handlungen, welche sich gegen Kinder, Jugendliche oder rechtlich benachteiligte Menschen richtet. Strafrechtlich wird unterschieden zwischen sexuellem Missbrauch von Kindern (§176 StGB)[2], Jugendlichen (§182 StGB), Schutzbefohlenen (§174 StGB), Amtsträgern (§174b StGB), Gefangenen und Kranken (§174a StGB) (Lexikonredaktion, 1997)1. Vom sexuellem Missbrauch ist dann die Rede, wenn der Täter das Opfer gezielt zur eigenen sexuellen Erregung und/oder Befriedung benutzt und gebraucht und an den Kindern Handlungen vorgenommen werden, welche das Kind ablehnt oder aufgrund von körperlichen, seelischen, geistigen oder sprachlichen Unterlegenheit unwissend zustimmt. Findet der Missbrauch an Kindern statt, dann sind diese ihrem Täter unterlegen, schenken diesen oftmals Vertrauen und/oder stehen in direkter Abhängigkeit zum Täter. Dadurch sind sie meist nicht in der Lage frei und wissend zu entscheiden und können nicht überblicken, dass sie durch diese Handlung in ihrer weiteren Entwicklung geschädigt werden. (Frei, 1997)[3] Das Bundeskriminalamt schätzt die Zahlen der Missbrauchsopfer auf 250.000 bis 300.000 Kinder jährlich, davon vorwiegend Mädchen. Zur Anzeige werden nur rund 16.000 Fälle gebracht (Lexikonredaktion, 1997)1. Dabei sind die Kinder zu 45% unter 10 Jahren alt, laut Bundesgesundheitsministerium (Frei, 1997)3. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Täter überwiegend aus dem näheren sozialen Umfeld der Familie stammen, sprich Vater, Stiefvater, Opa oder andere vertrauenswürdige Personen. Vielfach erlangen in betroffenen Familien weibliche Bezugspersonen Kenntnis über die Erniedrigungen der Kinder und werden stillschweigend zu Mittätern. Oftmals erliegen die Opfer jahrelangem Missbrauch. Umso eher dieser im Leben beginnt, desto länger dauert er an. Besonders fatal, die Täter verbünden sich mit Familienangehörigen und machen es dem Opfer so schier unmöglich sich jemanden anzuvertrauen, da sie unter dem seelischen Druck leiden, dass sie selbst daran schuld wären (Lexikonredaktion, 1997)1. Häufig handelt es sich bei Missbrauchstaten durch das familiäre Umfeld nicht um einmalige Ausrutscher, sondern um jahrelange Wiederholungstaten (Frei, 1997)3. Hierbei wird der kindliche Wille komplett missachtet. Durch den Missbrauch der Macht- und Autoritätsposition seitens des Täters, glauben die Opfer dem Täter, gehorchen ihm und stimmen wort- und widerstandslos zu (Deegener, 1998)[4]. Kinder und Jugendliche erleiden körperliche und seelische Folgen, wie zum Beispiel Abscheu vor allem Sexuellen, Entfremdung des eigenen Körpers, Essstörungen, psychosomatische Erkrankungen, Ängste, Schlafstörungen, mangelnde Selbstsicherheit und Misstrauen, Drogenabhängigkeit und Selbstmordgedanken (Lexikonredaktion, 1997)1.

 

„Dort, wo Kinder einen Schutzraum haben sollten und wo sie das größte Vertrauen haben- nämlich in ihrer Familie- dort kommt sexueller Missbrauch am häufigsten vor, besonders für Mädchen.“(Frei, 1997)3